werden, welche des Sloven Mllctm. Pariser Brief. Paris, im September. Der König der Schwindler! Auch ein schöner Titel! Der sich ihn errungen, heißt Altmeyer und ist der mißrathene Sohn eines ehrsamen Handelsmannes elsässischer Abkunst in Paris. Nachdem sie ihm vergeblich lange nachgejagt, haben die Pariser Polizisten ihn, den Lumpenkönig, endlich in der Seestadt Havre gefangen gesetzt. Für den Augenblick ist seine glanzvolle Laufbahn beendet. Aber mit dem Dichter kann er sagen: Er hat viel gelebt und geliebt
und — immer auf an derer Leute Kosten! Wieso? Einfach that er, was schon so viele vor ihm gethan, und was, wie es scheint, so lange Dummheit, Sklavensinn und Suobismus üppig wuchern, stets seine Wirkung üben wird: Erlegte sich einen vornehmen Titel bei, benahm sich frech und übermüthig und lieh und stahl das Geld, wo eins auSzuleihen oder zu stehlen war. Ein ehrlicher Mann, der arbeiten will, und vom besten Wunsche beseelt ist, der eingegangenen Verpflichtung nachzu kommen, findet oft keinen Sou
. Ein Müßiggänger und Tau genichts dagegen, wie Altmeyer, der in einer großen Equipage herumfährt (die er nicht bezahlt hat), der in der elegantesten Kleidung einherstolzirt (die er nie bezahlen wird), braucht sich nur bei den geriebensten Geldverleihern vorzustellen und ihnen einen hochtrabenden Titel herzusagen, so greifen sie schon in en sonst so fest zugeknöpften Sack und zeigen eine Vertrau ensseligkeit, die bei ihrer Geld» und Gewinnliebe ganz und gar unbegreiflich erscheint. Ter LebenSlaus Altmeyer'S
nicht glücklich fühlen sollen? Wo hätte ein Mensch in seiner Lage leichter Aufnahme und Unterkunft ge sunden, als da, wo die Lust am Leben alle Regungen des Mißtrauens niederkämpft und eine vergnügungstolle Menge Jedem zu folgm geneigt ist, der ein Freund ist von Wein und von Weib? Lohengrin muß seiner Elsa einschärfen, daß sie ihn nicht befrage, woher er komme. Altmeyer bedürfte dieser Vorsichten nicht. Er legte sich einfach einen Grafen titel bei und besuchte, fein gekleidet, die besten Gesellschaften