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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 06.02.1912
Umfang: 6
und auch in der Lust „allen Eventualitäten", wie der schöne Ausdruck für den kommenden großen Krieg lautet, gewachsen zu sein. Oesterreich-Ungarn verfügt Mer eine prächtige Armee, welche sich auf zahllosen Schlachtfeldern mit Ruhm bedeckt hat. Aber der Ruhm ist nicht immer gleichbedeutend mit dem Erfolg. Wiederholt war der tapfer» Armee des Kaffer- staates der Erfolg versagt geblieben, weil es in den dem Kriege vorangegangenen Jahren an der nötigen Ob sorge und am nötigen Vorausblick für die Armee viel fach

gemangelt hatte. Vor ein paar Jahren hat ein Kriegsminister er klärt, daß die österreichisch-ungarische. Armee „ver dorrt". Seitdem ist die internationale Lage um Vieles gespannter ,geworden und die Wahrscheinlichkeit, daß gewisse Fragen und Spannungen nur mehr durch den Appell an die Waffen zum Austrag gebracht werden können, wächst mit jedem Jahr. Mit dem Anwachsen und dem unheimlichen Sichnäherwälzen der Kriegs gefahr werden auch die 'Kassandrarufe unserer Militärs zahlreicher und dringender. Erst

jüngst hat ein MM-' mr in einer eigenen Broschüre mit dem bittersten Ernst dargelegt, wie man in Friedenszeiten von der Armee verlangt, daß sie sich in keiner Weise in die Politik einmische, wie aber, sobald die Politiker mit ihrem Latein zu Ende find, die Armee alles heraus hauen soll, die nämliche Armee, welche die Politiker in den langen Friedensjahren haben verdorren und verkümmern lassen! Wenn dann auf den Schlachtfeldern das unvermeidliche Unglück eintrifft, dann Muß der unglückliche Heerführer

, welcher mit einer verdorrtet! Armee keine Siege erfechten konnte, den Sündenbock für alle kommenden Zeiten machen. Denn so wie, in der Vergangenheit wird man auch in der Zukunft für das Unglück auf den Kriegsschau plätzen nicht die eigentlich Schuldigen verantwortlich machen, nämlich die Politiker, welche der Armee das zurzeitgemäßen Entwicklung Nötige versagt haben, sondern in den Augen der Zeitgenossen und der Nach welt müssen dann die Armeekommändanten äls die Schuldigen figurieren. So würde man auch in der Zukunft

für ein eventuelles Kriegsunglück nicht die Politiker Kofsuth, Justh, Apponyi und wie sie Me Heißen, verantwortlich machen, sondern den Feldzeug-' Meister Soundso. Die Hauptursache für die mangelnde Kriegsbe reitschaft unserer Armee, welche auch der neue Kriegs-, minister v. Auffenberg in den letzten Delegationen so scharf betont hat, ist die Haltung der ungarffchen Poli- mer., Die staatsrechtlichen Klügeleien und die Tren nungstendenzen der ungarischen Parteien verhinderten die rechtzeitige und ausreichende

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 05.01.1909
Umfang: 6
'Briefwechsel, worin in Bildersprache auf die baldige Befreiung verwiesen wird. (6. Jänner vacat, Festtag.) Der Kampf um die Kirche it der Armee. i. Die bedrohliche auswärtige Lage wirft ihre Schatten immer dichter und dunkler auch auf die inneren Verhältnisse unserer Doppelmonarchie. Der tiefste Schatten ist in dieser Hinsicht wohl die in bedenklichste Nähe gerückte Preisgabe der Einheit unserer Armee. In Ungarn herrscht eine Parkeien- koalition, deren maßgebenster Faktor die Unab hängigkeitspartei

die führenden Kreise der Unab hängigkeitspartei in der gemeinsamen Armee. Die soldatische Erziehung ist nach einem Ausspruche des Grafen Apponyi die wirksamste «Volkser- ziehung, indem hier die Elite des Volkes gerade im bildungsfähigsten Alter unauslöschliche Eindrücke für das ganze Leben empfängt. Es ist darum für die angestrebte volle staatliche Selbständigkeit Ungarns ein unermeßlicher Unterschied, ob die Blüte der ungarischen Jugend in einer gesamtstaatlichen kaiser lichen Armee diese unauslöschlichen

Eindrücke emp fängt, oder aber in einer königlich ungarischen Armee. Die Magyaren sind ungemein kluge Politiker. Sie sehen ringsum die Herrschaft des Nationalitäts prinzips, das entweder schon siegreich durchge drungen ist oder sich allgemach anschickt, nach der Siegespalme zu greifen. Was soll, so fragen sich die klugen magyarischen Politiker, aus dem Volke der Magyaren werden, falls der nationale Gedanke, wie es den Anschein gewinnt, überall mit elemen tarer Gewalt die letzten Konsequenzen zieht

und zum Be wußtsein ihrer Kraft gekommen. Dienstag, 5. Jänner 1909. Aus all diesen Mißlichkeiten soll nun Rettung bringen die Lösung der Militärfrage. Man wagt es zwar noch nicht, die getrennte ungarische Armee zu fordern; dafür aber soll in allen aus Ungarn sich rekrutierenden Truppenkörpern die magyarische Sprache eine Vorzugs- und Ausnahms stellung auf Kosten der deutschen Armeesprache er langen, und so der militärische Drill in den Dienst der Zwangsmagyarisierung gestellt werden. Was jahrzehntelanges Bemühen

dem selbständigen Nationalstaat näherzurücken. So war es nach den Unglücksjahren 1859 und 1866. Etwas Aehnliches vollzieht sich gegenwärtig. Schon seit Jahren zeigt der auswärtige Himmel gefahrdrohende düstere Wolken, die Monarchie sollte klar zum Gefechte machen, der Kriegsminister klagt, daß „die Armee verdorrt" — die Magyaren aber erklären kon sequent: Zuerst wollen wir die Erfüllung unserer nationalen Postulate und dann wollen wir sehen, was sich für die Armee tun läßt! Je mehr sich die auswärtige Lage

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Seite 1 von 10
Datum: 18.02.1911
Umfang: 10
in kalter Geldziffer nicht ausdrücken lassen. Gewiß! Der zünf tige Bolkswirtschastler wird ausrechnen, wieviel diese enormen technischen Zurüstungen Arbeit und damit Geld dem Volke zurückgeben, und es wäre gewiß eine falsche Rechnung, wollte man diese Kompensation leug nen, steht doch auf der Lieferung für Flotte und Armee aufgebaur ein ganzes wirtschaftliches System und würde eine plötzliche Einstellung ein riesenhaftes Heer von Arbeitslosen aus dem Boden stampfen; doch will män bei der kalten Ziffer

sehr gründlichen Erfahrungen ergaben allerdings, haß es bei solchen jungen Leuten meist schon vor dem Eintritt in die Armee, gefehlt habe. Aber selbst angenommen, es wäre der. Fall, was be weisen solche Tatsachen gegen die JrPtution? Ein solcher Beweis wäre etwa aus die gleiche Stufe zu stellen mit dem Argument: „Hätte Portugal keine Armee gehabt, wäre keine Revolution entstanden". Tatsächlich zeigt die Erfahrung, daß bei unverdor benen und gut erzogenen jungen Leuten gerade der Militärdienst wegen

, daß gerade die katholische Religion der nnüVersteiglichste Damm gegen einen Sozialismus und Materialismus ist, der mit mathematischer Sicher heit zum Herveismus führen muß; sie möge bedenken, daß die katholische Religion das absolut zuverlässige Motiv für Mut und Pflichterfüllung bis zum letzten Tropfen Blutes ist; sie möge bedenken, daß die katho lische Kirche allein den vollendet idealen Ausdruck der Autorität uns geben kann. Was ist aber das Band der Armee? — Die Autorität, die Grundlage der Dis

ziplin. Was ist die Pflicht des Soldaten? Mutig pflichttreu _bis in den Tod! — Darin, in diesen wesentlichen Eigenschaften, ruht a u ch d a s Geheimnis, warum die antimilitaristi schen Bewegungen auch antiklerikal sind. Wir würden dringend wünschen, daß von militärischer Seite auf die Hilfe der Religion mehr Gewicht gelegt würde; es würde dies nicht zum Schaden unserer Armee sein und nur ihren glorreichen Traditionen entsprechen. Schon 1850 sagte Dechamps in der belgi schen Kammer: »il laut sans

cesse le redire, il ne reste plus quedeux choses debcut et qui resistent: dans l ordre moral la religion, l’figlise; dans 1’ordre poli- tique, 1’ armee; Tun qui doit sauver le present, 1’ autre qui doit preparer Tavernr,«*) Erst wenn diese Verpflichtung religiösen Gehaltes in der Armee volle Beachtung und Befolgung findet, wird diese „Schule fürs Leben" noch hinauswachsen über ihre Aufgabe. In nnserm vielsprachigen, durch chauvinistische Parteiungen zerrissenen Reiche ist die Armee

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Seite 2 von 10
Datum: 18.02.1911
Umfang: 10
Es muß daher dB Ziel der Armeeleitung im Frieden sein, die Armee nicht nur zur Schule in der Wafsen- tcchnik, sondern zur Hochschule des groß- österreichischen Gedankens auszubilden. Die j hieraus resultierende innere Konsolidierung aller Ver- , Mtnisse würde die parteipolitischen Organisationen \ in ein ganz anderes Fahrwasser drängen und gewiß viel beitragen, daß mit den momentan herrschenden Grundsätzen .,Nr. 1 das Mandat, Nr. 2 die Partei und dann nichts mehr" gebrochen würde. Man braucht

nur in den letzten Jahren den politischen Bewegungen und ihren Einflüssen auf die Budgets des Reiches und der Länder etwas gefolgt zu sein, um zu wissen, whe diese bedenklichen Grundsätze uns teuer zu stehen kamen, da unter den gewiß vielen „Volksnotwendig- keiten" sich nicht wenige „Partei- und Mandatsnot wendigkeiten" befanden und heute noch befinden. Es ist gewiß bedauerlich, daß die Armee und ihre Rüstung solch enorme Summen verschlingt und man für manche notwendige Investition nicht auslangt

, wenn aber die „Partei- und Mandatsnotwendigkeiten" aus den Bud gets verschwinden würden, wäre nicht nur eine be- j deutende Kompensation materieller Werte geschaffen, [ sondern auch mit einem Korruptionssystem gebrochen, ! welches uns materiell wie moralisch unberechenbaren j Schaden antut. Sollte es aber gelingen, daß ein I solcher Regenerationsprozeß von der Armee ihren ! Ausgang nehmen würde — und unter den genannten j Voraussetzungen kann die Möglichkeit einer solchen j Regeneration nicht geleugnet

recht und fürchte niemand". Von diesem Stand- ; punkte aus mögen auch manche Worte aufgefaßt wer- ! den, welche auf Zustände und Einrichtungen sich be- : ziehen denn sie gelten nicht der Institution, sondern ' sie gelten Jrrtümern und Fehlern, die jedem Men- j scheu werke anhaften. Wir dürfen schon aus Liebe zur ! Armee nicht alles gutheißen, was Irrtum, falsche ! persönliche Auffassung, Unkenntnis usw. mit dem Be- j griffe der Armee verbinden möchten, denn nur zu j leicht kann bei unserer

oberflächlichen Zeit diese Ver- j bindung gegen die Armee ausgenützt werden. Das, ! was von einem der größten Heerführer gesagt wird, : gilt ja auch vom ganzen Stand des Soldaten: „Von der Parteien Gunst und Haß verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte." Diese Tatsache ist nur ein Beweis mehr, daß es eine Voraussetzungslosigkeit nicht gibt, nicht geben kann, denn einen Standpunkt muß man haben, will ! mm: im übrigen auch noch so gerecht urteilen. Ein Standpunkt ist der, den die Feinde der Henri

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Seite 5 von 8
Datum: 22.09.1877
Umfang: 8
über diese Nachricht: „Sollte sich diese Nachricht bestätigen, dann lväre die russi sche Armee am definitiven Ende des diesjährigen Feldzuges an gelangt. Diese Rückwärtsverlegung eines Hauptquartiers, welche wir weit eher von der russischen Armee von Plewna erwartet hätten, muß jene Eventualität zur Folge haben, welche wir im letzten Abendblatte vorhergesehen haben — nämlich den vollstän digen Rückzug der russischen Truppen aus dem Schipkapasse und Trnowa in den Raum zwischen Plewna, Nikopolis, Sistowa und Bjela

Spezial-Berichterstatter zu errathen war. Uns ist der Zustand der russischen Armee im Detail allerdings nicht genau bekannt, aber selbst das Aergste angenommen, können wir heute noch nicht die Nothwendigkeit eines dem Geist der russischen Armee so sehr verderblichen Schrittes einsehen. Die nächsten Tage werden wohl nähere Nachrichten über dieses Ereig niß bringen." In der That wäre der Rückzug auf das linke Donau-Ufer, welcher wohl schnellstens der Verlegung des Hauptquartiers nach Sistowa folgen

könnte, so viel als ein Aufgeben des Feldzuges für dieses Jahr. Die ganze russische Armee bedarf einer gründ lichen Reorganisation, da sie durch die großen Verluste bei Plewna sowohl, wie durch die unausgesetzten Schlappen er schüttert ist, welche die Armee des Czarewitsch Tag für Tag er litten hatte, so daß sie sich gezwungen sah, eine Stellung nach der andern aufzugeben und schließlich auf den Ausgangspunkt der Operationen in Bulgarien, auf Sistowa zurückzukehren. Die Lage der russischen Armee ist kritisch genug und wurde

nach der anderen geschlagen, dezimirt, wohl gar deroutirt von den verfehlten Operationen erscheint, zu deren Durchführung sie so weit auseinander gezogen. Wenn sich die drei türkischen Kommandanten Osman, Suleiman und Mehemed Ali Pascha verstehen und einigen, dann kann es mit der russischen Armee bei einem raschen Ueberfalle plötzlich ein Sedan geben, da ein gleichzeitiger rascher Vorstoß Achmed Ejub Paschas auf die Brücken den Rückzug über die Donau geradezu zur Unmöglichkeit machen müßte. Man denke dann an die Lage

Rußlands. Eine stattliche Armee verloren, eine ganze Reihe von Großfürsten, wohl gar der Thronfolger selbst in der Gewalt der Osmanen — was dann? Die großartige Moskauer Rede mag dem Czaren jetzt auf den Lippen brennen, geschlagen, und für die nächste Zukunft aussichtslos geschlagen, das ist ein bitteres Echo auf jene stolzen Worte! Ueber die Lage der Russen und die Schwierigkeiten eines Rückzuges einer geschlagenen Armee über die Donau, während ein siegreicher Feind auf der Verfolgung begriffen

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Seite 1 von 4
Datum: 13.12.1913
Umfang: 4
von Zivil und Militär «n sehr gutes. Das Volk weiß den opfervollen Be- ~ u i des Soldaten zu schätzen und es würdigt das stramme Pflichtgefühl der Offiziere. In der öster reichischen Volkshymne heißt es so schön: „Was des Bürgers Fleiß geschaffen, schütze treu des Kriegers Kraft!" Die Armee ist in den Zeiten des modernen Faustrechtes die einzige verläßliche Bürgschaft des Frie dens und all seiner Segnungen, die Armee ist die Quelle ' und die Stütze unserer internationalen Geltung, und - die Armee

ist die Hüterin von Ruhe und Ordnung im Innern des Reiches. Darum sind auch alle Parteien des Umsturzes in allen Ländern und zu allen Zeiten einig gewesen im Hasse gegen das Militär. In unserer national so buntscheckigen und von so verschiedenen Volksstämmen bewohnten Monarchie kommt der Armee noch eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie ist vor allem die Trägerin des Reichsgedankens. Schon Grillparzer hat von der Armee Radetzkys gesun gen : „In deinem Lager ist Oesterreich, wir Andre sind einzelne Trümmer

." Den gleichen Ge danken hat jüngst in den Delegationen sehr schön Ex zellenz Dr. v. Grabmayr mit folgenden Worten aus gesprochen : „Abgesehen von diesen Erwägungen der Welt politik spricht noch ein Moment für die Bewilli gung der Forderungen der Kriegsverwaltung. Ich schätze und ehre in der Armee jenes Element, das ne ben der Dynastie in der Monarchie wirklich noch das Z u s a m m e n h a l t e n d e ist. In der Armee lebt noch viel mehr als sonst irgendwo das Gesamt bewußtsein. Das ist für mich ein neuer

und starker Grund dafür, daß ich auch gerne bereit bin, das der Armee zu geben, was sie für ihre Ausge staltung, für die Herstellung ihrer vollen Schlag- fertigkeit und Kraft bedarf." Die einheitliche kaiserliche Arinee, in welcher alle nationalen Sonderbestrebungen gegenüber dem Pflicht gefühl zu Kaiser und Reich zurücktreten und in welcher die Wehrkraft der verschiedenen Stämme zur kraftvollen Einheit zusammengefaßt wsrfi, ist tatsächlich der ver körperte großösterreichische Reichsgedan ke. Darum

rütteln auch alle Gegner der großöster- chischen Idee am Quadernbäu der Armee und suchen vor allem diese Einheit zu zerstören. Die ungarische Unabhängigkeitspartei möchte eine selbständige unga rische Armee schaffen, weil, wie Graf Apponyi einmal sich ausdrückte, die militärische Erziehung die weitaus gründlichste und nachhaltigste ist und weih solange die von Ungarn gestellten Soldaten in der einheitlichen kai serlichen Armee dienen, das ungarische Staats- bewußtsein gegenüber

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Seite 1 von 6
Datum: 29.10.1912
Umfang: 6
, aber die Verbündeten haben aus allen Kriegsschauplätzen schon svviele Teilerfolge errungen, daß. deren Gesamtheit einer gewonnenen Hauptschlacht gleichkommt. Die türkische Armee, welche eine so ruhmvolle Geschichte hinter sich hat und deren Ruf seit der Ausnahme deutscher Jnstruktionsoffiziere noch mehr gestiegen war, hat allen jenen, welche auf deren Tüchtigkeit zählten und vertrauten, bisher nur schwere Enttäuschungen gebracht. Noch während des italienischl-türkischen Krieges war man der Mei nung, daß die Türkei

ein vollkommen ebenbürtiger Gegner Italiens gewesen wäre, wenn sie ihre Land armeen hätte ins Feuer bringen können. Noch vor wenigen Tagen haben die türkischen Staatsmänner gezweiselt, ob sie mit Italien Frieden schließen sollen oder ob nicht dm Kampf mit 5 Fronten gewagt werden könnte. Die türkischen Staatsmänner hatten also von ihrer Armee und deren Tüchtigkeit und Kriegsbereit schaft eine sehr hohe Meinung, denn sonst hätten sie an der absoluten Notwendigkeit des schleunigsten Frie denschlusses

mit Italien keinen Augenblick zweifeln können. Und nun stellt es sich! heraus, daß die tür kische Armee der jugendlichen Begeisterung der Bul garen bisher nicht standzuhalten vermochte, und daß sie auch gegenüber den -Serben bisher den Kürzeren gezogen. Auch die Griechen und Montenegriner sind im entschiedenen Vorteil. Die türkische Armee droht im entscheidenden Augenblicke zu versagen, und auf der Tüchtigkeit dieser Armee beruht gegenwärtig das Heil, ja die Existenz des türkischen Großstaates. Die Türkei

keine neuen hinzugefügt. Verwundert steht man vor der 'Frage, warum die Leistungsfähigkeit der türkischen Armee in diesem gefährlichen Augen blick so stark hinter den Erwartungen zurückbleibt. Es dürsten dazu eine Reihe von Ursachen mitgewirkt haben, welche der Fernstehende teilweise bloß ver muten,^ teilweise aber mit einer gewissen Sicherheit namhaft machen kann. Die Balkanstaaten haben er klärt, sie hatten deshalb mobilisieren und den Krieg anfangen müssen, weil die Türkei durch ihre Mobi lisierung

werden kann. Aber die moralischen Folgen der erlittenen Miß geschicke werden während des ganzen Krieges störend nachwirken. Die Türkei scheint militärisch aus den Krieg nicht eingerichtet gewesen zu sein und noch weniger war sie finanziell gerüstet. Auch die Ver pflegung der Truppen ließ, wie wiederholt verlautete, viel zu wünschen übrig. Mit leerem Magen kann aber auch die tapferste Armee keine Siege erringen. In den Blättern stand zu lesen, daß vor ein paar Jahren in einer westeuropäischen Armee zahlreiche Erkran kungen

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Seite 1 von 4
Datum: 29.10.1915
Umfang: 4
von den vielen und großen Kämpfen aus den Hochflächen von Folgaria und Lavarone, die man füglich auch noch zur Südtiroler Front rechnen kann, hörte man bisher von größeren Kämpfen im eigent lichen Südtirol, an der Etsch, nichts. Der amtliche Be richt spricht von einer italienischen Armee, die Süd tirol angreift, wie eine solche die Dolomitenfront an greift, während gegen die Jsonzofront je zwei ita lienische Armeen stehen und kämpfen. Im Abschnitte von Riva, sagt der Bericht, sind Einleitungskämpfe im Gange

. Das ist die Ankündigung des Angriffes dieser italienischen Armee gegen unser felsenfestes Hei matland. Unsere Truppen haben soviele Beweise per sönlicher Tapferkeit, besonders in den Kämpfen gegen den hintertückischen Feind im Süden, geliefert, daß wir auch diesem neuen Abschnitt in der Verteidigung unseres Vaterlandes getrost und vertrauensvoll ent gegenblicken dürfen. Gott schütze unser Vaterland und stärke dessen Verteidiger und segne ihre Waffen. Die Italiener wollen um Alles in der Welt einen Erfolg erringen

abgesprengt und der Fluß damit für den Verkehr frei. Pirot, das Tor zum Landes-Waffenlager Risch ist gesprengt und in den Besitz der Bulgaren übergegangen. Wie im Großen sich die Verbündeten anschicken, Serbien zu umschnüren und zu zerdrücken, jo werden sich bald die Bulgaren von mehreren Sei ten her auf Risch stürzen. Nicht unerwähnt 'bleibe der lapidare Satz des FML. v. Höfer: „Der rechte Flügel der Armee Köveß hat die obere Kolubara in breiter Front überschritten". Da geht es nun nach Südosten, hinab

. Die bei Czartorysk kämpfenden verbündeten Kräfte haben gestern das Dorf Rudka erstürmt. Sonst im Nordosten nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Das feindliche Artilleriefeuer war gestern an der Jsonzofront wieder lebhafter. Die italienische 3. Armee erneuerte die Angriffe auf die Hochfläche von Do- berdo bisher nicht. Dagegen setzte die nördlich an schließende 2. Armee ihre vergeblichen Anstrengungen gegen unsere festen Stellungen mehrfach fort und dehnte sie auch auf das Flitscher Becken

aus. Je eine weitere Armee greift die Dolomiten- f ront und S ü d t i r o l an. Im Abschnitte von Riva sind Einleitungskämpfe im Gange. Auf der Hochfläche von La scann geht der Feind mit Sappen vor. Angriffsversuche gegen unsere Stellungen nördlich des Werkes Lusern schei terten in unserem Artilleriefeuer. Vor dem C o l d i L a na brachen gestern nachmittags 6 Stürme der Italiener zusammen. Ebenso mißlangen kleinere feind liche Angriffe gegen T r e S a s s i, die F a n e s-Stel- lung und den Nordausgang

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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1912
Umfang: 8
den Bericht an die Kommission z u r ü ck z n v e r - weisen behufs Vorlage eines neuen Berichts unter Würdigung dieser Petitionen, was auch trotz der er hobenen Einwendungen des Finanzministers R. von Zaleski geschah. Berichterstatter Graf Walterskirchen leitete sodann die Verhandlung des Wehrgefetzes ein. Er verwies auf die Unzulänglichkeit ' deS Standes und Kontingents unserer Armee, durch die das geflügelte Wort: „Die Armee verdorrt" erzeugt wurde und der die neue Wehrvorlage abznhelsen berufen

ist. Er gibt seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die Regierung es als ihre heiligste Pflicht betrachten, wird, ungesäumt Kr die Heranbildung und Schaffung eines qualitativ .and quantitativ entsprechenden Unteroffizierskorps Vorsorge zu treffen, wozu die Vorbereitungen be reits getroffen sind. Er empfahl die Annahme der Vorlage, durch welche unserer glorreichen Armee ein wertvoller Dienst geleistet wird und spricht der Re gierung den Dank dafür aus, daß sie in so erfolg reicher Weise für die Stärkung

der gemeinsamen Armee eingetreten ist. Fürst Fürstenberg führte aus: Wir stehen heute an einem' Ma r kstein fürdie Ent Wicklung der Arntee. Die zu fassenden Beschlüsse bedeuten eine neue wichtige Phase der Entwicklung unserer Ar mee. Neues wird eingeführt, erhalten aber bleibt der treue, herrliche Geist, der stets unsere Armee in hervorragendem Maße ausgezeichnet hat. Redner legt dar, wie sehr nunmehr Armee und Zivilbevölke rung vom Geiste der Zusammengehörigkeit erKllt sind und erklärt

, daß trotz vieler und oft schroffer Mei nungsverschiedenheiten die Volksvertretung sich ent schlossen hat, der Armee das zu geben, was sie braucht, um im Verein mit einer starken Flotte ein trutziger Hort des Friedens und ein Schutz zur Erstarkung des Vaterlandes zu sein. Seine Partei werde in diesem Sinne einstimmig für die Vorlage einireten. (Leb hafter Beifall und Händeklatschen.) Fürst Karl S <|. w a r z e n b e r g (Rechte) erklärte, seine Partei erblicke in dein Wehrgesetz nur das Min destmaß

dessen, was zur Erhaltung und Fortentwick lung der gemeinsamen Armee als notwendig erachtet werden muß; seine Partei verschließe sich, nicht der Gefahr, welche unserer Monarchie ans der allgemeinen politischen Lage dann erstehen könnte, wenn wir nicht ein auf der Höhe der Zeit stehendes) den modernen! Erfordernissen entsprechendes) sondern ein rückständi ges oder nur schwaches Heer besitzen würden. In dem Beschlüsse des Abgeordnetenhauses sei ein erfreuliches Zeichen der zunehmenden Wertung des' Gesamtstaates

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Seite 1 von 4
Datum: 11.08.1915
Umfang: 4
fternftT s die Festung bald fallreif ist, kann ein * auch nicht annähernd bestimmen. Es m-m* c ^P^ache, daß sich die Deutschen im An- idimf,> ftU ' J? ie Ostung befinden und täglich Fort- ^ er ^dlich von Kolno gelegene Na- Lomsha wurde gestern früh von dm Armee Scholz erobert, nachdem an der Aruw^«i Armee im Zusammenspiel sich Dallwitz bereits den Bug erreicht bedeuL?ll Bahn Warschau-Petersburg U..„,^deu dieser Armee im Zusammenspiel mit Oallwrtz bereits den Bug erreicht und bedeutend--?^» Bahn

Warschau—Petersburg um ein Festung Qn ^ahert haben. Durch die Einnahme der dateu »,7p die russische Armee um Sol- Belaaernn»^i ^^smaterial geschwächt; die deutschen freLworsind für andere Zwecke c iUi) ^sio glmche Rechnung darf wohl auch für Nowo^ Gemaiew?xb ^tretenden ^ Fall der Festung den, op«.. ^-^ 7 >r schon tm Voraus gemacht wer- zu machen öu lausen, einen großen Fehler setzte Armee 7--° Warschau nach Praga überge- sort. Derselbe .Beinzen Leopold setzt ihren Vorstoß Siedle

«, einem m!?™* ^ie östliche Richtung, nach tärkritiker ^ad Straßenknotenpunkt. Mili- Äsd parallel mU .^agenommen, die Armee ewrde an Bielistock vorsw 5 ->« nordöstlich lausenden Bahn nach Dallwitz und Da 7 dabei sich mit den Armeen öorläusig wenigst? vereinigen. Das trifft also - ® ' ' uicht zu. Besonders schwierig scheint sich der Rückzug der Russen im Raume von Lurow zu gestalten. Seit dem großen Sieg des Erz herzogs Joses Ferdinand südlich des Wieprz, nach welchem die Russen über den Wieprz gehen mußten, kommen

sie nicht mehr zur Ruhe; sie wurden in ihrer Flucht nach Norden aber auch noch in der Flanke vom Westen her gepackt und mußten ihren Lauf mehr nach Nordosten richten. Oestlich des Wieprz kämpft die Hauptmacht der Armee Mackensen, Auch diese nahm eine Reihe von feindlichen Nachhutstel lungen. Im allgemeinen jedoch ist diese Armee einige Staffel hinter der über den Wieprz vorgedrungenen Armee Erzherzog Josef, die noch starke 30 Kilo meter südlich von Lukow steht. Bon den übrigen Kriegsschauplätzen sind größere

befestigte Küsten- und Hasenplätze beschossen. Wien, 10. August. Amtlich wird verlantbart: Die 'Verfolgung des aus dem Weichsellande wei chenden Gegners dauert an. Die Truppen des Generals Köveß gewannen Raum südöstlich Zelechowk. Ihnen schlossen sich die über den unteren Wieprz vorgerück ten Teile der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand an. Auch die Wieprzlinie bei Kock ist an mehreren Stellen überschritten. Weiter östlich bis zum Bug nahmen unsere Ver bündeten eine Reihe von feindlichen

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Seite 3 von 6
Datum: 28.07.1910
Umfang: 6
. Der Minister möchte das Abgeordnetenhaus dar auf aufmerksam machen, daß die Bezeichnung „Geld- und Blutopfer für die Armee" nicht ganz richtig sei. Ebenso wie Ausgaben, die man zur Versicherung seines Lebens und seines Gutes mache, nicht als Opfer bezeichnet werden können, so dürfen wir auch jene Leistungen von Geld und Blut, die man zur Verteidi gung des staatlichen Lebens bringe, nicht als Opfer betrachten, sobald wir wissen, daß diese Ausgaben einen Koeffizienten zur Sicherung bilden. Der Minister führt

dann aus, daß heute vielleicht eine eingehende Erörterung der militärischen Re formen noch nicht recht am Platze sei, da die Wehr reform derzeit noch in Vorbereitung sei. Seinerzeit, wenn die Vorlage auf dem Tisch des Hauses liegen und in Verhandlung gezogen werden wird, werde er den Beweis erbringen, daß die österreichisch-ungarische Monarchie keinesfalls die größten Opfer im Inter esse der Armee bringe. Während in Oesterreich-Un garn nur 13 Perzent des Budgets auf die Armee ent fallen, kommen in Rußland

24 Perzent, in Italien 21, in Deutschland 20, in Frankreich sogar 27h/z Per zent des Budgets für die Armee in Betracht. Noch ganz anders gestalten sich die statistischen Verhältnisse in der österreichisch-ungarischen Monarchie, wenn man das Menschenmaterial in Betracht ziehe, so finde man, daß in Oesterreich-Ungarn verhältnismäßig der kleinste Teil der Bevölkerung zum Militärdienst herangezogen wird. Redner legt dann die Vor- und Nachteile der zweijährigen Dienstzeit dar und erklärt

, daß man an die Verwirklichung dieser Reform werde schreiten müssen. Diese Reform werde allerdings größere Aus gaben mit sich bringen, da man für alle Gebiete der militärischen Reformen, respektive zur Steigerung der Kriegstüchtigkeit der Armee, neue Einrichtungen werde schaffen müssen. Auch in der Armee sei man überzeugt, und er scheue sich keinen Moment, das zu sagen, daß die Armee keinesfalls als einziger Faktor des staatlichen Gebildes betrachtet werden könne. Als gleichwertiger Faktor zur Verteidigung des Staates müsse

auch die nationale Kultur und Energie der Nation, die Ein tracht und die politischen Reife derselben, betrachtet werden. In Anerkennung dieser Tatsache sei die Ar mee völlig überzeugt, daß man auf allen Linien des staatlichen Lebens gleichen Schritt halten müsse. Die Armee bedürfe aber der Erklärung, sie müsse, ob wohl sie heute schon im Konzert der europäischen Ar meen eine sehr geachtete Stelle einnehme, wenn sie Schritt mit den übrigen europäischen Armeen halten wolle, vorwärts gebracht werden. Namens

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Seite 1 von 6
Datum: 22.03.1912
Umfang: 6
: Einerseits dem sozialen Umsturz, dessen Vorboten die Riefen streiks bilden, anderseits einem Weltkriege. Alle Regierungen ziehen aus dieser Sachlage die Konsequenzen und arbeiten fieberhaft daran, ihre Kriegsbereitschaft so vollkommen als nur immer mög lich zu gestalten. Deutschland will seine ohne dies schon riesige Landarmee noch um ein paar Armee korps vergrößern und auch seine imposante Schlacht slotte . unter einem völlig unauffälligen Titel ver stärken. In Frankreich schwelgt die ganze Nation

im Bewußtsein tadellosester Kriegsbereitschaft und so wohl das Parlament als auch Private scheuen kein Opfer, um die französische Schlagsertigkeit der deut schen ebenbürtig, ja überlegen zu machen. Italien vollzieht neben dem Kriege die Neuaufstellnng von mindestens einem Armeekorps. Rußland baut sich eine neue Flotte und verjüngt seine Armee. England fia.ut ein Riesenschiff um das andere, schlägt aus seinen Geldsack und auf die Panzer seiner „Fürchtenichts" und bekundet seinen festen Entschluß

von Armee und Flotte zu erhalten. Nur unser liebes Oesterreich macht wieder einmal eine bedenkliche Ausnahme. Auch in Oesterreich predi gen Regierung und Armeeleitung schon seit Jahren die unbedingte Notwendigkeit der schleunigsten Aus gestaltung der Kriegsbereitschaft. In den Delegationen haben die Kriegsminister nicht bloß sehr ernst, son dern geradezu rührend und mit einer Art Verzweif lung gesprochen. „Die Armee verdorrt", sagte Kleines Aenillston Staat n. ’& Dis Kriegsflotten der Großmächte

, daß die internationale Lage gefährliche Spannungen aufweist, sie können auch nicht leugnen, daß unsere Armee zur Ausgestaltung ihrer Kriegsbereitschaft Geld und Mannschaften drin gend nötig hat. Aber unsere parlamentarischen Zu stände pn Eis und Trans sind so eigentümlich und so versumpft und verrottet, daß die entscheidende und erlösende Tat so lange auf sich warten läßt, bis es am Ende zu spät sein wird. Die Hauptschwierigkeit für die zeitgemäße Aus gestaltung von Armee und Flotte liegt in Ungarn. Die Magyaren

, die volle staatliche Unabhängigkeit Ungarns möglichst auszu bauen. Diese Politiker scheinen die Meinung zu haben, daß für die Sicherheit des Reiches bloß die Krone und die gemeinsame Regierung zu sorgen hätten. Sie selber wollen an dieser Pflicht nur dann 'teilnehmen, wenn ihnen Stück für Stück die Gemeinsamkeit und Unteilbarkeit der kaiserlichen Armee geopfert wird. Die Not des Reiches und die Not der Armee sind für die Magyaren immer wieder die Hebel, um neue Zu geständnisse auf Kosten

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 07.01.1909
Umfang: 6
dem österreichischen Statthalter in Salzburg, daß mau in Tirol nichts anderes bespricht als den wegen der Rekrutierung bevorstehenden Ein marsch bayerischer Truppen. Der Kampf um die fiufMt der Armee. ii. Die Magyaren haben mit ihren Bestrebungen, der selbständigen ungarischen Armee um den entschei denden Schritt näher Hu kpmmen, sichtliche Eile. Es handelt sich nicht bloß darum, den stark verblaßten Nimbus der Unabhängigkeitspartei wieder herzustellen, es ist auch sonst große Gefahr im Verzüge. Die Ma gyaren

wissen sehr gut, daß die auswärtigen Bezie hungen unmöglich lange in der gegenwärtigen Hoch spannung bleiben können, und ebensogut wissen sie, daß ihr gegenwärtiger gütiger König bereits im hohen Greisenalter steht, und daß sein Nachfolger ein noch unbeugsamerer Beschützer der Armee-Einheit ist. Was sich also bei der gegenwärtigen Konstellation nicht erreichen läßt, das dürfte für die Magyaren auf sehr lange Zeit unerreichbar bleiben. Die Magyaren meinten schon, den Totenschein der gemeinsamen Armee

in der Tasche zu haben. Denn die offiziösen Stimmen des Reichskriegsmini steriums entwickelten bereits eine heimliche Geschwä tzigkeit, und stimmten einen Siegesgesang an, wo eine Totenklage angezeigt gewesen wäre. Es schien sich bloß noch um die letzten Formalitäten zu handeln, und die gemeinsame kaiserliche Armee hätte der Ge schichte angehört. Da plötzlich änderte sich die ganze Situation. In ganz Oesterreich und auch am Hofe erhob sich der entschiedendste Widerstand gegen die geplante Zerreißung

der Armee, und vielstimmig er scholl der Ruf: Um solchen Preis wollen wir kein erhöhtes Rekruten kontingent! Es ist ein offenes Geheimnis, daß der Erzherzog-Thron folger das erlösende Wort geprägt hat, und sein Ruf in der höchsten Not des Reiches hat überall ent schlossenes Echo gesunden. Die großen österreichischen Parteien, die österreichische Regierung, alle Par teien des Herrenhauses sind vereint der schwer be drohten Einheit der Armee zu Hilfe geeilt und es ist diesmal gute Hoffnung

, daß die magyarischen An schläge ihr Ziel nicht erreichen werden. Unter den österreichischen Parteien, welche sich zum Schutze der Armee-Einheit erhoben haben, be tätigt sich mit löblichem Eifer namentlich die christlich soziale Reichspartei. Die Wiener „Neichspost" ver tritt mit großer Schnei/digkeit die Interessen der einheitlichen kaiserlichen Armee, und die Klubleitung der Reichspartei hat ein Kommunique veröffentlicht, dessen Entschiedenheit nichts zu wünschen übrig läßt. Freilich ist die christlichsoziale

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Tiroler Stimmen
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Seite 10 von 10
Datum: 25.07.1914
Umfang: 10
bekannt und machte einen ungewöhnlichen Eindruck. Die Oeffentlichkeit, welche durch die bisherige Schreib weise der Belgrader Presse über die tatsächliche Stim mung in der Monarchie irregeführt war, wurde durch die Forderungen und die Form ovllstäudig überrascht. Im Offizierskasino kam es zu erregten Szenen, die Offiziere bezeichneten die Annahme der Forderungen als für die serbische Armee entehrend. — Das Ge bäude der österreichischen Gesandtschaft steht unter be sonderer Bewachung. London, 26. Juli

Armee. Semlin, 25. Juli. Mit dem österreichischen Damp fer aus Belgrad sind zahlreiche österreichische Unter tanen, meistens Frauen und Kinder, hier eingetroffen. München, 25. Juli. Belgrad: Kurz vor 6 Uhr wurde dem österreichischen Gesandten in Belgrad die serbische Antwortnote überreicht, die als ungenügend befunden wurde. Der Gesandte hat darauf mit dem Gesandtschaftspersonal das Palais verlassen. Die Abfassung der österreichischen Not«. Wie die „Zeit" meldet, fand nicht im Ministe rium

des Aeußern, sondern in einer Privatwohnung der Minifterrat statt, worin der Wortlaut der Note an Serbien festgesetzt wurde. Die Note lag in fran zösischer Sprache vor. Das Konzept stammt vom Sek tionschef im Ministerium des Aeußern Freiherrn von Musulin. Die serbische Armee. Die serbische Armee, die vor dem Jahre 1908 noch milizartig organisiert war, hat, so berichtet das Militärorgan die „Bedette", seit der Annexions krise einen großen Aufschwung genommen. Die Bal kankriege gaben dem weiteren Ausbau

der Armee noch neue Impulse. Das serbische Heer zählte vor dem Balkankrieg 5 Jnfanterie-Truppendivisionen ersten und 5 Divisionen zweiten Aufgebotes. Die Armee er reichte am Schlüsse des zweiten Balkankrieges im ersten Aufgebote einen Gefechtsstand von 161.000 Mann, im Weiten Aufgebote von 88.000 Mann. Wahrend der Schlachten an der Bregalnica gegen die Bulgaren wurden alle überhaupt noch waffenfähigen Männer vom 18. bis zum 50. Lebensjahre einberufen, so daß der Stand der gesamten Armee in allen vier

Aufgeboten die Höhe von 450.000 bis 500.000 Mann erreichte. Der Friedensstand der Armee, der vor dem Bal kankriege 30.000 Mann betrug, und zwar 2275 Offi ziere, 4300 Unteroffiziere und 22.908 Mann, wurde anfangs September 1912 auf 50.000 Mann gesteigert, betrug im Frühjahre des laufenden Jahres 53.000 Mann, von welchen etwa drei Fünftel in Neuserbien standen. Ende Juni des laufenden Jahres wurden Reservisten in einem' solchen Umfange eingezogen, daß gegenwärtig ein Friedensstand von 120.000 Mann

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 5
Datum: 01.06.1917
Umfang: 5
, wurden jedoch durch Feuer vertrieben. Ae lorgüe ln MH. Der Kongreß der Abgesandten von der Front. Petersburg, 31. Mai. Pet. Tel. Ag. Der Kongreß der Abgesandten von der Front hat nach einer Erörte rung »über den Krieg folgende Entschließung angenom men: 1. Die Armee in den Schützengräben erklärt, daß es unertWich ist, alle Maßnahmen Fu ergreifen, um so schnell als möglich dem Weltblutbade ein Ende zu fetzen und einen Frieden ohine Annexionen und Ent schädigungen »auf der Grundlage des Selbstbestim

- mungsrechtes aller Völker zu schließen, wobei sie gleiMeitig das Leitwort ausspricht, daß,, wer den Frieden will, zum Kriege rüsten muß. 2. Mit dem Hinweise darauf, daß die russische Armee bisher unter Bedingungen gekämpft hat, die unendlich schlechter sind als die unserer Verbündeten Und daß der russische Soldat fast schutzlos den feind lichen Kugeln entgegenstürmten und mit der Hände Arbeit die Drahtnetze durchschneiden mußte, während die Verbündeten und der Gegner nach! artilleristischer Vorbereitung

frei über sie hinweg setzten, erklärt die Armee, daß die russische Front mit Munition und allen notwendigen und zwar mit mehr .Kanonen-Matersal Und weniger Kanonen-Futter versorgt werden muß. 3. Die Armee wendet sich» an jedermann, dem das freie Rußland teuer ist, sich, um hie Arbeiter- und SoÜrchxnj» Me zu scharen, zu denen sie Vertrauen Hat und die sich weder auf Abenteuer einlassen, noch zulassen w»er- ocn, daß die Armee zum Düngmittel für fremdeBöl- ker werde. Die wirtschaftliche Lage Rußlands

sich dann, sind aber im April neuerdings gesunken. Seitdem sind die Zufuhren be deutender geworden, erreichen aber bei weitem nichE» das normale Maß, Nach der Statistik bedürfen die Bevölkerung und die Armee 18 Millionen Pud. Der Minister erklärte, die Bevölkerung werde ivahrschein- lich eine nM schlimmere Kornkrise durchmachen müs sen. Auch die anderen iGetreidearten, insbesondere Hafer, mangeln. Der Mnister glaubt, daß selbst nach Organisierung des Kornnronopols die Lage nicht bes ser werde, weil die Bauern

als Konferenzort, falls dazu keine Ein wendung erhoben wird. Als Zeitpunkt der Konferenz schlägt das Komitee den 15. bis 30. Juli neuen Stils vor, falls dies »dem holländischen Büro und der Berner Kommission genehm ist. T-1e Märke der russischen Armee. M Bern, 31. Mai. Im Petit Parisien erklärt der asts Rußland zurückgekehrte sozialistische russische Ab geordnete Cachin, daß die russische Armee noch, -etwa 10 Millionen Mann und 100.000 Offiziere betrage. Die ston den russischen Soldaten geforderte UmbU- düng

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 10.04.1890
Umfang: 4
gegenüber hinsichtlich des Ossi ^ 'zier-Ersatzes für die Armee ausgesprochen. Seitdem sind iMiH-neben den sonstigen Eingaben über die zur Zeit Mischen Privatzulagen und über die Gehaltsabzüge der Offizier» auch die Nachweisungen über den Stand an Offiziers - Aspiranten vorgelegt worden. Dieselben liefern den Beweis, daß in der Armee nicht überall nach gleichen Grundsätzen verfahren wird, und sehe ich mich deshalb veranlaßt, meiner bezüglichen Willensmeinung für alle Betheiligten in eingehender Weise

erneut Aus druck zu geben. Die allmälige Vermehrung der Kadres der Armee hat die Gesammtzahl der etatsmäßigen Offi- ziersstcllen beträchtlich erhöht. Für dieselben einen ge eigneten und möglichst zahlreichen Ersatz zu schaffen, ist ein dringendes Erforderniß, ganz besonders im Hinblicke auf die Ansprüche, die der Kriegsfall an die Armee stellt. Gegenwärtig weisen fast alle Regimenter der In fanterie und der Feldartillerie erhebliche Lücken auf. Diese Lage macht die Heranziehung eines ausreichenden

wird. Ich muß es miß billigen, wenn der Eintritt abhängig gemacht wird von einer übermäßig hohen Privatzulage, welche die Söhne wenig begüterter, aber nach Gesinnung und Lebensauffassung dem Offizierskorps nahestehender Fa milien der Armee fernhalten muß. Um solchen Unzu träglichkeiten Einhalt zu thun, spreche ich meinen Willen dahin aus, daß in der Regel die Kommandeure bei der Infanterie, den Jägern, der Fußartillerie und den Pion nieren nicht mehr als 45 Mark, bei der Feldartillerie nicht mehr

als 70 Mark und bei der Kavallerie nicht mehr als 150 Mark an monatlicher Zulage fordern sollen. Daß die Verhältnisse großer Garnisonen uird der Truppentheile des Gardekorps ge ringe Erhöhungen erforderlich machen können, verkenne ich nicht. Aber ich erachte es als den Interessen der Armee nachtheilig, wenn bei der Infanterie und den Jägern rc. die Forderungen an Privatzulagen bis auf 75 und 100 Mark — an einzelnen Stellen sogar darüber hinaus gesteigert sind, und wenn dieselben bei der Kavallerie

, namentlich bei der Garde, eine Höhe erreicht haben, welche es dem ländlichen Grundbesitzer nahezu unmöglich macht, die Söhne der ihm lieb gewordenen Waffe zuzu führen. Mit solchen übertriebenen Ansprüchen wird der Offiziers-Ersatz nach Umfang und Beschaffenheit beein trächtigt. Ich will nicht, daß in meiner Armee das Ansehen der Offizierskorps nach der Höhe der Eintrittszulage bemessen werde, und schätze diejenigen Regimenter besonders hoch, deren Offiziere sich mit geringen Mitteln einzurichten

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 11.10.1912
Umfang: 6
als das wahrscheinlichste, daß Montenegro des wegen so früh losschlug, weil es zuerst militärisch fertig war. Seine Verbündeten werden nun genau so lange mit den Mächten verhandeln, bis ihre Mobil- machung vollendet ist und sie kampfbereit an der , Grenze stehen. Ob das nun noch diese Woche oder zu ! Beginn der nächsten der Fall sein wird, das werden j wir ja erfahren. i Montenegros Operationsziele. Aus den bisher vorliegenden Meldungen ist zu ! entnehmen, daß Montenegro einen Teil feiner Armee i bei Podgo ritz

, so wird den Türken die Verteidigung der Höhenpositionen un möglich gemacht, die Montenegriner könnten bis über den Pronisat vorrücken und hätten dann die 20 Kilo meter lange, 2 bis 8 Kilometer breite Ebene bis Sku tari vor sich, in der sich der Entscheidungskamps uni Skutari abspielen würde. Wenn sich aber die vorhin genannten Stämme auch nur neutral verhalten, das heißt, die türkischen Truppen nicht im Rücken überfallen, so könnte die Division Don Skutari allein der ganzen montenegri nischen Armee wochenlang

, aber sie wird ergänzt durch die krie gerische Schulung des ganzen Volkes. Das gesamte Kriegsmaterial wird vom Ausland bezogen, und zwar zum größten Teil von Rußland und Italien kostenlos gestellt. Die Infanterie der aktiven Armee hat neben ihrem nationalen Dolchmesser noch Revolver und das russische Drei-Linien-Gewehr, die Reserve ist mit dem Verdau - Gewehr ausgerüstet. Der Gesamtvorrat des Landes an Gewehren beträgt 115.000 Stuck. Die Kriegsstärke der eigentlichen Armee beträgt ins gesamt etwa 45.000 Manu

. Der nächstgroße Staat der Halbinsel ist Ser bien. Es ist 48.300 Quadratkilometer groß und hat nahezu 3 Millionen Einwohner. Das Jahresbudgfit beträgt 120 Millionen. Dinars ( Dinar = 1 Krone), die Schulden 679 Millionen. Für die Armee besteht allgemeine Dienstpflicht vom 21. bis zum 45. Jahre und zwar 10 Jahre in der aktiven Armee, 6 Jahre im ersten und 8 Jahre im zweiten Aufgebot. Der Gefechtsstand der serbischen Armee beträgt 180.000 Mann, 8500 Reiter, 726 Geschjütze, 40 Schnellfeuer- Haubitzen und 220

derselben. Der Gefechtsstand beträgt 75.000 Mann, 3000 Reiter, 378 Geschütze und 24 Maschirten-gewehrc. Der Wert dieser Armee wird von Fachmännern nicht sehr hoch geschätzt, doch sind in den letzten Jahren für die Hebung der Wehrkraft große Opfer gebracht worden. Griechen land hat auch eine Flotte, und zwar 20 Fahrzeuge von zusammen 33.600 Tonnen, mit 95.000 Pferde- krästen, 206 Geschützen und 3200 Mannschaften. Der größte Balkanstaat, nächst der Türkei, ist Bulgarien, das sich vor vier Jahren ganz nn- j abhängig

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 15.10.1918
Umfang: 4
Bevölkerung am Lande hat, eine allgemame Abstimmung nur gegen Oesterreich aussallen. (Schluß folgt. Eine Debatte in der österreichischen Delegation. Die TschechoNowaken und dis Frisdensfrags. — Uedelständs in der Armee. W i e u, 14. Okt. Ter Heeresausschuß der öster reichischen Delegation trat heute NachuWag zu einer Wuiitz zusammen, welcher Kriegsminister GO. voir Stöger-Äterner, Ministerpräsident Fühl. v. Hussarek her Chef der Marmesektion und der Gemeinsame! Finanzminister Tr. Frh>. von Spitzmülter

auch vielleicht etwas spater zum Kriege gekoMncen, da es aus die Zertrüinmerung Oesterreichs und die T«- Mütigung Teulichtands abgesehen war. Redner be tont die unabweisbare Pflicht, sich der Invaliden sowie der Angehörigen de» im Kriege Gefallenen anzunehmen und schließt, sich dem in der Resolution enthaltenen Gruß an dre Wmee an, anerkennt, daß rn den vier Jajhiren gewaltige und viel gute Arbeit geleistet wurde, erklärt jedoch, im Interesse der Armee einige Uebelftände aufdecken zu müssen. Er gebe

bei der Armee. Er erMrk schließlich: Wie immer sich! die Zukunft der innerhalb der Monarchie vereinigten Länderge- biete gestalten möge, stets werden die Leistungen de» österreichisch-ungarischen Avmiee em unverwelkbares Richmesblatt bedeuten. Das ist Ueberzeugung von Millionen der österreichifch-ungarrscheu Monarchie. Er beantragt schließlich ResoluWnen. Auiworcen des KrtegSministcrs. Kriegsminister Stöger-Steiner »vendet sich zu nächst gegen die Rechtsvermahrung des Delegierten Kör ner. Er dankt

dem Delegierten Schlegel für die warmen Worte, womit enr die Bemerkungen Körners gegeti die Armee znriickgcwiesen bat. Er verwahrt sich nameris der Armee auf das feierlichste, das Heldentum, welches sie an den Tag legte, derart in den Kot zu ziehen, rote es Körner tat. (Beifall.) Der Krtegsminister könne aus vollster Ueberzeugung, weil aus eigener Anschauung, feststellen, daß die tschechischen Trupperi in geradezu hervorragender Weise sich schlugen, ohne Zwang, aus vvller Ueüer- zeugung

der Demobilisierung der Kriegsgüter. Delegierter GO. Dank! erklärte gegenüber dem Delegierten Körner, der Verra: an .Kameraden sei stets als infames Verbrechen verurteUr worden. In Besprechung des Verhältnisses der Armee zu den Nationalitäten erklärt Redner, die Kraft nnd Energie der Nationalitäten sei für die Armee ein unschätzbares Gut. Diese Faktoren werden auch von der Armee geachtet. In der letzten Zeit werden die Nationalitäten in der Armee sogar höher gestellt, als cs die Einheitlichkeit in der Armee

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 02.09.1914
Umfang: 4
es bei ihren Riesenheeren mit sich, daß es zu Riesenschlachten kommt und daß dieselben auch unerhört lange dauern. Unsere Armee hat auf dem linken Flügel und daran anschließend im Zentrum die Offensive ergrif fen, während unser rechter Flügel und das sich an denselben anschließende Zentrum sich mehr defensiv halten. Unsere Armee hat den Vorteil, im eigenen Lande zu kämpfen und alle verfügbaren Reserven während der langen Dauer des Kampfes heranbringen zu kön nen. Je länger der Kampf dauert, um so günstiger

sind für unsere Armee die Aussichten auf Erfolg. Indem die Russen bei ihrem Votstürmen im Zen trum und am rechten Flügel noch immer nicht sie gen, sind sie eigentlich schon geschlagen. Es ist unserer Armee bereits gelungen, die russi sche Front zwischen deren rechtem Flügel und Zentrum zu durchbrechen. Aber es braucht noch Zeit, diesen Vorteil nach seiner ganzen Größe auch auszunützen. Der Plan Hötzendorfs dürfte der sein, durch die siegreiche Armee Dankls den rechten Flügel der Russen zu zerschmettern

und dann die Mittelgruppe der rus- schen Armee in ihre rechte Flanke zu fallen. Bei guter Gelegenheit dürfte gleichzeitig an einem geeigneten Punkte eine Kraftgruppe auch einen frontalen Stoß gegen die russische Aufstellung ausführen. Nach allen Berichten ist unsere Situation günstig. Aber es braucht Geduld und Vertrauen. Es werden gewaltige Erfolge mit Recht und mit Zuversicht er hofft, aber diese Erfolge brauchen zum Heranreifen auch ihre Zeit. So sehr unsere Nerven durch das bange Warten auf die Probe gestellt

der Grenze vorgedrungen und haben an einer anderen Stelle den Grenzfluß Zbruz übersetzt. Ungefähr 40 Kilometer innerhalb der Grenze ist die russische Armee auf die furchtbare Kette der österreichischen Verteidigungsstellung gestoßen. Eine Riesenschlacht hat sich entwickelt. Sie wird bei herr lichem Wetter geschlagen. Diese Tage des zur Neige gehenden August sind leuchtend im Sonnenschein, ohne große Hitze; in den Nächten flimmern unzählbare Sterne friedlich auf die gequälte Erde herab. Die Streitkräfte

. Die Gesamtzahl der beiden im Felde stehenden Armeen übersteigt bedeutend eine Million. Die russi sche Armee, die den Oesterreichern gegenübersteht, kommt aus den Provinzen Kiew, Wolhynien, Minsk, Gradno und Lublin, während die gegen Deutschland vorgerückte Armee aus Wilna stammt. Die Schlacht entwickelt sich in einer Entfernung von ungefähr 70 Kilometer von Lemberg auf einem sehr verschieden gearteten Terrain, das von Flüssen und Gebirgszügen, die zwar nicht hoch, aber rauh sind, durchschnitten

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Seite 1 von 4
Datum: 01.09.1914
Umfang: 4
. Der Uormarsch der Deutschen in Frankreich. — In der Schlacht der Grtelsdurg 60.000 Russen gefangen, 3 Korps ganssich vernichtet. Berlin. 31. August. Amtlich wird aus dem Kriegshauptquartier gemeldet: Der Armee-Generaloberst Kluk hat einen durch schwache französische Kräfte versuchten Flankenangriff bei Co mb es (nordwestlich von St. Quentin) durch' ein Armeekorps zurückgeschlagen. Die Armee des Generalobersten v. Bülow hat eine überlegene französische Armee bei St. Quen tin vollständig geschlagen. Nachdem

sie im Vormarsche ein englisches Jnfanteriebetaillon ge fangen genommen hatte, drängte die Armee des Generalobersten Hausse den Feind auf Aisne bei Rethel (nordöstlich ,40 Kilometer von Reims) zurück. Die Armee des Herzogs von Württemberg hat bei Fortsetzung des Ueberganges über die Maas den Feind mit den Vortruppen überrannt, mußte sich jedoch beim Vorrücken des verstärkten Feindes zurückziehen. Dann hat er aber den Uebergang über die Maas neuerdings wieder gewonnen. Das Fort Les Ayvelles ist gefallen

. . Die Armee des deutschen Kronprinzen setzt den Vormarsch gegen und über die Maas fort; nachdem der Kommandant von M o n t m e d y (gerade westlich von Longwy) mit seiner ganzen Besatzung einen Ausfall gemacht hatte und gefangen wurde, fiel auch die Festung. Die Armee des bayerischen Kronprinzen und des General-Obersten v. Heeringen stehen noch in fortgesetzten Kümpfen in Französisch-Lothrin gen. Zn Ostpreußen ist der Sieg des General obersten von Hindenburg von weit größerer Bedeu tung, als man zuerst

unterzeichnet, aus dem Ballon herunter geworfen, wo rin es hieß: „Die deutsche Armee steht vor den Toren von Paris. bleibt euch nichts anderes übrig, als euch zu ergeben." Auszeichnung des Siegers von Ortelsburg. Berlin, 31. August. Der Kaiser hat den Gene ral v. Hindenburg zum Generalobersten ernannt und ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen- „Durch den in oer dreitägigen Schlacht errun genen Sieg hat sich die Armee für immer den Dank des Vaterlandes erworben. Mit ganz Deutsch land bin ich stolz

aus die Armee mrü ihren Führer; übermitteln Sie der Armee Meinen Dank." Wilhelm I. R. So lautete das Begleitschreiben des Kaisers zur Verleihung des Eisernen Kreuzes an Generaloberst v. Hindenburg., Die Engländer vernichten in neutralen Gewässern ein norddeutsches Lloydschiff. Berlin, 31. August. (Wolfs-Bureau.) Nach einer Meldung aus Las Palmas wurde der als Hilfskreuzer ausgerüstete Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm der Große" von dem eng lischen Kreuzer „Higneyer" zum Sinken gebracht

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Seite 1 von 4
Datum: 31.08.1914
Umfang: 4
Tagen wütet der Kamps in einer Ausdehnung von hunderten von Kilometern. Vom linken Flügel, den die Armee D a n k l s bildet, werden namhafte Teil erfolge gemeldet. Auch die anschließenden Gruppen dringen erfolgreich vor. Bezüglich der Schlacht in Ost galizien fließen die Meldungen äußerst spärlich. Der Feind, der in Ostgalizien eingedrungen ist. wird als „stark überlegen" bezeichnet, aber unsere Truppen be haupten sich gegen ihn. Ueber den Ernst der La ge informiert uns am besten das gerade

und ehrliche Soldatenwort des ehemaligen Korpskommandanten in Innsbruck General der Kavallerie Viktor D a n k l. Der Sieger von Krasnik, dessen Gruppe auch jetzt wieder am linken Flügel der österreichischen Aufstellung die ruhmvollsten Lorbercn pflückt, sagt in seinem Armee- Kommandobesehle: „Uns stehen noch viele Kämpfe bevor." Mit diesem Gedanken mutz sich die Bevölkerung nun allerdings vertraut machen und wir müssen auch an das andere denken, was Dankt noch sagt, nämlich: „Viele Kameraden fanden den Tod

auf dem Felde der Ehre." In diesen zwei Sätzen ist von kompetentester Seite der Ernst der Zeit ausgedrückt. Das Volk mutz diese Worte hören und ertragen und es wäre eine Versündigung am Volke, wenn man nicht offen auf die ernste Wirk lichkeit aufmerksam machte. Man braucht deswegen nicht zu zweifeln und zu zagen. Denn erhebend und begeisternd ist bei allem Ernst der Lage die Sieges hoffnung und das Vertrauen aus unsere brave Armee, von der gleichfalls Dankt sagt: „daß sie alle Kämpfe überwinden

werde". Die Deutschen haben gegen die Russen einen großen Erfolg zu verzeichnen. Fm südlichen Ost preußen haben sie eine feindliche Armee in großen Kämpfen geschlagen und 30.000 Russen gefangen ge nommen. Diesem Erfolg gegenüber hat die Besetzung eines Teiles von Ostpreußen durch die Russen, die sich bis über Insterburg häuslich niedergelassen haben und sich daraus viel zu gute tun. nur untergeordnete Bedeutung. Vom französischen und vom serbischen Kriegsschauplatz sind keine neueren Ereignisse gemeldet. Die Kämpfe

mit den Russen. Wien. 29. August. (Abends.) Aus dem Kriegs pressequartier wird amtlich gemeldet: Soweit sich! die Lage bis heute mittag überblicken läßt, ist das große Ringen unserer Armee mit den russischen Hauptkräften noch nicht zur Entscheidung gelangt. Nur der Erfolg der von G. d. K. Dankt an geführten Streitkrüfte in der Schlacht bei Krasnik ist zu ersehen. In der zweiten Schlacht am 27. ds., die durch die Erstürmung der festen Stellung auf den Höhen von Niedrzwiza-Duza (südlich von Lublin) ge krönt

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