, als er, mit einem Schrecken auffahrend und die Augen öffnend, das Gesicht seiner Regina, die ihn angerufen und aus seinem Schlummer geweckt Halle, dicht vor sich sah. „Vater,' fragte sie ihn etwas aufgeregt, „hast Du uicht das Papier gesehen, welches eben über Dir fortflog?' „Welches Papier, mein Kind?' entgegnete der Vater. „Nun, mein Gott, den blauen Fünshuudertfrankenschein, den ich mir gestern in der Stadt gegen daS kleine Geld einge wechselt habe und den ich an meinen Mann abschicken wollte, damit er übermorgen
', rief Regina immer heftiger, „gib mir das Geld wieder, der Brief muß gleich nach der Post; Du weißt, der Gläubiger versteht leinen Spaß, er treibt uns am Ende aus dem Hause.' „Wer, bei Gott, mein Kind, ich habe Dein Geld nicht gesehen, ich hatte die Augen geschlossen und träumte, ach, so süß! Da stampfte Regina vor Zom mit dem Fuße auf die Erde und rief: „Mutter, Mutter!' Die Mutter, welche vom Zimmer im Erdgeschoße schon Alles mit angehört hatte, kam aus dem Hause und meinte auch, sie begriffe
, Regina, — dann sag's und ich will sehen, was sich machen läßt.' Dabei drehte er sich um und wollte durch den Garten auf den Hof gehen, um nach dem Vieh zu sehen, als oben am Fenster der Kopf der kleinen Martha erschien und daS Kind mit lustiger Stimme hinabrief: „Gelt, Mama, der Großpapa ist ja ein Dieb, er ist ja ein Dieb!' Melchior Bußwang, als er diese Worte hörte, stand fest, wie versteinert, die Haare an den Schläfen stiegen zur Seite, die Augeu traten heraus, so daß es ein GrauS
war, ihn anzusehen. „Wie kannst Du so etwas reden, Du böses Kind!' rief Regina ihrem Töchterchen zu, aber daS Kind erwiderte ganz trotzig von oben herab: „Du hast eS ja neulich selbst zum Vater gesagt. Du dachtest ich schliefe, ich habe eS aber doch gehört.' Jetzt gewann der Alte wieder Leben; auf die Tochter zugehend und sie am Arme fassend, daß sie aufschrie, rief er ihr zu: „Hast Du daS gesagt? Antworte!' Da trat die Mutter dazwischen, zog di« Tochter fort und sagte dem Manne in'S Ohr: Laß nur gut