Bruno Mahlknecht Meister Sigmund von Völs In seinem sehr gut belegten und interessanten Aufsatz „Der Zoll am Kunters- weg“ (Der Schiern, 1986, S. 88 ff.) erwähnt Dr. Josef Nössing auch einen Baumeister oder Steinmetz des Namens Meister Sigmund. Als nämlich im Jahr 1518 das landesfürstliche Zollhaus in Kollmann abgebrannt war und die Tiroler Landesregie rung auf einen möglichst raschen Wiederaufbau drängte, empfahl der damalige Zöllner am Kollmann, Barthlme Prantl, der Regierung in Innsbruck
, den Wieder aufbau dem genannten Meister Sigmund anzuvertrauen. Das Schreiben Prantls trägt das Datum vom 31. August 1518 und hat sich im Tiroler Landesarchiv Innsbruck, Abteilung Maximiliana (XII, 83), erhalten. Die auf Meister Sigmund bezügliche Stelle darin lautet: „Gnädig Herren. Als das Zolhaus verprunnen und E(uer) G(naden) dem wolge- bornen Herrn Wilhalm Freyherren zu Wolkenstain, auch mir daselbst befohlen, einen Überslag zu tun mit verständigen Werchleuten, Maurern und Zymerleuten, wie dasselb Zolhaus
aufs förderlichst widerumb aufzupauen seye, darzue ich einen Maurer, genannt Maister Sigmund, auf Veils gesessen, erfordert und gepraucht. der zu Trens den Kor und Porkirchen, auch im Etschland vil schöner Kirchengepeu und sonderlich jetzt auf Veils an der Pfarkirchen ein trefflichen Pau macht und gefertigt hat. Derselb erpeut sich, auch in dem Sold und Lohn, wie andere, am Zolhaus zu arbeiten, und bittet mich um Fürdrung an E. G. Dieweil ich ihn lang ehrlich, frum und künstlich erkenne
und er auf Veils und der Arbeit, auch dem Kuntersweg gesessen ist, auch wenn es in einer Eil oder Wassernot an den Pruggen oder Gemeur im Kunstersweg not sein würde, nächner anzukummen wär als der andere, der sich meines G(nädigen) Herren von Brixen obristen Werehmaister geschrieben, der er nit ist, sondern — als ich hör — sunstein gemainer Maurer ist. Langt mein untertänig Pit an E. G., wollen bemeldten Maister Sigmund vor anderen zu der Arbeit kumen lassen, der ein Teutscher ist und nur teutsch Knecht
und Volk hat. So verhoffte ich mich, mit ihm viel Ziegel und mehr Kosten als mit einem Fremden zu ersparen.'“) Ob Sigmund dann wirklich die Arbeit bekommen hat, geht aus dem Aufsatz und den dort gebrachten archivalischen Hinweisen nicht hervor. Fast scheint es, als ob dies nicht der Fall gewesen wäre, jedenfalls schrieb die Landesregierung am 30. September 1518 an einen gewissen Hans Kugler und teilte diesem mit (TLA, Entbieten und Bevelch 1518, fol. 300, zitiert nach Nössing, Anmerkung 17): Barthl