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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 31.07.1925
Umfang: 10
. Erst al» der Arzt nun zu ihr trat und ihre schmalen Sände nahm, sah ste auf. .Wein lieber Doktor, es ist gut. daß Sie ge kommen find. Ich fühle mich bedeutend besser heute. Den ganzen Tag habe ich fast nie gehustet. Fragen Sie nur die Schwester'. Selmgang allgemein bedauert. — Am selben Tage verschied in Gai» Serr Peter Silber, langjähriger Gastwirt im Bad Wühlbach. Er war nicht nur in hiestger Gegend, sondern auch in Touristen- Kreisen bestens bekannt und geachtet. — In Müh Ibach bei Franzensfefle

an die Krankenpflegerin. .Ja gnädiges Fräulein. Sie waren sehr ruhig heule', erwiderte die Schwester mit leiser Stimme. .Na also mein liebes Fräulein Trude. dann bin ich ja bald die überflüssigste Person hier im Lause', scherzte der Arzt. .O nein Doktor, scherzen Sie nur, ich weiß ganz genau, daß ich das heurige Jahr nicht mehr überlebe. Aber bis zum Sommer oder vielleicht bis zum Serbfle muß es noch retchen. Der Som mer in den Bergen ist schön und ich fteue mich so daraus'. Ver Arzt mußte nicht gerade

das gescheiteste Geficht gemacht haben, denn das junge Mädchen brach in Helles Lachen aus. .Ach lieber voktor. dieses Geficht hätte mir. wenn ich nicht selbst gewußt hätte, wie es um mich steht, alles verraten und alles gesagt. Aber da hilft ihnen nichts, Ste müssen mich in die Berge lassen, hören Sie Doktor. Sie müssen — wenigstens um zu sterben'. Die letzten Worte kamen ganz leise von dm Lippen der Kranken. Der Arzt hätte Aufschreien mögen vor Weh. Er wußte, daß dieses junge, schöne Menschenkind nicht «ehr

zu retten war und er hatte es doch so lieb. Aber der Arzt darf ja erst in letzter Linie an sich selbst denken. Es gab ihm jedes Mal einen Stich in sein noch junges Serz, wenn sein Weg ihn zu Trude Silberer führte. Es schmerzte ihn doppelt. Einmal «eil er wußte, daß menschliche Silfe ausgeschlossen war. und dann

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 10
Datum: 31.07.1925
Umfang: 10
von Prettau. — Der Arzt ging einsame Wege der Zukunft, m Lerzen die stille Liebe von der er wußte, daß fie enden müsse an einem kleinen Grabe im Friedhofe des kleinen Bergdörfleins, wo schon ein Grab lag. darunter einer schlief, der einmal in den Armen Trudes gestorben hoch droben zwischen Fels und Eis, umrahmt von Almenrausch und Edelweiß, im Abschiedsgruß der Dolomitensonne. Beide gingen fie Wege der Liebe über das Grab hinaus, fühlend, daß ihre Wege in die Ewigkeit gingen, «o es keinen Anfang

einen Schlaganfall und stürzte 15 Meter tief ab. — In Adria hat ei» Mann seine Frau ermordet, zerstückelt und ia kleinen Paketen in den Fluß Po geworfen. Der Mörder ist verhaftet worden. — Die Erhebung des Marktes Langenlois in Niederösterreich zur in ihren Seelen, wenn der Alltag schweigt und die Ewigkeit an den Menschen herantritt. Es war eine lange Unterredung, die der Arzt mit den Eltern Trudes hatte und es brauchte viä, ehe fie einwilligten, daß Trude in die Berge gehe. Aber schließlich gaben fie

ihre Zustimmung, nach dem der Arzt ihnen das Versprechen gegeben hatte, auf Tmde zu achten und fie fchnellstens über alle» zu benachrichtigen. So ging der Frühling unler stiller Freude und leiser Loffnung. Aus den Blüten wurden Blu men drunten im Garten und die Bäume trüge» schon schwere Kronen dunkelgrünen Laubes. Au» den Kastanienbäumen leuchteten die weißen Ker zen in den Frühling und die Rosen Kundelen dm kommenden Sommer. Trude Silberer wurde tatsächlich besser. Sei es nun. daß die Freude ihr neue Kräfte

verlieh, sei es, daß die Nalur Wunder wirkte, aber ste fühlle sich stärker von Tag zu Tag und sie began» schon zu sragen. wann fie reisen dürfe. Nur der Arzt wußte, was diese neuen Kräfte bedeuteten. Und es tat ihm weh, Loffnunge» entstehen zu sehen, die ein jähes Ende nehme» müßten. Er kam nicht mehr alle Tage, den» er hielt es nicht aus. den unbefangenen Arzt zu spielen, «o er von Tag zu Tag mehr fühlt«, daß es nicht mehr bloße Sehnsucht sei, die ihn z» Trude Silbererzog, sondern daß aus der Sehn

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 03.04.1908
Umfang: 18
rinnt die Ahr vorbei. Im Sommer ist dies ein kühles, lauschiges Plätzchen, welches von den Sommergästen gerne besucht wird. Din herzliches „Willkommen' rufen wir Herrn Dr. Rainer zu! — Ahrntal. (Die Doktorfrage.) Die Frage, wo der Arzt in unseren! Tale seine ständige Wohnung aufschlagen soll, ist bald gelöst, wenn man die Verhältnisse des Tales kennt und einen Arzt im Tale erhalten will, und die Antwort lautet in St. Johann. Daß Steinhaus nicht dazu geeignet erscheint, liegt darin

, daß dort keine Wohnung ist und kein Gruud eine solche zu bauen, daß nur zwei Häuser mit Quellwasser versehen sind, daß der „Kornkasten', welchen man zu einer Wohnung des Doktors plante, von Roß- und Viehställen umgeben ist und für das Umbauen 5 Prozent bezahlt werden sollten und Steinhaus überhaupt der kleinste Ort im Ahrntale ist. Hingegen haben sämtliche Gemeindevorsteher des Tales in richtiger Erkenntnis und als Vertreter des Volkes beschlossen, daß der Arzt in St. Johann seinen ferneren Wohnsitz

haben soll und nur die Wohnung wurde von Herrn Eppacher für drei Jahre zugesagt, welche eine der schönsten im Tale ist und allen Anforderungen entspricht. Auch Quellwasjer ist in der Nähe. St. Johann besitzt ein Spital, hat 1200 Einwohner und ist seit jeher der Hauptpunkt des Tales und die größte Gemeinde. Bis im Herbst ist das Telephon bis Prettau gebaut und für Fuhrwerk ist in St. Johann auch schon gesorgt. Der Arzt gehört immer dorthin, wo das Spital steht, dorthin, wo er eine freie, sonnige Wohnung

einen Schrecken die in der Küche arbeitende „Liese' ausgehalten hatte. Sie stand damals im 31. Lebensjahre. Sie konnte sich wohl noch recht oft an diesen Tag erinnern, da sie das 81. Lebensjahr erreichte. — Am 29. März senkte man Maria Hofer, Pichlerin, auch ins Grab. Genannte traf Freitag in der Nacht der Gehirnschlag, dem sie in den Vormittag stunden erlag. Der herbeigerufene Arzt konnte nur mehr den eingetretenen Tod konstatieren. Man lenkte ihr erst Aufmerksamkeit zu, als sie zur gewohnten Stunde

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 18.03.1853
Umfang: 4
wird, und kein Geld hat. es zu bezahlen. 22. Wenn man einer Schönen nachgeht, und, nachdem man sie eingeholt, ste anredet, in ihr die verlassene Geliebte erkennt. Der Patient und der Shalw. l Zu einem Pariser Arzte kam vor einiger Zeit eine ziemlich be jahrte Tame von respecrablem Aeußeren, und sagte, ihr Sohn stoße ihr seit einiger Z?it große Besorgmß ein; er sei ohne Zweifel krank, aber er wolle eö durchaus nicht gestehen. Sie ersuchte daher den Arzt, ihn gelbst über seinen Gesundheitszustand zu befragen

, er werde gegen ihn vielleicht offenherziger sein. Ter Arzt willigte ein, und die Tame entfernte sich mit dem Versprechen, bald mit dem Patien ten zu erscheinen. Es war kaum eine Stunde verflossen, als sie mit ehiem. dem Knabenalter kaum entwachsenen jungen Menschen erschien, ci.'scn Gesicht das Gepräge der blühendsten Gesundheit trug? aber der Schein trüat oft sehr! Ter junge Mensch trug ein ziemlich großes Vvcket, welches er der Aufforderung der Tame zufolge, im Salon ab legte. Tarauf wurde er mit einer stummen

Handbewegung an den Arzt gewiesen, welcher ihn in sein (Zabinet führte und die Tbüre abschloß. Sobald die beiden allein waren, entspann sich folgendes Gespräch: „Sagen Sie, was fühlen Sie denn eigentlich,' begann der Arzr. — Es macht 1500 Franken und fünf Procenr Sconto; bier ist die Facrura. — „Ähren Puls!' — Wir führen keinen Poult de foie, ich habe keinen mitgebracht; wenn Sie aber wünschen — -r- „Zeigen Sie mir ihre Zunge.' — Bei dieser sonderbaren Zu- Äurhuug näherte sich das Ouiproguo seinem Ende

. Ter junge Mensch M den Arzt erstaunt an und sagte: „Ich bin nickt krank.' — ,Jch weis wol, daß Sie es nickt gestehen wollen; Ihre Mau Mutter hat Mch sckon davon in Kennmiß gesetzt.' — Wie! meine Mutter? — I „Allerdings.' — Sie kennen also meine Mutter? — ,.Fast seit ei ner Stunde. Ist es denn nicht oie Tame, mit 5er Sie kamen?' — Ohne eine 'Antwort zu geben, eilte der junge Mensch aus dem Eabinet in den Salon; die Tame mit dem Packet war verschwunden. — Tie listige Betrügerin halte

werde. Der Shawl war sorgfältig zusammengelegt, der junge Mensch nahm das Packet, und wurde von der Betrügerin in die Woh nung des Arztes geführt und diesem als ihr Sohn vorgestellt. Der Arzt ließ ihn als vermeintlichen Patienten in sein Cabinet treten, der Eommis dagegen meinte, er werde in das Eassezimmer geführt, um den Betrag seiner Rechnnng zu erhalten. Cine sonderbar verwendete Erbschaft. Ein im hohen Gebirge wohnender Gorale machte kürzlich nach seinem mit Tore abgegangenen, unverheiratheten Brnver

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 01.08.1879
Umfang: 4
die MitterUnge nächst der Spitalmühle. Am NeujahrStag 1706 stand der ganze Platz im Wasser die Landstraße war unfahrbor, 1708 brach der Ueberschlag total ein, die Burgerwier wurde derart beschädigt, daS wegen außerordentlicher Auslagen an derselben daS Stundengeld durch mehrere Jahre erhöht werden mußte. * Ohne Hemd gesehen. — Zu Dr. Lütlmonn, dec vor etwa 60 Jahren ein bezühmter Arzt in Dldenburg war. kam eines Morgens ein Bäuerlein. Da eS noch so früh war, daß der Arzt noch im Bette tag, auch dessen Diener

just auf einen Moment sich entfernt Halte, drang daS Bäue» lein ungehindert bis in'S Arbeitszimmer deS ArzteS vor. Hier war neben dem Schreibtisch ein kostbares Skelett auf» gestellt, voz dessen Anblick das Bäuerlein dermaßen erschrak, daß er sich eilends davonmachte, obgleich ihn der Diener deS ArzteS, der ihm auf der Treppe begegnete, zurückhalten wollte. — Ginige Stunden später, der Arzt wollte gerade seine Patientenrunde antreten und stand, zufällig noch mit feinem Diener sprechend, in'der

HauSthür — drückte sich - der Bauer an der dem Hause deS ArzteS gegenüberliegende Seite der Straße vorbei, ängstliche Blicke auf den Arzt werfend. Der Diener bemerkte ihn und ihn wieder erkennend, nannte er ihn seinem Herrn als einen heute Früh dage- wesenen Hilfesuchenden. .Hollah, guter Freund/ rief darauf hin der Arzt den Bauer an, . waS wollet ihr heute Früh bei mir?' — »Bleibe er mir drei Schritte vom Leibe/ erwiederte der Bauer rasch davoneilend, ,ich habe Ihn heute Früh wohl gesehen

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 8
Datum: 29.04.1927
Umfang: 8
oder bitter7' Düsterer wußte nicht gleich, wo der Arzt hinaus- wollte. .Süßt' stammelte er dann und spitzte den Mund. »Wein oder Schnaps?' »Nur keinen Schnaps!' »Schön!' Doktor Eisenhart öffnete einen Wand- schrank und entnahm ihm eine Flasche. Er füllte ein Gläschen. »Trinken Sie! Bitterster Schnaps. Fernst Branca!' .Aber ich bitte....' .Trrrrinken Siel' Franz Düsterer trank. Und es schüttelte ihn durch und durch. Aber das vierte Gläschen mundete ihm schon gut. .Essen Sie Stockfisch?' .Stockfisch? Brrrr

mit den Beinen. Der Arzt aber hielt ihm fieghast den Vertrag vor die Augen, und der Delinquent knickte in sich zusammen. An die Stelle der Schere trat die Maschine und vollendete das Rodungswerk, bis der blanke Schädel durch das Stoppelfeld hindurchleuchtete. Und ehe stch der Mißhandelte zu fasten vermocht, wütete schon wieder die Schere, doch diesmal im Bartgestrüpp, und verunstaltete die Wangenzier derart, daß die nun folgende Einseifung und Tätigkeit des Raster- Messers als eine Erlösung zu betrachten

war. In einer Viertelstunde war Franz Düsterere Saupt glalt wie eine Melone. Nun hielt der Arzt dem Patienten, ohne ihn zu Atem kommen zu lassen, eine Tafel mit Buch staben in ollen Größen vor. .Lefen Siel' Und der Eingeschüchterte las stotternd die Buchflaben von der erflen bis zur letzten Zeile. .0.2, 0.3', murmelte der Doktor und kramte in einer Lade. Er rief dem Diener nebenbei zu: .Nußextrakt!' Worauf dieser das Gesicht seines Opfers mit einem gelben Wattebausch einrieb, bis stch die bleiche Saut in das Braun

stch der Dulder zu wehren. .0.2, 0.3', schnarrte der Arzt und setzte ihm die Brille mit den Fenstergläsern aus die Nase. Dabei glitt sein Blick zu Düflerers Lals hinab. .Warum trogen Sie so farblose, lange Krawatten und so schlappe, weiche Krügen? Sm? Nr. 4L glaube ich'. Er schritt zu seinem Klelderkaflen und entnahm ihm eine grellgetupfte MasAe und einen Stehkragen, die er seinem Diener einhän digte. Dieser nahm mit großer Kunflfertigkeit die Verwandlung am Salse des Patienten vor. Der steife

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 8
Datum: 20.11.1925
Umfang: 8
stilles Schreiten war es durch goldne Spätherbst tage Allerseelen zu, dem Fest der Tolen und der Erinnerung. In diesen letzten Tagen, wo ihr junges Leben zu Ende ging, da wußte fie, daß st« den jungen Arzt liebte. Aber es war eine Liebe im Aller seelenschatten, eine Liebe, in der zugleich der Ab schied lag. Es kam auch der Tag, an dem dieses Leben erlosch. Am letzten Oklobertag war es. als Trude Silberer die müden Augen schloß und mit einem süßen Lächeln hinüberging durch das Tor der Ewig keit

, di« Abschied, um der Sterbenden noch einmal die Schönheit der Welt zu zeigen. .Einmal noch möchte ich die Dreiherrenspitze sehen', flüsterte fie. Der junge Arzt hob fie aus dem Sessel und trug fie in seinen Armen an das Fenster. Und fie schaute zum letzten Male die Welt. Da drunten lag da» kleine Dörflein und drüben war di« Kirche. An der Kirchenmauer aber lag ein kleines Grab, auf dem die letzten Astern blühten. Und drunter schlief Pepi Welder. Rings die Sänge hinan flammten die Wälder in tausend Farben

nicht allsin sein. ' Schade, daß ich gehen muß, das Leben ist so schön -- so schön'. Der Arzt bis stch die Lippen blutig, um seinen Tränen nicht sreien Lauf zu lassen. Er halte schon viele Menschen sterben sehen, aber gerade Trude Silberer Tod erschütterte ihn so ties, weil er wußte, daß mit Trude Silberer das schönste Slück seines Lebens ins Grab sinke. Aus seinen Gedanken schreckte Trude Silber» ihn aus. .Ich wäre' so gerne noch geblieben -- bei Ihnen'. Zum ersten Mal in ihrem Leben kam dieses scheue

Geständnis ihrer zarlen Liebe zum Ausdruck. Sie öffnete weil die Augen und sah dem Doktor in das Gesicht. .O wie schön wird es um mich. Blumen rings um mich: eine breite Straße von Alpenrosen von Pepi Welder bis zu mir . . Von — Pepi Welder ' Dann sank fie in seinen Armen zurück mit einem letzten Seufzer. Ste war tot. Trude Sil ber» war diese Straße gegangen, die von Pepi Welder zu ihr gesührt halle. Der Arzt hielt die Tole i» seinen Armen. Zum ersten Male berührten seine Lippen die ihren, die er nie

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 02.11.1894
Umfang: 14
und gewissenhaftes Vorgehen derselben wird be hördliche Maßregel, wie die im nachstehenden Dekrete der k. k. Bezirkshauptmaunschaft Bru- neck vom 15. Oktober d. I. Nr. 10372, über flüssig machen. Das citirte Dekret, welches an alle Aerzte des polit. Bezirkes Bruneck und an die hiesigen beiden Krankenkassen behufs Verständigung aller Kassenmitglieder ergangen ist, lautet: „Es sind Fälle vorgekommen, daß Arbeit geber und Arbeiter den Arzt wegen ganz ge ringfügiger Erkrankungen, wie Zahnweh etc. weit her rufen

lassen und dadurch die Kran kenkasse ganz ungerechtfertigter Weise belasten, obwohl der betreffende Arbeiter ohne Gefahr für seine Gesundheit selbst hätte den Arzt aufsuchen und sich von demselben ärztlichen Rath holen beziehungsweise behandeln lassen können. Die Krankenkassen sind nach dem Gesetze nur für die nothwendigen ärztlichen Kosten aufzukommen verpflichtet, nicht aber für solche ärztliche Kosten, die aus Bequemlichkeit der Arbeitgeber oder der Arbeiter erlaufen. Die Kosten für ärztliche

, welche aber doch den Besuch bei dem Kranken nothwen dig machen, diese Nothwendigkeit im Krank heitsberichte zu begründen.' Aus diesem Dekrete geht hervor, daß der Arbeiter, insolange es seine Gesundheit und sein Zustand zuläßt, den Arzt selbst aufzusuchen hat und erst dann denselben zu sich kommen lassen darf, wenn ihm zu ersterem die Möglich keit fehlt. Wer jedoch ohne Noth den Arzt kommen läßt, muß denselben nach dem Grundsatze „wer anschafft — der zahlt' für seine eigene Be quemlichkeit auch bezahlen

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Seite 2 von 16
Datum: 20.03.1908
Umfang: 16
werde und daß Enneberg endlich eine Straße bekommt, wie andere Täler längst schon haben. — Steinhaus, am 18. März. Die Doktor frage wird in unserem Tale immer brennender und in jedem Gasthause ist das allgemeine Ge spräch die baldige Ankunft des Doktors. Es ist auch berechtigt, denn sonst, wenn eine ärmere Familie das Unglück trifft, und der Doktor muß so weit geholt werden, fällt sie der Gemeinde zur Last. Man möchte glauben, daß ein Arzt im Ahrntale wohl einen schönen Posten hätte mit 2400 Kronen Wartegeld

, Quartier frei und eine Einwohnerzahl von 4000 nebenbei noch die Apotheke. Man muß auch rechnen und das ist die Hauptsache, daß die Leute hier zahlungs- sähig sind und der Doktor sein Guthaben nicht auf dem Papier, sondern meistens in klingender Münze in der Tasche hat. Wenn jemand er krankt, ist es für jede Familie ein Unglück, bei uns aber noch mehr; denn muß ein minder bemittelter Bauer einen Arzt außerhalb des Tales nehmen, kommt dies sehr teuer und die Folgen sind oftmals „Lichtungen' im Vieh

stande. — St. Jakob in Ahrn, am 17. März. Mehrere Fälle haben schon gezeigt, daß ein Arzt im innern Ahrntal eines der größten Be dürfnisse des Tales wäre. Gerade in jüngster Zeit mußten einige Parteien tief in die Tasche greifen, da sie den Doktor von auswärts holen mußten. Die Doktorwohnung in St. Johann bei Herrn Eppacher ist bereits fertig und der Einstand wird jede Woche erwartet. Herr Ep pacher hat sich redliche Mühe gegeben, die Woh nung ordentlich herzurichten. St. Johann

ist der bestgelegendste Posten für einen Arzt, den man im Tale finden kann. Mit der Anlage eines Elektrizitätswerkes in St. Jakob soll nun ernst werden. St. Jakob, Steinhaus und St. Jo hann sollen elektrisch beleuchtet werden. Wenn nun im Sommer die Tauferer - Bahn eröffnet wird, so dürfte das Tal am Fremdenverkehr sehr gewinnen. — Dem Herrn Lehrer Isidor Plankenstein hat die Gemeinde St. Johann die Beistellung des Brennholzes zugesagt. — Wegen grober sittlicher Vergehen wurdeein junger Bursche

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Seite 2 von 16
Datum: 13.03.1908
Umfang: 16
ist, den Einbrecher in Lienz zu verhasten. — Sillian, am 12. März. (Todesfall.) Am 9. ds. starb hier nach längerem mit Geduld ertragenen Leiden, im 58. Jahre seines Alters der praktische Arzt Herr Ludwig Kun ater. Derselbe ist geboren in Niederdorf und kam als junger Arzt zu Beginn der 70ger Jahre in die Gemeinde Obertilliach, wohin er seitens.der Statthaltern als Epidemiearzt entsendet wurde. In dieser Gemeinde grassierte damals sehr stark die Typhus-Epidemie, und starben in einem Zeitraum von 2 Monaten

nicht weniger als 90 Personen, bevor man ernstlich daran dachte, dieser verheerenden Seuche, soviel menschen möglich, entgegenzuarbeiten. Dank der ange strengtesten Bemühungen des obgenannten Arztes, sowie der Beihilfe von barmherzigen Schwestern als Krankenpflegerinnen, konnte dieser Epidemie in verhältnismäßig kurzer Zeit Einhalt geboten werden. Für diese ersprießliche Tätigkeit wurde der nun verstorbene Arzt von der k. k. Statt- halterei mit einer belobenden Anerkennung aus gezeichnet. Von Obertilliach

das Leichenbegängnis und sicher wird man stets seiner Verdienste als Arzt gedenken. Er ruhe sanft! — Sillian, 12. März. Unter großartiger Beteiligung der Bewohner unseres Marktes, der Umgebung und den Seitentälern, vieler Herren Aerzte aus dem Pustertale, welche in Vertretung des Aerzte -Verbandes, dessen Mit« glied der Verstorbene war, einen Kranz am Grabe niederlegten, den Vereinen und Korpo rationen Sillians, fand heute morgens die Beer digung des letzten Montag in den schönsten Mannesjahren verstorbenen Herrn

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Seite 5 von 10
Datum: 11.12.1925
Umfang: 10
aber durch Atemübungen, wobei man die Lände aus den Rücken legt. Dadurch wird der Brustkorb gewölbt und man atmet nun mög» lichst lief die Lust durch die Nase ein und durch den Wund aus. Das Ausatmen muh ebenso gründlich geschehen wie das Einatmen, damit alle schlechte Luft entweicht. Diese Uebung ist etwa zwölfmal nacheinander vorzunehmen und täglich zu wiederholen, was besonders Personen, die eine sitzende Lebensweise fähren, nicht genug empfohlen werden kann. — Sie brauchen keine« Arzt. Der .Frankfurter Zeitung

' wird unter der Chiffre E. G. geschrieben: Ilonza ist ein gar nicht ganz kleiner Ort in Äarpathv'Rubland. Der Ort liegt aller» dings im Gebirge, nichtsdestoweniger aber in Europa. In einer der letzten Sitzungen des Te» meinderates dieses Ortes meinte ein Gemeinderat, glonza müsse endlich auch einen Arzt haben. Er beantragte, man möge dieses beschließen und dann eine öffentliche Konkurrenz ausschreiben. Das fixe Einkommen des Arztes möchte er in der Weise geregelt wissen, daß jede Familie monailich zehn Kronen

bezahlen würde. Der vemeinderat hat diesen Antrag mit allen Stimmen gegen eine ab« gelehnt, und zwar mit der wörtlichen Begründung — wir müssen noch einmal betonen, daß die Ge. schichte nicht erfunden, vielmehr blutig wahr ist — datz sie keinen Arzt brauchen, weil der Arzt den Tod bedeute. — «a Willi-uSr, der sein Seit los. werden Will. Auch Millionäre haben ihre Sorgen, die von uns anderen, die wir keine Mil. lionäre find, vielfach verkannt und zu gering ein. geschätzt werden. Der Philanthrop Leopold

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Seite 5 von 10
Datum: 21.11.1890
Umfang: 10
aber auch hier ein; Koch hält es für möglich, daß die einmal Geheilten dauernd immun werden. Da der Werth deK Verfahrens sich hauptsächlich bei sehr frühzei tiger Behandlung zeigt, so räth Koch in allen verdächtigen Fällen eine Untersuchung des Aus wurfes auf Tuberkelbacillen; hat der Arzt dann noch Zweifel, so soll er eine Probe-Jnjection verabfolgen, die das Vorhandensein und da5 Stadium der Krankheit erkennen läßt. * Die Heilung der Kungentuber- Kttlose. Berlin, 14. November. Die von der gesammten gebildeten Welt

mit Spannung erwartete Veröffentlichung des Professor Koch ist in einer Extranummer der „Deutschen mediz. Wochenschrift' in Berlin erschienen. Der Ar tikel betitelt sich: Weitere Mittheilungen über ein Heilmittel gegen Tuberkulose' und gibt in klarer, fast populärer Form Aufschlüsse über Alles, was der Arzt und der Laie über die bahnbrechende Arbeit des Berliner Gelehrten zu. wissen wünscht. Nur über die Herstellung des Koch'schen Impfstoffes verlautet bisher kein Wort; soviel bekannt, ist jedoch Professor

Stoff in dem mit Tuberkelbacillen behafteten Organismus ganz spezifische Erscheinungen hervorruft, die bei nichttuberkulösen Organismen nicht zu Tage treten, so ist der Arzt durch eine VersuchSimpfunA stets in der Lage, seine Diagnose zu kontroliren. Dieser Umstand ist auch wiederum ein wichtiges Hilfsmittel gerade bei dem Koch'schen Heilver fahren, welches, wie Koch selbst an verschiedenen Stellen seiner Darlegungen ausführt, um so sicherer wirkt, je frühzeitiger eS Anwendung findet. Vom höchstem

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