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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 14.03.1906
Umfang: 6
„Familie" in Szene. „Romeo und Julia." (Benefiz Bernhard Marholm.) ,^ZW Herrn Marholm scheint es nicht so sehr an Be gabung wie an Einsicht und gutem Willen zu fehlen. Dazu kommt, daß ihm gerade in Innsbruck die nötige energische Schulung durch einen scharfen Regiffeur mangelt, der ihm bewies:, daß er noch lange nicht so weit ist, auch an einer Provinzbühne minderen Ranges in ersten Rollen aufzutceten, der ihm klarlegte, daß Nachahmungsversuche größerer Vorbilder in seiner Lage viel schlimmer

als eigene, wenn auch mißglückte, Selbsttätigkeit sind. Herr Marholm hat zu seinem Benefize den Romeo gespielt, ja er hat ihn wahrhaftig gespielt — aber wie! Er war, um mit Burckhard zu sprechen, der „traditionelle mit Krawateltenor behaftete schmachtende Jüngling." Die klägliche Tonart, die er sich für die Rolle zurechtgelegt hatte, das ruckweise Sprechen, durch ruckweise Körperbe wegungen unterstützt, eine wahre Manie, das unpassendste Wort zu betonen, machten seinen Romeo zur ungenieß baren

und unmöglichen Figur. Dabei hatte er stellen weise recht gute Ideen, die aber über den Ansatz nrcht hinausreichten und in Lächerlichkeiten ausarteten. So z. B., wenn sich Romeo-Marholm im höchsten Schmerz zu Boden wirft und klagt, so ist diese A-ußerung des Affektes ein sehr brauchbarer Behelf, die aber nicht aus- sehen darf, als wenn der Darsteller sich in grimmigem Leibschneiden winde, anstatt in Liebesgram. Dazu hatte Herr Marholm eine ganz unzulängliche Julia als Part nerin. Die unvergleichlich schöne

Balkonszene wurde von Frl. Ott und ihrem Romeo gründlich ad absurdum geführt. So sprechen eine Köchin und ihr Korporal beim Stelldichein, aber nicht Romeo und Julia. Auch Frl. Ott hatte ihre guten Momente, die aber nur blitzartig austauchten und resultatlos im N>chts versanken. Eine reizlosere Julia und ein geschmackloserer Romeo lasten sich kaum denken. Der ganze süße Hauch Ihakespeare- scher Liebespoefie war verwischt wie die Schuppen eines schönen Falters, über den eine lappige Bubenhaod geraten

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 14.03.1899
Umfang: 6
! - Sie haben ja allein schon ihre eigene Literatur begrün-. Diese könnte man wohl unserem Schumann schon weniger det und man hat bisher in der Deutung dieser musika-r auf's Kerbholz schreiben. lischen Kunstwerke des Guten schon so viel gethan, dass ! „Romeo und Julie" ist ein durchaus modern ange- vielleicht sogar weniger mitunter mehr gewesen wäre. ' tcgte§ Werk, in welchem Tschaikowskh bei marcanter Be- können sich eben sehr viele nicht in dem Gedanken beru-;tonung der slavischen Schule vor allem dem Principe

Tonwerke, der Ouvertüre zu dem lyrischen Drama j „Cid" von Peter Cornelius und Peter Tschaikowsky's j Ouverture-Phantasie „Romeo und Julie". Die geiftsprühende — sonst ganz im Style Richards Der Kais-r verlieh dem Official der Handels- und Ge- Wagner's gehaltene — Musik der CorneliuS'schen Ouver-sWerbekammer in Bozen Josef Egger das goldene Ver- ture ließ uns nun vor Allem wieder auf's Neue das s dienstkreuz. — Der Justizminister ernannte den Gerichts- Missgeschick betrauern, welches den armen

. Als ganz selbstständiges Tonwerk besteht dagegen Tschaikowsky's Tongemälde „Romeo und Julie". Wenn HanSlik einmal den Norweger Grieg den in eine Seehundshaut eingenäh ten Mendelsohn nennen konnte, könnte man wohl noch fast treffender Peter Tschaikowskh als den Schumann im Kosakenpelze bezeichnen. Nur dürfte man dies nicht in demselben sarkastischen Sinne zu deuten suchen, denn Tschaikowskh ist eben eine der wertvollsten und hochinter essantesten Künstlererscheinungen und dürfte neben Rubinstein

Romeo und Julre" — eine Ouvertur- Phantafie — wie der Komponist das Werk daher nannte. Bischofs-Conferenz hier eingetroffen. Prag, 13. März. Lin Communique über die gestrige Versammlung des verfassungstreuen Groß grundbesitzes spricht sich entschiedenst gegen die Octrohirung eines Sprachengesetzes mittelst des § 14 als für die Regelung der Sprachenverhältnisse sehr gefährlich aus, tadelt den Missbrauch der Religion als politisches Kampfmittel und die Versuche, den Nationalhader in die Armee

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 30.06.1881
Umfang: 6
gemacht haben. Man hat schon jetzt die Gewißheit, daß die Zahl der Opfer sich auf mehr als 420 beläuft. Auf den Bahnhöfen begegnet man Weibern, welche die Verzweiflung halb getödtet hat, Kindern, denen ihre Eltern ermordet worden sind. Die afrikanischen Jäger, welche vor vier Tagen abgegangen waren, um die der Plünderung der Campillo'- schen Alfa-Anlagen entronnenen Opfer aufzulesen, haben nur zwei Personen zurückgebracht. Alle anderen sind vor Hunger oder Hitze gestorben, wenn sie nicht umgebracht

worden sind. Man hat ihrer neunzig begraben, von denen mehrere scheußlich verstümmelt waren. Alle Alfa-Anlagen zwischen Saida, Daya und Bel-Abbäs sind verlassen. Die Karawanserei vom El-May ist von den In surgenten in Brand gesteckt worden. Emistäre des Bu-Amema regen die Flittas zur Empörung auf. Bei den Beni-Mateur scheint eine Erhebung bevorzustehen. Alle Stämme der Gegend von Gäryville sind im Aufstande. Bei einem einzigen Kaufmann von Kralfalah haben die Insurgenten 1000 Ballen Mehl fort

getragen, die anderen Nahrungsmittel gar nicht zu rechnen; sie strotzen jetzt von Viehherden, Getreide aller Art und sonstigen Lebensmitteln. Von den eingeäscherten Alfa-Anlagen treffen noch jeden Augenblick Spanier ein, Männer, Weiber und Kinder. Die Franko-algerische Gesellschaft veranstaltet zahlreiche Züge zur Heim beförderung dieser Unglücklichen. Der Direktor der Alfa-Pflan zungen, der zugleich Maire von Saida ist, hat Allen Nahrungs mittel und Kleidungsstücke reichen lassen und eine Subskription

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