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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 04.10.1898
Umfang: 4
Wagenladungen ihrer Erzeugnisse zum Versandt schien bei Koch der Frühmesser von Tirol, Josef Platzer. Sie machten ihrem alten Freunde das päpstliche Breve bekannt. Zu ihrem Erstaunen wollte Koch davon nichts wissen, weil dasselbe nicht das Plaoeturn regium hätte und man durch das Bekanntmachen desselben unglücklich werden könnte. Betroffen über ihres Freundes Schwach heit und Wankelmuth kehrten beide in trauriger Stimmung wieder heim. Koch vermochte dennoch die zudringlichen Mahnungen seiner Freunde

nicht ganz aus dem Sinne zu schlagen, umso mehr, da bald darauf vom Pfarrer von Glurns die schriftliche Erklärung ankam, daß er die ihm zugedachte Unterdekansstelle nicht annehme. Am 12. Juni schickte Koch diese Erklärung dem Generalvikariate zu Trient ein, indem er dabei seine eigene Verlegenheit und die Unlust, das Provikariat zu behalten, merken ließ. Obwohl Koch noch immer über die Rechtmäßigkeit seiner Anstellung mit sich nicht im Klaren war, setzte er sich doch auch als k. b. Kommissär in volle

Amtsthätig keit. Am 13. Juni stellten sich bei ihm gerufen, die ihm unmittelbar Unterworfenen: Josef Plangger, Kurat von Riffian, und Joses Janser, Verwalter in Tirol. Der königl. Provikar forderte von Beiden, daß sie das General vikariat Trient als ihr rechtmäßiges Ordinariat durch eigenhändige Unterschrift anerkennen sollten. Die zwei begehrten von ihm den Ausweis der Entlassung von Chur und die päpstliche Uebergabe an das Generalvikariat von Trient. Koch konnte ihnen aber nichts vorweisen

als das Zirkular vom 18. Mai. Nachdem sie es gelesen, verweigerten sie entschieden die Unterschrift, weil in demselben weder von einer Ent lassung von Chur noch von einer päpstlichen Uebergabe an Trient die Rede sei, folglich der ganze Vorgang kein kanonisch legaler sei. Der königl. Prvvikar verlangte von beiden die schriftliche Wiedergabe ihrer Weigerungsgründe, wozu sie sich gerne bereit erklärten. Koch selbst führte das Protokoll. Am Ende baten sie noch beizufügen, daß der hochwürdigste Fürstbischof

, der es damit nicht bewenden ließ, seine Nichtannahme des Unterdekanates schriftlich zu melden, erschien persönlich vor Koch, nach dem er sich vorher mit dem bischöflichen Vikar Kiem in Partschins besprochen hatte. Prieth wendete seine ganze ihm eigene, derbe und ungeschminkte Beredsamkeit an, um den guten Professor und königl. Provikar eines Bessern zu belehren. Koch behauptete fest und steif, er sei Stadt pfarrer zu Meran und Generalvikar.im Vintschgau und der Pfarrer von Glurns sei sein Provikar. Prieth dagegen bewies

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Tiroler Stimmen
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Seite 7 von 8
Datum: 26.07.1913
Umfang: 8
Nr. 170. SM 9, ZWslag) den 26. Juli 1913. .Neue Tiroler Stimmen' Die Koch- und Haushaltungsschule des |i Tiroler Hausfrauen-Vereines. EM! Donnerstag, 10. Juli, fand in der Koch- und WMhaltnngsschüle des Tiroler Hausfrauen-Vereines Mivlstr-rße 10 die diesjährige ordentliche Hanpt- versanMung statt, zu welcher Gewerbeschuldirektor A. Grub Hofer als Regierunigsvertreter und Rech!- wchsrat Haselwant er in Vertretung des Landes- Msschusses erschienene Die Präsidentin des Vereines Frau Baronin

des Ehrenpräsidenten und KizobiirgerMeifters Dr. Wenin ihereits in der Ge^ MLindev aissihUng v om 24. Oktober 1912 die Ueber- nahwe der Zinsen Garantie und Vollen Bürgschaft der Stadt für das von der Sparkasse durch den Verein Darlehen von 12.400 Kronen üe- Ueber Entpfehlung der Frau Inspektor in Heß hurde eine neue Hilfslehrerin, (geprüfte Koch- und . ;TT7T ™^.^. vyvv *, wv an Steile einer aus Gesund heitsrücksichten ausgeschiedenen HiMlehrkrast für die Kochschule ausgenommen. Vier Verein zählt insgesamt 274

, den praktischen Unterricht der Abendkurse für Gewerbetreibende und gemeinsam mit einer Hilfskraft den' praktischen Unterricht des Hans- wirtschaftskurses erteilt. 2. Frl. Gladys Gibbon, staatlich geprüfte Koch- und Haushaltnngslehrerin, er teilte den praktischen Koch- und Servierunterricht in der Koch- und Haushaltungsschule und Gasthausschule; ferner den theoretischen Unterricht in Haushaltungs kunde und Servierkunde dieser beiden Kurse und in Nahrnngs- und Genußmittelkunde tnt Hauswirt- fchaftskurs

. Außerdem oblag ihr die teilweise Leitung der Perfektionskurse für seine Küche. 3. Frl. Marie Wolf erteilte Mit wöchentlich 12 Stunden theoretischen Unterricht in' allen Kursen. 4. Frl. Anna Fel kl, wirkte als Weißnählehrerin für die Koch- und Haus haltungsschule, die Gasthausschüle, die externen Tages und Mendweißnähkurse und besorgte einen Teil der UÄerwachung des Internates. Frl. Fel kl hat auch die Heuer neu eingerichteten externen Weißnahknrse geführt, ist aber leider in ihre Heimat nach Reichen

- bevg zurückgekehrt, um sich dort selbständig zu Machen. 5. Frl. Louise Ellinger wirkte als Internats und Weißnählehrcrin für den Hauswirtschaftskurs. Als Hilfskräfte waren tätig: Frl. Louise Böckle und Frl. Jda S t i e l >e r für den praktischen Unterricht iM Hau^ wirtschaftskurs, in der Koch- und Haushaltungsschule und der Gasthausschüle, für das Kochen der Internats- Mahlzeiten und die Kontrolle der Vorratskammer und Kellervorräte; ferner Frl. Franziska Rotzner, die als Hilfskraft

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 03.12.1907
Umfang: 4
schweren Kerkers verurteilt. T o t s ch la g. Heute vormittags begann unter dem Vorsitze des Herrn Oberlandesgerichtsrates Pfaundler die Ver handlung gegen Alois Koch. 19 Jahre alt, Taglöhner in Reutte, wegen Verbrechens des Totschlages. Die Staats behörde vertritt St. A.-S. Dr. Moll. Im sogen. „Bräuhäusl' zu Reutte, wo der 80jähr. Josef Jäger mit seinen Söhnen Franz und Josef Jäger und des letzteren außerehelichem Sohne Alois Koch, sämt liche Taglöhner, wohnte, herrschte als Hausherr der Alko hol

. Da gab es denn oft Streitereien, die gern in Tät lichkeiten ausarteten. Leicht begreiflich, denn da keiner gern arbeiten wollte, waren oft die Subsistenzmittel karg bemessen und jeder sofort geneigt den andern die Notlage zur Last zu legen. So war der Zündstoff der Zwistig keiten immer vorhanden. Am 2. September d. I. sollte sich der junge Alois Koch um Arbeit umsehen. Auf ihn fetzten die BräuhäuSler ihre Hoffnungen. Allein ver gebens. Abends heimgekehrt, konnte er nur Mitteilen

, daß er nichts gefunden habe. Die Nachricht erzürnte seinen natürlichen Vater so heftig, daß er den Jungen mit einer kräftigen Ohrfeige absertizte. Es kam zu einer Rauferei. Alois Koch schlug seinen Vater zu Boden und begann denselben dort zu bearbeiten. Josef Jäger nicht faul, zog sein Taschenmesser und reagierte mit etlichen „Tupfern', die gegen die Brust seines Sohnes gerichtet waren. Nachdem jeder einen Denkzettel hatte, ließen die Raufenden von einander ab. Josef Jäger ging in seine im obern Stock gelegene

Kammer, Alois Koch in die Küche, wo er sich von einem zufällig anwesenden Karner seine Wunden verbinden ließ. Es dauerte nicht lange, da kam der Onkel des Koch Franz Jäger nach Hause. Diesem erzählte der 80jährige Vater, daß Josef Jäger gerade seinen Sohn, weil er keine Arbeit gefunden, mit dem Messer getupft habe. Franz war zornig und schrie, der Josef solle nur herunter kommen, dann wolle er ihm seine Meinung sagen. Er brauchte nicht lange zu warten. Josef Jäger kam die Stiege herab und sofort ging

im Hausflur der Streit los. Franz Jäger hieb seinem Bruder eines herunter, daß er auf die Stiege hinkollerte. Dann lief er in die Stube und holte einen eisernen Lötkolben, um seinen Bruder damit noch nachdrücklicher zu traktieren. Als die beiden draußen wieder gegenüber standen und Franz Jäger zum Schlage aushotte, trat der alte Vater dazwischen und fiel dem Franz in den Arm, indem er gleichfalls den geschwungenen Lötkolben erfaßte. Es gab einen Spektakel, der auch den eben ver bundenen Alois Koch

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 25.10.1898
Umfang: 4
waren und petitionirten im Vereine mit den Ennebcrger k3 Nachdruck verboten. Die bairischen Jlluminaten und der Klerus im Burggrasenamte und Vintschgau mährend der Zahre 1806—1809. (Nach Josef Ladurners hinterlassenen Schriften von I. P.) (Fortsetzung.) Der vereinte Widerstand des gesammten Klerus am 5. Juli machte auf Jngenuin Koch eine große Wirkung. Gab er auch im ersten Augenblicke des mit Unwillen er fahrenen Widerspruches der weltlichen Behörde noch Be richte, welche dem Klerus nachtheilig waren, so sandte

. Dieser hatte seine Schwester als Pfarrwirthschäfterin sogar beauftragt, alle im Widdum abgegebenen Briefe an Koch in Beschlag zu nehmen und ihm zu übergeben. Da pochte am 8. Juli an der Widdumspforte der k. b. Postknecht Josef Maas mit nicht weniger als vierzehn Briefen an Koch. Die Wirth- schästerin verlangte sie von ihm. Er willfahrte ihr aber nicht und händigte die Briefe dem Adressaten selbst ein. Koch las den ersten; dann nahm er den zweiten. Die Adresse wies die ihm bekannten Züge des Regens Purtscher. Den Brief

eine Ausübung der Vikariatsjuris diktion oder pfarrlicher Verrichtungen anmaßen würde. „Nun sehen Sie selbst," sagte Koch zum königl. Land richter, „in welcher Lage ich bin; schicken Sie Alles an die königl. Regierung und melden Sie, daß ich Ihnen diese Briefschaften gleich behändigt habe." Man weiß es nicht, wie es Regens Purtscher angestellt, um die Kunde der verborgen angelangten Suspension allsogleich in ganz Meran zu verbreiten. Denn wie Koch im Hause des königl. Landrichters die Stiege herab kam

, fragte ihn schon der königl. Rentmeister Alois v. Strobl, ob es wahr sei, daß er von Chur die Suspension erhalten habe. Mit Staunen über die Oeffentlichkeit dieser churerischen Verfügung, fragte Koch, ob der Rentmeister davon etwas gehört habe, woraus dieser erwiderte: „Die ganze Stadt ist davon voll." Da sprach Koch: „Gut; es ist wahr." Streng und oft ward der Postknecht Maas verhört, wo er den Brief von Chur aufgenommen? Maas wußte von Allem nichts. Da man durchaus nicht ermitteln konnte

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Seite 2 von 4
Datum: 19.10.1898
Umfang: 4
Hohenleiter, Koo perator zu Unser, Frau daselbst, für sich und seinen Pfarrer Josef Dismer; Painhofer, Pfarrer von Naturns, stellte sich gleichfalls vor Koch, jedoch außer der Ver sammlung, unterschrieb unbedingt und zog sich in's Wirths haus .zur „goldenen Sonne" zurück. Ferner erschienen: Johann Seifert, Pfarrer in Plans: Peter Paul Gstrein, Kooperator in Algund, für sich und seinen. Pfarrer Josef Gras Wika; Heinrich Weißkopf, Konventual von Stams, Pfarrer in St. Peter; Josef Janser, Pfarrverwalter

Zuge durch die ganze Stadt nach dem Psarrwiddum. Gassen und Fenster waren mit Zuschauern besetzt. Als der Zug im Widdum angelangt war, fieng Koch nach allseitigen Komplimenten damit an, daß er sein Ansehen durch die erhaltenen Vollmachten als königl. Kommissär und tridentinischer Provikar behaupten wollte. Doch schon hier erfuhr er allseitigen Widerspruch. Nun berief er (sich auf die Universität zu Innsbruck. Die theo logische Fakultät daselbst, sagte er, hätte die Vereinigung des tirolisch

- churerischen Bisthums mit dem Trientner Bisthum in reife Erwägung gezogen und für ganz gütig befunden. Diesen Vortrag erwiderte die Geistlichkeit durch Mitleid mit der Schwäche des Redners. Nun las Koch ein lateinisches königl. Dekret vor, voll von Beschuldi gungen gegen den Bischof von Chur, welche ihn der Hirtenwürde ganz uufähig machten. Diese immer wiederkehrende Verleumdung konnte nur den Unwillen der Versammlung erregen. Da drohte Koch aus eben diesem Dekrete den halsstarrigen Priestern

mit „todesähnlichen Strafen." Sie fanden aber an denselben keinen befriedi genden Grund für ihren Verstand, sondern nur eine dringende Aufforderung, Gott um Standhaftigkeit zu bitten, für die gerechte Sache zu leiden. Professor Koch las nun den Brief des Prövikars zu Trient vom 26. Juni vor und zergliederte durch eigene, ausführliche Erklärung den bürgerlichen Todj und seine Folgen aus den römischen Kanonisten Lucius - Ferraris und Tagnani, welche im Briefe zitirt waren. \ Man blieb ihm aber die Antwort darauf

nicht schuldig. ' Dann kam er nach der Ordnung des Briefes auf das Konzilium von Trient Seas. XXIV. c. 16. de Ref. zu sprechen und las dies Hauptstück, aber nicht ganz, sondern nur, so weit es in den Kram paßte. Hier nahm der Guardian Benedikt das Wort und ersuchte, weiter zu lesen, dessen Koch sich nicht weigern konnte. Jener machte ihn nun aufmerksam, daß das Konzililum nur handle für den Fall „der Nachlässigkeit des Kapitels", und nur „von einer zeitweiligen Administration

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Seite 1 von 6
Datum: 20.10.1898
Umfang: 6
, das je eine weltliche Regierung sich er laubte, allzeit rundweg und standhaft abgewiesen habe. Als Koch einwendete, keine Herde könne ohne Gefahr anarchistischer Auflösung lange ohne sichtbaren Hirten sein, erwiderte der Rektor, in dessen Nähe der Pfarrer Kiem stand: „Der Stellvertreter unseres Bischofes, den sie un sichtbar glauben, ist vermuthlich sichtbar unter uns und vielleicht steht er sichtbar an meiner Seite." Allein Koch schien diese Bemerkung nicht zu achten. Er schien allen Beweisführungen und Gründen

unzugänglich, keine wohl meinende Vorstellung der achtungswürdigsten Männer machte auf ihn einen Eindruck. Dies verdroß gar sehr den Expositus von Vernuer, Johann Schifer. Er stand im Hintergründe der Versammelten und horchte still auf Rede und Gegenrede. In der Kasuistik nicht unwissend und fähiger, die Meinungen nach der Zahl der Au toren, als nach ihren innern Gründen zu beurtheilen, konnte er sich nicht mehr enthalten, hervorzuspringen und auszurufen: „Will denn Herr Koch gescheidter

sein, als alle Gegenwärtigen insgesammt?" Pfarrer Beda von St. Martin, die Aufregung des Mannes und seine unge hobelte Logik merkend, hieß ihn sogleich abtreten, um seine hl. Messe zu lesen und um guten Ausgang der Sache zu beten. Müde des Streites, wollte Koch mit einem einzigen Schwerthieb den gordischen Knoten lösen. Er legte den Versammelten die von Trient gesendeten Unterzeichnungsformeln zur Unterschrift vor. Sie lauteten in der Alternative: I. Ich verspreche Abhängigkeit vom Ordinariate zu Trient

; II. Ich verspreche nicht Abhängigkeit vom Ordinariate zu Trient. Jeder bemerkte, daß diese Alternative ausgedacht wor den sei, entweder sich für das Generalvikariat oder : mit ausdrücklichen Worten sich als Widersacher der Regierung zu bekennen. Man unterschrieb also keine der beiden Formeln, dafür brachte Martin Stulleitacher, Pfarrer von Tschars, in Vorschlag, eine Vorstellung an das Generalvikariat einzusenden. Koch bewilligte es, doch dürfe sie nur von den hier Anwesenden unterfertigt werden. Nun trat

die Versammlung ab. Nur Pfarrer Kiem, der bisher wenig gesprochen hatte, blieb allein bei Koch zurück und legte ihm von Neuem die ganze Sache so klar und eindringlich an's Herz, daß dieser selbst ersuchte, eine Bittschrift an das Generalvikariat abzufassen mit dem Versprechen, er werde selbe zu Trient nach Kräften unterstützen. Heiteren Sinnes kehrte nun die Versammlung durch die Stadt zurück, und mit ebenso freudigen Blicken be gleitete sie das Volk, das die Verweigerung der Unter schrift sogleich erfahren

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Seite 1 von 6
Datum: 08.10.1898
Umfang: 6
im Burggrasenamte und Vintschgau während der Jahre 1806—1809. (Nach Josef Ladurners hinterlassenen Schriften von I. P.) (Fortsetzung.) Auf seiner Rückreise gab Pfarrer Prieth dem bischöfl. Vikar Kiem in Partschins am 14. Juni Nachricht von seiner Unterredung mit Koch und erzählte ihm auch, daß dieser Willens sei, durch eine neue Vorstellung das General vikariat Trient zu bewegen, daß dasselbe von Chur die kanonische Uebergabe erwirke. Gleich am anderen Tage schrieb Kiem an Koch und belobte sehr dies letztere

der Männer, die ein hohes Amt be kleiden, sich durch das umlaufende Gerede gemeiner Leute von der Amtspflicht abschrecken zu lassen". Theils durch diesen drohenden Wink geschreckt, theils durch das Lob der Männlichkeit geschmeichelt, konnte nun Koch nicht anders, als seine Provikariatswürde standhaft behaupten. Da sich auch die letzten Unterhandlungen der königl. Regie rung mit dem Bischöfe Karl Rudolf zerschlugen, schien sie ihn ohne Nachsicht als Volksaufwiegler behandeln zu wollen. Am 14. Juni ließ

in Folge Auftrages des königl. Landrichters vom 7. Juni ohne Schwierigkeit verkündet und die Bedingung erfüllt worden, die das königl. Generalvikariat in Bezug auf das Besitznahmszirkular vom 18. Mai stellte. Am 14. Juni wurde Koch neuerdings von Trient aus zur heurigen Amtirung aufgemuntert. Daher sandte er am 19. Juni als königl. Provikar des Vintschgau an alle Pfarrer den Einstandshirtenbrief des hochwürdigsten Herrn Generalvikars zur genauesten Befolgung und an-- standsloser Unterfertigung

. Auf eine vom königl. Landgerichte am 19. Juni er haltene Aufforderung berief Koch den ganzen Klerus der Stadt zur Unterzeichnung des Juaugural-Hirtenbriefes vor sich. Um 1 Uhr Nachmittags erschien Rektor Langes mit seinen Professoren. Mehr Mitleid als Schrecken er griff sie, als sie bemerkten, wie sich ihnen Koch in Hof stettischer Amtsmiene zeigte. Sie und mit ihnen der Direktor der Elementarschulen, Josef Oberhöfer, verwei gerten die Unterschrift und erklärten zugleich, daß sie nicht vom Ordinariate

, sondern als angestellte Professoren von der Studienkommission die Befehle und Aufträge erhalten, folglich keine Ursache vorhanden wäre, warum sie unter schreiben sollten. Koch verlangte, sie möchten die Ent schuldigung schriftlich abgeben, was sie auch thaten. Als die Professoren entlassen waren, kamen die übrigen Stadtqeistlichen an die Reihe als: Der Guardian Pater Benedikt, die Pfarrmusikanten: Daniel Goller, Benedikt Stadler von Augsburg, Vent und Prindl; ferners der Benefiziat Walser und der alte Leiter

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1891
Umfang: 4
. Da dem letzteren als ehemaligem Präsidenten der'ziehen mußten. General Jaskewitsch ließ in Folg'^ an. Motto: vikkeil« «st satiram non ecribere. Auch ein Führer durch Innsbruck. Im Verlage von Caesar Schmidt in Zürich erschei nen „Städtebilder und Landschaften aus aller Welt". Nr. 51 derselben behandelt „Innsbruck und Umgebung". Als Verfasser nennt sich Koch v. Berneck. Wann diese Broschüre erschienen, ist auf dem Titelblatte nicht er sichtlich — doch läßt sich aus einigen auf Seite 48 ge machten Angaben

sich, sobald daS alter- thümliche Hall passtrt ist, eine weite, heitere von him melanstrebenden Bergen zernirteThalmulde auf." Hall liegt also nach Herrn Koch im Norden von Inns bruck; im Süden läge dann z. B. Völz und HotzenS (S. 45). In der „Nomination" (S. 28) der Berge und Ortschaften ist Koch besonders glücklich: Völz heißt sonst gewöhnlich Vvls und HotzenS — Götzens! In der soeben erwähnten „zernirten" Thalmulde liegt Inns bruck. „die Hauptstadt des Kronenlandes Tyrol. Die Stadt hat auffallende

Aehnlichkeit mit Salzburg, nur daß der Modus der Umgebung wildromantischer und ernster ist. Innsbruck vertritt das Epos, Salzburg die Idylle". Herr Koch ist ein Feind aller überflüssigen Worte; er läßt in seinem Drange nach Kürze sogar den Artikel weg. wo seine Abwesenheit geradezu fehlerhaft ist; immer geht'» „durchAllee", „in Mitte", „in Höhe" — beim „Kronenland" bekommt er Plötzlich eine An wandlung von überflüssiger Verlängerungssucht. Nun gießt er da» Füllhorn von epitheta ornantia aus über Berg

und Thal, über Stein und Bein. „Schön," meint er, „ist zwar die Stadt zu allen Jahreszeiten, am interessantesten jedoch im Winter, besonders bei Mond- licht (und 24 Grad unter Null!), wenn sie, einer Jung frau mit schneeigen Schultern vergleichbar, in silberne Schleier gehüllt scheint, die gigantischen Firnen magisch erglänzen und die ganze ernste Pracht der Alpenwelt sich in unmittelbarer Nähe entfaltet." Herr Koch findet vor lauter Bewunderung keine Worte mehr — ein „be kannter Weltweiser" muß statt

seiner den Paneghrikus vollenden: „Innsbruck ist ein Stück Paradies, vom Him mel auf die Erde gefallen und zwar nicht gerade von Engeln, aber doch von fröhlichen, biederherzigen Menschen bewohnt." Leider kann Herr Koch dem Weltweisen nicht ganz beistimmen, denn dieses Paradies krankt an einem Uebel, gegen das er eine unüberwindliche Abneigung hat. „In und um Innsbruck", fährt Herr Koch wieder fort, „blüht allerdings der Katholizismus noch in seiner ganzen Romantik, und allerwärts grüßen zahlreiche Kir chen

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 02.09.1881
Umfang: 4
und Direktor des 3. Ordens. Hochw. P. Augustin wird Guardian und Pfarrprediger. Pr. Arthemius kommt nach Meran als Vizeportner und Blumen gärtner. — Im Kloster Imst: Hochw. P. Callistus wird Vikar. P. Basilius kommt nach Radstatt als Katechet. P. Alberik nach Lana. Pr. Elzear nach Kitzbühel uls Koch. — Im Hospiz zu Ried in Tirol: Hochw. P. Thomas nach Meran als Monat prediger. — Im Hospiz zu Mals: Hochw. P. Josaphat nach SchlanderS als Guardian und Sonntagprediger. Pr. Mennas nach Feldkirch als Partner

und Vestiarius. — Im Kloster Bozen: Hochw. P. Alois wird Vikar. P. Theophilus I. Custos generalis und Guardian. P. AlipiuS kommt nach Ried in Oberösterreich. P. Hadrian nach Neumarkt. P. Pius nach Bezau. P. Ivan. Gualb. nach Bludenz. P. Severin nach Schlanders. Pr. Bernard nach Lana als Vestiarius. Pr. Revocat nach Lana zur Aushilfe. Pr. Nikodem nach Eppan als Koch. — Im Kloster Mera n: Hochw. P. Thomas Aq. wird dort Vikar. P. Hilarius Guardian. P. Engelhart Exerzitien-Direktor. P. Honorius nach Brixen

nach Klausen. Pr. Diomedes nach Imst als Koch. — Im Kloster Schlanders: Hochw. P. Edmund nach Kitz bühel als Guardian und Sonntagsprediger. P. Jsaias nach Münster als Kooperator. P. Maurus nach Salzburg. P. Otto nach Bregenz. — Im Kloster Klausen: Hochw. P. Hieronymus Aemil. nach Bregenz. P. Simachus nach Ried in Tirol als Sonn- und Festtagsprediger. Die Novizen in's Studium. Pr. Juniper nach Bozen als Vestiarius. — Im Hospiz zu Lana: Hochw. P. Remigius nach Klausen. P. Johann Bapt. nach Meran

. — Im Kloster zu Bregenz: Hochw. P. Ignaz wird Vikar. P. Barnabas kommt als Guardian, Beichtvater in Alten stadt und Direktor des 3. Ordens nach Feldkirch. P. Ambros Prediger für Dornbirn. Pr. Gordian nach Feldkirch als Koch, Er. Gottlieb Koch und Gärtner. — Im Kloster Feldkirch: Hochw. P. Gelasius wird Vikar. P. Paulus nach Bezau als Vikar. P. Ephräm nach Bruneck als Lektor, Magister clerico- rum und Festprediger. P. Friedrich nach Eppan. Pr. David nach Bludenz als Gärtner. Pr. Felix nach Klausen

als Vestia rius . Pr. Pazifikus nach Sterzing als Koch. — Im Kloster B l u d e n z: Hochw. P. Lucas nach Imst als Guardian. P. Ivo wird Exerz.-Dir., instruetor laicorum. P. Andreas nach Ried (Oberöster.) Pr. Philipp Neri nach Schlanders. Pr. Simeon nach Feldkirch als Hilfsgärtner. Pr. Pankraz nach Gauenstein. — Im Kloster zu Bezau: Hochw. P. Gabriel nach Schlanders als Vikar und Direktor des 3. Ordens. P. Romuald nach Feldkirch. P. Florin nach Bludenz. P. Casimir nach Feldkirch. — Im Hospiz Gauen

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Seite 3 von 4
Datum: 27.07.1918
Umfang: 4
eines Tiroler Künstlers. In der Kunstgeschichte unseres' Heimatlandes sind btt Beispiele nicht selten, daß aus. einem kleinen Kunstautodidakten ein großer Meister geworden und Möge da z. B. nur an Knoller, Mader, Plattnrr und Defregger erinnert sein. So hiat sich das Sprüchlein „Früh Mt sich" auch an dent Lechtäler „Wunder kind" Josef Anton Koch bewährt, der vom einfachen Hrrtmbüblein es bis zum Ehrentitel „Vater der Land- tigem Sturmwind, so in Schattwald, Lermoos) Bichl bach, Berwang. Am ärgsten

I Männer, welche vor hundert Jahren auf dem kunst geheiligten Boden der ewigen Roma die deutsche Kunst W neuem Leben erweckten und sein vorbildliches Schas sen Wirkted erart auf seine Zunstgenojsen. daß Meister Overbeck an unseren Vorarlberger Gebhärd-Flätz ein mal geschrieben: „Sagen Sie es laut, wieviel die nmerwachte Kunst dem Meister Koch verdank, denn wer von uns Künstlern wäre nach Rout gekommen und Wie nicht aus seinem geistreichen Umgänge geist reiche Belehlrung geschöpft

, um schließlich von sranzöiiMrevoiutio- närcn Freiihditsideen angeste'ckt nach' Straßburg und von da in d>'e freie Schweiz zu flüchten. Innerer Drang und Außere Wpenschötttzeik bildete Koch lang» sam zum Selbstkünstler, der mit Freude einem Eng länder nach Italien, dem Eldorado aUer Maler folgte Und dort in der Tiberstabt seine zweite Heimat und in Meister Carstens den ersten Lchirer fand, welcher die upaebändigke Natur des jungen, strebenden ManNW in nchtige Bästnen keichtete. Die damäks dort fforiende

deutsche Künstlergenossenschaft Wte großen Einfluß auf seine intellektuelle Entwicklung und mit den Jabren gewann Koch soviel Werkschätzung, daß er neben hier in Raschendors, Böhmen, 23 Jahre. — 26. Juli: Maria Pianzollä geb. Jud, Hafnevstzattin, 53 Zähre. Beerdigung Sonntag 31/4 lkhr Wiltener Leichepka-! pelle. — Maria Heidenberger geb. Braun, 54 Jahre. Beerdigung Sonntag 3 Uihr Wiltener Leichenkapell^ (Tot aufgefunden.) Am 23. Juli wurde rm Hause Erzherzog Eugenstraße 17 die 38 Jahre alte Rechts

seines Kunstschaffens, dessen Ertrag es iW dann ermöglichte, einen eigenen Herd zu gründen^ Nur einmpl noch verließ er die elvige Stadt und flüchp tele nach Wien; das war in den Jahren, da die SoidaieUa Napoleons in der S qdt der Päpste hsi.rschte und er feiner antifranzösischen Gesinnung wegen in Gesätzr geriet, in Hast genommen zu werden. Nach einem arbeitsreichen Leben starb Koch, den Kaiser Ferdinand in seiner Güte durch Zuerkennung einer Jahresrente gelohnt, am 12. Jänner 1839 und wurde auf dem Kirchhofe

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Seite 1 von 4
Datum: 17.02.1869
Umfang: 4
Dynastien anfingen, Legionen im Auslande (dem Grafen scheinen die feindlichen Legionen im Inlands lieber zu sein) zu bilden. Wir haben keinerlei Eroberungs- sondern einen Vertheidigungskrieg gegen eine übermächtige Coalition geführt. Allerlei. v (Theures Schlafgeld.) Im letzten nordamerikanischen Bürgerkrieg diente Koch, einer der reichsten Bürger New-Iorks, als Freiwilliger. In einer Nacht hatte er an einem Bagagewagen Schildwache zu stehen. Es regnete heftig und stürmte gewaltig. Das behagte

dem Schildwachstehenden gar nicht. Als er eine halbe Stunde auf seinem Posten war, rief er aus Leibeskräften nach dem Korporal. Der Korporal erschien endlich, um zu fragen, was der Schildwache zugestoßen sei? Koch wünschte auf 10 Minuten abgelöst zu werden, weil er durchaus ein Paar Worte mit dem Obersten sprechen müffe. Der Korporal erfüllte die Bitte, und Koch eilte zum Obersten. „Was wünschen Sie Herr Koch?" fragte ihn dieser. „Herr Oberst," entgegnet« der G.fragte, „ich möchte nur wissen, wieviel der verruchte

Wagen werth ist, bei dem ich Wache stehen muß?" — „Das kann ich nicht wissen," erwiederte der Oberst. — „Auf den genauen Werth kommt es mir auch nicht darauf an," entgegnete Koch, „wenn ich es nur so ungefähr er fahre." — „Ungefähr? Nun vielleicht 1000 Dollars," erwiederte welche Preußen demüthigen und Deutschland die Verfassung vom Jahre 1863 und den Frankfurter Fürsten-Congreß aufzwingen wollte. Nicht Eroberung sondern Sicherheit für die Zukunft haben wir durch die Annexion Hanuovers gesucht

nur zu sehr an den Begriff von Brutalität. der Oberst. „1000 Dollars," wiederholte Koch, gut. Erlauben Sie mir ein Stück Papier, Tinte und Feder; ich will Ihnen eine Anweisung auf 1000 Dollars schreiben und — mich schlafen legen. Ich bezahle 1000 Dollars, mag aus dem Wagen werden, was da will. — Der Oberst nahm dis Anweisung und Koch legte sich nie der und bezahlte später. Der Wagen blieb unversehrt und der Oberst steckte das Geld in seine Tasche. * * * i (Die bewachte Oelfarbe.) Vor etwa 50 Jahren er hielt

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Seite 1 von 4
Datum: 19.10.1898
Umfang: 4
auf keine Weise erlaubt, so daß man eher Kerker, Marter und Tod vorziehen müsse. Der Ausspruch dieser zwei unparteiischen Gelehrten bestärkte die Geistlichkeit nicht nur noch mehr in der bis herigen Standhaftigkeit, sondern auch in dem Vorhaben, von Kochs Augen die Binde zu reißen. Simon Platzer, Kooperator von Riffian, übernahm dazu einen neuen Versuch. Er ging zu Koch und machte ihm den Vorschlag, er möchte doch den ganzen Klerus versammeln, seine Gründe anzuhören, und als Mittler

zwischen demselben und der Regierung auftreten. Koch trug jedoch Bedenken aus Furcht vor dem Landgerichte und dem Aufsehen bei dem Volke in. Folge einer so auf fallenden Zusammenkunft. Allein Platzer wußte in Kochs Augen die Würde eines königl. Kommissärs, die er ja bekleide, so sehr hervorzustreichen, daß Koch endlich ein willigte. Patzer selbst übernahm das Zusammenrufen der Geistlichen. Auf dieser Reise kam er tags daraus zu Pfarrer Kiem nach Partschins, bei welchem, um sich Raths zu erholen, eben mehrere Geistliche

des Vintschgau sich befanden. Auch hier ward die Versammlung gutgebeißen, und die wichtigsten Punkte sammt der Einladung von dem wirklichen Vikarius Kiem wider den Anti-Vikarius Koch ausgeschrieben. So kam die merkwürdige Konferenz vom -5. Juli 1808 zu Stande. Da das Volk zu Meran und im Vintschgau alles, was die Regierung in geistlichen Dingen that und forderte, für verdächtig hielt, so ward auch jenem Tag der einberufenen Priesterkonferenz von demselben mit der fieberhaften Spannung entgegen gesehen

, mit der man eine entscheidende Schlacht erwartet. Koch hatte den Klerus vom Lande auf den Vormittag, jenen der Stadt auf den Nachmittag vor sich beschieden. Von der Landgeistlichkeit erschienen: Josef Kiem, Pfarrer in Partschins, dermaliger rechtmäßiger Vikarius, als solcher allen bekannt, nur nicht Koch und den schismatisch Gesinnten; Johann Martin und Johann Gamper, Kooperatoren von Latsch, für sich und ihren Pfarrer Ulrich Platter; Martin Stulleitacher, Pfarrer in Tschars, mit seinem Kooperator Jos. Trasoier; Mathias

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Seite 2 von 4
Datum: 27.07.1868
Umfang: 4
Berechtigung, den vollen moralischen Werth abzusprechen? Diese Opposition des Volkes ist nothwendig und diese Reaktion muß endlich siegen. Die Opposition ist da und muß da sein, wenn die Rechtsentwicklung des Volkes gehemmt wird, wenn man ihre Er stände in's Ausland verhandelte. Da durfte mitunter auch Koch-mit und kam sogar nach Augsburg vor den Weihbischof Baron v. Umgelter, der bei einer Firmungsreise in's Lechthal seine Zeichnungen sah und das Talent zu unterstützen versprach. Die Mutter

wollte aber einen Geistlichen aus ihm machen, und so wurde er 15 Jahre alt nach einiger Vorbereitung auf Verwenden des Weihbischofes im Seminar zu Dillingen untergebracht. Damals war Sailer, nach maliger Bischof von Regensburg, dort Professor. Auch an den ge heimen Rath und Prokanzler der Universität Dillingen Josef Anton Schneller fand Koch Unterstützung. Schneller war auch von Bach in Winkl gebürtig, bekannt durch seine literarischen Arbeiten, und ein Oheim des gegenwärtigen Dekan Herrn Josef Schneller von Breitenwang

. Der Prokanzler erkannte aber bei Koch den wahren Beruf, als nach zwei Jahren noch keine Freude zu den Studien sich zeigen wollte, und wirkte dahin, daß der Weihbischof ihn mit sich nach Augsburg nahm und bei einem Bildhauer in die Lehre gab. Diese Lehre aber behagte unserm Koch wieder nicht, weil er mißhandelt wurde, und oft mehr als die halbe Nacht zur Arbeit leuchten mußte, bis er einmal vor Schlaf und Müdigkeit zusammen sank, worauf ihn der Meister anknurrte, daß er zum Teufel gehen starrung anstrebt

schritte, wurde als eine Wundererscheinung betrachtet, und machte in seinen Zeichnungen die kecksten und allerlustigsten Schwänke. Einmal überraschte ihn sein Vater mit einem Besuche. Beide waren außer sich, und die Freude des Wiedersehens brach mit wildem Ungestüme aus. Sie schrien und sprangen und schlugen aufeinan der, bis sie sich umarmten. In diesem Institute blieb er von 1787—1792. Der Bischof wollte für ihn bezahlen, was aber vom Herzoge nicht angenommen wurde. Hingegen wurde Koch

als Makergehilfe zu allerhand Quarkarbeiten benützt; im Institute war in Folge des in dasselbe eingedrungenen französischen Geistes keine Einheit mehr. Koch beschloß zu fliehen und begünstigte den Plan selbst der Vetter des Herzogs. l« j w (Fortsetzung folgt.) v Bo*' 1 Aotr Iß Trlei liJDO 9 3t> 10.4t

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 6
Datum: 20.01.1911
Umfang: 6
Maß eingeschränkt werden mußte, das zur Beschäfti gung der Schule notwendig ist; aus ähnlichen Gründen wurde auch eine Abonnementsklasse aufgehoben. Nach dem Berichte der Vorsteherin der Kochschule, Fräulein Hüller, hatte der im vorletzten Vereinsjahre be gonnene Servierkurs 16 Schülerinnen. Bis Schluß des Schuljahres im Juli 1910 besuchten vom 1. März an 45 Schülerinnen die Schule, die sich auf die ein zelnen Kurse folgendermaßen verteilen: Koch- und Haushaltungsschule 18, Hauswirtschaftskurs

14, Näh kurs (Separatkurse) 3, Einsiede und Backkurs (Sepa ratkurse) 9, Bügelkurs (Separatkurs) 1. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde der Hauswirtschaftskurs, welcher am 15. September begann, von 5 aus 10 Monate verlängert, um das Lehrziel besser zu er reichen. Außerdem wurde der fünfmonatliche Koch- und Haushaltungskurs auf e i n e n Kurs im Jahre ein geschränkt. Für diesen Kurs, der am 1. Oktober be gann und bis 28. Februar dieses Jahres dauern wird, hatten sich 9 Schülerinnen gemeldet. Die Koch

kurse, welche drei Monate dauern, werden immer gerne besucht. Der Eintritt kann an jedem 1. und 15. des Monats erfolgen. Der Hauswirtschaftskurs hat mit einer Schülerzahl von 10 Schülerinnen, von denen einige etwas später eintraten, am 15. September vorigen Jahres wieder begonnen. Die mit der Koch schule verbundene Ausspeiserei wurde auf eine Klasse eingeschränkt, während früher für zwei Klassen gekocht wurde. Es hat sich dies sehr gut bewährt, da 8 bis 10 Abonnenten genügen und die Kosten besser

aller Sorten, Koch- und Viehsalz und eventuell andere Genuß- uitd Lebensmittel im Großen zu bestellen. * (Staatliche Gewerbeförderung in Ampezzo.) Eine Spezialität des modernen tirolischen Kunstgcwerbes sind bekanntlich die mit künstlerischem Geschmack und technischer Kunstfertigkeit ausgeführten Filigran-, Mosaik- und Emailarbciten, die aus dem Ampezzoiale stammen und besonders vom Fremdenpublikum gern gekauft wer den. Zur weiteren Förderung und Modernisierung dieser für den genannten Landesteil

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Seite 1 von 4
Datum: 27.07.1868
Umfang: 4
die Autorität, in dem er diese auf Kosten der Freiheit betonte und diesen Bestrebun gen zumeist sind die großen Gefahren entsprungen, denen Staaten Zur IvOjahrigen Geburtsfeier des Maler Koch. Bach (im Lechthale), L2. Juli. Am 27. ds. M. sind es gerade 100 Jahre, daß zu Obergiblen, einem Weiler der Seelsorge Bach, die im Jahre 1787 errichtet wurde, Maler Koch geboren wurde. Man zählte damals 1768. Zn dem Ende wird seine Geburtsstätte mit einer Gedenktafel und einer Reliefbüste des Künstlers versehen

. Es besteht übrigens eine ' Inschrift schon seit längerer Zeit auf dem Gottesacker zu Elbigenalp m des Inhalts: t Gedenket im Gebete doch lag. An den berühmten Maler Koch. Es wird aber dem Vernehmen nach auch dort restaurirt. Auch »aii wird da und in Elbigenalp am genannten Geburtstage da- An- ,,4a * denken dieses Künstlers durch einen Gottesdienst gefeiert werden. Bei dieser Gelegenheit mag auch sein Leben und Wirken, wie wohl waz dieses früher schon in Zeitschriften und Büchern geschah, wieder er- i.io

." — Diesem Berufe kommt der Liberale nach als reisender Obergiblen nieder. Koch hatte 11 Geschwisterte, von denen 8 in der Jugend starben. Seine Schulbilvung erhielt er bei LucaS Liskodin einem Waldbruder, welcher auf dem Oeiberge bei Elbi genalp hauste. Schon damals zierte Koch beim Schreibunterricht alle Blättchen Papier mit Zeichnungen von Vögeln, Thieren, auch Porträte seiner Schulkameraden auf leichte Weise und nicht ohne Geschmack, ohne in den Schulgegenständen zurückzubleiben. Feder zeichnungen

von Stationsbildern aus dieser Zeit sind das einzige, was wir von ihm haben; ein solches Bild hat auch das Museum iu Inns bruck. Femer besitzen wir sein Porträt. Zu dieser Zeit wurde daS Lechthat von Blasius Huber vermesten, wobei Koch Handlangerdienste leistete, nebenbei aber auch die Gegend zur Zufriedenheit zeichnete und die Aufnahme kopirte. Run wurde aber seine Lieblingsbeschäf tigung unterbrochen, indem seine jüngere Schwester mit Befehlen von Haus eintraf, daß er in Krabach hinter Steeg die Schafe zu hüten

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Seite 4 von 6
Datum: 20.05.1913
Umfang: 6
Bewerber, welche in einem gewerblichen Berufe tätig sind, in erster Linie berücksichtigt und hierauf erst diejenigen bedacht, welche ohne vorherige gewerbliche Praxis an der Anstalt ihre Ausbildung erhalten wollen. Schiefzstandsnachrichten. Bestgervinner Vour 13. Frühjahrs - BAKSes- schietzen Ses Innsbrucker Mittelaebirgs- SchützenSUKöes. Hauptscheibe (400 Schritte): 1. Josef Koch, Rätters; 2. Alois Bauhofer, Aldrans; 3. Alois Gapp, Aldrans; 4. Karl Farbmacher, Sistraus; 5. Franz De- bona, Jungschütze

Schritte): 1. Johann Feil egger, Jungschütze, Bill; 2. Anton Geiger, Rätters; 3. Franz Gamper, Götzens; 4. Johann Ragl, Axams; 5. Andreas Salchner, Sistrans; 6. Anton Mayr, Rätters; 7. Josef Debona, Götzens; 8. Dr. Knoflach, Rätters; 9. Johann Wieser, Bill; 10. Anton Geiger, Jungschütze, Rätters; 11. Josef Koch, Rätters; 12. Alois Bayr, Götzens; 13. Jakob Zweig, Aldrans; 14. Ludwig Span, Jungschütze, Will; 15. Franz Mair, Götzens; 16. Alois Bauhofer, Aldrans; 17. Franz Debona, Jungschütze, Götzens

Zimmermann, Axams; 10. Josef Jenewein, Jungschütze, Sistrans; 11. Alois Bau hofer, Aldrans; 12. Michael Payr, Jungschütze, Rätters; 13. Josef Koch, Rätters; 14. Franz Wopfner, Will; 15. Josef Kirchmair, Sistrans; 16. Kaspar Na giller, Ellbögen; 17. Franz Jwanusch, Aldrans; 18. Franz Debona, Jungschütze, Götzens; 19. Blasius Bichler, Aldrans; 20. Karl Geiger, Jungschütze, Rätters; 21. Eduard Mair, Götzens; 22. Johann Mayr, Rätters; 23. Dr. Duregger, Bill; 24. Josef Debona, Götzens; 25. Peter Gamper

, Götzens. — Für Jungschützen: 1. Josef Jenewein, Sistrans; 2. Michael Payr, Rätters; 3. Franz Debona, Götzens; 4. Karl Geiger, Rätters; 5. Johann Feilegger, Vill; 6. Josef Haid, Götzens. Serienbeste zu fünf Schüssen: 1. Josef Kirchmair, Sistrans, 46; 2. Johann Wieser, Vill, 44; 3. Franz Jwanusch, Aldrans, 44; 4. Anton Geiger, Rätters, 43; 6. Franz Falkner jun., Rätters, 43; 6. Karl Farbmacher, Sistrans, 43; 7. Josef Wolf, Aldrans, 42; 8. Franz Falkner sen., Rätters, 42; 9. Joses Koch, Rätters

. Kram Debona; am 1. Mai: Dr. Knoflach, Zernig, Doktor Duregger, Joses Koch; am 4. Mai: Kirchmair, Fram Falkner sen., Bichler, Karl Geiger, Jungschütze. Letzte Nummer am 27. April: Kaspar Ragiller; am 1. Mp Franz Jwanusch; am 4. Mai: Josef Haller, Götzens, Das Schießen war von 79 Schützen von folgenden Schießstäuden besucht: Aldrans, Axams, Ellbögen, Götzens Rätters, Sistrans und Vill. Das Herbst-Bundesschießen findet in Aldrans statt und werden die Einladungen hiezu rechtzeitig ausgegeben

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 25.07.1913
Umfang: 6
auf das Arsenal von Tian- gian; der Angriff wurde abends erneuert, aber mit Ver lusten zurückgewiesen. Die angreifenden Truppen sind etwa 3000 Mann stark, während die Garnison nur 1000 Mann beträgt. Nanking, 24. Juli. Unter den Rebellen herrscht wachsende Uneinigkeit. Die Bevölkerung befürchtet Plün derungen, da die aufständischen Truppen ihren rück ständigen Sold fordern. Schulnachrichten. Schnlfchlvß an der Koch- und Haushaltungs schule. Am 5. Juli wurde das heurige Schuljahr der Kochschule des Tiroler

Hausfrauenvereines geschlossen. Die erste fünfmonatliche Koch- und Haushaltungsschule wurde von 21 Schülerinnen besucht, bis zum Schluß verblieben 12 Schülerinnen; ? bekamen Zeugnisse, 2 mit vorzüglichem, 5 mit befriedigendem Gesamterfolge, 3 Schülerinnen bekamen Frequenzbestätigungen. Die zweite fünfmonatliche Koch- und Haushaltungs schule war von 20 Schülerinnen besucht. Bis zum Schluß verblieben ll Schülerinnen; 5 Schülerinnen bekamen Zeugnisse mit vorzüglichem, 2 mit befriedigendem, 2 mit genügendem

im Vergleich zur vorjährigen Gesamksrequenz von 40 Schülern. Jnternatszöglinge waren im ersten Semester: 5 Schülerinnen der Koch- und Haushaltungsschule, 5 Schülerinnen der Gasthofschule, 13 Schülerinnen dies Hanswirtschaftskurses; zusammen 23 Schülerinnen. Im zweiten Semester waren Jnternatszöglinge: 10 Schülerinnen er Koch- undd Haushaltungsschule, 5 Schülerinnen an der Gasthosschule und 13 Schüle rinnen des Hauswirtschaftskurses; zusammen 28 Schü lerinnen. BankfürTirol und Vorarlberg Innsbruck

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Seite 2 von 4
Datum: 11.09.1891
Umfang: 4
an ihr keinen besonderen Fang machte. Sie zog dann nach Rom, um dort (nach den Memoiren der Herzogin von Orleans) ihren frommen und schönen Leib noch bei Lebzeiten auf schwarzsammetenem Parade bett derBerehrung der.Gläubigen' auszusetzen". Ich kann Herrn Koch nicht helfen, wenn ich keine passendere Be zeichnung für seine .geschichtliche Reminiszenz' finde, als .bodenlose Frechheit'. Offenbar regten ihn die Trompeten und Pauken auf, unter deren Schall die un würdige Tochter Adolph's zum Katholizismus übertrat. Warum

„unwürdig"? Nun Herr Koch von Berneck be- hauptet's, das genügt doch. Uebrigens weiß er sich in Amerika; in Geschäftskreisen gehören jüdische Firmen zu den geachtetsten, und die Ehrenstellen, welche das Volk zu vergeben hat, stehen den Juden gerade so offen, als einem jeden andern amerikanischen Bürger. Aus nahmen mögen ja vorkommen, aber erstens find die selben sehr selten, und zweitens mögen sich die gekränkt fühlenden Juden auf's Gewiffen fragen, ob sie in man chen dieser Ausnahmefälle

: „Wo bin ich? Bin ich schon im Himmel?" Das waren seine letzten vernehmbaren Worte. Dann schlummerte er hinüber ohne Todeskampf, fast unmerklich. — Nun ruht der ehrwürdige Veteran bei seinen Waffenbrüdern, die ihm längst im Tode vorangegangen, und harrt des letzten Appells am jüngsten Tage. seiner Weise über den Abfall der Unwürdigen zu trösten; vergnügt reibt er sich die Hände, denn die Katholiken „machten an ihr keinen besonderen Fang" — das er klärt nämlich kategorisch Herr Koch selbst, und er muß es doch wissen

! Für diesen schlechten ,Fang' ist Herr Koch die Quelle, aus der er schöpft, während er für die folgende skandalöse Behauptung die Memoiren der Herzogin von Orleans als ganz zuverläßliche Ur kunden erster Güte anführt. — Kaum hat er seinen Zorn über die unwürdige Christine verwunden, stößt er auf dieJesuitenkirche (S. 23), ein „düsterer Massen bau mit einem herzlich geschmacklosen Noth thurm". Wahrscheinlich werden arüerswo Noththürmc .herzlich geschmackvoll' gebaut. „Nächst der Kirche ist die Universitäts-Bibliothek

" und an diese „stößt das Jesuitenkloster (schrecklich düster!) verbunden mit geistlicher, fast 400 Alumnen umschließenden Prae- parandenschule." Also eine Praeparanden- schule haben die Jesuiten? Das ist präparirter Unsinn, lieber Herr Koch! denn so benannte Schulen gibt es in ganz Oesterreich nicht. Was bietet dieses katholische Innsbruck sonst noch den Fremden? (S. 4) „Eine Badeanstalt für Bäder" und im Hofgarten (S. 5) „das erhebende Schauspiel des Alpenglühens", ganz besonders aber ein „mildes Klima

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Seite 3 von 4
Datum: 24.11.1890
Umfang: 4
der Besserung. * lDas Koch'sche Heilverfahren.) Ueber'Dr. Koch als Privatmann erhält der „Pester Lloyd" die folgende Schilderung: „Mehrere Jahre lang bewohnte ich mit Dr. Koch dasselbe Haus, und wenn auch der persön liche Verkehr zwischen uns gerade nicht ein intimer ge wesen, so hatte ich doch Gelegenheit, von der Lebens weise und den Gewohnheiten deS Gelehrten Vieles zu erfahren. Dr. Koch ist kein Frühaufsteher, im Gegen theil verläßt er, besondere Fülle ausgenommen, erst gegen 9 Uhr sein Bett

. Die Toilette erfordert ziemlich lange Zeit, da er große Sorgfalt auf dieselbe verwendet. Er kleidet sich gleich vollständig an bis auf den Rock; an besten Stelle bedient er sich eines Kleidungsstückes ohne Aermel, das fast die Form eines Damenschlaf rockes hat. Dasselbe legt er erst ab. wenn er zum Essen geht. Statt des besonders in Berlin obligaten Morgen kaffees nimmt Dr. Koch eine dicke Mehlsuppe, in welche er ungeheure Quantitäten gerösteten Schwarzbrotes schneidet. Nach diesem mehr kompakten

in der Dorotheerstraße ent lehnt wird, und auf dem der Profeffor, gleich vom s ause weg einen scharfen Trab einschlagend, nach dem hiergarten reitet. Diese Promenade, bei der er sich eines etwas merkwürdigen Reiteranzuges und eine» riesigen Schlapphutes bedient, dauert ungefähr eine Stunde. Die übrige Zeit des Nachmittags gehört wieder ausschließlich bis Abends 8 Uhr dem Studium. So einfach da» Mittagmahl war, so reichhaltig ist da» Souper, bei dem drei bis vier Fleischspeisen nicht fehlen dürfen. Profeffor Koch

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