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Schlern
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Seite 51 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
Fakt ist, dass sich viele Forscher für die Herbst als alteingesessenes Toblacher Rittergeschlecht aussprechen, wofür einige Indizien sprechen - gleichzeitig fehlen jedoch die nachhaltigen Beweise bzw. ist die Kontinuität der Quellenlage fragwürdig. Diese Kontinuität setzt eigentlich mit Erhard Herbst von Toblach ein, und die „große“ Geschichte der Herbst beginnt erst mit ihm und seinen beiden Söhnen. Nicht wegdiskutieren lässt sich, dass zumindest die Söhne Kaspar und Christoph Herbst

ihren Werdegang außerhalb von Toblach erfahren haben und zumindest ihre Wurzeln im Herzogtum Krain hatten. Wie kam es aber, abgesehen von den verwandtschaftlichen Beziehungen, dazu, dass die Gebrüder Herbst ihren Eltern nach Toblach folgten, sich dort niederließen und dort so bedeutend werden konnten? Dazu gilt es festzuhalten, dass mit dem Tod des letzten Grafen Leonhard von Görz im Jahre 1500 die Grafschaft Görz an das Haus Österreich bzw. an Maximilian I. ging: Diese Grafschaft schloss neben den Gebieten

zu kämpfen. Sie waren wertvolle Soldaten, erfahren durch viele Schlachten gegen die Türken. Unter diesen befanden sich das bedeutende Geschlecht der „Graben“, welches sich in den Gerichtsbezirken Lienz und Heinfels niederließ, und die „Gebrüder Herbst“, die sich im Gerichtsbereich von Toblach Welsberg eine Zukunft aufbauen wollten. So gesehen, begaben sich Kaspar und Christoph Herbst in erster Linie wegen ihrer Verdienste als Berater und Offiziere des Kaisers nach Toblach, sozusagen als direkte Gesandte

Maximilians I. 14 Dem älteren der beiden Brüder, nämlich Kaspar Herbst, ging der Ruf voraus, ein kulturell hochgebildeter und überaus geschäftiger Mann gewesen zu sein, der wohl schon in frühen Jahren bei Maximilian I. in engeren Diensten stand. In Bezug auf Maximilians berühmtes autobiographisches Sammelwerk „Weißkunig“ wird sogar angenommen, dass u. a. auch Kaspar Herbst an dessen Ausfertigung beteiligt gewesen war. So berichtet etwa eine Anmerkung von Maximilian am Rande des Kapitels

, welches sich mit seiner Hochzeit mit Maria von Burgund beschäftigt, Folgendes: „[...] der Dekan (Melchior Pfinzig von Nürnberg) sieht vor, dieses von Kaspar Herbst von eigener Hand verfasste Kapitel zu kontrollieren und eventuell zusammenzufassen [..]“P Abgesehen von seinen literarischen Fähigkeiten lässt die Tatsache, dass Maximilians Hochzeit mit Maria von Burgund bereits 1477 stattgefunden hatte, den Schluss zu, dass Kaspar Herbst spätestens von da an mit dem Habsburger in gutem Kontakt stand, eventuell schon in Burgund

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Seite 92 von 112
Datum: 01.12.2014
Umfang: 112
Das Wappen des Geschlechts der Herbst. Ausschnitt aus dem Flachrelief der ersten Station des bekann ten Toblacher Kreuzwegs, als deren Stifter die Herbst Toblach ein großes kulturelles Erbe verma chen konnten. Heft 3, S. 47 Kaufbrief Erhard Herbsts von Toblach für die Ma rienwallfahrtskirche in Aufkirchen, aus dem Jahre 1496. Aus der Urkundenreihe der Pfarre Toblach (1326-1782). Heft 3, S. 48 Kaspar Herbst von Herbstenburg, der Ältere der Ge brüder Herbst (t 1523), kaiserlicher Kammerdiener

sowie Hauptmann und Viztum zu Cilli; ab 1512 Landrichter zu Welsberg sowie Amtmann und Mautner zu Toblach. Ausschnitt aus dem Flach relief der ersten Station des Toblacher Kreuzwegs. Heft 3, S. 50 Christoph Herbst von Herbstenburg, der Jüngere der Gebrüder Herbst (t 1538). Ausschnitt aus dem Flachrelief der ersten Station des Toblacher Kreuz wegs. Heft 3, S. 53 Ansicht der „Herbstenburg“ von Südwesten. Der aus dem 15. Jahrhundert stammende „Görzer Turm“ wurde unter den Gebrüdern Herbst noch vor 1510

zum größten und bedeutendsten Ansitz in Toblach ausgebaut. Die im Renaissancestil gehaltene, mäch tige Wohnburg diente nicht nur als Residenz, son dern zeitweise auch als Gerichtssitz mit dazugehö rigem Kerker. Heft 3, S. 55 Erhalten gebliebenes Fragment des Grabmals der Ge brüder Herbst. Das Flachrelief zeigt eine Darstel lung mit Kaspar Herbst und seiner Ehefrau Helena geb. Frankenpan in betender Haltung. Wohl ein um 1520 entstandenes Werk des damals in Toblach wiederholt beauftragten Bildhauers Michael

Parth. Es befindet sich heute links des Eingangs der Tob lacher Pfarrkirche, als eines der letzten Überbleib sel aus der Zeit des alten gotischen Vorgängerbaus. Heft 3, S. 56 Erste Station des Toblacher Kreuzwegs, Frontalan sicht. Die fünf Passionsstationen sind als „offene Kapellen“ gestaltet. Das Flachrelief der ersten Sta tion zeigt in der oberen Szene die Händewaschung des Pilatus, in der unteren Christus als Schmer zensmann, mit Stiftern bzw.Stiftsvollstreckern, Kaspar und Christoph Herbst

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Seite 52 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
Geschichte Abb. 3 Kaspar Herbst von Herbstenburg, der Ältere der Gebrüder Herbst (+ 1523), kaiserlicher Kammerdiener sowie Hauptmann und Viztum zu Cilli; ab 1512 Landrichter zu Welsberg sowie Amtmann und Mautner zu Toblach. Ausschnitt aus dem Flachrelief der ersten Station des Toblacher Kreuzwegs. Aufnahme: Pasini, Toblach flp ' v ‘ ts einen beachtlichen Geschäftssinn besessen haben, denn im Jahre 1510 wurde er u. a. zum Miteigentümer der Quecksilberminen von Idrija in Krain. Diese Minen

, die während des Krieges allerdings in die Hände der Venezianer fielen, zählten damals zu den wichtigsten ihrer Art in Europa. 1512 erhielt Herbst zudem Castel Lueg am Carso/Karst und Castel Laas/Loz in Krain, wo er schon verschiedene andere Besitzungen sein Eigen nannte. 19 Ganz allgemein war 1512 ein bedeutsames Jahr im Leben des Kaspar Herbst. Er, der inzwischen zum kaiserlichen Kammerdiener sowie Hauptmann und Viztum zu Cilli aufgestiegen war, heiratete damals eine Gräfin aus seiner Heimat Krain: Sie hieß Helena

Frankenpan (o. a. „Frangipani“), war die Schwester des kroatischen Grafen und berühmten Landsknechtführer Kristo Frankenpan (1483-1527) und die Witwe des Adeligen Giorgio Thurn-Valvassina. 20 Noch wichtiger war, dass Kaspar Herbst der Gerichtsbezirk in Toblach anvertraut wurde und von Kaiser Maximilian am 12. Juni 1512 zum Landrichter zu Welsberg sowie zum Amtmann und Mautner zu Toblach ernannt wurde. 21 Es ist zu vermuten, dass Kaspar schon vorher seinem Vater nach Toblach gefolgt

war, höchstwahrscheinlich kam er zu Beginn des 16. Jahrhunderts und im Gefolge Maximilians dorthin. Im Zuge des Venezianerkriegs dürfte auch sein Bruder Christoph - ein „Mann der Waffen“ - ins Hochpustertal gelangt sein, und zwar im März des Jahres 1508, als der kaiserliche Oberkommandant Erich von Braunschweig nach der schweren Niederlage bei Rusecco sein dezimiertes Heer mit erfahrenen, professionellen Truppen neu organisieren musste. Gemeinsam beschlossen die Gebrüder Herbst, sich in Toblach langfristig

niederzulassen. Zu diesem Zweck hatte Kaspar Herbst wohl bald nach 1500 damit begonnen, den alten „Görzer Turm“ in unmittelbarer Nähe der Toblacher Pfarrkirche zu ihrer Residenz, zur heute noch imposanten „Herbstenburg“, auszubauen. Dieser im Renaissancestil gehaltene Ansitz dürfte noch vor 1510 vollendet worden sein - aber dazu später noch mehr. In der Folge residierten die Brüder bis zu beider Tod in dieser Burg, sodass ihr Geschlecht die Bezeichnung „von Herbstenburg“ erhielt. Letztlich dürfte

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Seite 53 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
in den österreichischen Erblanden) zum Verwalter von ganz Krain ernannt - mit der besonderen Aufgabe, das Herzogtum vor den Türken zu verteidigen, die es in der Vergangenheit bereits mehrmals angegriffen hatten. Kaspar Herbst starb um die Mitte des Jahres 1523 und wurde wie seine Eltern in Pfarrkirche von Toblach beigesetzt, und zwar wie später auch sein Bruder Christoph in der Kapelle zur hl. Katharina. 23 Da die Ehe mit Helena kinderlos geblieben war, fiel der Großteil seines Erbes

an seinen Bruder Christoph. Laut Alois Trenkwalder umfasste diese ansehnliche Hinterlassenschaft 926 Pfund und 42 Kreuzer an Geld, sämtliche Herbstische Besitzungen in Toblach und dazu ein Guthaben von 2.000 Gulden beim Amt von Cilli. 24 Anders als sein älterer Bruder Kaspar zeichnete sich Christoph Herbst als ein „Mann der Waffen“ aus. Es wurde schon angedeutet, dass Christoph 1508 im Zuge des Venezianerkriegs nach Toblach gekommen war, um unter Erich von Braunschweig und später mit dem Kaiser

selbst um die Eroberung des Cadoretals zu kämpfen. Darüberhinaus unterstützte Christoph seinen Bruder einerseits beim Aufbau der Herbstenburg als ihrer gemeinsamen Residenz in Toblach, andererseits dürfte er diesem auch in der Verwaltung des Gerichtsbezirks und Amtes in Toblach unter die Arme gegriffen haben, da in entsprechenden Urkunden der Jahre 1513 bis 1523 wiederholt sein Name zu finden ist. 25 Am 23. Mai 1515 machte Kaiser Maximilian I. seinen treuen Vasallen Christoph Herbst zum neuen Kommandanten

der ampezzanischen Bevölkerung nahm der jüngere Herbst nicht nur keine Rücksicht, er missbrauchte vielmehr seine Machtposition, indem er etwa willkürlich die Mauttarife anhob oder nicht davor zurückschreckte, im Namen der Innsbrucker Regierung und mit fadenscheinigen Begründungen Güter und Besitz zu konfiszieren. Die betroffenen Ampezzaner beschwerten sich in Innsbruck, und König Ferdinand I. schaltete sich ein, um gegen Christoph Herbst ein Verfahren einzuleiten. Dass es nicht dazu kam, kann möglicherweise

damit zu tun gehabt haben, dass Christoph just zu dieser Zeit (1538) verstarb. 29 Auch im Vorstand des Rechtsbezirks Toblach Welsberg agierte Christoph Herbst zuweilen mehr mit Härte denn mit Umsicht. Nach dem Tod seines Bruders Kaspar Herbst im Jahre 1523 hatte Christoph dessen Ämter des Pflegers (bzw. Landrichters) und Mautners zu Toblach übernommen und wohl bis zu seinem Tod behalten. Und das, obwohl ab dem Jahre 1530 auch im Fall von Toblach Welsberg das Ende der vom Tiroler Landesfürsten direkt

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Seite 18 von 68
Datum: 01.03.1975
Umfang: 68
che Leibeserben hinder sein“ hatte ”). Er erhielt eine neue Ernennung, aber zugleich auch eine Kürzung der „Besoldung“: statt der bisherigen 550 Gulden sollte er sich mit 400 Gulden jährlich „begnügen“ und dazu sich verpflichten, 400 Gulden für Ausbesserungsarbeiten im Schloß „zu verpawen“. .. Ich Cristoff Herbst... des Herrn Ferdinanden römischen Kunig ... haubtman des Gschlos zum Perotlstain, bekhenn.. . daß K. M. . . aber yetzo mir auf mein underthanig bitt... zuegesagt, mich mein Jebenlang

bey der Haubtman- schafft Perotlstain, auch dem dorf und guetern zu Haiden sambt den Zollen ... bleiben zu lassen . . . * 7S * * * ) Jetzt fühlte sich Herbst gegen Beschwerden der „Untertanen“ vollkommen abgesichert; er war dazu, mindestens seit 1535, Richter geworden und verwalte te die Justiz nach seinem Gutdünken; von den „Freiheiten“, die Kaiser Maxi milian den Ampezzanern bestätigt hatte, hielt er nicht viel: hier z. B. einige Stellen aus seinem Brief vom 10. 11. 1536: „... Wie rool. .. ain

... Sooer aber zroen oder drey der selben Radelfiierer zukert und peinlich gefragt roürden iren anhanng ahzuzai- gen, roer ich gueter zuuersicht sollich merckhlich ungehorsam dardurch abzu stellen ..." 7> ) Um die verkürzte Besoldung wettzumachen, erhöhte Herbst willkürlich das Weggeld beim Schloß, so daß das Pustertaler Vieh nicht mehr durch Ampezzo, sondern durch Buchenstein in die Ebene getrieben wurde. (Beschwerde des Herbst gegen dieses „Contraband“.) Er ließ Besitz von „Fremden“ enteignen

: „... im nögstuerschinen 1535 Jar hab ich die nachgeschriben uier Stuckh Erdrich in Hayden erfragt, so des krumpen Schneiders zu pleiff geroesen; die hab ich zu K. M. hannden eingezogen . .. 80 ). Sogar in kirchliche Dinge mischte sich Herbst ein und bat „die Pfarre zu Haiden ... seinem Pflegesohn moriz Gössel zu oer leihen ... 81 ). Er nahm mit Gewalt viel Weidegrund um das Schloß herum den Besitzern ab und mästete darauf sein eigenes Vieh; er verhängte hohe Geld strafen für jedes kleine Vergehen und ließ sie brutal

eintreiben. Die Ampezzaner haben sich in ihrer Geschichte Übergriffen gegen ihre Selbständigkeit immer entschieden entgegengesetzt; auch diesmal verklagten sie mutig den eigenen Hauptmann beim Landesfürsten. Bevor der Prozeß zu Ende ging, vielleicht aus Ärger darüber, starb Christoph Herbst. Am 13. 4. 1538 war er schon tot 82 ). Die Herbstenburg, von ihm erbaut, steht heute noch in Toblach; in der nahen Pfarrkirche (an der Rückwand) sieht man noch das Grabrelief für Christoph, seine Frau Regina Gimeber

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Seite 19 von 68
Datum: 01.03.1975
Umfang: 68
Prozeß gegen Christoph Herbst 1. Zeugenaussagen, betr. Weggeld oder Zoll bei Beutelstein; bei Friedrich von Brandis in Toblach: .. Blasi Schluderpacher unter dem Waldt... Wolff Staiger zu Toblach ... Ich Pauls Strigl zu Niderndorff im Lantgericht Welsperg gesössen bekhen hiemit das... dy uon haydn und andere auff dem Peitlstain khain maut geben von mein oder andern guetter, dergleichen von dem vich khiain und groß ... Alß aber Christoff Hörbst den Peitlstain hat aingenumen, da hat er dy haydner

gekauft und seit dem unangefochten besessen hatten. Der Hauptmann von Thun hatte diese Rechte anerkannt. Zeugenaussagen: „... Als Jacob Thunen tot, ist ime Cristof Herbst nachge folgt, welcher mit ernstlichen seiner Gewalt und Schärfe .. . der Gemeinde Ge rechtigkeiten mit Gewalt sich ab zuprechen understanden . . . die armen mit Gemalt abgetriben, daß sie nit allein ir Viech nimmer haben darauf treiben füren, son dern irer Gerechtigkeit gänzlich enthalten müssen ... und ein Haubtman nit allein sovil

Viechs darauf treibt, wievil zum Schloß nötig, sondern vil mer, groß und klain, dadurch er sein grosser Nuts mit verkaufen Schmalts, kas und andern auch außerhalb des Schloß da schaffen kann. Wiemol nun eine Gemeinde oft und alle far bei Herbsten und anderen Haubtleuten umb Abschaffung solches Geroalts angehalten, haben sie doch nie zu irer Aue kommen mögen, sonder er Herbst unsere Hirten, so darauf gefahren, mit Strafen und Gefengnüs geplagt. . . Hoff nung, das K. M. die armut einer ganzen Gemeinde

mer dann der Nuts einer Person erwegcn wird ... Zuan de Supjei, ein Viechhirt bezeugt, dieweil er daselb geweidet, sei er durch Underhaubtman ins Schloß erfordert worden und 7 Tag und 6 Nacht daselb fänglich gelegen; dieweil habe der Herbst zroay diener hingeschickt und das Vich uon Stund an ab den Berg treiben lassen ... Als er aber den Hirten ausgelassen, hat er 3 andere Personen uon der Gemeinde fänglich uerstrickt und darzue derselben ime ir Vich auf den Berg nicht zu weiden müssen anloben

3. Ausbeutung der Ampezzaner; Zeugenaussagen: „... Anthoni da die, Zan Laurentzo, Biazo Zangran, Zanyn de Potzo vermelden, das inen roarß khundt und gut wissentlichen ist, das Hannß von Campo einer Erbschafft halben uon dem Hauptman zu Peitlstain Cristoffen Herbsten ain Rechtuerttigung gehabt, aber unangesehen und vor erledigung derselben hat gedachter Herbst etliche Stuckh bis in vierdthalbhundert gülden roerth auß solicher erbschafft genomen und ime selbs aigeriß einnemenß eingetzogen ... Barthol

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Seite 50 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
Toblacher Kirchenurbar von 1420, worin er als „Nikel Erb (aus/zu) Niderndorf“ einmal nachweisbar ist. 9 Danach folgt erneut eine Periode ohne jegliche Information über die Herbst, bis schließlich Ende des 15. Jahrhunderts in den lokalen Quellen der Name des Erhard Herbst von Toblach aktenkundig wird - damit sind wir aber auch schon automatisch bei der zweiten Herkunftsversion angelangt. Gemäß dieser zweiten Version entstammte das Geschlecht der Herbst dem Herzogtum Krain im heutigen Slowenien

. Demnach gelangte der angesprochene Erhard Herbst erst über eine Heirat nach Toblach. 10 Und zwar vermählte er sich mit Dorothea Arnold, der Tochter des Welsberger Landrichters Christoph Arnold - Repräsentant einer der angesehensten Toblacher Adelsfamilien jener Zeit. 11 * Aus dieser Verbindung entsprossen die Söhne Kaspar und Christoph Herbst, die in Toblach später bedeutende und nachhaltige historische Spuren hinterlassen sollten. Auch Erhard Herbst war sicher kein unbedeutender Mann, denn abgesehen

dieser Besitz ursprünglich zu ihrem Arnoldschen Erbe. 12 Nachdem auch Erhard Herbst gestorben war, wurden die beiden Eheleute in der alten gotischen Pfarrkirche von Toblach, genauer vor deren Altar, begraben; jedenfalls laut Joseph Resch, der zudem berichtet, dass Christoph Herbst dort um 1524 auch eine Inschrift und sein Familienwappen anbringen ließ. 13 Heute bleibt allerdings festzustellen, dass die Frage nach der Herkunft des Herbstischen Geschlechts nicht mit der letzten Sicherheit geklärt

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Seite 54 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
Heft es bereits im Zuge der Tiroler Bauernunruhen von 1525, in deren Folge sich die Pustertaler Gerichte zu einem eigenen Landtag zusammenschlossen und eigene Beschwerdeartikel verfassten, zu konkreten Vorwürfen des Amtsmissbrauchs gegen den Toblacher Pfleger Christoph Herbst gekommen war. So klagte man etwa dessen willkürliche Zoll- und Abgabeforderungen an, ebenso dessen eigentümliche Umsetzung von landesfürstlichen Verordnungen und generell dessen anhaltende Bedrückung der Bauern. 31 Fakt

ist auch, dass sich Christoph Herbst ferner bei der Bekämpfung der Täuferbewegung im Pustertal einen Namen machte und insbesondere ab 1529 - also auf dem Höhepunkt der Huttererverfolgung - relativ oft in den Akten zu finden ist. Dabei legte er ein sehr wechselhaftes Verhalten an den Tag, das von einer Begünstigung der Täufersekte über deren akribische Aufdeckung bis hin zur übertriebenen Härte bei der Einkerkerung und Folterung ihrer Mitglieder reichte. 32 In jedem Fall blieb Christoph sein ganzes Leben lang

ein harter, unnachgiebiger Mann, geprägt von seinen vielfältigen Kriegserfahrungen, rastlos bei der Verfolgung seiner Ziele und ohne allzu große Ambitionen, sich überall beliebt zu machen. Dafür liefert nicht zuletzt folgende Episode ein Beispiel: Nicht lange vor seinem Tod hatte der Jüngere der Gebrüder Herbst eine Auseinandersetzung mit dem berühmten, aus dem Cadore stammenden Maler Tiziano Vecellio (* um 1488/1490 in Pieve di Cadore, t 1576 in Venedig, einer der Hauptmeister der italienischen

Hochrenaissance), weil dessen Bruder Francesco von der habsburgischen Verwaltung ermächtigt worden war, in den Wäldern rund um Peutelstein eine große Holzschlägerung durchzuführen. Christoph hatte es ihm aber dennoch untersagt, bis schließlich König Ferdinand I. ihn schriftlich dazu aufforderte, dass „der venezianische Maler Tiziano Holzschlägerungen bis zu 1.000 Frachten innerhalb fünf Jahren in Peutelstein durchführen kann“ - dabei extra hinzufügend, dass Herbst diesen Befehl zu respektieren

habe! Dazu muss man wissen, dass Tiziano im Dienste der Habsburger stand, es jedoch vorzog, sich aufgrund ihrer notorisch klammen Kassen „in natura“ bezahlen zu lassen. 33 Dass Christoph Herbst allerdings auch eine schöpferische Ader in sich trug, bewies er durch großzügige Stiftungen und großartige Bautätigkeit, mit denen er sich neben bzw. zusammen mit seinem Bruder Kaspar in Toblach nachhaltig Ruhm erwerben sollte. So ist bekannt, dass nicht lange nach dem Übergang des Görzer Erbes an Habsburg um 1500

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Seite 15 von 50
Datum: 01.05.1968
Umfang: 50
zur Verfügung stehen. Buchfinkennester findet man daher in Laub- und Nadelwäldern, in Hecken und sogar in Feldgehölzen. Sie suchen ihre Nahrung weniger im Geäst als auf dem Boden mit niedriger Vege tation, wobei sie hauptsächlich Insekten, Würmer oder Sämereien verzehren. Die Buchfinken halten sich vorwiegend im Tale auf und nur wenige wagen sich bis zur Waldgrenze hinauf. Nach der letzten Brut im Herbst rotten sie sich dann zu Tausenden zusammen, um endgültig im Oktober-November abzu ziehen. E. Lampacher

beobachtete, daß im Winter auch einzelne, eigenartiger weise vorwiegend Männchen, im Talboden von Sexten Zurückbleiben. Nahe verwandt mit dem Buchfink ist der Bergfink (Fringilla montifringilla) — Abb. 9 —, der im Gebiete von Sexten im Herbst durchstreicht und auch im Frühjahr überall bis zur Waldgrenze vorkommt. Er ist also vorwiegend Winter gast und läßt sich vom Buchfinken leicht durch den auffallend schmalweißen Bürzel und durch weniger Weiß an Flügeln und Schwanz auseinanderhalten. Zu Hause

ist er in den Wäldern des nördlichen Eurasiens von Skandinavien bis Kamtschatka. Der Kirschkernb.eißer (Coccothraustes coccothraustes) — Abb. 10 — gehört zu einer weiteren Unterfamilie der Finkenvögel. Dieser durch den riesigen Kegelschnabel auffallende Vogel streicht im Frühjahr und Herbst durch das Sextental. Dabei hält er sich nur in tieferen Lagen auf und nistet nie. Sein Lebensraum sind Laub- und Mischwälder, wo er von Knospen, Sämereien und Kernen lebt. Der Dompfaff oder Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) — Abb

. 11 — besitzt einen ebenso kräftigen Schnabel und trägt Rot an Unter seite und Kopfseiten zum weißen Bauch. Kopfplatte, Kinn und Schwanz sind schwarz und die Oberseite ist grau mit weißem Bürzel. Der Dompfaff besiedelt das Sextental das ganze Jahr über in verhältnismäßig vielen Exemplaren. Während er im Sommer durchwegs im Wald bis zur Waldgrenze anzutreffen ist, wo er das erstemal im April-Mai und dann im Juni-Juli brütet, hält er sich im Herbst auf den Feldern sowie in der Nähe der Häuser

auf. Eigenartiger weise stellten wir durchwegs viel mehr Weibchen als Männchen fest. Ob dies durch die Tatsache, daß viele Männchen wegen des schönen Gesanges und der ansprechenderen Färbung gefangen werden, mitbedingt ist, wage ich nicht zu entscheiden. Nie konnten wir — entgegen den Berichten vieler Lehrbücher — beobachten, daß sie sich von Samen verschiedener Nadelhölzer ernähren. Da gegen trifft man Gimpel im Herbst vorwiegend auf Vogelbeerbäumen sowie auf Brennesseln an; im Winter

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Seite 17 von 68
Datum: 01.03.1975
Umfang: 68
der „Zoller“ oder „Einnehmer“, für den Zoll des ausgeführten Holzes und Viehs verantwortlich, von der Kammer von Innsbruck ernannt; sonst verwalteten sich die Ampezzaner selber, frei und demokratisch. Nach der Ernennung war der Hauptmann dem Regiment (Justiz) und der Kammer (Finanz) von Innsbruck verantwortlich; die Berufungen in Prozessen, die Beschwerden gegen den Haupt mann usw. gingen von Ampezzo direkt nach Innsbruck oder zum Landesfürsten. Der Hauptmann Christoph Herbst: zweite Amtszeit

(1525—1538) Sein „Revers“ vom 3. 12. 1525 enthält auch den Text der Ernennung: Wir Ferdinand ... Erzherzog zu Österreich ... bekennen ... daß wir Cristof- fen Herbst zu unserem Haubtman unseres Sloss Pewtlstain ... au/genomen und ime dasselb unser Sloss mitsambt dem dorff und gueter zu den Haiden, auch den Zollen ... innezuhaben beoolchen haben ... Er sol unsre, underthanen bey irn freyhaiten lassen... auch one sondern unsern beuelch, willen und wissen davon, kain krieg anfaben noch angriff thun

, noch sich damit gegen unsern oeinden ... befride n ... und so er daraus reiten wirdet, sol er dem Underhaubtman ayd geben ... sollen aber nicht baide von, noch aus dem sloss ziehen, sonder ir ailrueg ainer darinn sein und bleiben ... und man mir unser Sloss erfordern, des mir alzeit zu thun macht haben, so soll er uns das Sloss ruiderumb ab tretten ..." 7 *) Die Besoldung und die Besatzung blieben gleich wie beim Haupt mann von Thun. Herbst selbst berichtete: „... das gschios peitlstain ... darinnen grossen manngel

erfault... Das Gsblos hat kain Streichmer nit; weit mol not sein mit der weil; so ist der Graben seicht... Christoph Herbst setzte also Hans Vogl (oder Vogler) als Unterhauptmann ein; Vogl blieb auf Beutelstein vom Januar 1526 bis 1546! Herbst ließ tat sächlich verschiedene Ausbesserungsarbeiten im Schloß verrichten, weilte öfters selbst darin (sonst residierte er in Toblach) und aus der Hauptmann schaft machte er eine ergiebige Geldquelle. Es paßte ihm deswegen nicht, daß sie „allzeit“ ihm gekündigt

werden konnte. Da seine Methoden nicht ge rade zimperlich waren, gab er auch sehr ungern Rechenschaft über seine Einkünfte; er ersuchte also, man möge ihn von Verrechnungen befreien und ihm Beutelstein auf Lebenszeit überlassen. Die erste Bitte „die Maut auf sein lebenlang unuerrait innezuhaben“ wurde von Ferdinand abgewiesen 75 ); die zwei te Bitte bewilligt. Vom Standpunkt der Regierung war Herbst ein guter Hauptmann: ener gisch und eifrig; er hatte sich im Krieg (1508—11) bewährt, eine Kompanie

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Seite 62 von 132
Datum: 01.07.2013
Umfang: 132
Heft 7/8 79 Vgl. Taufregister der Sankt-Petri-Kirche, Kopenhagen, 1874, S. 256, Nr. 26. 80 Vgl. ebd. 1875, S. 123, Nr. 28. 81 Vgl. ebd. 1877, S. 134, Nr. 10. 82 Vgl. Sterberegister der Sankt-Petri-Kirche, Kopenhagen, 1882, S. 87, Nr. 4. 83 Vgl. Folketaellinger pä Internettet unter www.sa.dk/content/de/ vom 1. Februar 1880, FT-1880, D4308. 84 Meraner Zeitung Nr. 59 vom 17. Mai 1899, S. 4. 85 Meraner Kurliste. Herbst-Saison 1884. Nr. 1 vom 1. September 1884, Parteienzahl 41. 86 Ebd., Parteienzahl

42. 87 Vgl. Meraner Kurliste. Frühjahrs-Saison 1885. Nr. 1 vom 7. April 1885, Parteien-Zahl 693; ebd., Herbst-Saison 1885. Nr. 1 vom 1. September 1885, Parteien-Zahl 46. 88 Vgl. Meraner Kurliste. Winter-Saison 1884/85. Nr. 1 vom 9. November 1884, Parteien-Zahl 474. 89 Meraner Zeitung Nr. 59 vom 17. Mai 1899, S. 4. 90 Vgl. Verfachbuch Meran 1885, fol. 3744r-3751v, Südtiroler Landesarchiv in Bozen. 91 Kaufvertrag vom 29. August 1885; Adolph Neubert wird danach erstmals im Adressbuch des Kurortes Meran

und Dorothea Margaretha handeln, Töchter von Adolph Gustav Neubert, dem jüngeren Bruder von Carl Friedrich August Neubert, und Cousinen von Ernst Richard Neubert; Ernst Richard und Dorothea Margaretha, geboren am 21. Mai 1865 in Neumünster, heirateten am 21. August 1888 in Kopenhagen, vgl. Trauregister der Sankt-Petri- Kirche, Kopenhagen, 1888, Seite 127, Nr. 9. 98 Meraner Kurliste. Herbst-Saison 1885. Nr. 3 vom 9. September 1885, Parteien-Zahl 272. 99 Vgl. dazu Reimer, Hans H.: Lutherisch in Südtirol

. Die Geschichte der Evangelischen Gemeinde Meran. Eine Spurensuche zum Protestantismus in Südtirol und im Trentino, Bozen 2009, S. 67 f. 100 Vgl. Meraner Kurliste. Alphabetisches Verzeichniss. 15. Januar 1886; ebd., 1. April 1886; Me raner Kurliste. Herbst-Saison 1886. Nr. 18 vom 31. Oktober 1886, Parteien-Zahl 1566; Meraner Kurliste. Alphabetisches Verzeichniss. 15. Januar 1887; Meraner Kurliste. Nr. 14 vom 16. Okto ber 1887, Parteienzahl 1353; Meraner Kurliste. Nr. 18 vom 31. Oktober 1888, Parteienzahl 1768

; Kaufvertrag vom 10. Mai 1889, Verfachbuch Meran 1889, fol. 2586 ff., Südtiroler Landesarchiv in Bozen. 101 Meraner Kurliste. Herbst-Saison 1885. Nr. 5 vom 16. September 1885, Parteien-Zahl 535. 102 Vgl. Meraner Kurliste. Winter-Saison 1885/86. Nr. 44 vom 3. Februar 1886, Parteien-Zahl 2814. 103 Im Adressbuch des Kurortes Meran, Meran 1882, S. 13 und 71, ist der Kaufmann F. A. Steidle, der sein Geschäftslokal in den Wasserlauben 152 hatte, noch als Besitzer des Hauses eingetra gen. 104 Kaufvertrag

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Seite 4 von 65
Datum: 01.11.1982
Umfang: 65
gestellten Gemäl den steht ein Mensch, dessen Ringen um die Erfassung dessen, was dargestellt wird, nicht unmittelbar sichtbar wird. Mumelter hat seine Landschaften auf eine bestimmte Gruppe und Art von Sujets beschränkt, deren Darstellung er oft und immer wieder neu zu gestalten versuchte, so, als suche er hinter dem Gegenstand etwas, das ihm bisher verborgen geblieben war. Mumelters Lieblingsgedanke ist und bleibt der Herbst. Das Feuer seiner Farben, die immer wieder wechselnde Beleuchtung

in der dargestellten Land schaft, die vom Herbst vermittelte Stimmung vor allem, all dies belebt seine Phantasie und die Ausdruckskraft seiner Farben und seines Wortes. Denn jede Herbststimmung verführt ihn zu besinnlicher Betrachtung oder gar zu Trauer und Schwermut, so daß man alsbald versteht, wieso diese selbe Stimmung zu einem anderen Ausdruck außer dem der Farbe führen muß. Mumelter war im Grunde seines ganzen Wesens ein Dichter. Es versteht sich demnach, daß er die Stimmung der herbstlichen Landschaft

auch als Dich ter, ja gerade als solcher zu erfassen wußte und sein ganzes Leben lang mit ungebrochener Freude zum Ausdruck gebracht hat. So verstehen wir, daß schon zu Beginn seiner dichterischen Aussage nicht nur einzelne Gedichte, son dern ein ganzer Zyklus von Gesängen den Herbst als Gegenstand hat, daß eine der ersten größeren Erzählungen den Titel „Feuer im Herbst“ hat, daß sein letzter Gedichtband „Verklärter Herbst“ heißt und eine Unzahl größerer und kleinerer Schilderungen der herbstlichen Landschaft

gewidmet ist. Es sei hier als erstes Lied das 1921 verfaßte und 1933 von Walther Amonn im Verlag J. F. Amonn in Bozen in einer Sammlung herausgegebene und Erich Amonn zugeeignete gebracht: Herbst ist es und der Himmel hoch und klar, Von heiligen Gebirgen glüht der Morgen, Und alle Landschaft ruht in Gott geborgen und kniet erleuchtet im vollbrachten Jahr. Ausbricht die Sonne zu gewalt’gem Gang über der Wälder wunderbares Schweigen. Aus braunem Tal die goldnen Tage steigen, und Reben reifen süß

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Seite 60 von 76
Datum: 01.11.1932
Umfang: 76
Herbst im Hochgebirge. Bon Fritz P r e n n. Mißmutig ist der Eiskönig während der schönen Zeit in seinen Hochburgen gesessen und hat hinausgespäht ins weite Land und auf die grünen Fahnen, die ihm der verhaßte Sommer vor seinen Eletschertoren auf gepflanzt hat. Zn mancher Sturmnacht ist er hervorgebrochen mit seinen Getreuen und wenn die Schlachtennebel an den Felsenriffen emporgestiegen waren und der Himmel wieder blaute, dann stand sein weißes Banner auf den Gipfeln und Zinnen und leuchtete

weithin über die Berge und in die Täler. Stets aber mußte er wieder vor der Übermacht des Feindes weichen, denn seine Zeit war noch nicht gekommen. Jetzt aber hat er den Herbst als Herold aus den Eletschertoren gesandt, damit er das Nahen seines Herrn und Gebieters verkünde. Lang sam und Schritt für Schritt, wie der Früh ling ins Hochgebirge hinaufgestiegen, so steigt der Herbst herab und mahnt Tiere und Pflanzen, sich sorgsam zurückzuziehen und für die lange Wintersruhe vorzubereiten. Wenn den Winter

der Rückzug etwas allzu langsam deucht, dann fährt er mit kalter Frostfaust wild und erbarmungslos darein. Wohl muß er sie wieder zurückziehen, aber die armen Blumen und Blättchen sind versengt, wenn die Sonne wiederkommt, und zwischen Gräsern und Steinen liegen die Leichen der munteren Summer und Fiedler, die sich nicht rechtzeitig bergen konnten. Auf den Jöchern und Hochgipfeln faßt der Herbst zuerst Fuß. Die Nächte werden länger und kälter und der im Sommer so will kommene Tau hängt am Morgen

. So steigt der Herbst langsam nieder, nicht der milde Geber, der er im Tale ist, wenn er die Bäume mit reifen Früchten behängt und die Gärten mit bunten Astern, die Wiesen mit Zeitlosen schmückt. Blüten hat der Herbst für das Hochgebirge keine mehr. Nur ein verspäteter Enzian blaut noch da und dort im vergilbten Grase oder ein gelber Löwenzahn hat sich von der noch warmen Sonne hervorlocken lasten. Die Schafe sind von den Matten abgezogen, die ihnen keine Weide mehr bieten, verhallt ist der trauliche

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Seite 58 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
Abb. 6 Erhalten gebliebenes Fragment des Grabmals der Gebrüder Herbst. Das Flachrelief zeigt eine Darstellung mit Kaspar Herbst und seiner Ehefrau Helena geb. Frankenpan in betender Haltung. Wohl ein um 1520 entstandenes Werk des damals in Toblach wiederholt beauftragten Bildhauers Michael Parth. Es befindet sich heute links des Eingangs der Toblacher Pfarrkirche, als eines der letzten Überbleibsel aus der Zeit des alten gotischen Vorgängerbaus. Aufnahme: Der Verfasser (Jll Äi;oi Hli

) l-'na i'Oruefilt uou fvanlump." (O’M M uiw v yi? mwtVsÄi-uiK barocken Neubaus (ab 1766) davon jedoch nur noch das beschriebene Flachrelief (eben mit der Darstellung von Kaspar Herbst und Helena Frankenpan) erhalten geblieben ist. Heute befindet sich dieses Relief links vom Eingang der Toblacher Pfarrkirche, wo es im Gedenken an die Geschichte des Dorfes eingemauert wurde - als eines der letzten Überbleibsel des Vorgängerbaus. 43 Neben der Herbstenburg zählt zweifellos der berühmte Toblacher „Leidensweg

nach Lerschach“ - er gilt gleichsam als der älteste Kreuzweg des historischen Tirol überhaupt - zu den bedeutendsten architektonischen Hinterlassenschaften der Gebrüder Herbst. 44 In Hochachtung vor der Verfügung Maximilians I. und vor der päpstlichen Bulle (19. März 1514) 45 wurde der Kreuzweg 1519, im Todesjahr des Kaisers, von den beiden Brüdern baulich umgesetzt, wobei Kaspar Herbst als dem expliziten urkundlichen Vollstrecker der Maximilianischen Stiftung sicherlich die größere Verantwortung zukam

. Das Großprojekt umfasste die Errichtung einer Kapelle zu Ehren Marias und des hl. Andreas in der alten gotischen Pfarrkirche, ferner die Aufstellung von fünf monumentalen Kreuzwegstationen und schließlich den Bau der Hl.-Grab-Kapelle von Lerschach. Als leitender Künstler fungierte, wie bereits angedeutet, der ursprünglich aus München stammende und seit 1510 mit einer eigenen Bildhauerwerkstatt in Bruneck ansässige Michael Parth. Dass der gesamte Toblacher Kreuzweg unter der Ägide der Gebrüder Herbst

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Seite 59 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
Geschichte Schließlich gibt es noch zwei weitere bauliche Stiftungen der Gebrüder Herbst in Toblach, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Auch diese fallen zeitlich in die Jahre um 1519, 1520, und es darf nicht verwundern, dass sie ebenfalls dem Künstler Michael Parth zugeschrieben werden; offenbar wussten Kaspar und Christoph dessen wertvolle Präsenz in Toblach zu schätzen und erteilten ihm weitere Aufträge. Zum einen handelte es sich um nichts weniger als die Ausgestaltung des Hochaltars

für Sankt Johans Pfarrkirchen hir zu Toblach“ (nicht näher bestimmt) 115 rheinische Gulden zustanden; bei diesem Geschäft wurden u. a. der Innichner Dekan Zacharias Frankenreuther, der Toblacher Pfarrer Roland Hofstädter, der Toblacher Kirchprobst Sebastian Arnold und eben der Pfleger zu Toblach, Christoph Herbst, genannt. 49 Inzwischen konnte schon hinreichend in Erfahrung gebracht werden, dass Christoph Herbst mit einer Frau namens Regina geb. Gruber verheiratet gewesen war. Diese Regina Gruber

war ihrerseits die Tochter des bekannten Brixner Kaufmanns Christoph Gruber. Wie bereits im Fall seines früher verstorbenen Bruders Kaspar Herbst (t 1523) blieb allerdings auch dieser Ehe am Ende der Kindersegen verwehrt. So kam es, dass nach dem Tod von Christoph im Jahre 1538 die gerade erst begründete Dynastie der „Herbst von Herbstenburg“ schon wieder Geschichte war. 50 Und schließlich ist es so, dass im Urbar der Görzischen Kaplanei von 1541 (bzw. 1548) folgende Personen als Erben der umfangreichen

Kreuzwegs, Frontalansicht. Die fünf Passionsstationen sind als „offene Kapellen" gestaltet. Das Flachrelief der ersten Station zeigt in der oberen Szene die Händewaschung des Pilatus, in der unteren Christus als Schmerzensmann, mit Stiftern bzw. Stiftsvollstreckern, Kaspar und Christoph Herbst in der Rolle von Bittstellern. Aufnahme: Der Verfasser

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Seite 56 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
. Erwähnenswert ist noch, dass die Fenster des ersten Stocks außen schmiedeeiserne Gitter aufweisen. 40 Im Zusammenhang mit der Fierbstenburg wurde folgende Legende überliefert: Einst gab Vogt Christoph Herbst von Herbstenburg den adeligen Herren des Gerichts auf der neu erbauten Burg ein fröhliches Fest. Mitten im Festgelage trat plötzlich der Schließer an den strengen Gerichtsherrn mit der Nachricht heran, man hätte soeben einen vom Aussehen her üblen und verdächtigen Landstreicher aufgegriffen. Daraufhin

soll Christoph Herbst - in bester Weinlaune und kaum hinhörend - erwidert haben: „Sperr Er ihn in den Turm derweil!“Dazu muss man wissen, dass dergraubewamste Alte zuvor auch noch vermeldet hatte, dass die eigentlichen Verliese bereits von allerlei Galgenvolk übervoll wären. Und so geschah es, dass der Weisung Folge geleistet und der Unbekannte in den abseits stehenden Turm gesteckt wurde. Viele Wochen später kam dann Kaiser Maximilian selbst auf die Herbstenburg geritten. Zu seinen Ehren wurden

nach Peutelstein geritten und dort länger verblieben; und vom Gesinde bis zu den Kerkermeistern hätte niemand mehr an den Gefangenen gedacht, zumal er ihnen allen damals Urlaub gegeben hatte. Während Christoph Herbst dies alles erzählte, überkam seine Gemahlin ein Zittern: Sie hätte, so berichtete sie ihm, in den Nächten nach seinem Fortritt sehr wohl immer wieder ein leises Stöhnen und fernes Pochen vernommen. Anfangs hätte sie sich ob der geheimnisvollen Geräusche auch gefürchtet und darüber nachgegrübelt

zu unternehmen. Dementsprechend zogen sie als Büßende durch Italien, bis sie in die Ewige Stadt gelangten. Als sie dann dort beim Besuch der berühmten Kirche San Pietro in Vincoli die legendären Ketten Petri erblickten, legten die beiden das Gelübde ab, zum Zeichen ihrer aufrichtigen Buße ab sofort und zeitlebens eine eiserne Kette um den Hals zu tragen. Und tatsächlich hätten sich Christoph Herbst und seine Frau auch bis an ihrer beider Lebensende daran gehalten: Hierin liege schließlich der Grund, warum

man noch heute auf dem Grabstein in der Pfarrkirche zu Toblach die Gestalten des edlen Christoph Herbst, Hauptmann

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Seite 52 von 68
Datum: 01.07.1970
Umfang: 68
. Hochsommer. Herbst. Klare Sicht. November. Weih nachtskrippe (12 Gedichte) 1955, S. 5—27: Anfang und Ende. Knechte auf dem Holzplatz. Bergbauer. Frühjahrsanbau. Bildstock am Feldrain. Almhütte. Sommertag. Schwüle Nacht. Korb mit Früchten. Herbst. Allerseelenbitte. Kinder vor der Krippe (12 Gedichte) 1956, S. 5—27: Zum neuen Jahr. Der Bauernhof. Junges Leben. Hofknecht. Die Kapelle. Die Heumäher. Das Bergvolk. Drei Schutzfrauen. Die Melk stunde. Herbst. November. Hirt und Knecht vor der Krippe

. Der Gottvater am Torbogen. Die Mühle. Den Nachfahren. Die Rauchnacht (12 Gedichte) 1966, S. 5—27: Die Alten. Der Heimgang. Die Knechte und Mägde. Das Untere. Die Werbung. Das schwere Geschick. Das Gewitter. Der Großknecht. Die Kälberkuh. Zwischen Herbst und Winter. Das Grabkreuz. Die Einöd bauern (12 Gedichte) 1967, S. 5—27: Neujahr. Lichtmeß. Ackergeräte. Neues Leben. Kurze Rast. Der Bundesherr. Reifezeit. Im Kornschnitt. Sommerausklang. Kirchweih. Allerseelen. Der Bethlehemstern (12 Gedichte) 1968

, S. 5—27: Das Gebet der Bauern. Das Bauernbett. Die Wiege. Bäuer licher Hausspruch. Das junge Paar. Im Roggenschnitt. Bäuerliches Gesetz. Der Wald. Die Bauernstube. Das Segensjahr. Das Sterbejahr des Bauern. Das alte Hausgebetbuch (12 Gedichte) 1969, S. 5—27: Dreikönig. Maria Lichtmeß. Frühling. Anbau. Maienlegende. Hochsommer. Gewitter. Schnitterin. Klare Sicht. Herbst. November. Weih nachtskrippe (12 Gedichte)

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Seite 48 von 96
Datum: 01.03.2014
Umfang: 96
Heft Geschichte Das Geschlecht der Herbst Eine bedeutende Toblacher Adelsfamilie Von Elmar Rainer I n Toblach waren einst zahlreiche edle Geschlechter ansässig gewesen. Dies galt insbesondere für den Zeitraum zwischen dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit. Angefangen bei den Herren von Ligöde, jenen von Aufkirchen und jenen von Arnold, weiter die Geschlechter der Stümpfl, Sackl und Hornberger, ferner die Edlen von Jückl und die Herren von Kurz, schließlich das Geschlecht der Herbst

- sie alle hinterließen in Toblach wertvolle Spuren. Die historisch größten Spuren in Toblach dürften allerdings doch von den Edlen Herbst stammen. Nicht umsonst geht auch das heutige Toblacher Gemeindewappen grundlegend auf das Familienwappen dieses einst auf der Toblacher Herbstenburg ansässigen, gleichnamigen Adelsgeschlechts zurück: Und zwar bestehend aus einem zweigeteilten, weiß-roten Schild mit einer zweigeteilten, rot-weißen Scheibe im Zentrum. Was hingegen die Herkunft dieses für Toblach so bedeutenden

Geschlechts betrifft, so scheiden sich die Geister, gibt es im Endeffekt zwei Versionen dazu. Nach der ersten Version bildeten die Herbst ein altes Toblacher Rittergeschlecht, das seit Generationen im Dienste der Grafen von Görz stand und erst unter Kaiser Maximilian I. zu besonderen Ehren gelangte. 1 Stammvater der Herbst könnte demnach ein gewisser „Herbo“ (o. a. „Aerbo“, „Aeribo“, „Erbo“) von Toblach gewesen sein, dessen Name sich bereits in Urkunden der Jahre 1281 und 1283 entdecken lässt

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Seite 8 von 76
Datum: 01.05.2001
Umfang: 76
Bereits im Herbst 1965, dann wiederum im August 1967, findet man in den Pro tokollen der Vereinsleitung entsprechende Hinweise. Mangels eines gleichartigen Angebotes in Bozen/Zentrum entstand als Folge dieses ersten Erfolges bei der Bozner Elternschaft ein gewaltiger Druck auf den Verein, dieses bisher nur interne Angebot nach außen zu öffnen. Es war für die Vereinsleitung keine leichte Entscheidung, diesem allgemeinen Wunsch nachzugeben, standen doch dem grundsätzlichen Einverständnis

, für die Bevölkerung Bozens diese als wichtig erkannte Aufgabe zu übernehmen, schwer wiegende Probleme entgegen. Da war zum einen die Finanzierung in keiner Wei se geklärt, und zum anderen wußte man nicht, wo man den Unterricht erteilen sollte. Das Probelokal des Vereines im „Gasthaus Grotte“ in der Gerbergasse schien für Kinderkurse nicht gerade das richtige Milieu zu sein. Mit viel Optimismus entschloß man sich, zumindest versuchsweise, im Herbst 1974 die Singstunden, erweitert

zu geben; Wartelisten gab es jedes Jahr. Der Anfang war mit den Einschreibungen im Herbst 1974 gemacht, und nun hieß es natürlich Lehrer, Unterrichtsräume und finanzielle Mittel finden. Auch dies gelang, wohl auch weil es kein Kunststück war, die Mitbürger von der Sinn- haftigkeit dieser Initiative zu überzeugen. Die 29 Wochenstunden für 150 Kinder in Singklassen und 110 im. Blockflötenunterricht (insgesamt 185 Schüler, teilwei se in beiden Fächern), aufgeteilt auf vier Fachlehrer, mußten in wahrster

nachzugeben und die Kurse mit weiteren Instrumentalangeboten auszubauen (Herbst 1975: Aufbau des Kinderchores; Herbst 1976: Aufbau des Jugendchores; ab 1976: Zither, Hackbrett, Streicher, Klavier - teilweise im Einzelunterricht -, Früherziehung). Trotz einer nahezu verdoppelten Schüler-, Stunden- und Lehrerzahl gab es nach abgeschlossener Einschreibung eine lange Warteliste. Dies war aber wiederum die Grundlage für eine Konsolidierung der Aktion. Es gab den Nachweis des Bedarfes und nicht nur des Erfolges

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Seite 109 von 117
Datum: 01.01.1957
Umfang: 117
oder an son stigen Krankheiten zu Grunde gegangen fan den sich 1,9 und 18,2%, der wahre Ausfall durch noch nicht geschlüpfte Parasiten, Pilze, Krankheiten und Umweltbedingungen wurde erst im Herbst bei öffnen der Kokons fest gestellt. Es war aber der festgestellte Aus fall im Frühjahr bereits so hoch, daß in kei ner Abteilung mehr die kritische Anzahl von 12 gesunden Kokons erreicht wurde, nur in der Abt. Pfunds 33 g Tieflage reichte der Belag von 10 Kokons pro m 2 noch etwas an diese Zahl heran

. Nach diesem Ergebnis und dem Ergebnis einer durchgeführten Frei landkontrolle im April, das im nachstehen den angeführt wird, wurde auch keinerlei Bekämpfung mehr in Aussicht genommen. Es zeigte sich auch im Freiland den Forst organen kein auffallender Blattwespenbefall mehr. Das Endergebnis der Zucht im Herbst 1956 bestätigte auch die Freilandbeobachtun gen. Von der gesamten Zucht fielen weitere 294 Stück, d. s. 23,1%, aus, was insgesamt einen Ausfall von 94,8% ergibt. Von den weiteren 5,1% überlagen

. An keinem Standort wurde jedoch hier mehr die kritische Kokon zahl erreicht. Bis zum Herbst erwiesen sich von diesen Kokons außerdem noch 50 Stück durch Schlüpflöcher als parasitiert gewesen; die Abschlußkontrolle am 11. Oktober 1956 ergab weitere 15 Kokons mit abgestorbenen und einen mit noch lebenden Parasiten. Es zeigte sich also, daß mehr als ein Drittel der eingesammelten Kokons parasitiert gewesen war. 25 Kokons zeigten sich als verpilzt und weitere 27 Kokons als verjaucht oder ver trocknet. 47 Afterraupen

überlagen und von Blattwespen-Imagines wurden 2 Exemplare erhalten. Es war also von den im Juni ein gesammelten Kokons nur ca. ein Drittel ge sund gewesen. Wie es die Zuchten zeigten, hatte das Schlüpfen von Blattwespen in einem äußerst geringfügigen Ausmaß stattgefunden, die weitaus größte Anzahl der überlebenden Blattwespen war überlegen, doch fanden sich die überliegenden Blattwespen nach den Zuchtergebnissen im Herbst nur mehr in einem Ausmaß vor, das weit unter der kriti schen Zahl lag

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