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Schlern
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Seite 10 von 60
Datum: 01.01.1989
Umfang: 60
beider Gesellschaften emtrat, um seinen freimaure rischen Reformplan, die Strikte Observanz zu reinigen, besser realisieren zu kön nen. Weishaupt war der Auffassung, daß die unterwanderten Logen zu Hilfsorgani sationen werden sollten, wobei die für den Illuminatenorden ungeeigneten Frei maurer in den Logen zu verbleiben hätten. IV. Enge Verbindungen gab es auch später unter den Jakobinern in Innsbruck, Rovereto und Trient. Waren schon die meisten Mitglieder des Innsbrucker Klubs aus Venedig

, Mezzolombardo und Rovereto gebürtig, so entstanden nach 1792 weitere Jakobinerklubs in Rovereto und Trient. Einige personelle Beispiele sollen hier auswahlweise erwähnt werden: Abriani war aus dem Venezianischen gebürtig, studierte in Innsbruck Rechts wissenschaften und war nach 1798 als Advokat in Rovereto tätig; Baroni studierte gleichfalls in Innsbruck Rechtswissenschaften, schloß sich nach dem Vormarsch der napoleonischen Truppen in Oberitalien vorübergehend der französischen Armee an, blieb

aber dann als Advokat in Rovereto. Während der bayerischen Regierung war er als Hoffinanzrat tätig und wurde Mitglied des Trienter Illuminatenordens. 1810 avancierte er zum vorstehenden Richter des Gerichtshofes in Trient und wurde 1811 dessen Präsident: Eccaro, geboren in Rovereto, studierte in Innsbruck Rechtswissenschaften und ließ sich nach Abschluß seines Studiums als Advokat in Rovereto nieder; Ferrari war aus Parma gebürtig, er mußte seine Strafe nach der Jakobinerunter suchung auf dem Schloßberg in Graz

Grafschaft. Im Veltlin organisierte er nach 1797 einen Volksaufstand; Tevini, aus Brez gebürtig, war nach Beendigung seiner Rechtsstudien Advokat in seiner Heimatstadt. Anhänger der Französischen Revolution und Napoleons versuchten in Rovereto und Trient die Bevölkerung für die Ideen der französischen Staatsumwälzung zu gewinnen. Im Zeitraum von 1792 bis 1796 kam es in Lavis, Riva, Cembra, Rovereto u.a. Orten Welschtirols zu Volksaufständen und -bewegungen, die in einem engen Konnex zur Französischen

Revolution standen. 1794 wurde in Rovereto eine Jakobinergruppe entdeckt, deren Führer in das Kastell gebracht und dort über ein

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Seite 87 von 122
Datum: 01.01.1956
Umfang: 122
. Landeshauptmannstellvertreter von Tirol, Advokat; Mollaro, Abg. v. Cles; Domherr Baldassare Delugan, RRA. und LTA., Abg. von Tione; Prof. Dr. Guido v. Gentili, RRA. und LTA., Abg. von Borgo: Präsident Dr.-Ing. Emanuel Lanzerotti, RRA. und LTA., Abg. von Cles; Guts besitzer Valerian Frhr. v. Malfatti, Bürgermeister von Rovereto, RRA., Abg. von Rovereto; Johann B. Panizza, Pfarrer von Lizzana, RRA. und LTA., Abg. von Rovereto; Direktor Bonfilius Paolazzi, RRA. und LTA., Abg. von Cavalese (ist in höhe rem Alter kath. Geistlicher

geworden, ist heute am Leben); Oberinspektor Albin Tonelli, RRA. und LTA., Abg. von Trient. — Arzt Dr. Kar] v. Bellat, LTA. von Levico; Advokat Dr. Adolf v. Bertolini, Vizebürgermeister von Trient, LTA. von Trient; Advokat Dr. Giuseppe Cappelletti, LTA. von Mezzolombardo; Gemeindevorsteher Eduard de Carli (Meano), LTA. von Trient; Dr. Josef Chini, Erzpriester von Arco, LTA., geistliche Kurie; Advokat Dr. Angelo Pinalli, LTA. von Rovereto; Angelo Raile, Vizepräsident der Handelskammer von Rovereto, LTA

.; Advo kat Dr. Anton Stefenelli, LTA. von Riva; Lehrer Michael Trettel, LTA. von Cavalese; Dr. Silvio Viesi, LTA. von Trient. — Klerus: Fürstbischof Dr. Cölestin Endrici von Trient; Johannes de Montel, Rom, päpstl. Hausprälat, Dekan der Rota Romana, Geistl. Rat der öst.-ung. und reichs- deutschen Botschaft beim Hl. Stuhl, aus Rove reto; Don Giuseppe Pedrotti, Pfarrer von Cave- dine; Erzpriester Vigilio Parteli, Dekan von Rovereto. — Der Bürgermeister Dr. Josef Silli von Trient. — Vom Adel

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Seite 41 von 66
Datum: 01.02.1999
Umfang: 66
Wicklung in die „Athesia-Affäre“ zu Innsbruck vorübergehend relegiert war) (74j-023) Dornbirn: Bernard Rudigier, Gaschurn, Vlbg., 29.04.1848 - V: Alois, Bauer u. Müller - Mat.: Meran 29.07.1870 - Studium: 1870-1874 (71j-025) Bezau: nicht besetzt Kreisgericht Trient: Trient: Ludwig Faes (hat nicht in Innsbruck studiert) Peter von Negri, Rovereto, 18 - V: Josef, Beamter - Studienbeginn: 1846 August Montavon, Trient, 03.08.1825 - V: Luigi, Dr.med., k.k. Kreisarzt - Stu dium: 1847-1851 - Dr.jur

.: 26.11.1852 (50j-133) Felice Molignoni, Castello, 14.05.1841 - V: Matteo, Kaufmann in Florenz - Ma tura: Verona 1860 - Studium: 1860-1864 - Dr.jur.: 16.12.1865 (61j-018) Borgo: Johann Regensburger, Borgo di Valsugana, 15.09.1838 - Dr.jur.: 16.03.1869 Cavalese: Emilio Spazzali, Cavalese, 02.05.1841 - V: Giacomo, Dr.med., praktischer Arzt - Mat.: Rovereto 1859 - Studium: 1859-1863 - Dr.jur.: 15.12.1865 (60j-051) Franz Morandini, Predazzo, 21 - V: Johann, Gutsbesitzer - Studienbeginn: 1840 Cembra: Francesco

, Dr.jur. - Studienbeginn: 1840 Strigno: Giovanni Gaspare Osti, Strigno, 16.05.1838 -V: Gaspare, Gutsbesit zer, possidente, - Mat.: Rovereto 1860 - Studium: 1860-1864 - Dr.jur.: 20.06.1866 (61j-020) Vezzano: Bartholomäus Castelli, Terlago, 22.03.1828 - V: Johann, Gutsbesitzer - Studium: 1855/56, zuvor Univ. Wien - Dr.jur.: 23.11.1857 (56j-006) Primiero: nicht besetzt Kreisgericht Rovereto: Rovereto: Giovanni Keppel, Rovereto, 18 - V: Giacomo, Kaufmann - Mat.: Rovereto 1866 Studium: 1867-1870, zuvor

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Seite 37 von 64
Datum: 01.11.1972
Umfang: 64
Das Inner- und Oberösterreichische Generalkommando übersandte im Jänner 1794 einen Bericht des Tiroler Militärkommandos an den Hofkriegsrat, in dem mitgeteilt wird, daß die aus Innerösterreich nach Tirol einrückenden Truppen an die welsche Grenze verlegt werden, und das bereits eingetroffene Bataillon Thum nach Triest und Rovereto disloziert wird, da in Rovereto und Riva, ja überhaupt — so das Gubernium — in den welschen Konfinen sehr gefährliche Volkserhebungen ausgebrochen seien und bereits

an die 400 (?) verdächtige Personen verhaftet werden mußten 25 ). Feldmarschall Neugebauer berichtete nach erhaltenem Hinweis des Tiroler Landesgouverneurs Maximilian Freiherr von Waidmannsdorf an den Hof kriegsrat, daß in Innsbruck, Trient und Rovereto jakobinische Klubs wirkten und auch Bozen und Meran bereits angesteckt seien, weshalb zur Aufrecht erhaltung der Ruhe und Ordnung die 4. Kompanie des Wilhelm Schröderischen Garnisons-Bataillons in diese Gebiete verlegt werde 26 ). Im gleichen Jahr brach

in Cembra (Gericht Königsberg, Kreis an den welschen Konfinen in Rovereto) eine Volksunruhe aus 27 ), über die wir Näheres aus der kaiserlichen Resolution vom 13. März 1795 28 ) erfahren. Demnach waren die Hauptschuldigen dieser Erhebung der ehemalige Richter zu Cembra, Kaspar de Vigili, und der Priester Hieronimus Gottardi, der vom Beichtstuhl aus die Bevölkerung aufzuhetzen versuchte 29 ). In der bereits zitierten Resolu tion verfügte der Kaiser, nachdem am 21. Oktober 1794 die Untersuchungs akten

.) ein eigenes Lokal Gericht in Cembra zu haben, durchaus nicht statt finden könne, folglich es bei den Verordnungen, die Cembra der lokal Obrigkeit in Nevis in judicia- 2S ) KAW, HKR Prot. 1794 G. 1201 (2945); HKR 1794 44/378; HKR 1794 44/492, 16/107, 16/151 und 62/237. 20 ) KAW, HKR Prot. 1794 G. 2565 (2951) und G. 3796/2 (auch Neugebauerisches Regiment); G. 1297 (2946) und Reinal ter, Helmut: a. a. O., 512 ff. (vgl. FN 3 in diesem Aufsatz). In der Tat kam es 1794 in Trient, Rovereto und Meran

. (unter Poliz.) Nr. 69 und 85; Präsidialakten, Amtliche Korrespondenzen der Ti rolischen Gouverneure Waidmanns dorf und Bissingen 1790—1801: Poli tisch verdächtigte Klubs und Zeitun gen in Rovereto, Trient, Bozen und Innsbruck (1793/94); Präsidialakten 1795, Fasz. I, Poliz. Nr. 269. 27 ) TLA, Hofres. 1795, f. 123—125; Hofres. 1796, f. 60 1/2. 28 ) Vgl. ebd. 29 ) Ebd. 3 “) TLA, Hofres. 1795, f. 123. 31 ) Ebd. ’ 2 ) Ebd. 33 ) Ebd.

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Seite 39 von 80
Datum: 01.06.1997
Umfang: 80
der Karl Joseph'"); Joseph Maria Graf Thun, Bischof von Gurk, später von Pas- sau ); Giuseppe Vittorio Alberti d’Enno; Baron Ceschi; der Franziskaner und Hi storiker Benedetto Bonelli"") usw. Alle waren Inhaber wichtiger kirchlicher und kultureller Funktionen. Die Accademia degli Agiati in Rovereto erlangte 1750 die kaiserliche Aner kennung und besteht im Unterschied zu vielen anderen damals gegründeten Aka demien bis auf den heutigen Tag. ln den ersten 30 Jahren ihres Bestehens pflegte

, und der beispielhafte Fleiß der Pioniere haben die Tiroler Geschichtsschreibung zu einer erstaunlichen Lei stung geführt, die Geschichtswerke hinterlassen hat, die zum Teil noch heute un ersetzlich sind dabei ist vor allem an Benedetto Bonellis Urkundenwerk zur Ge schichte der Kirche von Trient 24 ) zu denken, aber auch an Joseph Reschs Annalen") sowie Tartarottis Geschichte von Rovereto - vor allem seine Aus führungen zu den Hexenprozessen '“) - sind aus der regionalen und überregiona len Geschichtsschreibung

nicht wegzudenken. Doch wie die Autoren heute viel fach vergessen sind, wurde auch zu ihrer Zeit ihre Leistung nicht entsprechend gewürdigt und wohl auch mißverstanden. Die Öffentlichkeit hatte mit so viel Ge schichtsaufklärung wenig Freude und war durch den Gelehrtenstreit, der die Veröffentlichung begleitete, beunruhigt. Wenn die geschichtliche Wahrheit Anstoß erregt Zweifelsohne war es Girolamo Tartarotti von Rovereto (1706-1761), der am meisten bewegte. Er brachte nicht nur in seine Heimatstadt neues

Maffei, dem großen Historiker der Stadt Verona, und vor allem mit Lodovico Antonio Muratori. Seine Veröffentlichung über die ") Eleonore ZLABINGER, wie Anmer kung 10, S. 44. "') Eleonore ZLABINGER, wie Anmer kung 10, S. 44. ) Alfred AUER, wie Anmerkung 12, S. 78 bis 92; Eleonore ZLABINGER, wie An merkung 10, S. 44 f. '■') Siehe dazu: Stefano FERRARI, wie An merkung 10, S. 217-277; Irene HOL- ZER-TUMA und Josef Johann HOL ZER, Die „Accademia degli Agiati“ von Rovereto. Aspekte ihrer Tätigkeit

in der Aufklärung, in: Österreich in Geschich te und Literatur mit Geographie, 21, 1977, S. 353-363; Irene HOLZER-TU- MA, Rovereto und die „Accademia degli Agiati“ im Spiegel der Geschichts schreibung, in; Österreich in Geschichte und Literatur mit Geographie, 25, 1981, S. 277-287. ’ 4 ) Benedetto BONELLI, Notizie istorico- critiche della Chiesa di Trento, 4 Bände, Trient 1760-1764. "') Josephus Resch, Annales ecclesiae Sa- bionensis nunc Brixinensis atque con- terminorum, 2 Bände, Augsburg 1760 bis 1767

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Seite 42 von 78
Datum: 01.12.1981
Umfang: 78
übergebenen Inspektionen sämtlicher Mittel schulen viel mehr landschaftlichen Schilderungen und onomatologischen For schungen. So vergingen die Jahre, bis er 1894 als Landesschulinspektor mit dem Titel eines k. k. Hofrates in Pension trat. Auch als Pensionist hat er sich noch mit den Südtiroler Landschaften be schäftigt, und es erschien sein Buch über den Nons- und Sulzberg und das Su- ganer Tal. Da ihm die Gegend von Rovereto lieb geworden, kaufte er sich 1901 das kleine Gut Cornacalda bei Lizzana

, wo er fortan im Frühling und Herbst weil te, während er die Sommer- und Wintermonate in Innsbruck verbrachte. Es wurden ihm dann auch Ehrungen zuteil, wie der Orden der Eisernen Krone für 40jährige treue Dienste und das Ehrendoktorat der Philosophie der Universität Innsbruck. Leider stellten sich aber auch die Gebrechen des Alters ein. Ein Nierenlei den verhinderte größere Wanderungen. Nach Neujahr 1908 verschlechterte sich sein Zustand immer mehr. Er übersiedelte zum letztenmal nach Rovereto

, wo er am 8. August 1908, umgeben von seinen Lieben, verschied. Auf dem Friedhof von San Tomaso, dem südlichen Stadtteil von Rovereto, wurde er beigesetzt. Auf diesem Friedhof wurde später ein mächtiges Mausole um errichtet, in dessen Innerem sich eine große bronzene Gedächtnistafel mit folgendem Text befand: Hic dormit in pace Christi CHRISTIANUS SCHNELLER Eques ordinis con ferrea, Consiliaribus aulicus, scolarum inspector, Plurimos per annos optime meritus Hon. causae Philosophie doctor Caes. Reg. Universita

- tes Oenipontane. Natus Asum in molendino prope Holzgau locum ad licum si- tum non nov anni 1831. Decessit Cornecalde non st. 1908. Homo integer animo nobile, vere Christianus, Literis insignis. Qui in Regionum incolarumque Tiro- lensium nominibus dialectis, Moribus, Litteres investigandis adsiduum conloca- vit. Industriam ac multa singularis acuminis eximque Artis Monumenta editit. Have pater desideratisssime Federico, Professore in Rovereto * 29. 12. 1863 / t 20. 3. 1931 Gina * 6. 7. 1868

noch wegen ihres reichen und oft hu morvollen Inhalts als Lektüre zu empfehlenden Büchlein: „Südtiroler Land schaften“, deren 1. Band das Nons-, Sulz- und Suganer Tal und alles, was dort zu sehen ist, enthält, während im 2. Band das ganze Lagertal (Valle Lagarina) von Rovereto bis Ala beschrieben wird. Sicher hat aber der Tiroler Wissenschaftler, Forscher, Poet und Schriftstel ler diese Rückschau zu seinem 150. Geburtsjahr verdient. 1) Kurze, freie Übersetzung: Hier ruht in Frieden Christian Schneller

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Seite 74 von 117
Datum: 01.01.1957
Umfang: 117
Berghängen um Bozen, sondern entlang des ganzen Etschtales von Bozen abwärts und be sonders auch im Trentino vorkommt und eine Zeitlang eine bedeutende Handelspflanze war. Auch J. J. Staffier widmet in seinem 1839 erschienenen Werk „Tirol und Vorarlberg“, I. Teil, dem Sumach ein eigenes Kapitel und schreibt, daß die Sumachpflanze am besten bei Vezzano, Rovereto, Lizzana und San Marco gedeihe. Weniger entspräche jene von Koll- mann, weil das rauhere Klima ihr dort nicht so günstig sei. Das Laub

wird getrocknet und in eigenen Mühlen vermahlen. Der Verkauf sei beträchtlich. Ein einziges Handelshaus in Rovereto habe seit Jahren die kontraktmäßige Verpflichtung, jährlich 7000 Säcke Sumach- mehl, jeden zu 2'A Zentner und zu 7 fl. 30 kr., nach Holland zu liefern. Viel gehe nach Eng land und Südamerika und die ganze Ausfuhr könne auf 26 bis 30000 Zentner mit einem Geldbetrag von 80 bis 85000 fl. angeschlagen werden. Das Erzeugnis des Bozner Kreises sei viel geringer. Diese Pflanze, die mit Ausnahme

entnommen werden kann. Ich besitze nämlich einige Blätter eines alten Geschäftskopierbuches, die hauptsäch lich Briefe wiedergeben, welche den Handel mit Sumach betreffen. Sie reichen vom Mai bis September 1855 und stammen von meinem Urgroßvater. Dieser war Güterbesitzer in Auer und Handelsmann in Rovereto. Als sol cher hatte er unter anderem auch eine Sumachmühle und nannte seine Firma für diesen Handelszweig laut einer vorhandenen Etikette „Fabrique de Sumac de Laurent Mal- fer ä Rovereto en Tirol

, einige in Ala, mehrere in Mori, hier (Rovereto) und Trient, herrscht stark in Lavis und S. Michele; Bozen und Umgebung ist noch ganz verschont, so auch Auer, wo ich meine Weingüter besitze. Ich befinde mich mit mei ner Familie in Aldein, einem Gebirgsort, 2'A Stunden ober Auer, wo reinere und gesun dere Luft weht.“ Wer weiß heute, nach 100 Jahren, noch etwas von dieser schrecklichen Heimsuchung? Nach Atz wurde auf dem Friedhof von St. Flo rian bei Laag 1855 die letzte Leiche beigesetzt, eine an Cholera

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Seite 9 von 60
Datum: 01.01.1989
Umfang: 60
. Das Deckengemälde deutet auf rosenkreuzerische bzw. Hochgradsymbole hin. Neben Schloß Rosenau bei Zwettl, wo sich vollständig bemalte Logenräume erhalten haben, stellt dieses Freimaurerzimmer ein weiteres Denkmal der Freimaurerei aus dem 18. Jahrhundert dar. Gumers Handelsbeziehun gen reichten bis Triest, Venedig, Augsburg und Wien. In Trient und Rovereto wirkte vorübergehend auch Graf Baisamo (Cagliostro), der ein eigenes ägyptisches System der Freimaurerei begründete. Cagliostro galt als einer der großen

tionsmutterlogen der ägyptischen Freimaurerei, an deren Spitze der Großkophta, ein unbekannter Oberer, stand, der meist in der Person Cagliostros verkörpert war. Sein ägyptisches System verhieß seinen Anhängern, sie mittels einer physischen und sittlichen Wiedergeburt zur Vollkommenheit zu führen. Nach seiner Ausweisung aus Frankreich reiste Cagliostro ruhelos umher und gelangte u.a. nach Rovereto und Trient, wie wir der „Kurzgefaßten Beschreibung des Lebens und der Thaten des Joseph Baisamo oder sog. Grafen

von der Wiedergeburt des Menschen eingeführt wurde. Insofern ist der Aufenthalt Cagliostros in Rovereto, Trient und Bozen geistesgeschichtlich für Tirol nicht unbedeutsam, da sein Lehrsy stem, das als Gegenpol zur Sachlichkeit der Aufklärung verstanden werden muß, den interessanten Versuch einer Reform der Freimaurerei im ausgehenden 18. Jahrhundert darstellt. Cagliostro soll darüber hinaus nach Ludwig Abafi (Aigner) - was Antonio Zieger bestätigt - in Trient und Rovereto als Logengründer in Erscheinung getreten

sein. In der kurzgefaßten Beschreibung seines Lebens wird darauf hingewiesen, daß er mit den von ihm ins Leben gerufenen Logen einen regen Briefverkehr unterhielt. Schon vorher, 1782, reiste Thomas Franz Maria Bassus, einer der Protagonisten des 1776 in Ingolstadt gegründeten Illuminatenordens, nach Oberitalien, um für den Orden zu werben. Dabei entfaltete er besondere Aktivitäten in Bozen, Trient und Rovereto. In Innsbruck konnte er einige Freimaurer gewinnen, wie z. B. Kaspar Graf Trapp, dem später die Leitung

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Seite 38 von 56
Datum: 01.07.1934
Umfang: 56
Alexandre de Racelem, Rechtsanwalt und Sohn des Parlamentsmitglieds Pierre de R-, der am 14. Juli 1789 „als getreuester An hänger seines Königs" starb, verlieh im nächsten Jahre Paris und begab sich über Rom und Bologna nach Rovereto, wo er beinahe ein Jahr lang schwer krank dar niederlag (September 1790 bis September 1791). Wiederhergestellt, blieb er als Lehrer seiner Muttersprache daselbst. Dieser Emi grant war ein am rechten Arme und Beine verkrüppelter Mann und gläubiger Katholik

, als welcher er im Spital zu Rovereto wieder holt „mit wahrhaft christkatholischen Ge fühlen" die Sakramente empfangen hatte. Auch eine unvermutete Durchsuchung seiner Bücher und Papiere hatte nichts Verdächtiges zutagegefördert. Dessen ungeachtet wurde sein vom Gouverneur Grafen Bissingen unter stütztes Gesuch um Bewilligung des Auf- enthalles in Rovereto vom Staats- und Polizeiminister Grasen Pergen am 18. April 1793 abgewiesen. Therese Mantel von Marseille flüchtete 1792 vor den französischen Revolutions truppen

aus einem Kloster in Nizza nach Rovereto, wo sie in den Orden der Salesia- nerinnen eintrat, und die Zöglinge des Klosters in der französischen Sprache unterrichtete (1793). Henri Graf de la Ferte kgl. französischer Offizier, kam 1800 mit seiner Tochter von Mailand über Salb und Riva nach Rovereto, wo er anscheinend seine Gemahlin erwartete, die um dieselbe Zeit mit einer andern, zwölf jährigen Tochter auf der Reise von Paris über München und Scharnitz Innsbruck be rührte. Das Ehepaar hatte Pässe nach Venedig

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Seite 37 von 85
Datum: 01.08.1963
Umfang: 85
In diesem Rahmen stellen wir nun den Studenten Jacob Gottfried Fer rari aus Rovereto hinein, den nachmals berühmten Musiker (1763—1842). Er machte um 1780 seine Studien in Ma rienberg, kam später nach England und schrieb dort seine Memoiren, die er Seiner Maest. Georg IV., König von England, widmete (1830). Von diesem in italienischer Sprache geschriebenen Druckwerk ist in Marienberg eine Abschrift der Kapitel 5—7 vorhanden, die seine Studienzeit im Kloster behandeln ’). Da die Beschreibung

seiner Reise von Rovereto nach Marienberg auch manch Interessantes bietet, so sei sie hier noch aufgenommen: „Da mein Vater [ein reicher Seiden händler] in mir die Lust zum Handelsberuf wecken wollte, so begleitete er mich bis Bozen, um mir die Freude zu machen, an einer der vier Messen teilzunehmen, die dort abgehalten werden. Ich wählte die Messe von Bartlmä, weil sie die glänzend ste und genußreichste war. Wir fuhren also von Rovereto mit der Postkutsche nach Trient, dann von dort nach San Michele, Egna

, Bronzuolo und kamen schließlich nach Bozen. Bozen ist eine ansehnliche und reiche Stadt, reich nicht bloß wegen ihrer Mes sen, sondern auch wegen ihrer geographi schen Lage, die es ihr erlaubt, ohne Schwierigkeit mit der Schweiz, Elsaß, Bayern, Kärnten und Norditalien Handel zu treiben. Die Umgebung von Bozen ist malerisch, der Boden fruchtbar und, ob schon 50 Meilen nördlicher als Rovereto gelegen, ist sie gesegneter als wir an Korn, Hülsenfrüchten, Obst, Wein usw. Die Wei ne, die die Bozner erzeugen

in die Tasche gesteckt für den Hochw. Herrn Pater Prior und den Monsignore Prälaten ') Die Abschrift trägt den Titel: Aneddoti piacevoli e interessanti occorsi nella vita di Giacomo Gotifredo Ferrari da Rovereto. Ope- retta scritta da Lui medesimo e dedicata, col dovuto permesso, a sua Maestä Giorgio IV, Re della Gran Bretagna. Londra 1830. und Hochwürdigsten Herrn Abt der Be nediktiner zu Mariaberg. Dieses Kloster befindet sich im Vinschgau, gerade 100 Meilen von Bozen entfernt. Wir brauch ten drei

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Seite 38 von 78
Datum: 01.12.1981
Umfang: 78
ihm auch die Befähigung zur Ausübung der italienischen Unterrichtssprache erteilt. Im März 1856 ernannte ihn dann die Statthalterei zum Supplenten am Gymnasi um in Rovereto. In Rovereto fand er sich bald zurecht und verstand es, sich die Achtung der Kollegen und die Liebe der Schüler zu erwerben. Wenn inzwischen auch eine kleine Pause eingetreten war, so hat er die Poe sie doch weiterbetrieben, und 1857 erschien die Adolf Pichler gewidmete Samm lung „Aus den Bergen“, die 120 Seiten umfaßte. Als Abschluß brachte

sich eifrig als Lehrer und richtete im Gymnasium in Rovereto das naturhistorische Kabinett ein. Die Sommerferien verbrachte er meistens in Reutte oder im Lechtal, sam melte Sagen und fand immer wieder Stoffe zu romantischen Dichtungen. Das Märchenepos „Der Alpensee“ gilt als das schönste und phantasievollste Werk Schnellers. Es handelt sich um den feierlichen Einzug König Max’ II. in die Schwanburg, an deren Fuß der Alpsee liegt, wo er durch ein Traumgesicht das Treiben lieblicher und böser Seenixen

erlebt, bis er, durch einen Knall plötzlich aufgeschreckt, den Einzug des Königs sieht. In Rovereto war er ein eifriger und beliebter Professor. Aber schon damals erfüllte viele die Errichtung des Königreichs Italien mit Sorge, da man die Gel tendmachung des Regno auf Wälschtirol oder sogar auf Südtirol „fino al Bren- nero“ befürchtete. Da trat Schneller in die vordersten Reihen der Patrioten. Er war ein aufrichtiger Freund der Italiener und ihrer geistigen Bildung, aber ge gen die irredentistischen

er von Reutte aus brieflich um ihre Hand, und am 2. April 1863 fand in der Marienkirche in Rovereto die Vermählung statt. Ende Dezember 1863 schenkte sie ihm einen Sohn, Friedrich, wodurch das Familienglück vollen det wurde. 1868 folgte eine Tochter, Luigina (Gina), und 1870 Adelheid, welche der erste weibliche Doktor der Philos. Fakultät an der Universität in Innsbruck war, wo sie auch in hohem Alter starb. Immer wieder betätigte er sich aber, sei es in Versen, sei es in Prosa, in poli tischer Hinsicht

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Seite 17 von 76
Datum: 01.04.2004
Umfang: 76
orientiert haben: von Mori über Nago und Arco nach Riva - mit Auto und zu Fuß. Schließlich sind wir sogar im Internet gelandet. So können wir den zeitgenössischen Abbildungen und Kommentaren die bescheidenen „Reste“ gegenüberstellen, die wir noch aufgespürt haben. Zeitgleich haben wir auch eine entsprechende Dokumentati on ins Internet gestellt, die den „virtuel len Wanderer“ ebenfalls ein wenig ergöt zen mag (siehr auch unter http://www. uni-saarland.de/ ~ ref61 hby/Ban-I- MAR_1891-36.html): Rovereto

D ie Verlängerung der MAR über die Südbahnstation von Mori hinaus nach Rovereto wurde erst im Frühjahr 1925 realisiert. Aufgrund der verlängerten Strecken führung und der neuen Mehrheitsver hältnisse der Betreibergesellschaft nannte sich die Bahnlinie ab diesem Zeitpunkt RAR (Rovereto - Arco - Riva). 38 Nicht unerwähnt bleiben sollte in des, dass die Verlegung der Endstation von Mori nach Rovereto in Mori zum Verlust von Arbeitsplätzen führte. Aus diesem Grund besetzten Bürger von Mori anlässlich

der feierlichen Eröff nung des neuen Streckenabschnitts am 18. Mai 1925 die Schienen, was den Festgästen des Sonderzuges einen 20- minütigen Sonderhalt vor der Einfahrt in den Bahnhof Mori (Borgata) bescher te. 39 1925 wurde auch Rovereto an das Netz der Schmalspurbahn angeschlossen. I n Mori verlässt der Reisende die Südbahn- Mori Südbahnstation - strecke. Von hier nach Riva führt eine Mori Stazione kühn angelegte, schmalspurige Privatbahn, Besitz einer Bozener Gesellschaft, jedoch durch Übereinkommen

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Seite 49 von 76
Datum: 01.02.2005
Umfang: 76
Wien zu einigen. Es wurde eine Kom mission ernannt, die nicht nur den Jahr hunderte währenden Grenzstreit zwi schen Toblach und Auronzo bereinigen sollte, sondern auch endgültige Gren zen zwischen Auronzo und Ampezzo, zwischen Comelico Superiore und Sex ten, zwischen S. Vito und Ampezzo und einige Gemeinden im Gebiet von Vicenza und Brescia und deren Nach barn genau vermessen und festlegen sollte. Die venezianisch-österreichische Kommission trat 1752 in Rovereto zu sammen. Venedig ernannte

als Verhand lungspartner Pietro Correr und Frances co Morosini mit Girolamo Agazzi als Sekretär, Österreich Paris von Wolken stein und Joseph Ignaz von Hormayr mit Joseph von Spergs als Schreiber. Je de einzelne Gemeinde entsandte noch mehrere glaubwürdige Vertreter nach Rovereto; selbstverständlich waren auch Dolmetscher mit dabei. Zwischen 14. Mai und 22. August 1752 tagte die Kommission gleich acht mal in Rovereto, wobei die Verträge von 1582 und 1589 als rechtmäßige Grund lage dienten. Die Vermessung

den. Nach Abschluss der Verhandlun gen wurden für den 20. Oktober 1752 die Vertreter beider Staaten in Rovereto zusammengerufen und das endgültige Protokoll der Verhandlungen vorgele sen. In diesem Traktat wurden mehr mals die älteren Verträge als rechtmäßig erklärt. Der neue Grenzvertrag wurde vom Dogen am 13. Jänner 1753 und von der Kaiserin Maria Theresia am 7. April 1753 unterzeichnet. Zur Erinne rung an dieses wichtige Ereignis wurde im Bürgermeisterzimmer von Rovereto eine Marmortafel angebracht. Am 28. Mai

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Seite 39 von 58
Datum: 01.02.1989
Umfang: 58
des Gewinns an Andreas Rufinatscha nach Rovereto geschickt wurden, der aber bereits am 26. Februar 1893 vermögenslos gestorben war.) Rufinatscha erhielt ein Viertel des Nachlasses nach Maria Juratzka, nämlich 133 fl. in bar und einige Gegenstände, darunter eine Zither.™) Am 25. Mai 1893 starb Johann Rufinatscha. Die Verlassenschaftsabhandlung, die sich über ein Jahr hinzog und am 20. August 1894 durch Einigung der Erben auf eine außergerichtliche Erbsteilung beendet wurde, offenbart die Lebensverhältnisse

Auskünften führte. Dieser hatte an die befreundete und mit dem Erblasser angeblich verwandte (Nichte) Rosa Sandner geschrieben und die Nachricht erhalten, daß der Verstorbene außer Andreas keine nahen Verwandten hatte. Andreas sei jedoch zu Beginn des Jahres in Rovereto verstorben und hinterlasse fünf Kinder, nämlich Anna Smelzer, Tisch lersgattin in Trient, Maria Riboldi, Schneidermeistersgattin in Monza bei Mailand (beide aus 1. Ehe), Rosa Sandner, Uhrmachersgattin in Meran (aus 2. Ehe), Paula Cainelli

, Bäckersgattin in Rovereto, Albert Rufinatscha, Schmiedemeister in Villa Lagarina bei Rovereto (diese aus 3. Ehe). Im Gerichtsakt werden weiters die Sterbeurkunden der Eltern aus Mals zitiert, nach deren Ableben mangels Vermögen keine Verlassenschaftsabhandlung stattfand. 7 ‘) Weiters meldete sich Maria Rufinat scha geb. Lutz beim Bezirksgericht Brixen und gab an: „Mein verstorbener Ehe mann Lorenz Rufinatscha war mit dem Vater des Erblassers als Geschwisterkind verwandt, indem der Vater meines Mannes

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Seite 5 von 78
Datum: 01.12.1968
Umfang: 78
1844, der Kreis an der Etsch 1846. Anfangs 1847 publizierte Staffier dann noch ein „Register über die in den deutschen Kreisen von Tirol bis Vorarlberg vorkommenden Ortschaften, Berge und Täler, Gewässer und merkwürdigen Personen“. Die Beschreibung der beiden welschtirolischen Kreise Trient und Rovereto sind nicht mehr zur Ausgabe gelangt. Noch im Dezember 1844 hoffte Staffier, das ganze Werk ungefähr in drei Jahren zum Abschluß zu bringen. In einem an seinen Gönner, den früheren Gouverneur Grafen

Wilczek gerichteten Brief vom 7. 2. 1847 aber bemerkte er bereits resiginiert: „Wann ich das italienische Tirol, nämlich die Kreise Trient und Rovereto zustande brin gen werde, liegt dermalen ganz außer meiner Berechnung, da mir die gegen wärtigen ungünstigen amtlichen Verhältnisse zu jener literarischen Arbeit durchaus keine Muße gestatten.“ Ohne amtliche Unterstützung war es aber für Staffier aussichtslos, die nö tigen statistischen und historischen Daten mit der angestrebten Zuverlässig keit

und Vollständigkeit zusammenzubringen. So ist es gekommen, daß das großangelegte Werk Stafflers leider ein Torso blieb. Das von Staffier über die Kreise Trient und Rovereto bereits gesammelte ziemlich umfangreiche, aber sehr ungleichwertige Material, befindet sich — sowie auch die auf die ganze Arbeit bezügliche Korrespondenz — jetzt im Be sitz des Ferdinandeums. Das erschienene Werk fand großen Beifall und zahlreiche Abnehmer. Außer vielen günstigen Besprechungen, die darüber im In- und Ausland erschienen

, erhielt er von Kaiser Ferdinand von Österreich, vom König von Württemberg, und sogar vom Kaiser von Rußland goldene Verdienstmedaillen. Auch über sandte ihm die gelehrte Gesellschaft degli Agiati in Rovereto das Diplom als ihr Ehrenmitglied. Die letzte Stufe seiner Beamtenlaufbahn erreichte Johann Jakob Staffier am 29. April 1843 durch die Ernennung zum Gubernialrat und Kreishauptmann für das Pustertal mit dem Sitz in Bruneck. Nach wenigen Jahren seiner dorti gen Tätigkeit wurde er mit Entschließung

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Seite 7 von 66
Datum: 01.08.1992
Umfang: 66
verlängert werde. Für die Haltbarkeit und die Lebhaftigkeit („vivacitä“) der Farben hatte Craffonara jeweils nach Fertig stellung einer Station ein Jahr Garantie zu geben. Schon einen Tag nach der Vertragsunterzeichnung wandte sich der Künstler schriftlich an den befreundeten Religionsphilosophen Antonio Rosmini (1797 bis 1855) aus Rovereto. Er erhoffte sich von ihm theologischen Rat für die ihm frei gestellte Ikonographie der Deckenbilder. 15 ) Ein Treffen muß im Februar 1832 in Rovereto stattgefunden

haben. 16 ) Eine Klärung seiner Fragen hatte der Künstler aber nicht sofort erreicht, da er sich noch am 15. April in einem Brief an Rosmini beklagte, daß die Zeit immer weiter fortschreite und bezüglich des Programmes der Deckenbemalung noch nichts geschehen sei. Er erwartete offensichtlich einen brieflichen Vorschlag des Theologen. 17 * ) Der Wunsch des Künstlers, ein erneutes Treffen herbeizuführen, konnte von Rosmini nicht so bald erfüllt werden, da er über Ostern des Jahres 1832 nicht wie üblich in Rovereto

des Kreuzweges ausgeführt haben. Ohne daß ein weiterer Brief eine Änderung der von Rosmini vorgeschlagenen Op ferikonographie belegen würde, erwähnte Craffonara im Juni 1832 die Serie der Aquarellentwürfe mit Darstellungen von 14 Propheten und Patriarchen, welche er Rosmini unbedingt zeigen wollte, falls dieser nach Rovereto käme. Aus dem Brief geht eindeutig hervor, daß auch diese Ikonographie von Rosmini stammte. 19 ) Die insgesamt 28 Entwürfe hatte Craffonara demnach in weniger als sechs Mo- 1 j Brief

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Seite 25 von 66
Datum: 01.08.1992
Umfang: 66
(Stresa, CISR, A.S.I.C., Al- Teca „12“, Nr. 549). Rosmini bat - auf grund seiner mangelnden Kenntnisse der deutschen Sprache - F. A. Marsili an hand der (nicht erhaltenen) Notizen des Künstlers einen Verteidigungsartikel zu verfassen oder diese an Giuseppe de Te- lani weiterzureichen (Brief Rosminis an Marsili v. 23. Februar 1834 [EC V (1890) Nr. 2195]). Francesco Antonio Marsili (1804-1863) lebte von der in Rovereto be heimateten Seidenspinnerei, betätigte sich schriftstellerisch und politisch

. Er war Herausgeber des „Giornale Agrario Trentino“, Mitarbeiter der „Wiener Re vue“ und des bei Marchesani verlegten „Messaggiere Tirolese“. Er war Sekretär der Handelskammer und der „Accade- mia degli Agiati“ in Rovereto. 1848 wur de er Abgeordneter im Frankfurter Par lament. Er übersetzte u. a. die Werke des französischen Dichters Alphonse de La martine (1790-1869), z. B. 1833 die „Me- ditazioni“). Zu Marsili s. M. Chiesa, Un carteggio politico di F. A. Marsili con Antonio Rosmini, Trient 1931; G. Ber- tanza

, Biografia di Francesco Marsili, Ms Rovereto, Archiv der Accademia degli Agiati; ÖBL 6 (1975), 11. G. de Telani war als Mitglied der Roveretaner Akade mie ebenfalls (kunst-)schriftstellerisch tätig (u. a. eine Monographie über den Onkel Antonio Rosminis, den Maler und Architekten Ambrogio Rosmini [„Notizie intorno alla vita e a molte opere di Am brogio de Rosmini Serbati Roveretano, Rovereto 1823“]). ■'") BT (Nr. 94-96 v. 24. 11., 27. 11. u. 1. 12. 1834). Beda Weber (1798-1858); Priester

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