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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 05.05.1922
Umfang: 12
— wird sodann gegenüber den genannten Blät tern in Detail oertreten. Offenbar ist diese Proklamation eine ent schiedene Mißbilligung der Rede Poincares. Die Gegensätze zwischen England und Frank reich treten wieder einmal klar zu Tage. Jer MiiWSWe VertW. Eingeweihte Kreise erfahren folgende Fassung des. Vertragsentwurfes Lloyd Georges zur Verhütung von Angriffen unter den Völkern: „Die unterzeichneten Staaten übernehmen folgende Verpflichtungen: Da sie den Frieden und die Sicherheit Euro pas

aufzuwenden und jede erreichbare Organisation anzurufen, um den Streitfall, der zum Angriff geführt hat, mit freundschaftlichen Mitteln behandeln, er- wägyn und lösen zu lassen.' M WM WWW in Seim. Aus Veröffentlichungen der „Times' über die geheimen Verhandlungen der Entente mit den Russen in Genua geht deutlich hervor, daß im Beisein Barthous Lloyd George und Tschilscherin in Sachen der Kriegsschuldfrage die- selben recht hart aneinandergeraten sind, härter Zwar will man die Beobachtung gemacht ha ben

reichs bewiesen ist. „Tatsächlich liegt es.' so schreibt die „Tägl. Rundschau' (Nr. 183) „in Tschitscherins Kand. der ganzen Entente in jedem ihm zweckmäßig erscheinenden Augenblick die Maske vom Gesicht zu reißen und der Welt- Öffentlichkeit die Wahrheit über Kriegsbeginn und Kriegsschuld zu verraten, die bisher dank der immer noch fortwirkenden Propagandaar- beit der Gegenseite verhüllt und verschleiert geblieben ist ... An dieser Unterhaltung (zwischen Lloyd George und Tschitscherin

. Londoner Blätter veröffentlichen halbamtlich aus Genua die Botschaft Lloyd Georges an England, welche die Rede Poincares als eine ohne Fühlungnahme erfolgte, für die Zusam menarbeit der Alliierten schädliche Erklärung bezeichnet und die Entschlossenheit ausgedrückt, zu verhindern, daß Europa wieder ein Schlacht haus werde. Lloyd George forderte die Abhaltung einer Konferenz der Signatar mächte und will, daß an dieser Versamm lung auch Deutschland teilnehme. Die Kon ferenz soll in der nächsten Woche

staltfin den und die Sanklionssrage gründlich erörtert werden. Poincare hat an Lloyd George und Barthou telegraphiert, daß er mit dem Plan Lloyd Georges, eine Versammlung der Ver sailles Signatarmächte einzuberufen, einverstan den fei. Er hoffe, nach dem 6. Mai in der Lage zu sein, nach Genua kommen zu können. — Eine offiziöse Note sagt: Poincare meinte in seiner Rede mit den Maßnahmen gegen Deutschland nicht ein Sondervorgehen gegen Deutschland, analog der Besetzung von Frank furt. Damit läßt

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 14.12.1923
Umfang: 12
gingen größtenteils andere Wege als die Regierung. Die Wahlen in England haben auf die euro päische Politik einen großen Einfluß, einmal deshalb, weil deren Ergebnis ein Urteil über die bisherige Polilik spricht, das an Deutlich lichkeit nichts zu wünschen übrig läßt, dann aber auch, weil nun neue Männer ans Ruder kommen und damit auch ein neuer Kurs in die englische Politik. In erster Linie kommt wieder Lloyd George in Betracht als kommen der Ministerpräsident. Lloyd George hat im Laufe der letzten

Jahre eine kaum glaubhafte Wandlung durchgemacht. Man muß da unterscheiden zwischen dem Lloyd George, dem Ministerpräsidenten, der den Ver- sailleroertrag unterzeichnete, dem engen Freunde Clemenceaus und grimmigen Feinde Deutsch lands und dem Lloyd George, dem Journalisten, der nachträglich gegen sein eigenes Produkt, den Versailler Vertrag, in Wort und Schrift so entschieden auftrat, weil er einsah, daß der ganze Vertrag, auch in seinen besten Teilen zu einem Werkzeug Frankreichs herabgesunken

war. um die Rachegelüste eines Volkes auf Kosten seiner Verbündeten zu befriedigen. Lloyd George ist neben Amerika in letzter Zeit scheint sich auch Italien diesem Stand punkte zu nähern — zur Einsicht gekommen, daß es nicht angehe, weder vom wirtschaftlichen 'noch vom juridischen Standpunkte aus. sich an die Buchstaben eines erzwungenen Schrift stückes zu halten, das überdies ausgelegt wird, gerade wie Frankreich es benötigt. Man prophezeit allenthalben eine Schürfung der französisch-britischen Gegensätze

, wenn nicht i Auflösung des Bündnisses überhaupt, falls 'Lloyd George an die Spitze der englischen > Regierung treten sollte. Allerdings bliebe es abzuwarten, ob Lloyd George als Minister Präsident nicht neuerlich eine Wendung durch, machen würde und sich am Ruder als ein ganz 'anderer entpuppen würde, als er sich in den letzten Iahren als Journalist gezeigt hat. ^ Lloyd George den I. kennen wir; Lloyd George der II. ist sein direkter Gegensatz: wie würde ies nun mit Lloyd George den III. werden? j Auch der zweite

Kandidat für den erledigten Premierstuhl in England, der Führer der Ar beiterpartei Mac Donald, ist ein Gegner des jetzigen Regimes und auch von ihm würde, wenn er Baldwins Nachfolger werden würde, was jedock sehr wenig wahrscheinlich sein dürste, eine Aenderung des jetztigen Kurses zu erwar ten sein. Die Labour Parly, die englische Ar- beiterpartei, eine der größten Parteien Eng lands. steht ebenso wie die Liberalen, deren Führer Lloyd George und Asquith sind, auf dem Standpunkts daß man Frankreich

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 27.10.1922
Umfang: 12
LW SllM IkMiim. Als während des Krieges die innere Po litik Englands Einheitlichkeit und Zusammen halten erforderte, der Streit der Parteien vor den großen Ausgaben in Flandern in den Hintergrund treten muhte, bildete sich eine aus den Liberalen, den Konservativen und den Arbeitern beflehende Koalitionsregierung. Auf sie stützte sich Lloyd George. Nunmehr wurde diese Koalitionsregierung durch die der Demission vorhergegangene Versammlung der Konservativen gesprengt und damit war Lloyd Georges

Stellung unhaltbar geworden. Frank reich und vor allem sein Führer Poincare können den Ruhm in Anspruch nehmen, den vielverhaßten Lloyd George gestürzt zu haben. Frankreich fühlte durch Lloyd George alle Pläne durchkreuzt, die es auf dem Kontinent hatte, und die Stimmung gegen den englischen Premier war an der Seine alles andere eher als freundlich. Die Folgerungen aus diesem Ereignis sind zurzeit noch unabsehbar. Frank reich hat nun fast freie Hand. Will es. seinem alten Wunsche folgend

, das Ruhrrevier besetzen, und damit Deutschland den Todesstoß geben, so wird ihm niemand in die Arme fallen. Lloyd George, der bisher hemmend wirkte, ist fort und Bonar Law. der neue Mann, wird erst zeigen müssen, wie er sich zu den wich tigen europäischen Fragen stellt. Mit Lloyd George scheidet der einzige Staatsmann aus der zeitgenössischen Politik aus. der den Namen eines starken Mannes verdiente. Er hatte auch die Kraft des Wollens soweit durchzusetzen, als es im Bereiche der Menschenmöglichkeit lag

. Freilich als ihm die Pfeile Frankreichs von den eigenen Leuten in den Rücken ge schossen wurden, mußte er weichen. Der Sturz Lloyd Georges ist das größte Ereignis der europäischen Politik seit dem Friedenschlutz in Versailles. Lloyd George dürfte wahrscheinlich eine Miltelparkei bilden, die mit Männern wie Birkenhead und Cham- berlain schon immer etwas bedeutet. Das englische Parlament wird am 14. November zu einer kurzen Session zusammentreten. Lloyd Georgewirdals FührerderOpposition auftreten. — 170

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Seite 1 von 10
Datum: 18.01.1918
Umfang: 10
einräumen, über die aus dem rus sischen Staatsverbande ausscheidenden Gebiete Forderungen aufzustellen: zu diesem Zwecke finden ja die Verhandlungen statt. Aber die Widersprüche und Gegensätze aus der Welt zu schassen, wird es. wie die letzlen Verhand lungen zeigen, noch schwieriger Arbeit bedürfen. MMMIlWM Liest man die jüngste Rede Lloyd Georges, die er vor den Vertretern der Trade Union Englands hielt, so weiß man wirklich nicht, ob und inwieweit man sie ernst nehmen soll. Aeußerlich macht

mögen. Kalt man diese Rede gegen über den von wirklichen ethischem Geiste durch wehten Reden eines Grafen Czernin, eines Grafen Bertling und eines Kerrn v. Bethmann- Sollweg, so kommt man zum Schlüsse, daß hinter all' den löse aneinandergereihten Sätzen Lloyd Georges nichts anderes versteckt ist als ein Vernichtungswille Albions. Symptomatisch ist, daß endlich einmal Eng land aufgehört hat, von der unbedingten mili tärischen Niederringung der Zentralmächte zu reden. Betrachten wir, was Lloyd George

, „eine Selbstregierung auf Grund wirklich demokra tischer Grundsätze' verlangt. Würde sich Zerr Lloyd George etwas mehr mit den innerpo litischen Verhältnissen Oesterreichs befassen, würde er wissen müssen, daß OesterreichsNationen und Parteien gar kein Verlangen nach einer parlamentarischen Regierung, nach einer „Selbst regierung' tragen! Namentlich hier zeigt sich der Bluffer, aber nicht der große Politiker Lloyd George! Wenn Lloyd George „aus denselben GrülldA^L---' die Befriedigung des natürlichen Anspruches

der Italiener (lies Oesterreichs) auf Vereinigung mit dem Volke gleicher Rasse und Sprache' verlangt, dasselbe für die österreichischen Ru mänen, so enthüllt sich darin die nackte eng lische Destruktionspolitik, die so gar nicht mit den „idealen' englischen Friedenszielen in Ein klang zu bringen ist. Nur wenn dies Oester reich-Ungarn täte, nur wenn wir uns zerstückeln würden, dann hätten wir nach Äerrn Lloyd Georges Worten eine Existenzberechtigung, „anstatt lediglich ein Werkzeug der verderb lichen

militärischen Autokratie Deutschlands' zu sein. Will uns Lerr Lloyd George ködern oder bestem? Gewissen Politikern, sagt die „Infor mation', mögen diese Worte als' Strohhalm für ihre politischen Donquichotterien dienen. , der gesunde politische Verstand der breiten Massen Oesterreich-Ungarns weiß aber solche Phrasen entsprechend einzuschätzen. WM »kl WM. Wir hören Wilsons Botschaft und uns fehlt der Glaube ... . an die Aufrichtigkeit seiner Intentionen. Wären die vier Punkte, welche er als „conditio sine

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Seite 2 von 12
Datum: 14.04.1922
Umfang: 12
schließt: Möge der Segen des Herrn herabsteigen aus die Konserenz und möge aus ihren Beschlüssen für die arme Mensch heit die so sehr ersehnte Eintracht strahlend hervorgehen, die die Völker zu einer Familie vereinigen und nach acht Iahren der Leiden und der Zerstörungen von Neuem aus den leuchtenden Pfaden des Guten, des Fortschrittes und der Zivilisation leiten würden. Ae KMW tum Sems. Lloyd George sagte, daß die Konferenz von Genua zur wirtschaftlichen Wiederaufrichtung

müßten stabilisiert werden, damit demiinternationalen Handel eine feste Grundlage gegeben werden kann. Hiezu sei aber die Herstellung eines tatsächlichen Friedens lunter allen Nationen unumgänglich notwendig. Rußland müsse die ihm gestellten Bedingungen annehmen, da mit einem Lande, das seinen Verpflichtungen unter dem Vorwand einer Regierungsänderung nicht nachkomme, nicht verkehrt und Sandel getrieben werden könne. Nqch Lloyd George sind An zeichen vorhanden, die auf eine Aenderung des Kurses

übernahm den provisorischen Vorsitz der Versammlung und erklärte die Sitzung für eröffnet. Er verlas zuerst ein Telegramm des Königs und erwähnte dann in kurzen Worten die Bemühungen Italiens zur Vorbereitung ?er Konferenz und zur Wiederherstellung nor- maler wirtschaftlicher Zustände. Er äußerte den heißen Wunsch, daß es auf dieser Kon ferenz gelingen möge, das normale Wirtschafts leben der gesamten Welt wieder herzustellen. — Hernach sprach Lloyd George und seine Kritik an den Friedensverträgen

, über welche die Franzosen nicht reden lassen wollen, dürfte die Poriser Delegation bereits etwas nervös gemacht haben. Hatte Facta gesagt, die Kon ferenz müsse das Wirtschaftsleben wiederher- stellen, so sagte Lloyd George trocken, sie müsse den wahren Frieden wiederherstellen. Danach sieht er also den Frieden der Friedensschlüsse von 1919 doch nicht als den wahren Frieden an. Er spricht auch von einem Schattenbild von Frieden. Von dieser Erkenntnis bis zur Erkenntnis der Notwendigkeit einer Abänder- ung

der Friedensverträge könnte eigentlich nur ein kleiner Schritt sein. Zu diesem Schritt hat im späteren Verlauf der bolschewikische Vertreter Tschitscherin aufgefordert. Wenn er dazu noch den Franzosen zumutete, daß sie mit der Abrüstung vorangehen sollen, so be greift! man. daß die Franzosen in Sast gingen. Unter großem Beisall schloß Lloyd George mit folgenden Worten: «Genua, jener Ort. von dem der Mann auszog, der Amerika entdeckte, wird vielleicht Amerika dazuführen. Europa zu entdecken'. — »Das Unglück

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Seite 3 von 14
Datum: 12.05.1922
Umfang: 14
. — Die Zentralberatungskommission wird am 10. ds. oder am 15. ds. ihre nächste Sitzung abhalten. Eine neue Sensitiv» in Sem. Dem „Lokalanzeiger' wird zu dem Kabi nettsrat in Paris gemeldet, daß Barthou bei seiner Darstellung der Vorgänge in Genua die Schwierigkeiten geschildert haben soll und sagte, Frankreich laufe Gefahr, daß es sich von England trenne und daß ein deutsch-eng- lisches Abkommen geschlossen werden wird. Lloyd George habe den Plan für Redu zierungen und Kompensationen der Kriegs schulden dargelegt und dessen Vorteile geschil dert. Darauf erläuterte

Poincare seine poli tische Auffassung und erklärte, gegenwärtig könne er keine Vorschläge wegen der Repara tionen zur Prüfung annehmen, da die Repa rationskommisston in diesem Punkte unab hängig sei. Barthou hat Lloyd George einen neuen umfassenden Plan zur Regelung der Kriegs schulden vorgelegt. Der Plan sieht vor. daß der deutsche Reparalionsbetrag mit 110 Mil liarden festgelegt werden soll und in zwei Kategorien zu zahlen ist. Die erste Zahlung wäre 65 Milliarden und die zweite 45 Milliarden

. Ihnen würden sich dann sehr viele andere Staaten anschließen. Die Isolierung der französischen Gruppe würde auch in dieser Frage erfolgen. — Der französische Kabinetts- rat erklärte sich einhellig mit dem alleuro päischen Friedenspakt Lloyd Georges einver standen. Bedingung sei jedoch, daß Rußland zustimme, daß die im Versailler Vertrag fest- gesetzten Grenzen unberührt bleiben, die Alliier, ten das Recht zu Sanktionen gegen Deutsch land erhalten, die Kohenzollern und Habs burger fernbleiben und die bestehenden Bünd^ nisse

und Rußlands in den Völkerbund wäre eine bessere Garantie für den Frieden als irgend ein Burgfriedens vertrag. Wie die „Vossische Zeitung' aus Genua meldet, schilderte Reichskanzler Dr. Wirth in seiner Konferenz mit Lloyd George ausführ lich die Situation in Deutschland und die daraus sich ergebende Notwendigkeit, die für Deutschland in Betracht kommenden dringend sten Fragen mit den Kauptdelegierten aus führlich zu besprechen. Lloyd George hat den Reichskanzler in eindringlicher Weise bewogen, die Abreise

nach Berlin aufzuschieben und ihm zugesagt, daß nach der Rückkehr Barthous eine Zusammenkunft zwischen Bar thou. Lloyd George. Dr. Wirth und Dr. Rathenau stattfinden soll. Sie eM SriiMWii gelegt. Die nunmehr in Genua abgeschlossenen Arbeiten der Unterkommission für Valuta und Kredite zerfallen, sagt der schweizersche Expert Serr Dubois in zwei Gruppen. Die erste der Empfehlungen geht dahin, daß in jedem Land das Budgetgleichgewicht hergestellt werden soll, einmal für die ordent lichen

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Seite 6 von 10
Datum: 22.02.1918
Umfang: 10
delnd, haben Clemenceau und Lloyd George letzterer mit eines Staatsmannes unwürdigen und beleidigenden Aeußerungen, rücksichtslos und unbekümmert um das Schicksal der kleinen Staaten, die sie mit Geld und Gewalt in den mörderischen Krieg getrieben halten, die deutsche Friedenshand zurückgewiesen. Wieder einma bewahrheitet sich das Wort: Wer Englands Brot ist, der stirbt daran! Auch die Verant wortung für das über Rumänien hercingebro chene Unglück fällt auf diese beiden Entente- staatsmänner zurück

der Grafen Bertling und Czernin einging, im einzelnen Einwendungen dagegen erhob, und die Grundsätze, die er verwirklicht zu sehen wünscht, in neuer Formulierung aus sprach. Die Rede Wilsons scheint nicht dieselbe schroffe Ablehnung zu enthalten, die alle an deren Ententekundgebungen der jüngsten Zeit barsch ausgesprochen haben, und die auch der englische König in seiner jüngsten Thronrede psr ordre cle Lloyd George hat von sich geben müssen. In Wim wird der freundliche Ton anerkannt und entsprechend

gewürdigt. Mit der Beurteilung der Einzelheiten wird indessen noch zurückgehalten, da die Rede einem eingehenden Studium unterzogen wird. Graf Czernin wird in den nächsten Tagen Gelegen heit nehmen, auf die Rede Wilsons öffentlich eingehend zu antworten. Ganz anders Lloyd George. Der britische Premierminister, dessen Rede formell eine Ant wort auf eine Anfrage seines Amtsvorgängers Asquith war, äußerte sich, wenn auch im Tone höflich, so doch in der Sache schroff ablehnend gegenüber den Reden

des deutschen Reichs kanzlers und des österreichisch-ungarischen Ministers des Aeußem. Er erklärte ganz im Gegensatz zu Wilson, in beiden Reden nichts gefunden zu haben, was aus einen echten und wirklichen Friedenswunsch schließen ließe, und hatte deshalb darauf auch nichts anderes zu antworten, als: England bleibt bei den Kriegs zielen stehen, die er, der Premierminister, zu Anfang dieses Jahres ausgestellt hat. Beson ders hat es Lloyd George dem Grafm Bert ling verübelt, daß dieser an Englands Kohlen

station in der ganzen Welt erinnert, die mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht recht in Einklang zu bringen sind und die aufgegeben werden müßten, wenn es England emsthaft um die Verwirklichung seiner als Kriegsziel proklamierten politischen Ideale zu tun wäre. Davon will Lloyd George natür lich nichts wissen. In diesem Punkte ist das britische Weltreich äußerst empfindlich. Die Berühmng der Frage der Kohlenstationen allein genügt Lloyd George schon, um dem Grafen Hertling den ehrlichen

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Seite 3 von 12
Datum: 21.04.1922
Umfang: 12
verschuldung unter den Alliierten einerseits und den Sieger- und Besiegtenstaaten andererseits. — Und die Russenfrage: Mit Recht hat sie Lloyd George in den Vordergrund der Kon ferenz gestellt, ohne die Rekonstruktion Ruß lands kein Wiederaufbau Europas. Auf zwei Gruppen vor allem richtete sich am lO. ds. im Palazzo San Giorgio der Blick, auf die Russen und den Führer der englischen Delegation, und den Spiritus Rek tor der Konferenz. Lloyd George. Das Miß. trauen gegen die Konferenz von Genua ist groß

von Genua zwischen den Reden sprechen dürfen. Dann wird man erkennen, daß Lloyd George auch diesmal so gar ein schlechter Politiker nicht gewesen ist. Für die optimistische Auffassung über den Ausgang der Konferenz von Genua ist eine Aeußerung des italienischen Außenministers Schanzer bezeichnend, der erklärte. Italien wolle vor allem, daß die Konferenz mit einem vollen Erfolge ende. Die Gleichberechtigung aller auf der Konferenz versammelten Staaten muß sein und bleiben. Italien wolle den natio nalen

werde, weil es ver tragsbrüchig sei. Es kam zu einer sehr erregten Auseinandersetzung zwischen Lloyd George und Barlhon. Lloyd George wandte sich gegen die französische Forderung und erklärte, ehe er solche Maßnahmen mitmache, wolle er lieber nach London zurückkehren. Infolge dieser energischen Kaltung Lloyd Georges verzichtete Barthon auf eigene Verantwortung auf die Ausschließung der deutschen Delegation aus der politischen Kommission. Nie sog. Wssm üer ZnWrie. Unter den Vorwürfen, die die Entente

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Seite 1 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
Ab- kommen, das Memorandum über die Gold parität, die Sondergruppierung der kleinen Entente und zuletzt als -- vorläufig aller dings noch nicht amtlich bestätigt Krone des ganzen die Einwilligung Frankreichs über Verhandlung der Reparationsfrage. Die Konferenz von Genua unterschied sich von allem Anfange an von ihren Vorläufer innen dadurch, daß Rußland und Deutschland anwesend waren und daß Lloyd George hier um seine Stellung kämpfte, also bestrebt war, auch gegen den Willen Frankreichs durchzu dringen

ist. Q. Ein Mmr Geist. Nun ist also das deutsch-russische Abkommen doch kein „Manöver', wie es von der fran zösischen Presse im Anfang bezeichnet wurde. Der „Temps' selber nennt den Vertrag nun einen „coup formidable'. Lloyd George war anfangs außerordentlich erbost darüber, daß er nicht vorher von der Absicht der beiden Mächte unterrichtet worden war. Nun hat Rathenau aber nachweisen können, daß er schon vor Wochen den englischen Vertreter Wiese in Kennt nis gesetzt habe. Heute ist Lloyd George nun recht

versöhnlich gestimmt, so versöhnlich, daß Frankreich keine Freude daran haben kann. Barthou hätte es vorgezogen, wenn England und Frankreich mit dem Ausschluß der beiden Sünder von Genua geantwortet hätten. Als er diesen Vorschlag machte, zuckte Lloyd Ge orge zurück, weil er sofort erkannte, welche Gefahren aus einer solchen Politik der Plötz lichkeiten entstehen mühten. Lloyd George hat nun durch seine Rede den unheimlichen Dunst weggeblasen und wieder heitern Himmel ge schaffen. Für Genua

er auf. verlangt das Wort und bläst in die Abreise-Trompete. Präsident Facta hat dann Mühe, den wilden Mann zu beschwichtigen. Unterdessen manövriert Lloyd George immer wieder mit dem roten Tüchlein, spricht von Rüstllngseinschränkungen. von Ver besserung des Völkerbundes und ähnliches Sachen, die eigentlich verboten sind. Aber dabei wagt sich Barthou nicht zu rühren. Wien. Die Blätter melden, daß zwischen Italien und den Sowjetdelegierten ein Abkommen zu stande gekommen ist, das wertvolle Bergwerks

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Seite 1 von 12
Datum: 30.04.1920
Umfang: 12
. Die Wohnung, ein reick verzierter Phantasiebau eines englischen Bud- disten, trägt den Namen „Indisches Paradies' in das nach den verschiedenen Leiden zweier Seelenwanderungen die Seelen eingehen, um einige Jahrhunderte in süßer Untätigkeit zu verbringen. In diesem Gebäude trafen sich Lloyd George und Millerand zum ersten Mal wieder. Bei seiner Ankunft sagte Lloyd George zu Nitli: Jetzt sind wirZalle drei im Paradiese; wer wird die Schlange sein? — ZBei der ersten Besprechung der Ministerpräsidenten

, welche sich aus den Versailler Friedensvertrag bezog, ergaben sich drei verschiedene Auffassungen. Die Franzosen wollen den Vertrag voll und ganz^'zur Einlösung bringen. Die Italiener sind für eine weitgehende Abänderung. Lloyd George will die Ausführung des Vertrages der jeweils gegebenen Lage anpassen. Lloyd George und Nitti handelten in vollkommener Ilebereinstimmung. Der „Demokrat' brachte die Meldung, die erste Verhandlung in San Nemo habe j zwei und eine halbe Stunde gedauerHund sei über aus gewitterhaft

^gewesen. Sie endete 'mit einem Krach s (b7U8quement). iDie beiden Herren Lloyd George und Millerand verließen gemeinsam das Haus, ohne sich Adieu zu sagen. Das Blatt fügt bei: j Wenn diese Tatsachen sich bestätigen sollten, müßte man darin fast das Ende der Entente sehen. Die „Gazette' kleidet ihre Trauer in die Überschrift: „Es war so schön während des Krieges!' Dann schreibt sie: „Die interalliierten Rivalitäten sind schuld daran, daß diejenigen Maßregeln znicht ergrissen wurden, die alles gerettet hätten

zur Vernunft zu machen. ^Das In teresse Englands ist zu stark.mit Frankreich verknüpft. alsHdaß Lloyd George dieses Land völlig absprengen könnte.;-Man muß zufrieden sein, wenn Frankreich in San Remo einsehen lernt, daß es allein'1 nichts unternehmen darf und daß es in eine? vernünftige Ilmgestaltung des Versailler! Friedens einwilligen muß. Ilm seiner Rachegelüste willen darf nicht ganz Europa weiter unter Teuerung und allgemeinem Miß trauen leiden. Allem Anschein nach wird Frank reich mit einer recht

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Seite 1 von 12
Datum: 20.02.1920
Umfang: 12
, im Glauben Deutschland werde auch diese Schmach einstecken, wie diejenige des Waffenstillstandes. Durch diese Rechnung ist nun ein dicker Strich gezogen worden und damit entsteht für Frankreich eine recht ungemütliche Situation. Die Auslieferung /stellt sich heute als einen ungeheuren diplomatischen Fehler dar, der sehr ernste Folgen , haben könnte. In England sehen die leitenden Kreise die UnHaltbarkeit der Forderung ein. Lloyd George steht nicht mehr fest zu Frankreich in dieser Sache und Lord Curzon

wagte es. offen zu erklären, der Persailler Vertrag müsse revidiert, d. h. so ermäßigt werden, daß Deutschland ihn ehr licherweise erfüllen könne. Das sind überaus unangenehme Stimmen und man hat sie in Frankreich verstanden. Keüts kommen die verdächtigen Entschlüsse nicht mehr aus Amerika, sondern aus Eng land, speziell von Kerrn Lloyd George. Seine Rolls in der Affäre der Auslieferungen ist überraschend unsicher und unklar. Alle Welt weih, daß die Amerikaner und selbst die Fran zosen

nicht sehr an der Aufnahme des Artikels über die Auslieserungen hingen. Erst auf die inständigen Bitten Lloyd Georges willigten sie in die Aufnahme ein. Aber heute führt Serr Lloyd George, dieses wie Eisen bemalte Rohr im Winde, eine ganz andere Sprache. Er stolpert über die erste Schwierigkeit, die die Deutschen erheben. Deutschland will seine Gallonierten nicht ausliefern? ' Die Politik des britischen Ministers hat zwei sehr unangenehme Folgen. Erstens ist durch die Forderung der Auslieferung der Käß Deutschlands

verdoppelt worden. Die andere Gefahr, die die Politik Lloyd Georges heraufbeschwört, ist die Stärkung der deutschen Hoffnungen auf Wiedererwägung des Ver trages. Man erkennt mit Schrecken, daß man nichts erreicht hat als eine ungeheure Steigerung des Hasses. Und diesem gegenüber sieht man sich yon den Freunden mehr oder weniger verlassen. Die Konsequenz aus dieser Lage wird die französische Diplomatie zu ziehen wissen. Sie darf heute die bedenklichen For derungen nicht mehr unterstützen und muß

Gefahr im Verzuge. — Ich versichere, schloß Lloyd Ge orge. «daß es kein anderes Mittel gibt, um der Lage Kerr zu werden, als der kräfige Kampf gegen..jede Form der Anarchie.' SorsWing lind KranlW. In wundervoller, funkelnder Pracht leuchten Tag für Tag die Eisgipfel der Berge zu uns hernieder, so klar und frisch wie selten im Sommer. Und dabei mühen sich die Aerzte um die kranke und leidende Menschheit. Welch

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Seite 3 von 12
Datum: 27.10.1922
Umfang: 12
ung Deutschlands seine Wirkung und jene mögen wohl recht behalten, die für den kom» Menden Winter noch ernsteUnruhen voraussagen. (Riieklrllt Lloyd Georges). Nachdem der englische Premier geduldig die Angriffe der englischen Arbeiterparteien und der französischen Presse über sich hatte ergehen lassen, ergriff er in seiner großen Rede in Manchester die Offensive. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und zwar umfomehr, als die Bergarbeiter von Wales erklären, sie würden am 6. November in den Streik

treten. — Die Folge der ablehnenden Haltung konservativer Kreise war, daß Lloyd George sofort Dow- ning Street verlassen und sich zum König begeben hat. um ihm die Demission des ge samten Kabinettes anzumelden. -- Der König hat das Abschiedsgesuch, das Lloyd George eingereicht hat, genehmigt. -- Bonar Law hat die Bildung dds Kabinetts angenommen, aber unter der Bedingung, daß er zum Führer der konservativen Partei gewählt würde. Sollte es Bonar Law nicht gelingen, ein Kabinett zu bilden

, so würde Lord Derby die Kabinett bildung übernehmen. Die nationalistische Presse Frankreichs be- grüßt die Demission Lloyd Georges mit laulem Jubel. Dafür kommt aber die Befürchtung auf, daß sowohl die Lösung des Orientpro- blems sowie der Reparationsfrage durch die Regierungskrise eine Verzögerung erfahren wer den. — Der Rücktritt Lloyd Georges wird in der Berliner Presse vor allem unter dem Gesichtswinkel beurteilt, welchen Einfluß er auf die künftige Entwicklung der Reparationsfrage und auf die Stellung

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Seite 2 von 12
Datum: 07.04.1922
Umfang: 12
und die Minister untergebracht. LW Seorge nimmt MW. Wer geglaubt hak, Lloyd George sei ein halb toter Mann und kümmere sich kaum mehr um etwas anderes als um die internen Partei verhältnisse, der muß heule erleben, daß er fich getäuscht hat. Der halblote Mann^hat plötz lich zum Schrecken Frankreichs eine Stellung dem Versailler Vertrag gegenüber bezogen, die geeignet ist, recht schwere Kämpfe einzuleiten. Vor einigen Tage hat er plötzlich ein Memoire in die Welt hinausgesandt, in welchem er die Gedanken

wiedergibt, die ihn beim Abschluß des Versailler Vertrages beseelten. Es heißt, dieses Memoire habe er schon vor drei Iahren verfaßt, es aber im Schreibtisch behalten, weil die Zeiten und Verhältnisse ungünstig gewesen seien. Es heißt da: „Wenn der Versailler Verlrag, so wie er unterzeichnet worden ist. viele Mängel aufweist, so liegt dies nicht daran, daß Lloyd George nicht erleuchtet genug ge wesen sei oder daß er es versäumt hätte, der Konferenz seine liberalen Ideen zu predigen. Sein Memoire zeigt

, daß er es getan hat. Allein seine Gedanken waren seinen französischen Kollegen zu hoch. Lloyd George mutzte sich bescheiden, um nur einen Teil dessen zu erreichen was er erstrebt hatte. Jetzt ist die Stunde gekommen, wo seine Ideen Aussicht haben, realisiert zu werden. Und Genua wird den Weg dazu vorzeichnen. Man muß allen Ernstes annehmen, daß Eng land auf der Konferenz von Genua kräftig für eine Revision des Versailler Vertrages einstehen wird. Und außer Frankreich dürste kein anderes Land es darin hindern

. Der «Temps' ist natürlich über diese Aus sicht nicht erfreut. Er erinnert England daran daß es gar leicht sei zu revidieren, wenn man alles erreicht habe, was man vom Kriege er- wartete, besonders die Zerstörung der deutschen Flotte und die Aufhebung der deutschen Kolo- nien. Lloyd George habe damals seine Ideen zurückbehalten, weil er Furcht gehabt habe, die Deutschen könnten sich dem Bolschewismus in die Armee werfen. Das habe sich aber als ein Sirngespinnst erwiesen. Seute kehrt Llohd George

zu seinen damaligen Ideen zurück. Er wünscht, die Deutschen möchten ihm ver zeihen, daß er Sieger war. Die Welt wird es Lloyd George hoch an rechnen. wenn es ihm gelingt, den .Krieg im Frieden' endlich zu beenden. Wochen-Chronik. — Brunetk. (Amtlich). Das Zivil kommissariat Bruneck teilt mit. daß mit Erlaß des Sottosegretariato dt Stato per l'assistenza militare e le pensioni di guerra in Trento vom 9. ds.^1922 Zl. ! 18 bekannt gegeben wurde, daß die außerordentliche Unterstützung von täglich 4 und 2 Lire

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Seite 2 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
die Aufnahme der nach dem Waffenstillstand aufgenommenen Beamten in den Status der Beamten entscheiden. — Falls die Abgeord netenkammer am 4. Mai wieder eröffnet wer den sollte, wird der Zentralberatungsausschuß für die ersten Tage des Monates Mai einbe- rufen werden. M SiliiMn in Seim Die Pariser Blätter befassen sich eingehend mit der in Genua geschaffenen Situation. Das «Echo de Paris' schreibt, es ist klar, daß zwischen? Lloyd George und Frankreich in Genua ein neuer Konflikt ausbrechen

wird. — Im allgemeinen ist man in Genua bereits der Ansicht, daß die Konferenz ihrem Ende entgegengehe. Ein Schweizer Delegierter er klärte, daß die Konferenz mit einem glatten Mißerfolg endigen werde. — Die Konferenz wird höchstwahrscheinlich am 10. Mai abge- schlössen werden. Zwischen dem 3. und 10. Mai werden die Äauptdelegierten nach und nach abreisen. — Es verlautet, daß Poincare zur Schlußsitzung der Konferenz nach Genua kom men und dort in einer Rede den Standpunkt Frankreichs darlegen wolle. Lloyd George

Oesterreichs versammelt seien, diese Frage in einem für Oesterreich ungünstigen Sinne lösen und Oester reich nicht Kredite ermöglichen würde. > UM lllid der MMM. Zum allgemeinen Empfang der Journalisten durch Lloyd George mit der darauf folgenden freien Befragung ist eine für den Völkerbund sehr bezeichnende ^Erklärung hervorzuheben, die Lloyd George auf schriftliches Befragen des Präsidenten des Bundes der Menschheits- interessen, abgab. DieFrage Dr. Brodas lautete: «Ist der Ministerpräsident der Ansicht

, daß das Werk der Konferenz von Genua dem Völ kerbund vorzuziehen sei und daß Deutschland und Rußland in den Völkerbund aufgenom men werden sollen?' Lloyd George antwortete mit seinem freundlichen Lächeln: „Wenn die Konferenz von Genua nicht ewig dauern soll, dann muß allerdings ein anderer ihre Beschlüsse durchführen und dazu ist der Völkerbund be- rufen. Aber er kann diese Aufgabe nicht er füllen, solange die Äälfle Europas ihm nicht angehört, nämlich Deutschland und Rußland!' Zi. Mril W. Zum ersten Male

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Seite 3 von 8
Datum: 10.08.1917
Umfang: 8
versenkt. — Das englische Schiffahrtsministerium gibt bekannt, daß trotz der hohen Verluste durch die U-Boote immer noch 16 Millionen Tonnen englischen Schiffsraumes auf See seien. — Zur Verstärkung des Patrouillendienstes im Atlantischen Ozean sind die bisher im Stillen Ozean verwendeten Schiffe der Vereinigten Staaten dorthin befohlen wurde. Den pazifischen Küstenverkehr übernehmen Japan und Neutrale. LID Semge in der WWW. Lloyd Georges neueste Rede in der Queens- Äall zur Feier des Gedächtnistages

haben will, so nicht sprechen kann, wie Lloyd George gesprochen hat. Wir können uns jedenfalls nicht vorstellen, wie es möglich sein sollte, mit diesem Manne zusammen zu kommen. Das deutsche Gefühl kann darauf nur ant worten: Mit Lloyd George ist ein Friede unmöglich. Nach deutscher Auffassung erfordert diese Rede gebieterisch eine dementsprechend? Kundgebung der deutschen Regierung wie des deutschen Volkes. Politische Rundschau. Ausland. England. 2m englischen Unterhause forderte Marck ^ykes nach der Rede Äendersons

den Premier minister Lloyd George auf, eine Erklämng Abzugeben, daß die Regierung nicht mit dem ^neden spiele. ^ Lloyd George forderte das «aus auf, die Einheit nach außen zu wahren. England hingen die Allierlen mehr ab, u>s von einem anderen Lande. Wenn wir, We Redner, beginnen uns zu trennen 'd auszuschalten und einen wertvollen Kolle- nach dem andern in die Arme derer zu .^sen. die für die pazifistischen Ziele kämpfen, muß ich wirklich an unserem Siege ver eisen. — Der Agence Äavas zufolge mel

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Seite 3 von 10
Datum: 11.01.1918
Umfang: 10
. Ich habe gesprochen!' . England. Die Anzeichen für eins' gewisse' Sinnes änderung und Nachgiebigkeit in England häufen sich. „Sozialdemokraten' glaubt sogar.-daß eins ernste politische Krise in den Ententestaaten infolge des Friedensanbotes der Zentralmächte im Anzüge sei. Es. sei nicht ausgeschlossen, meint das Blait, daß Lloyd-George selbst zu erforschen- suchen werde, wieviel die Uhr ge schlagen habe und sich an die Spitze der not wendigen Aenderung der ganzen bisherigen Ententepolitik stellen werde. Japan

stärker. Einzelne Regimenter verkehren ständig mit den Bulgaren. Die russische Artillerie weigert sich zu feuern. Genf, 9. Jänner. „Journul de Geneve' schreibt zum Besuche der finnischen Abordnung in Berlin und Kopenhagen, es sei für die Entente äußerst mißlich, von allen großen politischen Ereignissen des TageS ausgeschlossen zu sein. Berlin, 9. Jänner. In politischen Kreisen wird die Rede Lloyd Georges nicht als diskutables Frieders- angedot aufgefaßt. Die R;de stelle nichts anderes dar

als eine Enthüllung der brätelst«« Ziele der Alliierten und beweise, daß eine Wendung zum Frieden von Lloyd George ebensowenig kommen kann wie von Clemenceau. ' . ' Amsterdam, 9. Jänner. Reuter meldet auS New-Jork: Durch einen großen Brand wurden in boboken umfangreiche Fabnksanlagea vernichtet. Berlin, 9. Jänner. Die .Boss. Ztg.' brachte aus Amsterdam die überraschende HavaS-Meldung, Lloyd George sei in Lissabon eingetroffen. Es scheint etwas sehr faul zu sein in den englisch-portugiesischen Beziehungen

» wurde für heute vormittags um 11 Uhr eine Vollsitzung anberaumt. Später fanden Besprechungen zwischen Vertreter» der Vierbundmächte und ukrainischen Vertretern statt. Berlin, 9. Jänner. Die Blätter erhalten folgende Informationen: In hiesigen politischen Kreisen hat die Stimmung durch die Ausführungen Lloyd Georges eine wesentliche Klärung erfahre». WaS den Osten anbelangt, ist eine nennenswerte Entspannung zu ver zeichne». Da die Frist für de» Waffenstillstand dem nächst abläuft und von russischer

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Seite 2 von 12
Datum: 04.02.1921
Umfang: 12
Ken nicht gewillt sind, das Nötige zu tun. um Oesterreich zu reiten. Da man jedochf davor zurückschreckt, die Verantwortung für eine Revolution zu übernehmen, die in Wien jeden Augenblick ausbrechen könnte, hat die von der Pariser Konferenz ernannte Kommission zur Ausarbeitung der Pläne für die Silfs- akliontzzugunsten Wiens beschlossen, das öster reichische Problem ungelöst in die Sünde der Pariser Konferenz zurückzulegen. In einer zwischen Briand und Lloyd George geführten Besprechung kam

haben, welche in 11 Jahresraten gezahlt werden sollen. Frank reich' brauche 54 Milliarden sür den Wieder aufbau. sonst mühte es den Bankerott erklä ren. Deutschland muß zahlen und wenn es darüber zugrunde geht oder das Schicksal Frankreichs ist besiegelt, wenn es die Zah lungen nicht einhält. Zwischen diesen beiden Dingen müsse man wählen. Lloyd George betont das Recht Frankreichs Zahlungen zu fordern, aber er wies auch darauf hin, daß die Alliierten von Deutschland nichts erhalten werden, wenn es zum wirtschaftlichen Tode

der von der Konserenz'beschlossenen Bedingungen seitens Deutschland keine Rede sein könne. — Die Konserenz nahm den Bericht Loucheurs be treffend die Silfe sür Oeslerreich an, der die Schaffung eines Finanz-Syndikates mit einem Kapital von 200 Millionen vorsteht. Im Prinzips wurde die Teilnahme der Staaten an dem Syndikat zugelassen. Die Konferenz wurde am 30. Jänner geschlossen. WWW dkZ NkltsMM Ein hoher Slaalsmann, kein Geringerer als Lloyd George hat bei einer Ansprache an die englischen Völkerbundsdelegierten erklärt

, daß es in einem solchen Kampfe allein stehen wird. Denn weder Eng land noch Amerika werden ihm nochmals Hilfsdienste leisten, weil diese beiden Mächte sich gegenseitig nicht mehr trauen. Das zweite Gefahrenzentrum liegt zwischen England und Amerika. Die Worte Lloyd Georges deuten an. daß eine andere Macht seine Vormachtstellung auf dem Meere gefähr det. Dabei kann es sich nur um die Kon- Kurrenz von Amerika oder Japan handeln. Japan aber ist mit England verbündet. Es scheint sich das gleiche Spiel zu entwickeln, das einst

für die drohende Rede Lloyd Georges. Amerika soll wissen, daß England es nicht duldet, daß seine Flotte überflügelt wird. LMMM. Am 27. d. Ät. fand im Festsaale des Ge sellenvereinshauses in Bozen der zweite Lan desparteitag der Tiroler Volkspartei statt. 191 Delegierte, die zusammen 183 Ortsgruppen vertraten, waren dazu erschienen. Der Par teitag faßte seine Auffassung über die verschie denen aktuellen Fragen in folgenden Resolu tionen zusammen. Der Parteitag erhebt mit allem Nachdruck seine Stimme

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Seite 4 von 12
Datum: 23.09.1921
Umfang: 12
. diesen Dickschädel und Starrsinn der Irländer auszukosten. Man hatte nach den Vorschlägen, die Lloyd George seinerzeit an de Valera, den Irensühren, gelangen ließ, den Eindruck, daß die grobbritannische Regierung das größtmöglichste Entgegenkommen? zeige. Lloyd George hatte Irland eine Stellung inner halb des britischen Reiches angeboten, die nicht mehr und nicht weniger war als etwa die Stellung Australiens, Kanadas und anderer Dominions. Man sieht, die Iren verstehen es, zu fordern. Gleichzeitig verlangt

Losung vom Selbst- beflimmungsrecht das Blutbad von Indien wiederholen? Die Befürchtung ist nicht grundlos, denn Lloyd George hat selbst mit der Gewalt gedroht und die Iren sind starrsinnig genug, der Drohung mit ihrer zähen Krast zu begegnen. Lloyd George hat folgendes Telegramm an den Irenführer de Valera geschickt: „Ich habe Ihre Boten wissen lassen, daß die Wiederholung Ihrer Behauptung, als Vertreter eines unabhängigen und selbständigen Staates der Regierung Seiner Majestät gegen überzustehen

zu widerrufen'. Nach dieser Antwort Lloyd Georges ist der Abbruch der Verhandlungen unmittewar zu erwarten, da nicht anzunehmen ist. daß der irische Nationalrat seine Forderung nach voll ständiger Unabhängigkeit preisgibt. Woche« Chronik. — Zum 23. September. Kerbst! Keule nachmittag 3 Uhr kommt Besuch — der Kerbst lritt ein. Die Sonne gelangt da mit in das Zeichen der Wage, deren beide Schalen gleich tief hängen —: Tag und Nacht (6 Uhr morgens, 6 Uhr abends) haben gleiche Länge. Möchten uns noch ein paar

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Seite 12 von 12
Datum: 05.05.1922
Umfang: 12
kleinen Entente, das bereits angenommene Memorandum an die Russen zu unter zeichnen. Die Hauptsache am Inhalt dieses Memoran dums ist: Rußland soll die Kriegsschulden anerkennen und auf die Gegenforderungen verzichten, wenn auch derselben, so gut eS anging, Rechnung getragen wurde. Genua, 3. Mai. Tschitschenn erklärte einem Reuter Vertreter» daß Rußland einen Vorschuß von 2 Milliarden Dollar brauche, um sich halbwegS zu erholen. Genua. Lloyd George ist hoch befriedigt, daß es schon nach 20 Tagen

nach Beginn der Konferenz gelungen ist, ei« internationales Konsortium zur Zeichnung von Anleihen zusammenzubringen. Paris. Barthou soll nach Paris einen Vorschlag Lloyd Georges mitbringen, der einem Ultimatum recht ähnlich sehe. Wenn Frankreich ihm nicht in seiner russischen Politik bis zum äußersten folge, werde Lloyd George ohne Frankreich mit den Sowjets ver handeln. Wenn Frankreich eS ablehne, nach Sa« Nemo zu gehen, wo nach Lloyd Georges Wunsch vor dem 31. Mai eine Tagung des Obersten Rates abge

halten werden solle, werde Lloyd George dies als eine Art Bruch betrachten. Tüchtiger Bäcker, selbständiger Albeiter sucht Stellung. Adresse in der Redaktion. Für einfachen Gasthof wird sehr verläßliche KSvkSn i gesetzten Alters, welche auch für Dienstboten ' kocht, auf 1. Juni gesucht. ! Adresse in der Redaktion. Für die Saison wird em Stubenmädchen, Kochenlerneri« und Knchile gesucht. Adresse bei der Redaktion. WWmittM ist am 10., 11. und 12. Mai bei Maurermeister Ptsching iu St. Utgil erhältlich

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