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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 13.03.1915
Umfang: 16
, den 16. ds., zum erstenmalean unserem Städte theater gegeben wird, der Erfolg gesichert sein dürste. DeMlkt' Eck Stütk voll beißender Kritiken Nlbions Morherchhast', Die mit unseren Ve- Lrikerzog kercklnanck Rar! ^ (Ferdinand Vurg). Meran, März ISIS Aus München erhielten wir gestern abend die Drahtnachricht, daß nachmittags in aller Stille die Einsegnung der Leiche Ferdinand Burgs in Anwesenheit der Witwe de? Ver blichenen, der Erzherzoginnen Maria Thei rese, Maria Annunziata, der Prinzessin Elisabeth von Liechtenstein

, der Herzogin Karl Theodor, der Eltern der Witwe, so wie der Herren der österr.-ung. Gesandtschaft stattfand. Den Sarg schmückte ein prächtiger Kranz des bayrischen Königspaares. Nach der Einsegnung der Leiche fand die Neberführung nach Obermais bei Meran statt, wo morgen (13. ds.) die Beisetzung erfolgt. Ueber die Krankheit und das Ableben des ehemaligen Erzherzogs Ferdinand Kart er-, fährt die „Korrespondenz Hoffmann' folgende Einzelheiten: Ferdinand Burg war vor einigen Wochen aus Kaltenkirchen

ungünstig einzuwirken begann. Zu Anfang dieser Woche hatten die Aerzte noch die Hoffnung, daß der Kranke das Lei-, den werde glücklich überwinden können, doch vor zwei Tagen traten wieder schwerere Herzq störungen verbunden mit Atemnot auf. - Das Hinscheiden erfolgte nach Empfang der Sterbesakramente am Mittwoch um halb IL Uhr nachts in Gegenwart seiner Familie, insbesondere: auch der aus Wien eingetroffenen Maria Therese, der Stiefmmutter Ferdinand Burgs, und ihrer beiden Töchter, Maria Annunziata

und Prinzessin Elisabeth von und zu Liechtenstein. Die Leiche Ferdinand Burgs ist heute hier eingetroffen und soll, wie wir hören, in aller Stillh auf dem Untermaiser Friedhof provi-, sorisch beigesetzt werden. ES verlau'.e^, daß sie später in einem bei seinem Besitze Schloß Rottenstein hier zu errichtenden Mausoleum beigesetzt werden wird. Schloß Rottenstein ragt aus seinem präch-, tigen Park weithin sichtbar aus dem Villen-, und Gartengelände von Obermais, aus dem Kranz von Burgen hervor. Es gehörte einst

, bis es endlich in sichere Hände gelangte, indem es die Kai> serin Karolina Augüsta ankaufte und Sr. kals. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig abtrat, von dem es der nun Heimgegangene geerbt. Auch Kaiser Franz Josef nahm in Rottenstein, das nun auch mit Rosenstein vereint ist, wieder-, holt Ausenthalt. ... Wir haben gestern bereits die Hauptmo mente aus dein Lebenslauf Ferdinand Burgs geschildert und seines Verzichts auf die Wür- den eines Mitgliedes des Kaiserhauses Er-, wähnuna geran. Wir mmochten dieses Bild

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
. Außer den k. k. Behörden iu der Stadt, war der Gemeinderath mit dem Bürgermeister und dem Vicebürgermeister an nichts Bessere» thun, als in den Krieg ziehen nnd sich von den Preußen todt schießen zn lassen. In seiner Desperation verließ denn auch Graf Ferdinand das Schloß in seereter Weise, bei Nacht und Nebel, und schwur zur Fahne. Er that sich in mancher Action hervor, war stets an gefährlicher Stelle nnd avancirte gleich zum Offieier, als der General erst seinen wahren Namen und Stand entdeckt

hatte. Stolz auf seine Meriten und gnte Conduite kam Graf Ferdinand nach dem letzten Feldzug zurück und fand zu feiner grausamsten Enttäuschung und Consternation seine angebetete Comtesse als die Gemahlin seines Vaters, des Grafen Stephan. Nun verkehrte sich die Assection von beiden Seiten in Haß. Gras Ferdinand vermochte es nicht, seiner jungen schön- nen und stolzen Stiefmutter mit dem gebührenden Respect nnd gehörigen Courtoisie zu begegnen, und sie hinwiederum schien irritirt, den verloren geglaubten

Sohu als braven Soldaten wohlgesittet und in seiner weißen Uniform gar schön und stattlich wieder zu sehen. Sie fand nur zu bald Occasiou und Pretexte, gegen ihn allerhand maliciöse Cabalen zu spinnen, da Graf Ferdinand sich plötzlich wieder in den Wirbel des allerwildesten Lebens stürzte nnd das Geld mit vollen Händen verschwendete, wie ein Wahnsinniger. Die junge, schöne Dame hatte, wie leicht zu verstehen war, den alten Herrn vollständig zu dero Submission Diener gemacht und besaß die größte

- ten, so sollen sie die Unehre davontragen, gleich ihm. Das gräfliche Paar war wiederum von Wien nach dem Schlosse im Böhmerwald übergesiedelt und Graf Ferdinand war ihnen gefolgt. In dem Städtchen Eandeuburg arrivirt, das unter der Hoheit der Grafen von Brandan stand, vertauschte er seine Kleider gegen das abgerissene, geflickte Gewand eineS Bettlers, hing sich eine Tasche n,n, schnitt sich einen tüchtigen Knotenstock und setzte sich am nächsten Sonntag vor die Kirchenthür. Da fügte

es sich, daß eiue Jungfer ans dem Städtchen, die Tochter des Goldschmiedes König, als die Erste znr Kirche kam, ein gar hübsches, freundliches Mädchen. Sie sah den schmucken Bettler, blieb mitleidig stehen und fragte ihn, ob er Soldat gewesen. Graf Ferdinand bejahte. Ob er blessirt sei, fragte die Mamsell weiter, und als der junge Herr es lächelnd verneinte, da stemmte sie resolut den Arm in die Hüfte und hielt ihm einen Sermon und fragte ihn, ob er sich nicht schäme zu betteln, sobald er arbeiten könne

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.02.1889
Umfang: 8
Wiens, die Glocken tönten, aus dem Clarissinnenkloster bei der Hosburg bewegte sich ein imposanter Zug nach den« neuerbauten Kloster der schlichten braunen Brüder vom helligen Franciscus Seraphicus, das die selige Kaiserin Anna sammt einem „Begräbniß für sich und ihren Gemahl' Mathias gestiftet hatte. Erst der Erbe des Reiches aber, Kaiser Ferdinand U., führte das Testament aus, laut welchem sie „zur Erbauung der Kürchen 1V.VV0 fl., auch zur erbauung Einer daselbstigen Capelle und Altar sambt

ihrer Begräbniß 12.000' vermachte; der sogenannte Schaumburgerhof oder Sr. Majestät Hofstall, ein Hof des Stiftes Altenburg und der Sepauerhof in der Dorotheergasse wurden in den Klosterbau einbezogen, der 1632 vollendet und consecrirt wurde, während die Kaifergrust selbst erst im näch sten Jahre ihre Stiften« und deren Gemahl aufnehmen konnte. Hinter den Särgen dieser ersten, bei den Kapuzinern beigesetzten Habsburger schritten zu Fuß Kaiser Ferdinand II. und Eleonora, seine Gemahlin, der römische König

Ferdinand III. und Gemahlin Maria, die Erzherzoge Leopold, Wilhelm, die Erzherzoginnen Maria Anna und Cäeilia Renata, der ganze CleruS der Stadt und eine unabsehbare Menge. Bis 10 Uhr Abends dauerten die Feierlichkeiten aus Anlaß dieses ersten Leichenbegängnisses bei den Capuzinern. Ursprünglich nur für jenes kaiserliche Paar bestimmt, empfing die Gruft bei den frommen Patres bald neue Be wohner: Ferdinand III. ließ zwei geliebte Söhne, die ihm binnen acht Tagen dahinstarben, bei seinen Eltern beisetzen

, diese« folgte seine Gattin und nach seinem letzten Willen er selbst. So viele Bewohner aber faßte die kleine Grust nicht; der Sarg des dritten Ferdinand niußte bereits „in der Quere' über jene seiner vorangegangenen Fmnilieninitglieder gestellt werden. Eine Erweiterung der Gruft, welche aus diese Weise rasch zn einem ,.Erbbegräbnis' geworden war, war eines der ersten Werke Leopold l. Ein großer Marmor stein mit dem Doppeladler und der Inschrift: »8-puItura >l!LU5tissimss voiniiz H,uslri», bezeichnete

Rudolf ein in die Grust seiner Ahnen, der erste Kronprinz von Oesterreich, der in diese stille Versammlung der Todten getragen wird. Der erste Thronerbe aus Habsbnrgs Stamm, den sie aufgenommen hat, war der römische König Ferdinand I V., Sohn des dritten Ferdinand, welcher im jugendlichen Alter von 21 Jahren (1654) von der Welt geschieden ist. Nahezu zwei Jahrhunderte später (im Jahre 1852) hatte man einer Repa- rirung wegen den Sarg mit den Ueberresten dieses Jünglings geöffnet : die Haarlocken

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Seite 5 von 8
Datum: 22.01.1904
Umfang: 8
des Erzherzogs Fer dinand K a r l.) Wiener Blätter brachten mehr fach Einzelheiten aus dem bereits in unserer letz ten Nummer unter den Telegrammen mitgeteilten Roman des Erzherzogs Ferdinand Karl. Einem Redakteur der „Zeit' habe Hofrat Czuber zu gegeben, daß der Erzherzog am 27. Dezember formell um die Hand seiner Tochter angehalten habe. Er habe sich eines bestimmenden Ein flusses in dieser Sache enthalten. Er wisse auch nicht, wie die Stimmung der hohen und höchsten in Betracht kommenden Kreise gegenüber

diesem Heiratsprojekt sei. Er habe nur deu Erzherzog als einen im Grunde seines Wesens willens starken und rechtlich denkenden Mann kennen gelernt. Auch das „N. W. T.' ersuhr, daß die Verlobung des Erzherzogs mit Berta Czuber am zweiten Weihnachtstage stattgefunden habe. Erz herzog Otto habe dem Kaiser von der Angelegen heit bereits Bericht erstattet: der Kaiser habe jedoch seine Zustimmung zur Ehe unbedingt ver sagt. Erzherzog Ferdinand Karl soll infolge dessen von seinem Plane abgegangen

sein. Ta gegen will die „Zeit' wieder aus' Prag erfahren, Erzherzog Ferdinand Karl habe dem Kaiser die Bitte um Zustimmung zur Eheschließung mit Fräulein Czuber noch nicht vorgetragen, es sei aber möglich, daß der heutige Tag (19. ds.) eine entscheidende Wendung in der Angelegenheit ge bracht hat.. Man nimmt an, dyß in der An gelegenheit ein Offizier der Tiroler Kaiserjäger der Berater des Erzherzogs gewesen sei, mit dem er in Innsbruck zusammen gedient hatte und mit dem er sehr befreundet wurde. Am Anfang der Borwoche kam

der Offizier nach Prag und wurde dort in Gesellschaft des Erzherzogs gesehen. Dann fuhr der Erzherzog mit ihm nach Wien. Man behauptet, daß Professor Czuber selbst die Heirat nicht wünscht, weil er befürchtet, daß seine Tochter sich in der ungewohnten hohen Sphäre nicht glücklich fühlen könnte. — Bemerkenswert ist, daß Erzherzog Ferdinand Karl ein politisches Glaubensbekenntnis hat, das Offizieren von so hohem Range sonst gewöhnlich zu fehlen pflegt. Er ist ausgesprochen deutschliberal und pflegt

aus seiner deutschen Gesinnung kein Hehl zu machen. Da er niemals Gelegenheit hatte, politisch irgend in den Vordergrund zu treten, erregte seine Ge sinnung keinen Anstoß. Trotzdem soll daraus eine gewisse Spannung zwischen ihm und seinem ältesten Bruder Erzherzog Franz Ferdinand ent standen sein. 'Erzherzog Ferdinand Karl hatte, wie in unterrichteten Kreisen erzählt wird, die Bekanntschaft des Fräuleins Czuber nicht erst im vergangenen Jahre in Prag, sondern schon vor Jahren in Wien gemacht, als er noch Komman

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Seite 1 von 10
Datum: 13.08.1887
Umfang: 10
. 97 13. 1887. XXI. Iayra Telearamme siehe 6 Seite. Meran, 12. August. bat'S gewagt. Prinz Ferdin and zbarg hat, wie wir bereits telegraphisch Schloß Ebenthal am Mittwoch früh ' und dürfte heute bereits bulgarischen -treten haben. Prinz Ferdinand, oder i-tzt mit vollem Anrecht auf den Titel n ist: Fürst Ferdinand I. von Bulgarien a Schritt unternommen, ohne die Zu- z der Mächte und gegen den Willen !. Sein langes Zögern bewies, daß der Schwierigkeiten, die ihn in dem Lande, das zu beherrschen

sein wollte, H t! verschmähte, die Bulgaren noch länger »s'.t russische Vormundschaft zu zwingen. ^>cht anzunehmen, daß Fürst Ferdinand 'ä hergeben werde, in Bulgarien die Rolle Wichen Statthalters zu spielen; wollte 7 bmrde er es doch nicht können, weil . - Lolk in diesem Falle entgegentreten p» vur durch den unmittelbaren Einfluß l Bajonette „zur Vernunft' gebracht »Ü!a Es ist deßhalb so gut wie sicher, Prst Ferdinand, ebenso wie Alexander, weiteres, ^d. h. so lange . Anschauungen in Petersburg I?lio, gegen Rußland

Gefahr und eigenes Risico. Der ehrliche Freund des Prinzen werde das Wagniß kaum zu billigen vermögen, und das eine müsse schon heute befürchtet werden, daß die Ü bernahme der Regierung durch den neuen Fürsten die bulgarische Frage selbst weder einfacher stellen, noch der Lösung entgegenführen wird. „Prinz Ferdinand von Coburg', so schließt das Blatt seine Ausführungen'^ „geht aus eigenem Entschluß, auf eigene Gefahr, ohne Ermuthigung durch die Mächte und ohne die Bestätigung der Pforte

schen Abenteuer des Prinzen Ferdinand von Coburg.' Ebenso scharst äußert sich die »Presse' „Prinz Ferdinand macht seinen gewagten Schritt, bekanntlich ohne die Zustimmung irgend einer Großmacht zu demselben erhalten zu haben. Nichts wäre irriger, als die Annahme, er lasse sich auf sein Abenteuer mit der Zustimmung Oesterreichs ein, daraus folgern zu wollen, daß seine Abreise von Wien nicht verhindert wurde. Nachdem Prinz Ferdinand aus dem Verbände der österreichisch-ungarischen Armee ausgeschieden

be reits so reich ist. Derselbe bildet von keinem Gesichtspunkte aus eine Lösung. Man muß übrigens die Entwicklung der Ereignisse in diesem so sehr geprüften Lande abwarten.' Alles in Allem mag die Berliner „National- Zeitung' Recht haben, wenn sie meint, man habe Ursache, weniger darauf gespannt zu sein, wie Fürst Ferdinand nach Bulgarien hinein komme, als vielmehr daraus, wie er wieder herauskomme. An hier abgemacht hat 6.-?^°'ds, welches auf '-^rnt. SV- eh vor Aden- Mächten so offen zu Tage

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Seite 1 von 10
Datum: 12.07.1887
Umfang: 10
stehe S. Seite. ölst Ferdinand von Bulgarien. M er an. 11. Juli. ^»Ferdinand von Sachsen - Coburg ist ßr bulgarischen Volksvertretung einstimmig Züchtn von Bulga ien gewählt und hat Bedingung der Zustimmung der Pforte lr Mächte acceptirt. Ob diese neue Phase charischen Frage den Anfang zu ihrer z;Met. ob sie die ganze Angelegenheit »ch schwerer compliciren wird, ist bisher I,!ig unklar. ' ^ Wortlaut des von dem Präsidenten der -je an den Prinzen von Sachsen-Coburg- abgeseodeten Telegramms

werden. Es. lebe Ew. Unabhängigkeit unseres Pünz Ferdinand folgendes er- Empfangen Sie meinen >nd,m welche Sie an mich 'Ätilnw das Votum der großen 4 .''6 und meine Wahl für den ^zeigten. Ich bin bereit. n> meine Dankbarkeit zu ess mein Leben weihe. Ich ÄhÄ. Äre Tüchtigkeit und Abweichen Sie mirbehilf- :vu ^.^' dle Wohlfahrt der Sobald meine l»d t ^>ird unrritlnn Nation ^ dem Rufe der bulga .^Z>lgm und mick in ikrp Mi». °l>u d»>. c; V meine °°?d von geneh- ''kd, anerkannt Ration W ^ dem Rufe der bulga

der Orleans nicht verleugnen. Den Prinzen Ferdinand, einen blonden jungen Mann von nicht über Mittel größe, keünt man in Wien als eine angenehme Erscheinung der höheren Gesellschaft; sein Auge verräth Geist und Entschlossenheit, die stolz- gezwungene Adlernase erinnert an die königliche Herkunst von den Orleans, deren er sich gerne rühmt. Wie sein Vater, Prinz August von Coburg, österreichischer General war, gehört auch Ferdinand von Coburg der österreichischen Armee an, wo er den Rang

schaftlichem Verhältnisse. In den Studien, welche Prinz Ferdinand von Coburg machte, hat' er stets eine ernste Richtung verfolgt, als sehe er sein Schicksal voraus, daß auch er nach der Tradition des Hauses Coburg, das so häufig seine Söhne als Herrscher auf europäische Throne entsendete, einst eine Krone tragen werde. In der jüngsten Zeit waren es vornehmlich social-politische und land- wirthschaftliche Studien, welche Prinz Ferdinand betrieb. In der Oeffentlichkeit ist der Prinz fast gar

des Kaisers Alexanders vollzogen wurde, befand sich auch Prinz Ferdinand von Coburg unter den fremden Prinzen, welche der Einladung deS Czars folgten. Damals war oer Prinz der Gast des Herrschers, dessen Wort jetzt für sein Fürstenschicksal so schwer in die Wagschale fallen wird. Zugleich mit dem Prinzen befand sich auch Fürst Alexander von Bulgarien damals als Gast des Czars in Moskau, und die beiden Prinzen verkehrten mit einander in herzlichster Weise. Nicht ohne eine gewisse Befriedigung erzählte

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Seite 1 von 6
Datum: 07.07.1875
Umfang: 6
13 z pkilipp I.Sl, in Wien, I., R-ichsrathsstraße 2; ^ok-nno, ^ootdssi» !u Hamburg; Iuvsliösnllsnk in Berlin und Dresden. Str. Zit. Mittwoch, 7. Mi 1875. IX. Jahrg. f Kaiser Ferdinand. (Schluß.) Man weiß, in welchem Tempo der österreichische Staatswagen nach Metteruich'S Abdankung dahin- fuhr. Es folgten die unruhevollenMaitage, dieFlucht deS Kaisers nach Innsbruck, dieOctober-Revolution, die Verlegung der Residenz nach Olmütz, die Abdankung Ferdinand's. Man kennt gegenwär tig die ganze Action als ein Werk

deS Fürsten Windischgrätz und der Erzherzogin Sophie; man weiß, wie geheimnißvoll sich dieselbe vorbereitete und vollzog, und welche Motive maßgebend wa ren, daß der leidende, regierungsmüde Monarch vom 14. März bis zum 2. Dezember seine Ab dankung verschob. Einige Stunden nach der Thronentsagung fuhr Kaiser Ferdinand nach Prag, woselbst er seine Residenz aufschlug und bis zu seinem Tode als Privatmann verblieb. Mit den Gefühlen innigster Theilnahme hörte man in Kremsier daS Abschiedsmanifest

deS Monarchen; die lebhafteste Dankbarkeit folgte dem Kaiser in sein freiwilliges Exil. Mit gütigen Worten ver sicherte Ferdinand der Deputation des Reichs tages (Smoltka. Mayer, Neumaun, Brauner, Schuselka und Zemialkowski) seine Liebe zu Oesterreichs Völker», die in zahllose» Adressen ihre unerschütterliche Anhänglichkeit an seine Per son betheuerten. Getrennt vom Hofe, fern von allem öffentlichen Leben lebte Ferdinand sechSund- zwauzig Jahre daS ruhige Leben eines Privat mannes,- nur selten unterbrach

Karl V. kein Habsburger vom Throne ge» stiegen, bis auf Ferdinand; daß dieser auf der selben LebenShöhe stand als Jener, da er auf vie Herrschaft resignirte. Allein außer dieser zu» fälligen Analogy wird ein Vergleich kaum zwi» schen beiden Herrschern möglich sein. Nicht große Entwürie, nicht gewaltige Kriegsunternchmungen haben Ferdinand je beschäftigt. Sein Thun war — Wohlthun. Ohne Unterschied der Confefsion, der Nationalität unterstützte er alle humanen Zwecke. Tausende von der Flamme

eS würden, die man in gewöhnlichem, geselligen Umgange mit einander verlebte, und gewiß würde die Zahl der unglückliche«» Ehen, aber auch die der Ehen überhaupt, weit geringer ausfallen, wenn jedes verlobte Paar, alS eine Art Noviziat, ehe es am Altar sich auf' immer mit einander verbindet, eine gemeinschaftliche Reife von einigen Monaten antreten müßte/ statt jener, die zufolge dem Ge brauch unserer Zeit » ^ gleich nach dem Hochzeits tage gewöhnlich unternommen wird. ^ Auch Ferdinand gelangte während der kleinen Reise

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Seite 2 von 6
Datum: 07.07.1875
Umfang: 6
bahnhofe vor. Den Zug eröffnete eine Escadron, ein Einspanier zu Pferd, diesem folgte ein Hof wagen mit dem Kammerfourier, dann ein Hof- Furier zu Pferd, dann ein zweispänniger Hof- wagen mit dem Fürsten Rudolf Liechtenstein und Fürsten Odescalchi,, ein zweispänniger Hof- lliageu mit den zwei Adjutanten des Kaisers Ferdinand und ein zweispänniger Hofwagen mit dem Kammervorsteher Graf Perzen. Diesem folgten dieLivree-Dienerschaft und dieHausofficiere paarweise, dann die Leibwachen mit dem Herzen

und dem Kessel mit den Eingeweiden. Den sechsspännigen Leichenwagen umgaben sechs Edel knaben mit Windlichtern. Nach diesem folgte die Regiments-Deputation. Eine Cavallerie- Escadron bildete den Schluß. In den Straßen bildete Militär und das Bürgercorps Spalier.. Der Trauerzug, welcher die Leiche des Kaisers Ferdinand von Prag nach Wien überführte und aus drei Waggons bestand, hielt an allen größeren Stationen an, wo die Gemeinden der Umgebung des jeweiligen Anhaltspunktes den Sarg mit Kränzen schmückten

. Die Nordbahn hatte die Ueberführung der Leiche ihres Protektors mit besonderem Pomp veranstaltet. Alle Stations gebäude waren schwarz dekorirt, von den Häusern der Bahnwächter wehten Trauerfahnen und aus jeder Station erschien das Personal der Bahn in Gala. Die Leiche ruhte in jenem Trauer wagen, der seinerzeit bei Ueberführung der Leiche Kaiser Maximilians gebaut wurde. Die Maschine „Ferdinand der Erste' war dem Trauerzuge vorge spannt. Am Sonntag II Uhr Nachts taugten die sterblichen Ueberreste

mit Trauerfahnen geschmückt. Der Sarg wurde in der Bnrgkapelle aufgestellt! Das Leichenbegängniß sollte gestern Nachmittags um 5 Uhr stattfinden. Die Hoftrauer wird vom 6. Zuli bis inklusive 26. Oktober getragen werden. Der König von Baiern hat alsbald für Se.V Majestät den Kaiser Ferdinand eine vierwöchent liche Hoftrauer angeordnet. Als Vertreter des Monarchen bei der Begräbnißfeier wurde Prinz Luitpold abgeordnet. Von Preußen aus begab sich der Kronprinz mit Gefolge nach Wien, um der Beisetzung der Leiche

des Kaisers Ferdinand beizuwohnen. Auch der Kronprinz von Italien ging zur Leichenfeier nach Wien und wurde an der Grenze von einem kaiserlichen Hofzug, einem > Generalen und einem Obersten erwartet. Den Kaiser von Rußland vertritt dessen ältester Sohn, der Großfürst-Thronfolger, bei der Lei chenfeier.! Ihre Majestät die Kaiserin und die Erz. Herzoge Franz Carl und Ludwig Viktor sind Montag Abends in Wien eingetroffen. Der russische Thronfolger traf um halb 6 Uhr AbendS ein, und wurde am Bahnhof

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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
nach des gnädigen Herrn Begehr. „Kennt Sie mich denn nicht, Mamsell Hanna. Ich bin der Bettler von heute Morgen.' Die Jungfer sah ihn starr an und schüttelte den Kopf. „Was hatte denn der junge Männerscherz zn bedeuten?' „DaS will ich Ihr auf der Stelle erklären,' sprach Gras Ferdinand, stieg ab, trat in die Stube und explicirte dem hübschen klugen Mädchen kurz und soldatisch seine ganze Geschichte. „Sie sind aber doch ein ganz leichtfertiger Herr,' rief endlich Hanna. „Ich war eS, Mädchen,' explieirte Gras

Ferdinand, und kam curirt aus dem Kriege heim, da warf mich die Treu losigkeit der Geliebten vom Neuen in den Strudel. Jetzt soll eS aber anders werden, sobald Sie nur will, Jungfer König,' „WaS soll ich vermögen?' „Alles, Hanna. Ich habe Ihr nicht die Wahrheit gesagt, als ich Ihr au der Kirchenthür antwortete, ich sei nicht blessirt, Jungfer, hier im Herzen.' „Herr Graf, ich . . .' „So laß Sie mich doch ausreden. Ich bin gekoinuien, um Sie von Jhreni Vater zur Fran zn begehren, sobald Sie mich nämlich

Stephan seine Einwilligung znr Helrath mit der Goldschniiedstochter verweigerte nnd wiederum erklärte, seine Hand von seinein Sohne ganz abziehen z» wollen, wenn er nicht eine schrist- liche Teclaration gebe, mit l'-role «Ikon,',«»--, niemals eine solche Mesalliance eiiizngehen. Doch Graf Ferdinand ninsite sich wiederum zu helfen und schon am nächsten Tage sah man ihn in Hemdärmeln, den Schurz vorgebunden, in der Werkstatt des Goldschmieds als Geselle arbeiten. Da sagte sich doch endlich der Herr Graf

, wie wenn ein fache Bürgersleute getränt werden, nur rasi der jnnge Graf, in seiner Unisonn, unter den Anderen adelig nnd galant her vorstach. Dann nahm das junge Paar seine Residenz in dem Jagdschloß an der böhmischen Seite mit geringer Dienerschaft. Da lebte es nicht anders, denn ein paar Tnrteltänbchen im Forst, denn der Gras Ferdinand war snbitement wie umge wandelt und die jnnge Gräfin Hanna sührte ihn wie ei» Lamm an einem Bündchen. Dagegen wurde Gräfin Wlasta, als sie zurückkehrte, uoch herrischer nnd

stolzer und nahm brutale Sitten an. Sie glich wohl einer skithischen Amazone, wenn sie sich zu Pferde ein- hertrieb oder das Wild in den Wäldern jagte, so daß das Volk sie nicht anders nannte, denn die „wilde Jägerin.' ^ Bei solch einer Hetzjagd vernngliickte Gras Stephan, tanm zwei Jahre nach der Hochzeit seines Sohnes. Graf Ferdinand konnte aber noch herbeieilen, nm den Pardon und den Segen des Baters zn empfangen sammt seine: jungen Gemahlin und seinem Söhnchen, dem jüngsten Grafen Franz

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Seite 5 von 8
Datum: 12.03.1915
Umfang: 8
ls AM Mys Ott>'sch«in Darstellung vergessen? ^ .dieMHen^ Gerichtsdiener>> Fleischhäuer- j Crzker^og kerälnanck Karl ^ (Ferdinand Burg). ^ Meran, >2. MSrz ^ Der seit seiner Verheiratung mit der Pra ger Unwersitätsprokes/orstoch^er Berta Czuber als einfach bürgerncher Karl Burg im Au», lande weilende frühere Erzherzog Ferdi-, aand Karl, der Besitzer des Schlosses Htortenstein hier, ist, wie ein Wiener Tele-, gramm gestern abends kurz meldere, gestor-, ^en. Die Trauerbotschaft kam ganz unvermio .elt

, da niemand etwas von einer Erkrankung yes hohen Herrn wußte. ' Erzherzog Ferdinand Karl von Oesterreich war am 2/. Dez. 1868 in Wien als Sohn äes Erzherzogs Karl Ludwig aus dessen zwei-, cen Ehe mit Maria Annunciata von Sizilier .geboren. Er war der jüngste Bruder des ver-, .ivigren Thronfolger Erzherzog Franz Fer-> oinand.^ Nicht nur dem Namen nach ein „Wiener Kind', sondern auch allen seinen Lebensge-, wohnheiren nach in der klang- und sang freu- oigen Eigenart seines Wesens ein echter Sohn oer alten

Kaiserstadt, war Franz Ferdinand ein echter Soldat, der Pflichr uno Gehorsam über alles stellte, dennoch infolge seines ge-, rechten Sinnes, seiner Leutseligkeir überall oerehrt, wo er weilte. Lange vermißte man in Innsbruck nach seinem Abschied von dort oen stattlichen, freundlichen Jägeroberst, des-, fen Blick hell und rege das ihm Umgebende zu prüfen iund zu würdigen wußte, dessen Grüßen auch des Unbekannten immer etwas Stahes und Zutrauliches hatte. Unbegleitet zumeist, bahnte er sich gerne feinen

Weg durch oas Atenschengewühl. Wem beim ersten Blick oie jugendliche Erscheinung des Offiziers im Hegenjatz« zu dem „goldenen Kragen' auf-, M« dem gab dann der „dritte Stern' Aus-, «ärung: Ein Erzherzog — der ,Züngste' oes unvergeßlichen Erzherzogs Kart Ludwig, oer „kleine Erzherzog', wie man ihn bei Hofe trotz seiner hochgewachsenen Gestalt lange noch uannre, als er bereits alle Würden seiner vÄroßjährigkeit inne hatte. Immer war Erz^ herzog Ferdinand Karl ein Liebling gewesen, oaheim bei den Eltern

und Geschwistern, bei oen Lehrern uno Erziehern, später bei seinen vorgesetzten im Regiment und bei den Ka meraden, -bis er selbst als Höchstgebietender oer Kaiserjäger, als Oberst uno Regiments-, Kommandant ihr Vorbild und Ideal wurde, ^>urch sein Herz, seine Güte siegte, oder besser^ herrschte Erzherzog Ferdinand Karl im Kreise leiner Offiziere, uno nur trauernd sah man 1902 den erzherzoglichen Oberst, der zum Brigadier ernannt worden, von Innsbruck scheiden. Er hatte sich dort nicht nur auf die Gnhaltung

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Seite 2 von 6
Datum: 25.09.1872
Umfang: 6
Erhard Linser, 1641 Kaspar Haug, 1642 Tobias Ziegler. 1643 Hanns Janegger, 1644 Ferdinand Neser, 16<5 Christos Ziegler. 1646 Tobias Ziegler, 1647 Georg Prantmayr, 1648 Tobias Ziegler. 1649 Erhard Linser. 1650 Veit Kamplmayr. 1651 Christos Ziegler, 1652 Gaudenz Peißer. 1653 Christos Ziegler, 1654 Hanns Janegger. 1655 Gaudenz Peißer, 1656 Georg Prantmayr. 1657 Jakob Pedranz. 1658 Gaudenz Peißer, 1659 Ludwig Jngramb. 1660 Christos Ziegler, 1661 Gaudenz Peißer. 1662 Ludwig Jngramb, 1663 Paul Roth. 1664

Holler, 1679 Georg Meittinger, 1680 Andre Bürger, 1681 Hanns Waidt. 1682 Hanns Holler. 1683 Andre ^ Bürger. 1684 Hanns Waidt. 1685 Ferdinand Sückler. 1686 Hanns . ...Holler, 1687 Sebastian Pranter, 1688 Andre Burger, 1689 Hanns Holler, 1690 Hanns Waidt, 1691 Ferdinand Stickler, 1692 Balthasar Praitenberger, 1693 Andre Burger, 1694 Sebastian Pranter, 1695 Adam Keil, 1696 Anton Meittinger, 1697 Balthasar Praitenberger, 1698 Andre Burger, 1699 Anton Meittinger, 1700 Sebastian Pranter, 1701 Adam Keil

, 1715—1716 Martin Langemantl. 1717—1718 Franz Rufsini, 1719—1720 Martin Lange mantl, 1721—1722 Philipp Jakob Goldrainer, 1723—1724 Severin Wolf. 1725—1726 Philipp Jakob Goldrainer. 1727—1728 Joseph Anton Wenter. 1729—1730 Severin Wolf. 1731—1732 Joseph Eisenle, 1733—1734 Joseph Anton Wenter. 1735-1736 Joseph Eisenle. 1737—1738 Ferdinand Mayrhoser. 1739—1740 Martin Langemantl, 1741—1742 Joseph Eisenle, 1743—1744 Joseph Jakob Hartnagl, 1745—1746 Ferdinand Mayrhofer, 1747—1748 Joseph Anton Wenter. 1749

—1750 Joseph Eisenle, 1751—1752 Ferdinand Mayrhofer, 1753—1754 Joseph Jakob Hartnagl. 1755 Joseph Wenter, gestorben den 17. August 1756, und daraufhin succedirt: 1756 Ferdinand Mayr hofer, 1757—1758 Joseph Eisenle, den 5. Jänner 1769 verstorben, 1759—1760 Georg Jakob Weber, den 22. April 1769 verstorben, 1761—1762 Ferdinand Mayrhofer bis zu seinem Tode, den 9. Novem ber 1762; solches Jahr hat ausgemacht und ist eingetreten 1763 bis 1764 Joseph Gsenle, 1765—1766 Stephan NikolaiB Ingram, 1767 bis 1768

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.09.1888
Umfang: 8
von D än« m ar kauStelle dei-Prinzen Ferdinand «l» „in Sicht' gepellt wird, liegt uns nun heute vor^ Die Redaetion- selbst beme^t tu einer Not» .zu dem Briefe,. daß'. die darin - enthtllenea Mittheilungen „mit den bkther vorliegenden Schilderungen' der Lage'im Oriente, nicht übtttdlstimmeu, daß si« aber-mit Rücksicht «nf die Quelle, der sie >entstammen,B««chtung jverdleuen.- BermSge der im In»«» ihm erwachsenden Schwierigkeit»»/ welchen ein starke» diplomatische» Gewitter folgen soll — «so' wird in dem! Brief aig

^eutirt .—z werd« ^ Prinz Ferdinand nicht lange mehr seinen Thron behaupten, können undPriuzWaldemar soll sein von den Mächten genehmigter-Erbe sein. Indem Ruß» land, an» seiner Passivität heraustretend, zur EinsttznngdeS Prinzen Waldemar seine.Zuftimmunggäbe/wSredaS'größt« Hinderniß für di« Ordnung der leidigen bulgarischen Fragen hinweg geräumt. Deutschland» Haltuagin --der bulgarischen Angelegenheit ist^ bekannt. Deutschland hat sich v»n Anfang an den vlssische» Prätensionennicht

nur nicht widersetzt, sondern hat dieselben offen und riickhaltSloS anerkannt. Mt Sicherheit ist zu erwarten, daß Deutschland auch jetzt alle mit dem Berliner Bertrag« im Einklänge stehenden russische» Pr^ Positionen mtt>s»intm^anzen^pvlitisch«n Ewpusse unt«rstützen werde.: W«» Oesterrtich« ^Haltung betrifft, ft glaubt man i» den bekeffenden Pariser eingeweihten »^Kreisen', daß/ wenn ^ Entfernung deS- Prinzen «Ferdinand und die Ersetzung dürch den Prinzen Waldemar wirNich zur Zhatsach« «erden sollte, s«we Haltung

, brachte Bazain« d«rZuM mit dem Bruder Mera«er Deutschland und' Rußland völlig gebilligt sei. Natürlicher Weise könn» sich Oesterreich in die inneren Angelegenheiten Bulgarien» nicht einmengen. Oesterreich habe den Prinzen Ferdinand zn seinem Unternehmen nicht ermuthigt, trage da- her auch nicht die geringste moralisch« Verantwortung, wenn eS dem Prinzen Ferdinand nicht gelänge, sich auf dem bul garischen Throne zu behanpten. Des Eintritt diese» Sveig- nisseS einmal vorausgesetzt

, würde eS sich nur fragen, «er der Nachfolger deS Prinzen Ferdinand sein sollte und in welcher Art er seine Würde antreten würde? Gegen die Person de» Prinzen Waldemar/ wird weiter argumentirt, ?ömt« und wolle Oesterreich keine Einwendung machen. Gehe Alle» nach dem Wortlaute de» Berliner Vertrags, so sei für Oesterreich keio Anlaß, '«ine/gegntrische Stimme 'zu erheben, nnd auch die anderen Mächte, velche in der bulgarischen Frage mit der österreichisch-ungarischen Politik in Ueberein stimmung' waten,' dürfte» kaum

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 28.06.1924
Umfang: 10
in der Hauptrolle. Ferner der preisgekrönte Ridolini-^ film „Ridolini in d^n Sägewerken!' mit dem bWbe-kannten -amerika-niischen Akwbaten Larry Soman. Montag neues Programm. 112V Aerzlliches. Frauenarzt Dr. Putz ist ver reist. 825-1 Ideal-Blumendünger in Paketen zu >4 und 1 Kilo liefert billigst M. Schwitze? gegenüber Kapuziner. 167k e > z r ' H i ^ , h Eine Reise mit dem Tronfolaer Erzherzog Aranz Ferdinand. Zum zehnten Jahrestag der Ermordung de» Erzherzog» am 2g. I»ni. Don Ludwig Klinenb erger. iAm 21. Juli

von seinem EntschLuß abzubringen^ und noch schwieriger, ihn zu> !bestimmen, sich bei diesem Anlasse durch den von ihm nicht gelieb ten Thronfolger vertreten zu lassen. Es' war das erste Mal, daß Erzherzog Franz Ferdinand ReprGentatwnspflichten an SteMe des Kaisers übernahm mild er wurde mit der Vertretung des Monarchen „cum magna dignitate' betraut, das heißt, es iwiurde das gleiche Hofzeremoniell beobachtet, wie bei derartigen Reisen des Kai« sers. Zu dieser Fahrt mar in Vertretung der Merreichiljchen

- nervös und suchte - erztvuingene Heiterke gen zu meiistern. Frack evupee zu sitjm. bei Mr g-nHere« Station auszusteigen und im -Gefolge des Erzherzogs die Aufwartung der Honoratioren mitmachen zu müssen. Die Herren vom Militär hatten es -gut. Sie legten, sobald sie -wieder im Coupee -waren, den Rock ab -und -saßen dm dünnen Netz- lei-bchen da. Während ider ganzen Fahrt wur den Hinischen den einzelnen Mahlzeiten k-Wende Getränke und Eis veraibreicht. Franz Ferdinand befand sich sichtlich sort

pünktlich durch diese Stationen — er war aber nur von -wenigen Polizei- org-anen besetzt. Der Train, in dem Erzherzog Fra-ng 'Ferdinand mit seiner Suite suhr, folgte: eilst viele Stunden später und die vorgesehene Verspätung wurde noch vermehrt, weil, was erst viel später bekannt wurde, in einem lanyen Tunnel -aus den 'Vortrain ein Attentat vevübt worden war, bei dem vier Sicherheitsorgane -getötet wurden. Die -ganze Bahnstrecke war von PolizWnj und Gendarmen dicht besetzt. Programmgemäß hätte Franz

Ferdinand um 4 Uhr nachmittag» in Triest eintreffen so-llen: tatsächlich erfolgte die Ankunft erst am Abend, als es schon dunkel war. Die Triester Polizei hatte geradezu russische Maßnahmen getroffen. In sämtlichen Häusern, die vom Stvatsbahnhof längs de» Kais bis zum Gebäude der Statt- halterei, in dem der Erzherzog abstieg, waren vom ft-ithi« Mo-vgen PWMtew die darüber i machen mußten, da«h an diesem Tage überhaupt ! kein Straßensenister geöiffnet werde. Man !-fürchtete nämlich, da-ß aus einem Fenster

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 05.10.1918
Umfang: 10
Planmäßige nnd ungestörte Rückverlegung unserer albanischen Krönt —> Dnrai)0 von feindlichen Seestreitkräften und Fliegern bombardiert Im Westen durch gelungene Gegenangriffe die Heindeserfolge stets wieder wettgemacht Eine Kundgebung der deutschen Sozialdemokraten Gemeinsame Beratung aller deutschen Parteien AMUel H WM Gestern abends erhielten wir nachstehende Drahtnachrichten: Sofia, 4. Ott. Söuig Ferdinand Hai gestern zugunsten des Srouprwzea Voris abgedankt. König Doris trat die Regierung bereit

» an. Sosia,4. Ott. (Bulgar. Agentur.) Vor Interzeichnung der Abdankungsurkunde emp- ing König Ferdinand die Parteiführer, die alle einen Entschluß, dem Throne zu entsagen, »illigten. König Ferdinand verließ Bulgarien >eute abends: Die Thronbesteigung des Königs Boris, der sich bei Volt und Heer großer Be liebtheit erfreut, wird mit großem Jubel aus genommen. König Boris unterzeichnete den ersten Ukas, der die Demobilisierung der Armee anordnet, ' / . . ^ . Und heute früh kam: Sofia, 4. Ott Die Regierung

bot dem König Voris ihre Demission an. Dieser drückte den Mitgliedern des Kabinetts das Vertrauen au» und bat die Minister, ihre Portefeuille» zu behaltet». Die auf den Thronwechsel bezüg lichen MaiUfefie werden morgen veröffentücht. So verspürt denn König Ferdinand keine Lust, sich in den Verdacht eines Doppelspiels bringen zu lassen, als Treubruchiger zu gelten, sondern zieht aus der Haltung seiner Regierung und des Großteils seiner Armee die einzig richtige Folge, indem er des Thrones entsagt

. In Tirnowo, der KrömmgsMdt der alten Zaren, Ha4 Fürst Ferdinand 1887 bei seinem Eintritte jn Bulgarien den Verfassungseid ab gelegt.' Mehr denn je nuxhte Exkönig Ferdi nand in diesen Tagen an seine Jugendzeit Surutwenken, an den goldenen Träum seiner Kindheit, da er noch nicK ahnte, welche Sorgen, Mühen und Gefahren seiner ln späterer Zeit harren sollten. Äi Wien, im Palais Coburg erblickte Prinz Ferdinand Maximilian Karl Leopold 'u/larm von Sachjen-Koburg und Gotha ain 2V. Februar 18V1 als jüngstes Kind

des Sobranjepräsi» denten Tontschew. Bei der Vorstellung der ein zelnen Mitglieder der Deputation bediente sich der Fürst wiederholt der bulgarischen Sprache. Es war eine wirklich romantische Fahrt des jungen Honvedoberleutnants Ferdinand von Koburg, der sich von einem russischen Zaren und allen seinen Agenten nicht einschüchtern ließ und ungeachtet aller Hindernisse die Reise fortsetzte, um das Erbe eines hochbegabten und großzügigen, aber trotz alledem auf tragi sche Weise zum Scheitern gebrachten Fürsten

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.03.1873
Umfang: 6
, hat die Annehmlichkeit sei nes Prager Aufenthaltes verloren. Nicht selten, erzählt man, sei Kaiser Ferdinand in einer Art Krieg mit seiner Umgebung, welche energisch an der Etikette festhielt, die für die kaiserliche Le bensweise entworfen wurde. Aber kein Zornes- auSbruch oder kein Wort der Heftigkeit war das Symptom solchen Kampfes. Eine Bemerkung, halb sarkastisch, halb gutmüthig, oder ein Witz in Form und Ton jener gutmüthigen Bäuerle Epoche der Dreißiger-Jahre. So fordert z. B. Kaiser Ferdinand bei einem Diner

während der Fastenzeit nochmalige Verabreichung einer Fisch speise. Es ist unmöglich, den Wunsch zu erfül len, ohne die strenge» diätetischen Vorschriften zu verletzen. „Es sei nichts mehr vorhanden,' heißt die höfliche AuSrede der kaiserlichen Höflinge, Ferdinand lächelt und läßt den Koch kommen »Was nehmen'S denn Fisch für uns und den ganzen Hos?' fragt er mit jenem starken An klang Wiener Accents, den er seiner Sprache auö den Tagen der Jngend erhalten. »Fünfzig Pfund', stammelt verlegen der verblüffte Jünger

in Anspruch genommen, und auch ein Freund deS PianospieleS ist er allzeit gewesen. Die Profes soren der Naturwissenschaften, die in Prag lehr< ten, waren ebenso wie renvmmirte Pianisten oft seine Gäste. Ueberhaupt ist Ferdinand sehr empfänglich auch für daS kleinste Zeichen der Sympathie. Ein Zeichen der Kälte dagegen,— komme eS von welcher Seite immer—verstimm? Kaiser Ferdinand aufs tiefste. Als ein Offizier eineS TageS beim Defiliren vor den kaiserlichen Fenstern daS Zeichen deS militärischen Grußes

vergaß, war der alte Herr nicht zu beruhigen „I muß dem Mann was than haben', war der stete Refrain seiner Klage. Man war genöthigt, den Hauptmann, der jene Unterlassungssünde sich zu Schulden kommen ließ, ausfindig zu machen mußte ihn zur kaiserlichen Audienz bringe», nach der Ferdinand, froh beruhigt darüber, daß Eure Majestät, sagte der kleine Baron, dann bitte ich mir großmüthig zu verzeihen, daß die Kunstuhr ruinirt worden ist; und jetzt gestand er erst ausführlich, was er eigentlich ange stellt

weniger Verkehr als ehedem. Ihr Hofstaat ist Zein gesonderter. Auch für Politik scheint Kaiser Ferdinand höchst selten Theilnahme zu finden. Nur als aus 1859 auch 1866 daS Waffenglück Oesterreich mit consequenter Beharrlichkeit floh, hat er die halb schmerzliche, halb resignirte Aeußerung ge than: »Die alteG'schicht. UnS is a so gangen!' Die Ereignisse des großen deutschen Krieges da gegen haben ihn kalt gelassen. Er freute sich der Neutralität, in der Oesterreich verharrte. Ins tiefste Innere dagegen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.08.1910
Umfang: 10
. Ein Chorherr aus Jnnichen habe in Villgratten lutherische Schriften verteilt und habe dort einen solchen Anhang gefunden, daß der katholische Geistliche aus dem Tale vertrieben wurde. Redner führte noch eine ganze Reihe solcher Beispiele an. Erzherzog Ferdinand I. ist sofort, nachdem er nach Tirol gekommen war, an die Verfolgung der Ketzer geschritten, berief zu diesem Zwecke den Bischof Sebastian von Brixen als Kanzler nach Innsbruck und einen eifrigen Katholiken, Dr. Faber, in die Regierung

eine Versamm lung ab, in der sie ihre Forderungen in 106 Artikeln zusammenfaßten, die ganz im Sinne der reformatorifcheu Bewegung waren. Diese Artikel wurden im Landtage vom damaligen Bürger meister von Innsbruck vorgebracht und dem Erz herzog zur Erwägung empfohlen. Ferdinand sei klug genug gewesen, nicht direkt abzulehnen, sondern in politischer Beziehung in etwas nachzugeben (Schaffung der Landesordnung). Nach der Nieder lage der Allgäüer Aufständischen trat eine ent scheidende Wendung

ein, , da sich die Bauern mit denpolitischenZugestSndnissenbegnüqten,Ferdinand sich aber rüstete, die Vauernrevowtion mit, der größten Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit zu unterdrücke« und die damit enge zusammenhängende reformatorische Bewegung zu bekämpfen. Nahezu ein Jahrhundert der härtesten und grausamsten Verfolgungen und taufende von qualvollen Hin richtungen habe eS gebracht, um dies Ziel zu er, reichen, weil immer wieder neue Anhänger der Lehren auftauchten» immer wieder wurden schärfere Mandate notwendig

, die Anhänger wurden mit Feuer und Schwert getötet, ihre Zusammenkunfts orte zerstört, niemand sollte den Ketzern Obdach geben usw. Trotzdem sei die Zahl der Reformations anhänger immer mehr gewachsen, so daß man zum Beispiel in Schwaz unter 1200 ansässigen Einwohnern 800 Wiedertäufer zählte. 1530 sah sich deshalb Ferdinand zu noch schärferen Mitteln veranlaßt und setzte hohe Preise (30—SO Gulden) auf die Angeberei aus, gewährte den Obrigkeiten einen Anteil aus den von Ketzern konfiszierten Vermögen usw

, vorgenommen wurden. In den 50 und 60er Jahren des 16. Jahr Hunderts nahm die Bewegung wieder einen Aus. schwung. Damals kam Ferdinand II. nach Tirol, der eigentliche Gegenreformator. Er habe im allgemeinen, da eine Steigerung nicht mehr mög lich war, die Mittel seines Vorgängers angewendet, außerdem suchte er die Bevölkerung vom Verkehr mit nicht katholischen Ländern durch Verbot des Besuches dortiger Universitäten, des Handels mit denselben usw., abzusperren, ließ Visitationen nach ketzerischen Büchern

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.08.1887
Umfang: 8
- > die ^ gegenüber dem Pansla- steckt ^ der den Kopf '^hr en.n u ^ Atemung, er könne . rr Nilyt Mt. '^^nrlichs können wir nur wünschen, der Abwehr des Panslavismus ^ °«ter räche. . unter allen Umständen und bis zum letzten Augenblick die Treue bewahrt haben. Dieses Material wird etwas spiöde sein, aber es ist dafür desto zuverlässiger. Gerade ein Theil dieser Leute ist nun aber in einen unerfreulichen Gegensatz zur Regentschaft gerathen, und es ist sehr möglich, daß man dem Prinzen Ferdinand nahelegen

bei allen unparteiischen Kennern des Landes ein Zweifel nicht.obwalten kann, so ist die Frage, ob und wie weit der neue Fürst die gegen wärtige Opposition zu einer großen Regierungs- oder besser gesagt nationalbulgarischen Partei heranziehen kann, allerdings sehr viel schwieriger und heikler. Sie ist aber minder schwierig sür ihn, als sie für den Fürsten Alexander gewesen wäre. Auf die Mitwirkung derjenigen Leute, die den Fürsten Alexander verrathen haben, wird auch Prinz Ferdinand verzichten müssen

bei der Fürstenwahl ohne Protest nicht nur die Wahl des Fürsten Ferdinand hingenommen, sondern sogar für sie gestimmt hat. Sich mit den Ueber resten der Partei Karawelow einzulassen, wird dem neuen Fürsten wohl von keiner Seite ange- rathen werden, und in der That ist Niemand ungeeigneter heute in Bulgarien eine Rolle zu spielen, als Karawelow, dessen im allerhöchsten. Grade verdächtiges Verhalten ihn nach allen Seiten unmöglich gemacht hat. Die Frage, ob und inwieweit eine.Aenderung der Verfassung zu betreiben

ist, soll hier nicht näher behandelt werden, da sie in den ersten Regierungswochen des neuen Fürsten sich woyl kaum wird auf werfen lassen. Eingehender muß man sich aber mit der Frage beschäftigen, wie sich die Stellung des neuen Fürsten zur Armee gestalten wird. Wenn man den namentlich in der französischen Presse verbreiteten Nochrichten glauben wollt?, so stände dem Prinzen Ferdinand von Seiten der Armee ein sehr übler Empfang bevor; Oberst Nikolajew soll sie gegen ihn aufwiegeln und so wohl im Norden als Süden sollen

Pronuncia- mientos vorbereitet sein. An letztere glaube ich entschieden nicht; was aber die angeblichen RegierungsschWierigkeiten in Sulgarien. Meran, 14. August. Von ihrem mit den Verhältnissen in Bul garien wohlvertrauten L.-Cnrrespondenten wird der „Köln. Ztg.' über die Schwierigkeiten, die den neuen Fürsten aus den inneren Verhält nissen des Landes erwarten, solgende Darstellung gegeben: „Fürst Ferdinand wird gezwungen lein, Rathschlägen sein Ohr zu leihen und bei Einzelheiten gewissermaßen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 28.12.1902
Umfang: 16
, als ein Mitglied der sächsischen Königssamilic in Be tracht käme, da sür das sächsische Recht die ro- manistische Präsumtion der legitimen Geburt aus recht erhalten ist. Man glaubt fast sicher annehmen zu können, daß die Flucht der Erzherzogin Luise ganz aus schließlich auf die Initiative ihres Bruders, des Erzherzogs Leopold Ferdinand, zurückzuführen ist, der den größten Einfluß auf seine Geschwister ausübt, Erzherzog Leopold Ferdinand ist, wie die meisten Prinzen des Hauses Toscana, ein geistig hochstehender

hatte, >eil der Erzherzog jedoch in Salzburg lebte, in München weilte, wo sie den hohen Gast, sehr oft bei sich sah, zu heiraten beabsichtige. Der Kaiser verweigerte rundweg die Erlaubnis zu einer Hei rat, in welcher Form sie immer auch geschlossen werden sollte. Nunmehr nach der endgiltigen Entscheidung über den Titel- und Würdenverzicht des Erzherzogs Leopold Ferdinand soll der Kaiser deit Verzicht des Erzherzogs genehmigend zur Kenntnis genommen, aber daran die ausdrückliche Bedingung geknüpft

haben, daß der Erzherzog die österreichischen Reichsgrenzen nicht mehr iiber- trete. Erzherzog Leopold und seine Braut, sowie Erzherzogin Luise und Professor Giron besindeu sich alle in Genf, wohl den Ausgang der überall das Tagesgespräch bildenden (Äcignisse abwar tend. Erzherzog Leopold Ferdinand ist nicht der Erste aus dem Hause Habsburg, der einem Bürgermädchen die Hand zum Lebensbund reicht. Philippine Welser, das Patriziermädchen von Augsburg, wurde 1557 insgeheim die Gattin des Erzherzogs Ferdinand, Erzherzog

.Johann hei ratete die Ausseer Postmeisterstöchter Anna Plochel, die nachmalige Gräfin von Meran, Erz herzog Heinrich war mit der Schauspielerin Leo poldine Hofmann, die zur Baronin.v. Waideck er hoben wurde, vermählt. Erzherzog Ernst, soll jene Mesalliance geschlossen haben, der der viel genannte Baron Wallburg entsproß, und Erz herzog Johann Salvator, der Vorläufer feines Neffen Leopold Ferdinand, erkor sich die Tänzerin Emilie Stubel zur Gattin, die mit ihm auf hoher See unterging. Die lGten

Mesalliancen von Mitgliedern der Herrscherfamilie betreffen die Prinzessin Elisabeth von Bayern, nunmehrige Ba ronin Seefried, und den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand, der die Hofdame Gräfin Sophie Ich bringe Befreiung Aus ird'scher Entzweiung, Von Sein nitd Schein, Des Bösen Enthüllung, - > i Des Guten Erfüllung . Im währen Sein. Das Leben ist mein Ernährer, . ' . Und ich bin des Lebens Verklärer. ' Und trotzdem ist der Tod nur Wenigen ein! willkom'mener Gast. Den meisten Menschen kommt er zu früh

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Seite 11 von 12
Datum: 23.12.1915
Umfang: 12
. Zu erfragen im 1. Stock. 34H Pension Fernstein, RetchSstraße 112, Minuten von den Promenaden entfernt, find schöne Südzimmer mit und ohne Pen sion zu vermieten. Bäder im Haufe. Tele phon 708/.VIII.— Eine schöne möblierte Sai- komvohnung dortselbst zu vermieten. IIS Ltlla Natalie, Vrabmatzrstraße 4: UnmSt- lierte Jahreswohnung im 1. Stock, S Zimm. und MÄon, Küche und alles Zubehör, und 1 Zimmer mit Küche für sofort zu verm. 268 Billa Amalia Franz Ferdinand-Kai ist di« 1. Stock-Wohnung, 3 Süd-, T Westzimmer

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Seite 2 von 18
Datum: 15.08.1897
Umfang: 18
Ferdinand in eine pein liche Lage zu bringen. Wie dem auch sei, eine lange Verschleppung der Affaire ist nun wohl aus geschlossen. Das Entweder-Oder ist gestellt, und man wird sich in Sophia binnen kürzester Zeit entscheiden müssen. Man muß wohl annehmen, daß Fürst Ferdinand die Provokation seines Ministers billigt, sonst hätte er längst Ge legenheit genonn^'s, i^::k eine Nevokation anzu befehlen. Was der Kobnr-i-'r a'-cc mit seiner Haltung gegenüber OesterrcichUngarn im Schilde sührt

, ist nicht zu verstehen. Doch ist dieses Vorgehen des Fürsten Fer dinand nicht das einzige Unklare; vergebens be schäftigen sich die politischen Kreise auch mit der Beantwortung der Frage, was dessen Reise an den Hof nach Konstantinopel bezwecke. Am 12. ds. abends hat der Fürst Konstantinopel wieder ver lassen. nachdem er tagsvorher zweimal eine längere Unterredung mit dem Sultan hatte, welch letzter auch Ministerpräsident Stoilow bei wohnte. Fürst Ferdinand hat in der Abschieds audienz dem Sultan das Kollier in Bril

lanten zum Alexanderorden überreicht und dem Großvezier Rifat Pascha den Großkordon des Alexanderordens mit Brillanten verliehen. Der Sultan machte dem Fürsten Ferdinand einen kost baren Ring, sowie Uhr und Kette zum Geschenk. Stoilow, Kriegsminister Iwanow und der bul garische diplomatische Agent Martow erhielten Ordensauszeichnungen. Das Telegraphenbureau in Konstantinopel, auf dessen widersprechende Meldungen allerdings nicht viel zu geben ist, erklärt die Gerüchte, Fürst Ferdinand sei

in politischen Angelegen heiten nach Konstantinopel gekommen, für f a lf ch. Fürst Ferdinand habe schon in Rom den Wunsch geäußert, dem Sultan seine Ergebenheit auszu drücken; es sei nicht zu verwundern, daß Persönlichkeiten, die unter ottomanischer Suzeränetät stehen, zeitweise Konstantinopel besuchen, wie Fürst Ferdinand, welcher komme, um über Bulgarien und das Vilajet Ostrumelien Bericht zu erstatten. Wie man dem „Berl. Tagebl.' meldet, ist in der Dienstagsitzung der Botschafter in Konstanti nopel

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Seite 2 von 10
Datum: 05.10.1918
Umfang: 10
Seite 2 schul nach Tirnowo, der alten Zarenstadt der vulgaren. ZZort legte der neue. Hurst am 14. Äuguzt vor der großen bulgarifa^en Sobranje den ^U> aus die BerjaMng av uno wuroe srur« misch attlamtert. Dahn vegann die Berwirk- licyung emer schweren Aufgabe: die tulturell- potlnikye ^uyrung der Emwialung Bulgariens iro^ oer tsesayren, die an den Grenzen drohten uno vor allem aus Petersburg Herramen. Hurji Ferdinand traf ein ^and, vou Hoffnung für leine Zukunft, aber von Hemden umgeben

wurde Ferdinand von der Pforte als Hurst von Bulgarien und als türnicyer Ge neralgouverneur von Lstrumelien bestätigt. In schwierigster Lage mußte Fürst Ferdinand in Bulgarien regieren. Er buate tief in die Seele des Boltes und verstand sehr rasch sein Bedürfnis nach ötonomiich-tulturellem Fort schritt und anderseits nach nationaler Einigung. Er merkte, daß das bulgarische Volk sehr lern eifrig und 'Zugleich, daß die>e seine Eigenschaft von dem nationalen Problem unzertrennlich war. Er überzeugte

, mit vielen verschiedenen Tieren, besonders mit den prächtigsten und seltensten Vögeln, darunter die interessantesten Arten von Fasanen, die ak klimatisiert und auch in anderen Teilen des Landes im Freien gehalten und gezüchtet wer den. Diesem wirklichen Zustande des Königs- rechtes, mit dem Ferdinand schaltete und wal tete, auch dessen Attribute beizugesellen, das war der von Poeten und Historikern des bulga rischen Volkes genährte Traum. Er glomm schon vor dem Berliner Vertrage, er wurde intensiver

, als der. erste Bulgarensürft siegreich seine Fahne schwang, und er gewann unter der Herrschaft des Fürsten Ferdinand immer positivere Formen. 1918 ist er über Nacht in Erfüllung gegangen: ein Stein, nein, ein Steinchen brachte die Lawine zum Rollen. Ein bulgarische? Funktionär wird zu einem Diner ' »ZNeraner Zeltung- ^ beim türkischen Minister des Auswärtigen nicht geladen — und schon wiederholt sich in großer historischer Weise die Fabel des alten Lntrigenstückes vom Glas Wasser. Die kleine Ursache zeitigt

die große Wirkung: Bulgarien erklärt sich als unabhängig, sein Herrscher, Ferdinand von Bulgarien, legt den Fürsten mantel ab und kleidet sich in Purpur. Es soll seinem Vertreter nicht mehr passieren, zu einem Diner nicht geladen zu werden. Bulgarien mußte seine Freiheit sichern, seine nationale Einigung erkämpfen. So ver vollkommnete denn sein Herrscher vor allem die Armee. Die Friedenspolitik wurde durch Beitritt in den Balkanvierbund, 1912, umge stoßen. In einem serbisch-bulgarischen Militär abkommen

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