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Schlern
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Seite 73 von 84
Datum: 01.06.2016
Umfang: 84
In memoriam 4 Walter Schneider, Das Heilig-Geist-Spital Bozen. Aufriß zu einer Geschichte des Spitals von den An fängen bis 1922, in: ders./Giorgio Delle Donne, Das Krankenhaus Bozen. Einst und jetzt, Bozen 1992, S. 9-73. 5 Walter Schneider, Die Ziegelei des Heilig-Geist-Spitals von Bozen, in: Der Schiern 67 (1993), S. 264- 296; ders., Der Weinverkauf des Heilig-Geist-Spitals Bozen im 16., 17. und 18. Jahrhundert, in: Der Schiern 70 (1996), S. 195-221. 6 Walter Schneider, Eine soziale Aufgabe

der Pfarrkirche Bozen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit: das Sondersiechenhaus, in: Der Schiern 69 (1995), S. 483-491. 7 Walter Schneider, Das Urbar des Heilig-Geist-Spitals zu Bozen von 1420 (Veröffentlichungen des Süd tiroler Landesarchivs 17), Bozen 2003. 8 Walter Schneider, Die Hospitäler im Raum Alt-Tirol: Probleme einer Pass- und Übergangsregion, in: Funktions- und Strukturwandel spätmittelalterlicher Hospitäler im europäischen Vergleich, hrsg. von Michael Matheus (Geschichtliche Landeskunde

56), Stuttgart 2005, S. 59-99; ders., Die Hospitäler, in: Dom- und Kollegiatstifte in der Region Tirol - Südtirol - Trentino in Mittelalter und Neuzeit / Col- legialitä ecclesiastica nella regione trentino-tirolese dal medioevo all'etä moderna, hrsg. von Hannes Obermair, Klaus Brandstätter und Emanuele Curzel, Innsbruck 2006, S. 81-90. 9 Walter Schneider, Das mittelalterliche Hospital, seine Zeichen und Symbole, in: Bibliographie zur Symbolik, Ikonographie und Mythologie 31 (1998), S. 5-26; ders

., Das mittelalterliche Hospital. Ort der Grenzerfahrungen - seine Zeichen und Symbole, in: Symbole des Übergangs: Wesen anderer Sphären. Zur Symbolik von Engeln, Elfen, Höllenwesen, Fantasy-Gestalten, hrsg. von Hermann Jung (Symbolon NF 18), Frankfurt a. M. u. a. 2012, S. 31-46. 10 Walter Schneider, Der „Talfergries" und der „Grützen" bei Bozen im 16. Jahrhundert (1551), der mittel alterliche Verlauf der Talfer, die landesfürstlichen Güter in „Grutz"-Urbar (1582) und die neuen Flurna men, in: Tiroler Heimat 66 (2002

), S. 5-20. 11 Walter Schneider, Ackerbürgerbruderschaften in Bozen und Trient, in: Der Schiern 75 (2001), S. 645- 650; ders., Ackerbürger im mittelalterlichen Tirol, in: Ackerbürgertum und Stadtwirtschaft. Zu Regio nen und Perioden landwirtschaftlich bestimmten Städtewesens im Mittelalter, hrsg. von Kurt-Ulrich Jäschke und Christhard Schrenk (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 13), Heilbronn 2002, S. 37-88. 12 Walter Schneider, Wirte in der Stadt Bozen in früheren Jahrhunderten

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Seite 207 von 236
Datum: 01.12.2013
Umfang: 236
der ein Ziegenbock die Hand leckt. Miniatur aus dem Codex picturatus des Balthasar Behem, MS derjagiellonischen Bibliothek Krakau, 1505. Heft 1, Rückseite Schneiderin beim Zuschnitt von Leinen, im Vorder grund zwei Näherinnen mit Nähkorb und Sche re. Miniatur aus dem Tacuinum Sanitatis, Codex Vindobonensis S. N. 2644 der Österreich. Natio nalbibliothek Wien, letztes Jahrzehnt des 14. Jahr hunderts. Heft 1, S. 3 Der Schneider, Holzschnitt aus Jost Ammans „Stän debuch“, 1568. Heft 1, S. 4 Ansicht

von Rattenberg, Miniatur aus dem Schwazer Bergbuch von 1556. Heft 1, S. 6 Schneider stiehlt Stoff. Miniatur aus einem Stunden buch der hl. Jungfrau Maria, MS Harley 6563 der British Library London, 1320/1330. Heft 1, S. 10 Leichtgewichtige Schneider, kolorierte Zeichnung von Vincent Stoltenberg Lerche (1837-1892). Aus: „Allerlei Lieder und Reime“ = Deutsche Bilderbo gen für Jung und Alt, Nr. 95, Stuttgart 1870. Heftl,S. 12 Stoffbetrug beim Maßnehmen. Kolorierter Holz schnitt aus dem Neuruppiner Bilderbogen

, Nr. 17, um 1810/20. Heft 1, S. 13 Max und Moritz necken den Schneider Böck, der mit einer Elle herbeieilt: „He, heraus! Du Ziegen-Böck! Schneider, Schneider, meck, meck, meck!“. Kolo rierte Zeichnung von Wilhelm Busch, 1865. Heft 1, S. 14 Schneider und Wollkleidung. Der Meister bei der Anprobe, Geselle im Schneidersitz, im Vorder grund eine Näherin mit Nähkorb, im Hintergrund Beinlinge und Gugeln. Miniatur aus dem Tacui num Sanitatis, MS nouv. acq. lat. 1673 der Biblio- theque Nationale Paris, Ende

14. Jahrhundert. Heft 1, S. 21 Oberrock einer Bürgerin. Wasserfarbenmalerei im Meisterbuch der Innsbrucker Schneider von 1691, FB 32006 des TLMF. Kopie nach einer Vorlage von ca. 1550. Heft 1, S. 23 Ehrenrock eines Bürgers. Wasserfarbenmalerei im Meisterbuch der Innsbrucker Schneider von 1691, FB 32006 des TLMF. Kopie nach einer Vorlage von ca. 1550. Heft 1, S. 24 Fingerhutmacher. Kolorierte Federzeichnung aus dem Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstif tung zu Nürnberg, um 1425. Heft

1, S. 26 Schneiderwerkstatt. Der Meister bei der Anprobe, der Geselle beim Zuschnitt, sitzend eine Näherin, der ein Ziegenbock die Hand leckt. Miniatur aus dem Codex picturatus des Balthasar Behem, MS derjagiellonischen Bibliothek Krakau, 1505. Heft 1, S. 29 Bauer im Pflug. Wasserfarbenmalerei im Meister buch der Innsbrucker Schneider von 1691, FB 32006 des TLMF. Kopie nach einer Vorlage von ca. 1550. Heft 1, S. 32 Der Kleidermacher. Kolorierter Kupferstich aus dem Biedermeier. Wien Museum. Heft 1, S. 33 Verkauf

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Seite 7 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
dass sie zu Bozen wohnten oder ein Haus hätten 8 , einige (Heinrich, Eberhard mit Frau Adelheid, Bertold, Ulrich, Sohn der Schaiderin, Bertrand, Friedrich, Falko) scheinen als Käufer oder Verkäufer von (farbigem oder grauem) Tuch und Leinen auf 9 , der Schneider Heinrich handelte zudem mit Wein 10 und sein Kollege Eberlin, Schneider zu Bozen, führte anscheinend noch einen Krämerladen. Denn er leistete mit seiner Frau Agnes ein Zahlungsversprechen für verschiedene erhaltene Waren, für „pignolato

“, Wachs, Pfeffer, Seife und anderes mehr 11 . Da viele Schneider nicht gerade auf Rosen gebettet waren, ergriffen sie oft einen Nebenerwerb, was sich auch für Rattenberg zeigen lässt (s. u.). Oder sie stiegen in den Handel ein. In den Rechnungsbüchern der Tiroler Landesfürsten werden zwischen 1296 und 1320 mehrfach Schneider unter den Handwerkern erwähnt, die am Hof des Fürsten oder für dessen Amtsleute arbeiteten. Ein Wernher in Meran (1291-1300) und Eberlin Plonschilt, als „sartor“ (Schneider

) zu Innsbruck zwischen 1295 und 1303 erfasst, zählten zu den Kaufleuten, die dem Hof Waren, besonders Tuche, Kleinodien und Spezereien lieferten. Plonschilt war außerdem Mitglied der „societas mercatorum de Inspruk“ 12 . Im 12. und 13. Jahrhundert bildeten nach und nach viele Gewerbe eigene Zünfte, die Statuten erhielten oder sich selbst gaben und von der Obrigkeit bestätigen ließen. Für die Schneider ist derartiges erstmals für 1260 bekannt geworden, als der Bischof von Basel ihnen in seiner Stadt

einen Zunftbrief erteilte 13 . Sehr früh liegen auch der Hinweis auf eine Schneiderinnung zu Lüneburg aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und der Gildebrief von 1276 für die Schneider zu Höxter an der Weser 14 . Im 14. und 15. Jahrhundert häufen sich dann die Nachweise für Zünfte der Schneider und ihre Ordnungen 15 , auch für Österreich und Tirol, hier Zechen (Österreich) oder Bruderschaften (Tirol) genannt. Die älteste Handwerksordnung der Schneider von Wien stammt aus dem Jahr 1340 16 , um dieselbe Zeit

ist von einer Bruderschaft der Schneider zu Innsbruck die Rede, die aber vermutlich weiter zurückreicht 17 .1342 schlossen sich in Lienz die Schneider, Kürschner und Sporer zu einer Bruderschaft zusammen, 1361 soll die Bruderschaft der Schneider in Meran gegründet worden sein. Sie erhielt unter Herzog Sigmund eine Ordnung, die 1496 durch König Maximilian und wieder 1567, 1569 und 1652 bestätigt und vermehrt wurde. Aus dem Jahr 1427 stammt eine Ordnung der Schneider zu Kitzbühel, 1471 bestätigte Herzog Sigmund

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Seite 50 von 81
Datum: 01.11.1951
Umfang: 81
20.8.1750 (198 507) Rankweil und Sulz: Schuster 29. 2. 1708 (123 170), 3. 9. 1742 (178 371) Rattenberg: Haken-, Huf-, Nagel- und Sensenschmiede und Rädermacher 13.1. 1714 (136 51) Leinenweber 13. 2. 1709 (123/666) Müller 15. 7. 1707 (120 456) Rohrbohrer und Zimmerleute 15. 7. 1758 (506 695) Schneider 6. 2. 1709 (123 603), 2. 9. 1716 (136 826) Schuster 20. 2. 1709 (123 715) (und Kufstein) Schiffbauer 27. 4. 1722 (141/ 843) Schiffzimmermeister 1707 ? (120,901), 22. 1. 1766 (211 534) siehe

auch unter Kitzbühel R e u 11 e : Bäcker, Müller 1. 3. 1707 (120 64) Schneider, Schuster 25. 2. 1708 (123 110), 16. 4. 1720 (141 738), 30. 6. 1750 (198 437) (und Breitenwang, Aschau, Bichlbach, Heiterwang, Lechtal, Lermoos, Tann heim) Bäcker, Müller 12. 4. 1729 (141/539) Rottenburg: Leinenweber 29. 8. 1708 (123 361), 18. 5. 1751 (201/ 255) Rädermacher, Schmiede und Zimmer leute 20. 12. 1730 (151 680) Schuster 15. 9. 1727 (151/458), 23. 9. 1777 (211 807) siehe auch unter Jenbach Roveredo: Seidenerzeugung 4. 7. 1708

(123 326) Seidenfabrik 29. 10. 1746 (185/173) (185 181) Sarntal: Schneider 23. 9. 1749 (185/71) Schenkenberg: siehe Völs Schlanders: Schneider 29. 3. 1743 (178 483) Weber 13. 2. 1709 (123 671), 24. 12. 1712 (126 771), 22. 3. 1743 (178 462) (mit Eyrs und Montani) Bäcker, Müller 29. 3. 1743 (178 465) Schneider 8. 11. 1704 (98 726) Schuster 8. 11. 1704 (98 714) Schwaz: Sattler 5. 8. 1710 (123 1037), 6. 1. 1714 (136 1), 31. 12. 1770 (211/711) (und Freundsberg) Schuhmacher 29. 1. 1757 (206 495) See

: siehe Galtür Sillian: Schneider 6. 3. 1756 (206,459) Sonnenberg: Bäcker. Barbierer, Mau rer, Schmiede, Schuhmacher, Stein metzen und Zimmerleute 19. 3. 1710 (123 978) Handwerksleute 13. 4. 1725 (151 323) siehe auch unter Innsbruck Steinach: siehe Matrei Sterzing: Bäcker, Müller 15. 10. 1757 (206 576) Büchsenmacher, Glaser, Schlosser und Tischler 28. 9. 1707 (120 714) Büchsenmacher, Glaser, Schlosser, Tisch ler und Schmiede 8. 10. 1762 (211 332) Hufschmiede, Wagner 7.1.1763 (211 362) Rohrbohrer

und Zimmerleute 15. 7.1758 (206 695) Rotgerber und Schuhmacher 24. 6. 1758 (206 676) Sattler 22. 7. 1758 (206 742) Schneider 11. 9. 1707 (120 621), 10. 5. 1719 (141 630) (und Straßberg) Waffenschmiede 17. 10. 1761 (211/188) Straßberg: ßiehe Sterzing Sulz: siehe Rankweil Tannheim: siehe Reutte Täufers: Leinenweber 24. 2. 1716 (136 611) Schneider 15. 4. 1719 (141 570) Thaur: Schneider 26. 3. 1707 (120,132), 3. 4. 1762 (211 270) Schuster 1. 12. 1706 (109 574). 3 . 4. 1762 (211 296) Tirol: Färber (Schön

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Seite 67 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
an den Bestat tungsfeierlichkeiten, dem Totengedächtnis und der Fürbitte teilhaben wollten (Schulz, 44). 31 StAR RS 1509-1514, 22. 32 StAR RS 1568-1572, 36-39. 33 StAR RS 1550-1552, 31 (1550) u. 225 (1552). 34 StAR RS 1523-1532, 42743. 35 StAR Rattenberger Raitung 1506, 3; RS 1506-1511, 27, 36', 37'; RS 1509-1514, 52'. 36 Christoff Weigel, Abbildung der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände, Regensburg 1698, 576/577 (moderne Interpunktion). 37 Elkar, Schneider, 1514. 38 Natürlich galt das nicht immer und überall

. In Klosterneuburg z. B. fanden sich im 15. bis 18. Jahrhundert viele Schneider als „wohlbestallte Haus- und Grundbesitzer". Zwar war der Wert ihrer Häuser nicht selten bescheiden, doch bisweilen mussten sie um einen hohen Kaufpreis von 300 Pfund Pfennigen = 300 Gulden (1568), 500 (1715) oder 450 Gulden und 50 Gulden Leih kauf (1778) erworben werden (Hans Huber, Das Schneider-Handwerk in Klosterneuburg in alter Zeit = www.heimatforschung-klbg.at/Bereiche/Thema/Handwerker_1/Schneider). 39 Das geringe Ansehen

der Schneider brachten um 1469 die beiden St. Galler Kaufleute Rudolf und Lutfried Mötteli deutlich zum Ausdruck, als sie darauf hinwiesen, dass die Lehre als Kauf mann lange währe, teuer sei und nicht so gering (clain") einzuschätzen sei wie „schnider oder etlich andre antwaerch" (Ulf Dirlmeier, Untersuchungen zu Einkommensverhältnissen und Le benshaltungskosten in oberdeutschen Städten des Spätmittelalters [Mitte 14. bis Anfang 16. Jahrhundert] [Abhandlungen der Heidelberger Akad. der Wiss. Philos.-histor

. Klasse 1978, 1], Heidelberg 1978, 129 u. 450). 40 Erich Maschke, Verfassung und soziale Kräfte in der deutschen Stadt des späten Mittelalters, vornehmlich in Oberdeutschland, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 46 (1959), 289-349 u. 433-476, bes. 293 ff. 41 In Mecklenburg spottete man, ein rechter Schneider müsse wenigstens 15 Pfund wiegen, sonst sei er nicht gesund: „Un wat'n rechten Snider is, möt wägen föfteihn Pund. Un wenn he dat nich wägen deit, denn is he nich gesund

" (Jens Jarchow, Schneider und Schneideramt der Stadt Waren [Chronik. Schriftenreihe des Warener Museums- und Geschichtsvereins 21], Waren 2001, 3). 42 Die Beschuldigung ist alt. In einem Sittenkodex vom Ende des 15. Jahrhunderts werden den Schneidern nicht nur die tiefen Ausschnitte an Kleidungsstücken vorgeworfen, sondern auch ihr Diebstahl an Stoffen: „Ich gschweig der schand pleczen [= Flicken], dye zu den abschniczlin [= Schnitzeln] in den korb fallent, darauß goller [= Schulterbekleidung, Wams

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Seite 93 von 116
Datum: 01.12.2005
Umfang: 116
. 22 Hofmann, wie Anm. 20, S. 12. 23 Hofmann, wie Anm. 20, S. 11 f. Ein chronologisches Verzeichnis von in Innsbruck aufgeführten Jesuitenspie len s. bei Ellen Hastaba, Jesuitenspie le in Innsbruck (1562-1773). In: Musik geschichte Tirols, hrsg. v. Kurt Drexel und Monika Fink, Bd. 2, Von der Frühen Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunders (Schlern-Schriften 322), S. 375 ff., während Palusellis Zeit im Nikolaihaus aufgeführte Titel S. 411-413. 24 Hildegard Herrmann-Schneider, Die Musikhandschriften

der St. Michaels kirche in München. Thematischer Ka talog (Kataloge Bayerischer Musik sammlungen 7), München 1984, S. XVIII. 25 Eine repräsentative klangliche Vorstel lung von Faitellis Musik vermittelt die Doppel-CD Vigilius Blasius Faitelli (1710-1768). Sakralwerke (Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 20), hrsg. v. Manfred Schneider, Innsbruck: Institut für Tiroler Musikforschung 2001. Fai tellis Weihnachtskantate Wem siehe ich, ebenfalls in Ersteinspielung, auf der CD Tiroler Weihnachtskonzert [1994] (Musik

aus Stift Stams 3), hrsg. v. Manfred Schneider und Hildegard Herrmann-Schneider, Innsbruck: ITMf 1994, 2. Ausgabe 1998. 26 Zwei Missae solemnes (um 1760) von Johann Elias de Sylva s. auf der CD Johann Elias de Sylva [...] Missa so- lemnis in C - Missa solemnis in D (Musik aus Stift Stams 18), hrsg. v. Manfred Schneider und Hildegard Herrmann-Schneider, Innsbruck: Insti tut für Tiroler Musikforschung 1999; sieben Sinfonien (um 1755) von de J. E. Sylva s. auf der CD Johann Elias de Sylva [...] 7 Sinfonien

. [Katalog zur] Tiroler Landes ausstellung 1995 Schloss Tirol - Stift Stams, Dorf Tirol-Innsbruck 1995, S. 567). 41 Siehe zuletzt Hildegard Herrmann- Schneider, Musikhistorische Aspekte, wie Anm. 19, S. 173 f.; Dies., Die Fran ziskanermesse, wie Anm. 2. 42 Siehe Werkverzeichnis Nr. 77. Cellerar: Stiftsverwalter. Zu P. Benedikt v. Gien- ger s. Lindner, wie Anm. 5, Nr. 538. 43 Zu R Johann Baptist Wolf s. Lindner, wie Anm. 5, Nr. 625; zu P. Benedikt Schultheis ebd. Nr. 626. 44 Original der Urkunde

u. a. Ma gister iuventutis am Knabenseminar in Stams. Biografische Kurzdaten zu Sebastian Stöckl und Benno Voglsan ger s. bei Linder, wie Anm. 5, Nr. 628, 629. 46 Vgl. Hildegard Herrmann-Schneider, Vom Hofmusiker zum Dom- und Pfarr- organisten. Der Brixner Komponist Carl Constanz (1747-1817) - ein Zeit zeuge der Säkularisation. In: Säkulari sation 1803 in Tirol, Symposion: Refe- rate-Liturgie-Konzerte, Brixen 2003, 9.-12. Oktober [Programmheft], Bri xen 2003, S. 33-37. - Die Daten zu Hopfgartner, Mayr

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Seite 73 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
. Ein Schneider namens Wolfgang erstellte Maria Sigwein, der Witwe des zu Pfings ten 1531 verstorbenen Hans Trautson zu Sprechenstein, Landmarschalls zu Tirol, seine Rech nung über die Gewänder, die er in der Vergangenheit (zumindest seit 1529) ihr, ihrem Sohn, in der Hauptsache aber ihren vier Töchtern gemacht hatte. Es waren Joppen, Röcke, Wappenrö cke, Janker (lange Mäntel), Unterröcke, Mieder, meist kostbar verbrämt, ein Wams und eine Ho se aus Seide, Atlas, Samt, Taft, Damast, englischem (lindischem

. Man darf nicht übersehen, dass die Schneider auch Pelze machten, was ihnen jedoch mancherorts verboten war (Diestelkamp, Schneidergewerbe, 37). 205 TLA Landgericht Kitzbühel, Akten Fasz. 1 (1510-1599), Civile No. 22; madren = aus Marderpelz; Mader Kellener Rock = Rock aus Fellen von der Kehle des Marders; Tobin = leichter Seidenstoff in Leinenbindung, ähnlich dem Taft; Schaube = mantelartiges, meist pelzgefüttertes Oberge wand; Scheubl = kleine Schaube; vorstattes = aus Vorstatt (Kammgarn). 206 KIAR

Codex 70: Raitbuch 1523-1539, IV (1536): Zahlung von 18 Pfund 5 Kreuzern an Valtein (Kirchmair) Schneider. 207 KIAR Codex 71: Raitbuch 1482-1523, 244 u. 255'. 208 Genau ist das nicht zu klären, weil das Rechnungsbuch immer nur den Vornamen (Johannes oder Hans), mit dem Zusatz „sartor, magister" (Schneider, Meister) nennt. 209 Ebenda, 293' u. 298' (1508), 317 (1509), 364 (1515), 374' u. 375 (1516). 210 Die Rattenberger Schneider sahen so etwas nicht gern, weil immer die Gefahr bestand, dass

ein auswärtiger Schneider nicht nur für das Kloster, sondern auch heimlich gegen Lohn für Stadtbe wohner arbeitete (vgl. Diestelkamp, Schneidergewerbe, 28). 211 Ebenda, 259 (1504), 266, 268', 270 (1505), 275' (1506), 340 (1511). 212 Ebenda, 395' u. 397'. 213 Ebenda, 396', 397', 402 (1519), 406', 409' (1520), 419 (1521); Codex 70: Raitbuch 1523-1539, 3, 7' (1523), 36 (1525), 50' (1527), 69, 69', 73 (1528), 80', 81, 82 (1529), 98 (1530). 214 KIAR Codex 70, 73 (1528): 1 Star (= 30,57 I) Roggen. 215 KIAR Codex

erhielt 18, Peter 24 Kreuzer. 225 Gemeint sind die Rechnungen der städtischen Kämmerer und Baumeister, des Spitals, der Pfarrkirche sowie der Bruderschaft der Stadt und des Bergwerks. 226 Wilfried Reininghaus, Stadt und Handwerk, in: Karl Heinrich Kaufhold (Hg.), Stadt und Hand werk in Mittelalter und früher Neuzeit (Städteforschung A, 54), Köln-Wien 2000, 13. 227 Die Redewendung „Herein, wenn's kein Schneider ist!" wird auf die Schneider zurückgeführt, die an die Tür klopften, um ihren Arbeitslohn

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Seite 71 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
auf die Herstellung folgender Stücke verstehen: priesterliches Gewand am Altar, Mönchskutte, Stech- oder Rennzeug, Schmuckkleid eines Edelmanns, Kleid einer Braut nach ihrem Stan de, Ausgehgewand für einen Priester und Bürger, Bauernkleid (Germar, Schneiderhandwerk (wie Anm. 91], 78). 147 Petrascheck-Heim, 167, 170. 148 TLMF FB 4240: Schneider-Musterbuch 1544 des Hans Nidermayr, mit Schnitten (Schneyder Mat- tery) von 1566 und Lohnliste von 1588, 69: 1 gefallener Reitermantel, 1 Hose und 1 Rock

der Maysterstuckh an der Materj der Schneyder Handtwerckh alhie zu Inspruckh (TLMF FB 10870/11; vgl. Petrascheck-Heim, Figurinen, 35-39, u. dies., Meis terstückbücher, 183-185. Interessant ist noch das Meisterstückbuch der Innsbrucker Schneider von 1691 (TLMF FB 32006; vgl. Petrascheck-Heim, Figurinen, 39/40), weil es Figurinen enthält, die einer älteren verlorengegangenen Vorlage aus der Mitte des 16. Jahrhunderts entnommen wurden, vermutlich der Innsbrucker Materie von 1545 oder Nidermayrs Musterbuch von 1544

(Petrascheck-Heim, Meisterstückbücher, 186 ff.). 149 Petrascheck-Heim, Meisterbücher, 168. 150 V. Reinsberg-Düringsfeld, Studien, 118. 151 Ebenda, 172. Wenn es heißt, dass der Bewerber die Schnitte mit Kreide auf die Meistertafel zeichnen solle, ist anzunehmen, dass das noch mit einzelnen Strichen geschah, und nicht, dass er zunächst, wie später bei einem Entwurf auf dem Stoff üblich, einzelne Punkte markierte und diese dann zu Linien verband. Fontane schildert anschaulich, wie 1770 der Berliner Schneider

mit ungefähr 50 Jahren an) u. 50/11 (1566-1567) 57' (zu 1566: Schneider zu Kundl). 160 Diese Haltung nahmen nur die Männer ein, für Frauen wäre sie nicht sittsam gewesen. 161 Vgl. zum Ganzen Elkar, Schneider (wie Anm. 3), 1514; Lenger/Lutum-Lenger, Schneider (wie Anm. 3), 208-211; Katrin Kania, Kleidung im Mittelalter. Materialien - Konstruktion - Nähtech nik. Ein Handbuch, Köln etc. 2010, 89-109, 188/189; Germar, 94/95. 162 StAR RS 1550-1552, 50. 163 Ebenda, 78. 164 Sofern Schneider in Rattenberg blieben

der Frauenanteil in der Schneider/Kürschner zunft bei 14 %; Lenger/Lutum-Lenger, 208; Lenzhofer, Schneiderhandwerk, 234. 169 Lenzhofer, Schneiderhandwerk, 236-238. 170 Schwarzlmüller, Lehrling (wie Anm. 43), 170. Heft

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Seite 6 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
Tiroler Schneider im 16. Jahrhundert (besonders zu Rattenberg) Von Robert Büchner Bruderschaften und Handwerksordnungen der Schneider in Tirol Der Schneider, Holzschnitt aus Jost Ammans „Ständebuch", 1568. Di as zum Teil hochspezialisierte Handwerkertum frühmittelalterlicher, besonders kirchlicher Grundherrschaften war schon Verkehrs-, handels- und marktorientiert, wirkte auf das nur schwach strukturierte Gewerbe der Städte ein und wurde so für sie ein Ausgangspunkt neuer wirtschaftlicher

Entwicklungen. Der Zuzug in die seit dem Hochmittelalter aufblühenden Städte bescherte dort dem Handwerk und Gewerbe einen kräftigen Aufschwung, die hofrechtlichen Bindungen der Einheimischen wie Neuankömmlinge an den Stadt- und Grundherren lockerten sich, verschwanden schließlich ganz 1 . Vermutlich betraf das auch, wenigstens zum Teil, die Kleiderproduktion, die aus der Hauswirtschaft der Grundherrschaften und Klöster herauswuchs 2 . Schneider als Bürger erscheinen erstmals 1135 und 1138 in Köln

3 , ein Jahrhundert später in Bozen. In Urkunden, die 1232, 1238 und 1242 in Bozen ausgefertigt wurden, treten die Schneider Eberlin, Hermann und Eberhard als Zeugen auf, in einem 1248 zu St. Michael an der Etsch ausgestellten Dokument begegnet ein Schneider Ain^o (= Heinrich) von Bozen 4 . Weitere Bozner Urkunden von 1250 und 1252 zeigen den Schneider Bertold und seine Frau Meza als Käufer eines Weingartens und Gertrud, die Witwe des Schneiders Hermann, mit ihren Töchtern Irmgard und Gesa als Verleiher

eines Weingartens 5 . Da schon um 1078/82 eine „communio Pozanensium civium“ erwähnt wird 6 , ist anzunehmen, dass wenigstens ein Teil der genannten Schneider zu den Bozner Bürgern gezählt hat. Interessanter im Hinblick auf einen Nebenerwerb der später zu behandelnden Rattenberger Schneider sind notarielle Aufzeichnungen zu im Jahr 1237 in Bozen ausgestellten Urkunden. In ihnen begegnen viele Schneider als Zeugen oder Bürgen 7 . Von dreien (Eberhard, Otto, Heinrich) wird ausdrücklich gesagt, (in <Scf>mbev/mafy

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Seite 59 von 112
Datum: 01.11.1954
Umfang: 112
, betete und zeichnete mit dem Stock Kreuze auf die Platten. Der Teufel zitterte und das nützte Wolfgang und tat einen Sprung, der ihn voranbrachte. Da fuhr der Höllische mit Rauch und dem üblichen Gestank davon. Ein allerdings recht prosaisches Ende! Es kann aber auch trotz Reimen arg Ungereimtes geschehen: Es wollt’ ein Schneider reisen Am Sonntag in der Früh’, Begegnet ihm der Teufel Ohne Strümpf und ohne Schuh. O du lieber Schneiderg’söll, Du mußt mit mir in d’ Höll’, Mußt uns alle kleiden

Fi Sammet und fl Seiden, Geh’ es, wie es wöll. Sobald der Schneider in d’ Hölln kam, Nahm er den Ellenstab, Mißt allen Teufeln die Buckel ab, Dann ging er auf und ab, O du lieber Schneiderg’söll, Du brauchst üns nöt zu messen, Geh’ es, wie es wöll. Sobald der Schneider g’messen hat, Nahm er sein Nadl und Faden, Flickt allen Teufeln die Löcher zu, Ist eh koan großer Schaden. O du lieber Schneiderg’söll, Du brauchst üns nöt zu nahnen, Geh’ es, wie es wöll. Sobald der Schneider genähet hat, Warf

er das Bügleisen ins Feuer, Bügelt allen Teufeln die Runzeln aus, Sie schrien ungeheuer. O du lieber Schneiderg’söll, Du brauchst üns nöt zu bügeln, Geh’ es, wie es wöll. Sobald der Schneider gebügelt hat, Nahm er seine scharfe Schaar, Schneid’t allen Teufeln die Schwanzier ab, O Schneider, dös war rar! O du lieber Schneiderg’söll, Du brauchst üns nöt zu stutzen, Geh’ es, wie es wöll. Sobald der Schneider fertig war, Kommt Luzifer aa herbei, Er sagt, dös war a Graus, Koa Teufel hat a Schweafl mehr, Jagt

ihn zur Höll hinaus. O du lieber Schneiderg’söll, Koan Schneider mög’n wir nimmermehr, Stehl’ er, wie er wöll! Ja, der Teufel hat nicht unrecht: es gibt Christen, die es 29 Jahre und noch länger mit ihm halten, aber es dann mit der Angst vor der Hölle oder dem „Unge wissen“ zu tun kriegen, dem Teufel ein Schnippchen schlagen und ihn dann als „dummen Teufel“ verlachen, weil er halt voll blinder Gier aus ist „wie der Teufel auf eine Seel’!“ Da verlangt er ein Stück Leib von einem Fuhrmann und der schnei det

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Seite 13 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
dass „wo erstlich ein Schneider erfunden, jetzo zween oder drey wie auch fiinff in einem Nest sitzen vnd in solchem vermögenden Auffnemen, daß einer auff einmal ohne Verarmung drey Heller verzechen darff“. Was hier harmlos klingt, ist reinster Spott. In Wirklichkeit will der Verfasser sagen: Zu viele Schneider, zu viele Hungerleider. Denn für drei Heller konnte sich damals ein armer Schlucker höchstens ein mit Wein gefülltes Schnapsglas leisten 49 . So viel von wohlhabenden Schneidern

und der Aufschwung der „Nadlerey“ machten es erforderlich, dass sich die Schneider ein neues Wappen zulegten, um „vnserer gehörnten, stinckenden, böckischen Macht und stossenden Gewalt“ sinnfällig Ausdruck zu geben. Der neue gevierte Schild wird vom Großmeister ausführlich beschrieben, größtenteils mit albernen oder grotesken Figuren. So solle ein Schildfeld einen Schneider zeigen, der in der linken Hand „eine mit zweyen Bockshoden eingelegte Schläuder“ halte, um sich der Hunde zu erwehren

, ein anderes einen kraftlosen Schneider, „welcher in einer Spinnweben mit erschröcklichem Zettergeschrey seinen geisischen Geist vnerbärmlich auffgibt“. Als Helmkleinod solle eine bunte Fahne dienen, die „von allerley Farben überbliebenen vnd nach der Mauß geworffenen 51 Flecken zusammen gestückelt, geflicket vnd gemacht seyn solle“. In diesem Stil geht es weiter (3). Da der General des Schneiderordens zu seinem höchsten Verdruss vernommen hat, dass die „Vnvermöglichkeit“ unter den Schneidern so gestiegen sei, dass

sie bald nicht mehr an Gewerbsorten und -gassen logieren könnten, sollten alle Schneider an ihren Herbergen ein Schild mit dem neuen Wappen heraushängen, „damit sie dann von denjenigen, so ihrer [wegen der] zuflickten vnd zubletzten [Kleidung] ohn vermeidlich bedörfftig, desto eher erkannt, gesucht vnnd befunden“ werden (4). Im nächsten Punkt nimmt der Anonymus der Schrift kein Blatt vor den Mund und zeigt die derbe Sprache des Barocks. St. Grobian zog noch immer durch die Lande. Er lässt Meister

Hermann sich darüber entrüsten, dass junge Schneider, „welche kaum dreymal vmb die Mutter geloffen vnnd nicht wol hinder den Ohren trucken, sich zu verheyraden gelüsten lassen vnd gleich auß übermässiger Influens Veneris “ Missgeburten in die Welt setzen, die man Störer nenne. Diese seien daran schuld, dass „das Handwerck verstimpelt“ und wenig kunstreich befunden wird. Die Abhilfe, die dagegen geboten wird, ist absurd. Schneider, die sich verheiraten wollten, müssten achtzehn Jahre alt

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Seite 38 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
, und die hatte das Spital selbst. Bereits 1491 befand sich ein Schneider namens Thomas im Spital 219 , 1540 war ein Cristl Schneider unter den Spitalsinsassen, die Schuhe und ein Hemd erhielten. Er dürfte geistesschwach gewesen sein, da er auch als „Narr“ bezeichnet wird. Er arbeitete bereits 1538 als Tagelöhner fürs Spital, z. B. beim Austragen von Mist 220 . Dass der verarmte Schneidermeister Cristof Staindl schließlich 1562 ins Spital aufgenommen wurde, ist oben schon erwähnt worden. Die St.-Virgil-Kirche

in Rattenberg ist nur zweimal im Zusammenhang mit Schneiderarbeiten dokumentiert. Einmal vergab sie das Anfertigen von Kirchenfahnen (s. o.), das andere Mal erhielt Meister Andre Wagner ansehnliche 20 Pfund (= 4 Gulden) Macherlohn für 4 Messgewänder 221 . Derselbe Schneider flickte 1508 dem Baumeister ein Zelt 222 . Als sich 1522 Dr. Stefan Agricola (Kastenbauer) im Rattenberger Augustinerkloster aufhielt, ließ ihm der Rat durch den Schneider Hans Peter eine Kutte machen 223 . Er und sein Kollege Martin

Schelshorn verfertigten im nächsten Jahr Decken für zwei Ochsen, die man Ferdinand I. anlässlich seines Einzugs in die Stadt schenken wollte 224 . Obgleich das Rechnungswesen der Stadt nur mit großen Lücken überliefert ist 225 , gewinnt man doch den Eindruck, dass die Schneider Rattenbergs nicht sehr auf Aufträge der öffentlichen Hand zählen konnten. Sie mussten sich im privaten Kreise nach Kundschaft umsehen, und da gab es eine große Gruppe, die bislang noch nicht erwähnt wurde. In Residenzstädten

konnten Gold- und Silberschmiede auf reichliche Kundschaft hoffen, in Garnisons- und Universitätsstädten galt dasselbe für Schneider und Schuster 226 . Rattenberg war weder das eine noch das andere, und auf Offiziere und Studenten konnte man getrost verzichten, denn die waren bekanntlich schlechte Zahler 227 . Die Stadt am Inn hatte einen anderen Vorteil. Sie war das Zentrum eines großen Bergbau- und Hüttenreviers, das vielen Hüttenarbeitern, Bergknappen und ihren Helfern bis gegen Mitte

, damit sie ein Haus bauen konnten und hier ansässig wurden 229 . Unter den Berg- und Hüttenleuten des Reviers Rattenberg konnten die Schneider und Schuster auf genug Kundschaft rechnen, erst recht auf den Wochenmärkten im nahen Schwaz, das wegen der vielen Beschäftigten im Bergbau ringsum mit 20000 Einwohnern im Jahr 1515 die größte Siedlung Tirols war 230 . Bei Bergbau und Verhüttung hatte man es auch mit Offizieren zu tun, nur nicht mit militärischen, sondern zivilen. Offiziere nannten nämlich die Innsbrucker

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Seite 19 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
ab, sie hätten hier doch eine gute Werkstatt, auch eigen Haus und Hof. Außerdem befürchtete man das Schlimmste, galt doch Hofer nur als ein „verthuer und kain gewinner“. Es sei zu besorgen, dass er alles verschwenden und Frau und Kind an den Bettelstab bringen werde. Deshalb müsse er 100 Gulden auf dem Haus „still“ liegen lassen, sonst würde man ihm nicht ohne Befehl vom Hof erlauben, das Haus zu verkaufen 78 . Hofer zog dann doch fort, wurde Schneider und Bürger zu Wien und verkaufte 1528

der Schneider zu Rattenberg, nämlich Meister Paul Schuelpeck, Hans Reinmann, Cristof Staindl, Hans Schlesinger 81 , Erhard Rosenhamer und Stefan Kirchmair, den Goldschmied Oswald Besolt (Pesoldt), er beschäftige verbotenerweise in seinem Haus einen Schneidergesellen 82 . Der siebente damalige Schneider zu Rattenberg, Abraham Krieg, fehlte aus unbekannten Gründen. In einer Aufzählung des Handwerks der Schneider im Jahr 1554 werden genannt: Paul Schuelpeck, Hans Reinmann, Stefan Kirchmair, Hans Ulrich

83 , Abraham Krieg und Georg Perger 84 . Der siebente, Cristof Staindl, war damals wegen seines Streits mit dem Rat vom Handwerk suspendiert (s.o.). Lehrling und Geselle D a keine Satzungen für die Schneider Rattenbergs im 16. Jahrhundert vorliegen, muss es in diesem Kapitel bei einzelnen archivalischen Nachweisen zu ihnen und bei Vergleichen mit Handwerksordnungen und Gewohnheiten anderer Schneider in Städten und Gerichten, besonders Tirols, bleiben 85 . Die Lehrzeit dauerte bei Schneidern im Allgemeinen

89 , möglicherweise in Rattenberg auch. Denn als der dortige Rat 1568 den Schuhmachern eine Ordnung gab, erkundigte er sich zuvor bei den Handwerkern der Stadt nach den Bräuchen und Gewohnheiten und schrieb dann für die Schusterjungen eine zweijährige Lehrzeit vor 90 . Wenn der Rat nicht nur bei den Schustern, sondern auch bei anderen Handwerkern Rattenbergs Auskünfte eingeholt hat, dann könnten die zwei Jahre Lehre auch für die Schneider zugetroffen haben 91 . In der Regel lag das Eintrittsalter der Lehrlinge

, zu haben, froren die Obrigkeiten die Handwerkerlöhne ein (s.u.). Die Schneider behalfen sich anscheinend zum Teil damit, dass sie das Lehrgeld Heft

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Seite 88 von 98
Datum: 01.08.2010
Umfang: 98
Pfunders/Pustertal (Gewährsleute/Überlieferung) Wir ehren dich, Sakramentslied -+TPS 1990 Kirchensinger Prettau/Ahrntal (Gewährsleute/Überlieferung) Alleluja singet heut ihr Christen, Osterlied ->TPOS I Also heilig ist uns derTag, Osterlied (3-stg. Satz Manfred Schneider) ->TPOS II Auf erwacht von eurem Schlummer, Weihnachtslied -»TWSV Auf ihr frommen Hirtenleut, Weihnachtslied ->TWS II Einzug der Hl. Drei Könige, nach dem Sanctus: Heilig bist du unser Gott ~»TWS III Erschienen ist ein wunderschöner

Stern, Dreikönigslied ->TWS III Es ist Nacht ringsumher, Fastenlied (3-stg. Satz Manfred Schneider) -+TPOS II Frohlocket es naht die gute Zeit, Dreikönigslied ->TWSV Fürchtet nicht ihr guten Hirten, Verkündigung an die Hirten ->TWS VI Gib uns o lieber Vater du, Neujahrslied ->TWS IV Göttlich's Kindelein sei uns gegrüßt, Weihnachtslied -»TWS II Der Heiland ist auferstanden, Osterlied (3-stg. Satz Manfred Schneider) ->TPOS II Heilig bist du unser Gott (Bearbeitung Manfred Schneider) —»TWS III Heilig

hochheilig im Himmel erschallet, Sanctus -»TWS VI Jesukindlein Heil und Segen, Weihnachtssegen -*J\NS I Lieber Heiland holdes Kindlein, Weihnachtssegen ->TWS II Passion nach Matthäus, aufgezeichnet 1986 von Manfred Schneider -»TPS 1990 Soll ich mich den jetzt bequemen, Fastenlied (3-stg. Satz Manfred Schneider) ->TPOS II Tag der Freude sei gegrüßt, Osterlied (3-stg. Satz Manfred Schneider) —>TPOS II Te Deum laudamus -+TWS I Trauert ihr englischen Chöre, Fastenlied (3-stg. Satz Manfred Schneider) ->TPOS

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Seite 75 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
258 Lospichl, Handwerk (wie Anm. 91), 41 u. 124. 259 Bruno Mahlknecht, Eine alte Schneider-Ordnung (1585), Der Schiern 52 (1978), 591. 260 Deshalb stellte der bereits erwähnte Schneider Wolfgang der Frau Trautson achtmal Wachslich ter zu je 1 Kreuzer in Rechnung (Hochenegg, Raitzettel [wie Anm. 203], 219/220). Den prekären Zuschnitt hat man wohl stets bei Tageslicht gemacht. 261 Ein Meister in Augsburg verdiente kaum 50 Gulden (Dirlmeier, 113). 262 Natürlich wurden nicht alle Handwerker gleich

schnell und stark von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten getroffen. Die Leipziger Schneiderzunft z. B., erlebte zwischen 1560 und 1580 eine zweite Blüte, die Bürger der Stadt erfreuten sich an prächtigen und kostbaren Gewändern, ungeachtet aller Kleiderordnungen, so dass in einer Eingabe an den Rat betont werden konnte, alle Schneider der Stadt hätten ihr reichliches Auskommen, und kaum werde ein Haus frei, wür den sie es kaufen. Bald ging es aber auch mit ihnen abwärts. 1594 klagten die Schneider

der Teuerung wurde sonst den Handwerkern die Verköstigung mit einem Pauschalbetrag abgegolten (Schulz, 211). 265 Die Ordnung des Schneiderhandwerks der Stadt Salzburg von 1558 bestimmte, kein Meister solle einem Lehrjungen über 3 Kreuzer Lohn (wohl wöchentlich) geben (Lospichl, 36 u. 117). 266 Mahlknecht, 591/592. Nimmt man einen Tagessatz von 8 Kreuzern auch für den Schneider Wolf gang an, der um 1530 für die Trautsons gearbeitet hat, dann würde er bei den von ihm angege benen Löhnen

der Trautson (Hochenegg, Raitzettel [wie Anm. 203], 219/220). 267 Man rechnet mit 265 Arbeitstagen vor der Reformation (Dirlmeier, 131). Da man aber seitdem überall die Festtage zusammengestrichen hat, wurde von einer höheren Zahl ausgegangen. 268 Kein Meister bekam ständig Aufträge. Hatte er zwischen Ostern und Pfingsten meist viel zu tun, so folgte eine flaue Zeit von mehreren Monaten (Lenger/Lutum-Lenger, Schneider [wie Anm. 3], 211). Häufig wurde noch zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten eine ganze Woche

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Seite 14 von 87
Datum: 01.12.2008
Umfang: 87
Wissenschaft Musik Darstellung unnötig verkompliziert würde. 8 Vgl. z. B. [Sonja Ortner], Hofer-Lieder ... und wer macht die Musik? Ein Pro jekt desTirolerVolksliedwerks anläss lich des Gedenkjahres 1809-2009, [Innsbruck]: Tiroler Volksliedwerk 2008. 9 Faksimile bei Senn, Mozartiana (wie Anm. 3), S. 54. - Vollständige diplo matische Textwiedergabe (Transkrip tion) s. u. im Anhang 1, S. 15. - Zu Stefan Paluselli siehe ausführlich H. Herrmann-Schneider, Ein Leben für Gott und die Musik: P. Stefan

Paluselli OCist. (1748-1805), in: Der Schiern 79 (2005), H. 12, S. 68-93; dies., La Sempli- citä und Gran Rumore. Die Klang welt des P. Stefan Paluselli OCist. im Stift Stams, im Internet unter www.musikland-tirol.at. 10 Alle Handschriften mit A-ST KV 560 hier jeweils in Bezugnahme auf An hang 2, s. u. S. 16 f. 11 Kontrafaktur: NeueTextunterlegung. 12 Zu diesem siehe z. B. H. Herrmann- Schneider, Edmund Angerer OSB (1740-1794) aus Stift Fiecht/Tirol. Der Komponist der Kindersinfo nie?, in: Mozart

1995, S. 518). 16 Datenbank RISM A/M (l-BREd, H. Herrmann-Schneider) Titel-Nr. 650.009.502-650.009.508 (9.508: Mozart, KV 560). Von Michael Haydn sind enthalten: Sherman-Thomas (wie Anm. 14), Nr. 582, 619, 699, 700, 711. 17 Siehe Anhang 2, S. 16 f. 18 Vgl. o. S. 16 f. 19 Vgl. H. Herrmann-Schneider, Ein Leben für Gott (wie Anm. 9), S. 68 f. 20 Schranzhofers Taufname: Josef Alois. Biographische Daten nach [Pirmin Lindner], Album Stamsense seu Catalogus Religiosorum sacri et exempti Ordinis

. Signatur" vom 3. 1. 1761 (!) 4 fl „Beytrag zum orgl schlagen Lehmen" (Kammer-Gueths Raittung De Anno 1760, f.78r, 78v, l-BREd, Sign. 27497). 22 Vgl. H. Herrmann-Schneider, Ein Le ben für Gott (wie Anm. 9), S. 72. 23 DieTragödie am Jesuitengymnasium zu Innsbruck (2. und 4. 9. 1761): M. T. Cicero [...], Komponist der Schauspiel musik unbekannt (Libretto gedruckt bei Michael Anton Wagner in Inns bruck, erhalten in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinan deum, Sign. Dip. 473

, schließlich vom Kreis amt durch einen Kommissär instal liert (vgl. Gallmetzer, Das Augustiner- Chorherrenstift, S. 89 f.). 25 Zur Biographie von Johann Best(e)horn siehe Eduard Scheiber, Aus der 200jährigen Familiengeschichte der Brixner Dommesner Besthorn, in: Der Schiern 73 (1999), S. 77. Scheiber normierte: „Besthorn'/ 26 „In debitam gratitudinem pro tot gra- tiosis acceptis beneficiis" so ein Teil des Wortlauts vom autographen Ti tel; Abb. in: H. Herrmann-Schneider, Vom Tiroler Musikkataster zu RISM

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Seite 95 von 116
Datum: 01.12.2005
Umfang: 116
1791 war z. B. die Ankunft des Geigenmachers Leopold Zunterer (1722-1792) aus Seefeld angesagt, um die musikalischen Instrumente aufzurichten (Thomas Voglsanger OCist., Tagebuch vom Jahre 1783 [bis 1798], Stiftsarchiv Stams, Signatur A 23, Ein trag am 25. September 1791). 64 Er ist bislang ein Unikat und wird im Stift verwahrt. 65 Inv.-Nr. 180. Abb. s. bei Manfred Schneider, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Sammlung der Musik instrumente im Überblick, [Kapitel] Reichtum der Vielfalt, im Internet

. 5, Nr. 657; vgl. Hildegard Herrmann- Schneider, Musikhistorische Aspekte, wie Anm. 19, S. 170 ff. 70 Innsbruck: von Trattner 1770 (Exem plar in der Bibliothek desTiroler Lan desmuseums Ferdinandeum, Signa tur FB 1427/1). - Die Namen dürften von P. Alois Specker, der von 1766 bis 1773 Leiter des Figuraichors (Chorre gent) war, beigefügt worden sein. - Namensfest des hl. Vigilius am 26. Ju ni. 71 Felix Karner kann derzeit noch nicht zugeordnet werden. 72 Im 17. Jahrhundert war für einen No vizen

. der von Paluselli gefertigten Tafeln als didaktischen Hilfsmitteln. 78 Vgl. Die Benediktsregel, wie Anm. 8, S. 196 (Kommentar zu BR 33, 3: Der Abt führe über alles ein Verzeichnis, damit er weiß, was er gibt und zurück erhält, wenn sich die Brüder in den zugewiesenen Aufgaben a bl Ösen). 79 Abb. aus dem Registrum s. z. B. in Ei nes FürstenTraum, wie Anm. 40, S. 569 (S. 82-83 mit Sinfonien und Kammer musik des 18. Jahrhunderts), Be schreibung des Registrum von Hilde gard Herrmann-Schneider ebd. S. 570, Nr. 22.77

; ferner bei Hildegard Herr- mann-Schneider, Vom Tiroler Musik kataster zu RISM (Repertoire Interna tional des Sources Musicales) - Landesleitung Westösterreich und Referat Südtirol, in: Kulturberichte aus Tirol 2002, 423/424, 56. Jg., S. 45 (S. 107 mit Violinkonzerten des 18. Jahrhunderts, u. a. Patoni und Krö- ner, vgl. o. S. 71), auch im Internet un ter www.musikland-tirol.at. - Vgl. u.a. Hildegard Herrmann-Schneider, Sinfo nien im Stift Stams in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Bemer kungen

-Schneider. 85 S. CD Musik aus Stift Stams 22, wie Anm. 2 <D DERSCHLERN 93

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Seite 65 von 140
Datum: 01.01.2013
Umfang: 140
, für Adlige wie Bürger und Bauern, für Männer wie Frauen. Für Rattenberg ist um 1530 belegt, dass man vom Bewerber um die Meisterwürde die Kenntnis einiger Kleidungsstücke in der Prüfung verlangte. Im Allgemeinen zählten die Schneider zu den ärmeren Zünften. Auch Rattenberg machte da keine Ausnahme. Von den sieben Schneidermeistern, die sich im 16. Jahrhundert ständig in der Stadt nachweisen lassen, kann man nach einer groben Schätzung sagen, dass zwei von ihnen zu mehr oder weniger Wohlstand kamen, drei

ihr bescheidenes Auslangen fanden und die restlichen zwei arm waren oder in Armut endeten. In einzelnen Jahrzehnten konnte die Gewichtung sich etwas verschieben. Obgleich der Kundenkreis der Rattenberger Schneider groß genug war (Einwohner der Stadt, ländliche Bevölkerung im Umkreis, viele Bergleute und Hüttenarbeiter), mussten sie wie ihre Berufskollegen anderswo nach einem Nebenverdienst trachten, um über die Runden zu kommen. Das Einkommen aus der Schneiderei allein, höchstens 50 Gulden im Jahr, reichte

nicht für die ganze Familie. Ein zweites bürgerliches Handwerk war ihnen verboten, deshalb verlegten sie sich auf Handel, Krämerei und Landwirtschaft. An Christof Staindl wurde beispielhaft aufgezeigt, wie ein Schneider Rattenbergs, der in gesicherten Verhältnissen gelebt hatte, schließlich in Armut versank und mit einem Platz im Spital vorlieb nehmen musste. Das genaue Gegenteil war Paul Schuelpeck, ein zugewanderter Schneider aus Brixlegg. Er ist das Musterbeispiel eines Mannes, der sich durch Fleiß

sich allgemein die Lage der Handwerker in den Städten, auch für die Schneider in Rattenberg. Die Gründe lagen in der Teuerung, in stagnierenden Löhnen bei gleichzeitigem Kaufkraftschwund, im Eindringen auswärtiger Störer, in der sinkenden Nachfrage nach handwerklichen Produkten und Leistungen, in der Überbesetzung des Handwerks. Gravierend wirkte sich zudem für die Stadt am Inn der Niedergang des Bergbaus und der Hüttenwerke aus. Ein wesentlicher Teil aus dem Kundenkreis war weggebrochen. Um 1570 sprach

, 14; Rainer S. Elkar, Schneider, Lexikon des Mittelalters 7 (1995) 1514; Friedrich Len- ger u. Paula Lutum-Lenger, Schneider und Schneiderinnen, in: Reinhold Reith (Hg.), Lexikon des alten Handwerks. Vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert, München 1990, 208. Vielleicht ge hörten die Kölner zu jenen Schneidern des 12. Jahrhunderts in Nordfrankreich und am Nieder rhein, die durch andere Schnitte, bessere Passformen und neue Stoffarten neuartige Gewänder zu schaffen suchten (Margaret Scott, Kleidung

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Seite 72 von 84
Datum: 01.06.2016
Umfang: 84
In memoriam 1 Anschriften: Dr. JosefNössing Nicolodistraße 24 39100 Bozen Dr. Gustav Pfeifer Col-di-Lana-Straße 20 39100 Bozen bereits genannten Arbeiten zum mittelalterlichen Hospitalwesen und zur Stadtgeschichte zeigen. 17 Einen jüngeren Schwerpunkt seiner Arbeiten bildete die jüdische Präsenz in Tirol, zumal im 16. und 17. Jahrhundert. Über Jahre trug Walter Schneider systematisch umfängliches Material aus verschiedenen Archiven, allen voran aus den landesfürstlichen Amtsbuchreihen

konnten 2012 im Rahmen des Begleitbuchs zur Runkelsteiner Ausstellung über das jüdische Leben in Bozen im Druck erscheinen. 19 Der Burg Runkelstein und ihren Beziehungen zum Gerichtssprengel Wangen hatte Schneider bereits Jahre zuvor einen gewichtigen Beitrag gewidmet. 20 Walter Schneider zeichnete neben einer bewundernswerten Arbeitsdisziplin ein feines Gespür für historisch Relevantes auch im scheinbar Kleinen und Nebensächlichen aus. Bei der Durchsicht umfangreicher Bestände stieß er immer

, 27 wie eine aus den Quellen erhobene Kurzbeschreibung, wie die Einführung des Gregorianischen Kalenders in Bozen (1583) vor sich ging 28 oder wie jüdische Händler auf den Bozner Märkten niederländische Wandteppiche feilboten. 29 Mit Walter Schneider verliert unsere Landesgeschichte einen kompetenten, anregenden und engagierten Historiker, seine Forschungen, zumal zur jüdischen Geschichte und zum Bozner Heilig-Geist-Hospital, werden dank ihrer breiten Quellengrundlage Bestand haben. Ein später Dank

kann ihm durch die Zeitschrift „Der Schiern“, für den er viele Beiträge verfasste, nachgesandt werden - allerdings hätte er diesen Dank und etwas öffentliche Anerkennung zu Lebenszeiten verdient. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Anmerkungen 1 Walter Schneider, Romanische Entlehnungen in den Mundarten Tirols: ein dialektgeographischer Ver such, phil. Diss. Innsbruck 1961. 2 Walter Schneider, Einige Entlehnungen aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen ins Zentralladinische, in: Studien zur Namenkunde

und Sprachgeographie: Festschrift für Karl Finsterwalder, hrsg. von Wolfgang Meid (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft 16), Innsbruck 1971, S. 135-142. 3 Walter Schneider, Das Bozner Stadttheater im Bahnhofspark, in: Bozen Stadt im Umbruch, Bozen 1973, S. 393-409; ders.. Die geistes- und kulturgeschichtliche Situation der Stadt Bozen in den Jahr zehnten des Umbruchs um 1800, in: Bozen zur Franzosenzeit (1797-1814), red. von Josef Nössing, Bozen 1984, S. 35-48. DERSCHLERN 70 CO

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Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
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Datum: 01.03.2001
Umfang: 66
ist es um das andere Kreuz be stellt, das sich ein Stück weiter unterhalb zwischen dem Tonderhof und der ehemali gen Zollstation befindet. Hier ist in ca. 1,20 m Höhe eine kleine weiße Marmortafel (Höhe ca. 30 cm, Abb. 2) mit einem Kreuz und der Inschrift „Ottomar Schneider 3. März 1901“ in den Felsen einzementiert. Diese Gedenktafel kam vor einigen Jahren zum Vorschein, als der Besitzer des Tonder hof es, Herr Karl Obexer, die Wand von Ge strüpp befreite. Keinem Ansässigen war die se Tafel bekannt. Es bestand

der Verdacht, bei dem fremdländisch klingenden Namen könne es sich um einen verunglückten Tou risten handeln, schließlich war Kastelruth damals bereits ein beliebter Touristenort. Weiterhin war zu befürchten, daß er mögli cherweise aus Norddeutschland stammte und als Evangelischer in den Kirchenbü chern nicht nachzuweisen sei. Nachfor schungen im Kastelruther Sterberegister 2 ) ergaben jedoch: Ottomar Schneider war der Stationschef der Südbahn in Brixen und wohnte dort im Stationsgebäude

. Er war ka tholisch, am 15. Juli 1844 in Wadowice in Galizien geboren worden und Witwer der am 16. Dezember 1893 verstorbenen Alina Schneider. Er verstarb am 3. März, 4 Uhr nachmittags, an einem „Gehirnschlagfluß“ (Schlaganfall) und wurde an 4. März nach Brixen überführt. Zwei weitere kleine Noti zen fanden sich in der Zeitung. Die erste be stätigt uns nur die Tatsache, daß der Sta tionschef der k. u. k. priv. Südbahn, Herr Othmar (!) Schneider, am 3. März verstor ben ist. 3 ) Die zweite liefert uns eine kleine

weitere Information: „Herr Stationschef Othmar Schneider f- Gestern betheiligte sich der Herr Südbahnofficial und Stations chef an einer Schlittenfahrt nach Kastel ruth. Auf der Rückfahrt wurde er um 4 Uhr nachmitags vom Schlage getroffen und starb plötzlich. 8 verwaiste Kinder trauern um ihren Vater. R.I.P.“ 4 ) Ottomar Schneider ist also wahrscheinlich auf einem Ausflug am Sonntag, 3. März 1901, an der Stelle, an der sich heute die Marmortafel befindet, an einem Schlaganfall verstorben. Wann

je doch diese Tafel errichtet wurde und wer dies veranlaßt hat, war bisher nicht zu er mitteln. Da sich auf dem Brixner Friedhof Abb. 1: Gedenkkreuz für Karl Till Abb. 2: Gedenkkreuz für Ottomar Schneider

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