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Schlern
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Seite 91 von 104
Datum: 01.12.2010
Umfang: 104
am 20. September 1899, die evangelische Kirche in Meran mit dem 1897 bezo genen Pfarrhaus, Erster eingeweihter evangelischer Friedhof von Meran (1863) (4) Heft 1, S. 80 ff. Bildung und Wissenschaft gegen Revolution und Gewalt: Titel Heft 1, S. 86 Wechselwirkungen zwischen Krieg und Hinterland: Titel Heft 1, S. 90 Johann Peter Hebels „Andreas Hofer“ (1810): Leopold Puellacher, Erschießung Andreas Hofers in Mantua, 20. Februar 1810, Öl auf Papier, um 1820 Heft 2, S. 1 Fahndung nach Andreas Hofer am Schneeberg

: Blick zu den Häusern der Ess-Alm am Weg zum Schneeberg Heft 2, S. 5 Eduard von Sternbach Ritterkreuzträger und „Sandwirtsgräber“: Porträt Eduards von Sternbach (signiert „Chr Zucchi 1841“, 715 x 639 mm), Ausgrabung der Gebeine von Andreas Ho fer (Postkarte), Schnupftabakdose aus dem Nachlass Eduards von Sternbach, Gedenkmedaille „Andreas Hofer 1809/2009“ des Kiwanis Club Bruneck von Martin Rainer (2008) (4) Heft 2, S. 27 ff. Der „Generale Barbone“ Andreas Hofer und sein „Helden bart“: Jakob Plazidus

Altmutter „Andreas Hofer“ (1809), Kinoprogramm des Stummfilms: „Andreas Hofer - Der Freiheitskampf des Tiroler Volkes“ (1929), Andreas Hofer in heroischer Pose mit voluminösem, durch die Untersicht besonders hervorgehobenem Bart (Lithographie von Emil Hochdanz), Andreas Hofer (Frühe, in Mailand angefertigte Druckgraphik), der „Rotbart“ P. Joachim Haspinger, P. Joa chim Haspinger (1., der „Rotbart“) und Andreas Hofer, au ßerhalb der Tiroler Landesgrenzen führte die Beschreibung des Aussehens Andreas

Hofers zu eigenwilligen Umsetzun gen, Francesco Tomaselli: Andreas Hofer (Heerführer der Tyroler Insurgenten, 1809, Punktierstich), Andreas Hofer mit auffallend langem, wallendem Bart (Druckgraphik), Andre as Hofers Hosenträger, Persönlicher Erinnerungsgegenstand („Reliquiar“) mit Barthaaren Andreas Hofers, Andreas Hofer zwischen zwei Schützen (Druckgraphik), Andreas Hofers Ge sicht vor den Tiroler Adler gesetzt, Andreas Hofer als „Parti san aus dem Passeiertal“ auf der Titelseite des „Zeitmagazins

wichtigsten Grundlagenpublikationen zur gemeinsamen ladinischen Schriftsprache „Ladin Dolomitan“: die „Wegleitung“ von Prof. Heinrich Schmid und das „Wör terbuch“ der Arbeitsgruppe SPELL, Comics in der gemein samen Schriftsprache, alte irische 1-Pfund-Banknote, Präsenz des Irischen im öffentlichen Raum (16) Heft 2, S. 64 ff. Die Tiefenstrukturen des Aufstandes von 1809: Titel Heft 2, S. 73 Andreas Hofer - Prüfstein geschichtswissenschaftlicher Metho denvielfalt: Titel, Andreas Hofer als in den Himmel

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Seite 43 von 48
Datum: 01.09.1936
Umfang: 48
„Werden ihn dort eh nimmer lassen, wo der Handel schief geht." „Dann tätest's dulden, daß er am Hof bleibt?" „Ging ein End her, auch mit dir." Plötzlich ist ein Strahlen in Bärbels Gesicht, aber es liegt wie erstarrt auf den verzagten Zügen. „Dann dürften wir einziehen?" fragt sie. Andreas schaut noch immer über sie hinweg. Seine Augen sind eisgrau wie der Gletscher drüben vor seinem Blick. „Wenn's der Bater zugibt", sagt er. „Und du?" Andreas' Blick bleibt gleich an ihr vorbei

. „Ich Hab dich nie ang'rührt, Bärbel." Bärbel ist still und schaut zu Boden. „Wir werden wohl g'schaffen", sagt Andreas laut und bewert sich, als wolle er fortgehen. Bärbel blickt wieder auf. „Ich tat ja auch fortziehen mit ihm, wenn's dir lieber ist." Andreas schaut zum erstenmal auf sie herab. Er sagt: „Wo wöllt's denn hinziehen? Heut? Und du mit dem Kind?" Bärbel senkt wieder den Blick. „Wird der Jakob wohl Rat wissen." Andreas lacht. „Wird sein fahrig Gemüt wohl bald abgelaufen haben, der Jakob. Druckt

uns alle das Bauern geblüt. Kehrt jeder von uns einmal heim in die Einöd." Bärbel denkt nach und dann sagt sie: „Wollt's Gott, Andreas. Aber, weißt, der Jakob ist auch ein anderer. Er ist in der Weiten daheim. Ich versteh's nicht, was er sagt, aber das letztemal Hab ich's g'sehen, als er da war." „Ich versteh's," sagt Andreas laut, „bei den Knappen hat er die Schwarmgeisterei g'lernt und jetzt hußt ihn der Gaismayr, das ist's." Bardel hängt an Andreas' Gesicht. „Weißt, ich hör noch, wie er g'sagt hat, es müßt

, wo sie nicht drin in ihm selber." „Er hat aber den Glauben, der Jakob." Andreas' Stimme wird immer lauter. „Wohl, den Glauben! Den neuen, den irdischen, den an den Menschen. Aber der macht bloß Unfried und Aufruhr. Der andere tut noch alle weil besser. Wir sein nicht größer denn ein Gras vor der Herrgottsordnung und den Gezeiten. Aber in den Städten wächst der andere Hochmut, weil sie Gott's Maß nimmer sehen." „Aber er dient einer göttlichen Sach, sagt der Jakob." Andreas legt die Fäuste in den Rücken

, als drücke er das Gespräch hinweg. Er schaut auf Bärbel herab und lächelt ein wenig. „Magst ihn gar so gern, Bärbel?" „Ja, Andreas", sagt sie. Andreas richtet die breite Brust auf. „Geh jetzt füttern!" Bärbel macht eine Bewegung zur Stalltür. Andreas' Blick lastet noch auf ihr und sie spürt ihn. Es ist schwer mit Andreas und sie möchte noch viel sagen, wo sie nun endlich einmal davon reden, denn sonst kommt wieder das Schweigen. Wie ein Bann spannt es sich sonst zwischen ihnen. Andreas sieht

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Seite 56 von 128
Datum: 01.06.2010
Umfang: 128
Geschichte Wissenschaft 7 Fahnenbild einer Vinschgauer Schützen kompanie um 1796/97, Tiroler Landesmuse um, abgebildet z. B. in Erich Egg, Wolfgang Pfaundler: Das große Tiroler Schützenbuch, Verlag Molden, Wien-München-Zürich 1976, Seite 70. 8 Wache der Tiroler auf dem Bergisel, Karte, Verlag E. Lorenz, Innsbruck, abgebildet z. B. in: Gaetano Sessa, Andreas Hofer in carto- lina, auf Ansichtskarten, Edizioni Area, Lavis 2009, Seite 209. 9 Erich Egg, Wolfgang Pfaundler, Das große Tiroler

Schweiggl, Inventar Nr. MZM 8502. 12 Anweisung des Hofkommissärs Graf Lehr bach, Innsbruck 1797, abgebildet z. B. in Meinrad Pizzinini, Andreas Hofer, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien/Verlagsanstalt Athe sia, Bozen 2008, Seite 69. 13 Gemälde eines unbekannten Künstlers, Kai serjägermuseum Innsbruck, abgebildet z. B. in: Josef Nössing, Bozen zur Franzosenzeit 1797-1814, Athesiadruck, Bozen 1984, Seite 65. 14 Künstlerpostkarte Nr. 8, Josef Eisenstecken, abgebildet z. B. in Gaetano Sessa, Andreas Hofer

in cartolina auf Ansichtskarten, Edizio ni Area, Lavis 2009, Seite 135. 15 Radierung von Benitus Mayr 1811, abgebil det z.B. in Meinrad Pizzinini: Andreas Hofer, Tirolia Verlag Innsbruck-Wien, Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2008, Seite 138. 16 Miniaturgemälde Anderl Speckbacher: Ma jor Josef Speckbacher, abgebildet z. B. in Gaetano Sessa, Andreas Hofer in cartoli na, auf Ansichtskarten, Edizioni Area, Lavis 2009, Seite 108. 17 Major Josef Speckbacher, Verlag E. Lorenz, Innsbruck, abgebildet z. B. in Gaetano

Ses sa, Andreas Hofer in cartolina, auf Ansichts karten, Edizioni Area, Lavis 2009, Seite 111. 18 Künstlerpostkarte Nr. 3, Josef Speckbacher, abgebildet z. B. in Gaetano Sessa, Andreas Hofer in cartolina, auf Ansichtskarten, Edizi oni Area, Lavis 2009, Seite 133. 19 Künstlerpostkarte Nr. 5, Josef Ignaz Straub, abgebildet z. B. in Gaetano Sessa, Andreas Hofer in cartolina, auf Ansichtskarten, Edizi oni Area, Lavis 2009, Seite 134. 20 Gemälde Major Josef Ignaz Straub, Städ tisches Museum, Solbad

Hall, abgebildet z. B. in: Hans Kramer, Wolfgang Pfaundler, Erich Egg,Tirol 1809, Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1959, Seite 74. 21 Postkarte Kommandant des Kärntner Land sturmes 1809, Johann Baptist Türk, abgebil det z. B. in Gaetano Sessa, Andreas Hofer in cartolina, auf Ansichtskarten, Edizioni Area, Lavis 2009, Seite 154. 22 Feldmarschall-Leutnant Franz von Fenner mit seinem Stab, 1815,Tiroler Landesmuse um Ferdinandeum Innsbruck, abgebildet z. B. in Josef Fontana, Das Südtiroler Unter land

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Seite 45 von 48
Datum: 01.09.1936
Umfang: 48
Bittere seiner Täuschung auf und flüchtet. Und er sieht die Hellen Augen des Gaismayr, und da leuchtet wieder das andere ganz, die Heimat der unzähligen Brüder und die Sach, die sie tun. Und jetzt ist der hohe Trotz wieder in ihm und die Antwort. „Ich Hab Kundschaft zu tun vom Gaismayr nach Schwaben", sagt er. „Steckst mit Haut und Haaren im Bundschuh?" „Ja", sagt Jakob. „Ist Landesverrat, deine Sach." „Unsere Sach ist keines Landes Sach, sondern des Reiches." Andreas' Stimme schwillt

wieder in das des Bruders. „Wir wollen's nicht, Andreas. Aber siehst nicht, daß der Innsbrucker Handel nur Lug und Trug ist, daß die Herren die Fall nachher schön zuschlagen, wenn sie uns drin haben. Sie wollen bloß Zeit verdienen, bis Bischöf und Adel wieder zu Atem kommen und ihnen die Städt wieder zulaufen. Verspielt und verraten wär die Sach, so uns einmal in die Hand gegeben, wenn wir jetzt das Feuer ausgehen ließen. Vertan wär alles, all Mut und Zuversicht, die uns kommt vom Reich." Andreas lacht. „Beschissen

vermögen's, nicht neu Gewalt, Schacher und Eigennutz. Neu geboren muß jedes werden in der rechten Lehr. Es wird keine Ordnung, denn aus der Einfalt, kein irdisches Recht mehr, denn allein des Kaisers, nicht Gottesrecht, denn aus dem reinen Evangelium ohne menschliche Zusätz. Dies deutsche Reich ist unsere Sach." Jakob atmet und er hört die Stille im Stall dampfen, das Vieh rührt sich. Endlich sagt Andreas: „Wohl, das ist eure Sach. Ist wahrlich eine göttliche Sach. Aber die Leut sind Leut, Jakob

und uns selber. Bist auch nicht von aller Welt, Jakob, wirst's einmal einfehen. Sollst bleiben und die Bärbel heiraten." Jakob starrt Andreas an und Andreas nimmt die Laterne vom Bord, wo er sie hinqestellt batte. Er acht schwerfällig durch den Stall, von Stand zu Stand. Das Vieh rührt sich, wo es ihn merkt. Dann kommt er zurück, ragt hinter Jakob. Jakob dreht sich nicht um. Andreas sagt: „Hast selbst aesagt, daß menschliche Ordnung nichts nutz ist. Müßt eine Sintflut kommen, daß ein Anbeginn wird und Gott

alles neu stellt, wie es gehört." Jakob rührt sich nicht. Er spürt nur die Woge über sich, aus der er steigen muß. daß sie ihn nicht unter der Versuchung begräbt. Er hört wie von ferne Andreas' Worte und sie halten ihn „Muß nicht sein, Bruder," sagt er still, „muß nicht sein, so der Geist wieder lebendig wird und der Glauben. Ist das Menschenherz der ewige Urquell der Welt, sagt der Gaismayr. Mo es tot ist, verdirbt sie, wo es brennt, inbrünstig in Gemein, ist Wandel und Gottestag. Ist ein geistiges

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Seite 56 von 74
Datum: 01.02.2000
Umfang: 74
mensreste in Tirol zu ergänzen, wobei er sich von den theoretischen Schriften zur Ortsnamen-Forschung Miklosichs leiten ließ. Dieser Aufsatz ist in Slowenien ins Slowenische übersetzt worden und 1880 als eigene Publikation erschienen. ■") Die se seltene Publikation ließ der Verleger Rudolf Trofenik 1985 in München nach- drucken, und zwar als Neujahrsgeschenk für seine Mitarbeiter.') Ein Kapitel für sich im Rahmen der Beziehungen zwischen Tirol und Slowe nien stellt die Rezeption Andreas Hofers

in Slowenien dar. Es ist merkwürdig, daß Andreas Hofer in Slowenien buchstäblich verehrt wurde, wobei die ge schichtliche Gestalt des Tiroler Helden mythisiert und zur Symbolfigur des Kampfes für eine gerechte Sache wurde. Die erste belegte Nachricht von Andreas Hofer bei den Slowenen hängt mit Kopitar zusammen. Einer der Gäste in Kopitars oben erwähntem Stammlokal beim „Weißen Wolf“ war auch der deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben, Autor des bekannten Liedes Deutschland, Deutschland

über alles. In seinem Me moirenbuch Mein Leben erwähnt er seinen Aufenthalt in Wien und den Besuch bei der Tischrunde im „Weißen Wolf“. Er schreibt unter anderem folgendes: „In teressant war auch, was Hormayr von Andreas Hofer und der damaligen Zeit er zählte.“ Bei Kopitars Tischrunde waren des öfteren auch andere Slowenen anwe send, wie z. B. Josef Jenko, Mathematikprofessor an der Wiener Universität. Die slowenische gebildete Öffentlichkeit erfuhr somit von Andreas Hofers Taten aus erster Hand, und zwar von dem ersten Andreas

Hofer-Biographen'), der zugleich zu den Organisatoren des Aufstandes gegen die Präsenz der Napoleonisehen Truppen in Tirol gehörte. Im Laufe einiger Jahrzehnte wurde Andreas Hofer in Slowenien zur Symbolfi gur für den Kampf für die gerechte Sache. Welchen Stellenwert der Tiroler Held im kulturellen Bewußtsein der Slowenen hatte und wie beliebt diese Symbolfigur war, läßt sich aufgrund der literarischen Tätigkeit erkennen. Nach meinen bishe rigen Ermittlungen sind in Slowenien zwei Bücher

über Andreas Hofer erschie nen, beide aus dem Deutschen übersetzt. Es handelt sich um eine Lebensbe schreibung und um ein Volksschauspiel. Die Lebensbeschreibung trägt den Titel Andrej Hofer, junaski vodja Tirolcev leta 1809 (Andreas Hofer, der heroische Führer der Tiroler im Jahre 1809), und erschien zum ersten Mal 1886 in Laibach. Von dieser Übersetzung konnte ich noch vier weitere Auflagen finden. Die vierte erschien 1909 als Jubiläumsausgabe zum Gedenken der 100. Wiederkehr der Tiroler Freiheitskämpfe

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Seite 10 von 84
Datum: 01.02.2010
Umfang: 84
Wissenschaft Literatur Johann Peter Hebels „Andreas Hofer“ (1810) Analyse einer Kalendergeschichte - Von Sigurd Paul Scheichl Am 20. Februar 1810 ist Andreas Hofer in Mantua erschossen worden. Wohl bald nach dem Einlangen dieser Nachricht in Karlsruhe - einige Wochen nach dem Ereignis - hat Johann Peter Hebel seine Kalenderge schichte „Andreas Hofer“ geschrieben, die also ziemlich genau hundert Jahre alt ist. Anlass genug, um sich über Hebels Argumente und die formale Subtilität dieses kurzen

Texts wieder einmal Gedanken zu machen, dem unter dem Gesichtspunkt der ästhetischen Qualität kaum eine spätere literarische Gestaltung der Tiroler Ereignisse von 1809 auch nur nahe kommt. DER SCHLERN 8 CM „Andreas Hofer“, das „unselige Schlußstück“ 1 des Rheinländischen Hausfreundes auf das Jahr 1811 2 , der „Fauxpas“ Johann Peter Hebels, in seinem Kalender - was so ohnehin nicht zutrifft - „für das Schicksal eines Andreas Hofer nur Spott aufzubrin gen“ 3 , hat bei Generationen von Hebel-Leserinnen

und -Lesern Missfallen ausgelöst. 4 Einige neuere Tiroler Darstellungen der Andreas-Hofer-Nachwirkung haben den Text sogar schlicht und einfach ignoriert 5 - wozu gleich anzumerken ist, dass Hebels Ge schichte gar nicht zur Hofer-Nachwirkung gehört, viel mehr als eine Kritik an einem noch gar nicht entstandenen Mythos 6 eine unmittelbar zeitgenössische Reaktion ist. 7 Der Rheinländische Hausfreund für 1811 wurde ab Mai, vielleicht sogar schon ab Ende April 1810 gedruckt 8 ; Hebel dürfte die Nachricht

. Der Kalender für 1811 (ohne Kalendari um) auf S. 114-144, „Andreas Hofer" auf S. 143 f., die Abbildung dazu auf S. 142. 3 Uli Däster: Johann Peter Hebel. Reinbek 1973. 124. = rowohlts monographien 195. 4 Harald Burger; Peter von Matt: Johann Peter Hebels „Andreas Hofer" - politischeTendenz und phra seologische Strategien. ln:Verborum amor. Studien zur Geschichte und Kunst der deutschen Sprache. Festschrift für Stefan Sonderegger zum 65. Geburtstag. Berlin: de Gruyter 1992. 502-523. Hier 504 f. Anm

. 12, enthält eine lange Liste der Kritiker dieser Kalendergeschichte. In der an sich umfangreichen Ausgabe: Johann Peter Hebel: Poetische Werke. Hg. von Emil Strauß. Berlin: Deutsche Buchgemein schaft 1968 [identisch mit dem Hebel-Band derTempel-Klassiker], fehlt „Andreas Hofer" überhaupt. 5 Burger; von Matt, ebenda. 504. 6 So versteht den Text Johann Holzner: Eingestürzte Brücken: Hofer-Mythos, Literatur. In: Mythos: Andreas Hofer. Hg. von der Grünen BildungswerkstattTirol. Wien: planet 2008

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Seite 49 von 62
Datum: 01.07.1928
Umfang: 62
Rundschau ÖtCtfltUfuÄ hmnlsihe^UN^T Andreas Hofer in dichterischer Gestaltung. Zusammengestellt von Anton Dürrer. /V) Literatur. 1. B a r t h o l d y I. L. S., Der Krieg der Tyroler Landleute im Jahre 1809, Berlin 1814. (Vgl. Geiger L-, Bettina von Arnim, Mitarbeiterin an einem historischen Werke. In: Euphorion IX IPrag 1909s S. 122—130). Enthält Zeitgedichte. 2. S ch n e l l e r C h r i st., Besprechung von I. Eg. Mayr, Der Mann von Rinn. In: Der Phönix (Innsbruck) 6. Dez. 1851, S. 392

. Verweist auf verschiedene Hofer-Dichtungen. 3. W u r z b a ch C o n st., Biographisches Lexi kon des Kaiserthums Oesterreich, Wien 1857—91. Bd. 9, S. 147—148, Bd. 14. S. 479. 4. Streiter Jos., Andreas Hofer als Stoff für die Bühne. In: Neue Freie Presse 1872, Nr. 2827. 5. Das Andreas Hofer-Denkbuch im Sandwirtshaus (dem Adelsmatrikel fond gehörig. Vgl. Albert Rimmers Reise bild in L. A. Frankls Sonntagsblätter III IWien 1844s S. 533.) Von Frankl ver arbeitet (s. Nr. 6). 6. Frankl

L u d w. A u g., Andreas Hofer im Liede, Innsbruck 1884. 7. Keller I., I. P. Hebel und H. Zschokke. In: Zeitschrift für deutschen Unterricht V (1891) S. 225—42. Beleuchtet die Stellung der beiden Dichter zu Napoleon und seinen Gegnern, bes. A. Hofer, den sie poetisch ver herrlichten. 8. Koch Max, Einleitung zur Jmmermanns- Ausgabe, Kürschners Nationalliteratur, Bd. 159. 9. H ö r m a n n L u d w. v., Andreas Hofer als Poet. In: Tiroler Tagblatt 1894, Nr. 2 u. Tiroler Bote 1900, S. 2024 u. 2037. 10. Derf., Andreas Hofer

—1846, Innsbruck 1903. Behandelt die Hoferdramen von Phil. Ben. Mayr u. Weitzenbach. 14. Dreyer Al., Andreas Hofer im Spiegel bild der deutschen Dichtung. In: Literarische Werke, hrg. v. Jos. Popp (München 1906) VII Nr. 8. 15. Eoedecke K., Grundriß zur Geschichte der deutschen Literatur, 2. Aufl., Bd. VI., S. 342. 653, 661, 664, VIII 509, 613, XII 266 usw. 16. Achtzehnhundertneun. Die poli tische Lyrik des Kriegsjahres, hrg. von R. F. Arnold u. K. Wagner, Wien 1909 (--- Bd. 11 der Schriften

des Literarischen Vereins in Wien). 17. Schissel v. Fleschenberg Otmar, Besprechung obigen Werkes. In: Euphorion XVIII (1911) S. 211. Ergänzungen und Be richtigungen. 18. Achtzehnhundertneun. Nachlese. In: Zeitschrift f. die österreich. Gymnasien 1912, S. 1 f. 19. Arnold R. F., Andreas Hofer in der eng lischen Dichtung. In: Studien zur ver gleichenden Literaturgeschichte IX (1909) S. 273—83. 20. B l L m m e l K., Andreas Hofer-Lieder. In: Die Kultur (Wien 1909) X Nr. 1. 21. Danzer C. M., Neueste Literatur

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Seite 46 von 92
Datum: 01.07.2009
Umfang: 92
, Bd. 14, Kassel [u. a.] 2005, Sp. 531f. 63 Andreas Hofer. Tirol im Jahre 1809. Bilder aus den Befreiungskämpfen von Georg Husterer und Karl Wolf. /., II., IV., V. Bild von Karl Wolf, III. Bild und Prolog von Georg Husterer. Ar rangement der lebenden Bilder und Aufzüge von Karl Wolf. Arrangement der Musik von Johann Grissemann. 44.-48. Tausend. Den Bühnen gegenüber als Manuskript gedruckt IMeraner Volksschauspiele). Meran: Verlag des Zentralkomitees der Volksschauspiele, o. J. (Libretto, Ex.: ÖNB, Sign. 629876

-B. The). Datum der UA freundliche Auskunft von Herrn Dr. Elmar Gobbi, Stadtmuseum Meran, am 15. 4. 2009, ferner: Karl Wolf hatte 1892 die Meraner Volksschauspiele gegrün det. 1914 wurden sie eingestellt, 1959 zum 150-jährigen Jubiläum von 1809 wieder ins Leben gerufen. Andreas Hofer war und ist das zentrale, ungemein erfolgreiche Stück der Meraner Volksschauspiele, mit Wiederaufnah men 1959 und 1984. Schon zur UA war im Juli 1892 ein Libretto bei Jandl in Meran gedruckt worden. Die Auflage

des zitierten Exemplars aus der ÖNB hat im Jahr 1905 jedenfalls be reits Vorgelegen, denn ein weiteres im Besitz des Stadtmuseums Meran trägt eine hand schriftliche Widmung von 1905. - Am 15. Mai 2009 wurde Andreas Hofer von den Mera ner Volksschauspielen in einer aktualisierten Fassung des Regisseurs Erich Innerebner und des Historikers Michael Forcher (* 1941 Lienz/Osttirol) mit 400 Laienschauspielern in Algund erstmals wieder neu präsentiert. Die Musikkapelle Algund übernahm die musi kalische Gestaltung

(s. website des Vereins Volksschauspiel Andreas Hofer Anno 2009, im Internet unter www.andreashofer2009.in- fo, 15. 4. 2009). 64 Zu Johann Grissemann s. Gottfried Veit und Friedrich Weyermüller, Blasmusik aus Tirol. Verzeichnis der Komponisten und ihrerWerke, Bozen-Innsbruck 2007, S. 76. Ebd. u. a. fol gende Werke (handschriftlich im „[Stadt-] Mu seum Meran"): 1. „Melodie für Landsknechte (Andreas Hofer) - Schwegler-Stimme"; 2. „Jahrmarkt Ländler (Andreas Hofer)" (wohl zum Schauspiel, vgl. Anm

. 66); 3. „Tiroler Hel den - Musik zum Meraner Volksschauspiel" 65 Regieanweisung im Libretto (wie Anm. 63), S. 40. 66 Als weitere Musiknummern hatte Johann Grissemann in den Andreas Hofer zu Meran u. a. eingefügt: „Begleitende tirolische Musik" (Jahrmarkt-Szene in einem Dorf bei Meran zu Beginn, Libretto, wie Anm. 63, S. 7); das im 19. Jahrhundert im alpinen Raum wie derholt belegte Lied „Und a Waldbua bin i und a Walddiandl liab i" (im ersten Bild, als sich Bauern gegen bayerische Verordnungen wehren, Libretto

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Seite 92 von 96
Datum: 01.12.2009
Umfang: 96
Johanna von Isser, Schloss Andraz in Buchenstein, Kupferstich von Joh. Tinkhauser (2) Heft 3, S. 5 ff. Ortsnamen und Dorfstatut in Matsch: „Die Forschung spricht von ,rätischen Fluren' um das hochgelegene Matsch im Vinschgau.“ Heft 3, S. 23 Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 und das Neue Andreas- Hofer-Lied: erstes Notenbeispiel aus „Österreichisches Liederbuch“, herausgegeben von Anton Davidowicz Heft 4, S. 46 Josef Feichtingers dramatisches Schaffen und seine Stimmen zu Anno Neun: „Grummetzeit

“ (1983 in Kortsch), verschiedene Szenen aus „St. Valentin. Szenen aus dem Südtiroler Exil“ (1989, Uraufführung in Kortsch), Abbildungen und Bildtext aus Josef Feichtingers „Der Saubohnenprozess“: Filzhüte, übelriechendes Vilipendium, römische Milites, „Mir sein mir. Auf den Standpunkt kommt es an ...“, Der Prozeß (11) Heft 4, S. 57 ff. Grundlagenforschung im Gedenkjahr: Eine kurze Auswahl aus einer Fülle von 684 Briefen, die eigenhändig von Andreas Hofer oder unter seiner Ägide ausgefertigt wurden

von em. Univ.-Prof. Dr. Adolf Leidlmair: Univ.-Prof. Dr. Adolf Leidlmair Heft 6, S. 31 DER SCHLERN 90 Archäologische Neufunde aus Täufers im Münstertal: Bronzebeil vom Scheibenbichl, Beile Typ Algund, Pfeilspitzen aus Eisen, Schalenstein, Umvias, Puntweil: Scheibenfibel aus Bronze in Peltaform und Eisenmesser (7) Heft 6, S. 37 ff. Johann Gänsbacher - Der Patriot und Musiker: einzelne Strophen (8) Heft 6, S. 74 f. Andreas Hofer und die Tiroler Freiheitskämpfe als musikalisches Sujet: „Missa solemnis

“ von Ignaz Mitterer, „Andreas Hofer“ von Benedikt Randhartinger, „Andreas Hofer“ von Albert Lortzing, „Andreas Hofer der Sandwirth zu Passeyr“ von Julius Wilhelm Kirchhoff, „Contretaenze“ von Heinrich August Neithardt, „Kaiserlied“ von Joseph Haydn, „Der Tod des Andreas Hofer“ von Leopold Knebelsberger, „Andreas Hofer“ von Leopold Knebelsberger, „Andreas Hofer’s Denkmal“ von Rudolf Walch, „Andreas Hofer. Oratorium“ von Heinrich Honig, Skizze zu seinem „Tiroler Gedenken“ von Florian Pedarnig (2009

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Seite 57 von 84
Datum: 01.02.2010
Umfang: 84
Geschichte Wissenschaft 76 Martin Laimer/Martin Mittermair, Architek tur + Kunst - St. Martin in Passeier - 12. bis 20. Jahrhundert, [Passeier] 2007, S. 52 f. 77 Staffier,Tirol, S. 714. 78 Südtiroler Kriegsopfer- und Frontkämpfer- Verband (Hg.), Das Leben und Sterben des Andreas Hofer. Geschichtliche Darstellung in Wort und Bild/Andreas Hofers Leben und Sterben, [Meran] 1959, S. 13. 79 Hormayr, Geschichte, S. 52. 80 [Joseph] Kyselak, Skizzen einer Fußreise durch Österreich. Herausgegeben

von Ga briele Goffriller und mit einem Vorwort von Gabriele Goffriller und Chico Klein, Salzburg- Wien 2009, S. 269. 81 Vgl. Bart (4), in: Neuer Physiologus. Enzyklo pädie der Erfahrungen, www.physiologus.de/ bart.htm (13. August 2009). 82 Beda Weber, Das Thal Passeier und seine Bewohner. Mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809, Innsbruck 1852, S. 326. 83 „Nach der mündlichen Erzählung des Pries ters Simon Platzer und nach dessen Umar beitung der Schriften des Priesters Ladurner'/ Alois

. Die Autoren danken Dr. Eva Werner für den Hinweis. 88 Jakob Sieberer, Beschreibung der tirolischen Landesverteidigung vom Monathe Aprill bis 6ten December 1809, bezeichnet „Tagebuch des Jak. Sieberer. Aus Materialien zu Rapp 1809 No 6, Bd 13",Tiroler Landesarchiv (TLA), Materialiensammlung Rapp, Schuber 13, Nr. 6. 89 Sieberer, Beschreibung, S. 75 f. 90 Rapp,Tirol, 577. 91 Staffier,Tirol, 714. 92 Vgl. Andreas Oberhofer, Weltbild eines „Hel den'/ Andreas Hofers schriftliche Hinterlas senschaft (Schlern

-Schriften 342), Innsbruck 2009, S. 102 f. 93 Franz-Heinz Hye, Die Siegel Andreas Hofers. Eine sphragistisch-historische Studie zur Ge schichte der Erhebung Tirols im Jahre 1809; in: Tiroler Numismatische Gesellschaft (Hg.), Haller Münzblätter. Nachrichten der Tiroler Numismatischen Gesellschaft Hall in Tirol 1, 6/1973, S. 3-11. 94 Vgl. Abbildung; in: Meighörner et al., Hofer Wanted, S. 95-134, hier S. 97. 95 Ebd. 96 Zit. nach Karl Paulin, Andreas Hofer und Inns bruck; in: Landesverkehrsamt für Tirol

. Abschrift der Mel dung des Landrichters von Rattenberg an das bayerische General-Kreis-Kommissariat, dat. 23. Oktober 1811; in: Fritz Kirchmair,Tirol von 1805-1815 aus bayerischer und österreichischer Sicht, [Schwoich 1995], Bd. 12, Blatt 184. 107 Riedmann, Wildschönau, S. 41. 108 TLA,Tiroler Landesverteidiger 1809. Fasz. I., Pos. 1.: Akten über Zivilprozesse Andreas Ho fers. Akten des Landgerichtes Passeier. 109 Alois Menghin, Andreas Hofer und das Jahr 1809. Ein Geschichtsbild für Jugend und Volk

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Seite 8 von 36
Datum: 01.03.1922
Umfang: 36
hat für den „Schiern" neue Anfangs buchstaben in Alttiroler Art gezeichnet, von denen einer schon in diesem Heft, und zwar am Anfänge dieses Aufsatzes erscheint. Ich erblicke darin einen neuen Schritt zur Vervollkommnung des Äußeren und zur Ausschmückung des „Schiern" oder zum all- ermindesten das noch immer rege Bestreben, auf diesem Wege weiterzuschreiten. Die Familie Andreas Hofers; Hofers Grab. Von Dr. ?. Adelgott Schatz Q. 8 8. dlhnen des bekannten Tiroler Helden Andreas Hofer sollen

, vermählte, und Maria, 1798 mit Johann Gerstgraßer, Gärber, verheiratet. Zuletzt nennen wir Andreas Hofer, geb. 22. Nov. 1767. Über ihn lesen wir im Taufbuch von St. Leonhard: „Andreas Nicolans Hofer 61. leg.mn» honest, con- jugibus Josephi Hofer, Wärt auf dem Saudt, st Maria Aignethlerin, 22. Nov. 1767, Baptiz. a R. D. Andrea Kraft sub patrino Johanne Pichler iuvene auf der Möhrr zu Täll." Andreas Hofer, „Iunggesell Wirth am Saudt, 23 Jahre alt" verheiratete sich am 21. Juli 1789 mit Anna Ladurner

. Sie war eine Tochter des Peter Ladurner, Nagele — nachher Ploner-Bauer in Steinach-Algnnd, geb. 1732, gest. 1808, und der Maria Tschöll, Unterdorner-Tochter, geb. 1741, gest. 1801. Anna La durner war geboren 27. Juli 1765. Sie wurden getraut von Pfarrer Mathias Ohrwalder; Zeugen waren Mathias Ladurner und Johann Tschöll, Gärber. Uber den Tod des Oberkommandanten be richtet Pfarrer Vinzenz von Ambach, ein Vertrauensmann der bayrischen Regierung, im Sterbebuch von St. Leonhard**): „Andreas Hofer gewester Anführer

der Insurgenten (ist nun ausgestriche»), Wirth am St. Grab auf Sandt Nr. 434 verheuratet — zu Mantua standrechtlich (ausgestrichen) er schaffen d. 9. März (I) 1810 — 44 Jahr." Dagegen steht im Verkündbuche der Pfarre St. Martin unter dem 27. April 1810 Freitag nach Ostersonntag: „Sind die Gottesdienste für den Wohlehrn- geachten Andre Hofer gewesten Wirth am Sand." Das Totenmahl war beim Unterwirt Josef Gufler, der mit Gertraud, der Schwester des Andreas, verheiratet war. Andreas starb bekanntlich

am 20. Februar 1810. . Hofer Andreas hinterließ fünf Kinder: 1. Johann Stefan, geb. 26. XII. 1794, -f Wien 15. V. 1855 als Tabakhauptverleger. Er war feit 12. VII. 1818 mit Klara Weikmann. geb. 2. IV. 1801 in Hl.°Kreuz, N.-O., 's 16. IV. 1864, vermählt. Von seinen zwölf Kindern hatte nur sein Sohn Karl, zuletzt Vorstand des Reichs-Finanz- Archivs in Wien Cf 1887) männliche Nachkommen, die aber kinderlos starben. Der letzte männliche Träger des Namens Hofer (Andreas), Karls Sohn Leopold, Beamter

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Seite 51 von 78
Datum: 01.07.1981
Umfang: 78
, Nr. 88). 11. ) C. am 28. 9. 1453 an Hans Ungnad: Ungnads Diener Hanus Carzimila hat eine Pfründe erhalten; C. erwar tet Gegenleistungen (Hausmann, Nr. 92). 12. ) C. ernennt Konrad Haspel am 7. 1. 1456 neuerlich zum Pfleger von Lie- serhofen. 13. ) C. am 7. 6. 1456 an Hans Stettner zu Dombach: Er soll die 140 Duka ten von Andreas von Weißbriach abliefern (Hausmann, Nr. 121). 14. ) C. am 17. 8. 1456 an Konrad Haspel: Er soll sich wegen Lieserhofen an Kaspar Resner wenden (Hausmann, Nr. 152). 15. ) C. am 25. 11. 1456 an Hugo

von Lienz: Ulrich von Cilli hat ihn be nachrichtigt, daß er keinen Feind Brixens in seinem Herrschaftsge biet dulden will. Er nimmt Ulrich Wiltsunt in Schutz, wenn er in der Fehdeansage der Khevenhüller ge nannt werden sollte (Hausmann, Nr. 169). 16. ) C. am 21. 12. 1456 an Andreas von Weißbriach: Er will die Unterre dung mit Graf Johann von Görz bis Lichtmeß verschieben (Haus mann, Nr. 175). 17. ) C. am 21. 12. 1456 an Andreas von Weißbriach: Er dankt ihm, daß er mit Georg Künigl von Ehrenburg

einen Kaspar, der dem Hochstift gemeinsam mit dem Khevenhüller die Fehde angesagt hat, festgenom men hat. Andreas wird ersucht, da für zu sorgen, daß Konrad Haspel seine Schulden an Brixen zahlt. Auch soll der Weißbriacher über die Erbschaftsverhandlungen nach dem Tode Ulrich von Cillis genau berichten (Hausmann, Nr. 176). 18. ) C. am 28. 12. 1456 an Andreas von Weißbriach: Er ersucht nochmals um genaue Mitteilungen bezüglich der geplanten Erbschaftsverhand lung in Laibach (Hausmann, Nr. 180

). 19. ) C. am 30. 12. 1456 an Andreas von Weißbriach: Er bedankt sich wegen der Hilfe bezüglich der Urfehde des Kaspar, der Schuldenforderung an Konrad Haspel und der Angele genheit um Veldes und die Erb schaft des Cilliers (Hausmann, Nr. 181). 20. ) C. am 4. 1. 1457 an Georg von Kraig: Der Kraiger soll bei der kommen den Laibacher Tagung das vom Erbe der Cillier zurückfordem, was Ulrich II. der Herrschaft Veldes entfremdet hat und gleichzeitig ver suchen die Herrschaft Stein im Jauntal wieder an Brixen zu brin gen

(Hausmann, Nr. 182). 21. ) C., am 4.1.1457 an Andreas von Weißbriach: Er habe wegen Veldes und des Erbes der Cillier an Georg von Kraig geschrieben, ersucht aber, Andreas möge, wenn es ihm mög lich sei, an der Laibacher Tagung teilnehmen (Hausmann, Nr. 183). 22. ) C. am 11.1.1457: er bestätigt dem Wolf gang Mor, daß er ihn entgegen dem Befehl des Hugo von Lienz, sich bei Andreas von Weißbriach zu stellen, festgehalten hat (Haus mann, Nr. 184). 23. ) C. am 25. 1. 1457 an Georg von Kraig: Konrad Haspel

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Seite 100 von 104
Datum: 01.12.2010
Umfang: 104
Zeitung (9. März 2009), Druck in der Erst ausgabe des Gedichtbandes „dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif“. Suhrkamp Verlag (Oktober 2009), Handschrift der Dichterin des „Maiglöckchens“ (20. November 2009) (4) Heft 1, S. 98 Johann Peter Hebels „Andreas Hofer“ (1810): Die Gefangennah me Andreas Hofers am 27. Januar 1810 auf der Pfandleralm (Illustration zu „Andreas Hofer“ aus dem Rheinländischen Hausfreund auf das Jahr 1811, wiedergegeben nach der kriti schen Hebel-Ausgabe) Heft 2, S. 3 Johann

Peter Hebels „Andreas Hofer“ (1810): Illustration zu „Rettung einer Officiersfrau“ aus dem Rheinländischen Haus freund auf das Jahr 1811,Wiedergabe des Textes, Johann Peter Hebel (7) Heft 2, S. 9 ff. Der „Generale Barbone“ Andreas Hofer und sein „Heldenbart“: Katharina Lanz als „Mädchen von Spinges“ (Radierung von C. Robert Schindelmayer), Siegel Andreas Hofers, Vier von Gi orgio Trevisan gezeichnete Vignetten (Text von Hans Seiwer) aus dem Comic „Das Leben und Sterben des Andreas Hofer“ (1959

), Jakob Plazidus Altmutter - Vorstudie zum Porträt An dreas Hofers (1809 (?), Silberstiftzeichnung), „Touristische Aus schlachtung“ (in: Peppi Tischler „Silvius Luis & Schnauzer“) (5) Heft 2, S. 36 ff. Uber das Wirken des Innichner Stiftspropstes Sebastian Anton Pungg (1820-1843): Innichen zur Zeit von Sebastian Anton Pungg (Fotokopie einer Aquarellmalerei von Anton Fuchs, um 1850) Heft 2, S. 61 Andreas Hofer - Prüfstein geschichtswissenschaftlicher Metho denvielfalt: „Andreas Hofer’s Tod

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Seite 17 von 92
Datum: 01.07.2009
Umfang: 92
Musik Wissenschaft 1847: Andreas Hofer der Sandwirt zu Passeyr oder: der Freiheitskampf der Tyroler. Historische Volksoper in drei Akten. Musik: Julius Wilhelm Kirchhoff (um 1820-um 1855, Kapellmeister in Ulm und Breslau); Text: Friedrich Wil helm Alexander Held; UA 17. 12. 1847 Ulm, Stadttheater. 37 1859: Andreas Hofer der Sandwirt, Volksstück in drei Akten. Musik: Adolf Müller (1801 Tolna/ Ungarn-Wien 1886, Theaterkapell meister in Wien, Komponist von über 600 oft populären Bühnenwerken

); Text: Johann Karl Böhm; UA 3. 6. 1859 Wien, Sommertheater in Fünfhaus. 38 1880: Andreas Hofer und der Tiroler Landsturm, Volksstück in einem Akt. Musik: Karl Kleiber (1838 Reiserhof/ Niederösterreich-Wien 1902, Klavier spieler von Volkssängergesellschaften und Theaterkapellmeister in Wien); Text: Karl Bayer; UA 9. 10. 1880 Wien, Fürsttheater im Prater. 39 1902: Andreas Hofer, Volksoper in vier Akten. Musik und Text: Emänuel Moor (1863 Kecskemet/Ungarn-Vevey/ Schweiz 1931, Konzertpianist, Kompo nist

, Erfinder des Emdnuel-Moör-Klaviers mit zwei Manualen); UA 9. 11. 1902 Köln, Stadttheater. 40 1913: Andreas Hofer, Oper, Fragment. Musik: Cyrill Hynais (1862 Wien- ebd. 1913, Professor für Komposition am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien). 41 1923: Land in Not oder Andreas Hofer, Oper in drei Akten. Musik und Text: Karl Franz Adolfi (1876 Chemnitz-Zwickau 1934, Dirigent, Komponist); UA20. 1. 1923 Stralsund. 42 1948: Andreas Hofer, Oper. Musik: Herbert Zitterbart (1905 Tep- litz

-Schönau/Böhmen-am Dachstein/ 2lnfcrca$ ßofer fcer SanHrirtt) ju ^affetyr ofetr: 6 cr Jrciljcitöfömjjf Set 2 t)troletu Jjiiiorucfye 33olföoper in Drei Elften oon 2B. IHustlv »on HP. St it Jlmitigern eilte $#r Suffütirung »oh Sßalburg Äramer. 3ävid>, i*u 46 n«f«ei scn S. Äieeltna 1850. Steiermark 1948,1945 nach Sachsen vertrie ben, zuletzt Kirchenmusiker in Wien). 43 Aus dieser keineswegs Vollständigkeit beanspruchenden Aufstellung zeichnet sich ab: Der Andreas-Hofer-Stoff kommt, wie oben geschildert

, im Musiktheater erstmals 1830 in London, anschließend in Berlin auf. Die Politik verhielt sich im Vormärz gegenüber patriotischen Themen auf dem großen Theater eher reserviert, die bereits erwähnte Wiener Zensur und das Aufführungsverbot von Lortzings Andreas Hofer 1833 verdeutlichen dies. Somit besteht kaum Anreiz für Neuschöp fungen. Danach, in einer Ära wachsenden Julius Wilhelm Kirchhoff (um 1820-um 1855), Andreas Hofer der Sandwirth zu Passeyr, Oper (UA Ulm 1847), Text von Friedrich Wilhelm Alexander

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Seite 42 von 48
Datum: 01.09.1936
Umfang: 48
mit dem Vieh von den oberen Wiesen. Hinter dem Gatter im Zaun, durch das Stück um Stück sich hindurchzwängt, flammt der Lärchenberg noch in der Sonne. Tier um Tier kehrt über den Brunnen in den Stall. Andreas Rauch sieht sie kommen. Er hat hinter dem Stadel an etwas gewerkt, nun steht er im Stalltor und gibt jedem Tier einen leichten Schlag in die Flanke, und die Tiere streifen vertraut an ihm vorbei. Mit den letzten Stücken kommt Bärbel vom Brunnen her. Sie trägt ihr Kopf tuch in der Hand, ihre Zöpfe

Linie". D. Sch. den heran und achtet des Bauern nicht. Erft als das letzte Stück im Stalle ist, schaut sie ihn an. Sie ist so klein neben der mächtigen Gestalt. „Warst beim Richter drunten?" fragt sie. Andreas verneint. Sie schaut zu ihm auf und verzagt kommt ihr Vorwurf: „Warum nicht? Hat dich der Vater doch ge heißen. Wird was Ungutes sein, wenn der Bot eigens da war." „Hat bis morgen auch Zeit." „Es geht aber gewiß um den Jakob." „Wird schon sein." Bardel neigt ihren Kopf und dann schaut

sie wieder auf zu ihm. „War der Jager nicht bei dir?" fragt sie. Andreas schüttelt den Kopf. „Bei mir ist er zuweg kommen," sagt sie, „g'sagt hat er, schlecht stünd's um die Bauern- fach. Zu Bozen und Meran haben die Herren wieder das Regiment. Im Rons wüten die bischöflichen Hauptleut. Allenthalben verlaufen sich die Haufen. Der Gaismayr hebt die Sach nimmer, sagt er." Andreas schaut sie an. „Hat er spioniert, der Jager?" „G'fragt hat er, ob wir vom Jakob keine Kundschaft haben." „Hat er sonst was g'sagt?" „Wohl. Es heißt

, daß sich der Jakob für den Gaismayr umtreibt." Andreas sagt zuerst nichts. Seine Faust krampst sich nur etwas um den hölzernen Riegel des Stalltores. Dann wirft er es zu. „Möcht wissen, was sich der Jakob gar so in den evangelischen Handel schmeißt! Sind doch tirolische Freihöf wir. Wollen sie ihn fangen, den Jakob? Hat er das nicht g'sagt?" „Hat er nicht g'sagt, aber ich fürcht, Andreas." „Hast ihm recht vorg'jammert, dem Jager?" „Ich nit." „Häst ihn besser heben sollen, du, den Jakob." „Kannst nicht halten

, was brennt, Andreas." Andreas bewegt sich schwer. „Geh jetzt füttern!" sagt er und greift mit seinen Augen über Bärbel hinweg. Bärbel tut einen Schritt, zögernd, dann hebt sie ihren angst dunklen Blick wieder zu ihm auf. „Meinst, er kann nimmer kommen?" fragt sie. Andreas lacht grob. „Wenn er kommt, ist er da. Rührt kein Richter und Herzog den Bruder hier an." „Meinst, er geht nimmer ins Bergwerk zu den Knappen?"

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Seite 3 von 65
Datum: 01.04.1984
Umfang: 65
Franz-Heinz Hye Andreas Hofers Aufstieg zum „Oberkommandanten in Tirol" Ein Blick in die Literatur über Andreas Hofer zeigt fast durchwegs, d. h. überall dort, wo sich Autoren kritisch mit der Person des Sandwirts beschäftigt haben, einen Abschnitt unsicheren Umschreibens: Es handelt sich dabei nicht um die Frage, ob oder warum Andreas Hofer zum Oberkommandanten aufstieg, sondern um die Frage, wie dieser Aufstieg vor sich ging. Für Jakob L. Salomon Bartholdy, „Der Krieg der Tyroler Landleute

im Jahre 1809“ (Berlin 1814), stellt sich diese Frage nicht, da er das allgemeine Geschehen und darin Josef Speckbacher in den Vordergrund stellt, zu dem er offenbar einen engeren Kontakt gehabt haben dürfte. Der anonym schreibende Joseph Freiherr v. Hormayr, vom 9. April bis zu seiner Flucht am 29. Juli 1809 k. k. Intendant in Tirol, der in seinem in zwei Auflagen 1817 und 1845 in Leipzig erschienenen Werk „Geschichte Andreas Hofers, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809

, „Tirol im Jahre 1809“ (Innsbruck 1852, S. 557 u. 576), stellt zunächst lediglich fest, daß sich Hofer in einem Bericht vom 15. August an die Meraner Kommandantschaft über den Ausgang der 3. Bergiselschlacht erstmals als „Oberkommandant von Tirol“ unterfertigt hat. Zu Beginn des Kapitels über „Andreas Hofers Regierung“ (S. 576) gibt Rapp dann folgende Erklärung für diesen Aufstieg: „Andreas Hofer war nun sowohl durch die Macht der Umstände, als durch das unbegränzte Vertrauen seiner Landsleute

auf seine Redlichkeit — auf seinen Biedersinn — auf seine Vaterlands liebe — auf sein Tirolerherz an die Spitze der Landesvertheidigung und Verwaltung gestellt, in der That der recht Mann und die feste Schutzwehre gegen die Anarchie.“ Das weitgehend auf der Grundlage des damals noch ungedruckten, aber im Landesmuseum zugänglichen Manuskriptes von Rapp verfaßte Werk „Andreas Hofer und das Jahr 1809 mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe“ (Innsbruck 1852, S. 128) von Beda Weber enthält

die sehr ähnlich klin gende Formulierung: „Nach Innsbruck zurückgekehrt, stand er (Hofer) durch die Meinung des Volkes und die Macht der Umstände nicht bloß an der Spitze der Landesvertheidigung, sondern auch der Landesverwaltung.“ Auch Cölestin Stampfer, „Sandwirth Andreas Hofer“ (Freiburg i. Br. 1874 1 und 189P), schließt sich dem sehr gewissenhaften und verläßlichen Werke von Rapp an. Josef Hirn unterscheidet in seinem Standardwerk „Tirols Erhebung im Jahre 1809“ (Innsbruck 1909) im Aufstieg Andreas Hofers

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Seite 31 von 57
Datum: 01.01.1988
Umfang: 57
und wirksam genug durchsetzen zu können. Seinen Bruder Andreas vermählte er mit Gertrud von Meranien, weil er vermut lich auf eine direkte territoriale Ausweitung Ungarns an die Adria spekulierte. Doch waren die Andechser in solchen strategischen Überlegungen nicht weni ger geschickt. Aus ihrer Sicht war vermutlich der Arpadensproß Andreas ein idealer Heiratskandidat zwecks Machterweiterung nach Osten, zumal König Emmerich kinderlos blieb und Andreas Thronfolger war. Gertruds ältester Bruder Otto

, was auch so bleiben sollte, und sein Bruder Andreas daher präsumtiver Thronfolger. Wenn einerseits die Arpaden mittels Gertrud auf Istrien spekulierten, waren die Andechser Spekulatio nen mittels Andreas auf Ungarn nicht minder berechtigt. Prinz Andreas, nur um zwei Jahre jünger als sein Bruder, der König Emmerich, vertat jedenfalls seine Zeit nicht mit Warten, sondern regierte als Herzog in Kroatien und Dalmatien, die beide zum Königreich Ungarn gehörten. Vielleicht wurde ihm die Zeit zu lang oder seine Gattin

Gertrud intrigierte zu sehr— wir wissen es nicht —, jedenfalls scheint etwas geschehen zu sein, was König Emmerich oder dessen nicht minder ambitiösen Gemahlin Constanze (sie heiratete als Witwe 1210 keinen geringeren als den römischen Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen) nicht in den Kram paßte, weshalb Herzog Andreas in Gewahrsam genommen und das bayrische Dirndl Gertrud des Landes verwiesen wurde. Als Andreas dann 1205 König von Ungarn wurde und die bayrische Maid Gertrud als seine Königin

zurückgeholt hatte, beschränkte sich diese offenbar nicht aufs Kinderkriegen. König Andreas II. war häufig auf Kriegszügen unterwegs und daher viel von zu Hause abwesend. Ob die Königin ihm dies mit Untreue vergalt, wissen wir nicht. Historisch gesichert ist, daß sie die Abwesenheit ihres Gemahls zum Anlaß nahm, den Interessen ihres Stammhauses getreulich zu dienen. Sie holte ihren geistlichen Bruder Bertold, der es 1206 zum Dompropst von Bamberg gebracht hatte und dort aber weiter kein Fortkommen sah

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Seite 13 von 92
Datum: 01.07.2009
Umfang: 92
Musik Wissenschaft tärischen Fragen prädestiniert für den Transfer des Guillaume Teil in die Lon doner Szene. Seine englische Textver sion „bearbeitete“ Karl August Ludwig Freiherr von Lichtenstein (1767 Lahm/ Franken-Berlin 1845) „frei [...] für die deutsche Bühne“. 23 Als Sohn eines Mi nisterpräsidenten von Gotha wurde er 15-jährig am englischen Königshof Kam merjunker, später in Deutschland u. a. Sänger, Komponist, Librettist und Thea terintendant. So konnte er den Andreas- Hofer-Stoff

mit großer Sachkenntnis auf bereiten. Die Rollen der Erstaufführung in Berlin 1830 waren: Andreas Hofer ; Franz, P. Joachim Haspinger, Josef Speck bacher, Walter Brunn, Peter Mayer, Bertha, Josephine Negretti, ein Marschall, Lacoste, ein Unteroffizier und Graf Hugniatti. 1 ' Zur Großen Oper mit Ballet erschien 1831 bei der Hofmusikhandlung B. Schott’s Söhne in Mainz Lichtensteins Libretto ein wei teres Mal. 25 Anlass dürfte wiederum eine Aufführung gewesen sein, vermutlich in Mainz am Großherzoglich

Hessischen Nationaltheater. Ein Knalleffekt von Planches Umarbeitung war, dass er im Finale von Andreas Hofer die in England ganz besonders populären Zillertaler Nationalsänger Geschwister Rainer mit ins Spiel brachte: Sie leiten mit dem Lied „Die Mädchen all’ sind wieder da zu Spiel und Tanz“ eine Szene vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck ein, wo Andreas Hofer nach der ihm gelungenen Befreiung Tirols mit einer Verdienst- Medaille geehrt wird. 26 Die Geschwister Rainer stellten im damaligen Londoner

Musiktheater um Andreas Hofer gerade zu ein Must-have dar, der Hintergrund dafür wird weiter unten aufgezeigt. Ihr internationaler Ruhm rechtfertigte ihren fiktiven Auftritt auch auf einer deutschen Bühne. Eine dramatische Komponente ist in Planches Libretto, wie sich der von P. Joachim Haspinger eben frisch mit Bertha Mayer vermählte Gemsenjä ger Walter Brunn entscheidet, Andreas Hofer in den Kampf zu folgen, wie der Enthusiasmus für das Vaterland, sogar für den Krieg, die Liebe zur Braut über wältigt

. Dieses Motiv findet sich wieder z. B. in Andreas Hofer, einer romantischen Oper von Emil Kaiser (1853 Coburg- München 1929). 27 Das Opus 36 des damaligen Militärkapellmeisters öster reichischer Infanterieregimenter wurde am 25. Februar 1886 im Stadttheater von Reichenberg uraufgeführt. 28 Im Finale des 1. Akts stachelt P. Joachim Haspinger in der laut Regieanweisung „äußerst erregten“ Situation, die sich „steigert [...] bis zum Fanatismus“, auf: „Lasset die Braut, lasset das Weib, las set die Herde

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Seite 46 von 84
Datum: 01.04.2009
Umfang: 84
Wissenschaft Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 und das Neue Andreas-Hofer-Lied Von Gottfried Veit U m es gleich vorwegzunehmen: Es gibt zwei Liedschöpfungen, die als „Andreas-Hofer-Lied“ bekannt geworden sind. Da ist zum einen das Volkslied „Ach Himm’l, es ist verspielt“. Mündlichen Überlieferungen nach soll Andreas Hofer (1767-1810) dieses Lied in den Tagen vor seinem Tod im Gefängnis zu Mantua gedichtet haben. Dieses Lied weist gewisse Ähn lichkeiten mit einem damals sehr be kannten

Soldatenlied auf, das aus der Zeit um 1780 stammt. Es wird heute ganz allgemein als das „Alte Andreas- Hofer-Lied“ bezeichnet. Und da ist zum anderen das „Neue Andreas-Hofer-Lied“ mit dem Titel „Zu Mantua in Banden“, welches am 2. Juni 1948 mit dem Gesetz des Tiroler Landtages zur „Tiroler Landeshymne“ erhoben wurde. Der Text dieses Liedes stammt von Julius Mosen (1803-1867), der neben zahlreichen Gedichten und Balladen auch Dramen sowie histo rische Trauerspiele verfasste. Die Musik von „Zu Mantua

in Banden“ schrieb der in Klosterneuburg geborene Komponist Leopold Knebelsberger (1814-1869). Neben dem im Jahre 1844 geschrie benen „Andreas-Hofer-Lied“ kompo nierte Knebelsberger noch nahezu 300 volkstümliche Lieder und Instrumental stücke. Ob Leopold Knebelsberger 1844 bei der Komposition seines „Andreas Ho fer-Liedes“ auf einen tradierten melo dischen Archetypus zurückgegriffen hat, ist heute schwer nachzuprüfen. Sicher ist jedoch, dass Ludwig van Beethoven (1770-1827) von der Existenz

des Knebelsberger-Liedes nichts wissen konnte, da es rund vierzig Jahre später entstand als sein „Erstes Klavierkonzert in C-Dur“ op. 15. Uns interessiert der Zusammenhang dieser beiden musika lischen Schöpfungen vor allem deshalb, weil im dritten Satz des Beethovenschen Klavierkonzertes das Kopfthema des „Neuen Andreas-Hofer-Liedes“ gleich mehrere Male anklingt. Entstanden ist das „Konzert für Kla vier und Orchester Nr. 1 in C-Dur“ , op. 15, von Ludwig van Beethoven, wie seine weiteren vier Klavierkonzerte

con brio“, „Largo“ und „Rondo-Allegro scherzando“. Unser Interesse wendet sich insbesondere dem Final-Satz zu, da Beethoven hier das Kopfthema des neuen „Andreas-Hofer-Liedes“ mehrere Male anklingen lässt. Dieser Satz kann auch vom musikalischen Standpunkt her als das Juwel der Komposition be zeichnet werden. Wissenschaftler ver muten, dass dieser Schlusssatz - wegen seiner außergewöhnlichen musika lischen Reife - von Beethoven erst zu einem späteren Zeitpunkt komponiert

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Seite 79 von 84
Datum: 01.02.2010
Umfang: 84
Andreas Hofer - Prüfstein geschichtswissenschaftlicher Methodenvielfalt W as ein durchschnittlicher Leser kaum glaubt: Der Fachmann weiß es, nämlich dass die Annäherung an einen schon vielfach bearbeiteten Gegenstand ungleich schwieriger ist als die Auseinandersetzung mit etwas völlig Neuem. Es heischt daher Bewunderung, wenn ein noch sehr junger Historiker gleich das Thema aufgreift, das vielleicht das brisanteste der gesamten Geschichte Tirols ist, die Person Andreas Hofers. Andreas Oberhofer

und das Selbstverständnis der Akteure geht, sondern um Umstände und Verhältnisse, strukturelle Konstel lationen, die das menschliche Handeln bestimmten. Für Andreas Hofer er scheint dieser Ansatz höchst lohnend, war es doch bisher gerade das Fehlen von Informationen zu seiner Person, das die Mythenbildung förderte. Mit Recht darf man sich in diesem Fall daher von einer etwa in die Historische Demogra phie, aber auch in die allgemeine Sozial- und Wirtschaftsgeschichte eingebetteten Biographie mehr erwarten

Ginzburg) teilweise zum neohermeneutischen Ansatz der so genannten Neuen Kulturgeschichte zurück, der ihm wiederum die Konzen tration auf das Individuum ermöglicht. Hohe mentalitätsgeschichtliche Sensibi lität und ein gleichsam ethnologischer Blick sind hierbei zweifellos fördernde Voraussetzungen, desgleichen die Wei gerung, das Fortschrittskonzept der Gesellschaftsgeschichte um jeden Preis durchzudrücken. Andreas Oberhofers erklärte Absicht ist es, einen Mittelweg zwischen mikroanalytischer und makro

analytisch-struktureller Fallstudie (S. 32) einzuschlagen. Makroanalytisch von Belang sind die Ausführungen zur Wirtschafts-, Verwal- tungs- und Rechtsgeschichte Tirols und des Passeiertales, die Überlegungen zur Elitenbildung im ländlichen Raum so wie die Anwendung zentraler Parameter der Historischen Demographie auf die Familie des Protagonisten. Die hierbei sichtbar werdenden Forschungslücken zu schließen kann Andreas Oberhofer im gegebenen Kontext freilich nicht zugemutet werden: Umso lobenswerter

ist sein Versuch, dies in Teilbereichen zu tun, etwa durch eine systematische Ana lyse des Theresianischen Katasters, die zumindest eine relative Bewertung der zum Sandhof vorliegenden Daten mög lich macht. In die Mikrostrukturen stößt Oberhofer durch Überlegungen zu den spezifischen wirtschaftlichen Gegeben heiten des Sandhofes, zur älteren Ge schichte der Familie, zu Andreas Hofers Andreas Oberhofer Der Andere Hofer Der Mensch hinter dem Mythe Andreas Oberhofer, Der Andere Hofer. Der Mensch hinter dem Mythos

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Schlern
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Datum: 01.02.1947
Umfang: 40
Erinnerungen an Andreas Hofer Fräulein Ida v. Malfer-Auerheim, eine Schwe ster meiner Großmutter, weilte im Sommer 1900 einige Zeit in St. Leonhard in Passeier. Aus dieser Zeit stammen nachstehende unzusammen hängende Aufzeichnungen von ihrer Hand: „Erinnerungen an A. Hofer. Am 10. Jänner 1810 wurde er auf der Pfandl- alm von seinem Pathenkind Raffl um 500 fl. ver raten. Seine Frau, die Kinder und sein Schreiber waren da und alle wurden weggeführt. Einer ret tete sich, indem er rückwärts

aus der Hütte hin absprang. Am 20. Februar 1810 wurde er in Man tua erschossen. Der Sohn von Andreas Hofer wurde in Wien erzogen, der Hof vom Kaiser für den Sohn gekauft und den vier Töchtern je 7000 fl., der ältesten 8000 fl. ausbezahlt. Die Töch ter haben geheiratet, eine, die Gertraud, den Mes ner hier. Sie war nur 4 Jahre verheiratet. Die Sandwirtin war Taufpatin bei den 3 Kindern. Eines lebt hier als Postmeister. Von den Verwandten leben noch der Enkel, Postmeister Haller, und dessen 5 Kinder

. Einer ist Priester, eine Klosterfrau, einer Bauer, ge nannt der Schloßhofbauer, weil er den Hof unteT der Ruino Jaufenburg und diese selbst besitzt, und 2 Schwestern, die auf diesem Hofe leben. Der Postmeister in St. Leonhard, Georg Hal ler, 06 Jahre alt, ein Enkel des Andreas Hofer, zeigte mir ein schönes geschliffenes Glas, mit ein gepreßt einem A. Thaler. ALs anno 1838 Kaiser Ferdinand in Meran war, wollte er alle Enkel des Andreas Hofer sehen, und so brachte der Vater den vierjährigen Buben nach Meran

. Jeder En kel bekam ein so schönes Glas, das die Familie heilig hält, besonders weil Kaiser Franz Josef daraus schon zweimal Wein getrunken. Das letzte- mal am 21. September 1899, wo ihm die Ur enkelin des Andreas Hofer, die Tochter des Post meisters, den Wein kredenzte. In Saltaus, */< Stunden von hier, war es, wo die Bauern den Andreas Hofer zwangen, noch einmal zu kämpfen anzufangen, damit nicht, wie sie sagten, die Protestanten ins Land kämen. Er wollte nicht, aber sie drohten, ihn zu erschießein

, geschah es ohne Gebete, mit dem Hut auf dem Kopf. Die Sandwirtin, die Frau des Andreas Hofer, Anna Ladurner, starb am 6. Dezember 1836. Ge boren war sie zu Algund 1765, erreichte also 71 Jahre. Sie war eine Frau, ernst und traurig aussehend. Besonders nach dem Tode ihres Man nes war sie oft ganz unzugänglich und man be kam dann kein Wort von ihr. Mit der Pächterin am Sandhof lange gespro chen. Sie erzählte mir mH Aerger, daJ3 die Frau des Andreas Hofer wohl in St. Leonhard begra ben sei

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