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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 26.09.1905
Umfang: 4
- Ungarns und das Deutsche Reich" wird die sem Blatte „aus Oesterreich" ein Artikel eingesendet, der die mutmaßlichen Folgen des Zerfalles dieses Reiches ana lysiert. „Es gilt für eine ausgemachte Sache — heißt es da daß die deutschen Provinzen Oesterreichs im Falle der Auflösung der habsburgischm Monarchie an das Deutsche Reich fielen, und das wäre nicht nur vom nationalen, sondern auch vom historischen und logischen Standpunkte unter solchen Umständen das natürlichste. Nun fragt

würde derartigen Bru talisierungsversuchen einen drastischen Abschluß bereiten, und die alldeutsche Herrlichkeit würde bald ein klägliches Ende nehmen. Das „Glück", das die Einverleibung der deutschen Provinzen durch das Deutsche Reich mit sich brächte, wäre demnach für beide Teile recht fragwürdiger Art. Immerhin aber find diese Nachteile noch geringfügig zu nennen im Vergleich mit den schweren Verwicklungen, die die Einverleibung, zumal für das Deutsche Reich, nach sich ziehen

würde. Daß es zu solchen unfehlbar kommen müßte, dafür ist der Beweis leicht erbracht: wenn das Deutsche Reich die deutschen Provinzen, also die Alpen länder, seinem Besitzstände einverleiben wollte, müßte es dies auch mit den Sudetenländern tun; die geographische Lage dieser Gebiete würde das geradezu erfordern, denn sie trennen Preußen von Oesterreich und würden in an derem Besitze die wichtige direkte Verbindung Berlin- Wien stören. Deutschland könnte es daher in keinem Falle dulden, daß sich etwa ein selbständiges

böhmisches Königreich (mit Mähren) als Pfahl in sein Fleisch bohrte oder daß die Sudetenländer gar etwa in den Besitz Ruß lands gelangten: denn es hat an der gewaltigen Faust, die dieses in der Gestalt von Kongreßpolen in seine rechte Flanke stemmt, wahrlich schon genug. Die demnach un erläßliche Annektierung der Sudetenländer gäbe dem Deutschen Reich aber eine überaus schwierige blutige Arbeit, denn die nahezu 6 Millionen Tschechen würden sich gegen diese Einverleibung mit all der Hartnäckigkeit

Reiches sehen, so würde Deutschland auch von dieser Seite auf den hef tigsten Widerstand stoßen. Wenn es dessen auch Herr werden sollte, so würde dadurch die Zahl der Slaven unter deutscher Herrschaft so gewaltig anwachsen — samt den 3 5 Millionen, die schon jetzt im deutschen Reiche leben, auf etwa 11'5 Millionen — daß sie eine beständige und ernste Gefahr für das Reich beoeuten würde. Damit aber noch nicht genug : Deutschland käme durch die Ein verleibung der österreichischen Küstenländer und Tirols

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 14.10.1909
Umfang: 6
... K p>« . .Vrsrte'Wng . IC r - uwnütlich . , K iw. MMßme KNWmeZm 10 MK^ MMWWWL pch- PHxWWi. /IM KaliM Morgen 15, Oktober Ltzeresta fotmersteg, 14. Oktober MW. ls-Tafel an 1809» 14. Oktober. Friedensschluß zu Schönbrunn zwischen Oester reich und Napoleon. Hofer entsendet den Priester Danei nach Unter- inntal, um die überall sich lockernde Ordnung her zustellen. Die Lage der Deutschen in Oesterreich. Des deutschen Volkes hat sich in Oesterreich eine tiefgehende Erregung bemächtigt. Daß diese Erregung gerade

sich beeilen, den deutschen Charakter ihrer Länder durch Gesetze über die alleinige deutsche Un terrichtssprache festzulegen, obwohl die gegenwärtige Regierung nichts weniger als deutschfeindlich ist, bildet einen sprechenden Beweis für die nicht mehr zu leug nende Tatsache, daß die Lage der Deutschen in Oester reich anfängt, eine prekäre zu werden. Die Erschei nungen des heurigen Jahres liefern auch den Beweis, daß die bisherige Stellung der'Deutschen in Oester reich nicht von seiten der Regierung

. Die Tschechen und Slowenen mußten sich somit im deutschen Bunde als eine verschwindend kleine Minorität fühlen, welche auf ihre Verteidigung bedacht sein mußte, und nicht daran denken konnte, auf Eroberungen auszugehen. Das Alles ist seit dem berühmten Kaiserschritt vom Jahre 1866 gründlich anders geworden. Nach dem Unglück dieses Jahres wurde Oesterreich vom deutschen Bunde hinausgeworfen, die Deutschen Oe sterreichs haben seitdem bei den Deutschen im Reich nichts anderes Mehr zu suchen und zu erwarten

es kommen, haß, während die Sud etenländer und Südsteiermark die alleinigen nationalen Kriegsschauplätze zu sein schie nen, eines schönen Tages die Stadt Wien erwachte und die Beobachtung machen mußte, daß sie zu einem Drittel eine — t s ch e ch i s ch e Stadt geworden sei. Die führende Stellung der Deutschen in Oester reich ist ernstlich erschüttert, sie steht, wenn nicht rasche ''Hilfe kommt, nicht mehr weit von ihrem Zu sammenbruch. Es liegt eine eigentümliche Tragik da rin, daß diese Erkenntnis

sich aufdrängt unter einer Regierung) welche allem Anscheine' nach ehrlich be müht ist, die historische Stellung der Deutschen im Staate zu festigen. Was die Situation der Deutschen noch besonders gefährdet, ist der Umstand, daß die Deutschen über das ganze Reich zerstreut wohnen, und ihr Sprachgebiet in seiner Zerrissenheit vielfach ein geographisches Unding därstellt. Üeberdies weiten die Deutschen Oesterreichs in ihrer Mitte die größten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Unterschiede

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 09.06.1899
Umfang: 4
der deutschen Nationalität geblieben. Das alte Reich war so national, als überhaupt ein Reich nur sein konnte. Es schuf mit Hilfe der Kirche die deutsche Nation durch Vereinigung der deutschen Stämme miteinander. Wenn national" die ungerechte, gewaltsame Niederdrückunz und Ausrottung anderer Na tionalitäten bedeutet, dann war das alte Reich nicht national. Wenn das Wort aber Hochhaltung, Ausbil dung und Ausdehnung der eigenen Nationalität durch Recht und Gerechtigkeit bedeutet, so war das alte Reich gewiss

national im höchsten Grad. Mit Hilfe der Kirche vereinigte das Reich nicht bloß alle deutschen Stämme zu einer Nation, es bildete auch deren gemeinsame Sprache und Befähigungen in ihrer Eigenart aus. Das alte Reich breitete, immer mit Hilfe der Kirche, die deutsche Nation weiter aus. verschaffte ihr die erste Stellung in Europa, in der Christenheit. Es vereinigte nach Gewinnung der Sachsen die Länder jenseits der Elbe mit Deutschland, brachte durch Besiedelung und Ver breitung des Christenthums

die deutsche Sprache im heutigen Ostelbien zur Herrschaft, breitete sie noch weiter aus bis in Schleswig und die baltischen Länder. Durch das alte Reich wurde das Christenthum in Ungarn. Böhmen, Polen und anderen überwiegend slavischen Län dern verbreitet und befestigt. Die Herrscher dieser Län der unterwarfen sich der Oberhoheit des römisch-deutschen Kaisers oder lehnten sich doch an das Reich an, begün stigten deutsche Sprache und Einwanderung. Das alte Reich war also im höchsten Sinne national

Lied und österreichische Weise viel in fremde Lande getragen; zweimal nahm er seinen Weg nach Italien, dann nach Bosnien, noch Schweden und Nor wegen, nack den hervorragendsten Städten des deutschen Reiches, Berlin, Dresden, München, mit seinen künst I lerischen Leistungen überall große Erfolge erzielend. Die Vereinkvorstehung, an deren Spitze seit langen Jahren der Südbahninspector Herr Heinrich Proch steht hatte auch die Absicht, hier in Innsbruck ein Concert zu geben, nahm aber im Hinblick

auch noch andere Bäume in Brand gesteckt wurden. und anderen deutschen Stämmen. Nach Aussterben der deutschen Karolinger kam ein sächsisches Geschlecht auf den Kaiserthron. Die Franken, Alemannen, Bayern, stellten dann nacheinander die Kaiser, so dass ' alle Stämme abwechselnd den Kaiserthron besetzt hielten, was gar sehr zu ihrer Annäherung und Einigung beitrug. Gewiss so national als nur etwas sein kann. Die Bi schöfe wirkten ganz besonders mit bei den Kaiserwahlen wie bei der Reichsregierung. Sie wirkten

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 30.01.1899
Umfang: 4
n deres a ls volle Glei chberechtigung mit den liberalen Triestiner stets zur deutsch-liberalen Linken hin-!deutschen Protestanten, und zwar vom Reich neigen. Aber nicht blos die „Voce cattolica“ ist mit!im Reich und in jedem einzelnen Staat des dem Austritte der Conservativen einverstanden, sondernIReiches; dieselbe Gleichberechtigung, deren auch der liberal-nationale * Alto Adige“ lobt diesen Isich im zweitgrößten Staat des Deutschen Schritt und meint, dass die Triestiner die Allianz

seine ursprünglichen Dispositionen ge- überhaupt keine Sitzung mehr stattfinden. Jedoch für I ändert hatte und über Tirol in das Deutsche Reich Heim morgen Dienstag ist noch eine Sitzung einberufen. Langelzukehren beabsichtigte und das Deutsche Reich zuerst kann es nicht mehr gehen. Es ist schade um Zeit und »wieder auf bayerischem Boden betreten wollte, beschloss Geld. — I er, in München zu bleiben, und empfieng den Kaiser als 1 Erster unter den deutschen Fürsten hier in seiner Haupt- tt& j stabt, umgeben

nicht, sondern erklärten vielmehr in ihrem Organe klipp und klar, sie würden sich in der Bethätigung ihrer politischen Gesinnung durch keinerlei Weisungen von Brixen oder sonst woher beirren lassen." So möge es mir derrn gestattet sein, h inzuweisen auf die zweimalige Begegnung, die innerhalb I tohresfrist zwischen Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Sr. königl. Ho heit dem Prinzregenten stattgefunden hat. Die erste dieser Begegnungen fand im-Frühjahr in Dresd en statt gelegent lich des 70. Geburtsfeftes des- Königs

Al bett von Sachsen und der 25jährigen Regrerungsseier ebende sselben. Es galt einen deutschen König, der seit 25 Ja hren sein Land weise regiert, zu ehren- Es galt, den beste n der deutschen Heerführer aus Deutschlands glorreichster Zeit, aus dem Kriege 1870—71, zu ehren. Möge Gott zum Heil seines so glücklich regierten Landes und weiter mach des ganzen Deutschen Reiches Se. Majestät den Köwig. Albert von Sachsen noch lange wohl und rüstig erhaltan. Die zweite Begegnung fand im Herbst hier in München

- statt. Seine Majestät der deutsche Kaiser kam von seines Orientreise. Die Bedeutung der Orientreise ist so groß, dass man sehr viel darüber reden könnte. Ich will nur ein paar Blicke darauf werfen. Es war die zweite Oriewtrrife Sr. Majestät des deutschen Kaisers. Sie begann mit dem Besuch des ottomanischen Hofes. Die guten Beziehungen, die zwischen dem Deutschen Reiche und zwischen der Tür kei bestehen, wurden dadurch befestigt. Es ist nun Auf- Das radicale Blatt gibt dann ebenfalls der Hoff-!gäbe

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 16.10.1905
Umfang: 4
haben, weil in Oesterreich die Deut schen nicht mehr tonangebend find. Die Deutschen haben den fremden Völkern Oesterreichs Kultur gebracht, wenn sie aber nur dazu da sein sollen, andere Völker aufzu päppeln. so wäre Oesterreich ein slavisches Oesterreich, in dem sich der nationale Fanatismus auf Seite Frankreichs und Englands stellen würde. Aus diesem Grunde hat das Deutsche Reich Interesse daran, daß die Deutschen in Oesterreich den K;tt des Staates bilden und daß Deutich- , land nicht im Rücken angefallen

werde. Das Deutsche Reich kann keine Weltpolitik treiben, wenn die Nieder lande und die Schweiz nicht dabei sind, Oesterreich braucht darüber nicht in die Brüche zu gehen. In Bezug auf Oesterreich gibt es drei Möglichkeiten: 1. Oesterreich bleibt deutsch und die nationalen Verhältnisse bessern sich. Das aber glaubt Niemand. 2. Wenn die österreichische Re gierung zur Einsicht kommt, daß sie deutsche Politik treiben kann, ohne von dem Deutschen Reich erobert zu werden, i daß es im Raum einer deutschen Weltpolitik

, könnte man im Reiche nicht gleichgiltig zusehen, was mit den 12 Millionen Deutschen Oesterreichs geschieht. Die deutsche Weltpoliti! wird gemacht werden, ob die Gegner wollen oder nicht." — Also entwickelt Herr Dr. Winkler aus Worms die „alldeutschen Hochziele" vor einer gläubigen Gemeinde. Frage: Was würde wohl in Preußen geschehen, wenn dort ein Ausländer in gleicher Werse gegen das Reich wühlen würde, wie es hier wieder einer der alldeutschen Sendboten tut, die jahraus jahrein das Habsburger Reich durchqueren

herum, der sür die bekannten „alldeutschen Hochziele* Propaganda macht. Er nennt sich Dr. Winkler aus Worms und hielt bisher in Letschen, Leitmeritz und Teplitz Vorträge über „deutsche Weltpolitik". Von welcher Art dieselben sind, mögen folgende Textstellen dartun: „Das deutsche Reich entstand ursprünglich aus Brandenburg, aus Brandenburg entstand Preußen, dann aber kam Bismarck, der das Reich gemacht hat. Die weitere Entwickelung des Reiches umsaßt der alldeutsche Gedanke. Dom Standpunkte

es: Oesterreich lasse sich mit einer alten Staatskaroffe vergleichen, vor der 15 feu rige Gäule, unsere Nationen, gespannt find, die ziehen und sich dabei nicht überlegen, ob die Karosse zerbrechen kann. Wir stehen miteinander im Dreibund, gegen welchen verschiedene Unkenrufe laut wurden. Bismarck sagte selbst, wenn wir den Dreibund nicht mehr brauchen, so werfen wir ihn einfach um. Der Dreibund ist wacklig geworden, weil die Deutschen darin nicht mehr die Stelle einnehmen, die sie eingenommen

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 27.01.1912
Umfang: 6
bei Philippi, von welchem der scheidende Bülow in einer prophetischen An wandlung gesprochen. Es wurde eine maßlose Hetze inszeniert gegen „Klerikalismus" und Junkertum. Den deutschen Wählermassen wurde kingeredet, daß das Deutsche Reich das rückständigste Staatswesen in Europa sei, daß der klerikal-junke- rische Druck bis zur Unerträglichkeit gestiegen, daß! die Uebermacht der Agrarier dem deutschen Volke die unerträgliche Teuerung gebracht, daß Junkertum und Klerisei das Reich

gibst sich sonst mit Vorliebe als eine na tional vollwertige und staatserhaltende Partei und wet tert gerne gegen die „national geschlechtslosen und vaterlandslosen Römlinge", welche ihrer Herrschsucht Nation und Reich unbedenklich zum Opfer bringen. Und nun hat der nämliche Liberalismus alle seine Man date bis auf vier mehr oder weniger aus der Hand der internationalen Sozialdemokratie in Empfang ge nommen und dafür unbedenklich 110 Sozialdemokraten in den Deutschen Reichstag geschickt

ohne Zustellung £ mit Zustellung K mir Post . . . K tzElöjührig: ohne Zustellung L mih Anstellung I< MAE . . . K KSLZjahrm7 Wr^usteüung K - mit Zustellung L mit Post. . . K sliM l - 1*20 3 O0 4M 6°-— 7-20 9- 12'— 14-40 18-— Mszelse Setn^tgesa 10 Heller» NeZlanlatwnEWL vortöstreü Ur. 22. 52 JühMNß §« s Morgen 28 Jänner *1 el|ü|!. f_ Irrt! an i i' i i'' i r ■ ' V ~i' fi r"‘ " " '• ’" > ' " üST 'T Vr'n i 7 '[ 1 ji i""o 1'""1rnfifi«liBiiii Samstag, 27 . ImE ttl 2 . Die Wahlen zum deutschen Reichstage

. Die deutschen Wahlen, welchen mit soviel Span nung von allen Seiten war entgegengesehen worden, sind nach einem beispiellos hitzigen Wahlkampf und bei enormer Beteiligung der Wähler endlich zu Ende ge diehen. Das Resultat ist! ein ' wahrscheinlich kaum arbeitsfähiger "Reichstag. Denn eine tragsähige Mehr heit iss nicht zustande gekommen. Die frühere Rechte verfügt über 189 Mandate, darunter (samt den Elsässern) 98 Zentrumsabgeordnete, der Block der Linken zählt jetzt 196 Stimmen, darunter 110 Sozial

demokraten. Die Mehrheit beträgt 199 Stimmen. Das Zünglein an der Wage bilden 12 Unentschiedene. Der linke und der rechte Block stehen sich in fast gleicher Stärke gegenüber, die Sozialdemokratie ist die weitaus stärkste Partei im Reichstag und hätte als solche eigentlich Anspruch aufs Präsidium. Seit den mißlungenen Paarungsversuchen zwischen Liberalen und protestantischen Konservativen, welche den Sturz des Fürsten Bülow tjerB exgefüf)rt hatten, gab es im deutschen Reichstage wieder einen Block

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 31.10.1918
Umfang: 4
Schutz gewähren, sie erwartet aber auch, daß die na tionalen Regierungen der anderen Nationen dm glei chen Schutz auch den deutschen Minderheiten in ihren Gebieten gewahren werden. Djer Aufruf fordert das Volk auf, Ruhe und Selbstzucht M bewahren und alles zu vermeiden, was die Uebernahme der Regierungs gewalt durch das-deutsche Volk und die Herbeiführung des von der deutschen Bolksvegierung selbst im Ein vernehmen mit dem Deutschen Reich zu schließenden Frieden gefährden könnte. Die gestrige Sitzung

zwischen Teulsch-Oesterre ich und dem lTjeutschen Reich ein unheilbarer Riß ent stehen könnte, der die Zukunft unseres Volkes gestähr- det. 'Tie prov. Nationalversammlung protestiert gegen das Borgehen des Ministers der Aeußeren, der die Note an Wilson verfaßt und abgesendet hat, ohne mit den .Vertretern der deutschen Regierung in Oestdr- reich das Einvernehmen gepflogen zu haben. Umso mehr als die Nation, der der gegenwärtige Minister des Aeußeren angehöre, jede Gemeinsamkeit ausdrücklich ablehnt. Dsie

Nationalversammlung erklärt, daß einzig und allein sie und ihre Organe befugt sind, das deutsch österreichische Volk in der äußeren Politik insbesondere bei den Friedensverhandlungen zu vertreten. (Beifall). Abg. Ellenbogen sthrt aus, der Absall vom Deutschen' Reich sei ein schmählicher Treubruch, und protestiert gegen eine eventuelle Preisgabe der Deut schen in den Sudetenländern. Tie deutschen Sozial demokraten halten für die einzige Sicherung des deut schen Volkes gegen Preisgabe seiner Interessen

Volk in Oesterreich einen Aufruf, in welchem er die Beschließung eines provisorischen Grundgesetzes des neuen demsch-öster- reichischen Staates sowie die Wahl eines Staatsrates mitteilt, der nunmehr die Regierung und Volizugsge- walt in TjeutschvOesterreich übernimmt. Der Staats- rat wird unverzüglich die erste- deutsch-österreichische Regierung ernennen, welche die Friedensverhandlungjen führen, die Verwaltung der deutschen Gebiete Oester reichs und die Befehlsgewalt über die deutschen Trup pen

übernehmen wird. Damit ist dem einmütigen Willen des deutschen Volkes entsprechend der Deutsch- österreichtsche Staat zu lebendiger Wirklichkeit geworden und dieser Staat wird fortan von freigewählten Ver trauensmännern des deutschen Volkes selbst regiert werden. D>er Anfrns ermahnt die Bevölkerung zu Ruhe und Ordnung und erklärt es für unzulässig, an Angehörigen anderer Nationen Gewalt zu üben. Die Regierung von Den rf cheOesterreich wird den natio nalen Minderheiten in den deutschen Gebieten vollen

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Seite 1 von 6
Datum: 30.12.1908
Umfang: 6
, besser . gesagt des alldeutschen Einflusses inOe- j sterreich-Ungarn. Man kann den Wortführern ! der alldeutschen Politik vielleicht glauben, wenn sie s sagen, daß sie an eine „Annexion" Böhmens und - Deutsch-Oesterreichs nicht denken, „weil dadurch das ; Uebergewicht der Katholiken im Deutschen Reichstag hergestellt würde". Wohl aber schwebt ihnen der Ge danke vor, Oesterreich in eine Art Vasalle n-Ver- h ä l t n i s zum Deutschen Reich zu bringen, den Va- s fallen als Vortruppe im Orient

bewaff nete Hand gegen diese Wurzeln erhob, wußte man, was man tat: das Reich erschüttern, die Kirchezer st ören,dasKaiser hausentwur zeln. — Man sah den Gegenstoß der anderen Na tionalitäten wohl voraus, aber man glaubte sich in seiner hypernationalen Verblendung stark genug, alle im Zaume zu halten. Heute scheint es jedoch den anderen Mächten zu gelingen, die nicht-deutschen Nationalitäten in Oesterreich-Ungarn mit neuem Ver trauen in ihre Kraft zu erfüllen und ihnen den Glauben an.Er f olg einTA

, daß die englisch-französisch-russische Politik nicht wünscht, Oesterreich-Ungarn in einen kriegerischen Konflikt zu stürzen. Wohl jedoch geht der Gedanke dahin, Oester reich-Ungarn in eine Lage zu versetzen, daß es nur zwischen einer Lossagung von dem Bünd nis mit dem Deutschen Reiche oder einer Demütigung zu wählen.hat." „So ist," schließt der Artikel, „in der Tat Wien der Brennpunkt der europäischen Politik geworden. Wird Oesterreich-Ungarn der Situation gewachsen sein? Nur eine kluge, zielbewußte, starke

ist die innere s Spaltung und Zerrüttung Oesterreich-Ungarns in An- \ griff genommen worden. Was war und ist die „Los \ von Rom"-Bewegung anders als ein solcher Versuch? j Sie ist von Reichsdeutschen in Szene gesetzt worden ! zu einer Zeit, als Oesterreich-Ungarn sich im Gegensatz \ zu Rußland befand und aus diesen wie aus anderen Gründen auf die Anlehnung an das Deutsche Reich angewiesen war. Der „Alldeutsche Verband," der Gustav-Adolf-Verein und andere deutsche Gesellschaften ! haben die Geldmittel

wirkt in hohem Grade verhetzend. Es hat im Fortgang dieser künstlich entfachten Kämpfe auch nicht an Inter- s ventionen der deutschen offiziösen Presse und der Reichs - leitung gefehlt. Als der frühere Statthalter von Böh men, Graf Thun, gegen reichsdeutsche Agitatoren ein- i schritt, wurde er auf Intervention von Berlin her daran gehindert. Die kaiserliche Regierung schien tatsächlich nicht mehr im eigenen Haus zu sein. — Der Zweck dieser Machenschaften war die i Verstärkung des reichsdeutschen

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 19.09.1914
Umfang: 4
uns büßen zu lassen entschlossen war, ist, daß wir ein wirklicher Nationalitätenstaat geworden sind, d. h. ein Reich, das seine Nationalitäten als wirklich sichtbare Kom ponenten bestehen, leben und si chentwickeln läßt. Was Rußland will, ist nichts anderes, als die Entnationa lisierung und Rusfisizierung zuerst unserer Slawen und, wenn dieser Bissen verschluckt und amalgamisiert ist, die der nichtslawischen Völkerschaften. Mit dem hochbegabten Volk der Finnländer wurde der Anfang gemacht

, welches ein Staat gegen seine Nationen ist, gegen Oesterreich, das ein Staat für seine Nationalitäten ist, gekämpft hat. Wie aber werden die Geschichtsschreiber der kommenden Zeiten sich erklären können, daß England und Frank reich an der Seite des russischen Völkerwürgers kämp fen konnten? Daß Rußland in der Stunde, da es von den Unterdrückten einen Treue- und Waffendienst verlangt, ihnen die bürgerliche Gleichberechtigung, die Freiheit im Gebrauche ihrer Muttersprache und im Bekennen ihres Väterglaubens

versprechen mußte, was es ihnen bisher versagte, enthüllt die Wahrheit über Rußland und der großen Schmach Englands und Frankreichs. Klagelieder der Franzosen. _ Die Franzosen sehen allgemach ein, daß sie in diesem fteventlich heraufbeschworenen Krieg keine gute Aussicht haben durch eigene Kraft zu siegen. Auch die russische Hilfe hat sich bisher als wenig wirksam! erwiesen. Die russische Hauptmacht hat sich aus Oester reich geworfen und wurde von den österreichischen Armeen in Heroischen Kämpfen

aufgehalten. Die gegen Deutschland gerichtete Kräftegruppe wurde in Ostpreußen vom General v. Hindenburg geschlagen und zersplittert. Aus dem anbefohlenen Marsch nach Berlin zur Entlastung Frankreichs ist einstweilen nichts geworden. Auch die Hilfe Englands hat Frankreich vor dem Einmarsch der deutschen Heere nicht gerettet und es hat auch gar nicht den Anschein, als ob die große Schlacht zwischen Paris und der Ostfront sich zugunsten Frankreichs entscheiden würde. Frankreich hat viele Freunde

begangener Brutalitäten", sondern suchen prinzipielle Gesichtspunkte geltend zu machen. Es ist um den „Kamps um die Seele der Neutralen" zu kennzeichnen, der Mühe wert, daß wir die betref fenden französischen Klagen anhören und gehörig be werten. Die erste Klage betrifft das Bombarde ment offener Städte; eines solchen hätten sich die Deutschen in Pont a, Mousson schuldig gemacht, trotzdem sie die Stadt nach demselben nicht einmal besetzten. Die Anklage wird damit begründet, daß Pont & Mousson

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Seite 2 von 4
Datum: 21.07.1899
Umfang: 4
vom alten Kaiserstaat gedacht ist, so dient dieses Vorgehen wahrlich nicht der Bundessreundschaft, sondern kann nur Misstrauen und Zwietracht säen. Die Verbrüderung des vorwiegend katholischen Oesterreichs mit dem deutschen Reiche ist wesentlich dadurch erleichtert worden, dass die Oesterreicher im neuen Reich ein katho lisches Drittel der Bevölkerung vorfanden, mit dem sie einen innerlichen Zusammenhang und von altersher auch äußerliche Beziehungen hatten. Dadurch wurde dem Arg wohn vorgebeugt

, als ob sie an ein ausgesprochen prote stantisches Staatswefen mit einer antikatholischen Politik sich anschlössen. Es ist kein Zufall, sondern war in den Verhältnissen begründet, dass der Bund zwischen Oester reich und dem deutschen Reich erst zum Abschluss kommen noch nicht ganz viertausend Erklärungen in meinen Händen, j konnte, als der preußische Culturkampf seine Flegeljahre Heil! Schönerer." — O, dieser „Zehntausendste", wie viel Angst wird er noch dem „Führer der Deutschen in der Ostmark

entspricht durchaus der Geschichte und dem Geiste unserer General versammlung und hat in diesem Jahre, wo die „Los von Rom "-Bewegung drüben und hüben ihre krausen Wellen zieht, eine besondere actuelle Bedeutung. Die General versammlungen sind älter als das jetzige deutsche Reich. Als Oesterreich noch im „Deutschen Bunde" mit uns vereinigt war, haben mehrfach die Generalversammlungen auf österreichischem Boden getagt; so 1850 in Linz an der Donau, 1853 in Wien, 1856 wiederum in Linz. 1857 in Salzburg

, deren Zahl trotz ihres lauten Ge schreies glücklicherweise verhältnismäßig klein ist. Wenn der „Evangelische Bund" und sonstige Romhasser vom deutschen Reich aus die Verführung der österreichischen Katholiken zu fördern suchen, so könnte es uns niemand verargen, falls wir zur Unterstützung der österreichischen Katholiken besondere Mittel ergreifen würden. Aber wir glauben, dass unsere Gesinnungsgenossen in Oesterreich ihren Stolz darein setzen, aus eigener Kraft den Sieg davon zu tragen

, ebenso wie die schwei zerischen Katholiken. Die deutschen Katholiken dürfen sich rühmen, den herrlichen Gedanken des österreichisch deutschen Bruderbundes, dessen Verwirklichung im Jahre 1879 die schönste That Bismarck's bildet, in ihrer Art vorgearbeitet zu haben. Wenn jetzt österreichische Woutansanbeter und deutsche Romhasser sich vereinigen, um im Staate der Habsburger eine friedensstörerische protestantische Propaganda zu be treiben, die als Vorbereitung zum Abfall der deutschen Provinzen

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Seite 3 von 4
Datum: 14.04.1896
Umfang: 4
und angenehme Neuerung, als deren Redakteur Dr. Richard v. Kra lik zeichnet, verdient die wärmste Begrüßung. — Der Stand der Mitglieder der Leo-Gesellschaft betrug am 31. März 1896 zusam men 1569. * („Großdeutschland".) Der „Deutsche Turnerhort", das in Wien erscheinende Organ des österreichischen „deutschen Turnerbundes", wagt Folgendes zn schreiben: „Es gibt noch kein Deutschland — denn das heutige „Deutsche Reich" ist noch lange nicht Deutschland. Das heutige Deutsche Reich zählt rund 45 Mill. Stammes

deutsche; fast 15 Millionen, also der Zahl nach ein Drittel der deutschen Reichsbevölkerung, steht noch außer halb eines staatsrechtlichen, auf verfassungsmäßigem Wege zu schaffenden Alldeutschland. Wer daher das Deutsche Reich als Deutschland bezeichnet, begeht einen volklichen, geschichtlichen und alldeutschen Irrthum! Den Feinden unseres Volksthumes mag es freilich genehm sein, wenn der deutsche Michel den Rumpf „Deutsches Reich" für den ganzen Körper „Deutschland" hinnimmt, aber keinem wahrhaft

deutsch Gesinnten, ob dieser oder jener Partei angehörig, darf es einerlei sein, ob man die an das heutige Deutsche Reich ringsum anwohnenden Deutschen sozusagen vor den Kopf stoßt, indem man das durch die Siege des Jahres 1870/71 geschaffene Deutsche Reich als geschlossenes „Deutschland" bezeichnet; denn dieses Deutsche Reich kann nach den Grundsätzen der Nationalpolitik nur als die Grundlage für ein, was die deutsche Ostmark betrifft, auf — sagen wir — verfassungsmäßigem Wege zu erstrebendes

Alldeutschland im Sinne des Arndt'schen Liedes: „Was ist des Deutschen Vaterland?" sein." — Deutlicher braucht man wohl nicht mehr zu sein! * (Morde) Der Portier des Barmherzigen- Klöfters in Budapest wurde am 12. ds. todt aufge funden. Wie es sich herausstellte, war er in bestialischer Weise im Schlafe ermordet worden. Als der That ver dächtig wurde der Hausknecht des Klosters verhaftet. — Der sechzehnjährige Anton Szalai ermordete am gleichen Tage in Freistadt die Frau des beim Oberstuhlrichter

am 30. ds. Mts. hier ein. Er nimmt im königlichen Schlosse Wohnung und stattet dem kaiserlichen Paare einen Besuch im Neuen Palais ab. Venedig, 13. April. Der Lunch an Bord des „Hohenzollern" nahm einen glänzenden Verlauf. Nach demselben machten die deutschen Majestäten im Boote eine Rundfahrt in den Lagunen, überall von der Volks menge lebhaft begrüßt. Gegen 6 Uhr fuhren die deutschen und italienischen Majestäten, von unzähligen Gondeln gefolgt, zum Bahnhöfe, wobei ihnen überall große Ova tionen bereitet

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Seite 1 von 6
Datum: 29.07.1899
Umfang: 6
hier circa um 7 Uhr ab. Falsche Münze. n. Eine treffliche Artikelserie in der „Germania" behandelte eben die „Los von Rom"-Bewegung in Oester reich, brandmarkte deren hochverrätherischen Charakter, kennzeichnete das Gebaren jener reichsdeutschen Kreise, die mit dieser Bewegung sympathisieren, ihr unmittelbar oder mittelbar Vorschub leisten und erwartet von der Loyalität der deutschen Reichsregierung eine klare Stellung nahme gegenüber der Theilnahme deutscher Reichsange höriger an einer Bewegung

Verhetzung durch die Schuld der beider seitigen Extremen eine allgemeinere geworden ist, so ist es doch nicht gestattet, diese bedauerliche Erscheinung über das ganze Reich zu verallgemeinern. Nach der gleichen Täuschungsmethode, den Theil für das Ganze, beliebt es der Oppositionspresse immer wieder von „den Deutschen", von der „deutschen Sache" in Oesterreich in einer Weise zu sprechen, dass dem wahr heitsliebenden Leser zu empfehlen ist, diese Ausdrücke jedesmal auf ihre thatsächliche Berechtigung

entbehrt. Die einstige staatsrechtliche Stellung des deutschen Volkes in Oester reich fußte in der alten Reichsverfassung, dann in der Bundesacte von 1815, und diesen Rechtsboden hat ihm der vergötterte eiserne Kanzler unter den Füßen wegge zogen. Uebrig geblieben ist die Gleichberechtigung der Nationalitäten, nicht aber besonde- - Rechte" der Deutschen als Solcher im Kaiserstaate. Anderes ist die hi storische und faktische ©Klu. Deutschen in Oester reich, und diese, trotz 1 u a Oppofitionsprefse

über „Unterdrückung der Den- ; >n", <ft noch immer eine weit aus bevorzugte und Pölitz t: hrerche und wird es bleiben, solange die deutsche Sprache ne Sprache des Monarchen, des Hofes, des Parlaments, der Armee und der obersten Behörden ist und Handel und Verkehr der Monarchie vermittelt. Damit wäre zugleich die unwahre Phrase von „der verlorenen Führung der Deutschen in Oester reich" erledigt. Die Führung verloren hat nur der ab gewirtschaftete alte centralistische Liberalismus und es ist ebenso kränkend

die Ausstellungshalle und den großen Platz verlangte. Das Blatt redet hin und her, um darzuthun, der Bürgermeister hätte den Veranstaltern der Ver sammlung nur die Restauration bewilligen wollen. Man denke sich diesen Unsinn; in der Ausstellungs restauration tagt eine große katholische Ver sammlung, in der Halle ein Häuflein Socialdemokraten, der Zugang zu beiden Localen ist gemeinsam und das duldet ein Bürgermeister, der für Ruhe und Ordnung verantwortlich ist! Solcher Blödsinn wird den deutschen Mann

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 24.01.1913
Umfang: 6
Staates. Während der gegenwärtigen Krise haben alle deutschbürgerlichen Parteien sich mit patriotischer Einmütigkeit für Kaiser und Reich eingesetzt und mit unerschöpflicher Opfer willigkeit die schweren Lasten der Kriegsbereitschaft getragen. Man hat es auf Seite der Deutschen mit patriotischem Unwillen gesehen, wie die Sympathien der österreichischen Slawen so vielfach aus Seite der Serben und Russen, also der verbissensten Feinde Oesterreichs, standen. Man hat es auf deutscher Seite auch lebhaft

zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland ist nicht bloß notwendig für den Bestand unserer Monarchie, es ist vielleicht noch notwendiger für die Machtstellung der Deutschen in Europa. Die Mächte der Tripelentente haben es be sonders jaus diese Machtstellung der Deutschen abge sehen und wollen durchaus das Deutsche Reich ein kreisen und isolieren. Diese Einkreisnngsplane sind- bisher nur durch Oesterreich-Ungarn verhindert worden, dessen ritterlicher Herrscher für solchen Treu bruch

werden könnte. Die Slawen in Oesterreich-Ungarn fühlen sich durch das siegreiche Auftreten des Balkanbnndes so erstarkt und ermutigt, daß sie den Deutschen in Oester reich und den Magyaren in Ungarn die führende Rolle abnehmen wollen. Diese Tatsache hat zum Vor schläge geführt, daß die deutschen und magyarischen Politiker sich mehr als bisher nähertreten und Mer ein gemeinsames Vorgehen verständigen sollen. Es ist auch bereits während der letzten Delegationstagung in Budapest ein einleitender Schritt dazu geschehen

Verhältnisse Oesterreich-Ungarns die ! Rede geht, lautet die für uns wichtigste Frage: Wie : wird von den Resultaten des Balkantrieges die Stellung der Deutschen in Oesterreich be- ; rührt, und wie fassen die Deutschen die durch den Krieg geschaffene Situation aus? Die Deutschen haben den österreichischen Staat gegründet, und sie hauptsächlich haben ihn bis heute zusammengehalten. Die Deutschen Oesterreichs sind die verläßlichsten Stützen des deutschen Bündnisses und damit der aus wärtigen Politik unseres

heraus gefühlt, daß in der Freude der Slawen über die Siege ihrer Volksgenossen aus dem Balkan auch sehr viel Schadenfreude gegenüber den Deutschen mitgeschwungen hat, als ob nun endlich der Drang der Deutschen nach dem Osten zum Still stand gebracht und die Führrvlle der Deutschen -m Oesterreich für immer abgetan wäre. Es ist darum begreiflich, daß die Deutschen Oesterreichs das Ver hallen ihrer slawischen Mitbürger während des Bal kankrieges mit einem gewissen Mißtrauen beobachtet

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 30.04.1898
Umfang: 6
ihn, seine letzten Tage im Kloster zu verbringen. R. I. P. deute ohne vorherige Aushebung der Sprachenverordnungen die Permanenz der Obstruktion. (Lebhafter Beifall links.) Schönerer hält eine beinahe fünf stündige Rede (er versucht zu lechern!). Er erklärt, die deutschen Abgeordneten können an den Arbeiten des Sprachenausschusses nur unter folgenden Bedingungen theilnehmen: Erstens wenn die Gautsch'schen Sprachen- vrrordnungen vor der Wahl des Ausschusses ohne Vor behalt aufgehoben werden, zweitens

wenn die Verhand lungen des Ausschusses allen Abgeordneten zugänglich sind, drittens wenn die Regierung die Zusicherung gibt für die Sicherstellung der deutschen Staatssprache in diesem Ausschüße einzutreten, schließlich wenn vor Be ginn des Sprachenausschusses beschlossen wird, daß die die Sprachenfrage betreffenden Gesetze stets nur von einer Zweidrittelmajorität des Hauses in Anwesenheit von Dreiviertel der Mitglieder des Hauses beschlossen werden. (Beifall bei den Schönerianern.) Die Verhandlung

. Aber um die Stellung, welche Dr. Erler damals einnahm zu charakteristren, genügt es auf folgenden Ausspruch zu verweisen, der wörtlich im Berichte des ,T. T." über den deutschen Parteitag in Innsbruck steht (Nr. 239 vom 19. Oktober 1697 pag. 2) Doktor Erler sagte damals: »Wo Rom herrscht, ist für das Deutsch- thum kein Platz mehr." (Tosender Beifall.) Das »Los von Rom " ist für einen dentschnationalen Parteimann mit solchen Ansichten die nothwendige Consequenz. IDittecungs-^srirfit 2 om Zentral-Bureau des Tiroler

über die Sprachenanträge er klärt Funke in längerer Rede, die Haltung der Deutschen gegenüber der Regierung werde weder durch die Er klärung des Ministerpräsidenten noch durch Einsetzung eines Sprachenausschusses eine Aenderung erfahren. Die Deutschen werden vor Aufhebung der Sprachenver ordnungen jede positive parlamentarische Thätigkeit verhindern. Wenn die Sprachenver ordnungen aufgehoben sind, schloß der Redner, werden wir als treue Bürger dieses Staates für dessen Wohl und Entwickelung eintreten. (Lebhafter

Beifall links.) Abg. Stein Wender erklärt namens der deutschen Volkspartei, der Antrag der Partei bezwecke nicht die Einsetzung eines Ausschusses sondern lediglich die Aufhebung der Sprachen verordnungen; die Partei verlange das über ihren An trag unmittelbar ohne Vorberathung abgestimmt werde. Die Permanenzerklärung des Sprachenausschusses be bau mit seinen prachtvollen Korridors aus dem 18. Jahr hundert und manchen architektonischen Merkwürdigkeiten früherer Zeit wurde 1788 zur Hälfte um einen Spott

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 11.05.1918
Umfang: 4
, Aerzte, überall drängen sich fremde Volkselemente in die vakanten Stellest; wir leg en unser 'Varvermögen in Kriegsanleche an; die Staren hielten es zurück und haben massenhaft Veld, um deutschen Besitz zu erwerben. Sollten wir taub sein, wenn unsere Kinder fle hentlich um Brot, Milch bitten, während Tschechen und durch Wucher reich gewordene Juden prassen? Auf der einen Seite der Hunger, das Elend, aus der «ndern Seite eine UepPigieit, ein Luxus, der wahre Orgien feiert! Für diese Parasiten

mir den sogenannten weiblichen Hilfs kräften in den militärischen Kanzleien Hin weisen. wo entweder Unfähige überzahlt werden oder brave Mädchen a n Leib und Seele verkümmern? Hätten wir von Kriegsbeginn an eine ehrliche solide, ihre Aufgabe beherrschende Organisation gehabt, wie im Deutschen Reiche, wäre nicht unsere ganze wirtschaftliche Existenz den jüdischen Zentralen, den indirekten Alli- terlen der Entente ausgeliesert worden, so hätte Oester reich-Ungarn haus- und aushallen können, viel schlech ter

als das industrielle Deutsche Reich, so aber must zur militärischen und finanziellen Hilfe dasselbe uns auch die wirtschaftliche Hilfe gewähren, uns mit Lebens mitteln aushelfen. Welche Schmach für die österreichi schen Macher und ihre Zentralen, datz Deutschböhmen, Salzburg und Tirol den Anschluß an das Reichs deutsche Ernährungswesen ansuchen, daß der Landeshauptmann von Tirol mit einer Anzahl Ab geordneter nach München, Berlin und Pest reiften, «m für das hungernde Tirol Lebensmittel zu erbitten

, und daß in Bayern bereits Ausrufe erschienen sind, die die dortige Bevölkerung auffordern, sich etwas abzusparen, um den Brüdern in Tirol zu helfen. Wundert man sich da, wenn unsere Blicke immer mehr stch sehnsüchtig nach dem deutschen Norden rich ten, von dem allein wir unser Heil erhoffen. (Stür mischer Beifall. Heilrufe und Händeklatschen). Auch wir Tiroler fragen uns, wie lange die Deutschöster reicher das Aschenbrödl des Staates spielen sollen und fühlen, daß uns das Hemd näher als der Rock Wir überlassen

es nun den Regierungskünstlern in Wien, durch Verhätschelung, Bevorzugung und Stärkung slavischer und welscher Staatsfeinde sich ihr eigenes Grab zu schaufeln. Wir Deutsche haben keine Ursache, sie daran zu hindern. Schließlich dürfen wir »ns sagen, daß wohl der Staat, aber nicht unser deutsches Volk zugrunde gehen kann; solange «s ein mächtiges Deutsches Reich gibt, das die deut schen Balten' aus Jahrhunderte langer Bedrängnis ebenso wie die niederdeutschen Flamländer errettet hat »nd den Finnen die erbetene H,lfe gewährt

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 31.07.1899
Umfang: 4
bei diesem Aprilsturm, und für fie gibt eS keine Entschuldigung und keine Be mäntelung. Es ist der Liberalismus in neuer und hef tigerer Gestalt, der auch in unsere Berge eingedrungen, die Revolution, welche an den Grundfesten Oesterreichs rüttelt und darum vor allem Tirol, den Brückenkopf Oesterreichs zu erobern sucht; der in den letzten Monaten alles gethan hat. was ein katholisches und ein kaiser treues Volk beleidigen kann. Meine Herren! Ich komme auf die Scandale bei dem sogenannten deutschen Volksfeste

Glaubens; ebenso darf Maximilian, mit dem Beinamen der Deutschmeister, der in tirolilcher Erde ruhen wollte, nicht unter die Deutschen gerechnet werden; war er doch ein heiligmäßiger Katholik. Jene Helden der Kreuzzüge, welche dem christ lichen Namen im Oriente 'Achtung verschafften, jener romme Herzog Gottfried von Lothringen, der an der Spitze der Kreuzfahrer vor 900 Jahren die heilige Stadt Jerusalem eroberte, sie waren keine Deutschen, denn ihre heilige religiöse Begeisterung, die von Rom ausgieng

, war der Anstoß zu ihren Heldenthaten. Und jene großen deutschen Frauen eine hl. Kunigunde, eine hl. Eli abet h von Thüringen, sie waren Anhängerinnen Roms, ie finden also bei Dr. Erler, dem famosen Gegenbischof, eine Gnade. Die schlichten christlichen Baumeister, welche die herrlichen Dome in Köln und Straßburg, in Ulm und Regensburg, in Speyer und Nürnberg wölbten und die himmelanstrebenden Thürme bauten, sie arbeiteten im Dienste Roms, sie suchten und fanden ihre Begeisterung in der römisch-katholischen

Kirche, sind Verräther am Deutschthum. Die Maler und Bildner, welche jene präch tigen Münster schmückten, ein Michael Wolgemuth, ein Peter Bischer, ein Veit Stoß, ein Adam Krafft, ein Albrecht Dürer, und so viele hundert andere, sie waren Römlinge, daher ist für sie in der deutschen Nation kein Platz. Die Minnesänger des Mittelalters, Meine Herren! Das ist doch klar! Das Sommerfest Roms das ist die hochheilige Fronleichnams-Procesfion, rin Gegenstück, eine Demonstration gegen den Triumph zug

widersprochen worden. Was heißen sie denn? Wo Rom herrscht — wo der katholische Glaube herrscht, da kann es keine Deutschen geben. Kein Deutscher kann ein guter Katholik, oder umgekehrt, kein guter Ka tholik kann ein Deutscher sein. Meine Herren! Diese freche Rede betrifft uns alle, fie nimmt uns unsere Nation und Muttersprache, sie stempelt uns zu Derräthern und Abtrünnigen am eigenen Volke. Untersuchen wir daher ein wenig den tiefen Sinn dieses Wortes, des Führers unserer Jungliberalen

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 02.09.1913
Umfang: 6
Deutschen haben sich eine impamerende Wehrmacht zu Wasser und zu Lande geschaffen, und das deutsche Reich ist heute eine Weltmacht geworden. Aber die Deutschen haben viele und mächtige Feinde. DieRe- vanchelnst der Franzosen dauert ungeschwächt forr, und „ . war jt selber unangenehm überrascht über die Wir kungen seiner Telegramme nach dem Balkan. Wie um das Geschehene _ so weit als möglich zu mildern, hat nun Kaiser Wilhelm II. anläßlich der Geburtstags feier unseres Monarchen

austreiben möchte. Oesterreich-Ungarn wird dem deutschen Bündnisse trotz! her- in der Revisionssrage gemachten Erfah rungen ohne Zweifel treu bleiben. Aber die öster- reichffcheu Slaven werden es nicht unterlassen, die vielgerühmte Nibelungentreue durch den Hinweis ans die Haltung in der Revisionsfrage manchmal zu be leuchten. Auch wird man in Zukunft in Deutschland etwas weniger empfindlich sein müssen, wenn Oester reich-Ungarn bei künftigen Welthändeln Deutschlands fitfj die Frage vorlegen

gehabt hat. Deutschland suchte während der langen Balkan krise bei seiner Haltung Mehrere Rücksichten walten zu lassen. Die unmittelbaren Interessen Deutschlands verlangten die Erhaltung des Friedens und die Siche rung und Festigung des deutschen Exports. Ferners ist es die Sorge Deutschlands, seine Beziehungen zu Tngland zu verbessern und sein Verhältnis zu Ruß land wenigstens nicht zu verschlechtern. Deutschland ergriff darum mit Vergnügen die sich bietende Gv- legvcheit, um mit England

an der Ausgleichung der zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn schwebenden Differenzen bei hier Abgrenzung Albaniens und an deren Balkansragen zusammen zu arbeiten. Endlich! hatte Deutschland Rücksichten zu nehmen auf die In teressen seiner Verbündeten, und Bethmann-Hollweg hat im deutschen Reichstage feierlich erklärt, daß Deutschland in dem Augenblick, wo es sich um die Lebensinteressen Oesterreich-Ungarns handelt, ohne Zö- gern an der Seite seines Bundesgenossen fechten würde. Diese Erklärung gab

den Bündnisgedanken auf eine tadellose Art wieder, aber eine gewisse deutsche Presse fand an den Erklärungen des deutschen Kanzlers das erwünschte Hintertürchen und begann nun zu unter- su^m, was aus dem Vulkan als Lebensinteresse Oester- reichl-Ungarns zu gelten habe und- was nicht. Solange diese PreßtreÄereien an der tatsächlichen Haltung der deutschen Reichsregierung nicht einmal den Schein einer. Anlehnung fanden, konnte man darüber zur Tages ordnung übergehen. Schlimmer wurde die Sache, als die Welt

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 26.08.1918
Umfang: 4
ein friedliches' afrikanisches Reich wollte, im Gegenteil, wir wenig stens wissen, daß eine wichtige Partei in Deutschland Kr ein deutsches afrikanisches Reich eintrat, um As« rika militärisch >zu beherrschen und große Hilssquelx len für militärische Zwecke des Deutschen Reiches zu erschließen, abgeschen von der Tatsache, daß der Be sitz von Häfen die größte Gesühr für das britische Der Mord als Kriegsmittel der Entente. Leutnant d. R. Gerhard Mueller schreibt in den jMeutWyt Kriegsnachrichten": Ein Mord gab

worden. Zweitens liegt rem Grund vor, es als einen Teil der deutsch?» Politik hintz zustellen, wirklich unabhängige Staaten zu «richten; im Gegenteil, als eine Abordnung aus Estland und anderwärts, die Hauptsächlich aus Deutschen bestand, kam, um Annexionen zu erbitten, erhielt sie die Ant wort, daß das Gesuch wohlwollend erwogen werden würde. Dre Politik Deutschlands ist nicht die, dhese Staaten geradezu zu annektieren, sondern sie völlig in seine Bahnen und unter seine Kontrolle zu bringen

. Diese.Staaten sind territorial zu diesem Zwecke ge-^ bildet;, sic Haben keine homogon? Bevölkerung und sind daher stets in der Lage >eines unstetigen Gleich^ Gsvichts. 'Marl har schwache -Staaten gesunden, hie nicht nMin 'können, nnter Densichlands Kontrolle Zn sein.. Das ist eine der geschsitstinsollenden Tinge, dre die deutschen Staatsmänner so gerne, haben. Ich erkenne die Geschicklichkeit Solfss bei der Verteidigung des Brester Vertrages an; aber wenn man sie prüft, ist sie durchaus unaufrichtig

. Wir kommen jetzt zu den deutschen Kolonien. Solfs ist sehr empört über den Gedanken, daß die deutsche Herrschaft unmenschlich sei. Ich glaube nicht, daß irgendeiner, der dre Tatsachen kennt, seiner An sicht 'beitreten wird . Die englische Regierung hat Wer diese Fragen Material gesammelt und in kurzer Zeit wird ein ManbUch Wer die deutsche Herrschaft im den Kolonien erscheinen . Einige Ermirtlungc» sind ifurchthare Zeugnisse der Brutalität. Ich kann Solfss Lehre nicht annchhnen, daß Deutschland

! » Am 28. Juni 1914 fielen der Erzherwg-Thron,- solger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Herzogin Sofie von Hohenberg dem Anschlag serbischer Ver brecher zum Opfer. Tie eintretenden Folgen wickelten sich zunächst ganz mechanisch ab: Oesterreich stellte an Reich sein würde. Wenn Solsf behauptet, daß Bal- four oder ein anderer britischer Staatsmann !end- gültig die Annexion der Kolonien durch! das bri tische Reich vorgeschlagen habe, ist dies ungenau; ein solcher Vorschlag wurde niemals gemacht. Balfour

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 18.06.1918
Umfang: 4
- getst, die deutschen Schiffe auf allen Weltmeeren, be sonders.. aber die Einigkeit aller Deutschen Oester reich-Ungarns und Deutschlands, haben den Neid Eng lands wachgernsen. Darum muß Oeflerrekch-Unqgrn medergewvrfen, das deutsche Volk., isoliert, vom Meere abgeschuitten und seine Weltmacht gebrochen lverden. Leider gibt es auch in Oesterreich nicht wenige Verräter, die ihre Hoffnungen aus die Vernichtung der deutschen Kraft aufbauen, und das Gebäude,- in welchem! wir gemeinsam

zum Ausdruck, die Kriegsziele der Mit telmächte als Ausfluß der den Deutschen unterschobe nen Absichten hinzustellen, eine W e l t k n e ch tschaft außzu richten und zwar eine Knechtung nicht allein der Gegner, sondern auch der eigenen Bundcsgevoss- sen. Als Illustration dieser Herrschaftsgelüste wird neuerlich unser Friedens Vertrag mit Rustland und tf* li m ä n i e n hingestellt. !Ja, sind denn durch den Friedcnsschlust der Sowjet-Republik Russen unter Fremdherrschaft gekommen? Oder hätte etwa ein sieg

als die unsrigen vorzutauschen versuchen und diese che ein Schreckgemälde an die Wand malen. Darin, daß diese uns unterschobenen Ziele unerreich bar sind, stimme ich Lord Milner ohne weiteres zu, daß es ber den Zentralmächten und hier darf Oester- reich-Ungarn trotz Lord Milner auch den Namen Deutschland ausfprechen, keinen Menschen mit gesun dem Sinne gibt, der sich ein ähnliches Ziel auch nur tn fcute verwegensten Träumen gesetzt Hüfte. Die Uot des Landes Mve des Landeshauptmannes Josef Schraffl

aus dem deutschen Bauerntag in Innsbruck 16. Juni 1918. Tie Rot des Landes, sagte der Landeshauptmann, ist es, die uns heute hier zusaMmenMhrt. Es! sind hie Folgen des fürchterlichsten aller Kriege. Dem grau samen Feinde beliebt 'M, den Hunger als Waffe zu be nützen. Dadurch werden Mädchen und Frauen, Kinder uÄ> Greise zu Süloäten für Freiheit und Recht, für die Existenz des Vaterlandes. Furchtbar sind die Folgen der langen Kriegs sauer. Tie Produktion der Felder ist wegen unzu reichender Bearbeitung vermindert

an der Zeit, daß, sich die Tiroler in mächtigen Versammlungen über die Situation im Lande' berieten und es ist notwendig, daß in letzster Stunde die Bauern Tirols, deren ganze Wirtschaft bedroht ist, durch gemeinsames Vorgehen energisch Stellung nehmen und sich ihre Rechte wahren, so gut es in diesem furchtbaren Kriege möglich ist. Ein mächtiger Aufschrei des Landes in einer ovetlsograßen Versammlung, veranlaßte die Land-ch- perwaltung, Hilfe für das notleidende Tirol bei un serem deutschen Bundesgenossen

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 11.07.1916
Umfang: 4
an- bähnte, macht Fürst Bülow geltend, daß ein solcher Vergleich hinsichtlich der dem Deutschen Reiche feind lichen Staaten nicht zutreffend ist. Denn Oesterreich- xeich-Ungarn und Deutschland seien durch das Band deutscher Sprache und Sitte und uralter gemeinsamer Traditionen miteinander verbunden, bei den jetzt Deutschland feindlichen Staaten treffe aber dies durch aus nicht zu. Freilich betonte auch Fürst Bülow, daß die Erringung militärischer und politischer Sicherhei ten durch das Deutsche Reich

zu seinen jetzigen Verbündeten. , !Er empfiehlt aber auch etwas anderes, was' von zahl reichen Deutschen bis jetzt noch nicht genügend bewertet wurde, die Förderung der Beziehungen zu denjeni gen europäischen Staaten, die während des jetzigen Weltkrieges Deutschland gegenüber die Neutralität be wahrt haben. Dieser staatsmännische Rat ist zwei fellos von hohem politischen und auch volkswirtschaft lichem Werte für das 'Deutsche Reich und das deutsche Volkstum. Denn solange sich dieses in diesen neu tralen Ländern

vom persischen Gebiet zu verjagen. Der Tanin hofft, daß die Perser den türkischen Gedanken verstehen werden. Fürst Bülows Ansichten über den zu- Der frühere deutsche Reichskanzler Fürst Bülow hat in dem Sammelwerke „Deutschland unter Wil helm II." eine Aufsatz verfaßt, worin er, ohne auf Einzelheiteil einzugehen, die Grundzüge der zukünf tigen Politik Deutschlands gegenüber den jetzt feind lichen Staaten, den Neutralen und den Verbündeten bespricht. Fürst Bülow ist der Ansicht, daß das Deut sche. Reich

und das deutsche Volk nach Beendigung des Weltkrieges mit einer sehr großen Gehässigkeit, Rach sucht und Feindseligkeit aller Art seitens der feind lichen Staaten und Völker rechnen müsse. Und War nicht nur seitens Frankreichs und Rußlands, sondern auch seitens Englands. Deshalb tritt er dafür ein, daß sich, das Deutsche Reich militärisch, politisch und wirtschaftlich Bürgschaften schaffen müsse, die es nach Vollendung des Weltkrieges stärker machen würden, als es bis jetzt der Fall ist. Er sagt mit Recht

, daß eine einfache Wiederherstellung der politischen Zu stände und Grenzen des Deutschen Reiches;, wie sie vor Beginn des Weltkrieges bestanden, für diefes kein Gewinn, sondern nur ein Verlust wäre. Gegenüber denjenigen, die behaupten, daß Deutschland durch einen Verzicht auf territoriale Erwerbungen die feindlichen Staaten ebenso versöhnen würde, wie.Preußen durch einen ähnlichen Verzicht nach seinem siegreichen Kriege im Jahre 1866 sein späteres Bündnis Mit den süddeutschen Staaten und Oesterreich-Ungarn

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 18.12.1908
Umfang: 6
alle Deutschen Oesterreichs — können für ihr geliebtes deutsches Volk nicht besser sorgen, als wenn sie Alles aufbieten um den österreichischen ..Kaiserstaat in vollster Aktionskraft zu erhalten. Zu dem Ende ist es aber notwendig, den österreichischen Staat innerlich zu festigen, die Nationalitäten miteinander zu versöhnen, und namentlich dafür zu sorgen, daß auch alle Nichtdeutschen Oesterreichs mit Herz und Sinn zu Kaiser und Reich stehen. Das kann aber auf die Länge nur dann der Fall

, politischen und wirt schaftlichen Interessen aller Nationalitäten Oesterreichs können durch keine modern politische Konjunktur so gut gewahrt werden, wie im Verbände von Gesamtöster reich und im Bunde mit dem deutschen Reich. So soll es auch für alle Zukunft bleiben, und diese Ueberzeugungen sollen Gemeingut aller Völker Oesterreichs und vorab der Deutschen werden. Das Narionalgefühl der Deutschen Oesterreichs sollte die zwischen den ein zelnen Volksstämmen des Reiches der Lösung harrenden Fragen

an Schulter kampfgerüstet zu den Deutschen halten werden. Auf sich allein angewiesen ist das deut sche Volk auch sogar dann, wenn es durch die Deutsch österreicher verstärkt wäre, trotz seiner mehr als 70 Mil lionen nicht im Stande, seine Weltstellung gegen „die Feinde ringsum" zu behaupten. Wenn aber mit den deutschen auch die nichtdeutschen Völker Oesterreichs verbunden bleiben, wird Niemand ungestraft die deutsch österreichische Machtstellung in die Schranken fordern. Daraus ergibt

sich, daß die Erhaltung Oesterreichs als einer innerlich festgefügten Großmacht eine Lebensbedin gung Deutschlands und des deutschen Volkes darstellt. Jn dieser Erkenntnis und Voraussicht hat Fürst Bismark den denkwürdigen Ausspruch ge an: „Vom Schachbrett der österreichischen Monarchie darf keine Figur mehr ver rückt werden." , . V'-J Aus diesen Tatsachen ergebest sichIlr^das politische Verhalten der Deutschen in Oesterreich wichtige Folger ungen. Unsere Deutschnat i on a l e n — und nati onal gesinnt sind heute

vom Standpunkt der höchsten Interessen des deutschen Volkes auffassen. Diese höchsten Interessen verlangen aber gebieterisch eine friedliche Auseinander setzung mit den Slaven Oesterreichs. Die Zukunft des deutschen Volkes kann an seiner Flanke die unzufriedenen Tschechen, die unzufriedenen Slaven und Kroaten un möglich brauchen. Es ist ein in jeder Beziehung wahres Wort, das der österreichische Ministerpräsident jüngst im Parlamente bei Erörterung der Notwendigkeit einer na tionalen Verständigung

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