, überzeugte ich mich der Vorsicht halber überdies noch erst, daß es der für Marychen war und ging hinein. — Tante Johanna war sehr erfrcut über die Aufmerksamkeit und sagte: „Da sieht man, was ein galanter Neffe ist! Ich habe mich schon geäraert über unseren Otto, der ist heute bei Tante Aurelie zu Tisch geladen und hat vergessen, ein paar Blumen zu besorgen!' Natürlich erzählte ich, daß auch ich geladen sei, aoer die Blumen zu besorgen nicht vergessen hätte. „Siebst Du, siehst Du,' sagte Tante Johanna
zu ihrem Sohne, und Otto sagte: „Ach, man braucht ja nicht jedes Mittagessen mit einem Blumenstrauß zu bezahlen, zumal bei einer Tante!' Wir Plauderten noch, ich verriet Otto, daß wir Pflaumen knödel, von Mary selbst bereitet, vorgesetzt erhalten würden, und als er dies hörte, meinte er: „Donnerwetter, da ist's doch schade, daß ich für Cousinchen Mary keinen Strauß habe!' Und seine Mutter machte ihm von nmem Vorwürfe. Dann sprachen wir noch von diesem und jenem, b,s Otto sagte, er würde sich nun fertig
machen und hinausging. Als er nach einem Weilchen nicht wiedcr zurückgekehrt war, meinte Onkel Gotter, er mache so lange Toilette, und auch ich war der Ansicht, daß es nun Zeit sei, aufzubrechen, und als man nun nach Otto sah, war er bereits auf und davon und — mein Strauß für Mary war mit ihm ver schwunden. Statt des Straußes lag eine Karte von Otto, auf der stand: „Lieber Vetter! Ich danke Dir für Deine freundliche Besorgung des Blumenstraußes, ich werde Dir die Aus lagen wiedergeben. Du, als viel älterer Vetter
, der sogar manchmal von Mary Onkel genannt wird, darfst Dir schon erlauben, ohne Strauß zu kommen, ich aber darf ja nicht ungalant sein. So wirst Du mir hoffentlich den Gewalt' streich verzeihen!' „Dieser Schlingel!' rief Onkel Gotter aus, und Tante Johanna wollte mir sofort den Strauß, den ich ihr gebracht hatte, für Mary zur Verfügung stellen. Ich lehnte das natür lich lachend ab, und Onkel Gotter wollte sofort an Tante Aurelie telephonieren, daß Otto sich mit fremden Federn schmücke, aber ich bat
ihn, das nur zu lassen; ich würde mir schon allein zu meinem Recht verhelfen, meinre ich, und ich verspreche mir von dem lustigen Streiche Ottos noch vielen Spaß. Als ich bei Tante Aurelie eintraf, war Otto natürlich bereits da; ich setzte mich sofort mit dem öffnenden Mädchen in Verbindung, daß sie den Strauß, den Vetter Otto gebracht, in eine Vase ohne Wasser stelle, was sie denn auch, da er sich vorläufig noch, als ich eintrat, in Marys Händen befand, be werkstelligen konnte. „Ach, dieser herrliche Strauß!' rief