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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 18
Datum: 25.12.1904
Umfang: 18
Dr. Georg Säuer te ein gestorben ist. (Gräfin Montignoso in Dresden.) In Gräfin M!ontignoso sprach das Mutterherz. Mit Ueberwindung und Hintansetzung ungewöhn licher Bedenken und Schwierigkeiten und selbst unter dem Wagnis großer materieller Opfer der ihr zugesicherten interimistischen Substentationen erschien die Gräfin am 21. ds. früh 8 Uhr in Dresden und stieg im Hotel Bellevue ab. Im Laufe des Vormittags hatte sie, tief verschleiert, versucht, in das Taschenberg-Palais, das frühere Kronprinzcnpalais

, Eintritt zu erhalten, wurde aber von Kriminalbeamten umringt. Ein Be amter trat auf die vor Erschütterung Bebende zu und bedeutete ihr, daß sie von ihrem Vor haben abstehen möge. Bitten und Fordern« halfen der Frau, die unter der Last ihres herben Schick sals säst zusammenzubrechen schien, nichts, sie mußte in Begleitung eines Beamten den Rück weg zum Hotel antreten, wo niemand zu ihr vorgelassen wurde. Gleich danach wurde der Gräfin ein Schreiben von der Polizei übergaben, in dem die Verbannte

aufgefordert wurde, die Stadt bis nachmittags um 4 Uhr Zu verlassen. Das Ministerium des königlichen Hauses trat sofort zu eurer Sitzung zusammen, um zu be raten, was im Falle von Unruhen am Bahnhofe zu tun wäre. Der König, an den die Gräfin nach ihrer Ankunft in Dresden einen Brief gerichtet hatte, der ihn, da der König auf der Jagd war, nicht erreichte, war sofort von der Anwesenheit seiner früheren Gattin unterrichtet worden. Schon die Absicht der Gräfin, ihren Kindern Weihnachts geschenke zugehen

zu lassen, war vor wenigen Tagen abgeschlagen worden. Nun wollte die Gräfin zugleich mit den Geschenken des Tos- kanischen Hauses die ihren den Kindern senden ; doch auch dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. . . . Vor Zweieinhalb Jahren war die Flucht der Kronprinzessin aus Dresden erfolgt, und heute, vielleicht von bitterer ReUe getrieben, kam sie als Flüchtige an die Stufen des Thones zurück, !um ihr Mutterrecht vergeblich geltend zu machen. Gin herbes Schicksal. ... — Die amt lichen „Dresdener

Nachrichten' schreiben: „Da steht man wieder vor einer alle Rücksichten bei seite schiebenden Handlung der unseligen Frau, die sich abermals in hochgradiger Erregung zu vergehen droht. Es ist ein frivoles Spiel, das die Gräfin mit dem Lande treibt. Wenn ihr noch ; eine Spur von Seelengröße innewohnt, dann wurde sie sich in ihr selbstverschuldetes Schicksal fügen, anstatt durch Rechtsbrüche die Gemüter weiter zu erregen.' Die Haltung der Dresdener Bevölkerung jedoch bestätigt eine der artige Auffassung int

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 26.07.1911
Umfang: 12
doch meine kleinen Passionen, wie ich Ihnen die Ihrigen lasse, Herr und Gebieter von Varel und Knyphansen,' entgegnete Gräfin Ottoline in demselben Tone, fuhr dann aber ernsthaft fort: „Nun, hat die alte Ungnädige das Dokument anerkannt oder nicht?' „Den Geier hat sie,' lachte der Reichsgras grimmig auf, unterbrach sich aber sofort, indem sein Blick jetzt erst auf Leonore Sophie fiel. „Ah, Du hast Besuch, unsere schöne, junge Nachbarin!' Mit der ihm eigenen, gewinnenden Vornehm heit der Formen begrüßte

er das junge Mädchen, welches den Gruß unbefangen erwiderte. Nur Gräfin Ottoline hatte das Feuer bemerkt, das momentan in den Augen ihres Gatten aufblitzte, als er ihre junge Freundin zuerst erblickte; sie kannte ihren Gemahl genugsam und wußte, was jenes zu bedeuten hatte. Wie schützend legte sie den Arm um die schlanke Gestalt und sah den Grafen herausfordernd und fast feindselig an. Der Eintritt des Sekretärs unterbrach die stumme kleine Szene, denn sofort wandte der Schloßherr sich diesem zu. „Elender

war der Mensch, den.Reichsgraf Wilhelm von Varel geger» seinen Vetter zu gebrauchen hoffte als sein skrupellos«? Werkzeug. „Wie Wilhelm,' rief Gräfin Ottoline empört, nachdem der Schreiber kaum die Tür hinter sich ge» schlössen, „dieser schuftige Mensch hat das Dokument gefälicht. Dich also mit unglaublicher Frechheit hinter» gangen, wenn ich recht verstanden, und Du bestrafst ihn nicht, ja behältst ihn in Deinem Dienst, anstatt ihn mit Peitschenhieben aus dem Schlosse zu jagen?' „Gemach, gemach

, meine schöne Gräfin,' ent gegnete ihr Gemahl, »dieser Mensch hat das Schrift stück gesÄscht, aber mit geradezu virtuoser Kunst, der Kerl ist zweifellos ein Schuft durch und durch, aber er ist ebenso zweifellos überaus geschickt, ver schlagen und unerschrocken. Dazu hat er sich mir durch seinen Streich völlig in die Hand gegeben, die Peitsche schwebt üoer ihm; er wird mein willen loses Werkzeug sein, meme Kreatur. Einen solchen Patron lasse ich mir nicht entgehen, ma cköre, trotz der sittlichen Bedenken

, die Du vielleicht hast. Die alte Dame in Varel hat mir offen den Krieg erklärt, im Kriege sind alle Mittel recht. Ich habe meine ganz bestimmten Pläne mit dem rotköpfigen Adonis. Und nun unterdrücke gefälligst, was Du dagegen auf dem Herzen hast und laß uns zu Abend essen; es ist spät genug geworden. Das Fräulein bleibt doch hier?' „Ich habe Sophie Leonore gebeten, sür einige Tage mein Gast zu sein,' erwiderte die Gräfin anstatt ihrer jungen Freundin; aber auf ihrer weißeu Stirn lag eine Wolke

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Meraner Zeitung
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Seite 11 von 22
Datum: 01.12.1895
Umfang: 22
sich noch den Kops darüber, als die Zofe erschien, welche, «ine sreundliche Morgen überraschung vermuthend, den Korb sogleich nach oben in daS Borzimmer der Gräfin-Mutter schaffen ließ, und dies mit größter Vorsicht. Der Diener, welcher die» Geschäft erledigte, hatte sich entfernt. Die Zofe vermochte ihre Neugierde nicht mehr zurückzuhalten. Sie kniete also am Boden nieder und zwängte den lose ausfitzenden Deckel etwas zurück. In diesem Augenblick schrie ihr von innen etwas Lebendiges in» Gesicht. Gleichzeitig

erblickte sie ein Paar zappelnder Händchen. Roth am ganzen Kops, fuhr die empfindliche Zose zulück, um gleich daraus ihrer Herrin zu berichten, um Vergebung ihrer bestraften Neugierde bittend. DaS Lachen der Gräfin-Mutter war entschwunden. Sie lauschte nach dem Vorzimmer hin, und wirklich konnte sie da» Weinen eines Kindes unterscheiden. .Aleide mich an/ befahl sie. »Ich will doch sehen, wer sich diesen sonderbaren Scherz erlaubte. Jedenfalls that man sehr unrecht, den Ueberbringer nicht zu ver folgen

, welcher im Gebüsch höchst wahrscheinlich wartete, bi» der Korb aufgenommen war.' Nachdem die Gräfin in ihr Morgenkleid gehüllt war, gab sie den Auftrag, das Kind in ihr Schlaf gemach zu bringen. Sogleich geschah dies. .Oeffne den Deckel, Aenni,' sagte die Gräfin, neu gierig geworden. Mit einer Scheere durchschnitt das Mädchen die starken Schnüre, und der Deckel hob sich. Ein lauter Ruf entschlüpfte den Lippen der alten Dame. Aus trockenes MooS gebettet, mit wildwachsenden Blumen umgeben, lag «in nur wenige

Wochen altes reizende» Baby in dem Korbe. E» war so warm ein gehüllt, daß e» nicht von der Kälte zu leiden hatte. Da» kleine Ding wurde durch die plötzliche Helle überrascht, hörte auf zu weinen und schaute unverwandt mit den klaren Augen der Gräfin in'» Geficht. Die alte Dame war eine große Freundin vo» kleinen Kindern, und dies mußte der Uebersender wohl wissen. Nun sah sie ein liebes zartes Gefichichen, zwei winzige Händchen, die sich Ihr entgegenstreckten, und ein unbeschreibliches Gefühl erfaßte

sie. ES war daS Mitleid diesem hilflosen, kleinen Baby gegenüber, daS nur unverständlich lallen, aber keine Mutter nennen tonnte, die es in die Welt hinaus stieß. Nachdem sich die Gräfin von ihrer ersten Ver wunderung etwas erholt hatte, fand sie, in dem Korb liegend, ein zusammengefaltetes Papier. Sie hob eS aus und las, indem sie damit an das Fenster trat. Die Zofe blickte rathloS und noch immer verwirrt den rälhselhaften Korb an. Zu allem Unglück begann daS Kleine auch noch zu weinen. .Nehmen Sie es doch heraus

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.12.1889
Umfang: 8
, was andeuten würde, daß England, nachdem es mit seinem Begehren Einblick in den damals noch nicht veröffentlichten Ferman zu er halten, aus Widerstand gestoßen war, sich auf weitere Eventualiläten vorbereitet und seinem Ver treter in dieser Beziehung Jnstructionen ertheilt habe. Gleichwohl ist kaum anzunehmen, daß es für's erste zu einer größeren Rebellion kommen aus dem Orient mitgebracht und die Nippes im Louis Quinzesalon und Roccocobondoir der Gräfin sind aus Sövres und Meißen. Zur Weihnachtszeit geht

es in Dobromitz besonders lu stig zu. Eine Schaar Freunde und Verwandte füllt das Schloß und die Gräfin bat vollauf zu thun, um a» die Geschenke für Alle zu denken. Auch an diesem Nachmittage eilt sie geschäftig hin und her, nm die Bescheerung im gro ßen Parterresaale aufzubauen, von zwei Dienern gefolgt, welche mit Schachteln und Cartons beladen sind. Während sie die Treppe hinabgeht, schweift ihr Blick zerstreut über den schneebedeckten Hofraum und bleibt unwillkürlich an der Kindergestalt haste

», die dort sehnsüchtig zu den Schloßsen- stern hinauf starrt. Der kleine Knirps sieht drollig in seiner Verhüllung aus, aus der die Nasenspitze erfroren und roth hervorleuchtet „Was will der Kleine dort?' wandte sich die Gräfin an einen der Diener, und da dieser keine Auskunft zu geben weiß, so muß er hinaus, um fich zu erkundigen. Er bringt aber nur die Antwort, daß der Knabe mit der Frau Gräfin persönlich sprechen wolle und da dieser auch aus ferneres Zureden sein Anliegen keinem der Diener anvertraut

, so wird der kleine Frantisek in'S Schloß geführt- Im ersten Moment, als er aus der grimmen Kälte in das durchwärmte Vestibüle tritt. Packt den Knaben ein Schwin del und es scheint ihm, als ob seine Füße, die doch so tapfer in den schweren Röhrenstiefeln marschirten, ihn nicht mehr tragen könnten, aber der Kleine erholt sich rasch, und als er die Frau Gräfin sieht, zieht Frantisek, wie er das von seiner Mutter gelernt, feine Mütze vom Kopfe und sagt mit Heller Stimme: „Ich küß' die Hand allergnädigste Frau Gräfin

.' j Die Gräfin Lori ist zwar sehr pressirt, aber da>Z Benehmen des Knaben gefällt ihr und sie fragt ganz freundlich: „Was willst Dn, mein Kind?' Frantisek knackt anfangs verlegen seine Finger, dann aber erwidert er ganz resolut, indem er die Gräfin treuher zig anblickt: „Die Leute habe» gesagt, bei uns gibt's keine Weihnachtsbänme, wenn ich einen haben will, so soll ich her gehen, hier gibt's viele. Da hab ich mir hall gedacht, ich geh' her, die Frau Gräfin wird mir schon einen gebe»; die Frau Gräfin

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Meraner Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 26.01.1896
Umfang: 16
Nr. 12 Merauer Zeitung. Seite 9 Die Hm von Lilmiih. Original-Roman von l Just erwartete im Vorzimmer die Zurückkunst seiner^ Mutter i» einer begreiflichen Erregung. Es währte wohl über eine Stunde, dann öffnete sich die Thür. DaS! Haupt gesenkt, den Blick am Boden trat Karein langsam heraus, die Thür hinter sich halb offen lassend. Innen regte sich nichts. „Gehe hinein, Just,' sprach die Greisin halblaut; „die Gräfin-Mutter erwartet Dich. Von ihr erfährst Du auch, wer — Dein Vater war.' „Mutter

!' rief er voll Erstaunen. „Und Du?' „Ich kehre in meine Hütte zurück. Willst Du mich je wieder aufsuchen. Du weißt ja den Ort. Dort umgibt mich Ruhe und Frieden.' Just vernahm von innen einen leisen Ruf, zugleich den Ton einer Tischglocke. Mit dem herbeigeeilten Diener trat er in das Zimmer der Gräfin. Diese lehnte in einem Stuhl am Fenster, das edle Antlitz bleich, mit ruhigen Zügen des Schmerzes. Ihre Blicke streiften die Erscheinung Just's, der ihr ehrfurchts voll näher trat. Die Gräfin wendete

vorangegangen waren. „Graf Morton stirbt?' fuhr Karein auf. „Das ist das Eintreffen meiner Prophezeihung! Auch die Gräsin ist todt!' „Die Gräfin? Was sprichst Du, Mutter, und was soll es mit dieser Prophezeihung?' „Warte, mein Sohn, noch kurze Zeit, dann klärt sich alles auf. Der Schleier fängt schon an zu reißen, der über allen Geheimnissen liegt. Du willst zu der Gräfin- Mutter, in Lolaruh!' versetzte sie mit Eifer. „Was Du weißt und noch viel mehr, weis; auch ich. Zwei alte Frauen

werden sich gegenüberstehen und sich besser verstehen, als wenn Du mit Deiner kurzen Entschlo»enheit vor sie hin trittst. Glaub' es mir nur, ich wende noch Alles zum Besten.' „Sei es denn, Mutter!' entschied er sich. „Vergesse nicht, das; Eile noth thut. Soll ich Dich begleiten? Ich will, so rasch es angeht, wieder nach der Stadt zurück.' „Komm' mit. Just, und erwarte mich im Vorzimmer der Gräsin.' „Gut, gehen wir gleich Noch eines, Mutter —' er Die alte Gräfin nannte Robert und Mary nie anders, als „meine Kinder

'' und gerade jetzt hatte sie um so mehr Veranlassung, die Benennung beizubehalten. Nun war sie allein niit Just. „Kommen Sie doch näher!' bat sie leise. Just gehorchte. „Sie haben meinen Sohn getödtet?' „Bei allem, was mir heilig ist, Frau Gräfin, das wollte ich nicht!' rief Just, von diesem schmerzlichen Ton ergriffen. „Ich weiß es,' nickte die Gräfin, „und weiß noch mehr — alles. ES war ein Verhängnis;, das unser Haus erfaßte ihre .Hand und sah sie mit einem flehenden Blick verfolgte, nun trat

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 27.09.1881
Umfang: 10
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 82 vom 27. Sevtemver 1881. „Gräfin Verly, geb. Hamm.' ^ : (Orig^Ber. d. »Mer. Ztg.') Wien, 2S. September. DaS saubere Schwindlerpärchen, die .Gräfin Der!?' und ihr »Herr Sekretär,' über welche ich Ihnen am 24. Juli ausführlich berichtete (siehe Meraner Zeitung- No. KV vom 27. Juli), stand am Donnerstag uns Freitag vor dem Wiener Schwurgerichte. Gebürtig sind die beiden jchöueu Seelen, welche die Tauben nicht hätten besser zu> sammentragen

können, auS Preußen. Der »Herr Sekretär,' bekanntlich der Gemahl der gnädigen .Frau Gräfin-, heißt Johann Ernst Branden» durger, ist 34 Jahre alt und hat zu Treblain im Kreise Treptow daS Licht der Welt erblickt. Im Jahre 1366 erfüllte ihn der Sieg bei König- grätz mit solcher Begeisterung, daß er eine Summe Geldes unterschlug und außerdem zu Ohren der glorreichen Schlacht einen kleinen Betrug insce» nirte. Leider hatte daü Aach e n er LandeSgericht nicht den gewünschten Verstehstdumich für diese patriotischen

»« gericht Plauen auf 3Vz Jahre eingeladen hatte, weil er daS seinem Begriffe nach nichts hübsche sächsische Papiergeld auf eigene Faust durch anderes, selbst sadricirtes, ersetzen wollte. Dt« gnädige Frau .Gräfin', die Gattin deS Brandenburger, ist eme geborene Anna Krause, vttwittwete Hoffmant,. Neunundzwanzig Sommer hat sie bereits verlebt, davon einen im Zucht hause, und zwar, weil sie ihrem Manne be» seiner Geldoerbesseruag als liebende Gattin be« hilflich gewesen. Die Holde nennt Zeih

der Gedanke zur Reife, den Schwindet in Wien in Scene zu setze». Die Anklage berichtet hierüber folgendes: ., »Johann Ernst Brandenburger fuhr in den erste» Tagen des Juli nach Wien, nahm in einem Placi- rungsbureau, wo er sich für den Privat-Secretair der Gräfin Derly, geborenen von Hamm aus Holland, ausgab, die Maria Merten als Kammermädchen und , den .Sieger Abdul Gindi als Diener für dieselbe mit Mönatilöhnen von 20 fl^>uad A) fl. und voller Ver pflegung auf,begab sich .am IS. Juli in da? Hotel

. »zum weißen Roß' in der Taborstraße, stellte sich dort gleichfalls, unter Lorweisung einerBisitlarte auf den » Namen Gräfin Derly, geborme von Hamm aus Holland, al» deren Privaiftkretär vor, miethete vier «eben «nander liegende mit je einer Gangthür ver sehene Gassenzimmer und ein Dimerzimmer, äußerte, daß die Gräfin eine Villa in Hütteldorf habe, wohin da« größere Gepäck gebracht werve, sie werde am 27. Z«lt Abends von München ankomme» und e» möge ein Hotelwagen vom Westbahnhofe sie abholen. Ernst

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 30.07.1911
Umfang: 16
will Dir vertrauen,^ Alte,' erwiderte die Gräfin, -„er ist verlören ohne Hilfe, ich sehe es ja. Tue Dein möglichstes, und ich werde Dir danken, mag's ausfallen, wie es auch will!' Das häßliche, alte Weib schüttelte den Kopf, -aber. Ottoline eilte,feiner plötzlichen Eingebung folgend,' zu ihrer.Schatulle und kehrte mit einer grünseidenen Börse zurück, durch deren Maschen es trotz des mattni Lichtes des Krankenzimmers goldig schimmerte. Das. war -ein Mittel, welches besser wirkte als alle Wörte<-Die? grauhaarige

Hexe , wog - die Börse in der Hand -und steckte sie dann entschlossen in die Tasche; sie wolle ihr'Heil versuchen und machte sich dann auch) ohne Zögern ans Werk.' Aus einer ans Bast geflochtenen Tasche, die sie bereits mitgebracht hatte, ncchm sie verschiedene Näschchen und Pulver, mischte ^ in dem silbernen Becher, den die Gräfin ihr darreichte, fürsorglich einen' Trank' zürecht und flößte diesen dann' zur Hälfte-dem Kranken/ein, worauf, sie-gespannt auf die Wirkung - ihres ^ Elixiers wartete

verschwänden/ Noch wenig Minuten und-zt^efe, regelmäßige Atemzüge , verkündeten, daß -d« Verwundete in. festen Schlaf verfallen, sei. wandte sich d,e Alte triumphierend um, V!^WW»send mit der knochigen Hand auf den «wlummernden' hm - und^packte dännihremit- gebrachten Siebeu>achen zusmiiuic», nnr heimzugehen. Den enthusiastischen Dank der Gräfin wies sie kurz zurück. ,Hi hefst mi ja betalt.' Wie ein Wunder kam es den beiden Frauen vor, als Ludwig Günther am anderen Mittag bereits vom Lager ausstand

, und zwar den Arm in der Binde, blaß und angegriffen, aber mit einem Lächeln aus den Lippen ihnen entgegentrat. ' . »Philipp hat mir bereits getreulich. Rapport abgestattet,' äußerte er, ;,jetzt bin ich Ihr Schuldner, Frau Cousine.' Er beugte sich nieder, der Gräfin die Hand zu küssen, und blickte sie dann innig an. Was seine Lippen nicht aussprachen, das las Ottoline in den dunkln» Augensternen, welche, ein treuer Spiegel, alle Regungen dieser Jünglingsseele wiederzustrahlen Arenen. — Jetzt erst-kam

man dazu, das gestrige Ereignis durchzusprechen und seine Vermutungen und Gedanken darüber ailszutauschen. Die beiden Damen waren glücklicherweise körperliche und seelisch so gesund und kräftig daß keinerlei üble Nachwehen bei ihnen zu bemerken waren. Von Anfang an erzählt- die Gräfin ihrem Vetter das Abenteuer. Daß sich -ine Anzahl Marodeure und Spitzbubengenossen inner halb des gräflichen Gebiets zusammengefunden, konnte bei der Nähe der Niederlande, die so lange der Schauplatz des Krieges

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.01.1923
Umfang: 6
. Die .'umänische Regierung hat militäriche Verstär- .'lmgcn gesandt und bei der bulgar schen Regie rung gegen «den Einfall Protest erhoben. Durch die Blume. Noveletts mvn «Hella Gro h. . Nochdruck verboten!. Gerade als die Mine Gräfin di «Billaro den Maiglöckchenstrausz bezahlen wollte, fah fie neiden der Kasse einen« Anem«onenkorb in be zaubernd bunter Schöne. Sie überlegte, daß zu ihrem heutigen Abendtisch diese Anemonen eine heitere und frohe Krönung bedeuten könn ten, Heute, wo fie den jungen «Frauenkreis

ihrer Freundinnen allein bei sich hatte: denn« Pueblo hatte Klubsitzung. Die kleine, schwarzhaarige Verkäuferin machte ein bedauerndes Gesicht. Vor einer Stunde war der Korb verkauft wor den. Andere Anemonen waren nicht am Lager. Man bedauere unendlich. Und dabei befestigte sie geschickt einen Umschlag mit einer geschriebe- ' nen Adresse in dem «bunt brühenden Korbe. Die kleine Gräfin di Villaro sah noch einmal bedauernd auf den Korb. Und dabei entdeckte sie, daß die Vriefadre',^ eine merkwürdige Ähnlichkeit

mit der Handschrift Ihres Mannes aufwies. Die Mine Gräfin war bekannt durch ihre Geistesgegenwart. Sie sing nicht an zu zittern. Sie bestellte bei dem iFrcwlein einen Wuijchen langstieliger Rosen, die in der Ecke des Fen- ters standen. Und während die Verkäuferin )ie glühenden BHumen aus der breit ausbuch enden! Kristallschale herauszog, las die /kleine Gräsin die Adresse. Kein Zweifei, die Hand schrift war die ihres Mannes. Durchaus unbe kannt aber war ihr die Adresse: Eine Sennora Juans Dupedra

in der .....? — „>Jch danke, liebes Kind,' sagte die klein« Gräfin, „diese Blumen find beinahe so schön wie die Anemo nen. Nu«, man muß am!) anderen Leuten« eine «über div Hutschnur gegamgenj^ und die franzö sische Gesellschaft ^ Dnciinmtiüer un!d Kompo nisten hat «sich zu e'mvm äffenllüchen Protest gegen die A«usr.ützvn«g kla'silscher Musik für Jimmy-- und Foxtrobtänze entschlossen. Dieser Protest d«ürfie um eher vvn Mirkung sein, als «uO die svanzZstsche Negiemnsj geneigt ist, di>? Aktion der SchriktstÄler ,umd

und sind psul Aickdsrger bekörcZI. Kon?. K021 Mlro-InMMm-SLAM empfiehlt sick kür l.Zckt-, Krskt-, fisus- telepkon- unä Klingel-^nlsken. äusMIirunA sämtl. ei'nsctils^ixen kepsrsturen uncZ >1eu- .infertiAUnZmoäernsterSeicienIgmpenLcliirme im Ver^nü^ungs-^NTei^er äer .Mersner ^eitun^' sn?u?ei'Ten. Li'IIi^ u. LrwlA sicher^ ich das Freude lassen. Vielleicht bekomme nächste Mail die «Anemonen.' Die kleine Gräfin war nicht nur klug, sie war auch vorsichtig. Es gab Gesichts-Doppelgängeri «Handschriften-Doppelgänger

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Seite 4 von 6
Datum: 29.09.1925
Umfang: 6
'. Ab'-r u.>u!u.üi? W-i? 'heile v' pliitztich gegen sie>? „lind V'dellrud: Ä^ie jie slch freute! Die Aov- helt i.zül'il'rl,' ihr s-'N!>lich aiiv deil Altgen, alx- st« v^>>! ^-rusper .',i>ni<r?i>uU' dachte 'liiiti, I^rerpitel. Än, nächsten -lag kain die Gräfin Wiliderich Niich Sic l'uiil Ocholt, um sich nach dem Bvsir.5«,'»! dec Guifin,p» erkundigen, aber! !lau:n ^ scä) ei>>. ivenig beqlioni gemacht j Lui U)!V',i! u!>> sie aui!) schsn lo>lilatzte: - «Wis'.l ihr ca>> '.'ic-uesle, rncii.e sieben? Prosper

- ... ^ ct . pflichtet Haiben. Aber die Tatsache sokbst ist ver bürgt. Beide hatten an demsel-ben- T-ag „Jagd- Unfälle', wie es hieh — -natürlich nur angeblich. Sie dliellierten sich uor drei Ta«en in -aller Frühe auf Pistolen im Sta-d-twiildchen. Heinz soll sehr schwer verwundet sein, Ich glaube, ein Lunssensckuf,.' „Woher wissen Sie den-n- das Überhaupt, liebe Milderiä!?' smgie Gräfin Kleinentiiie mlf>< lranisil, „^^ieilclcht ist ec gar >tl^l>t wies?' Die <Lrö!iii Wilde»Ich ickbeite. „Es Ist wahrl Aber Namen darf

ich nicht nennen. Äermg, mein Gewährsmann mar dabeiI' -Gräsin Ooronsky sah ihre Enkelin Tinti, dl» wie oin Steinbild dasaß, unruhig cm. Sollt» Tinti, die, w>e sie leider bemerkt yatte, -sehr zum Flirt neigte, etwas mit Heidre gehabt haben? 1 intis Blässe beruhigte sie keineswegs. Auch stellte diese keine einzige FraM, machen nicht ein mal eine Bemerkung- «über öle Neuigkeit. Das sah ihr sonst gar nicht ähnlich. — .Wäre ich Loch -nicht -gerade in den letzten Wachet» krank geioesenl' fuhr es der Gräfin

durch den Kopf. «Wer weiß, was geschehen ist? Vielleicht hat sich Prosper auch varum so lange nickt bei uns Micken lassen.' Der Gedanke, Tinti könne durch ihre Äesall» fucht diese Heiratsaussicht ernstlich ^fährdet haben, tagte ihr heiß und k-ait Schauer durch den Körper. Noch eine uniede -tüasz bei Gräfin Wilderichs Neuigkeit, Diana. Sie stand etwas abseits an einem Seitenttschcl)et» und füllte Tee in die Tas ten, als die Work an ihr Qhr schlugen, lind ihr-e Finger gitterten- vlötziich so sch^-. dah

ihren Tee und -gingen dann in den Part, der im GoldglanA der sinkenden Sonne einen besonders romantischen Anblick bot mit seinen uralten B-aumyr-uppen und den malerlsch verwilderten Partien im Hl>ntevgrund. Gräfin Wilderich verabschiedete stch baü>. Ge» rade, als sie ihrem Kutscher das Zeichen zum Fortfahren gab, fuhr Wiltrud» Auto vor. Sie kam mich Prosper. Aber während die Prinzessin d>Ie Vermandten mit auHerondenMcher HerWmkM begvükte, war Prosper stets und Ämilich, wie die Gräfin sofort bemerkte

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Seite 3 von 8
Datum: 27.07.1881
Umfang: 8
sich der Zimmerkellner der Dame den Meldezettel vorzulegen, den diese auch sofort mit: Gräfin Margarethe Derli, geb. Hawm ouS Holland, nebst Sekretär und Diener- schaft, ausfüllte. Tags daraus erscheint der Sekretär beim Portier: „Würden Sie wohl so gut sein wir eine Anzahl hiesiger erster Firmen aufzugeben; wein? Gnädige will die Ausstattung für eine ZZerwandte hier besorgen.' Natürlich beeilte sich der Portier diesem Wunsche zu willfahren und vns.hen mit der Liste begab sich der Sekretär in die innere.Stadt

. Zuerst besuchte er verschiedene Konfektionäre, denen er mittheilte, die Gräsin Derli werde später kcmmen um Stcffe auszu suchen und dann mochte er auch bei dem Hof- Juwelier Mayer's Söhne «ine Visite. Einige Stuudin später fuhr wirklich bei den avisirten Geschäftsleuten eine Equipage vor. Neben dem Kutscher saß ein Mohr, im Fond deS Wagens aber lehnte eine Dame von sehr distinguirtem Aeußern. Der Equipage folgte ein Fiaker, welchem der Sekretär der Gräfin Derli entstieg. Und nun ging daS Geschäft

an, die Kommis flogen hin und her, denn die Frau Gräfin ließ sich die Waaren zur Ansicht im Wagen vorlegen und nach kurzer Zeit war man aller OrtS handelseinig. Die Gnädige fand nichts zu theuer, sie machte große Bestellungen, ersuchte die Waaren ihr am Donnerstag inS Hotel zu bringen, woselbst auch sogleich Zahlung erfolgen werde und nahm von allen Gegenständen eine größere Muster-Kollektion gleich mit. Am Donnerstag Vormittag fuhr die Gräfin auch bei der Firma M.yer's Söhne vor und suchte

dort einen Schmuck im Werthe von 25—30000 fl. auS. Dieser Schmuck sollte Nach mittags zwischen 2 und 4 Uhr inS Hotel gesandt werden, worauf der Juwelier aber nicht einging. Er war von einem internationalen Schwindler lchon einmal in empfindlichster Weise geschädigt worden und erklärte daher bestimmt, er sende nichts mehr in ein Hotel. Daraus hin zog die Gräfin ihren Auftrag zurück und fuhr zu dem Juwelen-Geschäfte von A. D. Hauptmaun und Komp. Von den ihr hier ro'getegten Schmuck suchen suchte

; auch von aller Unreinigkeit frei an Haut und Haar und! Gewandt So auch bei Kindern. DaS soll Zeichen sein. »Wer nun die sieben Gelübde geloben und halteu .will. der trete hervor und reiche mir die Hotel, waS demselben auch recht war. ES war Nachmittags 4 Uhr. Der Juwelier war gerade im „weißen Roß' erschienen, hatte den Schmuck abgetiesert und harrte, nebst andern Geschäfts- leuten, tie sich eingefundm hatten, in einem Vorzimmer der Frau Gräfin, der Zahlung, da wurde die Aufmerksamkeit der Wartenden plötzlich

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Seite 7 von 8
Datum: 12.02.1905
Umfang: 8
, Oberst Theodor Hanke Edler v. Maasfell», infolge Schlagflusses gestorben. Er stand erst im 40. Lebensjahre. Gräfin Montignoso. Florenz, 10. Febr. Als Graf Carlo Guic- ciardini die über ihn verbreiteten und in den sächsischen Blättern veröffentlichten Gerüchte über feine Beziehungen zur Gräfin Montignoso er fuhr, geriet er in starke Aufregung und sagte mit der größten Entschiedenheit: „Als Edelmann habe ich die Pflichten und Rücksichten, die ich der Gräfin Montignoso schuldig bin, keinen Augen blick

vergessen und für die des Mitleids würdige, unglückliche Frau nur aufrichtiges Mitgefühl emp funden. Wer das Gegenteil behauMt, sagt die absolute Unwahrheit und begeht ein schweres Unrecht.' Dresden, 10. Febr. Die italienische Re gierung hat die vertrauliche Mitteilung hieher gelangen lassen, daß sie ihren Organen keinen Beistand bei dem Versuche gestatten könnte, der Gräfin Montignzso ihr Töchterchen mit Brachial gewalt zu nehmen. Florenz, 11. Febr. Gräfin Montignoso wurde gestern vor das deutsche

Konsulat geladen, wo Justizrat Dr. Körner in Anwesenheit des Kon suls den Befehl des Königs zur Auslieferung des Kindes vorlas. Gräfin Montignoso aner kannte das Recht des Königs, über das Kind zu verfügen, verweigerte jedoch dessen Herausgabe entschieden lund erklärte, nur der Gewalt zu wei chen» woraus die Erklärung der Gräfin pro tokolliert ward. Körner reiste hierauf nach Rom, um bei der Regierung um Assistenz bei der Weg nahme des Kindes anzusuchen. Körner erklärte, die Gräfin führe das Leben

einer Cocotte und sei ungeeignet zur Erziehung der .Prinzessin Mo nika. Das Zerwürfnis der Gräfin und ihrer Ge sellschafterin, der Gräfin Fugger, wurde durch die Beschuldigung, die Gräfin Fugger sei ihr vom sächsischen Hofe als Spionin beigegeben worden, verursacht, wahrend sie den Überwachungsdienst der zweiten Gesellschafterin, Frau Moreno, be sorgt. Florenz, 11. Febr. Die Prinzessin Monika ist krank. Die Gräfin erklärt bestimmt, sie sei das Opfer nichtswürdiger Ränke, die vielleicht sogar

von einer ihr nahestehenden Seite gesponnen wurden. Dresden, 11. Febr. Seit gestern nachmit tags ist hier das GeÄcht verbreitet, daß, Gräfin Montignoso Selbstmord verübt habe. Zur Shveton-Affäre. Paris, 11. Febr. Die Anklagekammer hat den Einstellungsbeschluß in der Affäre Syveton bestätigt. Rußlands innere Lage Petersburg, 11. Febr. Ein Beamter und eine Anzahl von Agenten umstellten nachts das Haus Wittes und nahmen eine genaue Unter suchung aller Privatpapiere vor. Der Zweck dieser Erstaunen wachrufenden Maßregel

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1891
Umfang: 8
(Meraner Hof); Oberstlieutenant Franz Bessenyey de Galüntha aus Budapest (Deutsches Haus); Glas und Gräfin GoeS auS Kärnten (Haß- surther.) . sA r i st'v.k-x. a t isH^e S Kränzch e«.) Gestern Wlch- fayd^ wiederum, in den MNm^deS) Kurhauses eiy^ DLnzchttt^M»- Picknick, arrangirt von mehreren Mitgliedernider hohen Aristokratie, statt, bei welcher igegett waren: Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog Ludwig ictor mit seinem Adjutanten Grasen Wurmbrand; Fürst-und Fürstin Lobkowitz, Fürst und Fürstin Windischgrätz

, Fürstin Caroline Windischgrätz, Graf und Gräfin Neipperg, Graf und Gräfin Wolkenstein, Gräfin Czernin, Gräfin Wydenbruck, Graf und Gräfin Pejaesevich; StistSdame Gräfin Caroline Bukuwky, Gräfin Marie de Zasse» Hofdame der Frau Herzogin v. Württembergj Baron u. Baronin Brenner, Major Mon- tenachi Obersthofmeister' de5Herzogs von Württemberg. Da» Kränzchen -hegamsM'-9 Uhr und wurdk,inqnim^5' tester Weise bis gegen Mitternacht sortgesetzt, um welche Zeit- das- Souper^ begann.- Gegen' ein' Uhr' begann

der Tanz aufs? Reite undi endete. erst> um 3! Uhr, um welche Zeit ^ Erzherzog i Ludwig: Victor sich zurückzog- An Quadrille und: Cotillon, welche vom Grafen Mipperg, mit großer Verve arrangirtwurdeu.be- theiligten - sich zwölf Paqre; der: Cotillon dauerte nicht weiliger als anderthalb Stunden. WaS. die Toiletten be trifft/ so erschienen Fürstin Lobkowitz' in rother Seide mit gelbem Aufputz/ Fürstin' Windischgrätz in weißem Seidenbröcat/ Gräfin Neipperg in blauem AtlaS mit Spitzen; Gräfin Wolkenstein

in schwarzem Spitzenkleid; Gräfin Czernin in weißem AtlaS mit rosa Ausputz, Grafin Wydenbruck in weißer Seide mit Gold-Aufputz; Gräfin Pejacsxvich in grün und weißer ^Toilette. Eine verschwenderische Fülle von Brillanten fehlte selbstver ständlich nirgends. sGoldene Hochzeit.^ Im engsten Familien kreise feierten gestern die Eltern des hiesigen Spanglermeisters, Herrn Peter Fiegh in bester Gesund heit und Rüstigkeit das seltene, schöne Fest- der goldenen Hochzeit. Im Sk LeonhardSkirchlein- ver einigten

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Meraner Zeitung
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Seite 11 von 14
Datum: 26.11.1909
Umfang: 14
Nr. i4s Seite 9 45 Sew eigener Feind. Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten) tFortsetzung) Es war zum ersten Male etwas wie Schmerz in Ulrichs Stimme; in Saffis verängstigte Mienen trat^ ein erlösender Zug. ! . „Gräfin' Sabine',' rief sie . erbittert, „hätte keinen anderen Zweck, als in der scheinbaren SHuld Her„Gräfin.eiue Waffe. zu haben, - Gräfin Riccarda zu knechten, wie,sie. alle knechtet, die. in ihren'Kreis geratend Was ist Gräfin Sabine Ehr^LebenundMü^jhrer Mitmenschen?. Mitlel

Feind ist ihr eigenes JA Und zn einem Feind gegen sich selbst hat ^Gräfin-Sabine auch Sie herangebildet, Herr Graf. Sie l«Men nicht lachen und glücklich sein. Jmmerim Kampf mit ihrem Ich, nahmen Sie ein- junges- und schönes Weib, wie ein sich Opfernder, und jedes Opser. das Ihnen gebracht wurdet erschien Ihrer Selbstsucht nur ein schul diges ^bu^ Sie.sahen die Frau, die Sie liebte, an - Ihrer - Seite darben, aber es war Ihnen' un- bequem^ ihr^Ljebe zu zeigen, Sie ließen sie ein sam gehön

, bis ein änderer in ihren Weg trat, der ^iellncht^ihr ^Herz^ wärmer schlagen machte/ weil M so einsam wär^ dem aber Gräfin Riccarda nie;» nie, ich wiederhole es, wie diese Frau hier teuflisDkhaüptet/ in die Arme sank Säbine schloß die Augen, als kämpfe sie mit einer Ohnmacht. Wenn dieses Mädchen? Nein, es war nicht auszudenken.. Saffl hatte jetzt ihre ganze Selbstbeherrschung wieder gefunden. „Es ist Tatsache, Herr Graf, dc»5 Gräfin Ric carda telegraphisch gebeten hatte, nach Rotenstein kommen zu dürfen

. Die Depesche, die nicht in die Hände des Herrn Grafen gelangt, wurde von der Gräfin Sabine abschlägig beantwortet. Ganz nieder gedrückt und zerschmettert, daß man ihr die Rück kehr nach Rotenstein verweigerte, und gefoltert von der Gegenwart des Prinzen, schrieb die Gräfin noch einmal an Gräfin Sabine, da, wie sie sich ganz richtig sagte, der Weg zu Ihnen nur durch Gräfin Sabine ging. Gräfin Riccarda bat ihre Peinigerin in den stehendsten Ausdrücken, ihr zu nrelden, ob Sie, Herr Graf, es wären

, der ihre . . , . . ^Rückkunft nicht wünschte, oder ob es der Wunsch Dis'Frau,- die sie schützen sollte als ihres! der Gräfin sei. der Gräfin Riccarda fern halten BMers-Weib>. die wollte sie erst Hineintreiben7 sollte. Gräfin Riccarda versprach, freiwillig zu m 'd»5 '.ckm'es,Han»tt kein Mheben gehen, wenn sie die Liebe ihres Mannes und mehr gäb. Und^ daß ich jetzt auch die Wahrheit seine Achtung verschertzt hätte, trotzdem sie sich behaupte Herr Gras, auch dafür habe ich den keiner wirklichen Schuld bewußt und —' Beweis

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 01.10.1925
Umfang: 6
, den Erlaucht mir erieilt habenI' Sie verschwand. Die Gräfin wandte sich, um in den Salon zurückzukehren. Prosper folgte ihr stumm. Er befand sich Immer noch In großer Verwir rung und war ebenso lmzusrieden mit sich selbst,, als mutend tilx^ das Erscheinen her Gräfin, ob- wohl er so ziemlich sicher war, das» sie nichts geschen Halle. Der 'Mch, aus dem er mit Diana gestanden, war durch den grünen Seidenschirm der Hänge- lmitpe t'.ieinlich!n Dunkel gehüllt. Auch mußte die iirosle, tüslerartige Lompe

durch eine Lüge ge- muschi hatle. Der e'.ftc l'es!^. Äorwaud nmszte i» üen i'.ichjieu Inigen rruliilen iverden, um un- auffällig soinu?omlnen. Auf den Knien mußte sie <Zott noch decken, daß es wenigsten» mit Anstand geschahen konnte. Wie schrecklich, wenn die Gräfin — gesehen hätte! Nie würde man ihr geglaubt haben, das; sie uwschnldig war im lenem Kuß, der sie selost völlig iivermischt hatte — umd doch so ilih war — solch eine unvernünftig« Seligkeit in ihr ausgelöst hatte anstatt Zorn und Empörung., Nein

, niemand würde Ihr geglaubt haben. Wie eine Dirne hätte man sie hinauagewlesen ans diesem Hause! Gotttob, dieser Gefahr war sie entgangen«. Die Griifin hatte nichts bemerkt, so scharfe Augen sie sonst auch besah. Unten fuhr das Auto der Prinzessin vor. Stimmen erwnten im Flm, die Haustür wurde geüsisinet. Alle begleiteten die Mist« hinaus. Dann fuhr da» Auto >ab, Dötting» Equipage foigle, es wurde wieder still. lS. Kapitel. Än diese Stille hinein schrillte die Klingel au» dem Zimmer der Gräfin

plötzlich Sturm. Laut und anhaltend duvckaellt» st« da» Hau» unmit telbar nach der Abfährt der Gäste. «Gleich daraus klopfte Knauer an Dianas Tllr. »Erlaucht nmnischen Fräulein o. Dle-tsn sofort zu smechen.' Diana stand lvie vcmr Blitz getwffen. Als bätte es ihr jemand in die Ohren geischriön, so beutlUH wußte sie plötzlich: „Die Gräfin hat es doch gesehen und will nun Gericht halten über dick!' Nie im Leben Hatto sich Diana vor Irgend etwas gefürchtet. Jetzt aber wankte sie taumeln»- den Schrittes

den düsteren Korridor entlang. Ihre Knie zitterten und ihr Herzschlag drvhke zu stocken. Schon der erste Mick, als sie das Zinmrer der Gräfin betrat, zeigte ihr, daß sie richtig ver mutet hatte. Die Gräfin stand hochaufgertchtet neben dem Tisch, scharf von der Hängelampe beleuchtet. Die Züge ihres grauweißen Gesichtes waren furieichäft oerzerrt. Der Blick, mit dein sie Diana skm»n maß, hatte etwas Medu-setthastos. „Sie werden sofort Ähre Sachen packen', sagte sie herrisch ohne jede Einleitung

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 13.01.1904
Umfang: 16
im Münchener Schau spielhause aufgeführten Dramas „Zapfenstreich', Schriftsteller Franz Adam Bey er lein aus Leipzig, ist aus München hier eingetroffen. (Todesfälle.) Am Samstag abends starb in Obermais Graf Camille du Parc, k. und k. Kämmerer, nach kurzem Leiden im 69. Lebens jahre. Die feierliche Einsegnung fand henke, den 12. ds., um 3 Uhr nachmittags im Trauerhause Schloß Rubein statt, worauf die provisorische Bei setzung aus dem Friedhofe in Untermais erfolgte. Die Parte zeichnen: Anna Gräfin du Parc

, geb. Gräfin Bocholtz-Afseburg als Witwe; ferner Therefe Freifrau v. Hoheubühel, gen. Heufler zu Rasen, geb. Gräfin du Parc; Robert Graf du Parc; Johann Freiherr v. Hohenbühel, genannt Heufler zu Rasen, k. u. k. Kämmerer und Major im Ulanen-Reg. Graf Paar Nr. 13 ; Marie Const. Freiin v. Hohenbühel, gen. Heufler zu Rasen; Manrice Graf du Parc; Marie Gräsin du Parc, geb. du Colombier; Jda Freifrau v. Egkh Und Hungersbach, geb. Gräfin dn Parc; Adele Mar quise de Murinais, geb. Gräfin du Parc

; Victorine Gräfin du Parc, Klosterfrau der Re- demptoristinnen in Grenoble; Leonie O'Kerrins Hyde, geb. Gräfin du Parc; Maria Gräfin du Parc, geb. Baronin Bonin; Heinrich Graf du Parc; Alain Graf du Parc; Luch Gräfin du Parc, geb. Gräfin Zürich; Anne Maria Gräfin de Solages, geb. Gräfin du Parc; Charles Graf du Parc; Adele Freiin v. Egkh Und Hungersbach, geb. O'Kerrins Hyde. — Pantine v. Dormizer, geb. v. Salemfels, gibt im eigenen Namen und namens ihrer Nichte Ottilie Goldschmidt, geb. Przibram

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 14
Datum: 23.08.1895
Umfang: 14
betrieb, man wußte im Schlosse doch davon, nachdem die Flucht des Mädchens im Dorfe allgemeine Aufregung hervorrief. Gros Morton leugnete natürlich am vorsichtiges Befragen; er blieb, immer der lachende Weltmann. Was der Gesellschaft und auch der Gräfin unbe kannt blieb war die Komödie der Trauung. Hierin halte Morton mit einiger Vorficht operiert. Alles andere aber levgnete er mit einem Ton, der niemanden glauben machte, er sei wirklich unschuldig. UebrigenS waren dergleichen Extravaganzen Vorrecht

« des AdelS, dessen Vertreter solche kleine LiäsonS nur angebracht fanden. Frau von Hamilton, eine alte Dame, spielte in treffender Weise auch aus dieses Gespräch an. Ihr Verhältniß der Gräfin gegenüber gestattete ihr solches. Die Schloßherrin verzog den Mund zu einem seinen Lächeln. »Meine Liebe,' sagte sie ruhig, «ich glaube nicht einmal an das umherschwirrende Gerücht. Aber selbst wenn eS so wäre, ich wüßte doch, daß Morton im ge gebenen Falle sich der ganzen Pflicht bewußt ist, welche sein Stand

ihm auferlegt.' Frau von Hamilton nickte befriedigt. .Niemand wird Anderes erwarten und meine kleine Nichte wirst sich keineswegs zum Richter über diese untergeordnete Sache auf.' .DaS ist sehr vernünftig von Frau von Garjac I antwortete die Gräfin. ,Es wird ihr, wie ich hoffe, nur Glück bringen.' Ein Diener näherte sich der Gräfin. Offenbar brachte «c irgend eine Mittheilung. ,WaS ist vorgefallen? Irgend eine Nachricht von dem Grasen?' .Nein,' erwiderte der Diener; .Frau Gräfin wollen vergeben

. Der neuernannte Waid-Ausseher ist draußen und bittet, der Frau Gräfin eine Mittheilung machen zu dürfen.' .Was will er?' »So viel ich verstand, handelt eS sich um Wild diebe, welche plötzlich wieder austauchten, nachdem sie jahrelang nichts mehr von sich hören ließen.' .Lassen Sie ihn hierherkommen,' entschied die Gräfin nach kurzem Besinnen, .obwohl eS dienlicher wäre, der Mann machte morgen meinem Gemahl seine Mittheilungen.- Wenige Worte klärten die Gesellschaft auf, und einige Augenblicke später näherte

sich der Waldhüter mit dem Diener. Es war ein kräftiger Mann mit entschlossenem Aeußeren, den offenbar die ganze vor nehme Gesellschast nicht einzuschüchtern vermochte. Den Hut in der Hand, machte er vor der Gräfin eine kurze, plumpe Verbeugung und wartete aus eine Frage. .Sie find der neue Waldhüter?' fragte Gräfin Alice. »Ja, Frau Gläfin, feit einem halben Jahre ange stellt. Ich liebe den Wald, und das Blut wird mir warm, wenn ich höre, daß die Wildschützen mir das Wild vor der Nase wegknallen! Die offene

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.08.1881
Umfang: 8
Monat und eine! KzstaeldcS von SD kr. per Tag erhalten, « war vier Tage im Neuste der Gräfin, bestritt für dieselbe allerhand kleine Auslagen im Gefammtbetrage von IS fl. und fordert daher von Brandenburg 45 fl. Richter: (Zu dem Geklagten). Man hat bei Ihrer Ergreifung in Jhr'.m Besitze einen Betrag von 80 fl. gefunden und eS hat Ihnen Ihr Herr Untersuchungsrichter wiederholt zneredet, den Ansprüchen deS annen Mohren gerecht zu werden, wann» weigerten Sie sich dennoch, denselben zu zablen

aufgenommen. — Richter: Sie hatten die Gewissenlosigkeit, ihn für Ihre Frau, die sie als Gräfin ausgegeben haben, aufzunehmen, daher sind Sie verpflichtet, ihm den rückständigen Lohn und für die vierzehntägige Kündigungsfrist das Kostgeld zu zahlen. — Geklagter: Er verlaugt aber noch löst., die soll meine Frau bezahlen. — Richter: Nein, Sie haben zu zahlen, weil Sie dem Kläger bei der Aufnahme bedeutet haben, er möge die kleinen Auslagen für die Gräfin bestreiten.— Geklagter

: Er hat aber nicht so viel ausgelegt, als er verlangt. — Richter:Nun, wir werden «S sofort von dem Kläger hören, (zu dem Letzleren), können Sie Ihre Ansprüche genau detailliren? — Klä> ger: Kann ik AlleS beweisen, ab ik geben für Equipage der Gräfin S fl. 70 kr, war ik mit Gräfin im Prater, hat Gräsin getrunken Bier und hat gesagt Kutscher und Mohr soll auch trinken, Bier aber zahlt hat Gräfin nit. Sekretär hat gesagt: „Abdu zahlen!' hat Abdu zahlen müssen für Gräfin Bier (seufzend), o, arme Abdu so zu betrugen, hat Gräfin Dunt

, warum läßt sie Kutscher auch trinken, armer Abdu hat Freude gehabt, daß er ist ge kommen zur Gräfin, die Fahrt im Prater und hat so guteS Erz, daß zahlt kie Mohr und Kutscher Bier, is böse Gräfin, daß sie laßt Mohr zahlen, und (weinend), o kann ik gar nit sprechen, armer Abdu . . . Der Kläger de- taillirt unu genan die Auslagen, die er für die „Gräfin' bestritten und wird nun von dem Richter in Eid genom men. Diese Formalität ist sehr interessant, denn Abdu Gindie ist Mohamedaner. Der Richter hält

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Meraner Zeitung
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Seite 13 von 14
Datum: 21.11.1909
Umfang: 14
. Da ist es, es kommt näher. Hörst dn nichts, Sabine? Die Gräfin sah plötzlich mit starren Augen nach der Tür, die leise, fast unhörbar geöffnet wurde. . Saffi stand in dem Rahmen derselben, bleich, mit -wild zerzaustem Haar und durchnäßten Kleidern, von denen schmale Wasserstreifen auf die^Diele sickerten. Von dem kleinen, ' dunklen Filzhut rann das Wasser-wie in kleinen Bächen herunter. Säbine unterdrückte nur mit Mühe einen Schrei. Wie kam das Mädchen hierher, was wollte sie? Ulrich sah fassungslos

in das bleiche Gesicht Saffis, die sich ^ kaum noch auf den Füßen halten konnte. „Saffi!' rief er beklommen, „ist etwas ge schehen? Um Gottes Willen kommen Sie doch zu sich, Kind. Sie sind ja ganz erschöpft, wo kommen'Sie denn her?' „Wie kannst du es wagen, unangemeldet hier hereinzudringen', schnitt Gräfin Sabine Ulrichs Rede! ab. „Sofort gehst du auf dein Zimmer. Wenn du dich erholt und gesäubert hast — ich verstehe nicht, wie du in dieser Verfassung die Dreistigkeit haben kannst, uns vor Augen zu kommen

M ver lassen? „Gräfin Ricearda ist verschwunden', kam es wie ein Schluchzen aus Saffis Munde, dann sank sie wieder halb ohnmächtig in den Stuhl zurück. Sabines Lippen entfuhr ein heiserer Schrei. Ulrichs wurde leichenblaß. Aber äußerlich ruhig, trat er an ein kleines Tischchen, auf dem ein Weinkrug stand. Er füllte ein Glas und führte es Saffi an die Lippen, die es in durstigen Zügen leerte. „Sie haben den weiten Weg zu Fuß zurück gelegt?' fragte er mit einem weichen, fast zärtlichen Klang

in der Stimme, ein Klang, der Saffi schon öfter erschreckt, und der Saffi jetzt auch aufhorchen ließ. „Armes Kind, bei dem Wetter, erzählen Sie.' Saffi sah unsicher zu ihm auf. Langsam kehrte das Blut in ihre Wangen zurück. Es war kein Wagen in Karersee aufzutreiben, die Post war eben fortgefahren, als wir das Schreckliche entdeckten.' „Was habt ihr entdeckt?' Sabines Stimme fragte es streng, und doch klang es wie jubelndes Frohlocken hindurch. „Als ich heute morgen in das Zimmer der Frau Gräfin trat

', berichtete Saffi, „war das Bett unberührt und Frau Gräfin ver schwunden.' «Hat . man sie nicht gesucht', fragte^ Ulrich tonlos, während seine Zähne hörbar, wie 'im Frost bebend, aufeinander schlugen. „Es ist alles geschehen, Herr Graf, den ganzen See hat man durchsucht Seine Hoheit, der Hrinz von.Durlach, haben sich selber an den -'Nachforschungen beteiligt, aber man hat nicht die kleinste Spur von der Gräfin entdeckt.' „Prinz Maso?' fragte Ulrich erstaunt. „Er ist noch in Karersee? Mein Bruder sagte

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Seite 2 von 10
Datum: 11.08.1885
Umfang: 10
Zuge, welcher die Leiche gebracht, trafen ein: Se. Ex cellenz Franz Graf Meran mit Gräfin Theresia Meran nnd den Söhnen Grafen Johann und Franz, Frau Wtw. Händl von Rebenburg, Hoenl von Rebenburg, k. k. Major mit Frau, Major Nocoicki mit Frau, und Wtw. von' Kallina. Diese Herrschaften fuhren per Equipage nach Schönna, langten gegen II Uhr dort an und begaben sich sofort in die Capelle des Mauso leums, woselbst die Einsegnung der Leiche statt fand. Der Sarg wurde in der Mitte des kleinen

-und Telegraphen-Amt Aussee, Die Gemeinde Grundlsee, ' Das Regatta-Comite in Grundlsee, Die Stadt Meran, Der k. k. Hauptschießstand Meran/ ' u Herr von Sölder in Meran, . ! Die Gemeinde Schönna, ' ' Die freiw. Feuerwehr Schönna, Die Schützengesellschaft in Schönna. - ' Wir sind in der Lage aus dem Leben der Dahingeschiedenen noch einige characteristische und anmuthige Züge berichten zu können. Vorerst müssen wir jedoch eine romantische, im Munde des Volkes stets wieder auftauchende Erzählung, wie die Gräfin

theilnahm, zum ersten Male, und war der Eindruck, den das damals in vollstem Reize der Jugend und Unschuld ^prangende Mädchen auf den hohen Herren machte,' ein derartig tiefer, daß offenbar schon damals der Gedanke sie zu heirathen in ihm auftauchte.'An der Stelle dieser ersten Begegnung, einem an muthigen, von herrlichen Bergen - umgebenen Platze, ließ die Gräfin später einen Gedenkstein mit dem betreffenden Datum setzen. Nach einem im Besitze der Familie befindlichen Miniatur« bildchen zu schließen

, Muß die Gräfin damals eine ganz reizende Erscheinung gewesen sein, frisch, lebhaft, geistvoll, der Teint von zartem Weiß mit gesundem Roth gemischt, Augen und Mund fein geschnitten. Ihr liebenswürdiges, unbeschreib lich einnehmendes Wesen, ihr bewundernswerther und auch allgemein bewunderter Takt im Verkehr mit der höchsten und feinsten Gesellschaft sowohl, wie mit Leuten aus dem Volke - eroberten ihr die Zuneigung, mindestens die Achtung Aller. Ihrem ganzen Leben konnten

und können selbst die Feinde ihrer Geburt nicht das allergeringste nachsagen, andere Feinde hatte sie wohl keine. Daß sie ihrer bürgerlichen Abstackmung wegen ursprünglich in aristokratischen Kreisen viel zu dulden hatte, ist bekannt. Das Kaiserliche Haus jedoch war ihr wohlwollend, vor Allen die edle Kaiserin Carolina, Angusta. Unser Kaiser war nie in Graz. ohne die Gräfin Meran zu besuchen. Bei ihren Besuchen Gasteins machte ihr Kaiser Wilhelm regelmäßig seine Aufwartung und lud sie öfters zum Diner und Thee

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Seite 5 von 8
Datum: 05.02.1889
Umfang: 8
Nr.L9 Meraner Zeitung. Seite 5 AWimmm Fremde. Villa Aders Nelly Commer-Karkowska, Wien. Hotel Austria Stefanie Gräfin Wenkheim; Fr. M. Walter, Ungarn. Hotel Erzherzog Johann Max Obexer uns Olga Obexer, Innsbruck. Hotel Erzherzog Rainer S. Freudenthen, Wien. Hotel Forsterbräu Carl Hlava, Brixen. Fllippiuum Joh. Erlwein, Bamberg. Villa Glückauf L. v. Faski m. T., Coblenz. Hotel Habsburger Hof H. Rosenbaum m. Fr., München. Hotel Haßfurther R. Rapp, Wien: M. Psaff, Lübeck; G. I. Dopp

«te O« ta K. k. Ktzirksgericht Meran am 24. Januar 1889. Der k. k. Bezirksrichter: Dr. Widmann. Unversöhnlich. Roman von E. H. v. Dedenroth. (76 Nachdruck vrrdotk». (Fortsetzung,? „Welche Bürgschaft kann Dir das geben?' forschte die Gräfin. „Wenn dieser Advocat auch Deinen Bruder vertheidigt hat, nachdem er Deinen Vater durch seine Angriffe in der Kammer um seine Stelle gebracht, so beweist seine Gegenwart bei einem Exceß, der jeden falls stattgefunden hat, doch nur, daß ein solcher vor bereitet war. Für Deinen Bruder

, für den Namen Ellerbeck kann es eben nur sehr Peinlich sein, wenn er wieder bei einem Processe eine Rolle spielt. Das hätte Herbert unter allen Umständen vermeiden, davon hätte ihn Jeder abhalten müssen, der eS gut mit ihm meint.' Wie wir sehen, war die Gräfin also nicht von allen Beziehungen, die zwischen Flemming und der Familie Ellerbeck obgewaltet, unterrichtet. Ihr Be fremden stieg daher, als Helene mit einer Bewegung, die sie nicht zu verbergen vermochte, die Erwiderung gab, Herbert

habe keinen bessereil Freund, als Herrn Flemming. „Du scheinst Dich mit großer Wärme für den Ad- vocaten zu interessiren?' Helene ward die Antwort erspart, aber nur durch eine Ueberraschung, die ihre Verwirrung aufs Höchste steigerte. Die Zofe meldete Herrn Georg Flemming, sie sagte, er bitte darum, das gnädige Fräulein sprechen zu dürfen. Die Stirne der Gräfin zog sich in düstere Falten. Sie hatte in der Curliste den Namen Helenens nicht eintragen lassen, die Verwirrung Helenens bestätigte den Argwohn

, daß nur mit ihrem Borwissen ein Fremder so leicht ihre Adresse erfahren haben könne, die Helene noch nicht einmal ihrem Bruder mitgetheilt hatte. „Meine Nichte bedauert, Herrn Flemming nicht empfangen zu können, wenn der Herr ihr etwas mit zutheilen hat, will ich das entgegennehmen,' sagte die Gräfin zur Zofe. „Verlasse das Zimmer,' fügte sie in strengem Tone zu Helene gewendet hinzu, „so lange Du unter meiner Obhut stehst, dulde ich die Pflege solcher Bekanntschaften nicht.' Helene gehorchte. Einige Minuten später

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