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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 09.06.1899
Umfang: 4
der deutschen Nationalität geblieben. Das alte Reich war so national, als überhaupt ein Reich nur sein konnte. Es schuf mit Hilfe der Kirche die deutsche Nation durch Vereinigung der deutschen Stämme miteinander. Wenn national" die ungerechte, gewaltsame Niederdrückunz und Ausrottung anderer Na tionalitäten bedeutet, dann war das alte Reich nicht national. Wenn das Wort aber Hochhaltung, Ausbil dung und Ausdehnung der eigenen Nationalität durch Recht und Gerechtigkeit bedeutet, so war das alte Reich gewiss

national im höchsten Grad. Mit Hilfe der Kirche vereinigte das Reich nicht bloß alle deutschen Stämme zu einer Nation, es bildete auch deren gemeinsame Sprache und Befähigungen in ihrer Eigenart aus. Das alte Reich breitete, immer mit Hilfe der Kirche, die deutsche Nation weiter aus. verschaffte ihr die erste Stellung in Europa, in der Christenheit. Es vereinigte nach Gewinnung der Sachsen die Länder jenseits der Elbe mit Deutschland, brachte durch Besiedelung und Ver breitung des Christenthums

die deutsche Sprache im heutigen Ostelbien zur Herrschaft, breitete sie noch weiter aus bis in Schleswig und die baltischen Länder. Durch das alte Reich wurde das Christenthum in Ungarn. Böhmen, Polen und anderen überwiegend slavischen Län dern verbreitet und befestigt. Die Herrscher dieser Län der unterwarfen sich der Oberhoheit des römisch-deutschen Kaisers oder lehnten sich doch an das Reich an, begün stigten deutsche Sprache und Einwanderung. Das alte Reich war also im höchsten Sinne national

oder es gibt überhaupt nichts Nationales mehr, das Wort ist nur noch leerer Schall, eine Spitzmarke für Partei- und allerlei andere Zwecke. Freilich das alte Reich war katholisch, unter kräftigster Mitwirkung, ja auf Antrieb der Kirche und des Papstes entstanden und durch die Jahrhunderte, trotz Noth und Bedrängnissen aller Art, aufrechterhalten und gefördert worden. Gerade der Kirche hatte Deutschland es zu verdanken, dass seine Eigenart, seine Geistesgaben ausgebildet wurden. Die deutsche Kunst

(11.) in Innsbruck mit Sonderzug aus Wien eintreffen und am Montag die Reise über de Arlberg und Bodensee fortsetzen. Der seit 20 Jahren cellenz des Herrn Handelsministers Ritter v. Wittel uiw zählt gegenwärtig 170 ausübende Mitglieder, deren musikalische Führung nach dem Tode des langjährigen Chormeisters und weitbekannten ComponistenMax v. Wein- zirl dem ehemaligen Chormeister des Wiener Männer gesangsvereins Herrn Edmund Keim übertragen wurde; er unternimmt alljährlich eine größere Reise und hat das deutsche

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 26.09.1905
Umfang: 4
- Ungarns und das Deutsche Reich" wird die sem Blatte „aus Oesterreich" ein Artikel eingesendet, der die mutmaßlichen Folgen des Zerfalles dieses Reiches ana lysiert. „Es gilt für eine ausgemachte Sache — heißt es da daß die deutschen Provinzen Oesterreichs im Falle der Auflösung der habsburgischm Monarchie an das Deutsche Reich fielen, und das wäre nicht nur vom nationalen, sondern auch vom historischen und logischen Standpunkte unter solchen Umständen das natürlichste. Nun fragt

es sich aber: Würden diese Provinzen, würde das Deutsche Reich in dem so geschaffenen neuen Zustand jenes Glück, jene Vorteile finden, die sich die nationalen Fanatiker aus beiden Seiten davon versprechen? Was wären die Folgen, wenn das geschähe? Diese Länder würden die angestammte Dynastie verlieren, mit der sie mehr als 600 Jahre hindurch in Freud und Leid ver bunden waren, denn der Fürst, der bis dahin Kaiser von Oesterreich war, würde sich selbstverständlich nie dazu hergeben, sich zu einem Vasallen des Königs von Preußen

würde derartigen Bru talisierungsversuchen einen drastischen Abschluß bereiten, und die alldeutsche Herrlichkeit würde bald ein klägliches Ende nehmen. Das „Glück", das die Einverleibung der deutschen Provinzen durch das Deutsche Reich mit sich brächte, wäre demnach für beide Teile recht fragwürdiger Art. Immerhin aber find diese Nachteile noch geringfügig zu nennen im Vergleich mit den schweren Verwicklungen, die die Einverleibung, zumal für das Deutsche Reich, nach sich ziehen

würde. Daß es zu solchen unfehlbar kommen müßte, dafür ist der Beweis leicht erbracht: wenn das Deutsche Reich die deutschen Provinzen, also die Alpen länder, seinem Besitzstände einverleiben wollte, müßte es dies auch mit den Sudetenländern tun; die geographische Lage dieser Gebiete würde das geradezu erfordern, denn sie trennen Preußen von Oesterreich und würden in an derem Besitze die wichtige direkte Verbindung Berlin- Wien stören. Deutschland könnte es daher in keinem Falle dulden, daß sich etwa ein selbständiges

der Nord- und Ostsee mit dem Mittelmeer erlangen, also einen kommerziellen Vor teil von unschätzbarem Werte. Da Italien aber zweifellos von seinen Ansprüchen nicht lassen würde, wäre ein Krieg unvermüdlich, der sich für das Deutsche Reich überaus gefahrvoll gestalten würde, denn Italien fände sicherlich Bundesgenossen und nicht nur in dm inneren slavischen Feinden Deutschlands, sondern auch an den andern Großmächten, die eine derartige Vergrößerung des deutschen Besitzes nie zulaffen

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 16.10.1905
Umfang: 4
herum, der sür die bekannten „alldeutschen Hochziele* Propaganda macht. Er nennt sich Dr. Winkler aus Worms und hielt bisher in Letschen, Leitmeritz und Teplitz Vorträge über „deutsche Weltpolitik". Von welcher Art dieselben sind, mögen folgende Textstellen dartun: „Das deutsche Reich entstand ursprünglich aus Brandenburg, aus Brandenburg entstand Preußen, dann aber kam Bismarck, der das Reich gemacht hat. Die weitere Entwickelung des Reiches umsaßt der alldeutsche Gedanke. Dom Standpunkte

haben, weil in Oesterreich die Deut schen nicht mehr tonangebend find. Die Deutschen haben den fremden Völkern Oesterreichs Kultur gebracht, wenn sie aber nur dazu da sein sollen, andere Völker aufzu päppeln. so wäre Oesterreich ein slavisches Oesterreich, in dem sich der nationale Fanatismus auf Seite Frankreichs und Englands stellen würde. Aus diesem Grunde hat das Deutsche Reich Interesse daran, daß die Deutschen in Oesterreich den K;tt des Staates bilden und daß Deutich- , land nicht im Rücken angefallen

werde. Das Deutsche Reich kann keine Weltpolitik treiben, wenn die Nieder lande und die Schweiz nicht dabei sind, Oesterreich braucht darüber nicht in die Brüche zu gehen. In Bezug auf Oesterreich gibt es drei Möglichkeiten: 1. Oesterreich bleibt deutsch und die nationalen Verhältnisse bessern sich. Das aber glaubt Niemand. 2. Wenn die österreichische Re gierung zur Einsicht kommt, daß sie deutsche Politik treiben kann, ohne von dem Deutschen Reich erobert zu werden, i daß es im Raum einer deutschen Weltpolitik

, könnte man im Reiche nicht gleichgiltig zusehen, was mit den 12 Millionen Deutschen Oesterreichs geschieht. Die deutsche Weltpoliti! wird gemacht werden, ob die Gegner wollen oder nicht." — Also entwickelt Herr Dr. Winkler aus Worms die „alldeutschen Hochziele" vor einer gläubigen Gemeinde. Frage: Was würde wohl in Preußen geschehen, wenn dort ein Ausländer in gleicher Werse gegen das Reich wühlen würde, wie es hier wieder einer der alldeutschen Sendboten tut, die jahraus jahrein das Habsburger Reich durchqueren

des Staates ist es schön und sittlich zu nennen, wenn ein Volk in sich selbst zusammengefchloffen ist. England. Frankreich, Ruß land, Spanien und Italien find geschlossen. Das einzige Volk, welches nicht geschloffen ist, ist das deutsche. Dieser Zustand ist unmöglich gesund und schön. Es ist gesund und schön, wenn in einem Staate ein ganzes Volk wohnt. Bei uns ist das nicht der Fall, aber sür eine deutsche Weltpolitik ist es notwendig, daß das deutsche Volk ge schloffen ist." Und weiter hieß

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Seite 1 von 6
Datum: 14.10.1909
Umfang: 6
sich beeilen, den deutschen Charakter ihrer Länder durch Gesetze über die alleinige deutsche Un terrichtssprache festzulegen, obwohl die gegenwärtige Regierung nichts weniger als deutschfeindlich ist, bildet einen sprechenden Beweis für die nicht mehr zu leug nende Tatsache, daß die Lage der Deutschen in Oester reich anfängt, eine prekäre zu werden. Die Erschei nungen des heurigen Jahres liefern auch den Beweis, daß die bisherige Stellung der'Deutschen in Oester reich nicht von seiten der Regierung

... K p>« . .Vrsrte'Wng . IC r - uwnütlich . , K iw. MMßme KNWmeZm 10 MK^ MMWWWL pch- PHxWWi. /IM KaliM Morgen 15, Oktober Ltzeresta fotmersteg, 14. Oktober MW. ls-Tafel an 1809» 14. Oktober. Friedensschluß zu Schönbrunn zwischen Oester reich und Napoleon. Hofer entsendet den Priester Danei nach Unter- inntal, um die überall sich lockernde Ordnung her zustellen. Die Lage der Deutschen in Oesterreich. Des deutschen Volkes hat sich in Oesterreich eine tiefgehende Erregung bemächtigt. Daß diese Erregung gerade

jetzt so stark zu Tage tritt und in allen deut schen Landtagen nachzittert, möchte merkwürdig er scheinen, da doch das gegenwärtige Ministerium als „das deutscheste Regime seit langer Zeit" gilt, der deutsche Block zur Regierungsmehrheit zählt, und der slawische Block hie Regierung deshalb so leidenschaftlich bekämpft, weil deren Kurs „ein aus gesprochen deutscher" sei. D aß trotzdem die nationale Erregung der Deutschen gerade jetzt in so starke Schwingungen geraten ist, und alle deutschen Landtage

, Mähren und Krain hatten deut sche Majoritäten,' heute aber fühlen sich nicht bloß die Deutschen in den Sudeten, sondern teilweise auch die Deutschen in den Alpenländern ernstlich von der Slavisierungsgefahr bedroht. „Der Totengräber der dominierenden Stellung der Deutschen in Oesterreich war der angeblich größte deutsche Mann, der Fürst Bismarck, der von allen Deutschradikalen vergötterte Schöpfer des neuen deutschen Reiches unter preußisch-protestantischer Füh rung. Dre Deutschen Oesterreichs müssen

heute in ihren schweren nationalen Kämpfen die Rechnung vom Jahre 1866 bezahlen. Solange der deutsche Bund bestand, solange die ganze böhmische Länder gruppe, sowie Krain und das Küstenland deutsche Bundesgebiete waren uttib der König von Böhmen als der erste deutsche Fürst galt, solange endlich in den Augen der Völker die österreichische Kaiserkrone noch immer als die Krone des alten heiligen römisch- deutschen Reiches galt, hatten die Deutschen in Oesterreich für ihre überragende Stellung

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Seite 3 von 4
Datum: 14.04.1896
Umfang: 4
und angenehme Neuerung, als deren Redakteur Dr. Richard v. Kra lik zeichnet, verdient die wärmste Begrüßung. — Der Stand der Mitglieder der Leo-Gesellschaft betrug am 31. März 1896 zusam men 1569. * („Großdeutschland".) Der „Deutsche Turnerhort", das in Wien erscheinende Organ des österreichischen „deutschen Turnerbundes", wagt Folgendes zn schreiben: „Es gibt noch kein Deutschland — denn das heutige „Deutsche Reich" ist noch lange nicht Deutschland. Das heutige Deutsche Reich zählt rund 45 Mill. Stammes

deutsche; fast 15 Millionen, also der Zahl nach ein Drittel der deutschen Reichsbevölkerung, steht noch außer halb eines staatsrechtlichen, auf verfassungsmäßigem Wege zu schaffenden Alldeutschland. Wer daher das Deutsche Reich als Deutschland bezeichnet, begeht einen volklichen, geschichtlichen und alldeutschen Irrthum! Den Feinden unseres Volksthumes mag es freilich genehm sein, wenn der deutsche Michel den Rumpf „Deutsches Reich" für den ganzen Körper „Deutschland" hinnimmt, aber keinem wahrhaft

deutsch Gesinnten, ob dieser oder jener Partei angehörig, darf es einerlei sein, ob man die an das heutige Deutsche Reich ringsum anwohnenden Deutschen sozusagen vor den Kopf stoßt, indem man das durch die Siege des Jahres 1870/71 geschaffene Deutsche Reich als geschlossenes „Deutschland" bezeichnet; denn dieses Deutsche Reich kann nach den Grundsätzen der Nationalpolitik nur als die Grundlage für ein, was die deutsche Ostmark betrifft, auf — sagen wir — verfassungsmäßigem Wege zu erstrebendes

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Seite 1 von 6
Datum: 30.12.1908
Umfang: 6
ist die innere s Spaltung und Zerrüttung Oesterreich-Ungarns in An- \ griff genommen worden. Was war und ist die „Los \ von Rom"-Bewegung anders als ein solcher Versuch? j Sie ist von Reichsdeutschen in Szene gesetzt worden ! zu einer Zeit, als Oesterreich-Ungarn sich im Gegensatz \ zu Rußland befand und aus diesen wie aus anderen Gründen auf die Anlehnung an das Deutsche Reich angewiesen war. Der „Alldeutsche Verband," der Gustav-Adolf-Verein und andere deutsche Gesellschaften ! haben die Geldmittel

gen verbreiten in England Sorge. Um Sicherheit zu schaffen, hat man zu der erprobten englischen Koalitionspolitik gegriffen und zwar, wenn der-Augen schein nicht täuscht, mit solchem Erfolg, daß das heu tige Europa fast ebenso geeint gegen das Deutsche Reich erscheint, wie in den alten Zeiten gegen Araber und Hunnen. — * Die Kombination, als deren Seele die englische Politik erscheint, rechnet nicht mit dem Ausgang einzelner Schlachten; sie faßt eine lange Dauer des politischen Konfliktes

oder des Krieges ins Auge, so daß deutsche Siege sie in ihrer Festigkeit nur stärken könnten. Solche Wahrnehmungen verbunden mit anderen Eindrücken führen zu der Annahme, daß es sich bei den heute rings um Oesterreich-Ungarn geschaf fenen Schwierigkeiten in ihren letzten Zielen nicht um die Bekämpfung Oesterreich-Ungarns an sich handelt, sondern um die Ueberzeugung Oester reich-Ungarns von der Bedeutung seiner seit dem Frankfurter Frieden und namentlich seit dem Regime Andrassy gegenüber Preußen befolgten

Politik wird es in den Stand setzen, Herr der äußerst schwierigen Lage zu werden. Für das Deutsche Reich aber erwächst die Pflicht, dem Kaiserstaate an der Donau Bundestreue zu halten bis zur letz ten Konferenz. Es ist daher mit ungeteilter Ge nugtuung zu begrüßen, daß Fürst Bülow bei seinen beiden jüngsten Auslassungen im Reichstage mit nicht er zu gewinnen hoffte. Demütig bat er um Herberge und wäre es auch nur im Stall oder Scheune. Bald aber begann er vor den Hausgenossen in auffallender Weise

Blättern" aus, wie die Politik der von England geführten Mächtekoalition England, Frankreich, Rußland konsequent darauf hinarbeitet, Oesterreich vom Bündnis mit Deutschland loszuspren gen, zum mindesten aber die Wirkungen dieses Bünd nisses zu entkräften. Interessant ist es, wie der reichs- deutsche Artikelschreiber dartut, daß die Mächte das Konzept und die Mittel und Wege dem deutsch-öster reichischen Bündnis an den Leib zu rücken aus — i Berlin bezogen haben. „Von Berlin und Dresden her

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Seite 1 von 6
Datum: 27.01.1912
Umfang: 6
bei Philippi, von welchem der scheidende Bülow in einer prophetischen An wandlung gesprochen. Es wurde eine maßlose Hetze inszeniert gegen „Klerikalismus" und Junkertum. Den deutschen Wählermassen wurde kingeredet, daß das Deutsche Reich das rückständigste Staatswesen in Europa sei, daß der klerikal-junke- rische Druck bis zur Unerträglichkeit gestiegen, daß! die Uebermacht der Agrarier dem deutschen Volke die unerträgliche Teuerung gebracht, daß Junkertum und Klerisei das Reich

aus den Händen genommen. Der deutsche Frei sinn erschien vor aller Welt nur mehr als ein An hängsel der roten Internationale, nachdem er schon bisher nach einem Worte Bismarcks als deren Weg bereiter gegolten hatte. Die Nationalliberalen brach ten in der Hanptwähl ganze vier Mann durch, die Freisinnigen aber gar keinen, während die Sozial demokraten im ersten Anlauf 66 Sitze gewannen, die - l existcnz zu retten, dem Reich 110 sozialdemokratische Reichsboten verordnen mußte, was verschlug es! Der Liberalismus

. Diese Ephialtestat des Freisinns wird das deutsche Volk nccht mehr so bald verzeihen und vergessen. In einer Zeit, wo das Reich von den größten internatio nalen -Gefahren mndroht ist, und das Ausland ein gestandenermaßen die größten Hoffnungen auf die deutsche Sozialdemokratie setzt, in einer Zeit, wo das Reich seine militärische Bereitschaft ausgiebig verstärken muß, bringt es der Freisinn in seinem Hasse gegen alles Christliche über das Gewissen, um für sich selber ein paar Mandate zu retten, 110 Mann

wieder ckbgelöst. Der deutsche Freisinn sah e§ mit steigender Wut, daß er unter dem neuen Kanzler Bethmann-Hollweg mehr und mehr vom Einfluß aus die Geschäfte aus geschaltet wurde. Die Regierung hielt fest an den positiv christlichen Grundlagen des Reiches, sie wollte von einem Kampf gegen Adel und Klerus nichts wissen, sie hielt auch fest an den agrarischen Schutzzöllen. Der Freisinn wurde darob von einer beinahe wahnsinnigen Wut ergriffen. Schon seit Jahren traf er Vorbereitun gen aufs Wiedersehen

auch in seinem internationalen An sehen heillos geschädigt üsw. Planmäßig und skrupel los wurden schon lange vor den Wahlen alle religiösen, politischen und sozialen Leidenschaften aufgepeitscht und gegen den verhaßten schwarz-blauen Block mobilisiert. Auch vor der Proklamierung des- Klassenkampfes schreckte man nicht zurück. Immer wieder stellte es die freisinnige Presse so dar, als ob das unterdrückte deutsche Bürgertum einen entscheidenden Kampf auszu fechten hätte gegen Junkertum und Klerus. Die So zialdemokratie sah

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Seite 2 von 4
Datum: 11.05.1918
Umfang: 4
als das industrielle Deutsche Reich, so aber must zur militärischen und finanziellen Hilfe dasselbe uns auch die wirtschaftliche Hilfe gewähren, uns mit Lebens mitteln aushelfen. Welche Schmach für die österreichi schen Macher und ihre Zentralen, datz Deutschböhmen, Salzburg und Tirol den Anschluß an das Reichs deutsche Ernährungswesen ansuchen, daß der Landeshauptmann von Tirol mit einer Anzahl Ab geordneter nach München, Berlin und Pest reiften, «m für das hungernde Tirol Lebensmittel zu erbitten

es nun den Regierungskünstlern in Wien, durch Verhätschelung, Bevorzugung und Stärkung slavischer und welscher Staatsfeinde sich ihr eigenes Grab zu schaufeln. Wir Deutsche haben keine Ursache, sie daran zu hindern. Schließlich dürfen wir »ns sagen, daß wohl der Staat, aber nicht unser deutsches Volk zugrunde gehen kann; solange «s ein mächtiges Deutsches Reich gibt, das die deut schen Balten' aus Jahrhunderte langer Bedrängnis ebenso wie die niederdeutschen Flamländer errettet hat »nd den Finnen die erbetene H,lfe gewährt

, Aerzte, überall drängen sich fremde Volkselemente in die vakanten Stellest; wir leg en unser 'Varvermögen in Kriegsanleche an; die Staren hielten es zurück und haben massenhaft Veld, um deutschen Besitz zu erwerben. Sollten wir taub sein, wenn unsere Kinder fle hentlich um Brot, Milch bitten, während Tschechen und durch Wucher reich gewordene Juden prassen? Auf der einen Seite der Hunger, das Elend, aus der «ndern Seite eine UepPigieit, ein Luxus, der wahre Orgien feiert! Für diese Parasiten

«bgeaeöen. Dieser jüdische Geist frißt ,i.h immer tiefer ein in die Volksseele und korrumpiert und verseucht schließlich Alles. Dieser jüdische Gerst verfügt über eine allmächtige Presse, die Jahr aus, Jahr ein alles in den Schmutz zieht, was uns heilig ist. Jeder christ liche Deutsche sollte sich schämen, so ein Judenblatt zu Hallen und soll sich die Hände waschen, wenn er eins in der Hand hielt. Für diese Parasiten ist alles lächerlich; wahre Religion Vaterlandsliebe, Liebe zum eigenen Volle

mir den sogenannten weiblichen Hilfs kräften in den militärischen Kanzleien Hin weisen. wo entweder Unfähige überzahlt werden oder brave Mädchen a n Leib und Seele verkümmern? Hätten wir von Kriegsbeginn an eine ehrliche solide, ihre Aufgabe beherrschende Organisation gehabt, wie im Deutschen Reiche, wäre nicht unsere ganze wirtschaftliche Existenz den jüdischen Zentralen, den indirekten Alli- terlen der Entente ausgeliesert worden, so hätte Oester reich-Ungarn haus- und aushallen können, viel schlech ter

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 11.08.1908
Umfang: 4
auf dem Gebiete des Handels verlieren würde, dann wäre das Ende der englischen Herrlichkeit schon da. Nun find aber dem stolzen und rücksichtslosen Albion in der nord amerikanischen Union und im neuen Deutschen Reiche zwei sehr gefährliche Rivalen erstanden, welche England die Herr schaft über die Meere und die führende Rolle auf dem Gebiete des Handels ganz ernstlich streitig machen. Nord amerika und das Deutsche Reich verfügen schon heute über Achtung gebietende Flotten. Und doch stehen beide Reiche

. Ob nun Deutschland so etwas fich wird bieten lassen, ist mehr als fraglich. Handelt es sich doch um die ganze Zukunft des deutschen Reich s. Eine so kräftige Nation wie das deutsche Volk kann fich unmöglich in einem Käfig sperren lassen bloß deswegen, weil die englischenKrämer dabei ihren Vorteil finden würden. Das ganze deutsche Volk, nicht bloß die deutsche Regierung, muß gegen die Einkreisungspläne Englands Front machen. U;berdieS ist nicht zu übersehen, daß an der Spitze des deutschen Reiches ein Mann steht

K K.— tzMltzjährrg: ohne Zuf^Lung K 4,KS mit Zustellung bezw. Potz L C. - E««zjährig: ohne Zustellung L S.M mir Zustellung bezw. Potz L 1L.— Ktm-elue Nummer» li) HeLe«. Äsäfi«fiti#«fn ftnb zsortsttet. Nr. 183 Khrgang Xi-VM. ^riifirn—rrrrr~.—:— T\ . r~~ — Die auswärtige Lage. 11. Dem Friedensbunde Deutschland-Oesterreich- Jtalien scheint sich seit Reval ein Kriegsbund Frank reich England-Rußland entgegengestellt zu haben, und darin liegt die große Kriegsgesahr, welche die Offiziösen aller Länder zwar beharrlich

des Aermelkanals. Der Engländer treibt durchaus praktische Politik, also vor allem Wirt- schaftspolitik, und gerade die wirtschaftlichen Erwägungen drängen England zur blutigen Abrechnung mit Deutsch land. Das deutsche Volk hat seit seiner nationalen Eini gung im Jahre 1871 nicht bloß eine überragende poli tische Stellung errungen, die Deutschen find seitdem auch ein wirtschaftlicher Faktor ersten Ranges ge worden. Die deutsche Industrie und der deutsch» Handel nahmen in den letzten Jahrzehnten

einen ungeheuren Auf schwung, und dieser Aufschwung hat alle Merkmale an sich, daß er noch lange nicht auf seinem Höhepunkt ange langt ist. Die früher auf zahlreichen Gebieten der Erde fast allein herrschenden englischen Kausleute haben nun überall mit der ausstrebenden deutschen Konkurrenz zu rechnen. Dem deutschen Handel steht eine kraftvoll ausstrebende deutsche Seemacht schützend zur Seite. Die deutsche Flagge, der deutsche Kaufmann, die deutschen Fabrikate find bereits in der ganzen Welt hoch angesehen

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Seite 2 von 4
Datum: 11.07.1916
Umfang: 4
vom persischen Gebiet zu verjagen. Der Tanin hofft, daß die Perser den türkischen Gedanken verstehen werden. Fürst Bülows Ansichten über den zu- Der frühere deutsche Reichskanzler Fürst Bülow hat in dem Sammelwerke „Deutschland unter Wil helm II." eine Aufsatz verfaßt, worin er, ohne auf Einzelheiteil einzugehen, die Grundzüge der zukünf tigen Politik Deutschlands gegenüber den jetzt feind lichen Staaten, den Neutralen und den Verbündeten bespricht. Fürst Bülow ist der Ansicht, daß das Deut sche. Reich

und das deutsche Volk nach Beendigung des Weltkrieges mit einer sehr großen Gehässigkeit, Rach sucht und Feindseligkeit aller Art seitens der feind lichen Staaten und Völker rechnen müsse. Und War nicht nur seitens Frankreichs und Rußlands, sondern auch seitens Englands. Deshalb tritt er dafür ein, daß sich, das Deutsche Reich militärisch, politisch und wirtschaftlich Bürgschaften schaffen müsse, die es nach Vollendung des Weltkrieges stärker machen würden, als es bis jetzt der Fall ist. Er sagt mit Recht

an- bähnte, macht Fürst Bülow geltend, daß ein solcher Vergleich hinsichtlich der dem Deutschen Reiche feind lichen Staaten nicht zutreffend ist. Denn Oesterreich- xeich-Ungarn und Deutschland seien durch das Band deutscher Sprache und Sitte und uralter gemeinsamer Traditionen miteinander verbunden, bei den jetzt Deutschland feindlichen Staaten treffe aber dies durch aus nicht zu. Freilich betonte auch Fürst Bülow, daß die Erringung militärischer und politischer Sicherhei ten durch das Deutsche Reich

zu seinen jetzigen Verbündeten. , !Er empfiehlt aber auch etwas anderes, was' von zahl reichen Deutschen bis jetzt noch nicht genügend bewertet wurde, die Förderung der Beziehungen zu denjeni gen europäischen Staaten, die während des jetzigen Weltkrieges Deutschland gegenüber die Neutralität be wahrt haben. Dieser staatsmännische Rat ist zwei fellos von hohem politischen und auch volkswirtschaft lichem Werte für das 'Deutsche Reich und das deutsche Volkstum. Denn solange sich dieses in diesen neu tralen Ländern

nicht etwa den Zweck ver folgen dürfe, eine deutsche Weltherrschaft vorzubereiten, wie dies seitens der jetzigen Gegner des Deutschen Reiches behauptet wird, sondern diese Sicherungen sollen allein den Zweck verfolgen, einen Rachekrieg der jetzt Deutschland feindlichen Staaten und gleich zeitig eine wirtschaftliche Schädigung des deutschen Volkes und Reiches unmöglich machen. Der frühere deutsche Reichskanzler empfiehlt vor allem die Ausgestaltung inniger Beziehungen des Deut schen Reiches

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Seite 1 von 4
Datum: 11.05.1882
Umfang: 4
ich leider wieder antworten, wenn Oesterreich im Jahre 1888, wo, glaube ich, der Zollvertrag mit Italien abläuft, nicht die deutschen Zollsätze einführt, die gegen wärtig das Deutsche Reich hat, so sind wir ohnehin fertig. DaS Deutsche Reich hat nämlich für Roharbeiten bei der Einfuhr einen Zollsatz von drei Mark und für geschliffene Steine noch drüberhin einen Zollsatz von drei Mark. Nun, nach dem Meiste begünstigungsvertrage, den das Deutsche Reich auch mit Rücksicht auf den italienischen Vertrag

mit uns abgeschlossen hat, ist jetzt die Sache so. Die Rohblöcke von carrarischem Marmor treten zollfrei bei uns und in Deutschland ein. In KieferSfeld knapp vor dem Eingangsthore nach Tirol find von deutschen Meistern großartige Etablissements errichtet. Dort wird der carrarische Marmor bearbeitet, geschliffen und in's weite Deutsche Reich ver sandt. Würde die österreichische Regierung auf Rohblöcke einen Eingangszoll haben, wäre die deutsche genöthigt, in Ala solche Etablissements zu errichten, eS würde national

-ökonomisch mancher Steuergulden im Lande bleiben, und die Arbeit würde auch den Landsleuten zu gute kommen. Jetzt aber kommt der Marmor ohne Zoll in's Land, ohne Zoll weiter in's Deutsche Reich, und' gleich wie er in'S Deutsche Reich kommt, erfaßt ihn der vorsich tige Bismarck und gibt ihn zur Bearbeitung seinen Leuten, und wir in Tirol haben das Nachsehen, wir können dann für unseren Marmor der Südbahn die theueren Frachtspesen zahlen; wir haben nicht den Schutz, welchen das Deutsche Reich

Marmor- Industrie lautet nach dem stenographischen Protokoll: Ich fühle mich verpflichtet, die Aufmerksamkeit des hohen Hauses und insbesondere der kaiserlichen Regierung auf einen Industriezweig zu lenken, welcher nicht blos für das Land Tirol und speziell für meinen Wahlbezirk, sondern auch für Oester reich von großer Bedeutung ist und eine noch größere Zukunft haben kann, wenn diese Industrie nicht stiefmütterlich behandelt wird. Es ist nämlich die Marmorindustrie, welche bereits in zwei Bauhütten

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Seite 2 von 4
Datum: 31.07.1899
Umfang: 4
waren dafür jene Protestanten, welche die Schweden in's Reich gerufen, die da ärger hausten als Türken und Heiden, welche die größte materielle Noth, Verwüstung auf allen Gebieten, sittliche und geistige Verwilderung hervorgerufen haben. An ihnen hatte Rom keinen Theil. Deutsche nach dem Herzen unserer Völkischen waren jene Reichsfürsten, die sich mit dem französischen Sonnenkönig und sogar mit den Türken verbanden gegen das deutsche Reich. Rom 'herrschte nicht über sie. Ein Deutscher, im Sinne

und dem spätern Fackel zuge nicht zurück. Sie kennen sie alle. Aber die Feigheit und Frechheit muss ich brandmarken, mit der man diese Dinge hintennach abzuläugnen suchte. Man läugnete, dass da§ Fest einen Oesterreich und der katholischen Kirche feindlichen Charakter hatte; ein Advocat und ein Student bezeichneten das väterliche Schreiben unseres Fürstbischofs als „kirchliche Anmaßung". Diese Abläugnung offenkundiger Thatsachen ist nicht allein keck, fie ist auch feig. Der deutsche Mann tritt

. Die Babenberger, Leopold I., Leopold II. und der III. der Heilige, der in seiner Stiftung Kloster neuburg ruht, sie waren Bollwerke des Deutschthums, aber Deutsche konnten sie nicht sein, denn sie waren treue Katholiken und die Gründung geistlicher Stiftungen und Klöster ist mit ihren Namen untrennbar verbunden. Erz herzog Ferdinand, der Gemahl der schönen Augsbur gerin Philippine Welser, ist ebensowenig ein Deutscher, verdankt ihm ja doch zum großen Theil Tirol die Er haltung seines römisch-katholischen

Sense, oder der große Philosoph Al bertus Magnus, der den Beinamen „der zweite Aristo teles" erhielt, oder gar — ich sage es mit Schrecken — die ersten deutschen Jesuiten Petrus Canisius und Petrus Faber — alle diese waren große, ja vielfach hl. Männer, Männer, auf welche jedes Doli stolz sein müsste, aber Deutsche im Sinne des neuliberalen Inns brucker Advocaten und Bicebürgermeisters waren fie nicht, denn es waren treue, römische Katholiken. Der fromme Tylli, der im Feldherrnzelt den Rosen kranz

betete, der tapfere Graf Rüdiger von Starhemberg, der Feldmarschall Daun, der berühmte Laudon, sie haben für Deutschlands Ehre und Einheit gekämpft und ihr Blut verspritzt, aber als Deutsche lässt man fie nicht gelten, denn sie waren aufrichtig römisch-katholisch gesinnt. Maria Theresia, die starke Frau aus dem Throne, welche durch Umsicht und Muth die Männer beschämte, und in schwerer Zeit das Schwert des deutschen Reiches führte, sie ist ausgeschlossen aus dem deutschen Volke; denn die Probe

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Seite 2 von 4
Datum: 30.01.1899
Umfang: 4
unseren Glück-! land, anzusprechen, und das Deutsche Reich hat di wünsch darbringen. . »Pflicht, ihn ihm nach Möglichkeit zu gewähren. Seine ] königliche Hoheit der Prinzregent wusste die Bedeutung der Die Vertagung des Reichsrathes wird als! Kaiserreise wohl zu schätzen. Er hatte beabsichtigt früher von bevorstehend angekündigt. Nach der neulichen Keile rei! München abzureisen. Als er aber erfuhr, dass Se.Majestät im Hause der Gemeinen glaubten Einige, es werde jetzt! der deutsche Kaiser

seine ursprünglichen Dispositionen ge- überhaupt keine Sitzung mehr stattfinden. Jedoch für I ändert hatte und über Tirol in das Deutsche Reich Heim morgen Dienstag ist noch eine Sitzung einberufen. Langelzukehren beabsichtigte und das Deutsche Reich zuerst kann es nicht mehr gehen. Es ist schade um Zeit und »wieder auf bayerischem Boden betreten wollte, beschloss Geld. — I er, in München zu bleiben, und empfieng den Kaiser als 1 Erster unter den deutschen Fürsten hier in seiner Haupt- tt& j stabt, umgeben

- statt. Seine Majestät der deutsche Kaiser kam von seines Orientreise. Die Bedeutung der Orientreise ist so groß, dass man sehr viel darüber reden könnte. Ich will nur ein paar Blicke darauf werfen. Es war die zweite Oriewtrrife Sr. Majestät des deutschen Kaisers. Sie begann mit dem Besuch des ottomanischen Hofes. Die guten Beziehungen, die zwischen dem Deutschen Reiche und zwischen der Tür kei bestehen, wurden dadurch befestigt. Es ist nun Auf- Das radicale Blatt gibt dann ebenfalls der Hoff-!gäbe

entgegen- neten Bazzanclla, Brusamolin, Conci und Salvador: sind »genommen. Sie wissen es zu schätzen, wie Se. Majestät bereits ausgetreten. Die „Yoce oattolica“, welche stetsI der deutsche Kaiser, obwohl er einer anderen Konfession eine Gegnerin des Eintrittes der Südtiroler in den Club! angehört, auch ihr Interesse immer zu wahren bestrebt italiano war, findet den Anschluss des Club an dieiist. Die deutschen Katholiken verlangen ja nichts deutsch-liberalen Oppositionsparteien natürlich, weil dieiA

n deres a ls volle Glei chberechtigung mit den liberalen Triestiner stets zur deutsch-liberalen Linken hin-!deutschen Protestanten, und zwar vom Reich neigen. Aber nicht blos die „Voce cattolica“ ist mit!im Reich und in jedem einzelnen Staat des dem Austritte der Conservativen einverstanden, sondernIReiches; dieselbe Gleichberechtigung, deren auch der liberal-nationale * Alto Adige“ lobt diesen Isich im zweitgrößten Staat des Deutschen Schritt und meint, dass die Triestiner die Allianz

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 18.06.1918
Umfang: 4
abgenommen, und das Reich vom Meere abgedrängt werden, wodurch unser Handel lahmgehegt die Entwicklung des Gewerbes unterbunden und das Reich zu einem hilflosen Kleinstaate herabgedrückt würde. Wir führen daher einen Berteidigungskrteg. einm Krieg, in dem wir für unser Vaterland, für unsere Zu gehört gleit zu Oesterreich, für HeiMat und Herd, für Gott und Kaiser kämpfen! IM Süden Ttrols, jenseits des Brenners, leben rund 200.000 Deutsche. Dtese sollen dem Köttig- ret'che Jtalten einverleibt

- getst, die deutschen Schiffe auf allen Weltmeeren, be sonders.. aber die Einigkeit aller Deutschen Oester reich-Ungarns und Deutschlands, haben den Neid Eng lands wachgernsen. Darum muß Oeflerrekch-Unqgrn medergewvrfen, das deutsche Volk., isoliert, vom Meere abgeschuitten und seine Weltmacht gebrochen lverden. Leider gibt es auch in Oesterreich nicht wenige Verräter, die ihre Hoffnungen aus die Vernichtung der deutschen Kraft aufbauen, und das Gebäude,- in welchem! wir gemeinsam

! Das deutsche Joch ist für Oesterreich-Ungarn das Loch der beiderseitigen felsenfesten Freundschaft und vollen Rücksichtnahme aus die Interessen beider Teile. Anders wäre das Verhältnis zwischen Oesterreich-lln- tzarn rmd Deutschland nicht einen Augenblick möglich. Wirst man denn noch immer das oft gehörte Wort zitieren: „Rur die allerdümmsten Kälber, wählen ihre Schlächter selber?" Wir haben glücklicherweise schon lange, was Lord ÄMner der Entente wünscht: den wertvollen Besitz „der moralischen Einigleit

als die unsrigen vorzutauschen versuchen und diese che ein Schreckgemälde an die Wand malen. Darin, daß diese uns unterschobenen Ziele unerreich bar sind, stimme ich Lord Milner ohne weiteres zu, daß es ber den Zentralmächten und hier darf Oester- reich-Ungarn trotz Lord Milner auch den Namen Deutschland ausfprechen, keinen Menschen mit gesun dem Sinne gibt, der sich ein ähnliches Ziel auch nur tn fcute verwegensten Träumen gesetzt Hüfte. Die Uot des Landes Mve des Landeshauptmannes Josef Schraffl

Folgen eines Hunger-' krieges reicht guter Wille und Bereitwilligkeit nicht aus. Hiezu bedarf es des Zwanges und einer stram- rtffisrn Ordnung. Wir sehen das in Deutschland. Dort geht es, obwohl Deutschland sich gegenüber Oester reich überwiegend als Industriestaat darstellt, und trotzdem, daß erwiesenermaßen in Deutschland sich nirgends ein Ueberfluß zeigt, haben sowohl, die Ar meen wie die Zivilbevölkerung Deutschlands ausrei chende Nahrung. Es muß. daher auch s Sei uns gehen! Die hiefür

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 07.08.1901
Umfang: 6
Jahren 1898, 1899 und I960 im Jahresdurchschnitt 598.847.600 Kronen, dagegen betrug die Ausfuhr Oesterreich-Ungarns nach Deutschland 871.730.000 Kronen; es verbleibt somit eine active Handelsbilanz zu Gunsten unserer Monarchie von 272.883.000 Kronen; das ist, mit dieser nicht unbe trächtlichen Summe führt Oesterreich-Ungarn mehr Werte nach Deutschland aus, als das deutsche Reich nach Oester reich und Ungarn einführt. Die Hauptwarengruppen, die diese active Handels bilanz zwischen dem deutschen Reiche

, dann beabsichtigt eben das deutsche Reich die ernstliche Ausschließung unseres Haupt- verkehreS und haben wir für die leichtere Einfuhr deutscher Provenienzen nach Oesterreich-Ungarn keine Ge- genconceffionen zu machen. . . . Der eingangs erwähnte Fachmann bringt dann eine Menge Beispiele für seine Behauptungen, ferner statistische Daten für die Aus- und Einfuhr in Industrie-Pro dukten und kommt dann zu folgendem Schluffe: Im großen Ganzen ist der Tarif-Entwurf für die Industrie Oesterreich-Ungarns

- und mit 20 h für dreimalige Einschaltung per einspaltige Petitzeile oder deren Raum berechnet. — Bei öfterer Aufnahme R a östt. Telephon-Nr. 47. Annoncenaufnahme für Auswärts durch H. Fric-Ns Annonrerrdnrean, Wien V/l, Matzleinsdorferstraße 7. Telephon Nr. 47. Nr. 179. Jahrgang XU. Kajetan [ Morgen S. August 1 Cyriakus J MiNnioch. 7. August 1901 Der deutsche Zolltarif-Entwurf. Einem längeren Artikel eines ungarischen Fach mannes (Alex. v. Matlekovits) in der „N. Fr. Pr." entnehmen wir folgendes: . . . Eingehende

, dann ist eben die Einstellung eines derartigen Tarif-Entwurfes nichts an deres, als die Jnaugurierung eines andern zoll politischen Systems und der Bruch mit dem Ver tragssystem oder wenigstens mit dem bisher befolgten Vertragssystem. . . . Gerade Oesterreich-Ungarn ist es vor allem, gegen dessen wirtschaftliches Interesse der deutsche Tarif-Entwurf in erster Reihe gerichtet ist. Nach den Verkehrsdaten des Handelsministeriums betrug die Einfuhr des deutschen Reiches nach Oesterreich- Ungarn in den drei

den Hochwürdigen fragen, alS die «Schafferin' des Bauern Anliegen dem schlaftrunkenen Prie- ster meldete. vieh, andere Thiere und thierische Producte, sowie Holz und Kohlen. Diese Warengruppen allein geben einen Ueberfchuss zu Gunsten Oesterreich-Ungarns von 420.628.000 Kronen, also nahL d as.D opPelte des Ueberfchustes des Gesammt- verkehres.^vyU K %&' Daraus kann jeder ersehen, welches Gewicht Oester reich-Ungarn auf den Verkehr der erwähnten Waren gruppen zu legen hat, und diese Warengruppen

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 20.03.1899
Umfang: 4
was er bereits gethan habe und noch thun wolle für die Sicherung der nationalen Vertheidi gung unter Berücksichtigung der Finanzlage. Frankreich könne nicht eine ebenso bedeutende Flotte wie England und nicht eine ebenso zahlreiche Landarmee wie das Deutsche Reich haben. Wenn an Frankreich der Krieg erklärt worden sei. so müsse es imstande sein, ihn durchzuführen. Wenn es aber einen Krieg wolle, müsse es stark sein. Der Minister führt aus, die Verth e i- gung der Küsten sei von nicht geringerer Bedeutung

des Christenthums" schreibt ein „Bonus" in dem Leipziger evangelischen Eenieindeblatt „Die christliche Wett" <He- ausgeber Martin Rade) eine Reihe Abhandlungen. In Nr. 8 wird die Frage gelöst, wie Christus, die christliche S.ttenlehre, das Verhältnis zu Gott überhaupt „deutsche Volksreligion" weiden kann. Nach Bonus ist Christus ein Menschheits ideal. „Die Unersetzlichkeit und ...Schlechthinigkeit der Person Christi hängt daran, ob sie einer Germanisierung ebenso fähig ist, wie sie eine Hellenisiernng

. In dieser instrumentalen Charakterisie rung des Christus können wir in gewissem Sinne eine Vorgängerin des modernen Leitmotives erkennen. Bach verwendet in seinem Orchester außer den Streichinstrumenten vier Flöten, vier Oboen, zwei Oboen d’ amore, welche heute nicht mehr gebräuchlich sind, und die Orgel. „Neue Tiroler Stimmen" tigen Gott brauchen. Und ebenso geht es mit der Auf fassung des Christus. Der deutsche Gott ist die Fülle aller wuchtigen Kraft, ein durchgehender und zermalmen der Gott, ein Gott auf Tod

und Leben. Und der deutsche Gläubige weiß sich von den Schwächlingen auf's tiefste geschieden, die vor jedem Lustzug erschrecken, die ihren Gott hinter den Altar oder gar hinter die Schürze der Polizei flüchten, wenn ein großer oder frecher Gedanke laut wird. Der deutsche Christ sieht aus wie Luther und Ernst Moritz Arndt, er fürchtet sich auch vor dem lautesten Uebermenschen nicht. Uebervoll von trotziger Kraft und Uebermensch fühlt er sich selbst und deshalb liebt und fürchtet er den Gott

, von dem er seine Kraft sich gegeben weiß. Von daher versteht der Deutsche auch Cyristus und — versteht ihn recht. Der Deutsche wird entweder den starken und freien Gott finden, der ihn auch stark und frei macht, oder- er wird sich gegen Gott erklären. Denn der deutsche Atheismus ist nicht über haupt gottlos, er ist nur den Gott los, der Sklaven will und sklavischen Selbstverzicht." Es wird nicht zu viel gesagt sein, behauptet die „K. V-", dass gegenüber der gläubigen Minderheit im Protestantismus dieses „deutsche

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 28.02.1874
Umfang: 6
von den Preußenthümlern im voraus als ein Triumph des Deutsch thums gefeiert. Alle diese Voraussetzungen und Hoffnungen sind bitter ge täuscht worden. Wahrlich, das preußisch-deutsche Reich konnte keine traurigere, beschämendere Erfahrung machen, als daß die Vertreter Elsaß-Lothringens im offenen Parlamente und im Angesichte des sie „scharf fixirenden" Bismarck erklärten: „Wir sind hierher geschickt worden, um unsere unerschütterlich treue Anhänglichkeit an unser französisches Vaterland zu offenbaren." Darüber

, wie oft die Majorität über die Art und Weise des Sprechens und Benehmens der Deputirten des neuen Reichslandes in „anhaltende Heiterkeit", in „lautes Gelächter" und in terroristische Ausrufe ausgebrochen ist, so muß man mit aller Strenge sagen, daß das nicht das Benehmen eine- wahrhaft gebildeten Volkes gewesen ist, und daß das neue preußisch-deutsche Reich durch dieses Benehmen der Mehrheit seiner Vertreter gewiß nirgends an Achtung gewonnen hat. Geliebt sind die Preußen schon früher kaum irgendwo

als in Preußen selber geworden; aber man hat sie überall hoch respektirt. Dieser Respekt ist jetzt gesteigert worden; jedoch wahrlich nicht in günstiger Weise, denn er ist zur Scheu, zur Furcht geworden. Man könnte daher sagen, daß Preußen da durch und wie es an die Spitze von, zur Herrschaft über Deutschland gekommen ist, auch an Achtung nirgends gewon nen habe. Graf Moltke selber hat das konstatirt, indem er offen ein- gestand, daß das neue deutsche Reich überall dem Mißtrauen begegne

sich aber der einsichtsvolle Graf Moltke auch darüber keine Täuschung, daß das neue vreußisch-deutsche Reich selbst in sei nem Innern nirgends an Liebe gewonnen hat, und überall nur Scheu und Furcht einstößt. Beweis dafür ist im Süden die Stimmung Baierns und Würtembergs, im Norden die Stim mung Hannovers und Schleswig Holsteins, in der Mitte die Stimmung Sachsens und selbst Kurheffens. Ja wahrhaftig, die Sympathie für das preußisch-deutsche Kaiserreich ist gleich anfangs nicht sehr stark und noch weniger allgemein

Anhänglichkeit an das französische Vaterland zu demonstriren und gegen die Trennung von dem selben zu protestiren. Dabei offenbarten sie das Bewußtsein, mit ihrem Volke im vollkommensten Einklang zu sein, denn sie verlangten ein Plebiszit, in der festen Ueberzeugung, daß das Volk von Elsaß-Lothringen gegen die Vereinigung mit Deutsch land stimmen werde. Das ist nicht blos für die preußisch-deutsche Regierung, sondern für die deutsche Nation eine traurige, eine beschämende Erfahrung. Elsaß und Lothringen

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 31.10.1918
Umfang: 4
Schutz gewähren, sie erwartet aber auch, daß die na tionalen Regierungen der anderen Nationen dm glei chen Schutz auch den deutschen Minderheiten in ihren Gebieten gewahren werden. Djer Aufruf fordert das Volk auf, Ruhe und Selbstzucht M bewahren und alles zu vermeiden, was die Uebernahme der Regierungs gewalt durch das-deutsche Volk und die Herbeiführung des von der deutschen Bolksvegierung selbst im Ein vernehmen mit dem Deutschen Reich zu schließenden Frieden gefährden könnte. Die gestrige Sitzung

nur im An- m deüffche Reich. Wolf führt aus, die Nationalversammlung müsse sich endlich der Exekutive bemächtigen. Er nimmt S-tehc lung gegen Lammasch dessen Ernennung ein Faust-, schlag gegen die Deutsche,! sei. Lammasch und Ans- drafsy seien schlechte Agitatoren für bis monarchische Staatssorm. Tann wird die Note an Wilson, sowie die oorgcl- schlagene Resolution angenommen. — Der Antrag Pantz wird dem Vollzugsausschuß zugewP'sen. — Renner (Sozialdemokrat) referiert dann über den Verfaß uirgsentwurf. Er bespricht

, Kaiser und Vaterland! Inserate nehmen alle Inseratenbureaux des In- und Auslandes entgegen Zustellung ins Haus monatlich 60 k. Einzelne Nummern 20 Heller. Reklamationen sind portofrei. . 248» 38. Jahrgang. Wolfgaug. Donnerstag. 31. Oktober l 918. Der neue Stunt Dmtschöüerreich. Die deutsche Nationalversammlung. Wien, 30. Okt. Schon vor Beginn der Sitzung der dentfch-österreichischen Nationalversammlung fand sich siln der Herrengasse vor dem Landhause, wo die Nationalversammlung tagt, eine große Menge

. Gegen 7 Uhr abds. fanden die Kundgebungen vor den: Landhause ihr Ende, worauf ein großer Teil der--Teilnehmer vor das RaPkckMnt zog, wo auch rote Jahnen entfaltet wurden. ffn lebhaften Kuiw- gdbrmgen kam es auch vor dem Kriegsnrinisteriuin. Hier wie an anderen Punkten der Stadl* benützten unreife Elemente die Gelegenheit, um Unfug, zu trei ben. (Worin dieser Unfug bestand, sagt das Korr.-Büro Der Aufruf des SLaatsrates. piff W i e n, 30. OA. Tjer deutsch-österreichische Staatsrat richtet an das deutsche

zwischen Teulsch-Oesterre ich und dem lTjeutschen Reich ein unheilbarer Riß ent stehen könnte, der die Zukunft unseres Volkes gestähr- det. 'Tie prov. Nationalversammlung protestiert gegen das Borgehen des Ministers der Aeußeren, der die Note an Wilson verfaßt und abgesendet hat, ohne mit den .Vertretern der deutschen Regierung in Oestdr- reich das Einvernehmen gepflogen zu haben. Umso mehr als die Nation, der der gegenwärtige Minister des Aeußeren angehöre, jede Gemeinsamkeit ausdrücklich ablehnt. Dsie

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1905
Umfang: 4
darauf, dort, wo sie beisammen wohnen, einen Staat zu bilden. Die Deutschen in Oesterreich find nicht bloß ein integrie render Bestandteil des großen deutschen Volkes, sondern sie besitzen gleichfalls das natürliche Recht, mit ihren Brüdern im Reiche früher oder später verei nigt zu werden. Damit vertrage sich aber nicht ihre Liebe zum engeren Vaterlande, da in ihrem Herzen bereits, das große Deutsche Reich erstanden ist. Bis jetzt herrschte in Oesterreich Rom; die Unterbrechungen unter Kaiser Joses

II. und nach der Schlacht bei Königgrätz waren nur von kurzer Dauer. Die freiheitliche Gesetzgebung, die in der letzten Pause zustande kam, ist unvollendet, wie die bayrischen Königsschlösser. Im Gegensatze dazu sähen die Deutschen in Oester reich, wie ihre Brüder im Reiche aus den Schlachtfeldern Frankreichs siegten, wie die deutsche Kaiserkrone und das herrliche Deutsche Reich erkämpft wurde. „Wir müßten kern deutsches Herz im Leibe haben", sagte Dr. Eisenkolb, „wenn wir nicht Vergleiche anstellen und nicht fühlen

nur in sehr dürftigen Auszügen angedeutet worden ist, mögen die Hauptpointen derselben in der „Konserva tiven Korrespondenz" nachgetragen werden. Dr. Eisen kolb gab in der Einleitung seiner Ausführungen der Freude darüber Ausdruck, daß nach siebenjähriger Warte zeit nunmehr die Vorkämpfer der Evangelisierung die Freude erleben, daß sich die Prager deutsche Studenten schaft anschickt, an dem alten Kampfe zwischen Germa nentum und Romanismus aktiven Anteil zu nehmen. Die Angehörigen eines jeden Volkes haben Anspruch

wollten, wie glücklich wir sind, deutsch zu sein. Aber auch wir müssen dazu beitragen, das erstrebte Ziel zu erreichen. Es war den Deutschen Oesterreichs nicht vergönnt, im Jahre 1870/71 mitzukämpfen. Eine andere Aufgabe ist uns Deutschen in Oesterreich zuteil geworden, die Aufgabe, voranzugehen im Kampfe „Los von Rom" . . . Wir können nicht glauben, baß der Lenker der Welt das deutsche Volk so hoch hinaufgesührt hat, um es nicht zur Vollendung kommen zu lassen. Wie es nicht klug wäre

. Aber wenn cs jetzt anders würde, so habe ich Kraft genug in mir, um selbst für mein Fortkommen zu sorgen. Durch verdoppelten Fleiß will ich Dir dann zeigen, daß ich ein echter deutscher Mann werden will." — Und wenn die Mutter fleht und weint, dann macht es so, wie es andere gemacht haben. Die Mutter geht mit dem Kinde . . . Zeigt herrliche deutsche Standhaftigkeit und schreitet heute in großer Anzahl zur Tat!" In dieser Weise verleitete Abg. Dr. Eisenkolb die deutsche studierende Jugend in Prag zum Glaubens Wechsel. Es war in Wahrheit Arbeit

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 02.04.1901
Umfang: 4
und zweifellos mit voller Zustimmung des hochlöblichen Landesconsistoriums strenge verboten ist". Es dürste vielleicht dem Auswärtigen Amte in Ber lin, falls dort deutsche Zeitungen gelesen werden, nicht unbekannt geblieben sein, wie im vorigen Sommer in den thüringenschen Staaten in Mitteldeutschland katho lische Geistliche ausgewiesen worden sind, die aus Oester reich herübergekommen waren, lediglich zu dem Zwecke, um die in der deutschen Diaspora lebenden nicht deutsch sprechenden Oesterreicher

es für die deutsche Di plomatie jedenfalls ehrenvoller und anständiger gewesen wäre, wenn sie selbst den leisesten Schein einer Begün stigung der hoch- und landesverrätherischen Los von Rom- Bewegung in Oesterreich vermieden hätte, auch wenn die selbe ihre Ziele auf den Anschluss an das Deutsche Reich gerichtet hat". — „Nach dem Präcedenzfalle in Oester reich" — so resümiert das Berliner katholische Blatt — „wird das Auswärtige Amt in Berlin keine principiellen Einwendungen mehr zu machen haben, wenn etwa

gegen das Auswärtige Amt in Berlin. „Die deutsche Regierung", so schreibt das citierte CentrumSorgan, „hat nun unzwei felhaft generell nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, deutschen Reichsangehörigen im Auslande diplo matischen Schutz angedeihen zu lassen und im Besonderen ungerechte Ausweisungen zu verhindern, beziehungsweise redreffieren zu lassen. Aber es kommt dabei auf den Einzelfall und die concreten Gründe jeder einzelnen Aus weisung an. Im vorliegenden Falle nun ist die Aus weisung

reichsdeutschen Pastoren in Nordböhmen nicht ein Thema für die Verhandlungen in der österreichischen Delegation? Die Berliner „Germania" gab ja schä tzenswertes Material dazu .... Wir bemerken zu diesen Ausführungen folgendes: Eine reichsdeutsche Cvrrespondenz bezweifelt die In tervention des Auswärtigen Amtes, verlangt aber Er klärungen. Wir wiffen nicht, in wieweit die deutsche Di plomatie hinter der Sache steckt. Aber es scheint, dass dieselbe mehr mit der innern Politik zusammenhängt. Sie steht

Landesgericht erließ hinter ihm einen Steckbrief. Er musste aus München fort und einige Abfallsblätter mussten ihr Erscheinen einstellen. Nun wurde dieser Steckbrief im deutschen Reich zurück gezogen. Kutscher« kehrte nach München zurück, er gibt sein Abfallsblatt „Volksruf" wieder heraus, ja er verkündet, dass er den Verlag Odin erworben habe und dass das Blatt „Odin" (vielleicht auch das „Kirchenlicht") Die politischen Beziehungen Deutschtirols znm italienischen Landestheile. Eine geschichtlich

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Seite 1 von 4
Datum: 22.05.1890
Umfang: 4
des französischen Kaisers Napoleon seit dem Frieden zu Lüneville am 9. Februar 1801 gegen die deutschen Reichsfürsten, gegen das deutsche Reich, gegen die Verbündeten des Kaisers Franz und gegen die österreichischen Länder zwangen den Kaiser Franz, der sich als Kaiser von Oester reich Franz I. nennt, neuerdings zu den Waffen zu greifen, um das deutsche Reich und die österreichischen Erblande gegen die Willkür und Eroberungssucht des stolzen Korsen zu schützen und zu vertheidigen. Leider sah das Ober haupt

, in welcher nichts Geringeres enthalten ist als die kühne Behauptung, Oesterreich habe das deutsche Reich angegriffen. Frankreichs Kaiser, der nie das Interesse eines Reiches von dem Interesse der mit ihm verbündeten deutschen Fürsten trennen werde, „werde seine Waffen überall dahin tragen, wo Frankreich bedroht sei; die

verlassen werden; dies sollte aber erst dann eintreten, wenn jede Hoffnung geschwunden ist, durch Ausharren im Kampfe wenigstens den Erfolg zu erzielen, daß ihre politischen und nationalen Gegner an der Durchsetzung ihrer Endziele gehindert werden." Es ist ein interessantes Geständniß, daß die Libe ralen, die ja sonst das deutsche Volk im Sacke zu haben erklären, im Falle einer Abstinenz nicht aus die Zu stimmung ihrer Wähler zu hoffen wagen. Pilsen^ 21. Mai. Gestern griffen strikende Berg arbeiter

ihres Haupt- Stifters und seiner zahlreichen frommen Verehrer und Geber reiche Erfüllung finden! Das walte Gott! Schweiz. — Bei den Gemeindewahlen in Genf ging die Liste der vereinigten Demokraten und Konserva tiven vollständig durch. Die radikale Wirthschaft ist so nach zu Ende. Belgien. — Der Bergarbeiterkongreß in Jolimont hat zwei Sitzungen gehalten und in denselben Formalitäten erledigt. Anwesend stnd 6 eng lische, 4 deutsche und 4 französische Delegirten. Präsi denten sind Burt (England) und Gavrot

des deutschen Reiches nicht alle Reichsfürsten als treue Bundesgenossen an seiner Seite, sondern mehrere deutsche Fürsten machten gemeinsame Sache mit dem Kaiser der Franzosen und verstärkten mit ihren Truppen die gewaltigen Heeresmafsen des Erbfeindes des deutschen Reiches. Verweilen wir nicht länger bei diesem dunklen Punkte in der Geschichte des deutschen Reiches und ver weisen wir nur einfach auf diese höchst traurige That sache als eine der Mitursachen, wenn nicht als Haupt ursache der schließlichen

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