bei diesem Aprilsturm, und für fie gibt eS keine Entschuldigung und keine Be mäntelung. Es ist der Liberalismus in neuer und hef tigerer Gestalt, der auch in unsere Berge eingedrungen, die Revolution, welche an den Grundfesten Oesterreichs rüttelt und darum vor allem Tirol, den Brückenkopf Oesterreichs zu erobern sucht; der in den letzten Monaten alles gethan hat. was ein katholisches und ein kaiser treues Volk beleidigen kann. Meine Herren! Ich komme auf die Scandale bei dem sogenannten deutschen Volksfeste
Glaubens; ebenso darf Maximilian, mit dem Beinamen der Deutschmeister, der in tirolilcher Erde ruhen wollte, nicht unter die Deutschen gerechnet werden; war er doch ein heiligmäßiger Katholik. Jene Helden der Kreuzzüge, welche dem christ lichen Namen im Oriente 'Achtung verschafften, jener romme Herzog Gottfried von Lothringen, der an der Spitze der Kreuzfahrer vor 900 Jahren die heilige Stadt Jerusalem eroberte, sie waren keine Deutschen, denn ihre heilige religiöse Begeisterung, die von Rom ausgieng
, war der Anstoß zu ihren Heldenthaten. Und jene großen deutschen Frauen eine hl. Kunigunde, eine hl. Eli abet h von Thüringen, sie waren Anhängerinnen Roms, ie finden also bei Dr. Erler, dem famosen Gegenbischof, eine Gnade. Die schlichten christlichen Baumeister, welche die herrlichen Dome in Köln und Straßburg, in Ulm und Regensburg, in Speyer und Nürnberg wölbten und die himmelanstrebenden Thürme bauten, sie arbeiteten im Dienste Roms, sie suchten und fanden ihre Begeisterung in der römisch-katholischen
Kirche, sind Verräther am Deutschthum. Die Maler und Bildner, welche jene präch tigen Münster schmückten, ein Michael Wolgemuth, ein Peter Bischer, ein Veit Stoß, ein Adam Krafft, ein Albrecht Dürer, und so viele hundert andere, sie waren Römlinge, daher ist für sie in der deutschen Nation kein Platz. Die Minnesänger des Mittelalters, Meine Herren! Das ist doch klar! Das Sommerfest Roms das ist die hochheilige Fronleichnams-Procesfion, rin Gegenstück, eine Demonstration gegen den Triumph zug
widersprochen worden. Was heißen sie denn? Wo Rom herrscht — wo der katholische Glaube herrscht, da kann es keine Deutschen geben. Kein Deutscher kann ein guter Katholik, oder umgekehrt, kein guter Ka tholik kann ein Deutscher sein. Meine Herren! Diese freche Rede betrifft uns alle, fie nimmt uns unsere Nation und Muttersprache, sie stempelt uns zu Derräthern und Abtrünnigen am eigenen Volke. Untersuchen wir daher ein wenig den tiefen Sinn dieses Wortes, des Führers unserer Jungliberalen