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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
l. 8.—, ganzjährig t. 1K.—. Für das Ausland viertel- l. 7 —, halb l. >3 50, ganzjährig 27.—. Durch Erzeugungskosten bedingte Vreiserhöhnng vorbehalten. Anzeigen aller Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die einspaltige Vetitzeile mit 40 Cent berechnet. Bestellungen zu richten an die Buchdruckers: H. Mahl, Brunico Nr. 20 Freitag, den 14. Mai 1926 HliliMA N»AeMl»i. Der Streit in England. — Die Rolle RnhlandS. Der Flaggenstreit in Deutschland. Der Streik in England ist also doch nicht in den ersten

24 Stunden erledigt worden, wie man allgemein gehofft hatte und hat im Laufe der nächsten Tage im Gegenteil weitere Forme» ange nommen. Auf den Straßen, von London stehen kampfbereite Tanks und in mehreren Städten, darunter in Glasgow ist es zn Unruhen gekommen, ' die auch Tote forderten. Der Streik in England ist etwas für das Lebensbedürfnis der Nation so Unnatürliches und wird von Tag zu Tag Un natürlicher. Auch die Arbeiterführer erkennen dies an und es ist ihnen vielleicht am wenigsten wohl dabei

hat. Ausdrücklich heißt es dabei, daß die Annahme ein Agitativnsmittel gegen die Arbeiter gewesen wäre. Damit ist viel gesagt. Tie Ar-' beiter sind nicht kommunistisch. Ter Kommunis mus erfreut sich in England einer sehr kleinen Beliebtheit und die englische kommunistische Partei ist eine der kleinsten der Well. Die Ardeiter der Gewerkschaften sind nicht in den Streik getreten, um das Proletariat aufzurichten, um die Herrschast der Internationale zn verkünden, sondern lediglich um bessere Lohnverhältnisse

zu bekommen. Obwohl England die Heimat des GewerkschaslSgedanken ist und obwohl Karl Marx hier in London seine größten Ideen gefaßt hat, zu verwirkliche» ist Lou- don und England ein schlechter Boden. Der Eng länder ist nie international sondern immer national, immer Engländer. Es ist eigentlich das erste Mal, daß die Engländer selbst sich so in das Fleisch schneiden mit diesem Streik, der bereits seine Aus wirkungen zu machen beginnt. Nur traut man ihm weder auf dem deutschen Markt

. Es ist kanm anzuiiehiiien, daß von der Existenz eines solchen Planes die Oesfent- lichkeit im Wege der Zeilung erfahren würde. Was aber durch dieses Gerücht nicht in Abrede gestellt wird, im Gegenteil, das ist die Unterstützung Nuß lands (trotzdem die englischen Arbeiter den Scheck zurückgeschickt haben), es kein Mittel unversucht laßt, sich durchzusetzen, das haben die legten Jichre zur Genüge bewiesen. Speziell in England ist die russische Propaganda groß gewesen und seit jeher war England

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 8
Datum: 09.02.1917
Umfang: 8
- ralstabSchefS gestellte» Forderungen schnellstens ersüllt werden. In dieser Beziehung geht die neue Regierung in England ohne jede Rücksicht nahme vor und hat durch Reorganisationen in Frankreich uud Italien erreicht, was früher unmöglich schien. Nnr in Rnßland gehen die Dinge noch immer rückwärts, anstatt vor wärts. Deshalb beurteilen die Sachverstän digen angenscheinlich die Kriegslage so, daß die Operationen an der Westfront, Italien und Mazedonien, ganz unabhängig sei» werden von den Ergebnissen

au der russischen Front. Bei den FrühjahrSkämpsen wird es sich zeige», inwieweit Rußland die anderen Fronten noch entlaste» kann, oder ob es selbst Hilse gebraucht. In alle» VerbandSländern ist augenscheinlich infolge der Kohlevnot eine Verminderung der MunitionSerzeuguug festzustellen. Doch nimmt mau i» de» maßgebendem Kreisen der Entente an, daß bei den Mittelmächten derselbe Einfluß sich geltend macht. Alle Fachleute iu England sowobl, wie in Frankreich, gesteheu ein, daß die Rüstungen in beiden Ländern

nicht höher gebracht werden können, da jetzt alle nur denkbaren Kräfte heran gezogen seien. Bon einer längeren Äriegsdauer könne also keine Rede mehr sein. Die Erkennt niS sei auch iu den Kreisen wahrzunehmen, die die Berantwortnog tragen. Nieder mit England! Der 31. Jänner brachte eine so gewaltige Fülle von Nachrichten über die Erfolge der harten Kämpfe der deutscheu Unterseeboote, daß diese Meldungen ganz von selbst der gesamten Kriegslage ihren Stempel ausdrücken. Hier wird einmal durch die bloße

Wucht der Tatsachen deutlich, daß unser Krieg mit England, unserm Hanptseind, ein Seekrieg ist, uud daß wir auf dem richtigen Wege zur Ueberwindung dieses Gegners sind. 15 Prozent der englischen Ge- samttonnage liegen aus dem Meeresboden, uvd die Welt sängt an zu verstehen, daß Angst und Not bereits England zwingen, die neutrale Schiffahrt gewaltsam in englische Dienste zu stellen. Aber das sind alles nur krampfhafte Versuche, das rinnende Faß zu füllen. Räch diesen Zusammenstellungen wisse

» wir: Noch eiu paar Monate so, und die englische Atemnot muß eine Krise erzeugen. Deutsche Untersee boote würgen den Würger England. Womit es gesündigt hat, damit soll es gezüchtigt werden. Nieder mit England! 4,559.000 Brntto-Re- gistertovnen versenkt. 15 Prozent der englischen Grsamttounage verloren. Denn ich bin groß Und du bist klein! Man erfährt j?tzt wenig sicheres aus Grie chenland, denn seine große» „Beschützer' haben sich breit vor das kleine Land gelegt und sperren eS allseits gründlich

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Seite 1 von 8
Datum: 08.01.1926
Umfang: 8
Humbert I. von Italien, der Wer ein Opfer eines meuchlerischen Attentates D^^nigin-Äutter war iHNÄMmenAridchend eine zurückgezogene Herrscherin, sie trat in der Po litik nie hervor. Ihr Tätigkeitsfeld war die Cha ritas und die Fürsorge. DaS Land ist in tiefer Trauer über ihr Hinscheiden. Politische MiS eiil >I> au. Volke» i« Osten. — Die afiatische» Truppe». Negierungliuterim tu Deutschland. Im nahen Osten scheinen sich wieder Wolken auhutürmen. Wenn man in England dem tür kischen Krieasrat auch wenig

Bedeutung, wenigstens in der Oefsentlichkeit zumißt, so sind die Dinge doch nicht so einfach und ohne weiters abzutun. Es ist zwar zu hoffen, daß es nicht zum direkten Kriege kommen wird, denn der türkische Außen minister setzt alles daran, um die Verhandlungen ortzusetzen und in England ist man ziemlich nach giebig, aber eS ist eine Partei in Angora, die tärker ist als der Außenminister und die Aussicht >at, durchzudringen. Diese Wolken werden nicht ringer, wenn man an die Reisen Tschitscherin denkt

allein beschränkt blieben. Es ist ja bekannt, daß man in Asien schon lange auf eine Gelegenheit wartet die Europäer hinauszu werfen Mo der Weg nach Indien führt über Klein asien. Uebrigens ist die Haltung der beiden Mächte die in Kleinasien am meisten interessiert sind, näm lich England und Frankreich, in der letzten Zeit ganz auffallend freundlich geworden. Frankreich hat von seiner bisherigen Richtung der Begün stigung des Islams gegen England energisch ab geschwankt und ist als Freund Englands

einge treten, um in Syrien die Aufständischen nieder zuwerfen, die ja von drei Seiten von Engländern eingeschlossen sind. Es ist leicht zu erraten, daß England diese freundliche Haltung gegenüber Frank reich irgendwie vergolten haben will und das ist in einem eventuellen Streite Englands mit der Türkei. Auch ist die Unterredung mit Mussolini, die der englische Außenminister m Rapallo ge führt hat, für die Ereignisse in Kleinasien von Bedeutung, wenn man auch über die ganze Unter redung

Sylvesterbetrachtungen über die Welt politik von heute. Es ist sicher nicht uninteressant diese Gedanken hinsichtlich der Politik im fernen Osten zu verfolgen, da sie auf guten Boden aus gebaut sind und so manches für sich haben. Der Anfang des Jahres brachte den Vertrag zwischen Sowjet-Rußland und Japan. ES war daraufhin viel von einem ostasiatischem Dreibund: Rußland- Japan-China die Rede, der sich den beiden angel sächsischen Mächten (England und Amerika) im stillen Ozean entgegensetzen sollte. Im stillen Ozean

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Seite 1 von 10
Datum: 31.07.1925
Umfang: 10
« l. S.S0, halb' l. 11.—, ganzjährig l. 22 —. Durch Erzeugungskosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten, igen alle; Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die einspaltige Petitzeile mit 40 Cent, berechnet. Bestellungen zu richten an die Buchdruckerei H. Mahl, Bruneck Nr. 31 Bnmeck, Freitag, de« 81. Juli 192S PolltiM BiSeilsiliilll. Aebeitslosensteigernug und Streik in England — In« «e»tzolitische Versöhnung in Jugoslawien. — Die Stellung Frankreichs zur deutschen Antwort. — Die Lage in Thiaa

und Marokko. In England gärt es wieder einmal ganz be denklich. Die Zahl der Arbeitslosen ist seit ver gangenem Juni um mehr als eine Viertel Mil lion gestiegen und gerade in den Hauptindustrieen Englands, in der Eisen-, Hütten- nnd Kohlen industrie und im Bergbau, während sie in der Textilindustrie zwar nicht gestiegen, aber auch nicht vermindert weroen konnte und die Lage der Tex tilindustrie gegenwärtig zu den schlechtesten der ganzm Industrie gehört. Das Problem der Arbeitslosen in England ist mcht

erst eine Erscheinung der Nachkriegszeit. Bereits in den Friedensjahren war England infolge seiner ungesunden Verhältniszahl zwischen Stadt- und Landbevölkerung eifrig bemüht, dieses Pro blem auf die denkbar beste Art zu lösen. Vor dem Kriege belief sich die Zahl der Arbeitslosen auf rund eine Viertel bis eine halbe Million. Erst nach dem Kriege nahm diese Zahl infolge Veränder ung Vir Absatzmärkte einen rapiden Aufschwung, so daß heute die Zahl zwar nicht stabil ist, aber sich eher

aus dem aussteigenden Aste befindet. England hat heute rund 1'/« Millionen Arbeits lose. Dazu kommen die ewigen Lohnstreitigkeiten, die bereits voriges Jähr noch unter der Arbeiter regierung zu mehrwöchentlichen Streiks geführt haben und auch heute wieder vor einem großen Streik stehen, dem sich die Metallarbeiter, Textil arbeiter und Kohlenarbeiter anschließen wollen, wenn die Forderungen nicht erfüllt werden. Streiks in England sind etwa durchaus nicht seltenes, aber die großen Streiks, die von Zeit zu Zeit

aus brechen, sind nicht nur ein ungeheurer Schaden für die Industrie, sie beeinflussen auch die eng lische Politik auf das lebhafteste. Wäre nicht die Arbeitssorge, so hätte England die schon bis zur äußersten Grenze gespannten Beziehungen mit Ruß land schon längst abgebrochen und könnte sich auch sonst in der Politik viel freier bewegen. Die Ar beiterfrage ist nach dem Kriege für England ein umso größerer Hemmschuh geworden, als sich die Arbeitsmärkte verringert und die Absatzgebiete ver kleinert

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Seite 3 von 12
Datum: 16.02.1923
Umfang: 12
Groß« britanniens auf dem Spiel. Würde England zurückweichen, dann wäre sein Prestige im Orient auf das schwerste bedroht, dann wäre die Sicherheit des Weges nach Indien gefährdet. England konnte und durfte 5en türkischen Wünschen nicht nachgeben. Man steht, die ganze Orientfrage hat sich zu einem Duell England - Türkei entwickelt. Griechenland, um das es anfangs hauptsächlich ging, ist radikal in den Hintergrund gedrängt worden. England kämpft in diesem Streit, der nun wohl durch die Waffen

entschieden werden dürfte, um feine Vorherrschaft über die musel- manische Welt. Der Muselman aber ist er- * wacht, die ganze ottomanische Welt, alle jene, die an Allah und seinen Propheten glauben, befinden sich in einem Zustande äußerster, hoch erregter Spannung : der Orient gleicht einem unter hohem Druck stehenden Dampfkessel, dessen Wände zittern und Men Augenblick zu platzen drohen. Für England steht die Sache sehr faul, aber gleichzeitig für alle, die irgendwie an musel- mänischen Ländern

interessiert find. Auf den ersten Blick hin scheint es für die Türkei eine ganz aussichtslose Sache zu sein, sich gegen die gewaltigste Macht der Erde, gegen England, auflehnen zu wollen. Eng land ist mit Deutschland fertig geworden. Eng land hat vor 100 Iahren Frankreich gebodigt, England wurde leinerzeit des indischen Auf- standes mit Leichtigkeit Serr.— was vermag die ausgeblutete und verarmte Türkei gegen diesen Riesen? Doch Kemal Pascha ist ein viel zu schlauer Fuchs, als daß er sich ins Ungewisse

hinein mit einem Gegner einließe, dem er nicht irgendwie gewachsen wäre. Kemal Pascha weiß ganz genau, daß hinter ihm einer steht, der England ganz ecklig unangenehm werden kann, nämlich Rußland. Der-russische Koloß, der nach den bolschewistischen Irrungen langsam, aber sicher seiner Gesundheit entgegen geht. steht hinter der Türkei. Er steht aber ebenso hinter Deutschland und wartet nur auf eine Gelegenheit, an den ver haßten Westmächten sein Mütchen zu kühlen. Seit der Konferenz von Genua weiß

es sich nicht nur um die Geschütze selbst, sondern auch um die Anlage von Schießplätzen. So soll ein Schieß platz am englischen Kanal angelegt werden — eine Absicht, die in England wenig sympatisch berührt hat. Diese Stimmung ist auch nicht verbessert worden durch eine Aeußerung des Generals Äerr, Generalinspektors der franzö sischen Artillerie. Er sagte. Frankreich werde von diesen schwersten Geschützen im Zukunfts kriege rücksichtslosesten Gebrauch machen. Bei einer Schußweite von wenigstens 140, wahr scheinlich 200

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Seite 2 von 10
Datum: 05.02.1915
Umfang: 10
besetzen wöge. Diese Frage sei für Italien sehr wichtig, denn Malta beherrschte den Weg von Sizilien nach Tripolis. — Der italienische Parlementarier Scarfoglia äußerst im „Mattino' die Ueber- zeugung, daß der Zusammenbruch Rußlands nur eine Frage der kürzesten Zeit sei, des gleichen der Erfolg der deutschen Offensive in Frankreich. Dies werde der Augenblick fein, wo Deutschland mit England abrechnen könne. Scarfoglia tritt dann für ein Eingreifen Ita liens zugunsten Oesterreichs und Deutsch lands

ein. Verstimmungen im Dreiverband. „Jkdam' veröffentlicht ein Telegramm seines in Lausaune weilenden Herausgebers, worin dieser mitteilt, er habe aus guter Quelle er fahren, daß angesichts der Unmöglichkeit, die Linien der Deutscheu zu durchbrechen, sich in Frankreich großer Pessimismus und eine Be wegung gegen den Krieg bemerkbar zu machen beginnen. Rußland stehe ohne Geld da und drohe seinen Alliierten, es werde gezwungen sein, Frieden zu schließen, wenu mau ihm nicht genügend Mijtel leihe. England

meine Meinung gehe dahin, daß die Juter- veution Japans iu Europa endgültig begraben sei. Der „New-Jork Herald' nimmt Chinas Partei; China habe korrekt gehandelt; Japan habe iu Schantung nichts zu tun. Die Er richtung telegrophischer Stationen fei ein Bor- Wand zu ewigem Bleiben. Clemenceau fordert, England müsse den Konflikt schlichten, sonst seien unheilvolle Folgen zu erwarten. China könnte aus Trotz au Deutschland ein anderes Territorium vermieten. Die Blockade Englands. Die Londoner News stellen

in ihrer Wochen übersicht fest, daß die allgemeine Blockade Eng lands durch deutsche Unterseeboote begonnen habe. — DaS deutsche Unterseeboot 9' hat einen würdigen Nachfolger gefunden. DaS Schwesterschiff „II 21' tritt, vorläufig allein, als Rächer jenes unverhohlen ausgesprochene» Gedankens auf, der England und mit ihm Frankreich beseelt: Die Zentralwächte durch Absperrung von der Zufuhr auszuhungern. Wir wissen, daß dank der getroffene» Vor sichtsmaßregeln dieser Borsatz aussichtslos ist. Aber Deutschland

begnügt sich nicht damit, einen solchen Schlag, ist er auch vergeblich ge führt, ruhig hinzunehmen. Nein, England, das so übermütig auf seiue insulare Lage pocht, soll fühlen, was es heißt, uuS zu be drohen. Bor Wochen schon begann die Razzia auf britische Handelsdampser au der englischen Ostküste. „H 21' jedoch^ hat iu den letzten Tagen der vorigen Woche gleich drei englische Danpfer iu der irische» See versenkt, iu eiuem Gebiet also, das vor Ausbruch des Krieges und lange nachher als vollkommen

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Seite 1 von 8
Datum: 09.10.1925
Umfang: 8
anwenden, das einmal ein Politiker gesagt: Volkes Stimme ist nicht immer Regier- ungsstimme. Dazu kommen noch die Verhand lungen mit Rußland knapp vor Anfang der Sicher heitskonferenz mit den Westmächten, die nament lich in England ganz gewaltig verschnupft haben. Es war den Engländern darum zu tun, Deutsch land von seiner ruMchen Politik abzuziehen und mehr nach dem Westen zu lenken, um einmal Sturmbock abzugeben, wenn diese beiden Mächte aufeinanderprallen. Aber Strefemann war doch so klug

nur sein kümmerliches Dasein friste. Vielleicht läßt die Wirkung dieser Unterredung bei der Konferenz nicht auf sich warten. Jedenfalls ist die Gefahr einer zu einseitigen Behandlung, wie sie etwa von Frankreich von Anfang an gewünscht wurde, durch diese Unterredung stark abgeschwächt und so ziem lich beseitigt. Denn, wenn vielleicht auch nicht Frankreich, so hat doch England als direkter und unversöhnlicher Gegner Rußlands ein besonderes Interesse, Deutschland irgendwie an die Westmächte anzuschließen

, damit im Falle eines kommenden Krieges die Lage bedeutend besser aussehe. Das dürste wohl im Grunde auch der Sinn des Durch marschparagraphen für England sein, während er für Frankreich nur bis Polen reicht. Selten einmal ist eine Konferenz mit solch großer Spannung erwartet worden, aber selten hat man auch besonders in den letzten Stunden vor deren Beginn so wenig Hoffnung darauf ge setzt wie gegenwärtig. Namentlich die Gegensätze »wischen den deutschen und den französischen An schauungen dürften

zu Zwischenfällen führen, die den Erfolg der Konferenz in Frage stellen. Das befürchtet man auch in Frankreich und noch mehr in England und deswegen sieht man den Dingen mit einem ungewohnten Pessimismus entgegen. Es ist klar, daß alle Dinge, die die deutschen Bot schafter aufgerollt haben, nochmals zur Sprache kommen werden, denn Deutschland kann nur als Gleichberechtigter einen Pakt unterschreiben, niemals aber als Kriegsschuldiger. Uno ob hier eine Einigung zu stände kommt, ist mehr als fraglich

, wie man auch den Einfluß Rußlands in der Türkei spürt. * *. * Die russische Westpolitik der letzten Monate hängt eng mit den Sicherheitssragen zusammen. Ruß land sieht sich von England immer mehr »nd mehr bedroht, die Einkreisungspolitik Englands wendet sich heute gegen Rußland wie sie vor zwei Jahrzehnten sich gegen Deutschland gewandt hat. Rußland kann sich mit England nicht verständigen, schon aus dem Grunde nicht, weil zn viele eng lische Forderungen bestehen, die Nußland nicht er füllen will und andererseits

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Seite 4 von 12
Datum: 13.07.1923
Umfang: 12
Kabinettskrise und durch Poincares Wider stand' in der Reparationsfrage entstanden ist. benutzt, um im Unterhaus eine Erklärung über die dringenden Luftlüstungen abzugeben, eine Erklärung, die sich pfeilgerade gegen Frankreich richtete, ohne daß dabei von dem herzlich Verbündeten mi! einem Wort die Rede war. England stell! in der Luft den Einmächtestandard auf. Es strebt nach Gleich heit mit der stärksten andern Wacht. Das ist nicht zu viel verlangt, nachdem es bisher in der Weeresstotte

den Stadpunkt des Zwei mächtestandarts vertreten hatte. Jedenfalls ist die britische Regierung entschlossen, die Luftkräfte für die Leimalverteidigung so stark zu gestalten, daß sie imstande find, »jeden Angriff abzuwehren'. Ein Angriff kann nur von feiten der als Aufmarschgelände ge. radezu idealen französischen Küste kommen. In zwei Iahren will Alboin seine »Sicher heit' wiedergewonnen haben. Die Sache eilt also, und trotz des Rüstungswettlaufes, der nun einsetzt, wird Europa aufatmen können, wenn England

Luftvorbereitunsen seien Änsinn. Für die nächsten zwei Jahre bestehe auch keine deutsche Lustbedrohung im Verein mit Rußland. England wird sich also wohl allein Helsen müssen. M FlSlizOii im MMt. Bis Mitte Juni sind von den Franzosen und Belgiern im Ruhrgebiet und im besetzten Rheinland 23.000 deutsche Beamte mit ihren Familienangehörigen vertrieben worden. — Am Samstag haben die Franzosen in Wiesbaden unter starken militärischem Aufgebot die Reichs» bankfiliale besetzt und das vorgefundene Geld auf Lastautes

zwischen England und Frank reich hat entsprechend dsr Verschärfung der innern Lage in Deutschland in den letzten Tagen bedenklich zugenommen. Der Gedankengang der französischen Regier ung ist etwa folgender: Bricht Deutschland zusammen, so wird sich die ganze verzweifelte Menge nicht nur der Arbeiterschaft, sondern auch. — was mindestens so wichtig ist — der ganzen Intelligenz, die längst schon keine mate riellen Güter mehr zu verteidigen bat, dem Bolschewismus in die Arme Wersen. Erschreckt durch die Gefahr

sich dann nach russischem Beispiel zugrunde richten. Dos ist eine Berechnung die richtig sein kann. In England stemmt man sich diesem Gange der Entwicklung entgegen. Man leidet längst -- und nicht England allein — unter der Zer rüttung des mitteleuropäischen Marktes, denkt mit Entsetzen an die Folgen einer Bolschewi- sierung Deutschlands, fürchtet das Ilebergreifen der Rovolulion aus die Nachbarstaaten und will endlich nicht eine Oberherrschaft Frank reichs über dos nicht bolschewistische Europa. Deshalb sucht

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Seite 2 von 12
Datum: 16.02.1923
Umfang: 12
Kriege' nennt. Und was blieb von ihrer Serr- lichkeit? Wir können noch ein Ereignis verzeichnen, das allerdings noch nicht ganz in feinen Folgen erkennbar ist: Frankreichs Plan. England zu zwingen ihm beizuspringen, kann in seinen An» sängen als gescheitert betrachtet werden. Is- met Pascha ist abgereist und England hat dies mal gesiegt. Die Orientkrise ist damit nicht beseitigt, aber Frankreich hat sich getäuscht. Dies läßt sich auch erkennen am Zeitbarometer, wenn man die Valuta so nennen

keine Originalität. Ich habe auch seine allzu idealistischen Ansichten nicht geteilt; ich sehe die Welt wie sie ist: das ist die Welt voll entfessellter Egoismen. — Bezüglich der Ruhrfrage erwähne ich. daß England in seiner Mißbilligung nicht bis zur Abziehung der Truppen gegangen ist. Von uns hat Frank reich bis zur Stunde keine genaue Solidari- täts-Erklärung oerlangt. Sollte dies geschehen, so ist es klar, daß sich Italien vorbehalten würde, den ganzen Komplex der Beziehungen zwischen den beiden Ländern

bei den Gerichten der neuen Provinzen. Der Minister behielt sich vor, die Angelegenheit zu prüfen. WM und MnlrM. Im englischen Unlerhause führte Premier minister Bonar Law zur Besetzung des Ruhr- gebietes weiter aus, er fei davon überzeugt, daß Frankreich mit diesem Schritt etwas tun würde, was unheilvoll nicht nur für Deutsch land, sondern auch für Frankreich selbst wäre. Er sehe keine lichte Stelle in der Zukunft. -- England habe noch immer seine Truppen in Köln, aber er, Bonar Law, wisse nicht ob es möglich

sein werde, sie dort noch lange zu be- lassen. Es wäre aber sehr beklagenswert, wenn die Entente zu Ende ginge, denn so müßte es im weitesten Sinne aufgefaßt werden, wenn England seine Truppen zurückzöge. Bonar Law fügte hinzu, er hoffe noch immer, daß es England möglich würde, mit Ausficht auf Erfolg zu intervenieren. — »Petit Pari- sten' schreibt: Aus der gestrigen Debatte im englischen Unterhaus geht hervor, daß das Miß verständnis zwischen Frankreich und England fortbesteht

. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und England sind die Lauplurfachen des deutschen Widerstandes. England betrachtet die Besetzung der Ruhr als eine Gefahr. — Im englischen Oberhause wurde nach einer Rede Lord Eurzons dje Antwort adresse auf die Thronrede angenommen. Lord Grcy erblickt in der Trennung zwischen der französischen und britischen Regierung eine Katastrophe. Die französische Aktion an der Ruhr fei nicht klug und werde auch verhäng nisvoll sein. Deutschland und Rußland wür den immer mehr vereint. Nur der Völker bund

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Seite 1 von 12
Datum: 28.01.1921
Umfang: 12
l. 13.--, halbjährig l. S SV, vierteljährig l, 3.25. Durch EezeugungStosten bedingte Preiserhöhung vorbehalte«. Anzeige« aller Art findm die lohnendste Verbreitung und werden nach Tarif berechnet. Bestellungen find zu richten an die Buchdruckerei ö. Mahl, Bruneck. Rr. 4 Bruneck, Frettag, de« 28. Jänner 1921 M MM ßUM M W MM WM. Am 21. Dezember 1920 erklärte Lloyd George im Parlament: „England ist ein ge füllter Laden, dessen Nachbarn bankerott sind. Bevor nicht die Zustände in Europa wieder normal

sind, wird die Arbeitslosigkeit in Eng land nicht verschwinden'. ^ Die Lage ist ernst, sehr ernst. Sie ist in England wahrscheinlich ernster als in irgend einem andern Lande der Welt, weil ein grober Teil der Bevölkerung vom Austausch der Fertigwaren gegen Nahrungsmittel lebt und wir allen unsere Produktion bei weitem nicht konsumieren können. Wenn wir aber unsere Erzeugnisse nicht verkaufen können, dann kön nen wir auch keine Nahrungsmittel kaufen. ^ Der Grund; warum wir keine Güter verkaufen können, ist. datz der Krieg

und der ihm fol gende „Friede' unsere Märkte ruiniert haben. Bevor diese Märkte nicht wieder hergestellt sind, wird die Beschäftigungslostgkeit zunehmen und die Unterstützungssummen werden steigen. Daher ist die Lage direkt verzweifelt. Die Märkte an und für sich sind alle aufnahme fähig. Während die Schuh-, Bekleidungs- undZ Maschinenindustrie in England wegen Mangels an Aufträgen darniederliegt, begehren Millionen Menschen in Europa. Schuhe. Klei der und Maschinen. Pflüge, landwirtschaftliche Geräte, Garn

auch andere Gründe vor handen: Blockade. Kriege, künstliche Sinder. nisse wie die Farbenbill, die Folgen des „Frie densvertrages'. Aber die Kaupkursache ist. daß das System des privaten internationalen Verkehrs zusammengebrochen ist. Unsere Kun den haben keinen Kredit. Um ihren Kredit „aufzupolstern' und ihren Wechselkurs zu restaurieren bedarf es größeren Kredit als Amerika und England und andere Länder geben können. Private Finanzen find be schränkt und gefährdet durch den Bolschewis mus in den hungrigen

Ländern. Europa wird zusammenbrechen und England mit. wenn wir uns nicht schleunigst daran machen, den Kan del wieder aufzurichten. Jede Regierung sollte Millionen bereitstellen für die Produktion von Gütern. Nahrungs mitteln und für Rohmaterialien. Diese Güter können zwischen den einzelnen Nationen aus getauscht werden durch ein Uebereinkommen und die Tore des Kandels öffnen sich wieder. Jeder Privatoerkehr zwischen den mehr solventen Ländern mutz natürlich unterstützt werden. Nur .entschlossene

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Seite 1 von 12
Datum: 09.02.1923
Umfang: 12
nicht schwer, es zu erraten, was auf die Wei gerung Englands, bei der Ruhraktion mitzu tun kommen würde: Der Bruch der Konferenz von Lausanne. Die Türken waren seit j >. Poincares Hinterhalt. Lloyd George mu^. deswegen gehen, im ersten Abkommen von Angorawar es ebenfalls Frankreich, das hinter seines allzutreuen Verbündeten gegen England konspirierte und in Lausanne ging des neuen englischen Ministerpräsidenten Traum von Frank reichs loyaler Solidarität elend in Brüche. Niemand auf der Welt darf darob

nahm diese Forderungen nicht an. Und nun der Kernpunkt der ganzen Sache: trotz vorherigem Versprechen, daß die Entente solidarisch in diesen Orient, fragen vorgehen, stellte Frankreich sich aus Seite der Türken und England war wieder einmal aufgesessen weil es zuviel auf Frank reichs Solidaritätsgefühl gebaut hatte. ! Der Zusammenhang der Dinge liegt klar:! Frankreich will England zwingen, ihm an der ^ Ruhr Schützenhilfe zu leisten, weil sonst die j ganzen Absperrmaßnahmen keinen Zweck

haben, j Denn so lange das Kölnergebiel, das von den Engländern besetzt ist. nicht mit einbezogen, werden kann, so lange ist es fhr Frankreich unmöglich, irgend ein positives Resultat zu erzielen. Die Dinge greifen also nun eng ineinander. Im französischen Plan ist keine Lücke mehr. Nur die eine Frage bleibt noch offen: Wie wird sich England zu diesem neuen Schachzug der Franzosen stellen? Es gibt zwei Möglich keiten: entweder gibt England seinen Wider stand auf und leistet Frankreich gegen Kom pensation

ein neuer Krieg und Frank reich hat in Europa vorderhand freies Feld für seine Pläne. Die Voraussetzungen für sie Haltung Englands sind diesma nicht die selben wie damals als Lloyd George abziehen mußte. Denn England kann mit Bestimmt heit annehmen, daß Poincare sein Advokaten- mütchen noch einige Male anwenden wird. Die ganze Politik Frankreichs gegenüber seinen Bundesgenossen besteht ja nur darin, daß Frankreich hinter dem RMen derselben Ver träge abschließt, um dadurch Konzessionen zu erlangen

. Aber noch ein Faktor liegt diesmal vor, der auf Englands Haltung einen bestimmenden Einfluß ausübt: Die Kohlenlieferungen. Sämt liche Kohlenförderungen Englands sind bereils für ein halbes Jahr vorausverkauft, der Preis ist um 2'/« bezw. 7'/- Prozent gestiegen. Ein solches Geschäst hat England seit vielen Jahr zehnten nicht mehr gemacht. Gibt England nun nach und schließt es sich Frankreich an, dann ist der Großtut dieser Kohlenlieferungen hinfällig und dann wohin mit den Kohlen? Wohin mit den wieder Millionen

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Seite 1 von 12
Datum: 18.01.1924
Umfang: 12
entlasten indem sie es auf ein Nebengeleise schoben. Die beiden Brenn, punkte der Politik liegen dermalen nicht in Deutschland sondern der eine in England und der andere in Rußland. Von England haben wir bereits gesagt, daß mit der kommenden Arbeiterregierung unter der Führung Ramsay Makdonalds in der eng lischen Politik eine gewaltige Aenderung vor sich gehen wird. Das englische Volk hat gegen eine Arbeiterregierung große Bedenken, es fürchtet einen Kapitalabfluß nach dem Aus lande und ein Sinken

und damit auch England könne nur gesunden, wenn es kein in Auflösung begrif fenes Konglomerat von Unnatur und Wider sinn sei. sondern wenn gesunde Grundlagen Völker und Reiche dem Wiederaufbaue zu führen. Erste Vorausbedingung aber ist Hiesar Revision der Friedensverträge. Das Programm das sich die englische Arbeiterpartei gestellt hat ist weitblickend und berechtigt zu neuen Soff- nungen, auch wenn nur die SSlfte'don dem durchgeführt wird, was versprochen ist. Denn das haben alle Programme an sich, seien

sie nun Regierungsprogramme oder Gemeinderats programme. daß man die Lälfte davon streichen kann und die andere Sälfte eben als Pro gramm auffaßt und zwischen Programm und Durchführung fleht die Politik. Der zweite große Brennpunkt der Politik ist Rußland. Rußland nach außen und Ruß land nach innen. Um Rußlands Gunst wird Sturm gelaufen. Frankreich bemüht sich, ein franzöfifch.rusfisches Bündnis zustande zu bringen — selbst auf Kosten Polens, wenn es sein muß. Ehe in England die Arbeiterpartei an das Ruder kommt

, soll das Bündnis fest sein. Frank reichs Politik der Bündnisse hat augenblicklich eine verzweifelte Aehnlichkeik mit der der Ava- litionspolitik zu Napoleonszeiten. Auch dies mal soll es so eine Art Kontinentalsperre ab geben. Ob Frankreich damit zu einem Ziele kommt, ist allerdings eine große Frage. In ein entscheidendes Stadium tritt die Koalitions politik erst jetzt. Frankreich sieht den Zeit punkt kommen, wo England den Bund zer schneidet und die Zeiten der weißen und roten Rose wiederkehren

. Der Aermelkanal war nie ein Freundschaftsvermittler sondern ein Trenner. Nun sieht Frankreich in Erwartung dieses Kampfes sich um Bundesgenossen um. Außer der Tschechoslowakei und Südslawien soll nun auch Rußland in Frankreichs Schlepp« tau genommen werden. Es ist allerdings noch lange nicht so sicher, wohin Rußland sich wen det — ob zu Frankreich od^r zu England. Es wird eine der ersten diplomatischen Schritte der neuen englischen Regierung sein, die Sowjets anzuerkennen und gegenseitige Verhandlungen

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 02.08.1901
Umfang: 20
zu unterziehen sein werden. Für die Jahre 1898, 1899 und 1900 giebt Bateman die folgen den Produktions-Ziffern der fünf Haupt produktionslande an. Die. Gesammt- Produktion der Welt 'an' Kohle schätzt er auf rund 650 Millionen Tonnen Per Jahr, wovon etwas mehr als ein Drittel auf Großbritanien und Irland kommt. Im Einzelnen giebt Bateman folgende Ziffern: Im Jahre 1898 producirte England 202 Millionen Tonnen, Nordamerika 196'/, » » Deutschland 96^ „ „ Frankreich 31'/z .. Belgien 22 „ „ Im Jahre 1899

ist Nordamerika an die Spitze getreten mit 226^/z Mill. Tonnen, England folgt an zweiter Stelle mit 220 Mill. .Tonnen, dann kommt Deutschland mit 101^/z Mill. Tonnen, dann kommt Frankreich mit 62^ Mill. Tonnen, dann Belgien mit 22 Mill. Tonnen. Im Jahre 1900 erzeugte Nordamerika 245'/, Millionen Tonnen, England 225'/t „ » Deutschland 1V9V< „ ». Frankreich 32'/, „ » Belgien 23 Man sieht also in allen Ländern ein wesentliches Steigen der Produktion. Den Durchschnittspreis der Kohle loco Grube stellt Bateman

folgendermaßen fest: Frankreich 9 sb. 11^ xeuve, Belgien 11 sd. 11^/4 pevee, Deutschland 7 sk. 9^ pence, England 7 sd. 7 xeuoe und Nordamerika 4 sd. 8 Vz peneo. Diese Preise sind die 1899 er Preise. Für 1900 gibt Bateman folgende Ziffern ebenfalls loco Grube: England 10 sk. 92/4 peneo, Deutschland 8 »li. 10 pe«oe, Nordamerika 5«!» 5^ peuee. Man sieht, das überall eine enorme Steigerung der Preise stattgefunden hat, am allerstärksten in England, dessen Kohlenpreise früher viel niedriger

. Was den Kohlenexport betrifft, so läßt sich derselbe schwer feststellen, da die verschiedenen Länder in Bezug auf die Berechnung desselben verschiedene Methoden haben. In England und Frankreich wird die Kohle, die ein Dampfer zum eigenen Gebrauch an Bord führt, beim Export mitgerechnet, außer wenn der betreffende Dampfer bloß Sabotage (Küstenschifffahrt) treibt. Ebenso geht Japan vor, während Nord amerika und Deutschland die Kohle für den Eigengebrauch der Dampfschiffe nicht als Exportkohle ansehen und mitrechnen

. Im Jahre 1899 rechnete man für den Gebrauch der ausfahrenden englischen Dampfer 12^ Mill. Tonnen, 1900 nur 11^/4 Mill. Tonnen. Das Plus des Jahres 1899 erklärt sich durch die Transporte nach Süd-Afrika. Was den Kohlenverbrauch per Kopf der Bevölkerung betrifft, so ist er in England am höchsten, an zweiter Stelle folgt Nordamerika, dann kommen Frank reich und Deutschland. In den beiden letztgenannten Ländern werden große Mengen von Torf, Holz, Ligrow und denaturirter Sprit als Brennmaterial verwendet

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 14.11.1902
Umfang: 16
. Nr. 46 Bruueck, Freitag den November 1902 Kliisn Wtlm II. in WM. (Original-Korrespondenz des Pustertaler Bote.) Wien, 11. November. Schon lange hat eine Monarchenreise nicht soviel von sich sprechen und vor allem von sich schreiben gemacht, wie die des deutschen Kaisers nach England. Die äußere Veranlassung zu derselben ist aller dings, wie man weiß, eine sehr einfache. König Eduardhat im Sommer heurigen Jahres eine lebensgefährliche Operation durchgemacht und es ist nichts natürlicher, als daß der Neffe

den Onkel wiederzu sehen wünschte und daß er zu Besuch gerade den Geburtstag des letzteren gewählt hat. Aber es ist doch auch ganz unzweifelhaft, daß die Reise auch einen politischen Zweck hatte und die Presse in beiden Ländern hat ihn ja auch ganz offen bezeichnet. Kaiser Wilhelm ist nach England ge gangen, um dort als sein eigener Kanzler zu fungieren und die Fehler, die dieser Letztere beging, gut zu machen. Infolge des südafrikanischen Krieges ist zwischen England und Deutschland eine ernste

Spannung entstanden, weniger eine Span nung der Kabinette, als eine Spannung zwischen den Völkern. Aber in unserem demokratischen Zeitalter ist eine solche vielleicht noch gefährlicher, als eine Spannung der Regierungen. Der demon strative Empfang, den die Burengenerale erst unlängst in Berlin gefunden haben, hat natürlich die Stimmung in England noch verschlechtert. Nebenbei bemerkt waren die Reichsdeutschen mit Worten großmütiger als mit dem Geld, denn die Sammlungen fürdie Buren

haben nur einen wahren Bettel ergeben. Kaiser Wilhelm mochte nun die schlechte Stimmung in England nicht ohne ernste Bedenken sehen. Er war auch vielleicht von Wien, von Rom, von Dresden und vielleicht auch noch von anderen Orten aus auf das Bedenkliche in der Situation Deutschlands aufmerksam gemacht worden. Deutschland Nuß Front machen nach Westen gegen Frankreich, nach Osten gegen Rußland. Es hat wahrhaftig keinen Grund, sich noch mit dem gewaltigen Britannien zu verfeinden. Politik macht man, wie Bismark gesagt

hat. Mit dem Kopf und nicht mit dem Herzen. Kaiser Wilhelm hat zwar Bis mark entlassen, aber in diplomatischen Dingen ist und bleibt er ein gelehriger Schüler desselben und so ist er nach England gegangen, um dort versöhnend zu wirken. Die Aufnahme in der Presse war anfangs nicht die glänzendste; man war ungemein artig, aber doch auch ungem^n kühl. Ein großes Londoner Blatt gab der Stimmung der englischen Bevölkerung vielleicht einen, sehr bezeichnenden Ausdruck, indem es dem deutschen Kaiser

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Pustertaler Bote
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Seite 13 von 14
Datum: 28.03.1924
Umfang: 14
. Und so ist die Lage heule viel leicht nach außen, eher zum Bessern geneigt, aber nach innen hinter den Kulissen verwor rener als unter Baldwin und Bonar Law. Die französische Taktik hat fich gegenüber Makdonald gut bewährt. Mit scheinbarem Entgegenkommen hat man ein Zusammenar- beiten wieder arrangiert. Das Verhältnis zwischen Frankreich und England ist ein gutes geworden. Aber ob dies zum Borteile von Europa ist. ist eine andere Frage. Vor allem als Folge dieses guten Einver- ständnisses muß es geweitet

werden, daß im Mittelmeer fich die Lage verschoben hat. Und zwar in der Weise, daß früher Italien, Spa nien und England sich zusammenzuschließen schienen, während nun England mit Nachdruck seine Serrschast zubetonen sucht und dies natür- lich auf Anraten Frankreichs, das daraus den Nutzen zieht. Wie schon früher öfters hervor gehoben wurde, ist das Ziel der ganzen fran- zöfischen Politik ja darin gelegen. England auf seine Seite zu ziehen, weil dann die ganze Isolation von selbst zusammenfällt. Und daß dies gelungen

ist. ersteht man am besten an der Stützungsaktion für den Fran ken. welches von England ausging und in Amerika ihre Fortsetzung fand. Die Wirkung - Sl - war eine geradezu überraschende wenn durch diese allzu schnelle Besserung auch der Verdacht entsteht daß die ganze Aktion ein großange legtes Scheingebäude sei. daß in leicht abseh- barer Zeit wieder zusammensinken werde. Aber darauf kommt es heute zwar nicht an. Tat sache ist. daß der französische Franken wieder höher steht als die Lira

: Die Schulden. Italien hat weniger Interesse daran. Das meiste eng- tische und amerikanische Guthaben ist in Frank reich und es hieße fich selbst in den Finger schneiden, wollte England und Amerika Frank- reich fallen lassen. Es zeigt fich, daß Schulden oft der stärkste Bundesgenosse find. Was in der großen Politik heute verwirrt ist eben der Zwiespalt zwischen der scheinbaren und der tatsächlichen Lage der Dinge. Und dieser Konflikt auf den so viele hereinfallen, weil er Sand in die Augen streut

, ist hervor gerufen worden dadurch, daß e? sich in der Praxis gezeigt hat. daß das Programm der dritten Partei Englands eigentlich gar kein Programm ist, sondern nur schöne Worte. — Konigwasser für die Wähler. Und die dies aufdecken find nicht etwa die bürgerlichen Par teien und Politiker, sondern die Arbeiter selber, welche sehen, daß die Arbeiterpartei zwar eine recht gute Oppositionspartei, niemals aber mit ihrem Programm eine Regierungspartei sein kann, namentlich nicht in England. Und des halb

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Seite 4 von 8
Datum: 09.04.1915
Umfang: 8
alleu koketten Au- uäheruugenSverfucheu und Verheißungen der Entente absolut kühl verhält. Bulgarien scheint das griechische Beispiel voll zu würdigen. England m»d die Eveittualität eines Separatfriedens zwische» de» Kontinen talstaate». ES häufen sich seit einiger Zeit Symptome für die Vermutung, daß die Eventualität eines Separatfriedens iu deu Kreisen der Entente iu seriöser Weise diskutiert wird. Speziell iu London scheinen die maßgebenden Faktoren aus einen Separatfrieden

friedens zwischen Berlin, beziehungsweise zwi schen deu Zeutralmächteu einerseits uud der russisch - französischen Allianz andererseits als einer sehr ernsten, vielleicht sehr bald hohe Aktualität erhaltenden Wendung. Welche Konsequenzen ein derartiger Wandel der diplomatischen uud militärischen Situation sür England bedeuten müßte, liegt auf der Hand, wie ja auch über die Gründe kein Ge heimnis obwaltet, aus deueu iu Frankreich uud iu Rußland das „allzustarke FriedeusbedürfniS' wachgerufen uud

. In Rußland aber hat das „allzustarke FriedeusbedürfuiS' Gründe ähnlicher Natur. Rußland hatte mit Bestimmt heit erwartet, daß England den noblen, frei gebigen KriegSfinanzier der Entente spiele» werde, daß Rußland mit englischem Golde ausreichend versehen sein werde. Diese Rechnung hat sich als falsch erwiesen, England hält seine Tasche» zugeknöpft uud Rußland steht vor den gefahr vollsten finanziellen Kalamitäten. England ist nun mit gutem Grunde besorgt, daß die Septemberkonvention ein papierenes

Dokument bleiben wird, weuu die Entwicklung der Situation auf deu Kriegsschauplätzen uicht eiue plötzliche, sür die Entente sehr günstige Wendung erfährt. Weuu mau i» Loudou mit geheuchelter Kaltblütigkeit erklärt, daß eiu Sepa ratfrieden Englands Kampf gegen Deutschland nicht beeinflussen verde, daß England vielmehr zum alleinigen Ausharreu im Kampfe gegeu Deutschland entschlossen sei, so ist solchen Phra sen lediglich taktische Bedeutung beizumessen, )enu sie können nur den Zweck haben, seiue

Buudesgeuosseu vou eiuer Separataktiou abzu halten, die für England jetzt im höchsten Maße nugelegeu käme. Weuu die Septemberkouveu- ion gebrochen werden soll, dann will sich selbst verständlich England die Prärogative vorbehalten, zaS ist gut englische Sitte! Sehr seltsam klingt auch die englische Versicherung, daß eine Ver kleinerung der österreichisch uugarischeu Monar chie im Falle eiueS Separatfrieden vou Eng- and uicht geduldet würde! Woher die plötzliche Freundschaft Englands für die Monarchie

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Seite 1 von 8
Datum: 04.03.1927
Umfang: 8
viertel- l. 7—. halb- l. l3.'>0, ganzjährig l. 27—^ Durch Erzeugunzskosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten. Anzeigen aller Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die nnivallige Letitzeile mit in Cent berechnet. Bestellungen zu richten a» die Buchdruckerei H. Mahl, Brunico Rr. S Freitag, den 4. März 1927 ViliNsche WMMail. Die Beziehungen zwischen England. Ruhland und Deutschland. — Die Lage in China. — NatioualratS- wahlen in Oesterreich in Aussicht. Die Beziehungen zwischen England und Ruß

Wirtschaftsblockade oder Waffengewalt. In beiden Fällen ist Deutschland i^ einer äußerst heiklen Situation. Auf der einen Seite kann es England nicht unterstützen und ihm helfen, sei es nun direkt oder indirekt und auf der anderen Seite darf es die Beziehungen mit Rußland nicht auf das Spiel setzen, weil diese bereits von zu viel Wirtschasts- werten durchzogen ist als daß an ein Aufgeben noch zu denken wäre. Was aber im Falle daß das eine oder andere eintreten wird? Das ist eine der wichtigsten Fragen

. Schein bar aber ist eine Kombination des Kommandanten von Schanghai mit den Engländern nicht von der Hand zu weisen und man dürfte nicht viel fehl gehen, wenn man annimmt, daß der wichtigere Teil des ganzen Kampfes erst bevorsteht. Die anderen Mächte verhalten sich augenblicklich noch passiv, keine greift ein, sondern wartet ab, was weiter geschieht. Die Lage in China ist nament lich auch für England deshalb so kritisch, weil der Einfluß bereits zu schwinden beginnt, den England immer

hatte. Wenn England in China gänzlich nachgeben müßte, dann wäre auch Indien in großer Gefahr und dann allerdings, käme es zu einem heiligen Kriege in Indien. Wie derselbe dann für England ausginge, davon läßt sich heute einmal wenig reden. Sicher ist aber, daß die Spannung zwischen den Chinesen und Engländern wie auch zwischen Nord und Süd in letzter Zeit ganz auffallend spannend wird. 4 In Oesterreich rücken die Wahlen immer näher heran. Diesmal will die Sozialdemokratie alles anstrengen, um die noch fehlenden

werden. MIR WM MMen. England hält es für notoendlg. Rußland nach drücklich daraus aufmerksam zu machen, daß die

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Seite 1 von 10
Datum: 03.06.1927
Umfang: 10
Staaten sind zu große gewesen, als daß sie hätten nebeneinander bestehen können. Und der Bruch datiert eigentlich auch seit einem Jahre. Er geht zurück auf die Unterstützung des englischenBergarbeiterstreikes durch dieKommunisten vor einem Jahre. Auch im allgemeinen General streik, der voriges Jahr England wirtschaftlich so herunterbrachte, war Moskau die treibende Kraft und es ist eigentlich zu wundern, das gerade jetzt erst der Bruch erfolgt, wo der Grund wirklich bei den Haaren herbeigezogen wurde

Krieg. Heute ist das anders geworden. Die Welt hat noch genug vom letzten Kriege und will nichts davon wissen. Zu einem bewaffneten Zusammen stoß zwischen England und Rußland wird es in absehbarer Zeit wohl kaum kommen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Bruch nur erfolgt ist, um Deutschland zu einer klaren Stellungnahme gegenüber Rußland und gegenüber England zu zwingen. Die Stellung Deutschland zwischen diesen beiden Staaten wird immer gesährlicher. Einer seits ist Deutfchlaud

von England überrumpelt werde. Das hatte England natürlich nicht voraussehen können und es war dabei auch ziemlich verdutzt. Obwohl dies — in der Presse — ein reiner Zufall war, so lag doch der Zweck dieses Zufalles auf der Hand. Er hat auch an scheinend seine Wirkung nicht verfehlt. Die Ver handlungen. welche Tschitscherin in den letzten Tagen mit Briand führte und über welche so augenscheinlichesStillschweigenbewahrtwird,deuten darauf hin, daß bei der Rechnung Englands ein Rechenfehler sein muß

und daß die außerordentlich betonte Herzlichkeit des gegenseitigen Einverständ nisses und Zusammengehens zwischen England und Frankreich wohl auch mehr auf dem Papiere steht als in der Praxis ausgeübt wird, namentlich dann, wenn es sich um Dinge handelt, wo beide Par teien die gleichen Interesse aber aus verschiedenem verfolgen. ' Das ist der zweite Punkt dieser Rechnung. Erstens hat sich Deutschland nicht mitreißen lassen, trotz der Londoner Festtage, die nicht znletzt an seine Adresse gerichtet waren und hat sogar

den Schutz russischer Interessen in England übernom men und hat die Niederlassung der Arkos in Deutschland gestattet, andererseits hat Frankreich nicht mitangezogen und so ist England wieder ein mal allein, innerhalb zweier Monate der Welt politik. Einmal in China und nun in Rußland. Von den europäischen Staaten bliebe noch Ita lien. Aber Italien hat gar keinen Grund sich in diesen englisch»rnssischen Streit einzumischen, weil die Beziehungen zwischen Italien und Rußland gute

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Seite 2 von 14
Datum: 17.02.1888
Umfang: 14
bei dem Oberkoiumandirenden, welchem sie ihre Unter werfung anzeigte» nnd versprachen, ihr Land zu vertheidigen. Der nachgesuchte Schutz wurde ihnen zngesagt. England. Die Thronrede der Königin lantete fried lich. Sie hob hervor, daß die Absteckung der afghanischen Grenze nun glücklich erfolgt sei; bedauerte das Scheitern ihrer Vermittlungsversuche in der italienisch-abessynischen Frage, während in der Suczlanal'Angelcgcnheit und Hinsicht« lich der N. Hebriden Gutes erreicht worden sei; eS werde die Bildung eines eigenen

Geschwaders znm Schlitze Au straliens geplant; die Lage in Irland qest.ilte sich günstiger. — Depeschen vom 1!!. d. nield.n daü England von einem russisck'frauzösisch'euglisclictt Bündnisse nichts wissen wolle. Sei England aber auch derzeit nicht in der Lage Allianz n abzuschließen, wolle es doch die Tripel-Allianz (Dentschland- Oesterreich-Jtalien) moralisch unterstützen und gegebenen Falles sein Gewicht zur Aufrechterhaltung des Friedens in die Wagschale werfen. Kußland. Aus St. Petersburg kommt nnterm

. London, 10. Februar. Im Unterhau,e beantwortete Unter- StaatSsecretär Fergnsson eine Anfrage dahin, daß die Regierung Feinerlei England zu einer materiellen Aktion verpflichtende Ab- machung einging. Berlin, 11. Februar. Der „Boss. Ztg.' nach fand gestern in Petersburg ein Militärrath beim Zarren statt. Wohlinformirte Offiziere behaupten, die Generale Richter, Gurko und Konstanda rathen entschieden ab, weitere Truppen an die Westgrenze vorzu schieben. Der Zar hätte geäußert: „Bismark hat recht

werden. R o m, 13. Februar. Der Agenzia Stefani wird anS Maf saua gemeldet: „Die Eisenbahn ist bis zum Bahnhof von Dogali fertiggestellt und hat heute Früh der regelmäßige Verkehr bis Do« gali-begonnen, wohin die. Militär-VerpflegungSmagazine verlegt wurden. London, 13. Februar. Der „Standart' sagt: Die Politik Salisburys gehe dahin, die Verträge, die England unterschrieben, ausrecht zu halten; sollte von einer außerhalb der Tripel-Allianz stehenden Macht der Frieden gebrochen werden, so werde England sein Gewicht

an die Friedens liga, England werde sich betreffs des Schutzes türkischen Territoriums die maritime Operation Beaeonssield's zur Zeit des Vertrages von San Stesano zum Muster nehmen; falls Italien engagirt würde, übernehme England dessen Küstenschutz und würde auch Dänemark veranlassen, bei einer kombinirten französisch-russischen Attaque volle Neutralität zu bewahren. Rom, 14. Februar. Die „Tribuna' berichtet, der Kriegs minister habe Alles zur eventuel sofortiger Mobilifirung von 12 Armeekorps

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Seite 2 von 10
Datum: 02.03.1917
Umfang: 10
nach den Eutentelävdern zu reifeu und mit England und Frankreich Handel zu treiben und wie gleichgültig sie sich gegenüber dem Recht der Amerikaner auf friedlichen Handels verkehr mit den Mittelmächten verhält. Mit der Ftststellung des inneren Widerspruchs in der amerikanischen Politik ist oll:S widerlegt, waS von amerikanischer Seite an Beschuldigungen gegen Deutschlands Haltung geschleudert wer den kann. Herr von Bethmann Hollweg erkannte dem Volk das Recht zu, mit tiefer Anteilnahme die Frage zu erörtern

, zu wachem Ziel uns der Krieg führen soll; für den leitenden Staats mann nahm er in Anspruch, sich auf die allge meinen Formeln zu beschränken, daß der Krieg urs einen dauerhaften Frieden, Entschädigung für die Verluste und Sicherung für eine starke Zukunft bringen müsse. Zuletzt sprach der Kanzler von England sebst. Er sprach vom Aushungerungskrieg, auf deu wir mit den unbeschränkten U-Bootskrieg die Antwort geben, und er erinnerte daran, daß her Aushungerungskrieg eine alte Waffe des „humanen' Englands

ist. Im Burenkrieg hat England 15—16.000 Fraueü und Kinder dem Hungertode preisgegeben; und der englische Abgeordnete der damals deu Mut hatte, dieseu Schandfleck auf dem Schilde Englands offen zu zeigen, war der heutige erste Minister Eng lands, Lloyd George, Der Kanzler beklagte die Schädigung der Neutraleu; wir suche» sie zu lindern, es gibt aber eine feste Grenze für uns, das ist die durch nichts mehr zu be irrende Durchführung des Touchbootkrieges, der in feinem bisherige« Verlauf die Erwartungen

nicht wirkungslos, sonder» sogar mörderisch. Aus der Rede Lloyd Georges geht unzweideutig hervor, daß England de» furchtbare» Ernst der U - BootSdrohung nicht verkennt. Sie belegen die Behauptungen der deutscheu Staatsmänner, nach denen die Verprovianturung' Englands durch die ver schärfte Tauchbootsperre aufs schwerste gefährdet werde, mit beweiskräftige» Argumenten. Politische Rundschau. Jnlaxd. Der österreichisch uxgarische Ausgleich. Nach 18monatigen Verhandlungen wurdeu am 25. Februar die vou

schreibt AvenariuS im 1. Feberheste des „Deutschen Willens': Deutschland hat angefangen. Deutschland wollte deu Krieg gegen dieses Rußland — dessen „Dampfwalze' sofort verheerend über feine Grenze brach. ES wollte ihn gegen Frankreich — obgleich es 1h» erst erklärte, als die Frage nach Neutralität von eben diese« Frankreich schroff zurückgewiesen war. Es wollte ihn gegen England — dessen Flotte allein schon dreimal größer als seine eigene war uud dem seine Kolonien preisgegeben waren. ES über fiel

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Seite 1 von 8
Datum: 19.11.1926
Umfang: 8
l. 8.—, ganzjährig l. 1k.—. Für das Ausland viertel- i. 7.—, halb- l. 13 SV, ganzjährig I. 27.—. Durch Erzeugungskosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten. Anzeigen aller Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die einspaltige Petitzeile mit 4V Cent, berechnet. Bestellungen zu richten an die Buchdrucker« H. Mahl, Brunico. Nr. 47 Freitag, den 19. November 1926 ' SM? > Pslltiwk ViSeiislliliii. Das Knde des BergarbeiterstreikS in England. — Die russisch« Unterstützung. — Wahlen in Griechenland

. Nach einer Dauer von mehr als sieben Monaten haben die Bergarbeiter in England die Streikhalt ung nun fast aufgegeben, indem der Vollzugsaus schuß die neuen Regierungsvorschläge den Bezirks- organisationen zur Annahme empfahl. Damit ist eine Episode zu Ende, die Baldwin als einen Schandfleck in der Geschichte Englands bezeichnete und die England ungeheuer viel Verluste brachte, wirtschaftlich sowohl als auch politisch in zweiter Linie. Aber es ging wieder einmal um das Prinzip und zwar diesmal ging

es in England um das Prinzip und das heißt doppelt viel. Zumal da es um das bürgerliche Prinzip ging. Der Berg arbeiterstreik war vielleicht nur dadurch zum Schei tern verurteilt, daß er für eine Zeit wenigstens den Generalstreik zur Folge hatte. Der bekannte sozialistische Dichter Bernhard Shaw bezeichnete in außerordentlich einleuchtender Weise dies als den Hauptfehler des ganzen Streiks, der den Berg arbeitern hie Sympathieen des größten Teiles der PtvWruna raubte. Und nicht mit Unrecht

. Die einen nicht weil es vielfach um die Selbstständigkeit ihres Betriebes ging, der sich einzeln ja doch nicht mehr rentierte, die andern weil die Arbeitsbedingungen noch nicht derartige waren, als daß sie einwilligen konnten. Deshalb schritt man zum Streik, der nun über ein halbes Jahr dauerte. In England ein vollständig aus sichtsloses Unternehmen, weil der SozialismuS-in England nicht ein ausgesprochen revolutionäres und gegennationales Element ist, wie vielleicht in anderen Ländern, wo er seinen Standpunkt

und die Regierungsparteien haben Recht behalten. Das Fazit der ganzen Sache ist ein Schaden von über einer Milliarde und wirt schaftliche Ueberflügelungen auf den Absatzmärkten woran die englische Kohlenindustrie noch lange zu leiden haben wird. * . * Das Kapitel von der russischen Unterstützung zieht sich schon eine geraume Zeit durch den Ar beiterstreik in England. Bekanntlich wurde ja in den ersten Tagen ein russischer Chek zurückgewiesen, weil man in Kreisen der Streikführer selbst das Empfinden

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