Dies vorausgeschickt glaube ich verpflichtet zu - sein, die Aufmerksamkeit des hohen Hauses auf die Stadt Lienz lenken zu müssen, als einen Punkt, wo eine LagerhauS»Filiale besonders nützlich und empfehlens wert erscheint. Manche Gründe und Gesichtspunkte, welche seinerzeit zu Gunsten des Jnnsbrucker Lager hauses angeführt worden sind, lassen sich auch, und mitunter mit viel größerer Bedeutung und Berechti gung für eine Filiale in Lienz geltend machen. Stellen wir uns vorerst auf den Standpunkt
des Praktischen Bedürfnisses, erwägen wir, ob und inwie weit eine Filiale und in weiterer Ausdehnung auch anderen Theilen des Landes besonders jenseits des Brenners von Nutzen sein kann, so fällt vor allem die beachtenswerte Thatsache in'S Gewicht, ' daß Lienz die Haupteinbruchstation für den tirolischen Getreide- Zmport ist und oei dem Getreideaufschlagsamt in Lienz mehr Getreide besteuert und an JnnerlandSzollämter angewiesen wird als bei den übrigen Eingangsstationen Tirols zusammen. Nach Daten
PusterthalS an importirtem Getreide und Mehl 9—10.000.000 Kl. und speziell den Bezug der Stadt Lienz auf cirka 2,000.000 veranschlagt. Diese Ziffern, entnommen jenem Theile des Landes, welcher zunächst in der Lage ist, von einer Filiale in , Lienz zu profitiren, sprechen gewiß eine klare und deut liche Sprache. ^ , ES ist weiterS zu berücksichtigen, daß das in Lienz «ingelagerte Getreide in ganz Tirol und nach allen Richtungen, je nach den gegebenen Conjuncturen im ReexpeditionSverfahren Verwendung finden
und das i Oberkärntner Draugebiet ebenfalls auf den Import von ausländischen Getreide angewiesen sind und verhältnismäßig mehr solches Getreide consu- miren, als Pusterthal. Ich schätze den Bedarf dieser Bezirke von Aärnten auf wenigstens 7,000.000 Kl. Mit Errichtung einer Filiale in Lienz wird diese Stadt zweifelsohne der Stapelplatz und das Centrum eines lebhaften Getreidehandels, nicht allein für Pusterthal und Südtirol, sondern auch für Kärnten werden, da vorauszusehen ist, daß die. HärntflerDnsstWytey
der Fall war. Ein weiteres Moment, welches' zu Gunsten einer Filiale in Lienz spricht, liegt , in dem besonderen Ver hältnisse der landwirthschaftlichen Oekonomie PusterthalS. Kein anderes Thal DrolS ist nach Natur und Klima für die Entwicklung undV Förderung der Viehzucht so günstig veranlagt. Zahlreiche Alpen und ergiebige Hut» weiden begünstigen und ermöglichen die Ernährunz eines großen ViehstandeS während der Sommermonate. Aber in Verhältnis zur' Größe und Ertragsfähigkeit dieser Heimweiden