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Meraner Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 20.06.1897
Umfang: 16
von einem „dreieinigen Königreich' (Dalmatien, Kroatien, Slavonien) träumen und in Krain, Jstrieu und dem Küstenland« genugsam gezeigt haben, von welchen Gesinnungen sie gegen kulturell höherstehende Nationalitäten, gegm die Deutschen ulid Italiener, beseelt sind. So schaart sich die machtvolle slavische Phalanx zum 'Kampf gegen die Deutschen; aber zur Uebermacht wird die Macht erst durch die Unterstützung einer Fraktwn, die in dieser schicksalsschweren Zeit durch ihr offenes Bündniß mit den nationalen Feinden

den deutschen Namen schändet. Daß wir bei diesem Versuch der vereinigten Slaven, uns Deutsche niederzudrücken, die katholische Volkspartet im Lager der Gegner eifrig mit am Werke sehen, das erzeugt bei uns, das erzeugt im ganzen deutschen Volke eine Bitterkeit und Empörung, der ich kaum die rechten Worte zu leihen vermag. Möge für mich der katholische Prälat Scheich er sprechen, der in der Sitzung vom 8. Mai 1897 der katholischen Lolkspartei das vernichtende Wort zurief

: „Wenn ich mich in einem solchen Augenblicke von dem deutschen Volketrennen würde, ich würde mich schämen, ich gestehe es Ihnen offen.' Dieses Brandmals, von einem gutkatholischen Priester ihnen aufgedrückt, werden sich die deutschen Klerikalen nicht so bald entledigen. Das xactiun weia, das die Klerikalen mit den tschechischen Hussiten schlössen, indem sie das Schicksal der Deutschen in Böhmen und Mähren preisgaben, um dafür die klerikale Schule in den Alpenländern einzuhandeln, wird nicht zum Vollzuge gelangen; der Antrag Ebenhoch

sich doch nicht leicht überhöre» und geben erfreuliches Zeugniß, daß gut katholische Gesinnung und nationale Empfindung sich recht wohl vereinen lassen. Leider müssen wir gestehen, daß ein solcher Abfall von der eigenen Nation, wie ihn die katholische Volkspartei in der jetzigen Krisis vollführte, nur unter Deutschen vor kommen kann. Alle anderen Nationalitäten, Polen, Tschechen, Slovenen, Italiener, halten in nationalen Dingen ohne Rücksicht auf sonstige Gesinnungsunterschiede stramm zusammen und fänden es ganz

ihm als Werkzeug zu dienen. Die dritte von Graf Badeni nicht vorhergefehene Wirkung der Sprachenverordnnngen ist die entschlossene und geschlossene Opposition aller Deutschen, die sich ohne Schwanken, ohne Zaudern, in dem Entschlüsse, diesen Streich um keinen Preis zu ertragen, zusammenfanden. Die Regierung täuschte sich gründlich in der Belastungsfähigkeit des deutschen Volkes; weil der deutsche Michel Cilli trotz manchenLärms schließ lich verschluckt hatte, mochte er nach Gras Badeni's Rechnung

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 18
Datum: 16.01.1898
Umfang: 18
wirkung auf daS Wohl de» Landes zu berathen und Anträge zu stellen. Daß die Sprachenverordnungen auch das Wohl deS Landes Tirol berühren, ergibt eine dreifache Erwägung. Als ein überwiegend von Deutschen bewohntes Kronland kann Tirol nicht theilnahms loS zusehen, wenn in die nationalen Rechte des deutschen Volkes in was immer sür einem Theile deS Reiches ein ungerechter Eingriff geschieht; uns verpflichtet die Gemeinbürgschaft aller Deutschen in Oesterreich, unsere Stimme zu erheben

, wenn Volksgenossen wo immer im Reiche ein Unrecht erleiden. Der gegen die Deutschen in Böhmen und Mähren geführte Streich beschränkt aber seine Wirkungen nicht bloß auf diese Länder, er hat über daS ganze Reich eine noch nicht da gewesene Verwirrung gebracht und so sind wir als Glied des Reiches berufen, zu jener unheilvollen Maßregel Stellung zu nehmen, die zur Lähmung der Reichsgefetzgebung, zu einer so gefährlichen Krise deS gesammtstaatlichen Lebens geführt hat. Endlich kommt auch eine unmittel bare

Rückwirkung der Sprachenverordnungen auf unsere deutschen LandeSkinder in Betracht, da die Beschränkung der Aemterfähigkeit der Deutschen in Böhmen und Mähren auch uns Tiroler betrifft und unseren Söhnen die Zu gänglichkeit von Amtsanstellungen in den Sudeten ländern versperrt. Erscheint somit die Kompetenz deS Landtags zur Beschlußfassung über den vorliegenden Antrag erwiesen, so hege ich weiter die zuversichtliche Hoff nuug. daß über das Meritum deS Antrags in diesem hohen Hause, so verschieden

mit Ungarn zu er kaufen, daß er wiederholten feierlichen Zusagen entgegen diese Verordnungen über einseitiges Diktat der Tschechen erließ, ohne die Deutschen auch nur zu hören, daß schon dieser äußere Vor gang eine empfindliche Beleidigung der Deutschen enthielt; ich will auch nicht untersuchen, inwieweit die Regierung durch diese einseitigen Erlässe ihr nationalen Besitzstand der Deutschen in den Su- detenländern bedeutet. Die einzig richtige Lösung der Sprachensrage im Polyglotten Oesterreich

, die gesetzliche Ein- ühruug der deutschen Staatssprache, wurde von >en Deutschen leider in jener Zeit versäumt, als ie noch die entscheidende Macht im Staate besaßen. Was nützt eS heute noch zu betonen, daß der Staat als organisierte Volksgemeinschaft eines gemein samen Verständigungsmittels dringend bedarf, ebenso wie die Kirche, die sich seit alterSher der lateinischen Rrchensprache bedient? Zur Minorität geworden, öunen die Deutschen heute nicht mehr ernstlich zoffen, gegen die slavische Majorität

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Meraner Zeitung
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Seite 19 von 22
Datum: 05.02.1899
Umfang: 22
Volk bedarf. In der bitteren Lehrzeit der letzten zwei Dezennien haben die Deutschen genugsam ge lernt, wie ihnen die in ihrer früheren Rolle als „Staatspartei' geüble Selbstverleugnung gelohnt wird. Hat es snt 20 Jahren als Axiom der österreichischen RegiernngSkuust gegolten, unzufrie dene Nationalitäten auf Kosten des deutschen Be sitzes zu „versöhnen' und die unentbehilichen Attribute der StaatZeinheit Stück für Stück an be gehrliche Postulanten zu verschleudern, so besteht

, daß es sich bei unserem Nationali tätenstreite nicht blos um die Besetzung einiger Beamtenstellen in Böhmen und Mähren, sondern nebenher noch um die W e l t stel l u n g O est er reich? handelt Welche Stimmung sich angesichts aller dieser Vorgänge der Deutschen in Oesterreich allmählich bemächtigt, das auszumalen wollen Sie mir gütig erlassen. Nur zu viele treue österreichische Herzen sühlen sich durch alle Stadien der Verbitterung und Entmuthigung bis zur Verzweiflung getrieben und immer häufiger kommt in gut

dechPhrase „Alles für das Volk, nichts für den Staat' bleibt es doch eine unbestreitbare Wahrheit, daß die staatliche Gemeinschaft die unentbehrliche Form bildet, in der allein das Volk die Befrie digung seiner nationalen, kulturellen und wirth- schastlichen Bedürfnisse zu finden vermag. Mag man eS noch so tief bedauern, daß die Dinge so weit gediehen, aber man steht heute — jede Selbsttäuschung wäre vergeblich — klipp und klar vor der Frage: Wie sollen sich in Hester- reich die Deutschen zum Staate

stellen? Eine gottlob noch kleine Fraktion giebt mit dem großen Florentiner zur Antwort: »I^asciate vAni Lpers,n2g, !< Für die Vertreter dieser Ansicht, die für die Deutschen im österreichischen Staats verbande von keiner Wendung der Dinge mehr Heil erwartet, ist es nur konsequent, wenn sie, als letztes Ziel die Befreiung der,t?ermania irrecleata« vor Augen, sich aller Mittel bedienen, um den Eintritt der von ihnen als Erlösung erhofften endlichen Katastrophe zu beschleunigen. Welches Meer wirth

unter dem herrschenden Regime die Schaar der deutschen Jrredentisten von Tag zu Tag und gibt durch ihre rührige Agitation gewissen Kreisen will kommenen Anlaß zur infamen Verleumdung, daß die deutsche Opposition überhaupt von staatsfeind lichen Tendenzen beherrscht sei. So entsteht der circulus vitiosus: oben wachsende Abneigung gegen die als staatsfeindlich geschilderten Deutschen, unten Ausbreitung der antiösterreichischen Gesinnung, weil man in maßgebenden höheren Sphären die Deutschen mißachte. Daraus ergibt

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Seite 2 von 4
Datum: 04.01.1924
Umfang: 4
abschalten. Der Wichtigste der deutschen Vereine ist der be reits erwähnte „Deutsche Wohltätigkeitsverein in Finnland', der auif eine vierzigjährige segens reiche Tätigkeit zurückblicken kaum. Seine Haupt aussgabe ist idiie Unterhaltung der deutschen Schule unjdi des Kindergartens, daneben' !aber auch die Ausübung von Hilfs- und ^ieve??ätlgkeit aller Art. Der Hauptverein besteht in Hslsingfors, Aweigvereine unterhält er in Mo und in M- borg. Ein besonderes Zeichen der finnisch-deutschen FreunVIschaft

den. Aber auch mit den Deutschen He-llsingfors Kamen sie in engere Berührung. In gemütlichen Zusammensein, unid« beim Klang deutscher Lieder fühlte nwn, wie stark diese Deutschen aus öst lichen Vorposten am Vaterlande .und an chrem Deutschtum hängen. Italien. Die wirtschaftliche Stellung der Lehrer. Rom. 4. Jänner. lieber die neue wirtschaft liche Behandlung der Volksschullehrer, die im letzten Ministerrat beschlossen wurde, bringt die „Idea Ttazlonale' bezüglich der Gehälter fol- gende Mtteilung. Außerordentlicher Jahres

erlkennen lassen und werdjen deutlich die Regsamkeit der Hausindustrie im Hochetsch de» zeugen. Ausland. Deutscher und französischer Militarismus. Der Deutschen Zeitung in San Paolo in iBrasilien (Nr. 173 vom 27. Juli 1923) ent nehmen wir folgende Aussichrungen: Ueber das wahre Wesen eines Volkes kann man sich ebenso täuschen wie man sich über das wahre Wesen eines Menschen täuscht. Wenn man Heinrich v. TreitMe und Friedrich v. Bernardi liest und immer wieder liest, dann kann man leicht zu der Ueberzeu

-gung kommen^ daß der machtpolitische Militarismus tatsächlich zum Wesen des deutschen Volkes gehört. Diese Ueber- zeugung ist -aber der anderen gleich, von ein Peter oder Paul ein wütender Mensch ist, weil er während einer Auseinandersetzung, deren Gegenstand und Anfang man nicht kennt, ein zorniges Wort gebrauchte. Um das Wesen eines Menschen zu kennen!, mutz man ihn in ver schiedenen Lebenslagen beobachten!, und um das Wesen eines Volkes zu ergründen, muß man sich mit semer Geschichte befassen

. Begleitet man den Werdegang des deutschen Volles durch alle Tiefen und über alle Höhen, so kommt man von selber zu dem Schluß, daß es in ganz Europa Hein anderes Äolik gibt, dem der Mili tarismus in der häßlichen Bedeutung des Wor tes ebenso wesensfremd Wäre wie ihm und das in demselben Maße wie es eine fremde Ein mischung in seine Dinge, und wäre sie auch gut gemeint, >als eine ErniedriM-wg empfände. Der Begriff „Militarismus' ist ihm so fremd, daß es zu seiner Bezeichnung eines Fremdwortes bedarf

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Seite 12 von 16
Datum: 20.06.1897
Umfang: 16
Kein Deutscher hat vor der Eröffnung des Reichsrathes die Sprachenverordnungen gesellen! Doch nicht genug! Nicht bloß den Vertrauensmännern der Deutschen verwehrte Graf Badeni den Einblick, sogar die Spitzen der Behörden in Böhmen und Mähren blieben in Unkenntniß über eine Maßregel, über die sich gutachtlich zu äußern sie doch zuallererst berufen waren. Statthalter und Oberlandesgerichts-Präsident von Böhmen lasen, wie wir mindere Sterbliche, die Verordnungen zuei-st im — Amtsblatt! Ueber

ein solches Vorgehen bei Behandlung einer für den Frieden der Völker, für die Zukunft Oesterreichs so überaus wichtigen Frage sind die Deutschen, deren Lebens- interesse dabei auf dem Spiele steht, mit Recht empört. Ein schroffer Gegensatz zwischen der Regierung und den Deutschen besteht ferner in Betreff der Frage der L e- galität der Verordnungen. Der Behauptung der Re gierung, daß ihr nach Z 11 des Staatsgrundgesetzes über die Ncgieruugs- uud Vollzugsgewalt das Recht zustehe, den Sprachengcbrauch

der Versassung verletzt hat. Die Frage, ob die Regierung formales Unrecht ge than, tritt ganz in den Hintergrund gegen die offenbare Thatsache, das; sie mit diesen Verordnungen an den Deutschen schweres materielles Unrecht verübt hat. Bekanntlich gilt oft in der Politik schlimmer als ein Verbrechen ein Fehler, und einen Fehler hat die Regierung mit diesen Verordnungen begangen, der in unserer inneren Geschichte ganz beispiellos dasteht! We Kenner der böhmisch-mähnschcn Verhältnisse machen der Regierung

einmüthig den Vorwurf, daß diese Verord nungen über das wirkliche praktische Bedürfniß weit hinausgchen und die deutsche Sprache auch dort verdrängen, wo ein Interesse des tschechischen Volkes gar nicht vorliegt. Erschien schon die Stremayr'sche Verordnung, die für alle Aemter der Justiz und politischen Verwaltung die Doppel- fprachigkeit vorschrieb, im geschlossenen deutschen Sprachge biet als eine unnöthige Bedrückung, so verlangen nun die neuen Verordnungen gar, daß jeder Staatsbeamte (auch Post

-, Steuer-, Forstbcamtc) die Kenntniß beider Landessprachen besitzen müsse. Auch die innere Dienstsprache richtet sich von nun an nach der Sprache, in der ein Anliegen an die Behörde gelangt; alle Verhandluugen, Berathungen. Ausfertigungen müssen in der Sprache des Einschreitens erfolgen. Um die Zwecklosigkeit dieses ungeheuren Sprachenzwanges richtig zu ermessen, stelle man die böhmischen mit unseren tirolischcn Bevölkernngsverhältuissen in Parallele. In Deutsch-Südtirol wohnen neben 209.175 Deutschen

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Seite 6 von 10
Datum: 30.08.1924
Umfang: 10
Seit« > ^DTi^iWW'tz 1S«t I z; t ?ii x. !b i! i'^ ?«' s' öi»! iZ »! !'Z! D- ! j> ^ ß 1. ' ?! »t- t' ! 7 Das deutsche Rom. »Ein Schwvllienneist mn Riefendom. Ein deutsches Heim im gold'nen Rom/ Dies Sprüchlein findet sich an die Wand ge malt im deutschen Pilgerhause in Rom. Ge dicktet von einem Unbekannten, steht es schon seit Iahren und Jahren, dort imd jedesmal, wenn die Wände geputzt und frisch angestrichen norden, malt man auch dies Sprüchlein treulich, wieder. Denn innner noch stimmt

ja. was sein« schlichten Worte verbunden, immer noch ist für die Deutschen Rom die „goldene Stadt', die alma urbs, das Zenirirm einer Welt, die in stillen Stunden, wenn das Gehetze des moder nen Lebens etwas verebbt, aus der Vergangen- heit berübergrüht. Hat die deutsche Kultur auch Großes, Eigenes geschaffen,. mit einem guten Teil ihrer Wurzeln hat sie stets Nahrung ge sogen aus dem Boden der ewigenStadt. Immer noch stehen Zeugen daran in großer Zahl. So wollen wir denn heute einige von ihnen auf suchen

und »ms erzählen lassen aus deutsch» römischer Vergangenheit. Für den Deutschen daheim wird es von Interesse sei-n, siir den deutschen Romsahrer von heute aber kann es einen Weg weisen, um rascher zu einem war men, persönlichen Verhältnis zu Rom, seiner Kunst, seiner Kultur zu gelangen. Was hat es min mit dem deutschen Heim bei San?t Peter für eine' Bewandtnis? Seine Grirndungszeit reicht weit zurück bis in die Tage Karls des Groden und weckt die Erinne rung an jene, für Deutschland so verhängnis voll

gewordene transalpine Politik der deutschen Kaiser, die mit Karl dem Großen ihren Anfan' nakm. begründet war diese Anstalt als eine Art Pilgerlnuis mit Erlöse,iirclx', Herl>erg« un'' Kronkenhmis. genkwit soolac ffranrarulm, un>> zwar lmit des allerdings nur in einer spätere' Abschrift erkaltenen Stiftungsbriefes, im?ali>-e 797. Als Karl der Große Ende des Jahres 799 seinen seierlicl>en Einzug In die Ewige Stadt hielt, um vom Papste die römisch,.' Kaiserkrone zu empfangen, da zogen ikm alle ..scolare

pere- grinorum', die der Franken. Sachsen, Friesen. Langobarden mit Fahnen und Gesang feierlich entgegen bis zum Ponte Molle. Der Traum vom römischen Weltreich hat von Karls Kaiser krönung an durch Jahrhunderte hindurch die deutschen Herrscher mit seinem faszinierenden Glänze geblendet und sowohl Her deutschen Hei mat als Italien eine sinnvolle Zeit in Politik, in Handel und Wandel gebracht. Lange schon ist sie ins Grab gesunken, jene transalpine Po litik der deutschen Könige, aber die kulturellen

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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1918
Umfang: 8
.)' Die Verfolgung der Deutschen in Welschtirol. Als nächster Redner ergriff der Geschäfts leiter des Wirtschaftsrates der Deutschen Welsch tirols, Leopold Nemec-Nemethy das Wort zu folgenden Ausführungen: „Liebwerte Volksgenossen! In meiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Wirtschasts- rates der Deutschen Welschtirols überbringe ich Ihnen die herzlichsten Grüße der Deutschen aus Arco und Reif am Gartensee, Rofreit, Trient, Persen, St. Christof, Lewe und San Martina, sowie der deutschen Bauern aus Lu- ssrn

, Lafraun und Vielgereut, aus dem Fersen tal und den deutschen Nonsberger Gemeinden. Tausende unserer Volksgenossen aus den verwelschten Gebieten weilen heute in Gedanken bei uns, und wenn morgen die Kunde von dem erfolgten völkischen Zusammenschluß des Tiroler Deutschtums in die Welt hinausflattert, ?vird sie niraends größere Freude und Begei sterung auslösen, als in den Kreisen der Deut schen aus Welschtirol. Für uns ist die völkische Einigung der Deutschtiroler eine Schicksalsfrage! Solange

die Deutschen in den verwelschten Gebieten ausschließlich auf sich selbst ange wiesen find' und im Kampfe gegen die Feinde ihres Volkstums den so notwendigen festen Rückhalt im Lande entbehren müssen, ist an «'ine Erstarkung des Deutschtums südlich der Syrachgren-e nicht zu denken. Die deutschen Parteien und besonders die deutschen Abgeord neten haben leider noch nie Gelegenheit ge nommen, das Deutschtum in den verwelschten Gebieten unter ihren Schuh zu stellen, was für- 5!? deutickvölkische Beweauna

in Welschtirol ?wen nrästeren Hemmschuh bildete, als die vielbeklante GleichaülNakeit und Verständnis- laiiakeit der k. k. Behörden, die häufig in ge rade?» deutschfeindlichem Sinne arbeiteten. Unsere SchuMsiakeit nahm uns schon im Frieden fast allen Glauben an unsere Zukunft. >md mir hatten Nets das Gefühl, ans einem von d'n deutschen Vnrteien vreisaeaebenen, daher nerlar-men Volten. ?u stehen. Einzig und allein Ken Seh'^vereini^ zu danken, menn die »i?ten kümmerlichen Reite einstiger deutscher Nrn

-n-mchtslellnna im ankerstim Süden des Mondes nur dem völligen Unteraana verschont sisi-'lii'n. Das Deutschtum in Welschtirol li-at seit Jahrhunderten in einem ständigen Kamvfe nea'n die fremden Emdrinalinae, welche dem einstmals deutschen Lande seinen wahren Cha rakter nalnnen. deutsche Art und deutsche brache erM^ten und sich schließlich als die Zerren im Lande aebördeten, nachdem im s-'Kjl'n Jahrhundert die Verwelschuna des süd lichen Lw'desteiles soznsaaen cnMich betrieben mm-de. Was der S^aat

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Seite 1 von 4
Datum: 11.02.1926
Umfang: 4
zwischen Deutschland und Italien gehalten. Kennt die Reichsregie politik zu machen. Aber diese Betätigung unverantwortlicher Leute hat den italieni schen Ministerpräsidenten veranlaßt, dem deutschen Botschafter gegenüber zu erklären, daß er amtlich die Einfuhr deutscher Waren verbieten und den Boykott gegen Deutsch land proklamieren wolle, wenn diese An griffe nicht aufhören. Ich halte das für ein unmögliches Vorgehen auf eine Bewegung unverantwortlicher Kreise, die von der deut schen Regierung zugleich mißbilligt

wird, mit dem Bruch internationaler, handelspoli tischer Abmachungen antworten zu wollen. Auf solcher Grundlage läßt sich das inter nationale Leben nicht aufbauen. Was die angeblichen Expansionsbestrebungen der deutschen Politik anlangt, erklärt Strese mann, diese Behauptung sei ganz absurd. Die öffentliche Meinung in Deutschland habe in den letzten Jahren große Sympathie für Italien gezeigt. Eine Aenderung diesbezüg rung den offiziellen Text der Rede? Kann ^ lich fei erst eingetreten, als sich die Nachrich

in den Völkerbund geschaffen ist, aufrollen. Stresemann gab der Meinung Ausdruck, dag der von Mussolini angeschla gene Ton für eine Auseinandersetzung zwi schen einzelnen Nationen nicht passend scheine und fuhr dann fort: Wir wollen den Tatbestand mit voller Sachlichkeit prüfen. Die Tatsache, daß ... in den Friedensver trägen Italien zugesprochen worden ist, wird von uns anerkant. Die italienische Souveränität in diesem Lande ist immer ten über die Unterdrückung der deutschen Bevölkerung in . . . immer mehr

verdich teten. Bezüglich dieses Umschwunges, der in der deutschen Presse sich zeigte, aber ohne ir gend welches Zutun der deutschen Regie-' rung, erklärte Stresemann, wir können we-' der, noch wollen wir der deutschen Presse verbieten, Sympathien zu zeigen und sich auf Seite eines Landes und eines Volkes' zu stellen, welches seit vielen Jahrhunderten deutsch ist lind auch in der Zukunft deutsch bleiben wird in der großen deutschen Kul- turgemeinischaft. Wenn aus der Unterdrük-! kung eines Volkes

! des Völkerbundes. und politische Lage erschöpft aber nicht die Gesamtsituation. Es gibt nicht nur ein in ternationales Recht, sondern auch eine inter nationale Moral. Stresemann zitierte in der Folge die feierlichen Zusicherungen, ge Herr Stresemann verweist darauf auf den z Absatz, wo Mussolini von den deutschen, Touristen redet und erklärt, wenn die Zahl > der deutschen Reisenden zurückgehen sollte, so wäre das nicht die Folge deutscher Vorkeh- j geben vom König von Italien sowie von > rungen

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Seite 2 von 6
Datum: 07.08.1924
Umfang: 6
jü k i! s t l! ü! s! ^ Die Londoner Konferenz« Donm>s»k»g, 7. N«Wp l«S^. N; ü, ß! » »i ff Ä! i>! p' 'li !! ii- >?j > °1' It l' ,'i !i l v. London, 7. Asgust. Die Konferenz be gann den Plättern zufolge gestern mittags unter Anmesenheit dcr Führer der Delegationen, darunter von deutscher Seite des Reichskanzlers Dr. Marx und Rcichsaußenminister Dr. Ttrefe- mit die Generaldebatte über die deutschen ve n'.ci-kungen zu den Beschlüssen der Alliierken konferenz. v. London. 7. August. Der Reichskanzler

gestern hier ein. London. 7. August. Die deutsche Abordnung übergab gestern dem Generalsekretär der Kon ferenz eine von Marx unterzeichnete Denkschrift, in deren Einleitung es heißt: »Die Kürze der Zeit hat es der deutschen Abordnung nicht er- möglicht, sich über alle Einzelheiten der inter alliierten Beschlüsse und ihre Tragweite ein sicheres Urteil zu bilden. Dabei nehme ich an. daß die noch erforderliche Klärung durch die gegenseitige Aussprache herbeigeführt werden wird. Im übrigen geseilte

ich mir die Bemer- kung. daß nach Ansicht der deutschen Abordnung verschiedene Beschlüsse nicht mit dem Dawesberichte übercin stimmen und manche wichtigen Fragenkomplexe, die mit der Durchführung des Dawesberichtcs zusam menhängen. überhaupt nicht berührt find, wie die militärische Räumung des Ruhr- gebietes. die Frage der Belassung von 5000 franzSsischen und belgischen Eisenbahnern auf einigen strategischen Linien des linken Rheinufers. Der hauptteil der deutschen Denk schrift besaht

sich mit den Vereinbarungen der Ausschüsse Uber die Freigabe der Pfän der. die wirtschaftliche Räumung des Ruhr gebiete» und zerfällt in folgende drei Abschnitte: 1. Zeitpunkt und zeitliche Aufeinanderfolge der vorgesehenen gegenfeitigen Maßnahmen bei der wirtschaftlichen Räumung. 2. Umfang und technische Durchführung. Z. Degnadigungsmahnahmen. Die deutsche Abordnung verlangt Amneslierung aller in Le- l rächt kommende« verhaftet«» und ausgewie senen Deutschen, ohne gegenseitige Verpflichtun gen in Bezug aus Repressalien

der Staatsange hörigen der besetzten Mächte. Um halb 12 Uhr traten gestern die Delcgationsfllhrer zusammen, um die Denkschrift zu prüfen. Namens der deutschen Abordnung gab Marx eien kurze ollgemeine Ueberflchl über sie schrift lich überreichten Bemerkungen. Daran schloß sich keine Debatte. Srwwden schlug vor. die deutschen Bemerkungen einem Ausschuß zur Ueberprüsimg vorzulegen. Herriot und die übri gen Delegierten waren gegen diesen Antrag und erklärten, daß sie noch nicht Zelt gehabt hätten, die deutsche

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Seite 1 von 6
Datum: 03.07.1924
Umfang: 6
derBezugsgebllhr Nummer 153 Ateran, Donnerstag, den 3. Iuli 1924 56. Jahrgang Südslawiens Deutsche in Sorge und Unglück. Von unserem Belgrader Mitarbeiter. Belg r a d, den 22. Juni. Wer hat nie von ihnen gehört, den deutschen Bauern im «Banat und in der Bvtschta, die zu Maria Theresias Zeiten im unteren Donauland angesiedelt wurden und unter Stürmen man- Trigsachster Art Ihr ^Volkstum bis zum lmitiq?» Tage bewahrt haben? Wer hat nie, aus Adam Müller-Guttettbru-nns, Otto Haiusers oder Ella Trlobni-g-gs Werken

und unischätzbar ist die Schar derer, die in der Zeit der großungarischen Herrlichkeit dem Ma>- gyarentum anheimfielen. Die Magyaren haben es verstanden, die deutschen Bauern anzulocken, sie halben insbesondere das aus dem Bauern- stand hervorgegangene Bürgertum an sich ge zogen, >sie haben durch eine raffinierte Schul- poMk vor allem die Jugend erorbert, die nicht auf der väterlichen Scholle blieb, sondern gebil deten 'Berufen zustrebte: ein großer Teil de-v »magyarischen Intelligenz — Geistliche, Beamte

, Lehrer — stammt «aus dem deutschen Bauern haus! Krwftreservoir war das südliche Donau- tand für «das aufstrebende Magya-renvolk. Seit Jahren Ist es anders. Südumgarn gehört nicht mehr zur Stefanskrone. Temesvar ist ru- , mänisch, das Banat ist durchgeschnitten. Und den Teil des Banats, den ebenso wie d-e Batschka und Syrmien die Serbien erhielten, werden letztere nicht freiwillig wieder preis geben. Die Mjag-yaren haben auf lange Aeit hier ausgespielt und der magyarische Firniß fällt langsam

, wie es setzt Ist — uind das ist auch der Grund, der die Serben veranlaßt, anders als deutschfreundlich «u sein, obwohl sie <m« politischen iVrvÄ«» alle» Änteressedarwn habe«! müßte», txn «ntmagHa- ri-fierungsprozeh, der sich an den Deutschen der Moj-wodina vollzieht, zu fördern, nicht aber auf zuhalten. Wie sollten die WojwMcmer Diaspo radeutschen, die endlos weite Strecken von» deutschen Mlitterland entfernt sind, jemals daran denken, -deutsch-irredentistisch zu sein? Wie leicht ist es aber denkbar

, daß ein maqyari- ' sterteg Deutschtum im südslawischen Staate der uiMrischen Propaganda anheimfällt? Schlimm, daß die Serben das nicht einsehen, daß sie nic^t alles tun, um gute Freundschaft mit den Deut schen zu hallten, die so viel — nahezu alles — für die Kultivierung der Wojwodtna getan haben! Schlimmer noch, daß sie dazu übergehen, die Deutschen auf Schritt und Tritt zu vergewal tigen. Was die Magyaren mit dem Zuckerbrot erreichten, soll jetzt die Peitsche schaffen. Da stellt sich bei den Betroffenen

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Seite 3 von 14
Datum: 04.10.1899
Umfang: 14
Nr. 119 Mera»er Aett»»g. SewS Nie Mevdung m der inneren MM Oesterreichs. Unter diesem Titel schreiben die „Münch. N. Nachr.': Es gab eine Zeit in den letzten Dezennien öster reichischer Geschichte, wo die Deutschen Alles von einem Kabinetwechsel erhofften, wo die ganze deutsch feindliche Politik der Regierung in der Person des Ministerpräsidenten verkörpert schien; es war dieS die Zeit des Ministeriums Taaffe, deS langlebigsten, welches das konstitutionelle Oesterreich zu verzeichnen

, der deS Fürsten Liechtenstein, war wenig geeignet, Hoffnungen in ihnen zu erwecken; wie konnten sie er warten, daß ihr hochfeudaler Volksgenosse, der seine ganze politische Vergangenheit in den Kreisen jenes eisernen Ringes der Rechten, der nun seit zwanzig Jahren das Werkzeug ist, mit dem die Deutschen niedergehalten werden, verbracht hat, der Mann sein sollte, der ihnen zu ihrem Rechte verhilfi? Und auch als die Kombination Liechtenstein vom Schau platz verschwand und der Gedanke eines Beamten ministeriums

wieder auftauchte, konte dies die Zu versicht der Deutschen nicht erhöhen; an sich wäre ja ein Beamtenministerium in Oesterreich gewiß etwas recht Gutes, wenn es aus tüchtigen und erfahrenen Beamten besteht, die unbeeinflußt von dem Partei- klüngel, der sich einem Parlamentarischen Ministerium immer anhängt, gerecht und lediglich mit Rücksicht aus das StaotSwohl regiert. Aber die Erfahrung hat bisher gelehrt, daß derartige Beamtenministerien stets sehr kurzlebig waren, in keiner Richtung energisch eingegriffen

und wie milde und zahm war diese Opposition im Vergleiche zu der der deutschen Parteien in den letzten Jahren. Von dieser Aeußer ung ist es ein weiter Weg bis zu den an den Ab geordneten Ghon gerichteten Worten: „Wir kommen noch einmal zusammen I' und dm Ansichten, die der Monarch den Führern der Opposition gegenüber geäußeit hat, und nichts kann den Stimmung? Umschwung, der sich bei der Krone vollzogen haben muß, so gut charakterisieren, wie diese Nebeneinander stellung. Das Gewebe von Lüge und Verleumdung

« das von den Feinden der Deutschen, ja leider auck von Deutschen selbst gesponnen wurde, um sie und ihre Bestrebungen zu verdächtigen, scheint zerrissen zu sein und daraus können die Deutschen die Hoff nung schöpfen, von der Krone in ihrer Bedeutung für die Erhaltung der Monarchie richtig gewürdig zu werden. Nicht in der Berufung des Ministeriums Clary an sich, in den Worten deS Kaisers lieg eine Gewähr für die Zukunst, die berechtigte Hoff nung auf einem Systemwechsel. Zwar warnen die Wiener Blätter

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Seite 2 von 12
Datum: 11.05.1918
Umfang: 12
Seite! ' sor Dr. Rudolf Fi ck (Berlin), vom Verein für das Deutschtum im Auslande (Berlin), vom vaterländischen Verband im deutschen Osten, vom Jnnsbrucker Turnverein, von der Inns brucker Liedertafel und vom Vereine der Deutschen aus Böhmen in Innsbruck. Es sprach sodann, stürmisch begrüßt von der ganzen Versammlung, Prof. Edg. Meyer über die Notwendigkeit der Gründung eines deutschen Volksrats in Tirol. Der stürmische Beifall, mit dem die Rede Professor Edgar Meyers an vielen Stellen

unterbrochen wurde, wiederholte sich in weit verstärktem Maße am Schlüsse seiner Darlegungen. (Wir werden diese Rede am Montag bringen.) Hofrat Hörmann dankte dem Redner für seine Ausführungen und frug sodann: Gibt es noch einen Zweifel über die Notwendigkeit eines Deutschen Volksrates für Tirol? Ein ein stimmiger Nein-Ruf der ganzen Versammlung war die Antwort. Hofrat Hörmann forderte nun sofort zur Tat auf. Auf seine Aufforderung zur Zustimmung für die Gründung des Volks rates, hoben sich sämtliche

Versammlungsteil- nel'.mer von ihren Sitzen und hoben die Hände in die Höbe. In voller Einstimmigkeit hak der Deutsche Volkstaa in Sterling die Gründung des Deutschen Volksrates für Tirol beschlossen. Mit brausenden Heilrufen nahm die Versamm lung das Ergebnis der Abstimmung zur Kenntnis. Der Obmannstellvertreter des Deutschen Schusliereines Dr. Wotawa ergriff sodann das Wort und fübrte aus. er sei nicht so sehr als Vertreter des Deutschen Schulvereines nach Sterzina gekommen. als vielmehr als Vertreter

der gemeinsamen Arbeitsstelle der Deutschen Volksräte Oesterreichs, die bereits in Wien ge schaffen werde. Dr. r». Wotawa erörterte kurz die Aufgaben dieses Deutschen Valksrates in Oesterreich, der in Wien seinen SiH habe. Er müsse üben den Parteien stehen. Die Not habe aelehrt. daß es in Zukunft in völkischen Belan gen keine Partei kämpfe mehr geben dürfe. Dieser Zentralvolksrat müsse aber auch unab- känaia sein von der parlamentarischen Taktik der Parteien und von der Parteipolitik der Volksvertreter

. Es aelte. den Zusammenschluß aller Deutschen in Oesterreich. Man müsse in der ganzen Monarchie in einer Front für das Volkstum in diesem Staate kämpfen. Wer weiß, ob nicht bald die Zeit kommen werde, wo es gelten morde, nicht nur mit Warten, sondern auch mit Taten einzutreten. Er sei seit davon überzeugt. da?! Tirol als westliches Bollwerk des österreichischen Deutschtums eine unbe- ''inabare bestürm sein und bleibe» werde. Diese neue Einigkeit der Deutschen Oesterreichs merde keine verwässerte

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 03.04.1895
Umfang: 12
hundert Jahr'. — Eben waren hundert Jahre auf der Zeiten Uhr abge laufen — man schrieb 1870 —, da erweckt lautes Getümmel, durch die Spalten der GrabeSkluft vernehmlich, den schlafenden Kaiser abermals. „ES braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!' Die Grabeskluft wird aufgethan; zum Kaiser tritt der Zwerg. Der Zwerg — oh nein, der zwerghafte, nie zum Mann gereifte Lenker von Deutschlands Geschicken, ist in zwischen zum Riesen geworden

starrend, voll des Begeisterungs- ruseS: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein über blutige Schlacht- und Siegesfelder geleitet der Riese Bismarck daS aus dem Staub der Staufen neuverjüngte Reis zum fahnenumflatterten, eichen- und lorbeergeschmückten Thron auf hoher Estrade, wie sie glänzender nicht die Ge schichte aller Zeiten gesehen, im prunkvollen Spiegelsaal des roi solell, des Sonnenkönigs zu Versailles. Aus des Riesen Schulter gestützt, besteigt der Deutschen Heeressürst, Wil

in Blulstreue die Heldenwacht on des Reiches Pforten- Die Adlerflügel des Cheruskerhelmes auf seinem Haupt, daS blanke Balumvg- chwert Siegfrieds über seinen Knieen, die dräuende Haltung des treuen Ekkehard der Deutschen, hält er der zaghasten Feinde Ansturm zurück. Suchen sie aber doch wieder an zudringen, dann wendet deS Reiches Heldenwart zu den bedrängten Blutsgenossen sich in die Königsburg zurück und murmelt voll Grimm und Zuversicht: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht

gegen den Franzmann zieh'n — ein wahrer Herzog der Deutschen, d. h. der vor dem Heer voran zieht. So lange sein Geist uns vorangeht, bleibt wahr das Sangeswort: „Deutschland, Deutschland über Alles, Ueber Alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält. Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt.' Und nun, bitte, ergreifen Sie Ihre Gläser und erheben Sie sich ehrfurchtsvoll vor des heutigen Tages Ehren- greis. Seit Deinem vollbrachten Ruhmeswerk, Deutsch, lands

von buschigen Brauen. Das ganze Wesen originell, schlicht und doch vornehm. Und diesem Aeußern entspricht der ganze Mann. Ihm liegt neben dem Rath die That, neben dem Wollen daS Vollbringen. Er hat Gemüthstiefe und Herzenswärme, und ist den noch ein streitbarer Mann. — Nach einer scharssinnigen Schilderung des politische« Wirkens BiSmarckS im Innern des deutscheu Reiches, klang des Redners Hoch aus in den Worten: „Dem Begründer der deutschen Einheit, dem Hüter deutscher Ehre und deutschen Ruhmes

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Seite 9 von 20
Datum: 04.02.1900
Umfang: 20
w. is Franz Ztaver Mitterer. In „Das Deutschthum im Auslande', Mittheilungen des Allgemeinen Deutschen Schulvereins zur Erhaltung des DeutschthumS im Auslande (Berlin 26). finden wir aus der Feder des städt. Schulrathes Herrn Dr. W. Rohmeder in München folgenden warmen für uns Süd tiroler interessanten Nachruf: Am 5. November 1399 starb in Proveis (Nonsberg) der dortige Kurat Herr Franz Xaver Mittlrer, Ritter des Franz JosephS-Ordens, Besitzer des goldenen Verdienst kreuzes mit der Krone

, Direktor der k. k. Fachschulen für Spitzenklöppeln und Korbflechten in Südtirol :c. Der äußere Ledensgang dieses, um unsere deutsche Sache in Südtirol hochverdienten Priesters war ein sehr einfacher. Mitterer wurde geboren am 28. Juli 1824 zu Laurein auf dem deutschen Nonsberge, dem Nachbarorte von Proveis. Seine Eltern besaßen dort ein schönes Bauern gut. Seine Gymnasialstudien machte der hochbegabte Knabe in Meran (1338—44) in jener Blüthezeit des Meraner Gymnasiums, als ein Beda Weber

, daß deutsche Schulen ohne hinreichend große Kirchen, in welchen die Heilswahr heiten in deutscher Sprache verkündet werden, für sich allein noch nicht die Wahrung des deutschen Besitzstandes in diesem abgeschlossenen Erdenwinkel zu sichern vermöchten. Im Jahre 1876 konnte die neue Kirche eingeweiht werden. Der gothische Prachtbau mit dem aufgebauten Thurme, dessen Fundamente angeblich ein Wachthurm aus der Gothenzeit! — wird allezeit den Ruhm Mitterers ver künden! Von seinen Gemeindcgliedern

, wie von seinen Amtsgenossen wird sein unermüdlicher Eifer in der Seel sorge gerühmt. Durch den Magen suchte er den Weg zum Manne an der Stätte seines Wirkens ein Ehren- und Dankesmal aufzurichten, in weiten Kreisen des deutschen Volkes einen freudigen Widerhall gefunden hat. geistlichen Stande zu. Seine theologischen Studien machte Kopfe und Zum Herzen^ Auch die profanen Dinge wußte er (1846-50) im fürstbischöflichen Seminar in Trient. »m den Dienst der Seelsorge zu stellen. Die deut,che Die hochentwickelt

- Vaterlandsliebe Mitterers und seine Katechese und d,e deutsche Predigt wurden durch M. auf innige Liebe zum deutschen Volke mögen mit auf die Er- deutjchen Nonsberge neu gegründet. Er war eignisse jener Zeit zuzuführen sem. Zur Zeit > '--'unl.cke-Lel,»r! d.e K.nd» b.nn«, an s-..,-.«, M..r 48er Aufstandes wurden die deutschen Theologen in Trient em ost als Wachposten verwendet, und mit prächtigem Humor wußte M. die Erlebnisse zu schildern, die er einmal als „Wache ohne Waffe' bei St. Marcus*) gemacht

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 27.04.1898
Umfang: 18
werden. Auf einen Eroberungszug der Italiener in dieses ladinische Gebiet, welches in Folge der projektierten Dolomitenstraße große Bedeutung sür den Fremden verkehr besitze, müsse definitiv verzichtet werden. Wenn die Italiener trotz des Kompromisses stets neue Versuche unternehmen, in deutsche oder neutrale Gebiete italienische Propaganda Hineinzutragen, so habe ein Kompromiß sür die Deutschen keinen Sinn. Es wird hierauf ein von Herrn Bürgermeister Dr. Weinberger beantragter Beschluß, eine Petition, welche eine Revision

des Kompromisses im vorstehenden Sinne verlangt, an die deutschfort schrittlichen Abgeordneten zu richten, einstimmig mit starkem Beifall angenommen. Magistratsrath Herr F. Ellmenreich be antragt hierauf, es habe das mit den vorbereitenden Schritten betraute Konnte sich an den deutschen Schulverein und die „Südmark' zu wenden mit der Bitte um kräftigste Unterstützung, indem es eine hochwichtige und dankbare Aufgabe sür diese Vereine wäre, die Mittel für die von den Fafsanern ver langten Schulen aufzubringen

und dadurch dem Vor dringen der Verwälfchung des Dolomitengebietes Einhalt zu thun. Er verliest hierauf einen warmen Gruß des am Erscheinen verhinderten Dr. Hanckwis auS ObermaiS, eines eifrigen Förderers des Allg. Deutschen Schulvereines. Mit einem Dank des Bürgermeisters Dr Weinberger an die Versammelten und den Referenten, sowie der anwesenden Fassaner-Abord- nung an die Meraner.schloß die Versammlung, die im Ganzen von Mitgliedern aller deutschen Ver einigungen Merans zahlreich besucht

war und einen animierten, gehobenen Verlauf nahm. Eine Erklärung Ar. o. Grabmayr's. Meran, 26. April. Abg. Dr. v. Grabmayr hat in Folge der be kannten zu seiner hier gehaltenen Rede gefaßten Resolutionen des deutschen Wählervereines in Jnns brück, der die nationale Partei mit einem starken Strich ins Radikale verkitt und des deutschen Volksvereines in Bozen, in welchem gleichfalls die radikale Richtung dominiert, an den Landeswahl ausfchuß der deutschfortschrittlichen und deutsch nationalen Parteien in Innsbruck

Richtung der Schönerer-Gruppe geüb Kritik „lediglich die persönliche Anschauung des Retners wiedergäbe', als notorisch unzutreffend ab lehnen. Was ich sprach, kam aus dem Herzen von Lausenden und abertausenden echt deutschen und sreisinnigen Männern, die Alle die Nothwendigkeit empfanden, daß endlich einmal in unserem Lager freimüthig Stellung genommen werde gegen jene radikale Diktatur, die Maßlosigkeit mit Entschieden heit verwechselt, die durch unduldsame Verurtheilung aller innerhalb der Grenzen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1907
Umfang: 8
Seile' 2 Unl den welschen Wegelagerern nicht, direkt in die Falle zu laufen, beschlossen die Deutschen, einen Umweg zu inachen und stiegen, von' den drei Gendarmen begleitet, auf schlechten Pfaden wieder bergan. Nur ein alter Berliner, der schon müde war, mietete sich bei hinein Bauer ein Maul tier und ritt gerade aus weiter, -in der sicheren Meinung, das; niemand einen harmlosen verein zelten Wanderer angreifen werde. Doch da täuschte er sich gewaltig, denn als die lauernden Banditen

, welches einer Zulnkaffernhorde alle Ehre gemacht hätte. Kaum war diese Einleitung vorüber, so erfuhr der blut dürstige Haufe, daß die deutscheu Touristen nicht mehr weit vom Schlosse Persen seien. Dieses gehört einer deutschen Gesellschaft und sollte den Wanderen! als Herberge dienen. Mit der Oert- lichkeit wohl vertraut, besetzten nun die Welschen einen Hohlweg, durch den die ermüdeten deutschen Wanderer kommen mußten. Hier spielte sich jetzt gegen 6 Uhr abends eine Szene ab, welche ge eignet ist, die Jrredentisten

vor aller Welt zu brandmarken. Als nämlich die 32 Deutschen des Weges kamen, erschienen plötzlich rechts und links aus den Höhen über 200 Jrredentisten, welche unter einem entsetzlichen Wutgebrüll und unter einer Flut von Schmähungen die Auslieferung des Projessors Edgar Meyer verlangten. Die Deutschen scharten sich um ihren Führer und machten sich aus alles gefaßt. In diesem Mo ment erschien der Bezirkskommissär Bergmann mit weiteren Gendarmen, insgesamt 20, und machte den Deutschen etwas Luft. Allein

die Verbrecherhorde leitete nun einen wirklichen An griff ein und Kommissär Bergmann war schwach genug, mit den Welschen zu verhandeln, anstatt energisch gegen sie vorzugehen. Plötzlich drehte er sich um und herrschte die Deutschen an, sie sollten die Hüte abnehmen; ein Teil der Deut sche» tat dies, und zwar jener Teil, welcher nicht italienisch verstand; das Hutabnehmen hatten nämlich die Welschen verlangt und zwar „zum Zeichen der Ehrfurcht vor dem italienischen Lande', wie sie sich ausdrückten. Jene 'Deutschen

würde hört Ihr deutschen Sozialdemokraten! hielt eine deutsche Ansprache, worin er den Besuchern der deutschen Sprachinseln „Einbruch .in ein fremdes Land' vorwarf. Der chauvinistische Narr vergaß dabei, daß Touristen keine Einbrüche ver üben und daß man sich ja schließlich auf Tiroler Boden befand. .Immer rasender geberdeten sich die Wegelagerer. Unter ihnen sah man den Trienter Bürgermeister Dr. Silli, ferner die Ad vokaten Dr. Valdagni, Dr. Morelli und andere — es war mit einem Worte der bekannte irre

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.08.1889
Umfang: 6
»um«»« s kr. Nr. M. Dienstag, den H. August 1889. 23. Jahrgang. Die Präger Industrie-Ausstellung. Meran, 5. August. Die deutschen Blätter Böhmens veröffentlichen eine Erklärung der deutschen Parteileitung in Prag, mit welcher die Theilnahme an der von den Czechen projectirten Landesausstellung abgelehnt und diese Ablehnung eingehend motivirt wird. Es heißt darin u. a.: „Erkennt man die unläugbar hohe Bedeutung der deutschen Industrie, des deutschen Gewerbes, der deutschen Arbeit an, dann muß dieser Erkennt niß

auch auf anderen öffentlichen Gebieten Folge und Ausdruck gegeben werden, und darf man sich nicht darauf beschränken, uns dort und dann zu rufen, wann man unserer Mitwirkung nicht entbehren kann.' Der czechische Kniff mit „Bömisch-czechisch' zieht nicht mehr. Hätten die Deutschen diese Industrie ausstellung beschickt, so würden sie dort eine Aus stellungsleitung gefunden haben, welche durchaus im Sinne des czechischen Staatsvolkes gehandelt hätte. Es wäre ungefähr so gewesen, wie mit dem Museuni und anderen Landesanstalten

und Landes veranstaltungen — böhmisch-czechisch — Alles zum Vortheile der „böhmischen' d. i. der „czechischen' Nation, unter welcher die Deutschen zu verschwin den haben. Das Stück wurde bei kleineren Regie rungsausstellungen wiederholt schon gespielt. Czechi sche Größen stellen sich an die Spitze und richten die gauze Verwaltung czechisch ein. Bei der Eröffnung, Schließung, bei allen Gelegenheiten steht das Czechen- thum im Vordergrunde, die ganze „Gleichberech tigung' darf sich mit einigen deutschen

Aufschriften hinter den czechischen und in einigen deutschen Wor ten hinter czechischen patriotischen Reden genügen lassen. Darauf kann an und für sich ein bewußter Deutscher nicht eingehen. Nimmermehr läßt sich das Deutschthum im Schlepptau des Czechenthums vor die Oeffentlichkeit zerren. Eine wahre Gleich berechtigung müßte ganz andere Formen finden. Am allerwenigsten könnte das Deutschthum in Böhmen sich bei einer Industrie-Ausstellung auf diese be schämende Art sehen lassen, da ja gerade die In dustrie

bis auf einige Zweige zum weitaus größten Maße in Böhmen eine dent'che ist. Diese Bedeu tung des Deutfchthums für die Industrie müßte bei einer Landesausstellung auch in weithin sichtbare Erscheinung treten. Die Bedeutung der deutschen Industrie in Böhmen hat sich denn auch schließlich bei der Arbeiter-Unfallsversicherungs-Anstalt heraus gestellt, an deren Spitze nun ein Deutscher steht, in deren Verwaltung die Deutschen die Mehrheit haben. Man darf überzeugt sein, daß diejenigen altczechi- schen und feudalen

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Seite 2 von 8
Datum: 23.01.1889
Umfang: 8
, daß eine auch nur ausreichende Kenntniß der deutschen Sprache für den Oesterreichs oft mehr praktischen Werth hat, als die volle Kenntnis seiner auf ein nur kleines Gebiet beschränkten Muttersprache. Bei den slavischen, also bei den ezechischen und slovenischen, tritt noch die Unausgebildetheit derselben als Zwang hinzu, da dieselbe nicht einmal gestattet für allgemeine, weltläufigc Begriffe Worte zu bilden, so daß die deutsche Sprache schon an und für sich den Begriffs schatz der deutsch lernenden Slaven bereichert

. Das Italienische ist aber unseren Deutschen unbedingt ebenbürtig und eben deßhalb ist da auch der Wider stand, den der Italiener gegen den Schein eines Zwanges zur Erlernung einer ihm außerdem schwer zu bewältigenden Sprache äußert, erklärlich und auch berechtigt, da er nicht aus einem in Nichts be gründeten Größenwahne, sondern in dem Bewußt sein des ererbten Besitzes einer gleichwerthigen Cultursprache seinen Ursprung hat. Wie soll nun bei obwaltenden Umständen, ohne bestehende Institutionen, die schließlich

doch unserem dentschnationalen Interesse förderlich sind, zu be seitigen und ohne eine tiefgehende Verletzung des berechtigten italienischen Nationalgefühles zu er zeugen, die politisch leidige Frage des deutschen Unterrichtes im Trentino gelöst werden, und dabei Beute durchsuchen, den Gefalleneil ihre Werthsachen stehlen und bei ihren Räubereien selbst der Verwundeten nicht schonen. Ich lagere mit Lieutenant von Ahlseld und einigen Sol daten an einem großen Feuer in der Nähe deS zerstörten Dorses

, sich zeitweise aufhalten den und den autochthonen Deutschen der Schutz der Sprache gewährleistet werden? Unsere Vorschläge wären folgende, und ob die selben annehmbar und ausführbar feien, dies über lassen wir competenteren Factoren zur Entscheidung. Vor Allem wäre es wünschenswerth, daß die Regierung die italienischen Municipien der größeren Orte und Städte des italienischen Landestheiles da zu vermöchte, mit gutem Beispiele voran zu gehen, indem dieselben für jene Schulen der letzten zwei Jahrgänge

der Volksschule, welche zu den fort geschrittenen gehören und die auf ein Weiterstudium in den Mittetfchnlen Anspruch erheben, einen frei willigen Curfus zur Erlernung der Anfangsgründe der deutschen Sprache errichten. Selbstverständlich müßte die Regierung, die bisher für die Hebuug des deutschen Unterrichtes in Südtirol in, Allge meinen bestimmten Fonde, aus denen die deutsche Schule in S. Marco, und theilweise die deutschen Schulen in den sogenannten Enclaven unterstützt werden, den bereitwilligen

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Seite 3 von 14
Datum: 03.11.1897
Umfang: 14
Sk. 132 Nationalgefühls trat am Sonntag der Bozener Volkstag zusammen. Er hat schlagend bewiesen, daß die Deutschen des Nordens und Südens ein einig Volk von Brüdern sind, und daß jene Ab geordneten, die gegenwärtig noch zur Majorität halten, nicht die wahren Vertreter des Volkes von Tirol sind, daß sie bisher nicht deutsch handelten und die Interessen des Deutschthums jenen der Slaven freventlich hintansetzten. Mit Freuden be grüßen wir alle Jene, die sich in Bozen einge funden haben, seien

v. Pern- werth — zu Wagen und Rad, und es würden sicher weit mehr gewesen sein, hätte ein Nacht-Extrazug eine Rückkehr zu später Stunde ermöglicht. Aus Kältern, Tramin, Neumarkt, Salurn, den Orten an der deutsch-italienischen Sprachgrenze, selbst aus Luserna, der deutschen Sprachinsel im Gerichts bezirk Levico, waren die deutschen Männer erschienen um ihre rege Zusammengehörigkeit zu allen Deutschen, ihr Nationalgefühl stolz und freudig zu bekunden. Auch die Studentenverbindungen, Burschen

, welche das Ministerium mit diesen Sprachenverordnungen verfolgte, seien klar und durchsichtig, ihm galt es, sich eine Majorität um jeden Preis zu sichern, den Ausgleich mit Ungarn zu ermöglichen, die Tschechen aber vergäßen ihren einstigen oft gerühmten Freisinn nur, um das verhaßte Deutschthum zu beseitigen. Die traurigen Folgen der Sprachenverordnnngen ließen sich heute schon zur Genüge ahnen, wenn man das Prag von einst und das von heute betrachte, seinen Blick aus die einst ganz deutschen Städte Budweis, Pilsen

, Ungarisch-Hradisch :c. werfe, die jetzt unter dem Terrorismus der Tschechen schon ganz vertschechl worden seien. Der Anfang zum tschechischen Nationalstaats sei gelegt, der Kampf der Deutschen sei vielleicht noch zur rechten Zeit begonnen worden, um die Grundlage des Staates, unsere Verfassung, Oesterreich und unsere nationale Existenz zu retten. Heilige Güter seien es. um die gekämpft würde, derenhalber sich unsere Abgeordneten in aufreibender Thätigkeit einsetzen; aus unserer Seite stehe das Recht

. Unser Kampf gelte der Erhaltung eines starken Oesterreich als Hort des Friedens für Alle, als eines Reiches, auf dessen Leitung den Deutschen ihr kulturell und national gebührender Einfluß gewahrt bleiben müsse! (Bravo, Heil!) Ja, wenn das Recht auf unserer Seite, wenn den Ausführ ungen unserer Abgeordneten in ihren verschiedcnt- ^ichen Versammlungen voller Glaube zu schenken sei, wie sei es erklärlich, daß der Kampf so lange dauern könne und die beharrlich an ihren Irrthümern festhaltende Regierung

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Seite 1 von 10
Datum: 16.08.1924
Umfang: 10
de» Blatte» verpsllchtetzmZahlung derBezugsgebühr au», daß bei Schlleß»ng de» Kompromisse» die Räumung Oberhaupt international unangreif bar garantiert werden müßte. Mit der Haltung der deutschen Delegation einverstanden. v. Berlin, t». August. Gestern früh XI Uhr fand in her Reichskanzlei unter dem Vorsitz de» Reichspräsidenten ein Ministerrat statt, wobei sich alle Teilnehmer mit der halt««» der deut schen Delegation in London vollständig «inver- ZNacdonald und herriot. v. L ond » «, lö. Avoufi

. Maedavald hate in der letzten 7tach< eine längere Unterredung mit London, lv. Augnst. Die Londoner Roa- sereiy ist endlich an einem entscheidenden Punkte angelangt. Am Doanerstog unterrichtet« Herriot die Alliierten über da» Ergebni» der Unter redungen mit den deutschen Vertretern «ad er klärte. sich n«r daz« verpflichten zu Wnnen. daß die besehten deutschen Gebiete innerhalb eine» Zahre», da» ist also bi» IS. August 1«S geräumt werden. Alle Vervündeten stellen fest, daß Arank- reich

mit dieser Zvfichervng einen Bnvet» leiner versöhnlichen Haltung gab und e» nur mehr an Deutschland liege, einen guten «rfolg her Kon ferenz sicherzustellen. Man berief nun telqchonisch die deutschen Delegierten zur Sitzung ein und unterrichtete sie über den Antrag herriot». Marx bat sich einige Stunden Bedenkzeit au». die b^llA^rde^AK im Lauft de» NaHmi». yerrioi. der sich noch bestimmter auf eine ein- «5 j^uktzhe A bordnun g ihre Entsche idnvg Mxige Räumung»frist festlegte. Dr. Stresemann bekaantgek^ M.. er1»chten

, wie Einschränkung der Lesvguisse der Rhelnlandskommission. Herbsetzaua der Truppenzahl, Uafichtbarmachnng der Besatzung usw. Zu der eigentlichen Frage, ob die demsche Regierung mit der Räumung am 1». August 1S25 einverstanden ist, wird weder ja noch nein «sagt. Wert legen die deutschen Delegierten be sonder» daraus, daß dl« Versprechungen herriot» schriftlich niedergelegt werden. Der frmqöstsche Ministerpräsident hat nSmlich in der Donner». tag-Sitzung in Anwesenheit de» Reichskanzler» Marx und Außenminister

durch die von Seite der Deutschen sür nachmittag erwartete Antwort. v. Berlin, IS. Aug. Die Berliner Presse bestricht die Londoner Krise und stellt «ich ein malig hinter die deutsche Delegation. Ein Teil erörtert weiter die Möglichkeit, die Verhandlun gen fortzusetzen. Dobel führen einige Blätter die Deutschen dies« Arist «ndi»kuti«rbar sei. Um für «in« A«gl«ich»mögtlch?eit Zeit zu gewinnen, wurden die für Do«ner»tag vormittag» ange» fetzten anderen Sitzung« abgesagt. Noch keine RuhrrSumungs- Verständigung

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Seite 1 von 6
Datum: 01.05.1923
Umfang: 6
, Dienstag, den 1. Mai 1923 55. Jahrgang Der deutscheWahlsieg in Jugoslawien. Wie jetzt endgültig bekannt wird, haben die Deutschen in Jugoslawien bei den letzten Parla mentswahlen acut Mandate erobert. Es ist das ein außerordentlicher Erfolg, den das Deutsch em, in diesem Staate zu verzeichnen hat. Noch vor wenigen Jahren, waren die Schwaben des Vanats und der Batscbka ein von den Magna ten unterdrückter Volksstamm; sie büßten ihr nationales Selbstbewußtsein ein und gingen so il,rem Volkstum verloren

. Erst der Krieg brockte diesem deutschen Stamm, dessen Angehörige lieute zum größeren Teil in Rumänien und Jugoslawien und nur zum kleineren Teil In Ungarn leben, ein nationale» Erwachen. Die Ktzten Parlamentswahlen in Jugoslawien be deuten den Höhepunkt dieser Entwicklung — was früher als unmöglich aalt, ist jetzt zur Tat sache geworden. Di« Deutschen aus allen Tei len des Landes fanden sich zu einem einheit lichen Verbände zusammen. Trotz allen Drohun- qcn seitens der Regierung, die sie zur Abgabe

der Stimmen für die hersckende Partei drängte, haben sie einig für den deutschen Kandidaten gestimmt. An das alte Sprichwort: „Hilf dir selbst und Gott wird dir helfen' knüpfend, schreibt das Neusatzer „Deutsche Voltsblatt': „Nach zwelhundertjährigem Eindämmern ha- >'en wir Deutschen in diesem Himmelsstriche unser Schicksal in die eigenen Hände genom inen. Auch für uns hat die Stunde der Aufer stehung geschlagen. Frühlingssäfte schwellen unsere Volkskraft und wir werden diese Volks traft unserer

auf hinzuweisen, «daß in verschiedenen Wahl bezirken käst die Hälfte der deutschen Wähler nicht in die Wahllisten aufgenommen wurde. Trotzdem hat das Deutschtum Jugoslawiens leine Teuerprobe bestanden. Aus einer unter drückten und national indifferenten Bevölte- rungsgruope ist es eine große, bewußtfühlende völkische Gemeinschaft geworden, eine .natio nale Minderheit', die alle ihr zukommenden fechte fordert, gleichzeitig aber auch in vollem Umfange am Ausbau und der Fortentwicklung des Jugoslawischen Staates

teilnehmen Will, -acht deutsche Abgeordnete werden unter Mb- langjährige, erfolgreiche öffentliche Tätigkeit hinter sich haben. Die deutschen Abgeordneten ^ 'H?' Parlament werden sicher eine nutzbringende Arbeit verrichten und die Bedeu tung, die dAer dem deutschen Wahlsiege zu- kommt, wird bereits heute von denjenigen Kreisen der jugoslawischen Oeffentlichkeit, die nicht im Banne ihrer parteipolitischen Doktrinen Irenen, anerkannt. »> ^ diesem Zusammenhange ist interessant, daß jetzt nach beendeter

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