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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 20.05.1894
Umfang: 10
in Europa bestimmt. Man müsse sich diesem Standpunkt anbequemen, solange nicht Europa dagegen gemein- Nnser Kind. Bon Slranh Jutta. Suschen war die Tochter des Majors Ertl, und, eS klingt sonderbar, aber wir können nichts dafür, sie war auch die Tochter seines Burschen Johann; wenn der Major und sein Johann in gutem Einvernehmen mit einander waren, nannten sie Suschen »unser Kind', wenn ihnen aber etwas über die Leber gekrochen, nannte sie Jeder für sich „mein Kind'. Wie es kam, daß SuSchen glückliche

Besitzerin zweier Bäter wurde, das wollen wir erzählen, schlecht und recht, wie wir es können. Es war in einer Sylvesternacht, natürlich stockfinster und eisig kalt, sonst wäre die Geschichte nicht gruselig genug. Der Major schickte sich an, sein einsames Schlafzimmer auszu suchen, und Johann bewaffnete sich mit den Schlüsseln, um Thür und Thor sür die Nacht zu schließen; kaum hatte er jedoch das Zimmer verlassen, als er auch schon wieder zurück kam; auf seinem ehrlichen Burschengesicht thronte ein ver

legene? Lächeln und in seinen Armen leg ein — Wickelkind. »Melde gehorsamst, Herr Major, das da habe ich vor der Thüre gefunden,' sprach Johann und hutschte und wiegte das arme Geschöpf mit einer solchen Behemenz, daß deS KindeS Lage mit jedem Moment lebensgefährlicher wurde. »Alte Kanonenkugel,' wetterte der Major, »ist ihm das bischen Munition, das er noch in seinem Schädel gehabt, denn ganz ausgegangen ? Was sollen wir mit dem Schrei hals anfangen? Hat er auch nur den blässesten blauen Dunst davon

, wie man so etwas aufpäppelt? Oder sollten vielleicht nähere Beziehungen, — he?' »Ich nicht, wenn nicht der Herr Major?' ^ «Unsinn!' brummte der Major; sein Zorn schien ver raucht, und wir können den Herrn jetzt näher betrachten. Er war ein großer, breitschulteriger Mensch, ein Riese an Gestalt, stark und knochig, derb und struppig, mit massiven Händen und Füßen, und ein paar Augen von einer solch unschuldigen Bläue, daß sie jeder deutschen Jungfrau Ehr« gemacht hätten. Trotz seiner vierzig Jahre war er in Liebesangelegen

heiten fo unerfahren, wie ein Gymnasialschüler, welcher die erste Cigarre raucht; er behauptete, ein erbitterter Weiber feind zu sein, weil er seiner merkwürdigen Unbeholsenheit Frauen gegenüber nicht Herr werden konnte. Er und sein Johann waren fest entschlossen, aus ihrem Dasein das weib liche Element zu verbannen; denn was der Major that, das that der Johann auch. In diese Junggesellenwirthschaft war die Suse hinein gerathen. Die Verzweiflung, als die zwei Schnauzbärte ent deckten, daß Suschen

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 14
Datum: 07.02.1909
Umfang: 14
vom v. Februar: Anglobant 29S.—, Unionbank 542.25, Nordwestbahn (L) 447.S0, Staatsbahn 675 50. Nordbahn 5140. vrager Eisen 2339, Hirtenberger 1007.—, Waffen K11 — 4.- 1- 1.— 2 4'— > Äudreas Hofer Denkmal. An Spenden sind weiters eingegangen: Generalmajor Sarkotic, Bozen Major d. R. M. Melchart, Wien Oberstl. d. R. Herm. Feiler, Komotau Oberstl. Edler v?n Halm, Wien Major Karl von Fischer, Wien Oberstl. Meisinger, Wien Major Isidor Heinz, Gr.-Schöndorf 2.— Major Freiherr v. Kutschers, Meran 1V. - Major Gustav

v. Pelikan, Salzburg l.- Major Mayer-Raimünd, Jglml l. Major P. Banola, Karlsbad l. FA!L. Karl Leeb, Leitmeritz l(1.- 21. Landwehr-Jnf.-Truppen-Tiv., Prag 16.— Major Karl Richter, Teplitz-Schönau l.- Major Seifert, Graz 1. - Major Graf Matuschka, Sandhübel 3. Major Florian Andra Edler v. Hofers- heim, Klosterneuburg 2. Major Svetozar Manojlovic, Wien 5, Offizierskorps der Militär-Strafanstalt Möllersdors 5. — Oberstl. Anton Edler v. Nauch> Wien 2.— Oberst Mk. Mitterwallner Edler von Unkenheim, Graz

2.- Tivisioil ber. Landesschützen, Innsbruck 1t>.— Monturdepot Wien 4.— Major Gratz, Wien 3.— Major Fr. Navratil, Wien 5.— Militär-Filial-Jnvalidenhnns, Wien l6.- Major Theodor Max Fogoras 14. - Slafius Trogmauu-Deakmal m An Spenden sind eingelangt von: Exzellenz Tr. Karl von Grabniayr 1<.».- k Johann Mehner, Runtk Josef Emberger, Werlos Josef Gufler, Rabenfiein Gemeinde Obervellach Josef Malpaga, Nals Tr. Wilhelm Lutz, Weißenbach Josef Gntlveniger, Vierschach Franz Pöder. Tscher ms Franz Erlacher

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 27.09.1893
Umfang: 12
der Pöller, da auf Anregung des Herrn Major Schmid, des Leiters der Festlichkeiten auf dem Berg Jsel, sämmtliche Gemeinden in einem Umkreise von 2 Stunden um Innsbruck, sich bereit erklärten, zur Erhöhung der Feier in jenem Augen« blicke je 24 Pöllerschüffe abzufeuern. Die Feier der Enthüllung beginnt Punkt 10 Uhr, da Se. Majestät der Kaiser überall pünktlich einzutreffen pflegt. Der Festzug der Schützen. I. Treffen (Vorarlberg): 5 Reiter der berittenen Landesschützen; Musik Dornbirn; Obmann

wird. Diese Gallerte besitzt bis heute vierzehn Original-Porträts und achtundzwanzig Copien nach Originalbildern, welche fast sämmtlich als Oelgemälde in Lebensgröße ausgeführt sind und folgende Ober- und Untercommandanten zur Darstellung bringen: Andreas Hofer und Josef Speckbacher, ge widmet vom Tiroler Kaiserjäger-Regiment; ferner Pater Joachim Haspinger, copirt (nach dem Porträt im Fer- dinandeum) vom Professor Ferd. Maaß; Major Martin Teimer, Portrat-Copie, gewidmet von Teimer'S Enkel, Karl Lewohl

, Gutsbesitzer auf Schloß Laubegg in Steiermark; Major Philipp v. Wörndle, copirt von Edmund v. Wörndle, einem Enkel deS MajorS; weiter Major Josef Eisensteck en, copirt (nach dem Porträt im Ferdinandeum) von Kunstakademiker Philipp Schumacher in Wien; Major Josef Jgnaz Sträub, Kronenwirth von Hall, copirt von ?. CajuS d'Andrea in Bozen; Major Jakob Sieberer, Original-Porträt, gewidmet von Frau Katharine Edlen von Sieberer, k. k. OberstenS-Wittwe in OttenSheim bei Linz, der Schwiegertochter des MajorS

Sieberer; Major Rupert Winter steller, Gastwirth zu Kirchdorf bei St. Johann, copirt vom Kaiserjäger-Hauptmann Gustav Fischer; Major Christoph v. Wallpach zu Schwanenfeld, k. k. Salz-Ober- amtSrath in Hall, copirt von Frl. Paula v. Majo in Inns bruck; Major Franz Frisch mann von Kortsch, Original- Porträt aus dem Besitze von Frlschmann'S Urenkelin, Frau Deix, in Wien durch das Comite angekauft; Major Johann Augustin von und zu Plawen von SchlanderS, copirt von Herrn v. Eccher in Innsbruck; Major Josef

Marberger, Pfleger von Petersberg (Silz), copirt vom akadem. Maler Heinrich Urrisch in Wien; Major Joses Schweiggl, Schwarzadler-Wirth von Kurtatsch, copirt vom akad. Maler Karl de Mirizzi in Wien; Major Josef Graf Hendl, Gerichtsherr von Castelbell, Original-Porträt, gewidmet vom Urenkel des Majors, dem Herrn Georg Grasen Hendl, Gütcr- besitzer in Meran; Commandant Martin Firler von Hall, Original-Porträt, gewidmet von Frau Susanna Hullerv k. k. Postofficials-Mttwe in Innsbruck; Joh. Bapt. Türk

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 20.05.1894
Umfang: 10
überreicht eine Reso lution, die Negierung auffordernd, die obligatorische Form der Eheschließung fallen zu lassen. Der Justizminister erklärt, das Princip des Zwei kammersystems sei, daß das aus Privilegien basierende seine Anrede, welche er sich während Johann's Abwesenheit einstudirt hatte; weiter aber kam er nicht, denn daS Fräulein sah ihn mit ihren freundlichen braunen Augen an, und das konnte der Major nicht vertragen. Der Johann kam also seinem Herrn zu Hilfe. „Die Mamsell weiß die Geschichte

von unserm Kind und will dem Racker zureden, das Maul zu halten.' DaS Fräulein lächelte; was für hübsche, blitzblanke Zähne sie hat, dachte der Major. „Mein Name ist Trete Galter,' sprach das Fräulein; ich bin Klavierlehrerin und wohne drüben mit meiner Ursel.' Der Major vergaß sich zu verbeugen, dafür verbeugte sich der Johann dreimal und einen Kratzfuß gab er auch noch darauf. Dann wurde die Suse in die Arbeit genommen, aufgewickelt und zugewlckelt, nach rechts gedreht und nach links gedreht

, bis zuletzt «in sonniges Lächeln SuSchen'S Zufriedenheit mit ihrer Loge bekundete. Da dem Major kein großer Wortreichthum zu Gebote stand, konnte er seine Dankbarkeit für Fräulein Grete nur in einem Händedruck ausdrücken; der war aber so kräftig, daß ihn das Fräulein noch tagelang fühlte. SuSchen war auch nicht besser als andere Kinder; wenn sie nur ein bischen schief gewickelt war, machte sie einen Heidenspektakel. Johann lief dann regelmäßig hinüber und holte Hilfe; das wurde ihm nicht immer leicht

, das Fräulein sprach von Schicklichkeit. vom Gerede und von derlei „Fisse- mantäten', wie Johann meinte. Johann schilderte aber immer mit so grellen Farben die schreckliche Lage, daß das Fräulein seinem Drängen nachgab und mit der unvermeidlichen Ursel herüber kam. Ein unbefangener Beobachter würde bemerkt haben, daß anch mit dem Major nicht alles richtig war. Um die Stunde, da Fräulein Grete zu kommen pflegte, inachtr er Übermensch- Merauer Zeitung. Magnaten!) aus dem Willen der Nation sich beuge

seltener, und wenn sie kam, war sie verlegen; zeitweise wurde sie über und über roth, und ihr munteres Geplauder stockte. Zuletzt kam sie gar nicht. Der Major wartete zuerst geduldig, dann ungeduldig, zuletzt wollte er gar nicht mehr warten. „Johann, er geht hinüber zu Fräulein Grete und bittet sie um Gottes willen herüber zu kommen, unser Kind schreit zum Rasendwerden, eS muß krank sein.' „Melde gehorsamst, unser Kind ist mäuschenstill.' „Dann muß sie krank fein, weil sie so still ist; kehrt

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 27.09.1884
Umfang: 14
seine Umgebung mit einer Art vor- zhuier und überaus geistreicher Gleichgiltigkeit. Man sagte, er sei Osfizier in britischen Z itnsten und der jüngere Bruder eineS englischen IM; auch sprach man davon, daß er ausge- l Hute Ländereien im Westen der Vereinigten l lasten besitze. Der Major suchte keine Be- ^ lmlschasten, aber er war ein zu vollendeter ^ eutleman, um Höflichkeiten irgendwelcher Art ! besonders Damen gegenüber unfein abzu- ! hiien. — Major Maldougan und Miß Roger ! Meten sich zufällig am Brunnen

man sich auS reinem Wu, noch bevor die übrigen Badegäste sich orpheuS Armen entrungen hatten, wieder beim Mdel. Der Aufwärter, der die Gläser zu ue« hatte, war noch nicht da, und der Major Me von Neuem seine Ritterlichkeit beweisen, »in?-- ^ nun ^on näher. Er schlug ?. .. Spazierfahrt vor, und sie willigte nach 6'' ein. Um 10 Uhr war man zu- dtn s 6 vor dem Diner eilte der Major in »„s.^^rten einem stillen trauten Plätzchen zu. - l^uig saß einsam Miß Roger mit einem H^ud. ES entspann sich über den v nitand

ihrer Studien eine interessant« Unter- MUng, die auch mit der Zeit einige andere ^eride Gegenstände berührte. Leider ward wn durch die Glocke, die zu Tisch rief, auf p Mische Weife gestört. -- Um 4 Uhr Nach» , half der galante Krieger Miß Roger .'Mntls Gig besteigen und fuhr wieder mit z .Mieren. Während ihrer Abwesenheit ver» ->'?^..die taujendzüngige Fama unter den y«» , ' Major Maldougan und Miß d-? benachbarten Dorfe das Band >. Ae geschlossen hätten. Und dieSmal hatte r wirklich die Wahrheit gesagt

. Als zurückkehrte, sah man, da»«« Schüchternheit deS Liebhabers in Lächeln deS Herrn und Ge- vnu '^^°ndelt hatte. Am folgenden Morgen Vad.?.t ^ plötzlich gesundete junge Paar den urldsich auf die Hochzeitsreise idyllische Gegend. Im Glucke hatte w zu Sekunden. — BiS jetzt Uiöaene,'. dem prosaischen Punkte des Ver kW der gesprochen. Endlich fand ei ^ Gemahl doch für geratheu, die delikate Angelegenheit seiner jungen Frau gegenüber auf zarte Weise zur Sprache zu bringen. Eines Morg«S warf der Major

weiten Welt nichts mein nenne, als was Du von mir vor Dir siehst.' ,So hast Du keine Landgüter?' rief der Major aufspringend. — »Nicht einen einen einzigen Acre.' — »Kein Kapital in der Bank?'— »Keinen Cent.' — »Kein baares Geld in wr Tasche, keine Juwelen?' — »Nichts in der Welt.' — »Bist denn Du nicht die Tochter und Erbin eineS reichen Maklers?' — Nichts weniger als daS.' — »Was bist Du denn?' — »Ihre Frau, mein Herr, und die Tochter eineS ehrlichen Schneiders.' .Ver> flucht!' rief der britische

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 26.11.1917
Umfang: 8
Montag, 29. November 1S17 Spenäenausweis kür clen Säuglingslckutz. Dr. Ludwig Weinhardt 30.— X Geh. Komm.-Rat Nathan, Wiesbaden 77.30 X Frau Fried. Freudenfels (pro Nov.) 40.— X Frau Major Tietze (pro Nov.) 10.—X „Schutz dem Kinde' (pro Nov.) 10.— X Frau Franz Mohr (Monatsspende) 3.— X Frau Major Ada Wendt 200.— X Frau Dr. Rosa Hersch 100.— X Frau Almire von Metsch 70.— X Dr. Rudolf Jungwirth 50.— X Frau Major Mehl 20.— X Frau Deininger 20.— X Frau Kemenater 20.— X Herr Rupert Müller

. In sämt lichen Banken liegen Sammellisten für den Säuglingsschutz auf und wird um weitere Geld zuwendungen herzlichst gebeten. Ferner wurden noch folgende Gegenstände und Wäscheausstattungen zugesandt: Frau Bürgermeister Dora Hartmann: eine Matratze für den Wickeltisch in der Mutter beratungsstelle Untermais, eine Säuglings wäscheausstattung, 277 Soxletflaschen und ein Ständer sowie med. Instrumente: Frau Major Wendt: eine Säuglingswage: Nähschule Fräul. Mayr: eine Säuglingswäscheausstattung: Frau

mit Verschluß: Herr Apotheker Berger: 20 Gummiverschlüsse: Frau Rose Amelung: ein Bilderrahmen zum Bilde der Kaiserin Zita (Geschenk des Herrn A. Ellmenreich): Frau Major Nollen: Kinder- svielzeua und verschiedene med. Instrumente: Fräul. Nedwed: außer einer früheren Spende von 2 Kilo Kakao Moltonstoff, Wäschestücke, Gummiunterlage: Spenglermstr. Hildebrandt: Kindersvielzeug; Frau Ruoff: Kinderwäsche, viele Instrumente und med. Artikel. Verbands stoffe. eine Sauapumpe und 1 Kilo Haferreis

füttern, bezw. ef,en zu können. Heil! Es geht stets vorwärts. Doch daheim sind und bleiben meine Gedenken. Heil den Unfern, Heil Meran.', Au? Wiedersehens' Ausweis cker monatl. 6penäen kür äie 5imäer-5iriegskürlorge cies KurdeÄrkes Meran. Nachtrag vom September 1917: X SV.—: Ungenannt M. H. X 30.-: Dr. Gasser: X 20.—: Gräfin Khuen. X 15.—: Frau von Vitorelli. X 12.—: Baronin Mont. X S.—: Fräulein Wille. X S.—: Frau Wolfs, Frau Major Mehl, Frau Krufche. X S.—: Friedrich Freytag. Spenden für den Monat

Dr. Stainer, Frau Schünemann, Frau Major Wendt.'' X 15.—: D. Sc I. Biedermann, Bürger meister Hartmann. Rudolf Hartmann, Josef Hölzl-Bauhofer, Frau Jenewein. Baronin Kräutner, Wilhelm Müller, Fräulein Nedwed, Frau von Plawen, Frau Hofrat von Scala, Familie Toraqler, Frau von Vitorelli, Frau Witwe Dr. Vögele, Baronin Zwiedinek, Frau von An der Lan, Baronin Dipauli. X12.—: Paul Berger. Firma Hechenberger. Matthias Hutter, Frau Kaufmann. Frau Wwe. Kemenater. Frau Dr. Kufferath, Bankhaus Mercur, Sanitätsrat

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 12.02.1909
Umfang: 16
,' so erzählte man, „beim Entladen der Waffe, hätte den Tod des jungen Offiziers zur Folge gehabt,' und wenn sich änch hier und da Zweifel in Ofsizierskreisen regten, namentlich als die Flucht Rudy Hubers bekannt wurde, den man in letzter Zeit immer in Begleitung des Grafen Brandenstein gesehen, so mußten doch alle Gerüchte schweigen, als man erfuhr, daß der alte Major jede, selbst die kleinste Schuld seines Sohnes, anerkannt hatte, zum Teil schon beglichen uud jenen andern Teil in acht> Tagen zu regulieren

versprochen hatte. Selbst-' verständliche hatte er auch die Ehrenscheine, die Mix ausgestellt, noch an demselben Tage ein gelöst, als sie ihm vorgelegt worden, uns zwar am Tage vor dem Begräbnis^ Man wunderte sich, da man die Verhältnisse der Familie Branden stein kannte, nicht wenig über diese Tatsachen, aber man mußte sie doch anerkennen. Es wußte zwar niemand, daß die unglückliche Mutter ihren Gatten auf den Knieen gebeten hatte, das Wenige das der Major für seine Töchter sicher angelegt

hatte, hinzugeben, um die Ehre ihres Lieblings wenigstens vor der Welt rein zu erhalten. Auch die Mädchen hatten gebeten, alles zu nehmen, um den Schandfleck von des Bruders Namen zu nehmen, und der Major hatte, obwohl schweren Herzens, darein gewilligt. Es ging gegen seine Grundsätze, den Töchtern nun auch noch des ver lorenen Sohnes wegen, den letzten pekuniären Halt im Leben zu nehmen, aber er sah selbst ein, daß er ihnen noch. Schlimmeres tat, wenn er ihren Namen öffentlich brandmarkte, und er gab

von den Seinen wußte und ahnte, daß Felix nicht nur ein leichtsinniger Spieler uud Verschwender, sondern viel Schlimmeres, daß er ein Dieb, ein Fälscher gewesen. Am Morgen des Begräbnistages — der Major saß mit Holm von Rittberg und Ellin im Wohnzimmer, um Felix' hinterlassene Papiere einer Sichtung zu unterziehen, weil die Schuldner des jungen Offiziers, sobald sie von dem plötzlichen Tode des jungen Brandensteins gehört, in Scharen kamen, um ihre oft auch nur sehr kleinen Beträge einzufordern — ließ

sich plötzlich der Regiments kommandeur von Felix bei dem Major melden. Der Major, m der Annahme, der Oberst komme, um ihm sein Betteid auszusprechen» ging dem allen Herrn herzlich entgegen UM mMe ihm schon in warmen Worten für seine Teil nahme danken, als. ihn die ernste und finstere Miene des Obersten verstummen machte. „Es ist mir außerordentlich angenehm, lieber Rittberg,' sagte der Oberst freundlich, dem B«vn die Hand reichend, „daß ich auch Sie hier treffe, denn die Angelegenheit, die mich herführt

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Seite 9 von 10
Datum: 12.08.1886
Umfang: 10
im Namen Ihrer Majestäten zu fragen, was es denn ,eigentlich mit diesem verfluchten Lancier ist, der sich in die Reihen der Dragoner ver irrt hat.' Der Adjutant salutirt und rast davon: Plaff! . . . Plaff! . , . Plaff! ... „Herr Major, Ihre Majestäten wollen wissen, was der Lancier in Ihrem Truppenkörper zu suchen ha>!' ' ! „Kreuzschockschwerenoth! Wir hätten einen Lancier unter unsern Dragonern? Wo ist der Kerl ... Ha! Richtig! . . . Na warte! Wie kommt der Lancier . „Habt Acht

ja immer ge sagt! Dieser Oberlieutenant Clodomir! Jeden Tag macht er eine neue Dummheit. Aber dies mal werde ich ein Exempel statuiren!' ' Der Rittmeister galoppirt zur Escadron des Oberlieutenant Clodomir: Trimalabum! . . . Trimalabum! . . ^Trimalabum!.. . . . „Herr Lieutenant Cascapol! Wo ist Ober lieutenant Clodomir?' „Der Herr Major hat ihn soeben zu sich rufen lassen!' - „Ich nehme Ihren Platz hier ein, Herr Lieutenant. Suchen Sie indessen so rasch als möglich den Herrn Oberlieutenant

, zum Rittmeister Grindemil: ^ ä i' , „Herr Rittmeister, Ihre Majestäten mögen erfahren, daß der gestern bei uns eingereihte Lancier noch keine Uniform erhalten hat!' „Als ob ich's nicht längst errathen hätte! Zum Profoßen mit^ ihm auf einen Monat!' Rittmeister Grindemil erstattet dem Comman danten der zweiten Escadron die Meldung: ^ «Herr Major! Die gepflogene Untersuchung ergibt, daß der Lancier gestern zu uns übersetzt wurde und bisher noch keine Montur bekam!' Der Major: ^Sechs Wochen Brigadearrest

.' - Der Major im Galopp zum Obersten: - Der Oberst: ,WaS gibt's?'' L Der Major: „Herr Oberst, der Lancier'... Der Oberst: „Nun?' ? z ? Der Major: „ . . 7 , der unser Regiment geschändet hat! . . .' u Der Oberst: „Was ist's mit ihm?' » Der Major: „Es ist ein gewisser Griesbach, der zu uns transferirt wurde und noch keine Montur erhielt!' . ü-j - Der Oberst: „Drei Monate krummschließen!' Der Adjutant des Generalstabs: „Nun, Herr Oberst?'. - ^ ... . . ; ^ . Der Oberst: „Ich kann nicht von der Tete

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Seite 1 von 16
Datum: 08.11.1912
Umfang: 16
41. WM Freitag, dea 8. November im AM' Die . heutige Nummer umfaßt 16 Seiten, taillon des 60. Regiments hatte den Auf» Rede. Es ist, wie gesagt, keine Niederlage ^ ^ ^ , — trag erhalten nach Sjenica abzugeben.' der Armqe, sondern der Politiker, die sich Vit UslÄtllit! man Nliu^släg^N. Major Mumtaz schiloerle dann die Kämpfe, vom Krieg, überraschen ließen. Wir Häven Wir haben in unserer vorigen Nummer die er mit den Montenegrinern zu bestehen vorzügliche Heerführer, und namen lich ZeW berichtet, datz

aufsuchen wi.d. emem Korresvondenten der N Ar. Presse' bereits von Serben und Montenegrinern be-- überlegen, aber was kann ein noch so tüch- ... .. ' ..v . .Ii. ^— «... -r. Heerführer ohne Mittel machen? Wir waren kür den Krieg vollkommen ge- Major rüstet, aber für ihn nicht vorbereitet, das heißt, die Mobilmachung erfolgte zu spät, denn die Türkei kann nicht in zehn Tagen gegenüber in einer Unterredung sich s hr frei mütig» über die Zustände in der Türkei ge äußert^ hüt. Nach einem Bericht des vbge

- nannten Blattes verurteilt Major Mumtaz setzt und er . von der Türkei vollständig ab-- geschiritten war, wurde die Flucht nachBoZ- nien beschlossen. Hierüber erzählt Ich hatte nur noch 40V kampfMige Sol daten, zumeist Rekruten, die ihre moralische mobilisieren. Dann muß man bedentön, diaß sehr scharf die türkischen Staatsmänner, die an den Niederlagen der Tilrkci schuld seien, ^ ^ ^ ^ , weil sie sich, vom Krieg überraschen ließen. Kraft bereits verloren hatten. Bor uns stan- unier Lano. seit zehn

war. Wenn von Demoralisation der Truppen gesprochen wird, so ist dies auf eine Tat- über fAnoselig benahm. „Nicht die türkische fanden uns bei Boljenik, fünf Kilometer von entsprechende Ausbildung der türkischen Armee', sagt Mumtaz, „erlitt eine Nieder- läge, sondern die türkische Politik, und wir wurden im Sandschak nicht von Monte negrinern und Serben, sondern von der dor tigen ' mohammedanischen Bevölkerung be siegt.' Geradezu unglaublich klingt, was Major und Zwieback, und im Freien, zumeist Mumtaz i'lber tzie Svrg

vorgehen, wenn sie den- Als der. Kabinettswechsel in Konstan- gewehre M retten. Ich schlug vor, daß wir einmal im Borgehen begriffen smd. Es ist tinopel kam und die neue Regierung mit den Selbstmord begehen, da !ich aber nicht alle jetzt natürlich sehr leicht, von Fehlern der Albanesen Frieden schloß, wurden die Trup- OWere und Soldaten daz-t zwingen konnte, Heerführer zu sprechen.' Pen wieder restringiert. So bekam ich einen begossen wrr, uns nach Bosnien zu begeben. Major Mumtaz beruft

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Seite 3 von 6
Datum: 29.11.1871
Umfang: 6
Lust hätte, seine Frau zu werden. Wer hätte es geglaubt, daß ein Mensch in einem und dem selben Augenblicke ein so ernstes Gesicht machen könne, während der loseste Schalk in seiner Brust trinmphirt über die gelungene List, als es jetzt bei Emma geschah. Mit ruhigem feierlichem Blick sagte sie zum Major, dem es dabei doch ein wenig prickelig zu Muthe wurde: »Herr Major: das kann doch ihr Ernst nicht sein — mit einer ernsten Frage sollten Sie mich nicht zum Besten haben!' Der aber ergriff schnell

die niedliche Hand der „Kleinen' und während er sie behaglich in der seinigen drückte und streichelte, wiederholte er in wachsender Ungeduld: »Es ist mein Ernst, es ist mein voller Ernst — erklären Sie sich — schnell, liebe Emma — es ist mein ganzer Ernst.' — Mit stoischer Ruhe gab ihm Emma, während es in ihrer Brust pochte und hämmerte vor Glückseligkeit, zur Antwort: „Herr Major, Sie überraschen mich mit einer so ernsten einander, so hat absolut und relativ am meisten gelitten die Infanterie

unter die Haube, ' Herr Major! — Wenn der erst verheirathet ist, > — dann läßt sich vielleicht weiter darüber sprechen i für jetzt bitte ich mich zu entschuldigen, - ich kann Ihnen heute Abend leider keine Gesell- c schaft leisten, ich habe einer Freundin einen Be- > inch versprochen. Also adieu, auf baldiges Wieder« > sehen, mein — lieber Herr Major!' : Sie reichte ihm wiederum ihre weiche zier- - liche Hand, die er hastig an seine Lippen preßte, t und verließ ihn in der peinlichsten und doch ! glücklichsten

Stimmung, in der er sich je befnn- ' den haben mochte. Jetzt stand es bei dem Major > bombenfest: er heirathet und keine andere als c Emma soll seine Frau werden. — Es litt ihn l nicht lange mehr in der langweiligen Gesellschaft i der Schachspieler, und er machte sich viel früher i als gewöhnlich auf den Heimweg. — Zu Hause > augekommen ließ er sofort seinen Neffen um eine - Unterredung bitten, der inzwischen von Emma l segwohl chult worden war, denn sie l,atte es ver Maaße würdig gezeigt. Dai5

. Andere suchten Zuflucht in Brunnen nnd Cisternen und fanden standen, ihn auf dem Wege zu ihrer Freundin zu treffen uud hatte ihm mitgetheilt, wieweit sie in Ausführung ihres Planes gelangt sei. —Als er zu seinem Onkel ins Zimmer trat, empfing ihn dieser mit wohlwollendem Lächeln und fragte ihn, warum er sich gar nicht mehr vor ihm sehen lasse. „Der Herr Major haben sich ja von mir zurückgezogen, nicht umgekehrt' — erwiderte Arthur. „Ach waSl Das ist Alles noch von der Heirathsgeschichte her

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Seite 3 von 4
Datum: 10.04.1872
Umfang: 4
denn diese Dichtung hatte ihren Htii-ptsch.iupl.itz in dem Frankfurter Ghetto, und Zodick,' dic Ti^elfizür,^ wohnte in der finstern Gass>-, die um jerie Zeit alle in der Reichsstadt ausässigen Be- ketttrer mosaischen Glaubens ausschließlich beher bergte. Zu den Staiiimgästen deS .„Weiden busch' zählte ein peusiouirter Major. Die schwie? rige Aufgabe, sei» quieSgirtes Dasei» unthätig zu verbringen, suchte er daturch zu lSsin» daß er sich ohne große Anstrengung fortwährend Ab wechselung

des Umganges verschaffte. Er miethete sich in dem erwähnten Gasthofe ein, hatte bei l.bhaster Frequenz nun alle Tage neue Gesell schäst an der Tafel!und, was ihm nun noch zu wünichen übrig blieb, le st> ten Küche und Keller auch einem verwöhnte» Gntschm-cker, wie Frank furt sie^ mehrfcch erzog, denn Börne's berühmrek ^Eßkünstler' slammt auch aus der alten Karjer- stirdt. Dein Major war bei der Tafel so viel von dem neuen Nomau SpindlerS erzählt'wer den, vaß er gleich nach der. Rückkehr aus sein Zimmer

denselben'zu lesen beschloß. 'Auf sein Glockepsignal erschien der Hausknecht und empfing den Austrag, Spindlers „Juden' zu Holen. Vor 45 Jahren wären die gebild^et^l Hälisknechte noch nicht erfunden. Kerulnisseder Literatur besaßen die Leute nicht, welche mit Bürste und Kiopsstock hautirten, denn 1?as Einzige, was sie-zu lesen bekämen, waren das Gesa' gbuch.'Brief-Adressen UNd allenfalls noch Erbsen nnd Linsea. Wie sollte also der Weidenbusch Wichsier Spiudlers Juden kennen? Den Major näher zu fragen, NMte

?' Aehnlich jenem Osfiziersburscherr, Welcher einenT^Hmacher holen sollte und euie Waschfrau brachte, bloS wegen einer Verwech slung der Hausnummer, dachte auch der Weiden^ y^sch-Diener: „So ist es doch immerhin ein ^ude, und einen solchen hat mir der Major zü bestellen. arrfaetragen', und überbringt, dem be zeichneten Manne - seine Botschaft. Bei aller Mißstimmung über die lange Zögernng mußte Ler Major laut lachen, als er statt des ersehnten Bucheö einen lebendigen Jnden erscheinen sah

, der ihm mit großer Eloquenz den Inhalt seines Täbulet-Kastens, Zahnbürsten und Seifenkugeln, anprieS- „Guter Freund, es ist ein Irrthum, ich bedarf nicht dergleichen, der Esel von Haus knecht hat mich mißverstanden.- — „„Lassen Sie einen alten Mann nicht umsonst gehen derr wei ten Weg; kaufen Sie mir ab ein kleines LooS für die Frankfurter Lotterie.' ' Der Major nahm und bezahlte das Gebotene, war's auch nur, um den Mann los zu werden. Dann ließ er den Oberkellner rufen, bestellte durch ihn in der nächste

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 15.12.1909
Umfang: 16
sie, „da muß ich Händeln, ehe es zu spät wird.' Als Sabine gleich darauf das Zimmer verlassen wollte, kam ihr Rest entgegen mit der Meldung, daß Herr Major Migula die gnädigste Gräfin zu sprechen wünsche. Einen Augenblick blieb Sabine erstarrt stehen. „Das ist wohl ein Irrtum. Hast du dem Major, nichts gesagt,. daß meine Schwägerin verreist ist und daß wir zurzeit keine Besuche empfangen?' «Ja, ganz wie gnädigste Gräfin befohlen, aber der Herr Major erklärte, daß er nicht gekommen fei, um einen Besuch

Waffen. Bei Sabines Eintritt erhob sich der Major von Migula und verneigte sich förmlich. „Ich bitte, mein Eindringen zu entschuldigen, gnädigste Gräfin, aber die Unterredung, die ich mir von Ihnen erbitten möchte, ist eine so dringende Notwendigkeit geworden, daß ich sie nicht länger hinausschieben kann. Ich wäre eher gekommen, wenn mich nicht der Dienst und die lange Manöverzeit ferngehalten hätte.' Sabine deutete schweigend auf einen Sessel Sie selbst nahm auf einem der Polster mir den dunklen

Bärenfellen Platz. Ihr grauer Schleier schleppte weithin auf dem Boden. Wie eine Norne stand sie da, grau, schattenhast, unbe weglich. Jetzt, jetzt klang ihr wohl ihr eigenes Schicksalslied? „Darf ich bitten, Herr von Migula mir Ihre Angelegenheit vorzutragen', nahm sie endlich das Wort, den Blick fest auf den Major gerichtet, der ihr eine geräume Weile ins Gesicht sah. Ein Schatten huschte über das bartlose Gesicht des Mannes mit den leisen Sorgenfaten um den ausdrucksvollen Mund. „Ich meiß

, in meine Behauptungen irgendwelche Zweifel zu setzen, mein Herr. Ich dächte, eS genügt, wenn ich Ihnen erkläre, daß ich nie in Cortina war.' „Und daß Sie nicht identisch sind mit dem Fräulein von Lichtenfels, welches ich in Cortina vor fünfundzwanzig Jahren die Ehre hatte, kennen zu lernen', ergänzte der Major sarkastisch. „Nicht wahr, das wollen Sie doch sagen?' „Ich verstehe Sie nicht. Ich bitte, die Unter redung zu enden, denn ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.' „Ich aber noch sehr viel, meine Gnädigste

, vielleicht aber ziehen Sie es vor, in Gegenwart eines Dritten mit mir zu verhandeln. Ich höre, höre, ihr Herr Bruder ist auf der Burg. Wollen Sie ihn herbeirufen lassen?' Sabine winkte abwehrend mit der Hand. DaS fehlte auch noch, daß Arno dazu kam. „Machen Sie es bitte kurz. Was haben Sie mir zu sagen» Herr Major?' lenkte sie ein. Der Major nickte befriedigt. Seine Augen blickten forschend über das kalte, unbewegliche Gesicht seines Gegenüber. Dann begann er: „Es sind, wie gesagt, 25 Jahre her

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Seite 2 von 6
Datum: 29.11.1871
Umfang: 6
verlassen hatte, sei es, daß er nach dem natürlichen heitere» Wesen des Mädchens doch etwas Sehnsucht empfand, genug er fand sich zum Abendessen frühzeitig ein. Man setzte sich zu Tisch, und der Bürger meister war entzückt über die Liebenswürdigkeit, mit welcher der Major bei Tisch in ungenirtester Laune den Angenehmen spielte. Er schien heute ein ganz anderer geworden zu sein, so bemühte er sich diesmal gegen die Damen aufmerksam und gefällig zu sein. Die Unterhaltung geschah zum größten Theile

wieder auf Kosten der ^Kleinen', wie er Emma in vertraulichster Weise iuiu.ei nnnnte: aber er fand seinen Mann an ihr, und je mehr er scherzend oder ernstlich Argumente gegen die Frauen vorbrachte, desto schlagender wußte Emma dieselben zurückzuweisen, so daß der Major bei der zweiten Flasche von seinem eigenen „Besten', von dem er dem Bürgermeister vorher einen Korb geschickt hatte, schon anfing, die Weiber mit ganz anderen Augen anzusehen. Nach und nach fanden sich die »Schachspieler ein; der Major wurde

bei dem Gedanken, aber er konnte ihn sich schon aussprechen — wenn Alles in Ordnung sei, wollte er das Mädel frischweg zur Frau Majorin machen, unbekümmert um das, was die Leute darüber sagen würden, und was namentlich sein Neffe von ihm halten würde, dem er erst acht Tage zuvor eine so ge harnischte Rede gegen die Ehe gehalten hatte. Die Gewißheit nun nahm der Major an diesem Abend allerdings mit sich nach Hause, daß er dreist eine ernstliche Anfrage bei Emma riskiren dürfe; er legte sich heute

auseinandersetzte, und mit Hilfe ihres eigene» unwandelbaren Vertrauens ihm selbst ein solches Zutrauen zuflößte, daß er jubelnd sein Mädchen in die Arme schloß und ihr einen herzhaften Kuß auf die blühenden Lippen preßte. — Emma gab ihm Verhaltungs maßregeln, bat namentlich, auf keinen Fall dem Major etwas zu verrathen und versprach fest, schon am nächsten Montag den Alten zur Ent scheidung zu treiben. Und so geschah es — der Major fand sich wieder früher ein, so zwar, daß der Bürger meister

noch nicht einmal vom Amte zurück war. Während nun die Mutter in der Küche beschäftigt war, wurde das Gespräch vom Major leicht wie-

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Seite 1 von 6
Datum: 29.11.1871
Umfang: 6
mich nicht auslachen, Herr Major!—nämlich ich habe gerade heraus gesagt: ich würde einmal viel lieber einen alten pensionirten Major heirathen, als so einen jungen halbwüchsigen Lieutenant, der sich alle Abend und alle Morgen die Ober lippe mit Barttinktur einreibt!—Ha, ha! Sehen Sie, Majorchen, Sie brauchen mich gar nicht so anzublinzeln! — ha, ha! An Sie gerade habe ich gedacht, wenn Sie auch noch nicht pensionirt, sondern hoffentlich noch recht lange im aktiven Dienst sind. — Ich möchte eigentlich blos wissen

, warum Sie nickt längst geheirathet haben. — Hoffentlich haben Sie doch blos auf mi-b ge wartet?— Za, ja, glauben Sie nur, Sie nähme ich gleich!* — Der Alte yob schmunzelnd seinen Finger und drohte dem übermüthigen Mädchen, sie solle ja nicht zu viel versprechen — er könne sie am Ende beim Worte nehmen, und da möchte sie denn doch vielleicht eine andere Sprache sichren. „Kommt' d'ranf an!' erwiderte keck und unerschrocken die Kleine. »UebrigenS weiß die ganze Welt, daß der Herr Major keinem Frauen

zimmer auf der Welt mit nur einigermaßen freundlicher Gesinnung entgegenkommen können — und da wäre es mir erst noch ein Triumph, wenn die Leute sagten: Der Weiberfeind — das wisse:'. Sie doch, daß Sie in der ganze» Stadt so heißen — hat doch geheirathet!' — „Deßhalb werde ich es eben nicht thun, Punktum!' schloß der Major, und während Emma nur noch halblaut erwiderte „ach, daö ist Schade —' ging die Gesellschaft auseinander und auch unser Major machte sich auf den Heimweg. — Eigenthümliche Gedanken

, sich denselben in seinem ganzen Umfange vorzustellen, ihn überhaupt ganz anSzndenken, und er hätte es um die Welt nicht fertig gebracht, vor sich hin — nur im Scherz die Worte hinter ein ander ansznsprechen: Major v. Probst »nd Emma Gieseke empfehle» sich als Verlobte. — So un möglich erschien ihm die Verwirklichung der Idee, trotzdem aber konnte er diese selbst aus seinem Denken und Sinnen nicht verbannen. — Je mehr er sich Mühe gab, sie zu vergessen, desto deutlicher trat daö Maochen m>'t all leinen Reizen uuo

seinem lebhaften Temperament vor seine Seele, und — er mochte es an'angen, wie er wollte — immer drängten sich die Worte in den Vordergrund seiner Gedanken: „Sie nähme ich gleich.' -- Als er sein Zimmer erreicht und der Diener ihm Licht gebracht hatte, gedachte er durch Lektüre seinen Gedanken eine andere Richtung zu geben und griff nach einem Buche; aber zwischen den Zeilen blitzten ihm Emmas muthwillige Augen entgegen und das reizende Mündchen sprach mit gewinnendem Lächeln: »Sie nähme ich gleich, Herr Major!' —

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Seite 4 von 10
Datum: 02.10.1914
Umfang: 10
an der Straße, die sich längs des Hanges hinzieht. Hier wollen wir bleiben —Msier 800. Da sprengt ein preußischer Offizier auf schaumbedeÄem Pferd zu meinem Haupt mann. „Herr Kamerad, die preußischen Brüder rechts verbluten, wenn die Bayern nicht aushalten!' Wir sehen keinen Major. Der Hauptmann befiehlt dem Bataillon: ,Morwärts, marsch!' Die Trommel wirbelt, es geht wieder oen Berg hinauf zu unserem Grab. - ' ' ^ ^ ^ Als wir den Waldrand erreichten, kam endlich Hilfe. Gerade wollte eine französische

, unermeßliche Stein meer der französischen Hauptstadt. Mit 100 Stunden-Kilometern brausten wir darauf zu. Klarer und deutlicher wird es. Die Kette der Forts, St. Denis, der Montmartre wächst hervor, aus dem Dunst löst sich das Filigran gerippe des Eiffelturmes. Und jetzt — jetzt schweben wir bereits Aber dem Weichbilde von Paris. Paris! Der Herr Major weist mit dem Finger nach uNten^ dann wendet er sich lang sam zu mir herum, erhebt sich von seinem Platz und hat — laut gejodelt. Ich hab's gesehen

selbst. Nahezu eine Stunde hatten wir unsere Schleifen geflogen und waren hin und wieder von unten erfolglos beschossen worden, da nahte von Juvish her in äußerst schnellem Fluge ein französischer Eindecker. Da er viel rascher war als mein Doppeldecker, so mußte ich wenden und zu entkommen suchen, indes der Major meinen Karabiner fertig machte und nach seiner Pistole griff. Der Eindecker kam immer naher und näher; ich versuchte, auf 2000 Meter zu kommen, um die schützen den Wolken zu erreichen, aber mem Ber

> folger, den wir sortgesetzt km Auge behielten, stieg schneller als wir und kam immer näher und näher. . Und plötzlich gewahrte ich in nur 500 Meter Entfernung vor uns noch einen zwei ten Eindecker, der mir den Weg abschneiden wollte. Jetzt galt es zu handeln. Im Augen blick hatte mein Fluggast die Lage erfaßt. Ich schoß auf den Flieger vor uns zu; dann eine Wendung, der Major reißt den Karabiner an die Wange. Ein-, zwei-, dreimal feuert er. Da saust der feindliche Apparat, der jetzt neben

bleibt unberührt von Wissen und Logik, i Da -- auf einmal vor mir eine weißgelbe Feuerlohe, die Maschine bäumt auf,, gleich zeitig zuitt der Major zusammen^.Blut rinnt aus t>er Schulter, die Bespannung der einen Tragfläche ist zerfetzt der Motor braust und donnert zwar? noch wie vordem, aber die' Schraube feM Mne platzende Gränatehatte uns den Pröpeller zerschlagest, hie'eine! Trag flache zersetzt und des Mcy'ors Schulter zer schmettert. Steil sinkt meine Maschine zur Erde. Mit Aufbietung

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Seite 2 von 12
Datum: 28.08.1896
Umfang: 12
der FlurbeschädigungS« Kommission angesprengt kommt: „Herr Hauptmann, Herr Hauptmann, wo wollen Sie hin?' Mit dem Degen zeigt der Befragte nach der Eiche, die zu erreichen ihm befohlen ist. „Aber Herr Hauptmann, sehen Sie denn nicht, daß Sie ein RapSfeld vor sich haben?' „Verzeihen der Herr Major, dies ist lein RapS.' „Kein Raps? Aber ich bitte Sie um alles in der Welt, waS ist «S denn, wenn »S kein Raps ist?' „Ja, ich weiß auch nicht, Herr Major, ich glaube, daS ist irgend.solches gelbes Pferdefutter.' „Aber Herr

Hauptmann — ich bitte Sie — keine Spur — Pserdefutter sieht ganz anders aus, daS weiß ich ganz genau, ich bin vom Lande, die» ist RapS.' „Zu Befehl, Herr Major, dleS ist RapS.' „Jawohl, dies ist RapS, bitte, gehen Sie nicht weiter vor.' „Zu Befehl. Gewehr ab — Rührt Euch.' Kaum hat daS Mitglied der FlurbeschiidigungS-Kom- mission in dem frohen Bewußtsein, großen Schaden verhütet zu haben, sein Pferd gewendet und ist davon geritten, als athemloS der Herr Bataillonskommandeur «inhergesprengt kommt: „Herr

an.' „Verzeihen der Herr Major, eS ist doch RapS — die FlurbeschädigungS-Kommission, deren Anordnungen wir zu folgen haben, hat mir mit Bestimmtheit erklärt, eS wäre RapS; der Herr Major sagte mir, er wäre vom Lande und irre sich nicht.' «Ich bin auch vom Lande!' ruft der Bataillons kommandeur, „glauben Sie etwa, daß ich keinen RapS kenne? Lassen Sie antreten — den Lupinen wird daS nichts schaden.' „Na, meinetwegen sind'S Lupinen', brummt der Häupt ling vor sich hin. „DaS Gewehr über. Bataillon marsch

.' Aber im letzten Augenblick besinnt sich der Hauptmann doch noch: „Bataillon — Halt > Wollen der Herr Major den etwaigen Flurschaden tragen, wen» eS doch RapS fein sollte?' „Aber Herr, in des drei Teufels Namen: eS ist kein Raps.' „Wollen der Herr Major nicht so liebenswürdig sein und mir den Befehl, durch dieses RapSfeld zu gehen, schriftlich geben?' Doch der Herr Bataillonskommandeur thut, alt ob er die Frage nicht hörte; er giebt seinem Gaul die Sporen und jagt um dir linke Waldecke. „Meine Herren', wendet

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Seite 6 von 12
Datum: 13.11.1896
Umfang: 12
mit musikalischen Erläuterungen über ..Der Ring des Nibelungen' von Richard Wagner. (Vorträger Adolf Möller, Hauptmann z. D.) M e ran e rW ein stube.Jeden Samstag und Sonntag Konzert der 1^ Tiroler Sänger- und National- tänzer-Gesellschast Toni Eder aus Meran. s-. i»x.z. Andreas Hofer. Sonntag, den Ib. November, abends 3 Uhr, Wiener Kom ponist e n. A b e n d, ausgeführt von der Kapelle des k. u. k. Jnfan.- Regts. Nr. 28. König Humbert von Italien. Habsburgerhof: Ludwig Graf Bossi FredigoUi, Kämmerer, Major

und Platzkom mandant, Trient. Hauke, Lieutenant Trient. Josef Baron Kalliany, Lieutenant, Schwaz. OZkar Wawra, Lieutenant, Schwaz. Simon Barza, Hauptmann, Trient. Bictor Grenso, Hauptmann. Trient. Oberst Weyrich Kommandant, Trient. Major Karl KriSck, Innsbruck. F. I. Butzke Oberlieut., Innsbruck. O. Nenning, Lieutenant, Schwaz. Feldmarsch all- Lieutenant, Ritter vvn Catenelli, Festungs-Kornmandant, Trient. E. Kopfstein, Oberlieutenant, Trient. Spieckermann mit Familie, Berlin. Gutschow mit Fam., Kfm

-, Berlin. Jost mii Tochter, Hamburg. Hedw. Kaufmann, Privat, Prag. C. Wurmb Ministerialrath, Wien. Mrs. u. Miß Moore, London. Erzherzog Johann : R. Graf Enzenberg, Kämmerer u. Oberlieut., Schwaz. Hptm. Wilhelm von Laningen, Innsbruck. Oberlieut. G.Kaiser, Innsbruck. Generalmajor I, Hugelmann, Innsbruck. General major F. Ritter Ettmayer v. Adels burg, Innsbruck. Major H. Daler, mit Diener, Innsbruck Feldmarsch.- Lieutenant F. Schönaich, Innsbruck Oberst A. Laube, Innsbruck. Fried. Baron Waldbott, Ungarn

, Budapest. Fräulein von Oesterreich und Frl. Bürgklib, Hamburg. Sig. Brody, Mitglied des üng. Magnatenhauses und Dr, M. Brüll mit Diener, Budapest. Freiherr von Moltitz mit Familie und Gouv., Schloß Siebeneichen. Stadt München: Felix Graf Orsini - Rosenberg, General-Major, Prag. I. R- von Samonigg, Feldmarschalltieutenant, Wien. Carl Löffler, Oberlieutenant, Trient. Alfred Schmiedl mit Frau, Major, Innsbruck. Arthur Nowak, Major, Eger. I. Dorner, Ober lieutenant, Bruneck. P. Jkalowicz, Oberlieutenant

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Seite 2 von 12
Datum: 19.09.1888
Umfang: 12
mit 4V sudanesischen Soldaten unter der Führung des Majors Barttelot, Jamefons, Rose Trougs und Wards zurückließ. Diese Karawane sollte sich in Bewegung setzen, sobald der Araberhäuptling Tippo Tipp, welcher nach den Stanley-Fällen zog, ihnen die von ihm zugesagten 600 Träger gesandt hatte. Statt nach den Stanley-Fällen zu ziehen, deren Gouverneur er war, zog jedoch der räthsel- haste Araber nach Nyangoue, also weiter südlich und ließ den Major Barttelot Monate lang auf die versprochenen Träger warten

, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben. Erst im Mai 1K88, also elf Monate, nachdem Stanley den Aruwimi- Fluß verlassen hatte, konnte Major Barttelot aufbrechen. Er nahm Jameson mit, während Rose Troug und Ward am Aruwimi verblieben. Die beiden letzteren haben offenbar die Unmöglichkeit eingesehen, in jener Gegend zu verbleiben, und traten die Rückreise nach Europa an. Major Barttelot setzte seinen Zug nicht lange sort. Was sich zwischen ihm und seiner Karawane zutrug, weiß man nicht. Nur so viel steht fest

, daß die von Tippo Tipp beigestellten Träger ihren Führer ermordeten, während Jameson entkam und die Trauer botschaft dem Hauptagenten der Sanford Exploring Expedition in Kinchaffa bei Leopoldville, dem Major Parminter, über brachte. Nach der Meinung der Brüsseler Congo-Regierung hätte Major Barttelot durch übertriebene Strenge seine Untergebenen gereizt und dadurch in ihnen den Mordplan geweckt. Doch erscheint die Verrätherei des Araberhäuptlings Tippo Tipp über jeden Zweifel erhaben. Der Ermordete stand erst

im 3ü. Lebensjahre, Er hat als Lieutenant in deu Reihen der englischen Armee während des sudanesischen Feld zuges gedient und trat dann als Major in den egyptischen Militärdienst. Er war einer der kühnsten Afrikaforscher, in welchen Stanley vollständiges Vertrauen setzte., Sein gewalt samer Tod, fordert die „Times', dürfe nicht ungerächt bleiben, wenn die Europäer nicht ihr ganzes Ansehen in Mittelafrika verlieren wollen. Meraver Tagesbericht. Meran, 18. September. sVilla Regina in Ober mais^ wurde be kanntlich

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Seite 3 von 16
Datum: 11.02.1903
Umfang: 16
, in Bürgerkreisen auf das angenehmste vermerkt, um den harmonischen, äußerst animierten Verlauf des Abends verdient gemacht. Der Ball wurde vom Vortänzer Ober leutnant Baron Walterskirchen mit der Ge mahlin des Herrn Bezirkshauptmanns, Baronin Freyberg eröffnet, ivelchen als weitere Er öffnnngspaare der Präsident des Vereines, Re gimentsarzt Dr. Prünster, mit Frau Bürger meister Dr. Weinberger, sowie die Komiteeniit- glieder Oberkommissär v. Ballarini mit Frau Ba taillonskommandant Major Hecht, Hauptmann Baron

Schleinitz mit Frau Kurvorsteher Dr. Huber sich anschlössen. Außer Herrn nnd Frau Dr. Weinberger, Bürgermeister, mit welchen Fran Brabetz mit Tochter und Frl. Menz ans Bozen erschienen, sowie. Herrn und Frau Kurvorsteher Dr. S. Huber mit Tochter, Bataillonskomman- dänt Major Hecht mit Gemahlin bemerkten wir: Aus aristokratischen Kreisen Fürstin Sayn-Witt- genstein mit Prinzessin, Baron und Baronin v Seßler, die Bezirkskommissäre Frhr. v. Taxis und Rossi, Weiters v. Stockmäns 'mit Nichte Kom tesse

, werkrMeWetz.Les-Ton^'.sMst>in den höchsten Graf Chotek, Truchfeßi v. Dalmäta, Graf Deym, Flageoletlägen undden verblüffendsten Doppel- Frhr. v. Flotow, Major Forster. Militärkurhaus- grifhiassagen. Des Künstlers Temperament, seine kvmmandant Oberstleutnant Geiger von Klingen- .. ..... . ..... .. faMnierende musikalische Leidenschaft stellen On- berg, Major Fuchs,- Prinz Max Hohenlohe-! Vorsteher R.. Pan. Vizebürgerweister von Merau oricek unter: die allerersten der Virtuosen. Herr Langenburg, O. und H. Baron

erschienen, unter wel chen besonders mehrere in weißein Atlas und Seide mit Silberflitter auffielen. Allgemeine Be wunderung fand die Toilette der Frau Major Hecht. Das Fest hatte bis 4 Uhr früh gedauert und ist das finanzielle Ergebnis nach einer Aeuße rung des Vizepräsidenten Kurt Ritter v. Goldegg als ein für die humanitäre Wirksamkeit des Weißen Kreuzes günstiges zu betrachten. (Turner kränz chen.) Das cnn Sonntag, zen 8. ds., stattgefundene Kränzchen des Meraner Tnrnvereines erfreute

sich eines sehr guten Be- üches aus allen bürgerlichen Kreisen. Unter den Anwesenden bemerkten wir die Herren Bürger meister Dr. Weinberger, Obmann des Vereines, ämt Gemahlin, l. Rat Hnber und 2. Rat- Dr. v. Sölder, sowie mehrere Gemeindeausschußmit glieder, Bezirkshauptmann Frhrn. v. Freyberg, Zaudesgerichtsrat Baron Mages, Major Hecht mit mehreren Offizieren, Joh. Aschberger, Ehren vorstand des Meraner Radfahrervereins „Burg- gräsler', Knryorsteher Dr.. S. Huber, Inspektor Kögl der Bdzen-Merauer Bahn, Notar

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Seite 3 von 6
Datum: 25.11.1871
Umfang: 6
an seiner wundesten Stelle zu fassen, den gesürchteten Weiberfeind „zum zweiten Male zu leimen.' Am nächsten Montag war wie allwöchentlich Montags und Mittwochs Schachklnbb bei Bürger meisters. Dieser Klubb hatte ursprünglich aus nur vier Personen bestanden, von welchen der alte Major von Probst der Hauptspieler gewesen war. Almälig hatte er sich aber durch Hinzu ziehung von Freunden und Bekannte» so er weitert^ daß. jedesmal an vier bis fünf Tischen gespielt wütde.' Merkwürdiger Weise hatte sich seitdem

unser Major mehr und mehr davon zurückgezogen/'wiewohl er wenigstens stets pünkt lich zugegen war. Er war Anfangs nie besiegt worden; inzwischen hatte jedoch der kleine Verein unter den neuere» Mitgliedern Elemente auf genommen, denen der Major nicht gewachsen war, und als er an diese mehrfach hinter ein ander seine Partbie zu seinem großen Aerger verloren hatte, überließ er das Spielen mehr den anderen Herren und ergötzte sich am Zusehen. Man hielt es ihm zu Gute, wenn er es dabei nicht lassen konnte

, hie und da seine Glossen über die Züge dazwischen zu werfen, an denen ja schließlich Schachspieler» nie gelegen ist. Heute war es anders. Der Major kümmerte sich um die Spieltische gar nicht, sondern hatte seinen stuhl an den Familientisch gerückt und ließ sich von Fräulein Emmi ein Gläschen kredenzen, wobei ihn die „Kleine' mit einer so unwider stehlichen Liebenswürdigkeit, einer so angenehmen fröhlichen Lebhaftigkeit unterhielt, dag er das Schachspiel ganz vergaß und mit gespannter

Auf merksamkeit der schlauen Erzählerin lauschte. Sie war so zutraulich, so uaiv, so neckisch, daß der alte seine helle Freude an dem Mädchen hätte und mehr als einmal in den Bart brummte: „Das ist doch noch, ein vernünftiges und natür liches Frauenzimmer!' „Ach da hat vor Kurzem eine Freundin von mir ei» rechtes Glück gehabt,' begann Emma nach einer Pause, während der sie es sich nicht hatte nehmen lassen, dem Major noch eine Pfeife zu stopfen, „ich war bei der Hochzeit — wissen Sie, Herr Major

haben sich lieber, wie manches junge Paar.' — In der Weise schwatzte Emma so listig und sah dabei so aufrichtig und unschuldig aus, als wenn ihr das Gesagte ans tiefstem Herzen kommen müsse. Die kleine Schlange merkte übrigens bald, daß der „Herr Major' nicht ganz ungern zuhöre, und als sie das erst gewahrte, ging sie dreist direkter auf ihr Ziel los. „Ich habe mich übrigens nicht genirt?, fuhr sie ganz unbefangen fort, „ich habe meine An sicht offen ausgesprochen und, .die Partei meiner Freundin offen genommen

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