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Schlern
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Seite 44 von 64
Datum: 01.03.1997
Umfang: 64
Eigentum des Bischofs von Chur mit Beschlag zu belegen, und kam diesem Befehl auch getreulich nach. Die bayerischen Kommissäre berichteten aber bald nach München (6. September 1808), daß Wieser das in ihn gesetzte Vertrauen nicht rechtfertige, obwohl er ein sehr fähiger Mann und tüchtiger Jurist sei, weil er im Kirchenkonflikte zuwenig eifrig und zu bedächtig, zu „timid“ sei. Der bayerische Spezialkommissär Johann von Hofstetten hingegen erklärte, Wieser sei bei seiner Ankunft in Meran ganz

„elektrisiert“ gewesen (19. Dezember 1808). Wieser schien sehr oft gegen die voreiligen Verfügungen der bayerischen Behörden Bedenken ge habt zu haben, denn er erhielt am 21. Oktober 1808 einen behördlichen Verweis, weil er gegen die Gemeinde Riffian zuwenig streng war. Er aber antwortete, des Volkes und der Weiber Abneigung gegen die bayerischen Staatspfarrer sei unbe schreiblich. In Sachen des Gewissens seien gewalttätige Mittel ohne Erfolg. Wei ters wurde Wieser getadelt, weil „Gegenstände

des allerhöchsten Dienstes nicht dem langsamen Gange prozessualer Förmlichkeiten noch der individuellen Indo lenz einiger Patrimonalbeamter überlassen werden dürfen“. Trotz dieser Vorwür fe scheint die bayerische Regierung den Dr. Wieser wegen seines Fleißes und sei ner hervorragenden Fähigkeiten sehr geschätzt zu haben, denn sie ernannte ihn am 1. Februar 1809 zum Appellationsgerichtsrat in Memmingen (Bayern), aber aus Anhänglichkeit an sein Vaterland verzichtete Wieser auf diese für ihn sehr ehren volle

Beförderung. Am 9. April 1809 übergab Wieser sein Amt seinem Nachfolger, dem bayerischen Landrichter August von Vincenti. Aber schon eine Woche später, am 15. April 1809, wurde Wieser vom österreichischen Intendanten Josef von Hor- mayr an Stelle des abgesetzten bayerischen Landrichters Ludwig Heffels zum Landrichter von Brixen ernannt. Dort wurde er aber bald wieder „bayerisch“ und mußte die königlichen Vorschriften gegen die Abhaltung kirchlicher Festtage durchführen. Am Mittwoch, 2. August 1809

, hatte Pater Haspinger in Brixen mit dem seiner Ansicht nach „bayerisch“ gesinnten Dr. Wieser einen stürmischen Auf tritt. Wieser hatte nämlich die von Pater Haspinger mühsam aufgebrachten drei Kompanien Tiroler Landstürmer in der Stadt Brixen nicht einquartieren lassen, sondern nur in deren Umgebung. Am 5. August 1809 schickte Wieser 2000 Schützen, die sich aus Brixen und den umliegenden Tälern in der Bischofsstadt gesammelt hatten, nach Hause. Darob er zürnt, stürmte Pater Haspinger in das Amtszimmer

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Schlern
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Seite 41 von 64
Datum: 01.03.1997
Umfang: 64
Heinz Wieser Auf den Spuren einer alten Passeirer Familie Der Wieserhof bei Platt als Ausgangspunkt für eine Familiengeschichte, die in St. Martin i. P. ihre Fortsetzung fand Vieles könnte uns die Passer, die seit undenklichen Zeiten das Passeiertal durchfließt, über jenen Menschenschlag erzählen, der dieses Tal seit Hunderten von Jahren bewohnt und bekannt ist als gesund und kernig, gewachsen den großen Gefahren, die eine solche unberührte Gebirgswelt mit sich bringt. Dieses Passeiertal

ist geradezu eine Fundgrube von Familiennamen, die auch heute noch vielfach Vorkommen. Man kann annehmen, daß Familien namens Raffl, Walzl, Raich, Pöder, Alber, Hofer, Pfandler, Kofler und Pichler, wenn sie vom Passeier stammen, dort ihre Stammväter gehabt haben. Ein Familienname, den man auch im Passeier antrifft, ist der Name Wieser. Sicher hat es mehrere Familien gege ben, die diesen Namen tragen, doch kann man annehmen, daß alle Wieser, die hier Vorkommen, miteinander eine große Familie bilden

. Dies jedoch genau festzustel len ist ein Ding der Unmöglichkeit, da die Pfarrbücher im allgemeinen nur bis zum Beginn des 17. oder höchstens bis zum Ende des 16. Jahrhunderts reichen. Ei genartig ist, daß es heute im Passeiertal fast keine Wieser mehr gibt. Interessant ist, daß die Wieser aus St. Martin, die hier behandelt werden, jeweils durch meh rere Generationen den Beruf eines Schuhmachermeisters ausgeübt haben. Der Na me Wieser wird bis etwa 1690 so geschrieben wie heute; vorher fehlt aber das erste

„e“, und noch früher schreibt man Wyßer. Der Familienname Wieser ist im Passeiertal urkundlich nachweisbar bis ins Jahr 1288. In Meinhards Urbar, herausgegeben von Oswald v. Zingerle, wird in diesem Jahr eine Gisla an der Wise erwähnt. Damit ist schon jene Wiese zwischen Platt und Pfelders gemeint, auf der sich heute noch der Wieserhof (also die Höfe Oberwies und Unterwies) befindet. In der Steuerliste des Gerichtes Passeier, ab gedruckt in den Quellen zur Sippengeschichte des Landes Tirol, Schlern-Schrif- ten

, 44, kommt im Jahre 1311 ein Fridericus Wieser vor. Im Jahre 1340 erscheint Heinrich Wiser von Wald als Zeuge unter den „altsez- zen“ des Tales (Blaas: Ein Tiroler Teilbuch, Veröffentlichungen in: Publikationen des Institutes für Österreichische Geschichtsforschung Reihe 5, Band 1). Aus „Hofnamen des Burggrafenamtes“, Archiv für Österreichische Geschichte, Band 100, von Tameller geht hervor, daß es 1379 einen Fridricus, der Wieser, gegeben hat. 1408 kommt Heinrich Wiser als Zeuge mit Jakob von Thurn

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Schlern
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Seite 42 von 64
Datum: 01.03.1997
Umfang: 64
Abb. 1: St. Martin Nr. 22, die „Alte Post“, Geburtshaus von Josef Georg Wieser (1875-1917) in St. Martin i. P. Foto: Dr. Heinz Wieser ist, die „Alte Post“ (Hebamme war Kreszenz Alber, begraben im Friedhof von Dorf Tirol). Eltern des Josef Wieser sind Karl Wieser und Maria Almberger, Ehe 1873. Karl Wieser war von Beruf Schuhmachermeister und hatte sechs Kinder na mens Alois, Josef, Karl, Anton, Rosa und Franz. Anton und Rosa starben kurz nach der Geburt, Karl lebte in Innsbruck

und ist vermutlich zwischen 1933 und 1935 dort gestorben. Wo Alois und Franz gestorben sind, ist nicht auffindbar. Taufpate aller Kinder ist Martin Saxl, Wirt in Saltaus, stammt vom Stroblhof von Dorf Tirol. Maria Almberger, Gattin des Karl Wieser, ist die Tochter des Peter Almberger und der Anna Kofler von Schenna. Die Almberger sind ein altes Ge schlecht in Schenna und lassen sich bis Ende des 16. Jahrhunderts in den Pfarr- büchern von Schenna verfolgen. Sie stammen vom Unteralmutzhof und sind im Mannesstamm

ausgestorben. Die Eltern des Karl Wieser sind Johann Wieser und Magdalena Karlegger, Tochter des Matthias Karlegger und der Gertraud Raffl. Jo hann Wieser starb 1842 in St. Martin, doch wo er geboren wurde, ist weder in St. Leonhard noch in St. Martin zu finden. Ehe 1823 in St. Leonhard mit 28 Jahren, demnach 1795 geboren, aber wo ist fraglich. Da seine Brüder Josef und Anton in St. Leonhard zur Welt kamen, ist anzunehmen, daß sein Vater Josef für kurze Zeit den Wohnsitz änderte

, was für einen Schuhmachermeister nicht ausgeschlossen war. Johann Wieser hatte vier Kinder. Sein Vater, Josef Wieser, war mit Barbara Egger verheiratet. Im Taufbuch der Dekanalpfarre St. Leonhard werden noch fünf andere Geschwister des Josef angeführt, von denen wieder einer Josef heißt. Der erstangeführte Josef wurde 1750 geboren und der andere 1761. Es ist anzunehmen, daß es sich hier um den zweitangeführten handelt und daß der erste als Kind ge storben ist. Josef, 1761 geboren, stammt als einziges Kind aus zweiter Ehe

. Dessen Vater, Rochus Wieser, heiratet 1749 in St. Leonhard Ursula Öttl. Die ser Ehe entstammen fünf Kinder. Zweite Ehe des Rochus 1756 mit Ursula Ilbme- rin aus St. Martin. Sohn Josef aus dieser zweiten Ehe wurde 1761 geboren.

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Schlern
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Seite 487 von 668
Datum: 01.03.1986
Umfang: 668
und Spesen die vier bis 500 Gulden jährlich erhandeln müeßen und doch den Contento (= Beifall) dabei nit gehaben mügen". mit diesen Worten begründete die Hofhaltung im Jahre 1633 den Erwerb des Anraiterhofes in St. Moritzing/Gries um 16.500 Gulden, „dieweilen diese Refier und der Hof wegen Köstlichkait der Wein und viel ander Weg für das fürstlich Stift ganz tauglich were". Welche Früchte aus Algund bezogen wurden, erfahren wir aus der Abrechnung des brixnerischen Amtmannes zu Algund, Balthasar Wieser

, der uns für die Jahre 1540 und 1541 eine detaillierte Aufzeichnung hinterließ. Wieser ist in der Bozner Stadtgeschichte kein Unbekannter. 1532 streckt er den Girlanern 90 Gulden zur Vollendung des Kirchturmbaues vor gegen Verpfändung von Kirchenzehent aus Weingütern im Rechtal, auf Gschleir, auf Doß, zu Unternaun, in Vergeßl. Den besonders schlank geratenen Kirchturm nannte man auch wegen seiner Höhe, die man gut von Gries aus ausmachen konnte, den Girlinger Ratzenschwanz. Balthasar Wieser ist einer der reichsten

Bürger Bozens. Im Jahre 1547 und 1551 ist er Bürgermeister von Bozen und baut von 1547 bis 1556 den neuen Bozner Friedhof. Aus Wiesers Aufzeichnungen erfahren wir auch den Ablauf der Reifung in jenen Jahren in den brixnerischen Gütern zu Algund. Bereits am 8. Juni 1540 schickt Wieser eine Trag (= großen Rückenkorb für 30—50 kg) mit Erbsen (Arbays), Mandeln, Marillen (Aprikosen) und Birnen. Als Traglohn nach Brixen zahlt er 3 Pfund. Einen Monat später, am 10. Juli, ist die Sendung an den Hof zu Brixen

schon reichhaltiger. Sie umfaßt nämlich Mandeln, Melonen, die ersten Frühtrauben (Weinpeer), Birnen, Gümerl (Gurken) und Rettich. Am 18. Juli werden weitere Köstlichkeiten versandt, nämlich Trauben, Melonen, die ersten Pfirsiche und Birnen. Unterdessen hatte sich der Hofstaat nach Bruneck begeben, wo er einen Monat in der Sommerfrische weilt, wohin Wieser am 22. Juli eine neue Sendung schickt: Melonen, Mandeln, Pfirsiche, Trauben. Nach Bruneck erhöht sich der Tragerlohnauf fünf Pfund. Am 31. Juli

schickt er Trauben. Mandeln, die ersten Feigen, Pfirsiche und Melonen. Am 4. August schickt Wieser sogar zwei Tragkörbe nach Bruneck. nämlich Trauben zu Most und sonst zu tragen und das Faßl zum Most sowie Melonen, Birnen, Pfirsiche. DerTragerlohn macht diesmal zwei Gulden aus. Am 14. August schickt er wiederum einen Tragkorb mit Trauben, Birnen und Pflaumen. Der damalige Fürstbischof Christoph II. Fuchs von Fuchsberg wohnte auf dem Bozner Landtag in Wiesers Hause zu Bozen. Für die Zeit des Landtages

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Schlern
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Seite 175 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
Abtswahl in Ihrem Kloster“ der Religiosenkongregation vorgelegt „mit der Bitte um eine Entschei dung und Sanation, wenn diese notwendig ist“. 572 Die Taufe vollzog am 21. April 1909 P. Gregor Schnitzer, der in dieser Zeit als Frühmesser in Platt i.P. wirkte (Taufbuch der Pfarre Platt i.P. von 1893 bis 1924, Seite 41). 573 „Volksbote" vom 8. September 1832, Nr. 36, Seite 7. 574 Ein ausführlicher Bericht zu dieser Primiz findet sich im „Volksboten" vom 6. Oktober 1932, Nr. 40, Seite 7. 575 Wieser

P Pers02 004). 580 „Dolomiten" vom 12. März 1962, Nr. 59, Seite 6. 581 Nachrufe auf Abt Patscheider brachten die „Dolomiten" vom 17. März 1962, Nr. 64, Seite 8, der „Volksbote" vom 22. März 1962, Nr. 12, Seite 10, und die „Tiroler Nachrichten" vom 28. März 1962, Nr. 72, Seite 4. 582 Vgl. dazu Parteli, Cescutti-Festschrift, Seite 151. 583 Vgl. dazu „Volksbote" vom 23. April 1959, Nr. 17, Seite 4. 584 Vgl. Wieser/Loose, a.a.O., Seite 12 und Seite 60. 585 Vgl. „Volksbote" vom 14. August 1963

, Nr. 33, Seite 8. 586 Vgl. Wieser/Loose, a.a.O., Seite 11. 587 Vgl. „Volksbote" vom 9. April 1964, Nr. 15, Seite 11. 588 Vgl. Wieser/Loose, a.a.O., Seite 14 und Seite 60. 589 Vgl. „Volksbote" vom 7. Juli 1966, Nr. 27, Seite 9. 590 Vgl. Wieser/Loose, a.a.O., Seite 15 und 60. 591 „Beda Weber. Eine typische Seelsorgergestalt des neunzehnten Jahrhunderts, mit besonderer Berücksichtigung der Liturgie". Veröffentlicht in der Reihe der Schlern-Schriften (Nr. 256) in Inns bruck, 1970. 592 Vgl. „Volksbote

" vom 7. Oktober 1976, Nr. 41, Seite 8. Seine Primiz feierte Franz Perkmann am 14. November 1976 in der Pfarrkirche seines Heimatortes Mölten (vgl. dazu „Volksbote" vom 25. No vember 1976, Nr. 48, Seite 6). 593 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 12 und Seite 60. 594 „Dolomiten" vom 23./24. September 1995, Nr. 220, Seite 9 (Todesanzeige). Vgl. auch Wieser/Loose, a.a.O., Seite 21 und 60. 595 „Dolomiten" vom 1. Oktober 2002, Nr. 227, Seite 15 (Todesanzeige). 596 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 16. 597 Wieser/Loose, a.a.O

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Seite 48 von 81
Datum: 01.12.1988
Umfang: 81
. bis zur Eröffnung des Gemeindefriedhofes unter halb der Haselburg in Oberau im Jahre 1930. Danach wurde er aufgelassen. Am 19. August 1547 wurde einhellig im Namen und anstatt der Pfarrkirche zu Bozen von Hans Jakob Freiherrn zu Völs und Landeshauptmann an der Etsch, von Hans Soyer, Gerichtsanwalt, von Balthasar Wieser, Bürgermeister, von Zyprian Treybenreif und Michel Hirtmair als Kirchpröpste sowie von den Bürgern und Handwerkern Vinzenz Gadolt, Andrä Planer, Martin Hirtmair, Matheis Herman. Lazarus Kraft

, Hans Lieb, Alex Abrahamer, Christoph Sargant, Adam Rotenpucher, Friedrich Schlögl (Slögl), Paul Zwickl, Hans Stockmair, Wolfgang Laymprucher. Sebastian Scheybenreif, Christian Rorer, Hans Krener und Hans Ebmacher als Vertreter des Stadtrates und der Gemeinde der Beschluß gefaßt, einen neuen Friedhof zu bauen. Mit der Bauleitung wurde BM Wieser beauftragt, mit einer Besoldung des Baumeisteramtes von 100 Gulden und einer taxenfreien Begräbnis stätte im Kreuzgang. Zum Bau standen Wieser 2905 Gulden

von Corlun, der das Bruderhaus und das Gewölbe (Kreuz gang?) errichtete, sowie die Steinmetzen Meister Andre Steinmetz von Eppan und Meister Anton de Tüsan, während Meister Alexio von Trient und Meister Hans Vennt in Persen (Pergine) die Arbeiten nicht annahmen. Bereits 1556 läßt Wieser vom Hafnermeister Konrad Erler drei Kachelöfen ins Bruderhaus machen. Kalk wird u. a. von Michel Urner, Maurer zu Bozen, gekauft. Am Schluß der Abrechnung vermerkt Wieser: „Item so hab ich alle Palcken und den Altar

im Bruderhaus mit Farben malen und anstreichen lassen.“ Unter Palken verstand man damals wie heute in der Mundart sei es die gemauerte oder steinum faßte Fensteröffnung, aber auch die Deckenbalken aus Holz. Balthasar Wieser gehört zu den großen Persönlichkeiten der Stadt Bozen. Reich und begütert in und um Bozen, war er 1540/1541 fb. brixnerischer Amtmann in Algund, 1547 und 1551 Bürgermeister von Bozen, 1559 Stadtrat. Im Jahre 1532 hatte Wieser z. B. den Girlanern 90 Gulden zum Fertigbau ihres Kirchturms

geliehen. Wegen seiner Schlankheit nannte man diesen Turm den Girlinger Ratzenschwanz. Balthasar Wieser war Kaufmann in Bozen, war aber seit seiner Jugend eng mit dem Überetsch verbunden, wo er in St. Pauls und Girlan begütert war oder Weingüter gegen Pfand erworben hatte. Im Jahre 1513 hatte er seine öffentliche Laufbahn als Kirchpropst in Eppan (St. Pauls) begonnen. Wieser bewegte sich gewandt nicht nur unter seinesgleichen, sondern auch im Umfeld von Künstlern, Baumeistern, Malern; er traf Weisungen

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Schlern
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Seite 173 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
524 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 60. 525 Parteli, Der Marienberger Konvent, Seite 590 bis 592. 526 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 13 und Seite 59. 527 „Personalstand des Lehrkörpers und Verzeichnis der Schüler am Gymnasium-Lyzeum der Benedik tiner von Marienberg in Meran im Schuljahre 1924-1925", Meran 1925, Seite 7. 528 „Personalstand des Lehrkörpers und Verzeichnis der Schüler am Gymnasium-Lyzeum der Benedik tiner von Marienberg in (nunmehr) Merano im Schuljahre 1925-1926", Meran(o) 1926, Seite

15 und Seite 13 (Todesanzeige) und Seite 33 (Kurzmeldung) sowie „Dolomiten" vom 17. November 2006, Nr. 265, Seite 31. Vgl. auch Loose, Rainer: „Ein Mann von benediktinischer Gelehrsamkeit und Bescheidenheit". In: „Der Schiern" 2006/12, Seite 84 bis 86. 535 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 21 und Seite 59. 536 „Personalstand des Lehrkörpers und Verzeichnis der Schüler am Gymnasium-Lyzeum der Benedik tiner von Marienberg in Merano im Schuljahre 1925-1926", Merano 1926, Seite 7. 537 Im PB, a.a.O., heißt

es: „ ... per tres annos Gymnasium nostrum Merani frequentavit dein per duos annos Seminarium Johanneum in pago Tirol". 538 „Katholisches Sonntagsblatt" vom 22. Mai 1938, Nr. 21, Seite 6, und „Dolomiten" vom 18. Mai 1938, Nr. 59, Seite 7. 539 „Dolomiten" vom 26. Februar 2001, Nr. 47, Seite 8 (Todesanzeige). 540 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 21 und Seite 60. 541 Vgl. Riedmann; Gerhard: „Salem. Das Seminar der Tiroler Kapuziner". Bozen 1996, Seite 263, Nr. 74 542 „Primiziae in Abbatia Sabionensi prope Klausen

e prope Villanders (locus originis)" heißt es im PB, a.a.O. 543 „Dolomiten" vom 14. September 1999, Nr. 214, Seite 17 (Todesanzeige). 544 Näheres in „Schenna" - Dorfbuch. Schenna 2002, Seite 216. Vgl. auch Hofer, Heinrich: „P. Cölestin - ein Pfarrer nach dem Herzen des Volkes". In: „Passeirer-Blatt" 1999/24, Seite 5/6. 545 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 20 und Seite 60. 546 „Dolomiten" vom 28. Juni 1943, Nr.77, Seite 3. 547 „4. Julii 1943 in Schlinig primam celebravit missam" heißt es im PB, a.a.O. 548

„Dolomiten" vom 11. April 1994, Nr. 83, Seite 15 (Todesanzeige). 549 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 14 und Seite 60. 550 Vgl. dazu „Volksbote" vom 11. Juli 1946, Nr. 28, Seite 6. Vgl. auch PB, a.a.O. 551 „Dolomiten" vom 11. August 2011, Nr. 184, Seite 9 (Todesanzeige) und Seite 27 (Kurzmeldung), und vom 17. August 2011, Nr. 187, Seite 19. 552 Wieser/Loose, a.a.O., Seite 21 und Seite 60. 553 „Dolomiten" vom 30. November 1999, Nr. 279, Seite 6 (Todesanzeige). 554 Gestorben am 27. Oktober 1976. Siehe

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Seite 15 von 58
Datum: 01.03.1971
Umfang: 58
Oswald Trapp Hof rat Dr. Hans von Wieser 70 Jahre 1925, zwei Jahre nach dem Tode des Hofrats Professor Franz Ritter von Wieser, erschien in den Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Fer dinandeum eine Gedenkschrift, in der Freunde und Verehrer des Verewigten ein Bild dieses bedeutenden Alttirolers aufzeichneten. Durch viele Jahrzehnte, bis zum Ende der alten Monarchie und der Zerreißung unseres Landes, hat dieser als Geograph, Prähistoriker, Museumsvorstand und Landeskonservator weit

über die Grenzen Tirols bekannte Mann das geistige Leben unserer Heimat geprägt. Franz von Wieser blieb für die wenigen, die die patriarchalische Gestalt mit den markanten Zügen, den buschigen Augenbrauen, dem wallenden Bart und seiner tiefen Stimme noch persönlich kannten, geradezu als der Urtyp des gelehrten Tirolers der Jahrhundertwende in Erinnerung. Diese prominente Persönlichkeit lebt in seltener Weise in seinem Sohne Hofrat Dr. Hans Ritter von Wieser fort. Diese Inkarnation des Vaters im Sohne

wird einem dieser Tage, wo Hans Wieser seinen 70. Geburtstag feiern kann, ganz intensiv bewußt und kenn zeichnet zugleich die Traditionstreue, die — Gott sei Dank — im echten Tiroler trotz aller Schicksalsschläge noch immer fortbesteht. Gleich wie Franz Wieser zeichnet seinen nicht minder gelehrten Sohn Hans eine heute nur mehr selten anzutreffende Vielseitigkeit aus, ein umfassen des Wissen, das ihn — geradezu vorbestimmt — zu einem Bibliothekar machte. Gleichzeitig bot ihm diese Tätigkeit Gelegenheit

, dieses Wissen immer mehr auszubauen und zu vertiefen. Die Vielfalt seines Wissens hat in manchen tiefgründigen Studien ihren Niederschlag gefunden. Alle sind durch Exaktheit der Untersuchungen und die Fülle der darin verarbeiteten Aspekte gekennzeichnet. Als Beispiel sei nur seine Arbeit „Der Brautbecher der Margarethe Maultasch“ (Schlern-Schrift Nr. 234) erwähnt. In dieser profunden Studie gelingt es Hans Wieser nicht nur ein in seiner Echtheit angezweifeltes und völlig in Vergessenheit geratenes

tirolisches Kleinod wieder zur verdienten Geltung zu bringen, sondern nebenbei auch den Versuch zu unternehmen, den angeschlagenen Ruf der vielgeschmäh ten Landesfürstin rein zu waschen. Eine andere Studie, die Hofrat Hans v. Wieser nun schon viele Jahre intensiv beschäftigt, behandelt die Entwicklungsgeschichte des Tiroler Landeswappens. Auf das Erscheinen dieser grundlegenden Arbeit dürfen wir uns besonders freuen. Neben dem Festhalten an dem als richtig erkannten Weg zählt seine große Bescheidenheit

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Seite 15 von 78
Datum: 01.12.1968
Umfang: 78
Die drei Brüder Josef, Johann und Ludwig Wieser waren alle ungemein kunstverständig; der Erstere legte eine beachtenswerte Gemäldegalerie an; die beiden Letzteren vermachten ihre sehr umfangreichen und wertvollen Samm lungen von Gegenständen der Kunst und des Kunstgewerb.es sowie zahlreicher Bücher, Handschriften, Archivalien, Kupferstiche und Autographen dem Tiro ler Landesmuseum Ferdinandeum. Ludwig wurde am 3. 9. 1863 mit dem Prä dikat „von Wiesenhort“ in den Ritterstand erhoben. In Kufstein

ist als Sohn des Dr. Alois Wieser der berühmte Geograph, Kunst- und Prähistoriker Hofrat Dr. Franz R. v. Wieser am 18. 10. 1848 geboren, dem sein Oheim Ludwig v. Wieser am 17. 7. 1887 den Ritterstand mit dem Prädikat übertragen ließ. Hofrat Dr. Franz R. v. Wieser wirkte haupt beruflich durch Jahrzehnte als o. ö. Professor der Geographie an der Uni versität Innsbruck, leitete zugleich ehrenamtlich durch 32 Jahre als Vorstand das Tiroler Landesmuseum und war von 1912 bis 1922 auch als kunsthistorischer

Landeskonservator für Tirol tätig. Er starb, nachdem er volle fünfzig Jahre dem Staat gedient hatte, in Innsbruck am 8. 4. 1923. Sein jüngster Sohn, Hofrat Dr. Hans R. v. Wieser, schrieb die in dieser Schlern-Nummer veröffentlichte Skizze über das Leben und Wirken des Dr. Johann Jakob Staffier (geb. St. Leonhard i. P., 8. 12. 1783). Dieser ist der einzige, am Leben gebliebene Sohn des Franz Magnus Staffier und der Anna Maria Kirchlechner. Es ist von höchstem Reize, von der Kindheit bis ins hohe Alter das Leben

in einen zusammenzuziehen bewillt wurde. Der junge Doktor trat seine erste Stelle beim Landgericht Meran an, dem sein Schwager Dr. Josef Franz Wieser Vorstand. Gleich am Anfang seiner be ruflichen Laufbahn zog er sich den Zorn der damals in Tirol maßgebenden bayrisch gesinnten Männer zu, denen der aufrechte Mann fortan verdächtig blieb. Nach sehr erfolgreicher Ablegung der damals vorgeschriebenen allge meinen Konkursprüfungen aus den politischen und rechtlichen Gegenständen (3. 2. 1808) wurde Johann Jakob

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Seite 43 von 64
Datum: 01.03.1997
Umfang: 64
Rochus Wieser war Schustermeister und wurde 1724 in St. Martin geboren. Er übersiedelte nach St. Leonhard. Dessen Vater, Balthasar Wieser aus St. Martin, heiratete Anna Raich im Jahre 1721. Bis zu diesem Zeitpunkt läßt sich der Man nesstamm der Familie Wieser genau verfolgen. Doch wo Balthasar 1690 geboren wurde und wo er gestorben ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch die Eltern des Balthasar werden im Ehebuch der Pfarre St. Martin nicht angeführt. Jedoch scheinen im Taufbuch die Namen

. Ste fan ist ein Sohn des Kaspar, und hier enden die Taufbücher von St. Martin. Kaspar wurde vermutlich zwischen 1590 und 1610 geboren, hat 1637 geheiratet und ist 1673 gestorben. Er dürfte möglicherweise vom Wieserhof bei Platt nach St. Martin gezogen sein, da er das Gut Ober-Widen am Riederberg in der St. Marti- Abb. 2: Die Wiese, die dieser Familie den Namen gab - der Wieserhof (Unterwies) bei Platt heute Foto: Dr. Heinz Wieser ner Propstei erwarb. Sein Urenkel Josef, also Enkel des bereits

erwähnten Stefan und Sohn des Matthias Wieser, ein Bruder des Balthasar, wurde am 16. Jänner 1720 in St. Martin geboren und starb am 13. März 1769 in Meran, wo er Korn propst im landesfürstlichen Kelleramt war. Aus dessen Ehe mit Katharina Khuen, einer Tochter des Kompropstes Khuen, entsproß der Landrichter Dr. Josef Franz Wieser, geb. 1764 zu Meran, der sich 1802 zu Bozen mit Anna Staffier (geb. 1781 in St. Leonhard, gest. 1830 in Innsbruck), einer Schwester des berühmten Tiroler To pographen

Dr. Johann Jakob Staffier, vermählt hat. Er kam 1794 als Stadt- und Landrichter nach Meran. Dessen Schwager, Dr. Staffier, war bei ihm von 1805 bis 1807 Landesgerichtspraktikant. Als im November 1805 Gefahr drohte, daß das in Meran lagernde österreichi sche Korps von den Franzosen abgeschnitten werde, schickte Dr. Wieser seinen Schwager Dr. Staffier in später Abendstunde ins Passeier und von dort über den Jaufen nach Sterzing, wo Staffier nach durchwanderter Nacht zeitlich früh an langte und die wichtige

Depesche im Hauptquartier des Generals Graf Ignaz Gyu- lai abgab. Am 16. Jänner 1807 wurde Dr. Josef Franz Wieser königlich-bayeri scher Landrichter in Meran. Er erhielt am 28. Oktober 1807 den Auftrag, alles

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Seite 51 von 87
Datum: 01.10.1980
Umfang: 87
Rudolf Lantschner Der blinde Propst aus Völlan (1828—1899) In diesem Jahr hat die Gemeindeverwaltung Lana in der Fraktion Völlan die Straßenbenennung eingeführt. Der oberste Teil der Hauptstraße heißt „Propst-Wieser-Straße“. Es mag angebracht sein, kurz in Erwägung zu ziehen, wer dieser Propst Wieser war. /I/ Abstammung Dem Ehepaar Jakob Wieser und Maria Holzner am Steinhof (erst später Baur am Stein genannt) ist 1704 das Kind Josef geboren. Im Taufbuch lassen sich noch zehn weitere Kinder

nachweisen. Der genannte Josef Wieser heiratete 1736 Gertraud Oberhofer. 1737 bekommen sie das Kind Johann. Er ist der Erbe und heiratet 1764 Barbara Karlegger. Aus dieser Ehe stammen neun Kinder. Der zweite Sohn Josef wurde Weltpriester (1768—1855) /2/. Sein älterer Bru der Johann (* 1765) wird Weinreich in Völlan und heiratet 1794 die Bründler- tochter Gertraud Gruber. Aus dieser Verbindung werden sieben Kinder ge nannt. Das fünfte Kind Josef (1801—1864) heiratet am 5. 2. 1828 die Kirchhofer- tochter

. Er hat 943 Volksmissionen mitgemacht. Kein glänzender Redner, aber einfach und ungekünstelt, wegen seiner Frömmigkeit und Schlicht heit sehr beliebt. Im Totenbuch heißt es: Fuit vir Dei sanctus (er war ein heili ger Mann Gottes). In Briefen unterschreibt er sich oft mit „Hiasl“. In Völlan heißt er „Weinreichhiesele“. Ein anderer Nachkomme der Wieserischen Verwandtschaft war der Deutsch ordenspriester P. Hermann Wieser (1849—1919). Er war ein begabter Histori ker, Archivar, Winkeladvokat, Seelsorger

, Bienenzüchter, Schriftsteller und Se kretär des Propstes Wieser in Bozen. Nun zurück zu diesem Propst. Sein Werdegang In mehreren Gedichten schildert Propst Wieser seine Kindheit am Wein reichhof. Wie er als Ziegenhirt in den steilen Wäldern herumkletterte, von Hor nissen und Wespen gestochen, durch Dornen und Nesseln, über Abgründe und 1) Als Quellen wurden benützt: Pfarr- bücher Völlan, zwei Artikel im Ti roler Volksblatt 1898 und 99, ein Dutzend Briefe und Schriften des Propstes im Pfarrarchiv. 2) Uber

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Seite 2 von 38
Datum: 01.04.1923
Umfang: 38
und entwickelte an ihnen seinen regen Geist zu einem ungemein vielseitigen Wissen. Als Wieser im Jahre 1888 Vorstand des Museum Ferdinandeum wurde, kräftigte sich sein Verhältnis zu Südtirol durch diese Stellung noch mehr und gerade seine persönlichste Vor liebe, die Prähistorie, knüpfte hier zahlreiche Fäden an. Wieser stand an der Wiege dieser relativ jungen Wissenschaft, für welche Tirol noch fast ein Neuland war, aber eines reich an Schätzen. Wo bei Fundamentgrabungen, Strahenbauten

reich waren feine Grabungen im Nonsberg bei S. Zeno und Mechel und in Virgen, wo er eine bronzezeitliche Gußstätte entdeckte. Das größte Glück hatte Wieser aber in der Rettung und Rekonstruktion des langobardischen Fürstengrabes, das heute als ein Unikum das Ferdinandeum ziert. Ls war bei Civezzano gefunden worden und bereits jn die Hände eines Antiquars übergegangen, als Wieser von dem merkwürdigen Funde Kunde erhielt. Er kaufte die Objekte aus Mitteln des Ferdinandeums und rekonstruierte

nach langen Versuchen aus dem Haufen verbogener und zerbrochener Stangen und Schienen glücklich das erstklassige Denkmal der Völkerwanderungszeit in seine richtige Form. Wieser gehörte zu den ersten Beobachtern jener in Südttrol häufig vorkommenden Ringwälle, die prähistorische Wallburgen auf den Hügeln verraten, und damit ist auch schon ein weiteres Interessengebiet angerührt: seine Vorliebe für Burgen und Burgen kunde. Er war ja in der Zeit der Romantik aufgewachsen und hatte sich einen Gutteil

ihrer Gaben immer bewahrt, und wer mit ihm einmal in alten Schloßmauern gesessen, - konnte aus dem sonst gemessenen und zurückhaltenden Wesen des Mannes den hellen Widerschein seines romantischen Empfindens in jugendlicher Frische aufleuchten sehen. Das alte Stammschloß Tirol lag von den Burgen des Landes seinem Herzen am nächsten. Ein Ausschuß, an dessen Spitze Wieser stand, setzte die durch David v. Schön herr begonnene Sicherung und Rekonstruktion durch den Ausbau des Bergfrits fort und führte

die schwierigen Verwaltungsverhältnisse zu endgiltiger Ordnung durch. Es gab schließlich nicht mehr viele Fragen der Denkmalpflege auf kirchlichem oder profanem Gebiete im Lande, an denen Wieser nicht als Anreger oder Berater beteiliget war. Dadurch wurde er, schon lange bevor es in Tirol eine staatliche Stelle für Denk malpflege gab, zum Denkmalpfleger aus Herzensache, und als 1912 das Landesdenkmal- amt gegründet wurde, übernahm er dessen Leitung in amtlicher Stellung. Als der Krieg mit Italien ausbrach

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Seite 54 von 87
Datum: 01.10.1980
Umfang: 87
tat Wieser im Geheimen“. Man kann bei allen Wieser-Priestern aus Völlan neben der Liebe zur Wissenschaft das „große Er barmen“ finden. Propst Wieser als Schriftsteller und Dichter 1854 suchte Wieser beim Bischof um die Erlaubnis an, verbotene Bücher be halten und lesen zu dürfen. Es wurde ihm mit wenigen Ausnahmen erlaubt. Der Ankauf von Büchern beschränkte sich auf Schulbücher, Predigten, einige politische Werke (z. B. das Buch „Liberalismus ist Sünde“) und wenige Dich ter: Reuter, Weber, Seeber

die Faust auf die Nase gesetzt werden!“ Ebenso in Trient geschrieben, aber erst 1874 veröffentlicht hat er das Buch „Über die Rechtfertigung nach dem Apostel Paulus“ (lateinisch: Pauli apostoli doctrina de iustificatione). Es hat 223 Seiten. Wieser baut seine Rechtfertigungs lehre an Hand der Paulusbriefe auf den Glauben und die Werke auf im Gegen satz zum „Glauben allein“. Das bekannteste Werk Wiesers ist sein Gedichtband „Sterne in der Nacht“ im Styria Verlag, Graz ohne Jahr. Es enthält 283 Gedichte

. Wieser hat diese Ge dichte nicht erst nach seiner Erblindung geschrieben. Schon 1876 hat er an eine Veröffentlichung gedacht. Er wandte sich an den Verlag J. G. Cotta in Stutt gart. Es kam zu keinem Vertrag. Dann schickte er das Manuskript an seinen Bruder Johann nach Innsbruck zur Beurteilung. Die Kritik des Bruders war er staunlich offen und scharf. Er schreibt: Lieber Bruder! Deine Sendung hat mich mit großer Überraschung erfüllt. Ich las sogleich Deine poetische Arbeit und gab sie tuto nomine

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Seite 11 von 66
Datum: 01.10.1948
Umfang: 66
Frans, Rilier v. dieser sum Gedädilnis * 18. 10. 1848. f 8. 4. 1923 Am 18. Oktober schließt sich der Kreis eines vollen Jahrhunderts, seit Franz v. Wieser als Sohn des damaligen Stadt- physikus und Amtsarztes Dr. Alois Wieser zu Kufstein das Licht der Welt erblickte. Obwohl in Nordtirol geboren, entstammte er doch einem allen Südtiroler Ge schlecht, das in Passeier seine Wurzeln hat und, seit Maria Theresias Zeiten dauernd in landesfürstlichen bzw. staatlichen Dien sten stehend, zunächst

erdkundlichen Veröf fentlichungen herausgegriffen. In diesen wurde vorwiegend der Niederschlag, den die Entdeckung Amerikas in der Kartographie hinterließ, zum Gegenstand gediegener, durch scharfsinnige Deutung sieh auszeichnender Untersuchungen gemacht. Neben solcher wissenschaftlicher Lehr- und Forschertätigkeit widmete Wieser seine Kräfte von 1887 bis 1919 ununterbrochen ehrenamtlich der Leitung und Verwaltung des Museums Ferdinandeum. Des sen Wohl und Wehe ging ihm über alles. Dem Ferdinandeum zuliebe

erledigt, ohne Entgelt, oft auch ohne Dank. Bis tief in die Nacht hinein, manch mal bis in die Morgenstunden, fesselte ihn die Arbeit an den Studiertisch. Es kam nicht nuT einmal vor, daß diensttuende Wach leute ihn, wenn er zu ungewöhnlich später Stunde das Museumsgebäude verließ, als ver meintlichen Einbrecher festnehmen wollten. Durch seine museale Tätigkeit eignete sich Wieser ein außerordentlich umfassendes Wissen an. Er kam dadurch weit über sein eigentliches Faohgebiet hinaus mit Fragen

der Kunst- und Kulturgeschichte in Berüh rung. Bald galt er als Sachverständiger in allen Belangen deT Tiroler Kunst und des Heimatschutzes. Nicht zuletzt auch wurde so die Prähistorie glücklich in sein Forschungsgebiet einbezogen. Wieser war es,

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Seite 148 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
1903. Weingartner, Josef: „Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche und zum Kaiserdom“. In: „Hochland. Monatsschrift für alle Gebiete des Wissens/der Literatur u. Kunst“, Fünftes Heft 1934/35, Februar. Wieser, Thomas und Loose, Rainer: „Familia Mariaemontana - Mitglieder und Wirkungskreis der Benediktinerabtei (Schuls-)Marienberg“, St. Ottilien 2002. Wintersberger, Gustav: „Ein Jubilar auf dem Gebiete der Heimatkunde“. In: „Der Schiern“ 1923, Seite 373 bis 376. Wörndle, Heinrich

in Tirol unter der bairischen Regierung, nach schriftlichen Aufzeichnungen des Marteller Frühmessers Josef Eberhöfer", Innsbruck 1901, Seite 60 2 , Wieser, Thomas und Loose, Rainer: „Familia Mariaemontana - Mitglieder und Wirkungskreis der Benedikti nerabtei (Schuls-)Marienberg", St. Ottilien 2002, Seite 25, und Granichstaedten-Czerva, Rudolf von: „Bozener Kaufherren (1550-1850) - Ihre Geschichte und ihre Familien", Görlitz 1941. 4 Nach Angabe von Probst, Jakob: „Beiträge zur Geschichte der Gymnasien

, dass Zobel als „Prefect des Gymna siums zu Meran eine vorzügliche Einsicht in den Gymnasial Lehrgegenständen, und eine besondere Genauigkeit in Befolgung der allerhöchsten Studien Vorschriften an den Tage gelegt" habe (Tirol er Landesarchiv, „Ad Caesarem 1782, Fol. 566 (Nov. 19)"), hier zitiert nach Wieser, Thomas: „Ge schichte des k.k. Gymnasiums der Benediktiner von Marienberg in Meran“, in: „Schulprogramm pro 1903/04, Seite 54. 8 Hinsichtlich der Zählung gibt es unterschiedliche Auffassungen

. Plazidus Zobel bezeichnet sich selbst als 42. Abt, im Verzeichnis nach Wieser/Loose, a.a.O., Seite 25, rangiert er an 43. Stelle, nach Klotz, Franz, a.a.O., Seite 21, ist er sogar als 45. Abt von Marienberg anzusehen. Die heute üblicher weise verwendete Zählung hält sich an Wieser/Loose, Familia Mariamontanae. 9 Wir bewegen uns in der Regierungszeit von Kaiser Joseph II., dessen reformerische Staatskirchen politik in dem nach ihm benannten „Josephinismus" gipfelte, der im Sinne der Forderungen

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Seite 46 von 77
Datum: 01.09.1970
Umfang: 77
des Sagenerzählens war dann der alte „Geiger Tor“, namens Viktor Wieser zu St. Jakob in Pfitsch. Seine Hauptbeschäftigung be stand in der Herstellung von Spinnrädern. Zwischen Drechselbank und Birken holz, „Hoanzlbank“ und Hobelspänen bekam ich sowohl von ihm als seiner Frau im Laufe eines langen Winterabends so ungefähr alles berichtet, was sich im romantischen Tal Pfitsch an Sagenhaftem auftreiben ließ. Das waren Ge schichten um Venedigermandlen, Religionsfrevler, Kalkbrenner und Wilddiebe. Dann: Legenden

ließen. In Mareit fand sich in Maria Braunhofer, genannt „die alte Jagerin“, eine gute Kennerin alten Volksgutes, im Jaufental war es Rupert Markart, „Kasser“ im Obertal, in Egg über Stilfes Karl Thaler, „Sparber“, und in Stilfes selbst Josef Wieser, der bekannte „Stilferwirt“. Schwer war es, im engeren Stadtgebiet von Sterzing an die rechte Person zu gelangen. Die Sagen um den „Störzling“, den buckeligen Pilger und ersten Besiedler der Gegend, den man auch ins Stadtwappen genommen hat, sind schon

vom Meineidschwörer am Telfer Ochsenberg, sowie jene um den „Witwenbrunnen“ über Telfes. Dort, an einem unscheinbaren Brünnlein, soll den Knappen- Frauen die Schauermär überbracht worden sein vom Tod ihrer Männer, die aufgrund eines großen Frevels von der Vorsehung durch einen Bergsturz verschüttet wurden. Knapp vor Abschluß der Sammlung trug mir noch Georg Wieser aus Gasteig eine private Sagensammlung zu. Wieser war Arbeitsinvalide und versah nun das Amt des Turmwächters in Sterzing. Während dieser langweiligen

Tätigkeit schrieb er aus der Erinnerung Sagen aus der Gegend von Jaufental, Kalch, Rat- schings, Sterzing und Gospeneid nieder. Die Berichte um den „Guten alten Wilden,“ um das „Hängenspielen der Hirten“, um den „Hatzes“ sowie die Schatz sagen von Schloß Reifenegg waren besonders wertvoll und lassen auf hohes Alter schließen. Trotz der Geschichten, die ich von Wieser aus Ratschings bekam, schien es mir ratsam, das abgelegene und damals noch von keinem Auto erreichbare

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Seite 6 von 90
Datum: 01.02.1973
Umfang: 90
. 2 und 3). Die weitgehend ebene, nur geringfügig geneigte Gipfelfläche trägt die Reste verstürzten Steinwerkes, die F. R. v. Wieser 7 ) erstmalig erwähnt und G. Innerebner 1935 im Rahmen seiner Wallburg- ') G. Innerebner, Die Wallburg Katzen locherbühel bei Castelrotto. Der Schiern 16, 1935, 450—452. Der Plan ist, geringfügig verändert, wieder abgedruckt bei K. F. Wolff, Georg Innerebners Wallburgen-Werk. Der Schiern 24, 1950, 167. — Die Anlage wurde erstmals kurz beschrieben von F. R. v. Wieser, Prähistorische Wall

burgen und Ansiedlungen bei Seis und Kastelruth. Zeitschr. d. Fer dinand. 3. F. 42, 1898, 3801 Unter dem Namen „Valnetsch“ erscheint sie bei A. Egger, Prähistorische und römische Siedlungen im Rienz- und Eisacktal 2 (1947) 100 f. Die Anlage wird bei Innerebner, Südtiroler Wallburgenstatistik. Gruppe VI: Un teres Eisacktal mit Groden und Vill- nöß. Der Sehlem 33, 1959, 392 unter Nr. 303 geführt. 2 ) v. Wieser a. a. O. 377—381. Egger a. a. O. 101. Innerebner, Wallburgen statistik a. a. O. Nr. 305

. 3 ) Ebda. Nr. 306. Vgl. auch K. Hucke, Früheisenzeitliches Tongeschirr vom Runggereck über Seis. Der Schiern 45, 1971, 392 f. mit Abb. 1.2. 4 ) J. Psenner, Eine Wallburg in St. Os wald bei Castelrotto. Der Schiern 11, 1930, 115 f. Innerebner, Die Lafogler- Wallburg in S. Osvaldo-Siusi. Der Schiern 16, 1935, 411—413. Inner ebner, Wallburgenstatistik a. a. O. Nr. 312. Egger a. a. O. 102. 5 ) P. Stacul, Neue Wallburgen im Ka- stelruther Raume. Der Schiern 39, _1965, 216 f. Abb. 2—4. °) v. Wieser

a. a. O. 381. Egger a. a. O. 100. Innerebner, Wallburgenstatistik a. a. O. Nr. 297. 7 ) v. Wieser a. a. O. 380 f.

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Seite 40 von 72
Datum: 01.05.1996
Umfang: 72
er mit seinen Spießgesellen Jörg Schütter und Lukas Wieser einen über die Krimmler Tauern in das Salzburgische ziehenden Tuchhändler und nahm ihm die gesamte Ware ab. Passler und seine Gesellen erklärten darauf, sie würden sich für alles Unrecht, das ihnen angetan worden sei, rächen und so lange Racheakte verüben, bis ihnen gestattet würde, zu ihren Frauen und Kindern zurückzukehren. 70 ) Mitte September verließ Passler die Tauern und begab sich wieder in das siche re Versteck nach Peuschldorf. Erzherzog Ferdinand

Anführer der Pinzgauer Bauern und Gefährte Passlers, Lukas Wieser, verkaufte sich für 200 Gulden. Neben dem Geld lockten ihn auch die Versprechun gen, dem Mörder Passlers würden alle früheren Vergehen vergeben und eine freie und straflose Rückkehr in die Heimat gestattet werden. Am 12. Oktober 1527 ge langte die Nachricht nach Innsbruck, Passler und seine Gefährten wollten Peuschldorf verlassen und nach Graubünden fliehen. Doch dazu kam es nicht mehr. Was einer erheblichen Anzahl von Spionen

und gedungenen Mördern nicht gelang, vollbrachte der verräterische Freund. Um den 18. Oktober 1527 erschoß Lukas Wieser bei Peuschldorf seinen Freund Peter Passler. Nach der Tat floh der Mörder nach Tirol und meldete seine Untat der nächsten habsburgischen Besat zung. Die Nachricht gelangte sofort nach Bruneck und Innsbruck und löste überall Freude und Jubel aus. Doch Lukas Wieser erhielt nicht den versprochenen Lohn. Der Erzbischof von Salzburg weigerte sich, dem ehemaligen Aufständischen die Rückkehr

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Seite 61 von 87
Datum: 01.08.1980
Umfang: 87
bei Einkehintagen oder Exerzitien, geben in den Pfarreien der Umgebung zeitweise der Jugend Anleitung zu liturgischem Gesang. Die Laienbrüder arbeiten wie emsige Bienen im engeren Bezirk des Klosters. So be müht man sich auch heute, wenn auch unter schwierigen Verhältnissen, nach der ialten benediktinischen Devise zu beten und zu arbeiten. So hoffen wir, daß auch weiterhin vom Kloster Marienberg strahlende Kraft ausgeht für die nähe re und weitere Umgebung. Benützte Literatur Seelsorge: Wieser, Thomas

P.: Familia Mariaemontana. Wien 1911; Tinkhauser, Rapp: Diözese Brixen IV Bd. Brixen 1889. Schule: Wieser, Thomas P.: Geschichte des k. k. Gymnasiums der Benediktiner von Marienberg in Meran; in: Programm des k. k. Obergymnasiums in Meran 1904 bis 1907. Riedl, Dr. Franz Hieron.: Bei den Benediktinern in Marienberg in: Der Obere Weg. Bozen 1965—1967. Siedlungstätigkeit: Loose, Rainer: Siedlungsgenese des oberen Vintschgaues: Trier 1976. Sprache: Wieser, Thomas P.: Das Deutschtum in Obervinschgau

und das Kloster Marienberg; in: Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs IV. Jahrg. 1907; S. 213—223. Loose, Rainer: Siedlungsgenese des oberen Vintschgaues; Trier 1976. Wirtschaft: Wieser, Thomas P.: Abt Matthias Lang von Marienberg in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. N. F. Jahrg. 3 (1913), Heft 2/4. Anschrift: P. Josef Joos, Marienberg, 39024 Mals/Vinschgau- 26) Freundliche Mitteilung des Profes sors Dr. Rainer Loose an der Uni

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