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Lienzer Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 01.11.1901
Umfang: 20
„O, selbstverständlich, Vetter Oskar!' Jener erhob den Finger: „Bedenke!' „Ich weiß!' „Doch nun von Erfreulicherem! Hast Du schon gehört von Oberst Ribecks Gartenfest auf Demmhorst?' „Nein!' „Bekommst noch die Einladung! Onkel Hans von Lichtweg sprach ich heut', er hat seine Jnvitation schon!' „Wirklich? Freut mich! Natürlich, Lothar ohne mich, das wäre undenklich! Bringe mir den Casus mit!' „Wenn ich's habe, gern! Na, leb' Wohl!' „Desgleichen!' Und einen Centimeter in der Haltung gewachsen

Lothar. Man Planderte hievon und davon, plötzlich unterbrach Lothar den Dialog: „Apropos, schöne Blumen, Otti, er meint die Blu men des Weines!' Epikureer!' wies ihn Arthur zurück. Otti wollte vermitteln. Sie sagte deshalb: „Die Lichtwegs kommen auch!' „Onkel Hans und Vetter Oskar?' „Beide!' „Oskar ist ein fescher Offizier, mein Ideal! Kennen Sie ihn schon lange, Gnädigste?' „Seit dem Winter! Wir lernten uns auf General von Schwann- felds Ball kennen!' „Nicht wahr? Ein fescher Junge?' Sie nickte

: „Du bist wie eine Blume; So hold, so schön, so mild; Im Herzensheiligtume, Da thront Dein Götterbild! Ich kniee davor nieder. Bet zu ihm jeden Tag: Dir weih' ich meine Lieder, Dir tönt des Herzens Schlag I' Mit der Kaffeezeit kam Karosse um Karosse, zuletzt auch Oskar von Lichtweg mit den Kameraden aus der Stadt. Als Oskar und Arthur allein waren, sagte letzterer hastig: „Hast Du?' Oskar nickte: „Mußt mir aber einen Gegendienst erweisen!' „Gern!' „Verkehrst ja offen mit Fräulein Otti?' „Allerdings

!' „Hier ist ein Brief von ihrer Freundin, steck ihn ihr zu; er ist von Fräulein von Müchel!' „Gieb, wird besorgt!' Die Handschrift war eine Damenhand. Oskar hatte die Vor sicht gebraucht, sich von Fräulein von Müchel ein Dutzend Con- verts mit Ottis Adresse schreiben zu lassen, denn Olga von Mü chel war mit im Komplott. Arthur fand auch Gelegenheit, Fräulein Ottilie das Briefchen zuzustecken; sie lächelte ihn dafür dankbar an. Vor allen Dingen mußte Arthur sein kostbares Manuskript durchlesen; wie einfach

war die Sache; er mußte doch Wohl nicht gut achtgegeben haben; das sah er ein, mit der Vererbungstheorie war es nichts! Nun erst gab Arthur seinen privaten Gedanken Audienz. Was hatte Oskar mit der kleinen Otti vor? War die von Olga von Müchel geschriebene Adresse eine sogenannte Deckadresse? Donner und Doria, sein Vetter Oskar war ein verdammt fescher Kerl; wenn er ihm den Rang bei Ottilie von Ribeck ablief? Schändlich! — Freilich, freilich; er war neunzehn, konnte mit zwanzig seinen Fähndrich

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Lienzer Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.02.1945
Umfang: 4
Litern ebenkalls bei äiesem Zerkall um, I-ebeo kamen, veräaoken idre Lettunz äem Dm- > ciere eker als cias. ^.ker wenn diese Bestie ersckossen wird, sckau ick mit kreuden 2u!' Lr katte mit müdsam verkaltener Ltimms geendigt, kkall und ^orn verzerrten sein sonst gutmütiges, von vielen, vielen scklak- losen Rückten etwas welk geworcksnes (Zesickt. Lins V^eils dlieb es ganz still. Dann Usk sick das I^äcicksn vernekmsn. „Oskar', sagte es mit seiner leisen, ko- Ken Stimme un6 mit kiekendem Ausdruck

. „Oskar, sei nickt so Kart gegen — gsgsn diesen k^enscksn! V^er weiü, was den I7n- glücklicken dazu getrieben kat! Lcklieülick ist er ja dock sin Italiener, ölut vom Llut seiner Ltammesgsnossen ckrllken und ver- pklicktst, iknsn zu kelksn!' „Das ist nickt wakr! Lr ist kein Italiener, sondern 1°irolsr, Qsterreicker! Dall er zu- källig dieselbe Lpracks reckst wie die drü- den, verscklägt nickts. Ikisr ist seine kkei- mdt. Lr selbst, sein ttaus, sein Weib, seine Kinder geniellen den Lckutz der österrsi

- ckiscken Oesetze, drunten an der Orsnzs Steden Mausende seiner l-andslsute unck las- sen sicd kür ikn zum Krüppel scdiellen, damit der keinci nicdt dersinbricdt unck sein kkaus verwüstet. Das wäre scdön, wenn jeder, der in ckissem Staat zukällig eins kremde Lpracde redet, beckenksnlos Verrat begeben könnte! Da würden wir wsit kom- men!' Lr datte sicd in Liksr kineingersdst. ^.uk- geregt nakm kr wieder seinen Rundlauk um den lisck auk. ,,^ber kannst du denn wissen, Oskar', unterbrack ikn wisder

die leise Stimme des lvlädckens, „was ikn dazu treibt? Lure Sen6armsn kaben viel klall im Ixinck gesät. Seit vollen zwei ladren scdmacdten 1°au- send« von karmlossn Lewodnern dieses bandes in euren Internierungslagern dinier Stackelciradt und von Sajonetten bewackt. Kannst du wissen, Oskar, od dieses Östsr- Virkuax äes äsuvscken „V'-Lesckussss. Lr zitiert äen ..Dail^ lelezrapd', äer äen kernbescktlL äi« sckr«cklick»te kerioäe äes ganieo Krieges oaonte. Die Deuts cd eo dätten eine er- staunlicke

beginnt, betrack- ten wir ss bei der Division als Lkrensacke, dall einer von uns kiaausgskt, sntwscksr dsr Kommandant oder ick. Dnä cla es dem Lxellsnzkerrn in Istzter 2sit sckon reckt sckwer mit dem Ssrgstsigen gskt, so mull gewädnlick ick —' „Das darkst ciu nickt, körst äu, Oskar, veuwklsnö! Menisntl unve»minl!ett ö. Ltockdolm. 14. kebruar. Die Hokknuügeo ä« kauptquartiers Lisendovers äie sckveren Kämple im Osten dätten zu einer Lrladmung äes V/iäerstanäs- viliens äer äeutscken Truppen im Westen

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Seite 2 von 4
Datum: 24.02.1945
Umfang: 4
zerscklisssns ^Vicbslscier cies Lokas unci scbloL ciie ^ugen. „dlun, Zerakina, nun?' kragte cier >4ajor voll I^ngsciulci. „Keine ^ntvort? Kein Wort, ob es ciir reckt ist so ocier nickt?' Line Weile lag sie nocd so, scbveigenci, mit geschlossenen Zeugen. „Oskar', sagte sis ciann kaum böroar, „Oskar, nickt böse s«in, venn ick — venn ick <iir beute meine preucis nickt so rscbt zeigen kann. DaL ick ciick, nur ciick lieb bade un<i nie, niemals «in«m ancisrsn an- gskären vercie, cias veiüt ciu. /^der vas cias

anbelangt, ciu veiüt, vas ick meine — ack ja, es väre ja schön, vundersckön. dies g«kt cias dcrit «iocb nicbt so leicbt, vis ciu cienkst. Ls sinci — es sinci ttincier- nisss —' „Welcbe, velcke, Serakina?' kisi ikr cisr Iviajor ins Wort. „dlickt kragen, Oskar, nickt tragen', kukr sis mit ikrer sankten Stimms kort. „Viel- leicht —kier sank ciie Ltiinms zum klü- stern k«rad unci idre ^ugsn starrten aut ciie ?ür, „viellsickt virci ciie ^lacionna nock alles zum Suten vencien. Sie, ciis ^.ligütige, ciie

^llerdarmeiin, vermag ja so viel. Unci venn nicbt —' „Was meinst ciu, Lsraiina, vas, sag es mir!' tlsbte <ier I/ajor. „laicht beute, Oskar, nickt ksute', vskrts sie sankt ad. „Ick din kurcktdar angegrikk-zn keute, auck ist es scbon spät, klittsrnackt muü längst vorüder sein. SrolZmutter kann jscien Tugendlick keraukkommen. Dnci auck äu drauckst kuke, mein ^rmsr. Liebst so rnüci aus unci abgespannt.' dlocb eins Weile reäete cisr Ivlajor ikr zu, ikm ciock all ibren Kummer mitzutsi- len. ^.ls «r adsr sak, <iaü

?on. „Dann komme ick nickt, ssldstvsrstänci^ lick!' „Onä gebst äu binaus, vi«äer — an äie pront? „ia, g«vilZ!' > „Vielleickl in äen l'oä —?' ,,^der Seratioa!' „Ona nichts, nickt- äicb äavon adbalten?' „Kicbts aui aer Weltl' „Dann leb vobl,, Oskar!' Oer Lalken vuräe veggezogen, äie 1°ür entn^gelt unä vorsicktig geöttnet. diock einsn lstzten Kuk auk Ssratinsns I-Ianä. Dani' versckvanä äer Okkizier in äer Zternennackt. Lckün-Lerakina ader kskrts in äie Ltude zurück Obne eins Lekunä« zu zögern, schritt

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Seite 22 von 24
Datum: 08.11.1902
Umfang: 24
und Liddh hatten kaum Zeit gehabt, alle die Herrlichkeiten unter vielen Beifalls bezeugungen anzustaunen, als ein Mann zu ihnen herantrat, der fast stürmisch rief: „Hier endlich treffe ich Dich, Franziska? Sie starrte ihn an, sie sprach kein Wort. „Du bist verheiratet? — Glücklich?' — Jetzt fand Franziska Besinnung und Sprache wieder. „Herr Oskar Gallenkamp,' gab sie zurück, „das versteht sich alles von selbst! Kommt, Kinder, wir wollen heim!' Sie kehrten um; Oskar Gallenkamp lächelte spöttisch

, nicht vor einem Verbrechen zurückscheute, um das eigene Glück auf dem Ruin anderer aufzubauen. „Herr Oskar Gallenkamp,' erwiderte sie herbe, „dies sind meine Kinder; ich wundere mich nicht, daß Sie solche Worte vor den Ohren der Unschuldigen reden mögen; Ihnen muß, wie früher, auch heute noch das Wohl anderer nicht heilig sein!' Ein Giftblick traf sie; sie fing ihn auf und sah mit Schrecken, an wen sie einst ihre heiße, reine Liebe verschwendet hatte. Wie hilfesuchend blickte sie sich um, gerade als müßte ihr Leo

jetzt zur Seite stehen. Er lachte spöttisch auf und erwiderte: „Gnädige Frau, „ich werde Ihrem Gatten über unser Verhältnis von früher, welches er gewiß nicht kennt, Mitteilung machen!' „Das sieht Ihnen ähnlich!' versetzte sie. „Und ich — verachte Sie!' In diesem Augenblicke kam der Gerichtspräsident von Widdern daher. Franziska redete ihn sogleich an: „Ach, Herr Präsident, geleiten Sie uns heim? Mir ist un wohl geworden!' Oskar Galleukamp verschwand, Verwünschungen murmelnd. Der Präsident genügte

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Seite 24 von 26
Datum: 02.06.1906
Umfang: 26
. Und das Unerwartete geschah, die junge lebens frohe Baronin zog sich aus der Welt zurück, beharrlich die glänzen den Anträge, die ihr von mancher Seite gemacht wurden, ab lehnend. Oskar Redtwitz hatte tieferschüttert die Todesknnde ver nommen; wiewohl ihm Osten das Liebste geranbt, trug sein ehr licher Sinn ihm dies nun nicht mehr nach. So war wieder der Lenz gekommen nach herber, stürmischer Winterzeit. Ein Knospen und Blühen ringsumher. Redtwitz saß im Schatten des Parkes auf einer Bank, vertieft in die Lektüre

eines alten Meisters der Dichtkunst, das idealbe schwingten Gemütes des Menschen Leben nnd Streben besang. Da raschelte auf einmal dicht neben ihm der Kies. Unwillig wollte er den Störer seiner Ruhe von sich weisen, doch da er ausschaute, zitterte es heiß durch seine Glieder. Im schlichten, schwarzen Witwengewande stand Baronin Osten vor ihm. Er wollte sich er heben, aber die Füße versagten ihren Dienst, da faßten zwei schmale Häude die seinen und „Oskar' bat eine süße, traurige Stimme. „Oskar

, da bin ich, nicht mehr Renata, das törichte Ding, das dein edles Herz so schwer beleidigte, eine Witwe, wenn dn sie noch willst, Oskar...' Ein heißes Flehen klang aus den leisen Worten nnd weinend lag sie an seiner starken, treuen Brust. vr. Steins Lustspiel. Humoreske von Lothar PStile. (Nachdruck derb.) Stein hatte sich vor zirka acht Tagen in der großen Stadt Köln als praktischer Arzt niedergelassen. Faktisch war aber in dieser Zeit auch nicht der mindeste Patient bei ihm gewesen. Geschlossen blieb der Schrank

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Seite 23 von 24
Datum: 04.10.1912
Umfang: 24
werden kann. Deshalb sollten Nieren kranke niemals mehr als einen und einen halben bis zwei Liter Flüssigkeit im Tage zu sich nehmen. U)ie du mir. . . ^,onig Oskar von Schweden, der ein großer Blumenfreund ^ war, liebte es schon als Prinz, sich in seinen Freistunden mit Blumenzucht zu beschäftigen. Er wohnte damals oft in einer anmutigen Villa in St. Raphael. Alphonso Karr, der geistvolle französische Humorist, war da mals sein Villennachbar und die beiden Nachbarn standen in ungezwungenem, freundlichem Verkehr

miteinander. Eines Tages schickte Karr seinen Diener zum Prinzen und bittet, ihm aus der Bibliothek auf einige Tage Linnes „(Zensra xlautairllll' zu leihen. Prinz Oskar läßt ihm erwidern, es sei sein Prinzip, niemals Bücher aus dem Hause zu geben, aber in seinem Bibliotheks raum könne er das Werk nach Gutdünken benutzen. Karr sagte nichts und ging in die Bibliothek. Einige Wochen später bedarf Prinz Oskar einer Gießkanne, da die seinige in Unordnung war. Er schickte seinen Diener zu Karr und läßt

ihn bitten, ihm auf eine Weile seine Gießkanne zu leihen. Höflich läßt der Schriftsteller dem Prinzen erwidern: es sei sein Prinzip, niemals eine Gießkanne aus dem Hause zu geben, aber in seinem Garten könne der Prinz mit der Gießkanne gießen, so viel er wollte, er möge sich nur herüber bemühen. Prinz Oskar verstand die kleine Lektion, er lachte und die Freundschaft der beiden Nachbarn blieb ungetrübt. T. Ter ne«e Maxbrnnnentcmpel in Bad Kissingen. Der auch als Theater bauer rühmlichst bekannte Architekt

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Seite 25 von 26
Datum: 23.11.1907
Umfang: 26
war gefaßt. Was blieb ihm denn auch anderes übrig? Wie aus Stein gemeißelt erschien sein Antlitz in seiner plötzlichen starren Ruhe. — tSchluß folgt.) - Begegnung zweier Oettern. 'önig Oskar II. von Schweden und Norwegen machte als Prinz große Reisen. So fuhr er einmal bei strengster Ge heimhaltung seines Namens und Standes nnt einem Dampfer von Marseille nach Alexandrien. Nachdem das Schiff die hohe See erreicht und der Kapitän Zeit bekommen hatte, sich mit den Passagieren zu unterhalten, redete

?' „Ich heiße Oskar Frederik Bernadotte!' „So—o! Dann haben Sie wohl Verwandte hier in Frank reich?' „Wahrscheinlich, aber ich kenne sie nicht!' „Sie können sofort die Bekanntschaft eines derselben machen,' entgegnete der Kapitän, welcher dann durch das Sprachrohr in den Maschinenraum hinabrief: „Bernadotte, kommen Sie ge fälligst einen Augenblick herauf, wenn Sie Zeit dazu haben.' Gleich darauf trat ein hoher, stattlicher Mann auf, der schwarz im Gesicht war und einen einfachen blauleineuen Kittel trng

sein ^kann?' „Ganz recht!' Da ergriff der Maschinenmeister d e Hand des Prinzen und rief mit französischer Lebhaftigkeit: „Ich habe mir stets gewünscht, einmal einen meiner schwedischen Vettern zu treffen, und ich bin sehr erf eut, daß mein Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Ich bitte Sie, mein Prinz, alle meine Vettern in Schweden recht herzlich zu grüßen!' Prinz Oskar soll es auch nicht unterlassen heben, diesen Gruß seinen Brüdern zu bestellen. Als König hat der leutselige Herr allen seinen sernen Vettern

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Seite 19 von 20
Datum: 01.11.1901
Umfang: 20
hat! — Machen Sie kein so bit teres Gesicht, von Polkwitz, Ihnen ist ein liebliches Los gefallen!' „Nun?' „Sie führen meine Schwester — Natalie!' Natalie von Ribeck war ein fünfzehnjähriger Backfisch, der noch zur Töchterschule ging. Arthur war erstaunt. Heute konnte er kein „vsiu, viäi, vioi' (ich kam, ich sah, ich siegte) in sein Tagebuch eintragen! Plötzlich siel es ihm ein: „Sagten Sie nicht, Hauptmann von —' „Lichtweg, allerdings!' „Ah, Erich, der Namensvetter, ohne Verwandtschaft mit uns?' „Erlauben Sie, nein, Oskar

von Lichtweg!' „Der ist doch —!' „Hauptmann; Papa hat ihm eben die Mitteilung gemacht!' „Ach!' Er machte eine steife Verbeugung und ging. „Hat alles Ahlborg schuld!' seufzte er. „Ohne Ahlborg keine Angst, keine Gefälligkeit von Oskar, keine Gegengefälligkeit von mir, kein Brief an Ottilie! — Mädchen ihr seid alle falsch wie Schlangen!' Da trat Oheim Hans vor ihn hin: „Tag, Arthur, Glücksjunge!' „Danke!' Es klang recht trübselig. „Ah, Du weißt schon?' „Was?' „Unser Viertel Los hat 4000 Mark gewonnen, macht

hatte eine Ueberrafchuug: er proklamierte die soeben stattgehabte Verlobung seiner Tochter Ottilie mit dem Herrn Hauptmann Oskar von Lichtweg. Arthur knirschte mit den Zähnen, dann griff er zum Glase und sah so oft und so gründlich hinein, daß ihm die Tafelrunde schwankend vorkam. Als das Brautpaar kam, mit ihm anzustoßen, War sein Standpunkt kaum noch stabil zu nennen. Und nun that er Fräulein Natalie krampfhaft schön und verstieg sich sogar zu mysteriösen Andeutungen von Bräutcheu und Verlobung. Da sah ihn Fräulein

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Seite 23 von 23
Datum: 27.01.1900
Umfang: 23
jeden Kreuzer abnimmt. Richt minder gelungen ist der norwegische Ingenieur, der riomo 6i terro, der verschmitzte und doch nicht von der Justiz zu fassende Oberkellner, sowie der listige italienische Weinhändler. Nehmen wir hierzu noch die glänzenden Nalurjchilderungen der hehren Alpenwelt, welche dem Roman ganz besonderen Reu verleihen, und die Hauptsache — die große Reinheit, welche auch durch dieses Werk Oskar Höckers geht, so dürfen wir stolz auf die Erwerbung der vorliegenden Erzählung sein, die gerade

unsern österreichischen Leserkreis besonders anmuten wird. Der Ver fasser Halle die Güte, uns Folgendes über seine geistige Entwicklung mitzuteilen: ?»ul Höcker. AIS Sohn dcS bekannten Jugend- und VolkSschriftstellcrs und dramatischen Künstler» Oskar Höcker im Jahre 18W geboren, gewann ich frühzeitig Fühlung mit der Belletristik, Ms ich nach Abiolvirnng des Gymnasiums die Berliner Hochschule bezog, um bei Herzogeu- berg und Spitta sirengen Kontrapunkt, Aesthetik und Geschichte der Musik zu 'studiren

Herbstmorgens der Hütte und dem feierlichen Hochgcbirg' den Rücken wandte, zum Ämpezzothal niederschreitend, beglei teten mich schon Herr Martin Stiegl, Erdmuthe und der Piccolo, Peer Larsen und der famose „Uebcrkellncr' in der Gestalt, in der sie hent' mein „Grand Hotel Pelikan' be völkern, und folgten mir im O-Zug bis nach Berlin an meinen Schreibtisch. Berlin, 1LVS. Paul Oskar Höcker. ^01» „ Ho/nons c/e/- e^/e/7 u. /?S5V0/e/7 ^sc//c^/e. vo/? 50k>/'e ^(7/^s/ vo//e/? //? Le//.' e/>? e, öe/e^/-e/?i/e, unc

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Seite 17 von 20
Datum: 01.11.1901
Umfang: 20
geschmiedet wurde, nicht entsetzter angestaunt haben, als unsere Freunde die niedergeschriebene Ausgabe. „Scheußlich!' murrte Lothar. „Gräßlich!' stöhnte Arthur. Wo jetzt Arthur ging und stand, stöhnte er: „Licht, mehr Licht!' Und siehe, da kam ihm sein Vetter Oskar von Lichtweg, der Sohn von seiner Mama Bruder, ein fe scher Premier, der nächstens zum Hanpt- mann avan cieren mußte, entgegen. „Guten Tag, Junge!' sagte er. „Was hast Dn?Wie siehst Du aus? Fast könnte ich mit Hans Bendix sagen

: .Mein Siechen, es muß Dir was augethau wor den sein!'' Arthnr von Polkwitz lä chelte bitter: „Ja, der Gott sried August Bürger hatte es leicht, solche Mätzcheu zu erfinden, von denen einSchä fer die Lösnng wußte; gut, daß jeuer Kai ser iu der Bal lade nicht — Ahlborgwar!' Oskar von Lichtweg woll te sich vor La chen ausschüt ten. „Sa. ha, ich verstehe: der alte Ma- thematiknshat ench Nüsse auf die Zähue ge packt —!' „Die wahr lich Beelzebub selbst nicht knackt; ganz recht!' „Na, und welche?' Arthur

von Polkwitz be richtete Wort für Wort. Oskar zog ein sehr ernstes Gesicht: „Du, Junge — so nannte er ihn stets, da der Altersunter- schiedsehrgroß, ihn zu dieser „Höre mal. Junge, damit entschuldige Dich nicht! Aber weißt Dn, Vater Blücher hat von Pappus und Pythagoras anch keine Ahnung gehabt, so wenig wie von Enler und GanS, noch von der Cardanischen Formel nud diovhantischcn Gleichungen und ist doch ein tüchtiger General gewesen! Man könnte also — ! Höre, Junge, Dn, Vertraulichkeit berechtigte brücken

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