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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 03.04.1912
Umfang: 8
an den Geschicken ihrer Bewohner. Ihn erfreute, wenn er zu Besuch kam, die vertraute Anrede des Bürgers, Aus Stabt und Land. (Gedächtnisfeier zum Todestag Martin Greifs.) Viele Freunde und Verehrer des großen deutschen Dichters hatten sich am Sonntag, 31. März im Hotel Egger zusammengefunden, um das Andenken des großen Toten an der Wiederkehr seines Sterbe tages durch eine stille Feier zu ehren. Gar Viele in deutschen Landen, wohin immer der Name Martin Greif gedrungen, mögen sich an diesem Tage des be rühmten

Kr. 2 —. Der Dramatiker Felix Philippi behauptete unlängst in einem Zeitungsaufsatz, nie habe er in seinem Leben solch einen verbitterten Menschen gesehen wie Martin Greif, und in welcher Stimmung er manchmal hier eintraf, davon könnte der Herr Schriftführer unseres Denkmalausschusses erzählen. „Ist das eine Welt!" jammerte er bisweilen in seiner inneren Zermürbtheit, oder wenn ihn im Alter körperlicher Schmerz quälte, wenn ihn, den Freund du Prels, die „Dämonen" plagten. In Kufstein aber mußten diese antiken

Gespenster weichen, hier erlangte er meist bald wieder die Freiheit seiner Seele und damit neue Lebensfreude. Im Laufe der Jahre erwarb er sich, die Scheu vor den Menschen abstreifend, viele Freunde, die ihm mit vollem Herzen zugetan waren. So wurde Greif ein warmer Freund der Städt. Er feierte ihre Feste mit — ich erinnere an seinen poetischen Beitrag zur Kufsteiner Festschrift (1893), an die Hörfarter- Hymne und an die Verse, die den Sockel des List- Denkmals schmücken — er nahm lebhaften Anteil

einen tiefernsten Eindruck machte, zumal, als sich der Redner mit in nigen Worten dem Bilde des Verewigten zuwandte, das sich bekränzt inmitten eines Arrangements von Blattpflanzen befand. Herr Professor Guth las dann lyrische Dichtungen Martin Greifs, denen er eine län gere Einführung, in der er Greif als echten deutschen Dichter feierte, vorausschickte. Herr Bürgermeister Egger kam auf das enge Verhältnis Martin Greifs zu Kuf stein zu sprechen und betonte u. a., daß besonders der Umgang des Dichters

mit seinen Freunden Prof. Dr. Prem, Verwalter Schluifer und Ludwig Lintner die Ursache war, daß Greif mit Vorliebe unsere Stadt aufsuchte. Er habe deshalb Anlaß, den Genannten im Namen der Stadt den herzlichsten Dank auszu drücken. Auch in der Ferne hatte man des Dichters Totenfeier gedacht; so waren Telegramme ein gelaufen von Professor Rudolf Sinwel-Brünn, Prof. Wilh. Kosch-Czernowitz, Hofrat Maximilian Schmidt l Waldschmidt) München, Johanna v. Miller-München, Prof. Wasserrab-München, Realschuldirektor

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 9
Datum: 23.09.1911
Umfang: 9
des in Kufstein am 1. April d. I. verstorbenen Dichters Martin Greif die Errichtung eines Denkmals für denselben an und ladet ein, einen Orts ausschuß zu bilden. Der Bürgerausschuß begrüßt die Idee und beauf tragt den städt. Verwalter Schluifer die Bildung eines Ortsausschusses in die Wege zu leiten. Der Ankauf eines Grundstückes aus dem am Hecht see gelegenen Hinterguggelberg-Anwesen des Herrn Gruber wird einstimmig beschlossen. Ebenso beschließt der Bürgerausschuß den Ankauf eines Baugrundes von Frau

1911 dargebrachten Glückwünsche bekanntgegeben worden. * (Martin Greif-Denkmal in K uf stein.) Am 20. September fand im Sitzungssaale des Rat hauses die Gründung des Martin Greif-Denkmal- Ortsausschusses statt, bei welcher der vom Bürger ausschuß zur Bildung des Komitees beauftragte städtische Verwalter Herr Schluifer Bericht über die Entstehung des Gedankens erstattete, dem großen deutschen Dichter Martin Greif, der im Kufsteiner Krankenhause am 1. April d. I. gestorben ist, hier ein Denkmal

des Denkmalausschusses, Ernst v. Kappeller, Spediteur, Magistratsrat der Stadt Kufstein, Michael Nachbaur, Südbahn-Jnspektor, Magistratsrat der Stadt Kufstein, Anton Reel, Bankgeschäftsinhaber in Kufstein, Friedrich Seitz, städt. Musikdirektor in Kufstein, Georg Pirmoser, Zimmermeister, Gemeinderat der Stadt Kufstein, als Beisitzer. * (DerVerbandderBäckergenossenschaft Tirols) hält am Dienstag, den 26. und Mittwoch, den 27. September in Kufstein (Hotel Auracher) seine 5. Hauptversammlung ab. Bei den Verhand lungen

: Gemeinsamer Mittagtisch im Hotel Auracher. Gedeck 2 Kr. Halb 4 Uhr: Ausflug per Bahn nach Kiefersfelden. Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Verbands obmann Herrn Handelskammerrat Rud. Sadrawetz und

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Seite 4 von 12
Datum: 11.05.1912
Umfang: 12
1000 Meter unterhalb der Unfallstelle aufgefunden und in die Totenkapelle in Söll überführt. Am Samstag den 11. Mai findet das Begräbnis statt. Es trauern um ihn zwei Schwestern und ein Bruder. i Schwa;. (Der Verein der Deutschfrei heitlichen) hielt am 7. d. M. im Hotel „Post" seine fünfte ordentliche Hauptversammlung ab, welche sich eines guten Besuches erfreute. Abgeordneter Dr. von Walther aus Bozen hätte einen Vortrag über die Gemeinde- und Landtagswahlreform halten sollen, welcher entfiel

auf der Insel Frauenwörth im Chiemsee. kiekerskelclen, 9. ds. (Vermählung.) Heute vormittags 10 Uhr fand in der König Otto-Kapelle die Trauung des Herrn Leopold Schäftner, Stadt- Steinmetzmeister in Wien, mit der MeßnerwirtStochter Fräulein Mina Lintner statt. Müncken. (Raub an einem Kaufmanns lehrling.) In der Nähe des Hauptpostamtes in München raubte ein bis jetzt unerkannter Mann einem Kaufmannslehrling, den er mit dem Tod bedrohte, dreitausend Mark und entfloh. Aufruf zur Errichtung eines Martin-Greif

- Oenkmals in Rufstein. Unter dem hohen Protektorat Ihrer &. u. K. Hoheit der Frau Prinzessin Gisela von Bayern. Am 1. April 1911 ist Martin Greif von uns geschieden, einer der größten Dichter, die der sanges frohe bayrisch-österreichische Volksstamm seit den Tagen Walters von der Vogelweide hervorgebracht hat. Die längste Zeit seines Lebens unbeachtet, langsam und spät erst in seiner gemütinnigen Eigenart, in seiner naiven Ursprünglichkeit, in seiner schlichten Größe immer mehr anerkannt, steht er heute

vor uns da, unverloren, unvergänglich, von einer Gemeinde ver ehrt, die auf dem weiten Erdenrund in allen Schichten, unter allen Geschlechtern verbreitet ist, vom kaiserlichen Palast bis zur ärmsten Hütte. Martin Greif ist ein echter Volksdichter. Die ganze Universalität seines Wesens und Schaffens wird uns aus seinem literarischen Nachlaß offenbar. Zu seinen volkstümlichen Schauspielen gesellen sich jetzt noch klastische Novellen, ergreifende Erinnerungen, philo sophische Abhandlungen, humorvolle Skizzen

und Studien. Reisebilder aus Nord und Süd. Martin Greif fühlte sich stets als Kind seiner bayrischen Heimat, ohne sich engherzig abzuschließen. Seine Liebe galt dem ganzen deutschen Volk. Und nach dem stammverwandten Oesterreich zog es ihn seit frühen Jugendtagen immer und immer wieder. In Oesterreich sind seine ersten erfolgreichen Dramen entstanden bis auf seinen dem Kronprinzen Rudolf gewidmeten „Prinz Eugen"; für österreichische Blätter schrieb er seine Briefe aus dem deutsch-französischen Krieg, fast

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Seite 1 von 12
Datum: 08.04.1911
Umfang: 12
M. Jurinek in München. Ach, wie oft bin ich nicht in dieser Woche vor jenem Hause in Münchens armseligem Viertel vorbeigegangen, in dem der Dichter Martin Greif bis zum 1. März schuf und litt. Schaute wie traumverloren zu jenen Eckfenstern im dritten Stock empor, hinter denen der Dichterkopf einst den Blick hinaussandte auf den blau enden Himmel, denn das Treiben da unten auf der Straße war nichts für ihn, der zeitlebens dem Alltag entrückt und auch bis zum Tode entrückt blieb. Als Martin Greif das Ende

nahen fühlte, da raffte er sich mit dem schwachen Reste seiner letzten Kräfte auf und entfloh der Großstadt, um im idyllischen Kufstein, den Blick auf die wetterfesten, unbeugsamen Bergesriesen geheftet, für alle Ewigkeit einzuschlummern. . . Und seine Lippen hauchten erblassend die Worte: „Ich komme, ich komme ..." Ach, und sinnend stand ich vor dem Hauseingang und konnte es nicht glauben, daß wir Martin Greif nicht mehr haben, daß ich nicht jene drei Treppen hinaufeilen werde, um am Krankenlager

zu weilen und für einige Stunden wenigstens Humor in die vier Wände zu bringen, die sonst tagaus, nacht ein nur das leise Klagen und Schmerzensseufzen eines totkranken Dichters vernahmen. Verlassen und ver einsamt ist fortab jenes stille Poetenstübchen, von der Tür wird man das Schildchen abgerissen haben, das die Worte zeigte: „Herrmann Frey, genannt Martin Greif." Die Zimmer werden an irgend einen zimmer- mission bearbeiteten Zusammenstellung die erste offizielle Publikation. Darnach besitzt Tirol

wird mit der Aus rottung der Ratten begonnen. suchenden Junggesellen weiter vermietet werden, die alten Möbel, Stücke noch von Martin Greifs Eltern, werden ihre Liebhaber finden, in wenigen Jahren, vielleicht schon in wenigen Monden wirb allüberall ver gessen sein, daß hier inmitten der Mietskasernen und des schlichtesten Kleinbürgertums, in der Heßstraße, Martin Greif gelebt, gedichtet und gelitten hat . . . In diesen Tagen ging wohl ein Wehklagen durch Münchens literarische Welt, da schien es, als ob München Zähren

ich, daß auch mein Tod wohl um einige Jahre zu spät kommt." Wenige Tage vorher hatte mir Martin Greif eine Art „literarisches Vermächtnis an seine Zeit" zur Ver öffentlichung übermittelt und mich gebeten, die Feier lichkeit dadurch fernzuhalten, daß ich seine Worte in Form einer Plauderei, eines zwanglosen Zwiegespräches der Tagespresse übergebe. Damals erlebte ich das Betrübende, daß ein führendes Blatt mir mitteilte: „Ach, was sollen wir mit Martin Greif anfangen, er ist ein alter Mann, der längst abgetan

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Seite 2 von 4
Datum: 31.03.1936
Umfang: 4
, Medizinalrat Dr. Schwamberger schloß die hoch anregend verlaufene Amtswaltertagung mit Dankesworten. leerem Munde die Worte sprechend, die Karl Tschaupp in seinem letzten Briefe an seine Verwandten geschrieben hat: „Hoffen wir und vertrauen wir, daß uns der liebe Gott bald glücklich in unsere Heimat führt!" A. f. S. 3u Martin Greifs 25. Todestag. Am 1. April '1911 starb in Kufstein der große deutsche Dichter Marlin Greif. Schon todkrank, war er einen Monat vorher von München, wo er eine sehr bescheidene

Wohnung hatte, in sein geliebtes Kuf stein geeilt, wohl ahnend, daß er seine bayerische Heimat nicht mehr Wiedersehen werde. So ist sein Name für immer aufs engste mit Kufstein verknüpft, aber nicht nur in dieser letzten traurigen Beziehung. Martin Greif war auch im Leben ein treuer Freund unserer Stadt und Tirols überhaupt. Jahrzehntelang eilte er getreulich Iahr um Iahr herbei, hier in der unmittelbaren Nähe der gewaltigen Bergwelt fand er jene Ruhe, die er für sein dichterisches Schaffen brauchte

, fand er jene Symbole in der Erhabenheit und Stille der Natur, denen er so meisterhaff gültige Form verliehen hat. In der Klause pflegte er abzusteigen, später im Hotel Egger, auf seinen Poetenspaziergängen und einsamen Wanderungen konnte man ihm begegnen. Hier entstanden piele Perlen Mter seinen lyrischen und epischen Gedichten, schuf er auch an seinen großen geschichtlichen Dramen. Besaß er Freunde und fühlte er sich wohl. Und hier starb er, ein edler Mensch und deutscher Dichter

, dem auch die Verkennung nicht erspart geblieben ist. Bei seinem Tode aber, da war sein Name in aller Munde, mit ihm der Name Kuf steins. 25 Iahre vermochten nicht, ihn der Vergessenheit anheimfallen zu lassen, wie es so häufig das Schicksal der Schaffenden ist. Martin Greif ruht auf dem stillen Friedhof zu P a l m - berg bei Ampfing (Oberbayern), wo er mit allen Ehren und dem Lorbeer, der ihm gebührte, bestattet worden ist, aber in unserem Gedächtnis lebt er weiter als eine der edelsten Dichtergestalten des deutschen

den soll: das 'Denkmal in der Stadt, in der ein Martin Greif die Erde verlassen hat. Unsere Zeit bietet keine glückliche Voraussetzung zur Verwirklichung dieses alten Planes, aber es soll der Gedanke daran auf gefrischt werden. Kufstein, wo das Denkmal Martin Greifs stehen wird, soll zu einer nationalen Wallfahrts stätte des ganzen Volkes werden, von allen deutschen Gauen im Reiche und in Oesterreich und darüber hinaus. Denn auch Martin Greifs Werk gehört dem ganzen Volke. Er war ein Dichter von Gottesgnaden

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Seite 3 von 10
Datum: 20.04.1912
Umfang: 10
Klementine Kowanda, die mit Greif in brieflichem Verkehr gestanden hat, hielt die Gedächtnisansprache und empfahl Greifs Dichtungen besonders den deutschen Frauen zur Lektüre. — Aus dem Nachlaß Greifs ist soeben ein von Wilhelm Kosch herausgegebener Prosaband bei Amelang in Leipzig erschienen (Preis 5 Mark). Dieses empfehlenswerte Werk ist in der Buchhandlung Lippott erhältlich. (Für das Greif-Denkmal in Kufstein.) C. F. Amelangs Verlag in Leipzig widmete für das in Kufstein zu errichtende

Martin Greif-Denkmal den ansehnlichen Beitrag von 300 Mk. (Die Sonnenfinsternis.) Obgleich am 17. April der Himmel zur Zeit des Beginnes der Sonnen finsternis ziemlich bewölkt war, konnte man das Fort schreiten der Verfinsterung sehr gut beobachten. Um 12 Uhr berührte der Mond von rechts nach links die Sonne und konnte man durch Sonnengläser die all- mählige Bedeckung genau verfolgen, bis kurz vor deren Ende eine schwere Wolke das Naturschauspiel den Blicken entzog. Unser Kufsteiner Publikum zeigte

Einmütigkeit verlaufene Versammlung mit dem Bismarcklied. (Das Frühlingskonzert der Kufsteiner Liedertafel,) das heute im Hotel Post stattfindet, verspricht einen äußerst genußreichen Abend. Ein reich haltiges. gewähltes Programm (Männer- und Frauen chöre) harrt der Zuhörer, denen der Besuch dieses Lieder abends wärmstens empfohlen wird. (M u s i k v e r e i n K u f st e i n.) Wie schon berichtet, findet das nächste ordentliche Konzert am Samstag den 27. April im Eggersaale statt. Nebst

karten als Legitimation vorzuweisen. (Gastspiel.) Es sei hiemit nochmals auf das heute Abend im Eggersaal stattfindende Gastspiel von Mitgliedern des Innsbrucker Stadttheaters verwiesen. Der erste Teil des Abends umfaßt Konzert, im zweiten Teil kommt ein Lustspiel „Blau" zur Aufführung. Der Unterhaltungsabend findet ohne Restauration statt. (Deutschösterreichischer Eisenbahn- beamtenverein.) Am Dienstag den 23. April abends 8 Uhr findet im Hotel Post hier die gründende Hauptversammlung der Ortsgruppe

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Seite 8 von 8
Datum: 12.03.1910
Umfang: 8
Hauptversammlung der „Ortsgruppe Kufstein“ des TiroierVoiksbundes am Montag d«n 21. marz 1910 abends S Uhr 519 im Hotel „Drei Könige" (altes Lokal). vages - Ordnung r Bericht des Schriftführers. — Bericht des Zahlmeisters Wahl der Vorstehung. — Anträge. Die P. T. Mitglieder werden ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. Der Uorsfaud. 1 Parterre - Wohnung mit 3 Zimmern, Küche und allem Zubehör ist ab 1. April zu vergeben 511 * Kaiferbergstrasse 84. Gelegenheitsverkauf. Eine vollständige

freundlichst ein 501 Max Knott, Hotel Vrünnstein, Oberaudorf. 933331333 Geschäfts -Uebersiedlung. Wir geben den geehrten Einwohnern und Kunden von Kufstein und Umgebung bekannt, daß wir vom 15 . Mar; ab unser Geschäft in das 502-22 19 * wörgötter - Haus am Unteren Stadtplatz Nr. 29 verlegen. Wir bitten unsere geschätzten Kunden um weiteres Wohlwollen. Das alte Lokal in der Bahnhosstraße, Haus-Nr. 12, halten wir als Filiale und bitten auch dort um weitere Unterstützung. Achtungsvoll Georg und Elite Grundier

Hilfe garantiert! Ohne Berufsstörung zu tragen. Kein Einnehmen, keine Schmerzen mehr. Aerztl. empfohlen. Verlangen Sie Auskunft kostenlos. 20 Pfg. Retourmarke erbeten. 498-25 H. Greif, München io, Postfach. r Hefenteig- i Ose« md Arche« GebrüöerNeisch Kufstein Danksagung. Für die zahlreiche Teilnahme bei der Be erdigung unserer inniggeliebten Gattin, Mutter, Tochter, Schwester und Schwägerin Fm M«r« Glieder, geb. Rechner, ebenso für den Besuch der heil. Seelengottes dienste und für die schönen

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Seite 3 von 8
Datum: 26.05.1909
Umfang: 8
von 10.000 Mk. überschritten. Zum Bundesschießen kann jeder Schütze, auch wenn er nicht Mitglied des schwüb.- bayer. Schützenbundes ist, gegen eine besondere Gebühr, die für Deutsche 5 Mk. für Ausländer 10 Mk. betrügt, zugelassen werden. München. (Ein Unfall des Dichters Martin Greif.) Martin Greif ist am letzten Freitag beim Ueberschreiten eines Trambahngeleises gestürzt und hat eine Sehnenzerrung des rechten Armes erlitten. Er begab sich hierauf, um eine regelrechte Pflege zu genießen

, in die Krankenanstalt des Diako- niffenheimes. Greif ist bettlägerig. Er klagt auch über Schmerzen an der rechten Seite und über seit Jahren bestehende Nierenbeschwerden. Der Arzt hegt aber, betreffend das Allgemeinbefinden, keine Bedenken. Greif beabsichtigt, sobald er kann, sich nach Bad Adelholzen bei Traunstein zu begeben. Die Münchener literarischen Kreise bereiten eine Feier zu Greifs 70. Geburtstag am 18. Juni vor. Müncken, 24. Mai. (P e t t e n k o f e r d e n k m a l.) Gestern wurde in der Anlage

auf dem Maximiliansplatz das Denkmal Pettenkofers enthüllt. Der Feier wohnte u. a. Prinz Ruprecht bei. lRolenbeim, 22. Mai. (Der Liederkranz Schwaz i n T i r o l) wird auf der Rückkehr von einem Ausflug nach Tegernsee am Pfingstmontag der hiesigen Liedertafel einen Besuch abstatten und gemein sam mit derselben abends im Hotel „Deutscher Kaiser" ein Konzert veranstalten, dessen Erträgnis dem hiesigen Verschönerungsverein zugewiesen werden soll. Das Programm enthält Vorträge der Salonhauskapelle des Liederkranzes Schwaz

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Seite 1 von 8
Datum: 15.05.1912
Umfang: 8
Lyrik werden wohl Wenige sein, denen es bekannt ist, daß Martin Greif, der Dichter zarter Lieder, ein frucht barer Prosa-Dichter und Feuilletonist war. Und doch ist es so. Ja, wenn wir den stattlichen, seit Jahren erwarteten Band, den Wilhelm Kosch soeben als Schluß stein in des Dichters Leben der Oeffentlichkeit übergibt und der Ihrer k. u. k. Hoheit Frau Prinzessin Gisela von Bayern gewidmet ist, durchblättern, so möchten wir es sogar beklagen, daß Martin Greif sich nicht berufen fühlte

und Biograph des Dichters, in seinem Prosaband vorlegt, ist etwas Neues, Außer gewöhnliches, eben deshalb, weil wir darin den Prosaiker und gemütvollen Plauderer Martin Greif kennen lernen, den noch im Ungewissen umherirrenden Leutnant Fried rich Hermann Frey und den zum Opfer seiner Wahr haftigkeit werdenden Dichter Greif. Und schon deshalb ist der Inhalt des Buches spannend vom Anfang bis zum Ende. Wilhelm Kosch schickt ihm eine warm ge haltene Einleitung voraus, der sich Erinnerungen des Stadtverwalters

Schluifer-Kufstein über die letzten Tage des Dichters anschließen. Das Werk selbst teilt sich in drei Abschnitte: „Selbsterlebtes", „Novellen", und „Skizzen". In dem ersten Abschnitt lesen wir zu nächst die „Fahrt nach Spanien", einen Reisebericht, der im Jahre 1865 im „Nürnberger Korrespondenten" erschien und seinerzeit viel Aufsehen erregte. In dem selben schildert Greif seine Suche nach dem Gymnasial- profeffor L. Hoffmann aus Nürnberg, der im Sommer 1865 mit seiner Frau eine Reise nach Spanien

unter nahm und seitdem verschollen war. Diesem folgt „Ein Besuch bei Friedrich Rückert", dem bekannten bayerischen Dichter. Ein hochinteressantes Kapitel bilden die „Deutschen Fahrten", Greifs Berichte vom deutsch französischen Kriegsschauplatz 1870—71. Hier lernen wir bereits den Dichter und Schriftsteller Martin Greif kennen; eine herzerquickende Frische und gesunde Natür lichkeit spricht aus ihnen. Sie erschienen als Leitartikel in der alten Wiener „Presse" und zwar der erste am 16. Juli 1870

, also unmittelbar nach der bekannten Emser Depesche. Er hatte nicht zuletzt den Zweck, die revanchelüsterne Stimmung in Oesterreich zu dämmen und die Neutralitätserklärung unserer Monarchie zu fördern. Nach diesen 22 echt patriotisch geschriebenen, oft mit ungewollter Komik ausgeschmückten Artikeln finden wir eine Blütenlese aus des Dichters „Jugend zeit", Erinnerungen, die Greif erst im späten Alter

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Seite 1 von 14
Datum: 15.04.1911
Umfang: 14
Zeitungen stand es zu lesen, daß der Dichter Martin Greif in Kufstein gestorben sei. Verschiedene französische Zeitungen ließen ihn auch einen „österreichischen" Dichter sein. So bleibt der Name unserer Stadt mit dem des Dichters für immer ver knüpft. Martin Greif kannte Kufstein längst, ehe der Schrei ber dieser Zeilen zum erstenmale den Turm der Fest ung erblickte, war ersterer ja schon vor vier Dezennien ein treuer Gast der „Klause" bei Kufstein, aber in innigere persönliche Beziehungen zu Kufstein

. Zur großen Freude übernahm Dr. Prem die schwierige Aufgabe, in 14 Tagen eine Festschrift zu vollenden und Kufstein darf immer stolz sein auf dieses Werk, an dem bedeutende Männer mit arbeiteten. Daß Martin Greif auch darunter war, ist das Verdienst Dr. Prems, der kurz vorher die erste Auflage von Martin Greifs Biographie herausgegeben hatte und schon seit mehreren Jahren mit dem Dichter befreundet war. Als der letztere ein Jahr später nach Kufstein kam und im Gasthof Egger Absteigquartier nahm, brachte

ihm die Liedertafel unter Dr. Lutzs Leitung ein Ständchen. Der Dichter war hocherfreut und widmete dem Verein sein Bild, auf dessen Rück seite ein Kufsteiner Gedicht Martin Greifs mit seiner Handschrift geschrieben war. Als das Denkmal an Dekan Hoerfarter im Jahre 1899 enthüllt wurde, dichtete Martin Greif einen Festhymnus von wunder barer Innigkeit, der von Musikdirektor Seitz vertont, am Festtage selbst zur glänzenden Aufführung ge langte. Martin Greif und Dr. S. M. Prem hatten an diesem Tage wieder einträchtig

aufzu suchen, oder um auszurasten, oder aber auch um in Ruhe ein Gedicht zu vollenden, das heute in seinen gesammelten Werken steht. Doch nicht immer ward ihm die Ruhe und Sammlung gegeben, Besucher fan den ihn auch hier und lernten dabei auch Kufstein kennen und lieben und so ist und bleibt der Name Kufstein wohl immer eng verknüpft mit den Namen Martin Greif und Dr. S. M. Prem und mit ihren Werken, die uns so viele Freunde warben und noch werben. Dr. Prem hat den schönsten Kranz am Sarge Martin

Greifs niedergelegt, indem er vor Kurzem die dritte Auflage seiner Greif-Biographie vollendete. A. S. Ier Hsterfeiertage wegen erscheint die nächste Wnmmer am Mittwoch nachmittags 5 Wyr.

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Seite 3 von 8
Datum: 30.10.1912
Umfang: 8
Hasenknopf, Franz Buchauer, Joh. Maurocher. Jos. Guggenberger, Georg Peerz, Joh. Hollrieder. Johann Sachsenmaier jun., Beruh. Hinteregger, Joh. Schmid, Joh. Gruber, V. Tonejz. (DasAuslösch-undStoabreckaschießen» des k. k. Bezirksschießstandes Kufstein hat nach altem Brauch am 20 und 27. Oktober, begünstigt von schönstem Herbstwetter, statigefunden. Es beteiligten sich an demse-ben 45 Schlitzen. Den Abschluß des Schießen« bildete die Preisverteilung im Hotel „Bad Kienbe'gflamm", bei welcher Gelegenheit

, die ihm seinen Weltruf einbrachten. (Vortrag.) Am Mittwoch, den 30. ds. Mts. um 8 Uhr abends wird der Waffenfabriksinspektor d. R., Herr Ritter von Lauffer, im Hotel Egger einen durch 180 Lichtbilder illustrierten Vortrag über die k. u. k. Kriegsmarine halten. Es werden hiebei die einzelnen Kriegschiffstypen, auch Dreadnoughts, die verschiedenen Geschütze, das Leben an Bord, Minenexplosionen, Tor pedos, die dalmatinische Küste, die Kriegsereigniffe von 1864 (Helgoland), 1866 (Lissa) und 1900, ferner

eine handelspolitische Mission unseres Kreuzers „Panther" behandelt. Es ist ein reichhaltiges, interessantes Pro gramm. (Original-Tegernseer Bauerntheater.) Diese berühmte Bauerntruppe gastiert, wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, am 31. Okt. und 1. Nov. im Hotel Egger. Aus den uns vorliegenden groß städtischen Zeitungsberichten ersehen wir, daß sich die wackeren Tegernseer ihre Ursprünglichkeit und urwüch sige Natürlichkeit bewahrt und ihre Kunst dieselbe geblieben ist, die sie in die erste Reihe der Bauern

und finden reichlich Gelegenheit, ihre lebenswahre Kunst zu zeigen. Sie bringen herzerfrischende Erhei terung ohne Banalität. (Martin Greif-Marken.) Der Martin Greif- DenkmalauSschuß hat hübsche Briefverschlußmarken herausgegeben, welche für zwei Heller pro Stück in den hiesigen Buchhandlungen und Papiergeschäften er hältlich find. Größere Bestellungen werden an den Denkmalausschuß erbeten. (Sän gerbe such .) Sonntag den 27. ds. nachm, fand ,m Gosthof „Waldl" ein Konzert des auf Besuch noch Kufstein

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Seite 1 von 8
Datum: 14.08.1909
Umfang: 8
und Verstärkungen. Er verständigt sich mit seinem Rivalen Scheich Jdriß wegen eines gemein samen Vorgehens. Jahia soll Hedschas und Jdriß Martin Greif. Eine Nachlese zu seinem 70. Geburtstage von Dr. S. M. Prem. Erst wenn sich auf ein ehern Denkmal der Grün span des Alters, die sogen. Patina, gelegt hat, wird es geehrt und geschätzt. Aehnlich geht es mit den Menschen, namentlich mit Dichtern und bildenden Künstlern, die auch erst dann geehrt werden, wenn sie ein bestimmtes Alter — womöglich unter Entbehrungen

und Leiden aller Art erreicht haben. Nun wird der 70. Geburtstag des vorher manchmal verlästerten Mannes festlich begangen und diejenigen, die früher die meisten Steine auf den „Gefeierten" geworfen haben, schreien dabei oft am lautesten: Seht, welch ein Genie! Diese Empfindung mußte sich dem ruhigen Beobachter jüngst aufdrängen, als der in verlaufenen Tagen geschmähte und verhöhnte Martin Greif seinen 70. Geburtstag feierte. Da regnete es die Festartikel nur so und selbst das winzigste Wochenblättchen

— würde R. M. Meyer sagen. Allzuviel Neues kam allerdings in diesen Arbeiten nicht heraus, aber sie bewiesen doch offenbar die be geisterte Wertschätzung des Dichters in den weitesten Kreisen. Das Wertvollste trug übrigens Greif selbst bei, indem er in Nr. 24 und 25 der Münchner „Allg. Ztg." Erinnerungen aus seiner Jugendzeit ver öffentlichte, die für den Biographen wichtig sind. Und hier muß ich leider von einer mich betreffenden Ange legenheit berichten. Im Jahre 1895 erschien in der Rengerschen Buchhandlung

zu Leipzig meine bis dahin ergänzte Greifbiographie zum anderen Male. Sie wurde seither viel benützt und häufig ohne Nennung meines Namens weidlich ausgeschrieben. Als aber mit dem Tode des Verlegers das Buch an die Firma Velhagen und Klasing überging, stampfte sie dasselbe ohne mein Wissen und Willen einfach bis auf wenige Exemplare ein und bot mir den Rest, in dem sich ge bundene Stücke befanden, höhnisch um 100 Mark zum Kaufe an, da „Greif in ihren Verlag nicht passe." Um wenigstens meine mühevolle

ihm das Ehrenbürgerrecht und München benannte nach ihm eine Straße. In Festversammlungen feierte man ihn durch schwungvolle Reden, von denen jene des Univer- sitätsprofeffors Dr. F. Muncker namentlich erwähnt sei. Erfreulich war es ferner, daß man endlich nicht bloß den Lyriker, sondern auch den Dramatiker Greif gelten ließ. Im Münchner Hoftheater wurde sein „Prinz Eugen" wieder mit gewaltigem Beifalle auf geführt. Sonst rührte sich auf unseren Bühnen wohl aus dem Grunde nichts, weil die Theatersaison abge laufen

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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1912
Umfang: 8
gegeben. Der Ver band sprach jedoch sein Bedauern darüber aus, daß sich ein hoher parlamentarischer Funktionär zu solchen Martin Greif-Gedenkfeier in Kufstein am 31. lNärz 1912. Gedächtnisrede des Herrn Prof. Dr. S. M. Prem. Hochgechrte Versammelte! Es waren sonst gewöhnlich freudige Anlässe, wenn ich in Kufstein die Rostra zu besteigen hatte. Dies mal muß es jedoch anders sein, da es gilt, Gedächtnis worte auf Martin Greif zu sprechen, der vor einem Jahr in den Mauern dieser gastlichen Stadt

sein Dichterauge schloß und dann von bewegten Trauer scharen hinausgeleitet wurde zur Bestattung — in Palmberg. Da mich damals der Beruf fernhielt, folgte ich heute umso lieber dem Wunsch des Denkmal ausschusses, hierherzukommen, und ich danke für die mich auszeichncnde Aufmerksamkeit. Ich möchte sie damit erwidern, daß ich das besondere Verhältnis des unvergeßlichen Dichters zu Kufstein zu beleuchten suche. Martin Greif war bekanntlich in seinem Leben oft und gerne in Tirol. In Innsbruck gewann er per

nach Kufstein verlangte, von der kräftigen Bergluft Genesung von seinem schweren Leiden erhoffend. Was zog nun den feinfühligen Dichter überhaupt nach Tirol und insbesondere nach Kufstein? Die Hochgebirgswelt — nicht! Er stand ihr sogar fremd gegenüber. Greif gehörte nach der Herkunft dem fränkisch-alemannischen Volksstamm an und sah ver hältnismäßig spät die Alpen, als sich die pfälzischen Jugendeindrücke in ihm schon befestigt hatten. „Stumm ragen sie empor, sie haben uns nichts zu sagen", bemerkte

er einmal auf einem Spaziergang nächst Oberaudorf, als die Zinken und Zacken des Wilden Kaisers im glänzenden Sonnenlicht vor uns lagen. In seinen Gedichten verherrlicht er sie auch gar nicht und gedenkt ihrer nur so aus der Ferne, wenn der goldne Abendsonnenstrahl, der blaue Dust, ein Gewitter oder Schnee auf ihnen lagert. Wie anders ist dies bei Adolf Pichler, dem bajuwarischen Alpensohn! Greif liebte das Mittelgebirge und das Hügelland, wo er geboren, den rauschenden Strom, den Wald und die Höhen, von denen

, durch das Oberinntal und über den Fern nach der bayrischen Hochebene vorgedrungen waren, kehrte er sich nochmals nach den Bergen um und rief in wehmütiger Wonne aus: „O, sind doch in Tirol drinnen die Leute so nett!" Es ist daher wohl begreiflich, daß er sich später so oft in dem schönen, seelenvoll werbenden und heiteren Kufstein und dessen Umgebung aufhielt — namentlich wenn Verzagtheit und Mißmut ihn befallen hatten. Greif war Hypochonder.

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Seite 2 von 12
Datum: 10.10.1925
Umfang: 12
Kufsteins würdig durch führen zu können, muß der Verein finanziell gut fundiert sein. U. a. wird am Samstag den 17. Oktober in den Räumen des Hotel Auracher ein heiterer Abend mit man nigfachem Programm veranstaltet, welches von Kräften der in Kufstein lebenden Mitgliedern durchgeführt wird. Der Besitzer hat seine ganzen Einnahmen in hochherziger Weise dem Vereine zur Verfügung gestellt. Die Besucher werden sich sicher gut unterhalten; außerdem trägt die Veranstaltung viel zur Förderung des Vereines

Greift), in dessen Wesen er ebenfalls durch regen freundschaftlichen Verkehr vertrauten Ein blick gewann. Die Ueberzeugung, .daß Greif an der Spitze der deutschen Dichter marschiere, bildete sich, ehe er sie anderen mitteiflte, bei Prem zuerst. -Er zog den Dichter recht eigentlich nach Kufstestn,- das dann auch seine Tlodesstätte wurde. Und sein Buch war es wiederum, das nach einem Ausspruch R. Sinwels „den Dramatiker Greif rettete". Die Reihe dieser Verdienste, auf di(e eine spätere Zeit Wohl

", Innsbruck, Wagner. 100ZSeiten. 3. Auflage. 1910. 9 „Martin Greif, Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens, mit besonderer Rücksicht auf seine Dramen". Leipzig, Hermann Beyer. 3. Austage. 1910. 9 3. Austage. 1910. eines selbständig und unabhängig erfassenden schöpferischen Geistes werden seine Schriften, die eine Lücke in der deutschen und tirolischen Litera turgeschichtsschreibung ausfüllen, immer bestehen. Dies gilt, neben den zahlreichen verstreuten kleineren literarischen Arbeiten

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Seite 2 von 4
Datum: 30.03.1921
Umfang: 4
und also das Recht zum Fahren hatte. In Kufstein wird er vor den Beamten zitiert, der ihn barsch anschnauzt. Nun ist Feuer im Dach. Greif wirft seine goldene Uhr samt Kette auf den Tisch und schreit: „Wenn Ihr mich ausrauben wollt, da habt Ihr Uhr und Kette, aber zahlen tue ich kei nen Kreuzer." Schluifer, der zufällig am Bahnhofe war, geht auf den Erregten zu. zahlt die 3 Gulden und sucht ihn fortzubringen. Greif aber schimpft noch in der Klause über die verlotterte Südbahngesellschaft

auf und reichte mir die zitternde Hand zum letzten Abschiede. Die seines Neffen über sah er . . . Am nächsten Sonntage, als ich ihn wieder besuchen konnte, lag er in der Leichenkapelle. So als» ^bte und starb Martin Greif, unser großer Dichter. Kiefersfelden, im März 1921. Ludwig Lintner. Kurze Nachrichten. Der französische Delegierte in Wien beschwerte sich über das Hissen einer schwarz-rot-gold. Fahne anläß lich des Sieges in Oberschlefien. Die griechische Armee hat in Kleinafien die Offensive ergriffen

bei dem vortrefflichen Spiele der Kapelle zu guter Letzt doch noch eine hohe Be friedigung ihres Festtagswunsches. Die Vortragsfolge war aber auch eine auserlesene Namensliste bedeutender Tondichter mit ihren das Herz und Gehör erfreuenden Werken. Wie am Nachmittag war auch das Abend konzert unserer schon bestens bekannten Stadtmusikkapelle, welche dank des unermüdlichen Wirkens des bewährten Kapellmeisters Silvester Greiderer hocherfreuliche Fort schritte gemacht hat, stark besucht. Auch die Konzerte im Hotel

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Seite 3 von 12
Datum: 01.03.1913
Umfang: 12
. Ueber die schreckliche Mordtat erfahren wir folgendes: Am Montag vormittag 9 Uhr kam in die Bahn hofwirtschaft zu Kiefersfelden ein ca. 37jähr. gut ge kleideter Mann und begehrte ein Glas Bier. Der Unbekannte, der ein scheues, verschlossenes Wesen zeigte, steiermärkischen Dialekt sprach und angab, aus Nieder bayern zu stammen, blieb daselbst bis Nachmittag 3 Uhr. Mit der Frage, wo der Wirt sei, entfernte er sich und gab an, in einem benachbarten Hotel zu über nachten, um anderntags seine Reise

eines Unmenschen solch großes Unglück hereingebrochen ist. Die Beerdigung des Ermordeten erfolgte unter außerordentlich starker Teilnahme am Freitag früh halb 8 Uhr auf dem Friedhof in Kie fersfelden. Kus Stadt und Land. (Für das Martin Greif-Denkmal.) Se. kgl. Hoheit der Prinz-Regent Ludwig von Bayern hat zur Errichtung eines Martin Greif-Denkmales durch das kgl. Hofsekretarit dem Denkmalautzschuß 250 Kronen überweisen lassen. — Der kgl. bayer. Staatsminister des Innern für Kirchen- und Schul- angelcgenheiten

, Se. Exz. Dr. v. Knilling in München, hat dem Ortsausschuß zur Errichtung eines Martin Greif-Denkmales in Kusstein 200 Mark gespendet. (Trabrennverein Kufstein.) Die ausge zeichneten Erfolge der dieswinterlichen Schlitten-Rennen ließen den Gedanken reifen, in Kufstein einen eigenen Trabrennverein ins Leben zu rufen. Am Mittwoch abend fand nun im neuen Saale des Gasthofes' Buch- auer die gründende Versammlung statt, welche aus allen Kreisen sehr gut besucht war. Herr Bürger meister Egger als Obmann

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Seite 2 von 12
Datum: 01.12.1906
Umfang: 12
dem Vor sitzenden zu überreichen. Lozen, 28. Nov. (Schadenfeuer.) Heute Nacht ist das außerhalb der Stadt gelegene Wirt schaftsgebäude des HotelGreif" niedergebrannt. Das Personal konnte sich retten und auch das Vieh wurde geborgen. Der Schaden beträgt über 40.000 Kronen und ist nur teilweise durch Versicherung gedeckt. Ebbs. (Cä z i l i en -F ei e r.) Ueberall waren heuer die Cäzilien Feiern gut besucht. An den meisten Orten ist man zur Einsicht gelangt, daß man dem einzigen Tag im Jahr

war er daheim, als wäre er da geboren; niemand ist. der ihn hier nicht gekannt hätte, ja kaum einer, der ihm im Leben nicht die Hand drückte. Nun ruht er schon bald ein Jahr in heimischer Erde, doch seine Lieder, seine Geschichten wollen leben, wollen sein Andenken unter uns lebendig halten. Seine Innsbrucker Freunde haben nun seine Werke für den Druck zusammen gestellt, Peter Rosegger und Martin Greif stehen Pathe und begrüßten mit warmen Worten das Freundschafts denkmal. Franz Kranewitter gab ein Vorwort

von einem Partezettel ist. der auch auf Kufstein zu weisen scheint. krixen. (Der Landesverband für Fremdenverkehr) hält am Freitag den 7. Dez. l. I. um 7 Uhr abends im Hotel „Elefant" in Brixen die 52. Zentralausschußsitzung ab. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Mitteilungen, 2. Voranschlag für 1907, 3. Reklame für 1907, 4. Gewerberechtliche Fragen, 5. Anträge der Mitglieder; solche Anträge der Zentral ausschußmitglieder sind jedoch satzungsgemäß schriftlich und zwar womöglich zu Beginn der Sitzung

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Seite 3 von 8
Datum: 29.12.1917
Umfang: 8
jahren. Die Last vielseitiger Pflichten und die Ge- wiffenhaftigkeit, mit der er sie versah, hatten den all gemein geschätzten und beliebten Mann vorzeitig ins Grab gebracht. Heute, da sich sein Todestag zum erstenmal fährt, gedenken wir mit stiller Trauer seines frühen Heimganges. Ein treues, dankbares Gedenken ist dem wackeren echt deutschen Mann bei uns für alle Zeiten gesichert. (Wilhelm Trübner und Martin Greif.) In Karlsruhe ist vor Weihnachten einer der berühm testen Maler unserer Zeit

, ein Meister der Farbe. Wilhelm Trübner. im 67. Lebensjahre gestorben. Sein Tod erinnert an eine Episode mit dem uns Kufsteinern wohlbekannten Dichter Martin Greif. Trübner. deffen Werke immer höher gewertet wurden, bekam für seine Porträts allmählich Preise, die nach den heute bezahlten zwar nicht mehr überraschen, aber vor noch 10 Jahren als außerordentlich hoch galten. Trübner hatte auch den Dichter Martin Greif gemalt und ihm das Bild zum Geschenk gemacht. Später nun erwarb er von Greif

, der sich ja nicht in gerade gesegneten Vermögensverhältniffen befand, dieses Bild zurück in der Form, daß er dem Dichter dafür eine Jahresrente von einigen tausend Mark auf Lebzeiten aussetzte. Das Greif-Porträt ging um einen sehr hohen Preis — die Summe ist mir nicht genau er innerlich — an eine Frankfurter Galerie über. Martin Greif stand leider nur einige Jahre im Besitz der Rente als sein Tod in Kufstein (l. April 1011) den Meister der freiwillig eingegangenen Verpflichtung enthob. („Kaiser- und Volks-Dank für Heer

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Seite 1 von 4
Datum: 30.03.1921
Umfang: 4
- ÜB lüttin MW 10. MestiW M 1. Wil. Viel ist über den Dichter Martin Greif geschrieben worden und während ihn die einen himmelhoch er- | hoben, suchten ihn die anderen um so tiefer in den f Kot zu ziehen. Eines aber muß ihm die Nachwelt lassen. er war einer der größten Lyriker seiner Zeit. Persönliches hat man aber von ihm fast gar nichts dernommen — und doch interessieren wir uns bei den das Gewöhnlich; überragenden Menschen wohl auch sehr um ihre Persönlichkeit, weil diese in hohem Maße

auch dem geistigen Schaffen ihren Stempel aufdrückt. Ts ich nun zu seinen intimeren Freunden gezählt s wurde, ihn wiederholt in München. Oberaudorf und in der Klause besucht habe und mit ihm bei manchem Tpoziergunge mich über alles nur Mögliche unterhielt, kann ich treu und lebenswahr sein Bild auch zeichnen. Greif mit seiner weichen Kindesseele, die er noch im hohen Alter hatte, konnte recht derb werden, wenn wan ihm zu nah; trat. Etwas vom Kasernenhofton to* ehemaligen Offiziers brach dann aus ihm hervor

Anton Schlui- fer hatte deshalb viel mit ihm zu dulden, wenn er ihn irgendwo unterbringen wollte, wo es für ihn Ruh;, gute Verpflegung und vor allem auch einen guten Tropfen Wem, den Sorgenbrecher der Einsamen, gab. Denn Ruhe brauchte der schwer nervöse Mann vor allem, um geistig schassen zu können. Saß er da einmal in dem schönen Garten in der Klause und schrieb. Herr Amann, der Greif noch zu wenig kannte, nagelte ein Plakat an die Wand. Wütend raffte Greif seine Schriften zusammen und eilte

bringe, so werde er beide hinauswerfen. So a dami- scha Loda, brummte der Wirt. Er hatte nämlich auch im Hause drauslosgehämmert und da er von Greifs zerrütteten Nerven keine Ahnung hatte, fuhren sie so aufeinander los, daß der Herr Hosrat schleunigst wieder sein Bündel schnürte. Einmal kommt er vom Acha.fte herunter, sein Re tourbillett ist ausgelaufen, was der Schaffner in Jen- bach nicht bemerkt In Wörgl kommt ein Kontrollor, der Greif auffordert, Nachzuzahlen. Dieser sträubt

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