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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 18
Datum: 28.01.1888
Umfang: 18
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 12 vom 28. Januar 1888. Die totale MonSesfiusterniß ! am 23 Zauuar. ^ Don Dr. Z. P a l i s a. n In wenigen Tagen wird der Himmel den MDchnern Europas und Afrikas eines jener ^chauipikle gewähren, die stets daS Interesse K: qesammten Menschheit e,wecken — die am zs Januar dieses Jahres stattfindende totale MMifittsierniß. ^ ^ ^ Zelermai.il weiß, daß eine Mondessinsterniß Miz eintritt, wenn die Erde sich genau zwischen Eonze und Mond stellt, so daß letzterer

ist, merlt man die Tau- denn anüatt unsichtbar zu sem, bleibt er «ine kupserrothe Scheibe am Himmel sicht- dar; sreilich ist sein Licht so schwach geworden, z man alle Sterne om Himmel wie in einer c Äloskn Nacht sehen kann. Diese Färbung ist q! immer gleich hell, sie kann alle möglichen Lchsttirungen. vom hellen Rosa bis zur voll- ^ 'digcn Dunkelheit, durchlausen. Der letztere - ä soll sich aber, soweit die Nachrichten lauten, ^ einmal ereignet haben. Der Grund, daß der - . 'd nicht vollkommen dunkel

aus diesen Beobachtungen? Vor allem Andern muß man sich vergegenwärtige», daß man auS der Beobachtung nicht ermitteln will den Werth des Durchmesser? in Kilometern, sondern in Graden, Miouten, Secunden. Man kennt zwar den Ort des Mondcentrums am Himmel sehr genau, aber noch viel genauer den Weg, welchen der Mond in dem kurzen Zeltraume der Finsterniß zu- ücklegt und welcher für unseren Zweck als gerade Linie aufgefaßt werden kann. Die Er» scheinung der Sternbedeckungen würde aber auch dann vor sich gehen

wäre, den dunklen St.rnenhimmel zu sehen. So müssen die Beobachtungen lichtschwacher Himmelskörper, wie z. B. der teleskopischen Kometen , um die Zeit des helleren Mondscheines unterbrochen werden, und eme Mondesfinsterniß bietet somit Gelegen- heit, dieselben für kurze Z?it aufzunehmen. Auf diese Art hat Pechule in Kopenhagen die Mon- deSfinsterniß im December 1380 benützt, um nach Kometen am Himmel zu forschen, und war so glücklich, wirklich einen anzutreffen. Allein zumeist ist die Unterbrechung

derartiger Be obachtungen von keiner Bedeutung, und wenn die Astronomen weiter sonst nichts versäumten, so könnten sie sich ruhig schlafen legen. Weil man aber in den letzten Jahrz hnten sich die Gewohnheit angeeignet hat, jede Erscheinung am Himmel auf das genaueste zu verfolgen, da sich doch etwas Besonderes ereignen könnte, so werden die Astronomen auch dieser Finsterniß ihr vollstes Augenmerk zuwenden. Kurz vor der totalen MvndeSfinsterniß des 4. Oktober 1L84 wurde der Vorschlag gemacht

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.11.1890
Umfang: 8
sich nach rechts, nach links, sein schlanker Leib biegt und beugt sich, wobei er den trotzigen Kopf imnier höher hebt; wehe den lebenden oder le.blojen Dingen, die ihm jetzt nahe kommen; er erfaßt sie und zeruwlmt sie; Hausdächer, Getreideähren, entwurzelte Baumstämme tanzen um ihn herum, erfaßt von den» Saum seines wirbelnden Mantels; er schleudert sie zum Himmel empor, um sie von dort in rasender Leidenschaft wieder zur Erde fallen zu lassen. Und hinter ihm braust donnernd, polternd das blitzstreuende

war zu vernehmen, während es am Himmel näher kam, die Erde erbeben machte und mitunter sogar das Brüllen des Orkans übertönte. Das Pferd bäumte sich unter Budrnl Beg, der Sturm riß ihm den Turban vom Kopfe und die Fähnchen von den Spitzen der Lanzen. „Hei, Du Gott! Du Gott der Ungarn!' brüllte der Barbar und drohte mit der geballten Faust dem Himmel. „Du stellst Dich auf die Seite Deiner Völker, darum aber follen sie mir doch nicht entgehen!' Und in dem Augenblicke, da die schändliche Lästerung

über seine Lippen trat, traf ein harter Körper so nach drücklich seine Schulter, daß sein Arm gelahmt herabsank. WaS war das? Nichts weiter, als ein großes Eis'tück, das gleichsam als Vorbote das Kommen des nächstfolgenden verkündete, denn ihm noch sandte der Himmel prasselnd, klirrend und kreischend seine gewichtigen Schleudersteine; mächtige Eisstücke begannen in dichten Massen ails den Wolken herniederzu- fauseu; manche darunter so groß wie ein Vogelei, andere wie eine durchsichtige Nuß

und noch andere dem Kolben des spitzenbesetzten Morgensternes gleichend, zehn Körner in einander verwach en, darunter wieder pfundschwere, mörderische Stücke; dabei brüllte der Donner ohne Unterlaß, von einem Pol des Himmels zum andern seine Botschaft sendend und die unter dem Eishagel wimmernde Erde gab in ihrer Aus dehnung einen Ton von sich, als wollte sie vor dem schier hernicdcrstürzenden Himmel versinken. lierim! ^.ll^d eklierl' brüllten die Räuber in vergeblichen Versuchen, vor den entsetzlichen Eisschlossen

gegen den Himmel zu kämpfen? Die Ungarn haben einen besonderen Gott, der für sie Wunder übt. Allah beschütze uns vor dem Zorn eines fremden GotteS.' Er war indessen nicht sicher, ob Kutschuk Beg geneigt seiu werde, ihm Glauben zu schenken, wenn er mit seinen übel zugerichteten Schaaren heimkehrt, ohne die entflohenen Frauen gefangen genommen zu haben. Wird er aus seine bloße Versicherung hin an ein Wunder glauben wollen, wie ein Gläubiger noch niemals ein ähnliches miterlebte? Er konnte für die Wahrhaftigkeit

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 09.06.1888
Umfang: 16
mich, ob iH nicht ' i Ztünderl den Himmel anschauen möchte ^kün sich leicht denken, daß ich mit Freu- ^ ' .3^' iazu gesagt habe. Es hat mich schon - i iHI gewundert, wie es etwa da oben über z - fernen ausschaut. Z ln Engel nimmt mich um die Mitte, ^ -7^ seine Flügel aus und im Handumdrehen ^ ! oir bei der Himmelspforten gewesen. Der ! <z! Petrus mit seinem Tschöpfl auf dem .z schlägt schon von weitem die Himmels« zu und schüttelt „Nein'. Der Engel ß :szzt: .Geh Alterle, laß uns nur auf ein hinein in den Himmel

haben N-^lichten Tag geschimmert und Sonne und D i fivd zugleich am Himmel gestanden. Und ^.'Zus über rosige Wolken sind die Hei- '^eren gegangen. Wie wir da alles so . --^t haben, führt mich mein Begleiter in - ^«ßen, großen Saal. Die Wände haben >-'l wie Gold und Edelstein, der Oberboden das Firmament voller Sterne und auf nur lauter weiße Marmorplatten. ^Wänden herum waren lange, lange Stellagen mit goldenen Krugen drauf, kleine, weite und enge, alle Gat- -^' Verwundert frage ich meinen Engel: ^ «deuten

denn all die Krüge; die funkeln . man fast nicht hinschauen kann?' 7?/'^ Freund,' sagt da der Engel, „das ^ ^änen»Krüge. Jedes Menschenkind lieben Herrgott einen Engel zur ^eibt bei ihm von der Wiege ^ Grabe. Alle Thränen, die er weint, ^ ^ ^^gsültig in einem golvenen Krug ^ -vd wenn der Mensch stirbt und vor ,^hron erscheint, so bringt er den Krug ..^^-..llnd je größer der Thränenkrug - 'i i ^ößer sind die himmlischen Freuden, Himmel erwarten. Siehst du dahinten ^ ^ Krug? — der gehört der Thal

den ganzen Tag Jedermann ein ireund- licheS Gesicht; man soll ihr nichts anerkennen. Das Thränen»Engerl flattert den ganzen Tag über Wiese und Feld und nascht Honig und Thau auS den Blumen, oder spielt mit den Schmetterlingen. Wenn eS aber Nacht ist und die Jungen im Wirthshaus prassen und jubi- liren, sich die Tochter ohne Gruß trotzig und versteckt in's Bett legt, da weint die Thalbäurin bittere, salzige Thränen in ihr Kopfkissen und der Engel hat schwer zu tragen, wenn er früh morgens zum Himmel

, um für sich auch etwas zu haben; die Buben halten ja immer mit dem Vater. Und endlich ist ein Mäderl gekomme.i, so lieb, so nett, wie man die Christkinder! im Glaskastl ausstellt. Aber kaum hat daS Mäderl das erste Mal in die schöne Gotteswelt geschaut, hat schon der Tod sune knöcherne Hand daraus gehalten. Und nach einigen Jahren, für die arme Mutter waren sie Marterjahre, ist auS dem kleinen Hafcherl ein Engerl geworden. Gleich, im Himmel angekom men, hat eS einen großmächtigen Thränenkrug genommen und sammelt nun fleißig und emsig

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.03.1890
Umfang: 8
Feuerwehrmusikcapelle eine Sere nade in Gemeinschaft mit dem Bozner Männergesang- vereiu, der einige Liedervorträge im Hausflur des Palais zur Ausführung brachte. Der Bauer schaute erst tief erschrocken dem Arzte in» Gesicht und dann ging er zum kleine», niedern Feusterchen am Tisch. Mit einem Fuß kniete er aus die Bank und mit beiden Ellbogen stützte er sich auf und sah hinaus in die schöne, sonnige Welt. Hinauf z»m blauen Himmel, in den grünen Wald, bis zu den funkelnden Firnen. Aber trotz Sonnenglanz und Pracht

Grödner Puppe, , eine kleine durchlöcherte Schmalzpfanne und einige Heiligenbilder/das waren die ganzen Herrlichkeiten, welche sie besaß. Und wenn die Sonne so warm und hell herniederglänzte und die Bienen summten und die Vögel sangen im Walde, meinte das Kind, nun kommt der Engel, um die Mutter zu holen, drinnen in der Kammer, denn die Engel kommen vom Himmel, wo die Sonne ist und der Mond und die Sternlein und wo alle die schönen Blumen wachsen, Sommer und Winter. Und die arme Kleine sah den Engel

der in Maria Eiusiedel geweihte Wachsstock. Ein Sterben ohne Licht konnte sie sich nicht vorstellen, denn auf das ewige Licht war ja ihr ganzes Hoffe» gerichtet. Und wenn daS Kind in die Kammer geschlichen kam, um zu schauen, was die Mutter mache, da sagte sie manches Mal: „Komm mir bald nach iu den Himmel.' ^ Und nun war der Todesengel doch gekommen und hatte die ausgestellten Geschenke des Kindes nicht beachtet. Erhalte die Mutter mit in den Himmel genommen. Man hatte sie schon hinausgetragen ans

der niedern Hütte, im einfachen Sarg gebettet und unten vom Thale herauf klangen ganz leise die Glocken. Als die Leute heimkamen von dem Begräbniß, fanden sie das Kind mitten auf der Wiese. Alle seine Spielsachen waren wiederum schön ausgebreitet und feit Wochen zusammen gesparte Brezen vom Sonntag. Ans dem Walde hatte es Himbeeren und Erdbeeren geholt und Blumen in Menge. „I wart halt auf'm Engel, da» er mir in Weg nach'm Himmel zeigt,' sagte das Kind, »weil die Mutter immer g fagt hat, i sollet bald

nachkommen, nnd das Alles da will i den« Engel schenken, als Zeigerloh». Bis aus'n Bergspitz aufi that i schon sind'n, z'niichst dem Himmel. Aber zelm muß der Engel mit sein Flügel kommen zur Hüls. Und wenn i im Himmel bin, brauch i kein hülzenes Poppele, zelm krieg i a goldeues und kein Schmalzpsandl mit an Loch. Zelm spiel i mit die Sterndlein. Drum schenk i Alles, Alles in Eng'l. Gelt t bin g'scheidt!'

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Seite 3 von 12
Datum: 26.04.1879
Umfang: 12
in den Thälern herum wird noch lange von den Kaisertazen erzählt werden. Kein Mißton trübte das herrliche Fest, aller Parteihader verstummte und in brüderlicher Ein tracht feierten die Völker der österreichischen Mon archie vaS hchre Familienfest ihres erlauchte» Herrscherpaares — wir M.raiier nicht die letzten. Versuchen wir in kurzen Umrissen ein flüchtiges Bild der lr.sflich arrangirten Hcierlichk.ilen zu entwerfen. Der an den vorhergehenden Tagen trübe umzogene Himmel hatte sich erbitten lassen

Kaiser- und Herr- scherpaares, veranstaltete die allezeit getreue und begeist erte Bürgerschaft Hieraus und der Umgebung ein nie dagewesenes Freudeniest. Die allerhöchste Krone, welch.' morgen in unserer Mitte, umgeben von lausenden von brennenden Flammen leuchten und glänzen wird, wie der mit Sternen besäete Himmel in einer wolkensreien Nacht, welche umgeben und bewachr ron den neuen, begeisteite» Söhnen unseres Heimathlandes, welche in gefahrvolle» Zeiten beschützt nnd vertheidiget

und Helle verbreitet und die Flammen, die hoch anflackern, sind daS Symbol Ihrer erleuchleten Vaterlandsliebe und der f,ommen Segenswün'che, die Sie für daSWohl und Glück, der Allerhöchsten Majestät»» zum Himmel empor senden. , Möge dieses Feuer edler Begeisterung, warmer Va terlandeliebe und treuer Hingebung und Verehrung für das angestammte Kaiserhaus in Ihrer Brust nie erloschen. Mit diesem Wunsche stimme ich mit Ihnen in den Ruf: Gott segne, Gott schütze, Gott erhalte daS Aller höchste Jubelpaar

und Millionen. Ein Vierteljahrhnndert hat »nii dieser Sonnen schein ain Himmel unseres Kaiserhauses, unseres Kai serreiches geleuchtet. Da schaut wohl das innere Auge univiUkühriich mit der Kraft der Freude durch all' die vorübergezogenen nächtlichen Wolkeiuchatte» hindurch zurück bis z» der Stunde, da diese Sonne in jugend licher Morgeilfrüche so klar und verheißungsvoll über Oesterreich aufging,' und wie es in der Natur von Frühüngsregiliigen lebendig schwillt und treibt, so regt sich's

auch in der österreichischen Welt vom Nheiir bis zum Serelh mit warmem Drang und steigt in tausend Stimmen dankbaren Bekenntnisses und segnen den Wunsches zu Golt im Himmel hinauf. Am Jubeltag der Eltern sammeln sich die Kinder des Hauses im feiernden Kreise; so stehen auch heute an der Pforte des Ehrentages unseres lieben LandeS- vaters und nnserer theuren Landesinuttcr siebzehn stattliche Kinder in, festlichen Schmucke nnd senden die jubelnden Grüße ihres HerzeuS nach der alten Kaiserburg am Donanstrande. Unter all

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 25.12.1889
Umfang: 10
er quer durch den Wald der fernen Stadt zu. Aber wie groß war heute der Wald und wie lang. Kein Ende wollte er nehmen. Von allen Seite» dingen die beschneiten Aeste nieder und alle Bächlein waren zugefroren. Kein Lüftchen regte sich und weitum hörte man keinen Laut. Es wurde Abend und noch immer wanderte der arme Junge durch He» tiefen Schnee. Da und dort flimmerte ein Sternlein am Himmel und auch der Mond guckte schon hinter den Borgen hervor. Den» armen Jungen fielen vor Müdig keit fast die Augen

werde. Die gegenwärtigen Localien im Ursulinenklo- ster sind nach den Anforderungen des Volksschulge- fetzes zu niedrig und für die Zahl der Schülerinnen zu klein und muß daher an die Erweiterung geschrit ten werden. Für die Stadtgemeinde dürfte dies, wenn selbe neue Schullocalien herstellen, oder, was den Ursnlinerinnen am liebsten wäre, das Kloster beim Stadtthor erweitern sollte, viel Geld kosten und man wie sie nur die Engel im Himmel machen können. Uud dann wurde es klar und hell ringsherum. Zuerst ein Licht

so blan wie der Himmel. Im Schnee auf allen Zweigen, auf den Bäumen funkelte es, als wären die Sternlein vom Himmel herniedergefallen und wollten dem schlafenden Kinde eine Freude macher. Dann wurde das Licht rosig, gerade so, als wenn an einem hellen Morgen die aufgehende Sonne die Bergspitzen küßt. Das funkelte und schimmerte nun durch alle Zweige und der Schnee erglänzte wie geschmolzenes Gold. Das Eis sah aus, als hätte man unter seiner Decke ein Feuer angezündet und die kleinen Schneebäubchen

des Glückes', sprach er, „und wurde vom Himmel geschickt, um dir das Glück zu bringen. ES kommt dir als Christgeschenk. Halte es fest in deinen Händen und wende aber nie den Blick vom Himmel ab, von wo eS gekommen.' Das Licht und all der festliche Glanz senkte sich nun in das Herz des armen Knaben und himmlische Musik um- rauschte ihn. Der Engel aber flog über die Tannen und Fichten dem fernen Waldwege zu. Dort stampfte durch den Schnee ein reicher Mann mit seinem Jäger und dem klugen Hunde

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Seite 9 von 10
Datum: 11.12.1914
Umfang: 10
den Riegel stoßen müssen. Dann kamen die Engländer, schließlich kündeten noch die Japaner. Bitte, sage Gott, daß er mir helfe!' „Und Belgien?' „Ja, Belgien, ich weiß schon, aber ich war ein fach vor die fertige Tatsache gestellt. Schließlich mußten wir.' „Gut, ich werde bei der Audienz am Mittag dem himmlischen Herrscher deine Bitte vortragen. Adiö' . . . Rrr. „Hier ist der Himmel, wer dort?' „Nikolaus, der Zar aller Reußen.' „Und was ist?' „Ich habe Krieg.' „Weiß es bereits.' „Wer hat es gesagt

?' „Dein Vetter Wilhelm.' „So, der? Ja, mit dem habe ich Krieg, er Hilst meinen Feinden,' „Es sind aber seine Freunde.' „Geht mich nichts an, er hätte können ruhig bleiben, ich hatte nichts mit ihm.' „Was willst du eigentlich?' „Ja, weiht, es macht mir doch etwas Angst, sag doch deinem Herrn, daß er mir helfe.' „Will es ihm sagen.' „Danke schön, aber nicht vergessen!' Ab. Der Erzengel studiert .wie er diese Petition vorbringen soll. Rrrr. „Hier der Himmel, wer dort?' „Georg, König von England, Kaiser

. „Hier der Hhnmel, wer dort?' „Peter, König von Serbien.' „Wer?' „Peter, König von Serbien!' „Tut mir leid, kenn ich nicht.' Rrrr. Ab. „Will der Mensch, der seinen Vorgänger auf dem Gewissen hat, noch mit der Kanzlei 5es Herrgotts telephonieren, die Men schen sind doch gar unverschämt.' Rrrr. „Hier der Himmel, wer dort?' „At talas, König von Montenegro.' ..Ah, gut, was ist?' „Ich habe Krieg.' »So, schon wieder.' „Ja, mit Oesterreich und Deutschland.' „Du?' „Ja, ich und mein Vetter Peter.' „Was für ein Peter

Stehlen?' „Nein, kriegen, ehrlich krie gen gegen Oesterreich.' „Aber hör du! Wenn ein so kleiner Kerl zwei Weltmächten den Krieg erklärt, soll er den Herrgott nicht bemühen. Er hilft ja gern den Schwachen, aber nicht den Frechen.' „O, Freund Gabriel, du weißt, wir Slawen halten doch Gott hoch in Ehren, leg ein gutes Wort für mich ein.' „Ich will es ver suchen.' Ab. . . . Rrrr. „Hier der Himmel, wer dort?' „Alfons von Bourbon, König von Spanien.' „So, so, freut mich. Hast du etwa auch Krieg?' „Nein

, ich nicht, aber mein Nachbar, der Prä sident Poincare.' „So, kennen wir nicht.' „Ja. weiht, der Präsident der Republik Frankreich.' „Die existiert nicht für uns. Sie hat Gott ab gesetzt.' „Aber sie will ihn wieder einsetzen.' „O, ist nicht nötig, besorgen wir selbst, wenn der Herrgott will.' „Freund Poincarß möchte eben mit dem Himmel unterhandeln und fragt mich an, cm wen er'sich'wenven müsse üild wen er anzuläuten habe.' „Ah, ja, ja, sage ihm nur, er solle bei denen anläuten, die von der franzö sischen Staatsschule

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Seite 118 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
sehen wir lGuardi am Werk. Bei ihm beginnt die BiWälche roSoikohast zu Ispviihen uind> die harten Konturen, die der venezianische Himmel nicht duldet, liösenl sich im Licht. Dann hat wohl das Schönste in unserer Zeit James Mc. NeM Whistler m>it feinen Radierungen ge. schaffen, der mit der NiadÄ jene schiwebenden. irisierenden Töne fand, jene AWSstmy und Bet« Uärung der Form, die „Venedig' heißt. (Diese Blätter WhiDers erinnern an Rembrandt, radierte SchiDsvungen hoWndiMer Landschaft in Wer blühenden

- Mnlbrcrnid -vom Himmel gefaWen. Das blaue Wjaisser des Sses lspiogM alles wi^der^, klar, scharf MO bis N das Feünlste durchgeführt.. Wunderbare Musik schrillt aus den Keinen Häusern. In dieise !Musik hinein schmiegt sich das große Harfenispiel dieser Landschaft. Selbst die Wuggjänse, die mit lautem Geklapper über Gebüsch und See streichen, haben ihre eigenie Mulsik. Und so wird alles für dich, der du ohnedies von zahlreichen geihörtlen Abenteuern und Selt samkeiten über dieses Land voll bist, ein Zau ber

, in welchem du wanderst, wie in einem Garten, der dir stets verboten und entrückt war. Dennis Gefühle lockern fich, werden fluchtig, du enltfaltest 'deinen Geist, entlaßt alle irdische Schjwews uM siehst mit den Wildgänsen in den mattgrauen, du-richileuchtÄen Himmel, in die Ferne der Eisberge hinein oder iin> das schim mernde Wunder des Sees. Alle angesammelte Schlacke vieler mißlicher Lebenstage fällt von dir, und die iseltfamen Abenteuer, von denen du gehört hast, rauschen nur fern u!nd verwehend Ulm

Und in> ihrlen TrMlmen spielte vielleicht das Unigjeheiuiör die grüßte Rolle, jenes Unge heuer, das es hier einisespeirirt hat und das es vorlschenikt, wie der Fyühlliingsllvlind die Kirsch blüten veriWeM. Dvcmßien, wenn das Mädchen dvs Schiebe fenster igeösifnstl hat, bliinAv isillbeMau Ne See. Ferne Wälder stchen An weiißien Mdndlicht, das leise rot wird, oeriworrenes AeisteWwirr dun kelt schllasend aim transparenten Himmel, und -über glraiues BuchengeWi^ wollt fich fettleibig und fÄt der volle Mond

ist Aber die StM gstomnen. Die Erde hat ge- wütst lulnid die Nammen halben« die Häufer MS Schilfrohr diem Himmel zu gstvagelu Die SpirliinADu-t hat dis WMnbrecheaz zerschlagen, die Wehr fortgerissen, und sowohl die zierlichen kleinen Häulser >als auch Ne groHen lPMistis und Kaushäiufelr zelristört. Die ParPs verniichvet, M Gärten, in denenj, wie in deim großen Parte an der R-elsüdenz des Mikados in Tokio die Palmen in den Nachihimweil wuchsen, MM» Hch, phantastisch, von den fremden, hellen Stiers nen

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Seite 3 von 8
Datum: 27.06.1919
Umfang: 8
Be hörden hatten Maßnahmen getroffen, nm so gleich nach der offiziellen Annahme des Frie- Die der Soui«terUebe. Skizze von F. Pisckto r.. Es war eine Sommernacht. Tier Moni) stand klar am Himmel, der sich als kristallene Niesenkuppel wölbte. Unzählige Sterne schinv, inerten vor« Immer mehr eNhüllten sich dem tiefer dringenden Blick. Ein Lichtmeer von Sternenwetten: T-em Auge schwindelte. Seele staunte und schwieg. Im Felsenbette rauschte und' raunte Nuß/mit mondschimmernden Wellen. Pappeln ragten

am Uferrande. Ttzr Wind spielte mit den Blättern'. Sie lispelten und kosten Mit den Geistern der Nacht. Der Mondstrahl tmHelte von Blatt zu Blatt, schwang sich hin und wieder und machte jedes Vlättlein zu. einem Spiegelchen, worin er sich beschaute. Tvnn ließ er fich mit übermütigen? Sprung hinab auf den FluA wiegte sich auf den Wellen, Ließ sich von ihren Perle« über riefeln, tauchte tief unter, daß der Fluß vvn innen und außen funkelte, und schwang sich verjüngt wieder zum Himmel empor

. . Auf einer Uferbank saßen zwe? junge Meir ichen, Mann und Weib. Sie hielten sich innig an den Händen> blickten zum Himmel au^ blickten, zum Wasser hinab und — schwieget Der Mondschein glänzte auf Gest t»vn lMH nvH »twaV>, >a? vrchr M schein war. Ein Himmel schien in ihre Herzen eingegangene oder sie fühlten sich wie im Himmel, so still-heilig und fei.rlich, das? sich kein Wort über die Lippen wagte.—- „Ewig!' sprach'dies Schweigen: 5,ewig ist die Giebel' Ein stilles Staunen war über Beide ergossen, wie ein Hauch

, wo bist Du hingegangen!? Tu kehrst nicht wieder. Da waren zwei Menschenkinder, Mann nnd Weib, die liebten sich nicht mehr und kannten sich nicht mehr. — Kein Blitz vom Himmel fällte, sie und die Erde tat sich nicht mch Sie schämten sich nicht dessen, was nicht mehr war> Sie hatten sich geliebt. Es war einmal —. Tas ist ihnen genug. > So ist das Menschenherz. Es sehnt sich nach Ewigkeit nnd läßt sich an der Vergüng-? lichkeit genügen. Doch Eines bleibt unwandelbar, ob auch die Liebe oergeht und Formen wechselt

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Seite 7 von 10
Datum: 05.04.1914
Umfang: 10
man ein Bild Von Johann Strauß' aus dem Jahre 1874, dann fylgen ein Abdruck des bei der Premiere der „Fledermaus' am 5. April 1874 erschienenen Theaterzettels und die Por- tyäts der ersten Darsteller des Werkes. Felix Weing artner hat in einem Borwort zu diesem Büchelchen das Wesen der Straußschen Kunst charakterisiert und sich besonders über dessen „Flederniaus' ausgesprochen. Wein- gartner schrieb : „Eine bekannte Silhouette zeigt uns den Himmel, in dem die großen Meister der Musik -ihr verklÄrtes Dasein

führen. Diesmal scheint es aber recht irdisch bei ihnen zuzugehen. Die Stellungen und Gruppierungen deuten an, daß' es dort oben wohl auch so etwas wie einen fidelen Tanzboden gibt, auf dem sich die Größten nicht scheuen, einmal recht aus gelassen zu sein. Was ist denn nur tos, daß der Himmel so ganz auf die Erde herab ge stiegen, oder, sagen wir vielleicht besser, die Erde so ganz in den Himmel hinauf gehoben scheint? Das Rätsel löst sich bald, wenn wir den Mittelpunkt des Bildes betrachten

zwinkernden Augenwinkel oer Strauß schen Muse. Diese leise Wehmut, dieses kleine bisserl von Sentimentalität ist ein österrei chischer Zug; er kleidet vor allem vie reiz vollen Wienerinnen so überaus gut. Freilich wurzelt die Straußsche Musik im österreichi schen Boden; oer Stamm ist gut wienerisch. Die. Aeste aber haben sich ausgebreitet und ihre schimmernden Blüten über den Erdball gestreut, und hoch hinauf sind sie gewachsen, hoch hinauf bis in den Himmel, den unsere Silhouette mit glücklicher

Phantasie darge stellt hat. Johann Strauß hat uns mit seiner Zaubergeige in den Himmel hinausgejubelt, uns aber auch den Himmel auf die Erde ge bracht. Ist es nötig, noch ein Wort über die „Fledermaus' zu sagen? — Vierzig Jahre ist sie heute alt, stellt also eine Frau im ge fährlichen Alter vor. Aber sie ist eine von jenen Frauen, für die es kein gefährliches Alter gibt; ihre Züge sind jugendlicher, wie die ihrer viel jüngeren Kolleginnen. Alle Bor züge sind hier vereinigt: ein glänzendes Buch

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Seite 1 von 8
Datum: 21.11.1890
Umfang: 8
aus dem trügerischen Meere emporragen, während von andern nur Köpfe und Schultern sichtbar sind; dann sieht man wieder nach auf- und abwärts gekehrte Köpfe, Arme und Waffen, bis das Ganze allmählich ineinander verschmilzt und nichts weiter alS zwei mächtige Hörner am Himmel übrig bleiben, die sich gleich zwei lichtblauen Glanzstreifen von tiefgelbem Grunde abheben. „JesuS ChristuS t JesuS Christus! Türken und Tar taren lauern auf uns!' kreischten die Frauen, die sich ver wirrt, entsetzt, rath- und schutzlos

wich in wilder Hast vom Wege ab; polternd rollten die schweren Wagen über die ausge dörrten Wiesengründe, wo keinerlei Pfad führte; jetzt sang Niemand mehr; nicht einmal ein Psalm trat über die schreckens bleichen Lippen und nur geheim seufzt« ein geängstigtes Herz tief auf, wen» man in die Fern« zurück-uud dann gen Him mel emporblickte. „Erhabener Herr im Himmel obe», der Du uns auf so wunderbare Weise d!« List unserer furchtbaren Feinde verriethest, beschütze unS arme schwache Geschöpfe

vor Ihren bösen Verfolgungen, denn wir setzen unser ganzes Vertrauen nur in Dich, Du allgütiger, erbarmungSreicher Gott!' Und wahrlich! Der Herr übte noch manche Wunder an diesem Tage! Während die fliehenden Frauen immerfort nach rück wärts blickten, verschwanden mit einem Male die trügerischen Erscheinungen vom Himmel; die Fata Morgana zerstob, und scharf trat der Horizont hervor, dort wo Himmel und Erde in einandersließen und die Birkenwälder von Hads-ig in bläulichem Dunst erscheinen. Silberumsiiumt

« Wolken stiegen in dieser Richtung am Himmel empor, als triebe l»c Sturm ungeheuere Schaumwellen vor sich einher; immer dichter u» wölkte sich der Horizont. Duntelblaue Wolken massen ballten sich zusammen und ein dumpfes Grollen ging wie mahnend durch die Lust, als wollte es sagn«: „Fliehet, fliehet!' Polternd sausten die Wage» in der Richtung von Böstör- meny dahin. » ch Schon seit zwei Tageu lag Budrul Beg in den Wäldern von Hads-ig auf der Lauer. WaS ihm Kutschuk Pascha auf getragen

» sich dahinzuziehen scheine, als wären eS viel« hundert Wage», die hintereinander daher fahren. „DaS sind sie!' sagte Budrul Beg. Damit ritt er selbst aus die Spitze des Hügel» empor, um ausspähen zu könne»; vielleicht war er sogar der unge heuerliche Riese, dessen Nebelbild zuerst mit dem Köcher aus dem Rücken und dem spitzigen Turban aus dem Kopf« am Himmel erschienen war. „DaS sind sie! Sie mögen nur näher kommen! Niemand kann sie vor der großen Gefahr warnen, — Niemand.' Plötzlich aber hält die lange Linie

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Seite 89 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
mit dem unbändigen Element, denn das Meer ist hier oft ungeheuer wild und stürmisch, erfolgreich zu führen. Unserem Wunsche, eine Abendseefahrt aus die Nordsee hinaus zu unternehmen, kommt das Angebot eines alten HHfchers entgegen, und alsbald brechen wir zusammen auf z>um Strand. Eilfertig springen wir ins be zeichnete Boot und rasch sind mit sicherem Griff von dem Alten die Taue aelöst, das Seigel gerafft. Schon bläht es sin leichter zont, Himmel und Wasser in Gold tauchend. Auf den Wogen sind es flackernde

Flächen, am Himmel feuriger Glanz, welch ein Herr-! licher Anblick I Jedesmal, wenn wir mit unferm Boot vom Gipfel eines Wellenbergs hinabschießen ins hohle Tal, ist der Abhang vor uns ein feuriges Gleißen, das verschlun gen wird vom schädigen Dunkel des Schat tens der neu anstürmenden Woae. — Noch einmal loht prächtig der Himmel auf, noch mals erglänzen rotciolden die sprühenden, schäumenden Wellenkämme. Ein letztes, in seiner Mut unendlich leuchtendes Auf flackern des obersten Randes der nun ver

- schwitidenden Sonnenfcl^eibe zuckt über das ganze Bild, dann sterben mit diesem Ab- schiedsarich rasch alle die blinkenden Muten. Die Schatten huschen schnell und unaufhalt sam, rascl>er noch als über den sich gleich falls verdüsternden Himmel, über die See. Es zieht ein eisiges, bleiernes, het^erkäl- tendes Grau über das schaurige, brausende, wiidwogende Clement, das tosende Türmen und Stürzen der in ihren Grundtiefen auf- gewichsten Gewässer. Angesichts des Grauens der fast unvermittelt eintretenden

— ich mit zitternden Knien. Nun fühle ich doch die Er schöpfung. Groß und tief aber war unser Erleben und spät schließt uns der Schlaf die Augen... Den folgenden Morgen grüßen wir neu gestärkt. Aus blauem Himmel lachen die hellen Sonnenstrahlen auf ein friedliches, hellblaues Meer und die grünschimmernden Wiesen, die rotleuchtenden Felsabstürze be leben das liebliche Bild. Wo ist die grimmige See von gestern? Ringsum dehnt sich luftig, zart bläulich das Meer, kleine, weiße Segel leuchten spitz aus dem sanften

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Seite 6 von 10
Datum: 09.08.1924
Umfang: 10
ab, und «he es geht — er weckt es sich selbst noch einmal in einem großen Festspiel. hlber ehe ich erzähle und verrate, will ich euch Friesach selbst zeigen. Ihr geht im Geiste mit mir. Es ist Dämmerung, eine Stunde zwischen Tag und Nacht und der Himmel ist voll gestal tiger Wolken. Da ist der Marktplatz — wie je der andere und doch wie keiner. Siebzehnmal schlugen die Flammen ans dieser Stelle zum Himmel. Raub und Ueberfall und Krieg und doch keine Vernichtung. Immer wie'der heben sich die Häuser aus der Asche

euch die Fresken im Turme und es ist, als hätte er >die verblaßten Gestalten da alle selbst gekannt. Es ist so, daß ein Mensch manchmal mehr erhorcht und erflchlt, als einer erlesen und erlernen kann. Au ihm reden die Steine! Doch vergißt er auch aus euer leibliches Wohlsein nicht — und, so ihr es begehrt, bringt er euch in blitzenden Krügen — funkelnden Wein. Die Dämmerung wird schwer und vküett. IDa links die Ruine Laoant ist wie ein« große, dunkle Silhuette vor dem verblaßten Himmel. Irgendwo steht

Turme haben ehedem den Schatten des nutzlosen Kastellans umkreist. Jetzt ist es schon ganfl di,nke>. Im Tale bren nen die Lichter auf, und hinter uns steht im gigantischen Schatten hoher Fichten, deren Aeste wie Fahnentücher schwanken — der Blutturm Stille! — An diesem Wort stockt der Atem! Es ist viel Blut geflossen um Friesach in diesen seinen IlXK) Jahren. Wenn man es in Opifer- schalen fangen könnte, es würde zum Himmel rauchen: „Herr, sieh deine Menschen!' Sie mor den und wurden gemordet

zu schiveigen. Die Größe und Heiligkeit einer Handlung kann man nicht schildern, maw muß sie fühlen. Das Dach ist der Himmel. Die Säu len sind die Stämme der Fichten. Der Boden ist die braune Erde. Das Presbyterium steht. Durch das Filigran seiner schlanken, spitzbogigen Fen ster scheint der Mond und wirft das gotische Maßwerk in Schattenlinien auf den Stein. Ich höre die Orgel, die nicht da ist, rauschen — ihre Klänge sind eingefangen aulf dieser Stätte. Ich höre die Seufzer umid die Gebet« aus nahezu

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Seite 3 von 8
Datum: 11.10.1889
Umfang: 8
- und Landtagsabgeordneter Dr.Anger er (Ob mann), Regierungsrath v. Kalten egger und Cur- vorsteher v. Pernwerth.' sK leine Nachrichten aus Tirol und Vorarlbergs In Gries wurde im Atrium des Wendlandthauses vor einigen Tagen eine Büste des denselben Himmel hoffte. Sie mordeten sich hin, um ein Stück Erdenland zu gewinnen. Düster lag das weite Feld der Todten da. Dort waren sie zu Haufen gefallen, niedergeschmettert, niedergerissen von den Geschossen, zerstampft von den Pferden. Einzelne lagen aus dem Gesichte, im vollen

betrachtete fie das bleiche Gesicht des Soldaten. Wie im heftigen Schrecken drückte sie die Hand aufs Herz und ihre Augen füllten sich mit Thränen. Ge waltsam faßte sie sich wieder. „Schau', tröstete sie, „wenn dich der liebe Gott ruft zu sich in den Himmel, fo kommst du in ein viel schöneres, viel herrlicheres Land. Weißt dn noch, wie du daheim noch vor dem Hause gesessen bist und hast hoch oben von den Berg hinunter geschaut in das Thal und fast vermeint, es könne Seite 3 und um 5 Uhr reiste

lacht der Himmel wieder herunter. Im Binstgau geht die Sonne unter und wirft ihre Strahlen wie Himmelsglorie über das Dorf Tirol und den Küchelberg und hell und klar liegt das Land da unten, so erfrischt, so heiter, wie der Mensch aus steht nach einem tiefen Schlaf. Das ist dein Erwachen im Himmel.' Lange lag der Soldat da. Es war ihm, als wenn er träumte. Die bek«nnte Stimme und die Bilder aus seiner Heimat thaten ihm so gut, so wohl. Aus seinem Antlitz war der Schmerzensausdruck gewichen, ja fast

, di hat die Edelweißkönigin gschickt?' Die Nonne schwieg. Sollte sie eiium Sterbenden be lehren? Und als der Morgen herauf zog, waren die Nach barskinder immer noch beisammen auf der weiten Haide. Der Tiroler Jäger war eingezogen in den Himmel und di« barmherzige Schwester, des Nachbars Lenerl, betete sür ihn.

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Seite 2 von 10
Datum: 24.04.1889
Umfang: 10
. „O daß eS nur ein Traum gewesen wäre!' murmelte das schöne Mädchen leise vor sich hin. Sie schellte nach der Zofe und begann sich anzukleiden. Da öffnete sie die Balkonthür und sah in den Garten hinab. Eine eigenthümliche Färbung lag in der Lust, eS mußte wohl von den bleigrauen Wolken kommen, die sich da oben am Himmel zusammengezogen hatten. Eine warme, fast schwüle Lust wehte ihr entgegen: „Sagten Sie nicht, Lina, die Mutter wäre im Garten?' fragte Aga. „Die gnädige Frau haben Besuch bekommen und sind im Salon

, ich will kein Hinderniß zu ihrem Glücke sein, . . . nein, niemals, niemals.' Sie preßte die kleinen Hände ineinander und ging wie traumverloren in den Gängen des Gartens umher, eS nicht beachtend, wie es dunkler und schwüler wurde, wie die Vögel niedrig, fast über ihrem Haupte herumflogen. „Ob es nicht wirklich das Bild sein kann? — Aber nein, sie hat eS mir ja stets verweigert, sie sei nicht jung genug — sie nicht jung genug? Gott im Himmel, sie ist ja nocy so schön, so liebenswürdig, anmuthiger als die Jüngsten

, die einst so frisch und grün waren, so möchte sie jeden Gedanken an den frem den, an den falschen .... ja an den falschen Mann, denn seine Augen haben gelogen, aus der Brust reißen. Wie lange weilt er nur bei der Mutter, es ist unerträg lich, dort durch das Pförtchen muß er hinaus, sie wird es schon im Auge behalten, sie mögen sich viel zu sagen habe» von Liebe und von der Zukunft. An sie, an das arme, ein same, verlassene Mädchen denkt ja Niemand, Niemand. Immer dunkler hatten sich die Wolken am Himmel

fernes Grollen ließ sich vernehmen. Aga merkte nichts davon. Sie stand an einem kleinen Beet und starrte auf etwas weißes hernieder, das im Grase schimmerte, sie bückte sich, es waren die ersten Schneeglöckchen. „Lieber pflück' ich Euch ab,' sagte sie wehmüthig, als daß noch einmal der Frost kommt und Euch erstarren läßt. Was ist das Leben ohne Sonne, ohne Liebe, o Gott im Himmel, wie unglücklich bin ich doch, wie elend.' Nnn brachen sie aus, die lang zurückgchaltenen heißen Thränen, nun konnte

das junge Menschenherz die Fülle von Leid und Weh nicht mehr ertragen. „Wie übrig bin ich doch in der Welt', schluchzte sie und schlug die Hände vor das Gesicht, wie einsam, wie liebeleer' — Sie lag an der Rasenbank und weinte herzzerbrechend, der Sturm hatte sich einen Augenblick beruhigt, gleichsam, um neue Kraft zu sammeln, die Wolken zogen in unheimlicher Eile. Da plötzlich ein Blitz — er zuckt hernieder, daß das erschreckte Mädchen, das eben zum Himmel schaut, fast er starrt; ein Donnerschlag folgt

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Seite 2 von 8
Datum: 20.11.1890
Umfang: 8
wogt in welligen Ringen das Meer, das nirgends ein Ufer zu haben scheint; aus ihm erheben sich zeitweilig die sich am Himmel abzeichnenden Schattenbilder: schimmernde blaue Inseln, die zusehends an Umfang ge winnen, grüne Wälder, schattige Bäume begrenzen ihre Ränder, daß man den Schatten derselben im Wasser deutlich wahrzunehmen vermag; darauf versinkt die Insel allmLhlig, die Fluthen steigen immer höher und schlagen endlich über ihnen zusammen. Nun erscheinen auf der entgegengesetzten Seite große

. „Mit solchen Dingen ist nicht gut Scherz zu treiben. Es bringt Unglück, wenn man irgend ein Haus erkennt, welches die Fata Morgana zeigt. Die Stadt, in welcher sich dieses Haus befindet, wird vom Unglück ereilt. Unterlasset also das gott lose Reden!' „Dort seht hin!' kreischten mit einem Male Alle und die Worte erstarken auf den Lippen, als sich aller Augen voll Entsetzen in die angedeutete Richtung wandten. WaS tauchte urplötzlich am Himmel empor? In der Richtung von Hadsäg hob sich hoch über dem Luftmeer

die Nebelgestalt eines Reiters von dem fahlen Himmel ab; die Gestalt eines bewaffneten Reiters mit dem Bogen auf der Schulter, einem spitzigen Turban auf dem Kopfe, die Hand in die Hüfte gestemmt und das Alles in riesigen herzbeklemmenden Dimensionen in die Leere emporragend, während die Füße des Pferdes den Boden gar nicht berührten, so daß man zwischen denselben den Himmel hindnrchsehen konnte. Es hatte den An schein, als wäre das Ganze die sich von dem fahlgelben Himmel abhebende lichtblaue Gestalt

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Seite 4 von 8
Datum: 13.09.1895
Umfang: 8
sich zwar die Lust völlig aus und ei» reiner Himmel schaute hernieder, doch war es zu svät, jetzt noch aufzubiechen. Gras Eduard hotte noch immer nicht seine gute Laune wiedergesunden. Er hoff e, daß nach dem regnerischen Tage die Partie überhaupt unter- bleiben würde, vermochte jedoch kaum den herau'quellen- den Aerger zu verberge», als er höien mußte, wie man unter allen Umständen den nächsten heiteren Tag dazu bestimmte. Dagegen zu protestieren, vermochte er nicht, es wäre denn, er hätte Gründe daiür besessen

an den Himmel, an Gott?' sragte er. Karein lachte schrill. .Du bist darüber ve> wundert, weil mau mich eine Hexe schilt, weil ich oft in der Nacht hineitischreie, weil ich die Erbärmlichen verlache, die aus deu Knien liegen und nicht mit dem Herzen beten. Ja, ich glaube an meinen Himmel und wenn er mich auch zu Boden wars, ich hoffe auf den kommen de» Tag, wo ich Vergeltung für all den Schmerz finde, Rache — vom Himmel, mein Söhuchen, erhoffe ich, nicht von der Hölle. Das wollte ich Dir sogen, Just Brake

. Karein betrachtete ihn mit starrem Blick eine lange Weile, strich sich dann das grau gewordene, aber noch volle Haar aus der Stirn und zuckte erschrocken empor, als der Lichtstrahl auseinanderkrachte. Dann ging sie vor die Hüite hinaus und setzte sich aus den Felsblock, der ihr stets als Bank diente. Sie blickte, in tiefe Gedanken versunken, zum Himmel aus, wandte darauf langsam, fast scheu, den Kopf noch dem Kessel, in den mit gieichlörmigem Plätschern das Bergwasser fiel und graue Dünste aufwogten

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Seite 7 von 10
Datum: 20.05.1920
Umfang: 10
Mittwock!, >9. Mal Kostenlose Mittwockl- und Samstag-Ausgabe für die Abnehmer der „Meraner Zeitung' Nummer 14 Iakrg.l920 (Kruß an Südtiro?. Von Nt. R. Gunderman n.*) 1!>ie Donne durchgießt den Himmel mit ihrem Blut. Leuchtend steht Ortler, der glet-> scherumgürtete Riese, vorm rosigen Horizont. >Seine Schneefelder blitzen — es ist .wie das Lachen eines Hünen. Silberumrändert durch- ragt er des Abends Verglühen. Lodernd begräbt sich die Sonne. 'Ter ZM' mel erbleicht, wird kalt. Nimmt Wolken

und links nach oben: und da rüber der Fels, gedeckt vom Schnee des Früh lings: silberne Gletscher funkeln dahinter her vor. Ter Himmel ist blau, wie der Tom in er Himmel meiner Heimat, und weiße Wölkchen weiden darinnen herum wie Scharen weißer Vögel auf stiller See- Gruß Tir, sonniges Südtirol, Tu halt heitere Täter mit grünen, felsgekrönten Höhen, und hast Gipfel voll ewigen Schnees! Tu hast Schluchten, in denen das Wasser rauscht und braust und grollt mit taufenden von weiß?n Tajzen: senkrechte Wände

stonen den Himmel entzwei. Und vom steilsten Felsen- thron herunter 'blinzelt verächtlich die Burg, die dort oben gelassen über Reichtum und Ar mut weiter Strecken schaut. Scharf umrissen steht sie, umwoben von der blauen Sonnentust des Südens', während den Wanderer in der engen Tiefe kühler Atem aus den Felsen streift. Ich denke an die wildesten Felsgestalten unsrer Alpen, die. von Feindschaft zerrissen, nebeneinander stehen, nackt, steil, trotzig sich iedes grünen Schmuckes wehrend, kaum

den Winterschnee duldend, herausgestoßen aus der Hölle, um den'Himmel zu zerfpießen. To'ch der Himmel, sacht ihrer in ungeheuerem' Blau. Sie aber nehmen ihm von seiner Kraft, von seinem köstlichen, freudigen Blute, was sie können, saugen seine Farben, seine Glut in sich ein, bis er dunkel — um'sie dann doch jede Nacht auf's nenv.-kkhren lassen zu müssen, daß sie plötzlich wieder dastehen wie Gespenster, kahl und kalt und bleich. Tag Kr TaF erneuert sich aber dies Kämpfen — alle Farben rauben

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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1889
Umfang: 8
. Dem «nnerl aber hatte die Mutter s»ltz gelehrt, für Alk« dankbar zu sein und so sagt« das «me Kind, als e» oew Weg entlang trollte immerling: „Halt recht vergeltS Gott, in Himmel aufi, tauseudmal vergeltS Sott/ Uuddam» setzt« es sich unter »In Kreuz am Wege und dachte:„Dle GanderbaSi hat schon so viel zu thu» und die wird mi halt schon »it hab« kSu«u. Gehst zu» Baum- .egger, derselb ist ja auch a Better.' Aus d«m Baumegger Hof waren eine Menge Kinder, eines ungezogener und znichter

haben sie 's halb« Leben herauSgeprÜgelt. Der Herr gott lohn'S den znichten Leuten.' Die Oberin war ei» Engel von einer Frau- und »ahm das Kind in ihn» Schutz. St« pflegt« «S leiblich und geistig, «rzShlt« dem Mädchen von den Schönheiten des Himmel«, von den Engeln und Heiligen, und nährte so unbewußt den Hang zu Träumereien. Stundenlang konnt« das Kind auf einer Wiese sitzen und simuliren. „Die Nacht gucken die Sternlein vom Himmel herab,' sagte si«, „und schauen, ob die Menschen schon alle schlasen

. Und wenn alles mäuserlstill ist, steigen sie herunter und ein jedes setzt auf der Wies' ein Blümerl. Die großen Stern die großen Blumen und die Neinwinzigkn die kleinen Schmalz- pfandlen, die Vergißmeinnichtten und die Veilchen. Und wenn dann die Sonne wieder aufgeht und die Sternlein schlasen, dann kommen die Bienen und suzlen die Blümlein auS «nd tragen den Honig heim. Und weil die Sternlein die Blümerln vom Himmel bringen, ist der Honig so süß.' „Ja,' sagt« einmal ein alter Pfründner zum Annerl, „warum sei

» di« Saurampfer so hantig?' „Di« komme» von der Höll,' antwortete das Kind ernst hast. „Di« bringn» di« schiechen Hummeln aus der HSll herauf. I Habs felber gesehen» wie die Hummel» aus einem kleine», schwarzen Snappenloch heraufkrabeln.' Ei» andereSmal schrie die Klein« wieder: „Schwester Oberin, t seh di« Mutt«r BotteS im Himmel.' - ES waren sonnenvergoldete Wolkm und allerlei Figuren bildeten' dieselben ab. ^ Am'liebste» lag «S auf dem Rücken aus der Wiese, beide HKnde unter de» Kopf geschoben und sprach

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Seite 13 von 16
Datum: 12.07.1899
Umfang: 16
ich am ^t). Juni 18!)!) in Meran ein und am Juni wurden uns die Pferde „Egbert', „Espoil', „Adele'' und „Cardinal' marschbereit mitMantel und Sattel- taschen vorgeführt. ?lm ZI. Juni um 5 Uhr früh bestiegen wir am Sandplay in Meran die Pferde und ritten bei be decktem Himmel in L Stunden nach St. Michael in Eppan (gewöhnlich Eppan genannt); kurz vor Eppan be gann es zu regnen; bei der „Sonne' machten wir Halt. Ter Regen vermehrte sich; um 4 Uhc -l5 Min. Nach mittag heiterte es sich ein wenig auf u»d wir ritten

geht die neue, gute Straße durch Lärchenwälder aufwärts, immer wieder ven herrlichen Blick in das Val vi vole bietend. Ankunft in Madonna die Campiglio um 11 Uhr 50 Min. Das mit allem Komfort elektrisch be leuchtete .Hotel des .Herrn Oesterreicher nimmt uns auf. Nachmittags machten wir bei klarem Himmel einen Spaziergang nach den l/5 Kilometer entfernten Valesineila- FAlen und genießen da eine Aussicht, wie man sie herr licher wohl nicht denken kann. Rechts der mächtige Adamello mir dem Lares

von der brausenden Avela, die Berge con lissenartig einander überragend, das Thal strahlend und leuchtend in den satten Farben der Fruchtbarkeil; an den Berglehnen die das Auge so sehr erfreuenden Kastanien wälder. — Um l Uhr -15 Min. verließen wir diesen schönen Punkt und langten um 7 Uhr abends in Tirana ein. Am 27. Jtini um 5 Uhr früh ab nach Bormio: Ankunft in Bad Bormio um 11 Uhr vormittag. Am 28. Juni um 7 Uhr früh bei vollkommen klarem Himmel von Bormio ab über das Slilsserjoch nach Trafoi i Ankunft

um 1 Uhr l5 Min. Nachmittag. Wenn ich sage, daß ivir das Glück hatten, den Uebergang über das Stilfserjoch bei völlig klarem Himmel und leuchtendem Sonnenschein zu machen, mid daß sich jeder Grat des mächtigen Lrtler scharf von dem dunkel blauen Himmel abhob, so habe ich für Jeden, der diesen höchsten aller Straßenübergänge kennt, genug gesagt. Demjenigen aber, der noch nie Gelegenheit halte, die Majestät der Gletscherwelt auf sich wirken zu lasien, würde eine Beschreibung nichts ininen

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