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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 28
Datum: 19.03.1910
Umfang: 28
„Ich will ihn sehen und sprechen, denn ich selbst nur kann ihm sagen, was ich ihm zu sagen Habs. Aber bitte, bleiben Sie in meiner Nähe.' Mit zuckender Lippe, dem mißlungenen Versuch eines Lächelns, fügte sie hinzu: „Denken Sie nur nicht, daß ich noch an einer Täuschung seinerseits zweifle, aber ich möchte die Lüge in seinen eigenen Augen lesen.' Sie stieg in den Obstgarten hinab und wartete dort, das Auge fest auf die kleine Pforte gerichtet, auf Leopold. In ihrer Un geduld zählte

sie die Sekunden und hätte andererseits doch ge wünscht, daß sich diele Pforte für den Erwarteten niemals ge öffnet hätte. Ganz in der Nähe derselben stand ein alter Apfel baum, in dessen Zweigen sie oft ihre Hängematte befestigte. Sie lehnte sich an den knorrigen Stamm des alten Baumes und hatte dabei das Gefühl, als wäre sie nicht mehr allein, als be fände sie sich unter dem Schuhe eines Freundes. Endlich öffnete sich die Pforte, und Leopold Schneider erschien in derselben, mit einem Lächeln auf den Lippen

sie ihm zu: „Seheu Sie es nur genaner an, die innere Seite, Sie werden doch lesen können?' Leopold las und war auf äußerste bestürzt. Er hatte keine Ahnung davon gehabt, daß dieses Kleinod, welches er im Nach lasse seines Vaters gesunden hatte, von der Fürstin Rabulos her stammte, daß es der Preis gewesen war, mit welchem sie seine Befreiung bezahlt hatte. Leopold war Fatalist, er fühlte, daß sein Stern ihn verlassen habe, wenn solche Zufälligkeiten sich gegen ihn verschworen, daß alle seine Hofsnungen zusammen

brachen, und er verdammt und verloren sei. Eine tiefe Ent mutigung kam über ihn. „Können Sie mir vielleicht sagen, was es mit einem gewissen Leopold Schneider auf sich hat?' fragte sie ihn mit eisigem Hohne. Dieser Name, von ihren Lippen ausgesprochen, traf ihn wie ein Faustschlag ins Gesicht: er würde niemals geglaubt haben, daß man solchen Nachdruck in ein einfaches Wort legen könne. Er wankte einige Schritte rückwärts, dann schlug er sich mit bei den Fäusten gegen die Stirn und antwortete: „Leopold

Schneider ist ein Mann, der Ihr Mitleid verdient. Wenn Sie wüßten, wie viel er gelitten, was er im Leben alles gewagt hat, Sie würden ihn nicht allein beklagen, sondern geradezu bewundern. Leopold Schneider ist ein Unglücklicher . . .' „Oder vielmehr ein Elender!' unterbrach sie ihn mit kalter Stimme. Ein nervöses Lächeln kam von ihren Lippen, und sie sagte spöttisch: „Frau Schneider, ich könnte mich ja nnn bald Fran Schneider nennen. Wie schade um die arme Gräfin Czinsky!' Er warf den Kopf zurück

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Seite 22 von 28
Datum: 26.03.1910
Umfang: 28
„Nein, lieber junger Freund,' sagte er, „ich bin untröstlich, daß ich mich Ihnen im Augenblick nicht widmen kann. Eine Mission, die ich nicht gut aufschieben kann, eine leidige Geldangelegenheit —' „Eine Geldangelegenheit?' fragte Leopold Schneider, der mit dem Vorsatze kam, bei dem Abbe eine Anleihe zu versuchen. „Eine schwerkranke Dame, ein Beichtkind von mir, hat mir den Betrag von zehntausend Franks übergeben, die ich einer wohltätigen Stiftung überweisen soll. Ich bin in Geldsachen

sehr peinlich und möchte eine solche Barsumme nicht im Hause liegen haben, darum sehen Sie mich im Begriff, auszugehen, um das Geld an der betreffenden Stelle abzuliefern.' Leopold Schneider bekam eine gespannte Miene, seine Blicke flogen verstohlen prüfend durch das Zimmer, als wolle er ent decken, wo das Geld sich befand. „Sie entschuldigen also, wenn ich meine Toilette beende', >agte der Abbs, nach seinem Überrock greifend und ihn anziehend. „Bitte sehr, ich begleite Sie ein Stück', antwortete Leopold

sie dem Priester. „Mein vortrefflicher Freund, mein edler Graf, was tun Sie! Ich weiß wirklich nicht, ob ich ein solches Opfer von Ihnen annehmen darf', sagte der Abbe zögernd. „Nehmen Sie, nehmen Sie es ohne Skrupel, Sie Wilsen, daß das Geld nur Chimäre ist', erwiderte Leopold würdevoll. Der Abbe knüpfte seinen Rock auf und zog aus dessen Brust tasche ein Portefeuille, in welches er die erhaltene Banknote zu den übrigen legte. Leopold Schneider verfolgte jede seiner Be wegungen mit scharfem Auge, und ehe

?' Eine Welle hielten die beiden sich in tiefer Rührung um schlungen, als Leopold Schneider seine Hände wieder zurück zog, war ihm das Portefeuille des Abbes hineingeraten. Offen bar hatte er die Absicht, es wieder an seinen Platz zurückzustecken und schob es irrtümlich dabei in seine eigene Brusttasche. Der Abbö knöpfte seinen Rock zu, und die beiden verließen die Wohnung; auf der Straße verabschiedete sich Leopold ohne jede Hast von seinem edlen Freund. Als Leopold Schneider in seiner Wohnung angelangt

mir ein gutes Omen zu sein, und ich will es einstwellen mit ihm versuchen, bis ich es für angebracht halte, eine andere Namenassoziation einzugehen. Dazu kommt, mem lieber Bodo, daß du stark verschuldet bist. Bernhard bekommt von dir zehntausend Franks, der Abbe Dubois dieselbe Summe, und es gibt in Paris noch mehrere Unverschämte, die Forderungen an dich zu haben glauben. Du kannst nicht verlangen, daß Leopold Schneider so dumm ist, die Schulden Bodo Czinskys zu bezahlen, und so gebe ich, wie gesagt

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Seite 23 von 28
Datum: 26.02.1910
Umfang: 28
lange wie versteinert. Er hörte weder den Gesang oer Lerche noch den Lockruf des Pfauen, er dachte anLeopold Schneider und durchlebte in seinem Geiste die ganze Ge schichte dieses Menschen, der niemals ein Geheimnis vor ihm gehabt hatte. Diese Geschichte war noch trauriger wie die Bodo Ezinskys, und vor allen Dingen war sie viel weniger romantisch. Leopold Schneider machte nicht den Anspruch, ein polnischer Patriot und Kavalier zu sein, er hatte auch keine schöne, vornehme Frau Mr Mutter gehabt

, und es war ihm niemals der Gedanke ge kommen, für einen idealen Zweck zu kämpfen. Er war über haupt kein Pole, obgleich er in einer polnischen Provinz des österreichischen Kaiserreiches geboren wurde. Sein Vater war ein armer Mann aus dem Volke, der in einem elenden Markt slecken an der östlichen Grenze von Galizien eine Schenke unter hielt, die so erbärmlich und jammervoll war, wie der Ort selbst. Diese Schankwirtschaft, in welcher Leopold Schneider seine erste Jugend verlebte, trat dem Grafen Bodo so deutlich

ab, und dieses Lächeln erschien dem Grafen Bodo noch entsetzlicher als der große Fleck, der einem Menschenantlitz ähnlich sah. „Wenn die Kinder sich doch ihren Vater selbst wählen könnten!' zachte er. Und doch hatte der kleine Leopold Schneider in den ersten Kinderjahren glücklich und zufrieden in der elenden väter lichen Budike gelebt und sich wohl wie ein Fisch im Wasser ge fühlt- Ein alter Schulmeister, der ein Klavier besaß, lehrte ihn darauf spielen und glaubte es gut zu machen, indem er ihm Bücher lieh

. Dadurch erweckte er in dem wißbegierigen Knaben das Verlangen, mehr zu lernen, und eines Tages drückte er seinem Vater gegenüber den Wunsch aus, er möchte ihn auf das Gym nasium zu Lemberg schicken. Die Antwort darauf war eine mäch tige Ohrfeige, daß Leopold die Engel im Himmel Pfeifen hörte. Der Alte hatte eine Abneigung gegen den Jungen gefaßt, weil er die Entdeckung gemacht zu haben glaubte, daß Leopold Schnei der seinen Vater verachtete. „Der arme Teufel!' murmelte Graf Bodo, einen Kieselstein

einer Zarin. So lächelte Katha rina II., als sie unzufrieden mit Potemkin war und sich sagte' ,Jch habe ihn zu dem gemacht, der er ist, und morgen kann ich ihn wieder in den Staub niederdrückend „Ja, das ist ihr Cha rakter,' dachte Bodo, „so habe ich sie kennen gelernt.' Vor zwei Monaten im Teufelstal sah ich sie wieder, und ihre Erscheinung flößte mir dieselbe Furcht wie früher ein.' Diese Frau, die in Leopold Schneiders Leben eine große Rolle spielte, war eine russische Fürstin. Sie besaß ein Landgut

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Seite 26 von 30
Datum: 01.02.1908
Umfang: 30
. Die Hauptstadt aber erhielt in der nächsten Zeit ihre Ruhe zurück- alles hatte sich allmäh lich wieder beruhigt, alle Parteien waren nach nnd nach zur Ordnung und zu geregelten Ver hältnissen zurückgekehrt. Leopold Fischer war zuerst nach Basel gegangen und hatte dort wei terstudiert, dann war er nach Bonn übersiedelt, diesen Sommer aber war er von seiner Mutter, der Witwe des Rates Fischer, eingeladen, seine Ferien in Liebenau zu verbringen. Er rüstete sich dazu auch, denn das blutige Älement« mori

in Dresden von? 9. Mai 1849 war längst vergessen. Leopold war ein gereifter nnd ehrenfester Mann geworden. So traf er eines Sommerabends in Liebenau bei der Mutter ein. Als er eines Morgens früh durch die Blumengaffe streifte, sah er plötzlich seine Retterin an einem Fenster sitzen. Er erkannte sie sofort wieder und zog sogleich ehrerbietig den Hut vor ihr, sie nickte erst verwirrt wie jemand, der nicht weiß, was und wie ihm geschieht, dann aber erkannte sie ihn doch und winkte ihm zu. Leopold stand

still; da öffnete Edith das Fenster und sah hinaus, dann aber fragte sie: „Sind Sie es, Herr Leopold Fischer, oder irre ich mich?' „Sie irren nicht: ich bin Leopold Fischer! Wohnen Sie jetzt hier in Liebenau?' „Jawohl! Sie wissen es wohl nicht, daß Papa vor mehreren Jahren schon gestorben ist?' „O, das tut mir leid! Und Ihre Frau Mama?' „Wohnt hier, ist aber augenblick lich verreist. Bitte, treten Sie ein. Darauf ließ sich Leopold nicht wei ter einladen. Er trat bescheiden ins Haus, und Edith

ist zu Verwandten gereist, dort Hilfe und Unterstützung zu suchen!' Leopold zuckte die Schultern: „ Ohne Sie mißtrösten zu wollen, zweifle ich doch an solcher Familienzugehörigkeitsliebe.' „Das wäre traurig. Es würde mich zwingen, eine Erziehe rinnenstelle anzunehmen.' „Haben Sie dazu die nötigen Kenntnisse?' „Ja doch!' „Es wäre dennoch ein trauriger Notbehelf!' „Da haben Sie recht. Ein Notbehelf wäre es wenn auch ein recht trauriger. Sie bald ausstudiert?' „Ich will diesen Herbst mein Staatsexamen

machen.' vr. Joses Alexander Freiherr v. Helfert. Phot. vi-. Sz «c -lh. Wien. (Mit Text.» vr. Ernst Brenner-Basel, ichweiz. Bundespräsident. (Mit Text.) immerhin, Und Sie, Herr Leopold, haben „Da wünsche ich Ihnen Glück.' „Danke. — Ich bleibe diese Zeit bei meiner Mutter.' „Wo wohnt dieselbe?' „Knrze Gasse Nr. 3.' „Ah, dort! Sehen mir uns bald wieder?' „Wenn ich Sie einmal in der Hubertusforst träfe, wo ich mich täglich ergehe.' „Ich denke, das wird sich nach Mamas Rück kehr wohl machen.' „Nun, Fräulein Edith

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Seite 23 von 28
Datum: 19.03.1910
Umfang: 28
auf. „Sehr gut! Damit räumen Sie also ein, daß Ihr Ohnmachts- ufall bei meiner Tante nur Komödie war.' „Und Sie beleidigen die Leute nur, wenn Sie annehmen, aß sie außerstande sind, Sie zu hören. Sie müssen mir zugeben, 'aß Sie recht vorsichtig zu Werke gehen.' „Das ist Unsinn, denn ich war fest davon überzeugt, daß Sie n-ch hörten', versetzte Gaston. „Aber dem ich mich damals zur Verfügung stellte, war der Graf Czinsky, daß ich mich mit Leopold -chnewer schlage, können Sie nicht verlangen.' Leopold fuhr

, wn Ihnen zu reklamieren.' Und wenn ich es verweigerte, würden Sie ohne Zweifel an nein Zartgefühl appellieren?' sagte Leopold Schneider spöttisch. „Ohie Zweifel', antwortete Gaston. „Das beweist, mein Herr, daß Sie es noch immer mit dem Gra- ei>. Czinsky zu tun zu haben glauben, denn nur von dessen Fein gefühl könnten Sie doch eine Gewährung Ihres Wunsches erwarten.' „Machen wir uns doch gegenseitig nichts vor. Ich bin lediglich a Leopold Schneider in einer geschäftlichen Angelegenheit, die ch mit ihm regeln möchte

, gekommen.' Und ein Portefeuille aus einer Tasche ziehend, fügte er hinzu: „Wieviel verlangen Sie?' Leopold ließ sich in einen Fauteuil fallen. Die Augen halb geschlossen, sah er mit gerunzelten Brauen begehrlich nach der Brieftasche des Herrn Langer hinüber. Nachdem er eine Weile lachdenklich dagesessen hatte, sagte er zu Gaston: „Sie sind ein Mann von Geist, mein Herr, ich bin bereit, Sie -mzuhören.' „Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen und, um die Wahr heit zu sagen, ich habe im Grunde nicht daran

gezweifelt. Sie vissen wohl, daß es ein sehr einfaches Mittel gäbe, Sie gefügig machen, ein Mittel, das mich keinen Sou kosten würde, aber —' „Aber', fiel ihm Leopold Schneider spöttisch in die Rede, .Sie werden dies Mittel nicht benutzen, dafür fetze ich meinen Kopf zum Pfände. Es liegt Ihnen und Ihrer Mandantin alles zacan, diese Angelegenheit so diskret wie möglich zu behandeln.' „ Sie sind ein zu geistreicher Mann, als daß ich Ihnen wider- prechen möchte', entgegnete Gaston verbindlich. „Das betre

Angelegenheiten äußerst nobel zu denken, »nd so werden Sie in diesem Falle wohl einige Federn unter neinen Händen lassen müssen.' Herr Langer schlug statt aller Antwort mit der Hand auf sein Lvrtefenille, das mit Banknoten reich gefüllt erschien. Leopold mhm aus einer verschlossenen Schublade ein Schmuckkästchen, solches er geöffnet auf den Tisch stellte. „Sehen Sie dies köstliche Kleinod', sagte er. „Das Medaillon ii von Gold und die Miniaturmalerei eine hochkünstlerische Lei stung. Es ist geradezu

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Seite 26 von 32
Datum: 12.03.1910
Umfang: 32
nichts und war mit ihrer rechten Hand beschäftigt, eine widerspenstige Locke ihres grauen Haares zu ordnen, die ihr immer wieder in die Stirn zurückfiel. Er betrachtete mit stillem Grauen diese kurze, fleischige Hand, die eines Tages in einem Zornesanfall sich auf feine Backe verirrt hatte. Während des Diners zeigte sich die Fürstin sehr heiter und gesprächig. Sie wandte sich hauptsächlich dem Abbe zu, und während die beiden angeregt plauderten, suchte sich Leopold Schneider von dem schrecklichen Schlag, der ihn getroffen

sich etwas zu dramatisch bei Ihnen.' Als man von der Tafel aufgestanden und in den Salon zurück gekehrt war, stellte sich noch mehr Besuch ein. Das war eine Erleichterung für Leopold Schneider, denn dadurch wurde die Aufmerksamkeit der Fürstin von ihm abgelenkt. Obgleich er fest überzeugt war, daß sie ihn nicht erkannt hatte, flößte ihm dieses Kalmückengesicht, das ihn nur zu lebhaft an das Elerd und die Sklaverei seiner Jugend erinnerte, doch immer noch Grauen ein. Er vertiefte sich in ein Gespräch

mit einem aufgeblasenen, pedantischen Gerichtsrat, bei dessen weitschweifigen Auseinander setzungen man vor Langeweile den Gähnkrampf bekommen konnte; aber der Mann hatte das unschätzbare Verdienst für sich, Leopold Schneider nicht von früher her zu kennen. Er fragte den Rat auf das eingehendste nach allen möglichen Dingen, die nicht das geringste Interesse für ihn hatten, er hing förmlich an seinen Lippen und hatte ein zustimmendes Lächeln für alle Bemer kungen, die dieser über seine Vorgesetzten machte. Diese Kon

versation hoffte er so lange auszudehnen, bis er sich schicklicher weise entfernen konnte. Aber plötzlich hörte er eine wohlbekannte, scharfe Stimme zu Frau von Bellard sagen: „Wo ist denn der Graf Czinsky? Führen Sie ihn mir doch, bitte, zu, ich möchte mich gern noch etwas mit ihm unterhalten.' Es blieb Leopold nichts weiter übrig, als sich bei dem Rat zu entschuldigen und in dem Fauteuil Platz zu nehmen, welchen ihm Frau von Bellard mit der liebenswürdigsten Miene zuschob. Gleich darauf entfernte

, denn ich reise morgen schon nach London ab.' Leopold war nahe daran, ihr zum Dank für diese Mitteilung beide Hände zn küssen. „Morgen . . . morgen!' tönte es unablässig in seinen Ohren wieder. „Wenn ich sage, daß ich Russin bin,' fuhr sie fort, „so ist das eigentlich nur so hmgeredet. Das Baterland bedeutet für Mick nur ein Borurteil, eine vollständig überlebte Idee, die ja vielleicht zur Zeit des Epaminondas an ihrem Platze gewesen sein mag es aber heute nicht mehr ist. Wir leben m dem Jahrhund

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Seite 27 von 32
Datum: 12.03.1910
Umfang: 32
^ i- i vernichtenden Schlage seine ganze Welt mit allen ihren Zu kunftshoffnungen zertrümmert wurde. Nach einer ganzen Weile fuhr Leopold Schneider sich mit der Hand über seine mit Schweiß bedeckte Stirn. Dann wandte er sich, seine ganze Willenskrast aufbietend, der Fürstin zu, und sie mit einem bösen, feindlichen Blicke betrachtend, sagte er leise: „Ich kenne diesen Leopold Schneider, von dem Sie sprechen, genau genüge um zu wissen, daß er nicht der Mann danach ist, sich die Schlinge

um den Hals legen zu lassen, ohne sich zu wehren. Ich weiß, Sie schreiben nicht gern, Sie halten sich dazu lieber einen Sklaven, aber bei einer gewissen Gelegenheit haben Sie doch zwei Briefe geschrieben, von denen Leopold Schneider Kopien verfer tigt hat, während er die Originale sicher aufbewahrte. Sollte er jemals in die Notwendigkeit versetzt werden, vor einem Gerichts hof zu erscheinen, so würden diese beiden Briefe unbezahlbaren Stoff bieten für die Verteidigungsrede seines Rechtsanwalts so wohl

wie für das Sensationsbedürfnis der Tageszeitungen.' Leopold Schneider erhob sich, nahm mit einer tiefen, respekt- oollen Verbeugung von Frau von Bellard Abschied und entfernte sich, von dem Abbe Dubois gefolgt, der zu seiner großen Qual darauf bestand, ihn bis zum Stadtbahnhof zu begleiten. Durch die Gegenwart der Frau von- Bellard nicht mehr geniert, sprach oer Abb« mit großem Enthusiasmus von dem glücklichen Er eignis der bevorstehenden Heirat und überhäufte Leopold mit Glückwünschen zu derselben. Eine ganze Viertelstunde

Beleuchtung. Mit einemmal flammte es über den Hügeln auf, und dem in die Kissen seines Waggons zurückgelehnten Leopold erschien es, als wüte in der Richtung nach Cormeilles zu eine Feuersbrunst, n welcher sein Traum von Liebe und Glück und Reichtum er barmungslos zu Asche verbrannte. Er bereute seine Flucht von gestern Abend jetzt schwer und bitter. „Wäre ich gestern mit Adele zusammengeblieben,' dachte er, .so würde sie mir sicherlich von der Fürstin Rabulof erzählt haben. Ich hätte die Konsequenzen

, was mich glauben läßt, daß er ein Abenteurer sei', entgegnete die Gefragte, zon welcher Antwort Frau von Bellard wenig befriedigt war. 12. Fräulein Guerber promenierte am Bormittag des nächsten Tages nach dem Frühstück allein auf der Terrasse. Das Wetter war ungewöhnlich milde, so daß sie ohne Kopfbedeckung, ihren weißseidenen Sonnenschirm über sich ausgebreitet, um sich gegen die Sonne zu schützen, die schöne Luft genoß. Leopold Schneider hatte sich als Prophet gezeigt, die Sonne schien und erlaubte

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Seite 23 von 28
Datum: 22.07.1905
Umfang: 28
Ein paar Augenblicke später stand der alte Pförtner Leopold por der Äbtissin. „Ich habe Ench etwas mitzuteilen, Leopold!' redete sie ihn an. „Mein Neffe, der Freiherr von Westrow, wird in Znknnft nicht mehr in das Stift eingelassen! Hört Ihr? In keinem Fall! Im übrigen behaltet Ihr das, was ich Euch soeben sagte, hübsch siir Ench nnd sprecht mir nicht darüber! Verstanden? Es ist gilt, geht!' Kopfschüttelnd entfernte sich der alte Leopold. Zu diesem Rätsel fand der Biedere die Lösung

aussah. „Der Raseude!' sprach die erstere vor sich hin. „Er kommt doch!' Fräulein Beate aber war noch bleicher geworden, als sie den Junker plötzlich au der Pforte erblickte. Und nnn hörten die beiden Damen einen heftigen Wortwechsel da unten. „Ich darf nicht öffnen, gnädiger Herr,' sagte der alte Leopold bittend. „Und ich befehle dir, zn öffnen!' donnerte Hans Joachim. „Ich darf nicht! Ich darf nicht!' wimmerte der Alte, blaß vor Schrecken über den fürchterlich aussehenden Jüngling. Eben

wollte sich die Äbtissin aus dem Fenster herausneigen, nm dem Junker znznrnfen, daß man ihn nicht empfangen werde, als etwas Unerhörtes geschah. Hans Joachim war vom Pferde gesprungen und hatte dieses am Zügel gefaßt, um es durch die kleine für Fußgänger bestimmte Pforte hindurchzuführen. Leopold stellte sich ihm ablehnend in den Weg. „Gib den Weg frei, alter Narr!' rief Hans Joachim. „Haben Sie Erbarmen, Herr Freiherr, ich bin ein alter Mann —' „Weg da, sag' ich! Niemand hat mir den Eintritt zu wehren!' „Ich darf

ja nicht, Herr Freiherr —' „So wirst du müssen, alter Graubart!' schrie Haus Joachim, und im selben Augenblick sauste seine Reitpeitsche ans den Alten nieder. Drei Schreie hörte man. Der alte Leopold schrie aus nnd die beiden Damen am Fenster. Hans Joachim stand mit Ali im Hos. Er ließ daS Pferd stehen, wo es stand, nnd eine Minute später war er im Zimmer der Äbtissin. „Tante!' Eine wilde Leidenschaft lag in dem Worte. „Tante, man verwehrt nur den Eintritt!' „Ich gab den Befehl dazu!' entgegnete dieÄbtissin

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Seite 28 von 30
Datum: 01.02.1908
Umfang: 30
besuchen?' „Jawohl!' „Sogleich?' „Ja, doch/' „Dann begleite ich Sie, wenn Sie erlauben, denn meine eigene Mama liegt zur Seite der Ihrigen beerdigt.' „Nun, bitte, dann lassen Sie uus miteinander gehen!' „Aber gewiß, sehr gern! Wenn Sie mich nur noch ein paar Sekunden entschuldigen wollten!' Sie klingelte ihrem Mädchen. „Gnädige Frau befehlen?' ? „Meine Mantille! Ich will zum FrisLhofe.' Man wandelte langsam hinaus. AuftFrau Klemeutniens Grabe prangte ein Marmorstein, den Leopold hatte legen lassen

: „Hier ruhen zum ewigen Schlafe die sterblichen Überreste der königlichen Rätin K l e <>! e n t i n F i s ch e r, geb. am 9. Mai 1809, gest. am IS. Mai 1859. Saat, von Gott gesät, dem Tage der Garben zu reifen!' „Sehr sinnig,' sagte Frau Edith, „daß Sie deu Stein mit jener denkwürdigen Strophe Klopstocks schmückten. — Hier mei ner Mama Grab!' Nnd er las: „Hiex ruht: Frau Elisabeth Tornow, geb. den 26. April 1798, gest den 14. Mai 1862. Leicht werde ihr die Erde!' Leopold sagte darauf: „Ter Baron

war nur kurze ZM^JHr Gatte?' ' ' „Ja, etwa fünf Jahre; aber er war herzensgut!' Beide sprachen nichts weiter, sondern standen schweigend an den Gräbern, bis Frau Edith zum Gehen Miene machte. Da schloß sich Leopold Fischer an, und beide erreichten wieder die Stadt, wo sie sich am Eingange der Blumengasse voneinander verabschiedeten. .iT . -»k-ivm, msä Leopold in das Gasthaus „zum Mohren' ttS^Vchob'lW l)r. Wiedemaun: „Ah, da sind Sie ja! Hat sich die Mietung so lange verzögert?' „O nein

, in der ich Sie kennen lernte, gnädige Frau, ist das glücklichste Alter, in dem das junge Menschlein sich erst ausbildet, bis es schließlich fest wird. Kein Geschöpf der schö nen Gotteswelt brauch^ dazu so lange Zeit als der Mensch.' „Da haben Sie reckst! Sie müssen auch,ein anderer als d?r Barrikadenkämpfer von damals geworden seiü, das beweist schon die Auszeichnung, mit der Sie jetzt als Lazrdrat im königlichen Dienste stehen!' ' Leopold lächelte: „Ja, Gott sei Dank! Der törichte Jüngling von damals

! Meine selige Mama sorgte schließlich in ihren Briefen dafür, daß ich Sie nicht vergaß!' In der Tat gestaltete sich diese Freundschaft zu einer so innigen, daß Landrat Leopold Fischer Frau Edith in der alternächsten Zeit einen Heiratsantrag machte und Erhörung fand. Er war von da an fast jede Woche einen Tag in Liebenau, uud einen Monat nach der öffentlichen Verlobung fand auch die Hochzeit dort statt. Or. Wiedemann und Oberförster Eggers blie ben Hausfreunde und spielten auch später mit dem Landrat

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Seite 30 von 34
Datum: 22.10.1910
Umfang: 34
zu wollen, was auch er in dieser Beziehung lei sten kann. Die Pferde schnaufen, und die beiden Reiter fah ren sich wiederholt mit dem Schnupftuch über die feuchte Stirn. „Parbleu! ist das eine Höllenhitze!' unterbricht General Bieomte Zerantschi, der König mit einem Aus- dkl japanische Gencralgouverneur von Korea. stöhnen das lange Schwei- - (Mit Text.) gen. „Mir klebt die Zunge am Gaumen. Weißt du kein Wirtshaus, Leopold?' „Bis Berlin keins, Majestät', ist die niedergeschlagene Ant wort; „aber dort drüben liegt ja ein einsamer

Bauernhof; da wird's doch für des Königs. Durst irgend etwas geben.' ' „Allons, Leopold!' Die beiden Reiter setzten in gestrecktem Galopp auf das Häuschen zu, das in der blendenden Nachmittags sonne mit seinen kleinen Scheiben aus dem Grün hervorblinzelt. Leopold vonDessau klopst mit dem Stiel seiner Reit peitsche ans Tor. „Holla, he da ! Ist denn hier alles ein geschlafen?' grollt sein kräf tiger Baß durch die Stille. Flinke Schritte ertönen, und ein hochgewachsenes Mädchen öffnet die Pforte des Tores

. Sie muß die große Gestalt ein wenig beu gen, um hindurchzugehen, und bleibt nun bei dem An- blick der beiden vornehmen Offiziere betroffen stehen. „Em ganz süperbes Mädel, Majestät!' „Leopold, dies Mäd chen und Mac Doll, mein neuer, Schotte — das ein Geschlecht geben, lauter Flügelmänner für meine Potsdamer Garde!' „Aber, Majestät, wenn das Mädchen nun schon einen Schatz hat!' „Sie wird doch nicht, Leopold!' „Na, Wunder wenn nicht!' „Ach was,' wehrt der König ab , „die Dirn heiratet meinen Mac Doll

«. (Mit Text.) —-i- 340 4—- Dann aber faßt sie sich und knickst unter tiefem Erröten ehrerbietig. Jetzt ist aber die Reihe, betroffen zu sein, an dem Fürsten; mit offenbarem Staunen glei ten ihre Blicke an dem Mädchen hinab vom blonden Scheitel bis .zu den in derben Leder schuhen steckenden Füßen. „Donnerwetter!' kann sich Leopold von Des sau nicht enthalten leise zu brummen, während der König mit der Hand unter ihr rundes Kinn faßt und mit unverhohlenem Wohlgefallen in ihr blühendes Gesicht blickt

. „Einen kühlen Trunk, mein schmuckes Kind, für ein paar halbversch nachtete Reiter!' „Zu dienen, Euer Gnaden!' Das Mädchen knickst wieder und eilt davon, während der König und Fürst Leopold ihr lackenden Gesichts nachschauen, bis die blonden Zöpfe hinter der Haustür verschwunden sind. „Leo-

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Seite 3 von 24
Datum: 03.01.1903
Umfang: 24
der Krankenverpflegs- gebühren für ihre Dienstboten verpflichtet. Das Gesetz wurde kürzlich vom Kaiser sanktioniert. Mus aller Welt. Hof- nnd Personalnachrichten. Der Kaiser hat die Weihnachtsseiertage bei der Familie des Erzherzogs Franz Salvator in Wallsee zugebracht. — Die Flucht der Kron prinzessin Louise von Sachsen und der Rang verzicht ihres Bruders. Erzherzogs Leopold Ferdinand, erregt großes Aussehen. Kronprin zessin Louise hat Dresden wegen einer Liebes affaire mit dem französischen Sprachlehrer

ihrer Kinder, Mr. Giiou, der der Vater ihres im Mai zu erwartenden Kindes ist, verlassen. Das Paar befindet sich in Genf. Es ist zweifel hast, ob die krovprinzlich- Ehe geschieden wird, doch wünschen es die sächsischen Hoskreise als. Lösung der Affaire. - Erzherzog Leopold Ferdinand, der mit sejner Schwester reiste,zeigte von Gens telegraphisch seinen Verzicht aus die Würde eines Erzherzogs an. Er wählte sich den Namen Wölfiing und wird die 26jähr. Postbeamtenstochter Wilhelmine Adamovic hei raten

. Der „N. Fr. Pr.' zufolge genehmigte Kaiser Franz Josef den Verzicht des Erz herzogs Leopold Ferdinand auf seine Rechte als Mitglied des Kaiserhauses, fügte jedoch die Bedingung bei, daß der Erzherzog die Gren zen des österreichischen Kaiserstaates nicht mehr überschreitet. — „Die „Wiener Abendpost' mel det: Der Kaiser nahm deü Verzicht des Erz herzogs Leopold Ferdinand auf die Stellung und den Rang eines Erzherzogs an und ge stattete ihm die Führung des bürgerlichen Namens Leopold Wölfiing, ordnete

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Seite 22 von 24
Datum: 12.07.1902
Umfang: 24
legte sie neben sich. Da hört sie keuchenden Atem. Die Dogge Trim trottet heran, schnüffelt auf der Erde herum und packt dann ihr Taschentuch, läßt es fallen und hält ein anderes mit Monogramm und Krone fest, welches neben ihr liegt, auf dem sie halb gesessen. Die Dogge reißt daran und knurrt abscheulich; Eugenie stößt einen Schreckens schrei ans und will aufspringen. Da stehen Leopold Spillner und Philipp Lüders vor dem Run dell. Der erstere lacht belustigt, Philipp Lüders aber sagt: „Mein Fräulein

, die Bestie will nur ihres Herrn Taschentuch, aus dem Sie sitzen, haben. Der verrückte Baron hat das Vieh gewiß zum Apportieren geschickt.' Eugenie erhebt sich, Philipp Lüders hebt drohend das Spazier- stöckchen, die Dogge schielt ihn drohend an, knurrt verdächtig, er greift das Taschentuch mit dem Monogramm und der Krone und schießt pfeilschnell dahin. Leopold Spillner ist schon feige vor der drohenden Dogge ge wichen und reißt Philipp mit sich, so daß dieser kaum den Hut ziehen und sich in höflicher

Weise verabschieden kann. „Die Bestie ist gefährlich!' meint Leopold. „Und die Dame entzückend!' „Bah, wie viele hundert andere!' Indessen sind sie vorwärts geschritten. Drüben winkt die Re staurationshalle. „Komme mit! Das Wiedersehen muß doch ge feiert werden!' Philipp Lüders folgt widerwillig. Der reiche Spillner findet andere Bekannte; Philipp kann sich jetzt drücken und kehrt nach dem Rundell zurück; die Dame ist fort! Dort hat sie gesessen, das sind die Abdrücke ihrer Stiefelchen im Kies

?' Eugenie errötete. „Du denkst an Bankier Spill — Spill —?' „Spillner — ja! Freund Max schreibt mir, daß sein Sohn Leopold bereits vierzehn Tage hier ist; hast Du seine Bekannt schaft noch nicht gemacht?' „Nein, Papa; ich sehne mich auch nicht danach!' Es klang scharf. Herr Alexander hob überrascht den Kopf empor und sah seine Tochter an, fragend, erwartend. „Ja, Papa,' cntgegnete sie, „seine Bekanntschaft habe ich in direkt gemacht; ich habe ein Gespräch des jungen Herrn, der in Wien gewiß nach Pariser

können! Man müßte die Badeverwaltnng auf das Gebahreu des tollen Barons mit seiner Dogge aufmerksam machen!' Auf das Thema von Leopold Spillner kam er mit keiner Silbe zurück. Es war gut, daß es nicht geschah, denn vor Eugeniens Augen stand der Mann, der so verächtlich von den Frauen redete, als ein erbärmlicher Feigling, der sich noch über ihre Angst belustigte. Sie hätte gewiß die schärfsten Worte gegen ihn angewendet. Da gegen stand Philipp Lüders' Bild vor ihrem geistigen Auge mit einer Klarheit

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Seite 25 von 32
Datum: 12.03.1910
Umfang: 32
! m« Ein idealer Mann. Roman aus dem Französischen. Von Heinrich Köhler. ^Fortsetzung.) o kam Leopold Schneider in der rosigsten Laune und in der angenehmsten Stimmung von der Welt an dem Hause Frau von Bellards an. Als er den herr lichen Park, der zu dem Grundstück gehörte, durch- ! schritt, mußte er unwillkürlich daran denken, daß Frau von Bellard ihre Kinder in jugendlichem Alter verloren hatte und einmal ein großes Vermögen hinterlassen würde. Dabei fiel ihm ein, daß Frau von Bellard

über die mit herrlichen Linden bestandene Ter rasse, und er sagte sich, daß, wenn er einMal hier Besitzer werden sollte, er lieber hier als in Eormeilles seinen Wohnsitz nehmen wür de. Seine Phantasie ließ nichts zu wünschen üb rig, sie spann ihm Träu me von Reichtum, Glück und Ehren. Wenn Frau von Bel- lard nach der Ansicht Leopold Schneiders eine zu Schlagflüsfen neigen de Konstitution besaß, so dachte sie im Augen blick offenbar wenigstens noch nicht ans Sterben. Er bemerkte sie schon von weitem auf der Veranda

, sie sah wohl und munter aus, und er grüßte sie durch ein fröhliche Hutschwenken. „Endlich? . . .' rief sie ihm zu, als er näher trat, „ Sie lassen immer auf sich warten.' Dann fügte sie mit der liebens würdigsten Miene hinzu: „Wir sehen uns heute unter weniger tragischen Umständen wieder, und ich hoffe, daß Sie eine bessere Erinnerung mitnehmen werden.' Leopold Schneider küßte ihr die Hand und sagte: „Das Glück will erkaust sein, ich könnte das meinige nicht teuer genug bezahlen.' Sie fübrte

ihn in den Salon, in welchem er sogleich eine Sebenico, der «e«e österreichische Ariegshafe». (Mit Text.) Dame bemerkte, die, auf eine Causeuse zurückgelehnt, sich mit einem Fächer Luft zufächelte und im eifrigen Gespräch mit dem Abbe Dubois begriffen war. Wie an den Boden gewurzelt stehen bleibend, sah Leopold mit starrem Auge zu der Fremden hin über und hatte das Gefühl, als wenn die Mauern des Salons wankten und das Parkett unter feinen Füßen nachgab. Das war sie! Seine einstige „Herrin', die „asiatische

Des potin', „Katharina II.', die Frau, welche ihn von seinem Vater gekauft und in ihm ihren Leibeigenen sah, die Erscheinung aus Engadin. Leopold Schneider war plötzlich klein, sehr klein ge worden und fühlte sich wieder einer Ohnmacht nahe, an deren Echtheit selbst Gaston Langer nicht gezweifelt haben würde. Sein erster Impuls war, zu fliehen, so weit er konnte, aber er tat nichts dergleichen. Er sah Frau von Bellard mit einem Blick so unverhohlener Verzweiflung an, daß diese nicht wenig erstaunt

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Seite 25 von 32
Datum: 05.03.1910
Umfang: 32
ist verlo hn, und es wird sich niemand -rinnern, daß ich jemals gelebt habe', sagtest du. Hierauf stießest du den letzten Seufzer aus. Ich habe deinen letzten Willen nicht erfüllt, das muß ich zugeben, »der was schadet das dir? Da lum hättest du mich in der letz en Nacht nicht so hart zu beHan seln brauchen. Das Porträt dei ner Mutter, deine Papiere, alles habe ich aufgehoben, und als ich Sein Wieben bei der Polizei an meldete, gab ich an, daß der Ver storbene Leopold Schneider ge heißen

habe. Die Versuchung war iür mich zu stark, denn Leopold Tchneider war von niedrigem herkommen und hatte sich un- liebsamenBerhältnissen entzogen. Jetzt bot sich mir eine Gelegen heit, den Leopold Schneider und ieine niedrige Vergangenheit abzuschütteln, denn es war mir leichj, durch deine Papiere zu überzeugen, daß ich der Graf Bodo Tzinsky sei. Mit deinem Namen erwarb ich mir ein edles Her kommen, eine ruhmvolle Vergangenheit, die dir nach deinem Ter «eue Lamberwsbrunnn» vor der LambertuSkirche i« MSnster

, als du es je einmal gewesen bist.' In diesem Augenblick hatte Leopold Schneider einen selt samen, starren Blick angenom men. Es war, als ob sich nur noch sein Körper in dieser Welt befände, während sein Geist im Reiche der Schatten sich mit ei. nem Phantom unterhielt. Es lag etwas Mystisches in dem Weser Leopold Schneiders, er schien an diese Assoziation mit einem To ten zu glauben, jedenfalls war er kein Schwindler gewöhnlicher Art. In dieser Stunde, wo er mit dem Schatten des einstigen Freundes so vertrauliche Zwiesprache hielt, legte er Rechnung

ab über die Vergangenheit, wie man in Kom- paniegeschaften miteinander die Bilanz zu ziehen pflegt. „Man sagt nicht mit Unrecht, mein lieber Bodo, daß im mo dernen Leben die Assoziationen eine große Rolle spielen', fuhr Leopold fort. „Wo man hinsieht, findet man die Stärke in de? Gemeinsamkeit. Aber die nütz- lichste mü> bequemste, die dazu den Vorzug der Originalität hat, ist doch diejenige, welche wir mit einander geschlossen haben. En, Lebender und ein Toter können sich gegenseitig große Dienste er weisen

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Seite 28 von 32
Datum: 12.03.1910
Umfang: 32
gravieren lassen. Unter dem Vorsatz, das Armband später wieder auszulösen, gab ich es dem habgierigen Mann in Zahlung. Leider Prinzessin Klementine von Belgien «nd ihr Bräutigam Prinz Viktor Napoleon. «Mit Text.) ist die Auslösung später von mir versäumt worden. Ach, meine Liebe, ich habe es bitter bereut, einen fo hohen Preis für diesen Leopold gezahlt zu haben, denn der Bursche hat mir meine Güte schlecht vergolten. Ich ließ ihn ausbilden und nahm ihn dann zu mir, um ihn als Sekretär

sind, daß ich noch zu rechter Zeit gekommen bin, um Sie davor zu bewähren. Sprechen Sie von meiner Enthüllung zu diesem Leopold Schneider kein Wort, son dern suchen Sie irgendeinen Vorwcmd, um das Verlöbnis aufzuheben.' Fräulein Guerber war nicht mehr imstande, ihren Zorn länger zurückzuhalten. „Gnädige Frau,' rief sie heftig, „sind Sie nes schönen Tages war er verschwunden.' „Das war eine empö rende Handlungsweise und ein schlechter Dank für Ihre Güte, gnädige Frau,' bemerkte Adele, „aber ich sehe durchaus

nicht ein, welche Bezieh ungen dieser Leopold Schneider zu meiner Hei rat haben kann.' „Sie sind zu unge duldig, mein liebes Fräu lein, Sie werden sogleich erfahren, daß er in den allernächsten dazu steht. Gestern nämlich habe ich das unerwartete Ver gnügen gehabt, mit ihm bei Frau von Bellard zu dinieren. Dieser Mensch hat Karriere gemacht. Seit ich ihn aus den Au gen verlor, hat er sich nicht al leineine bereit, meinem Bräutigam in meiner Gegenwart zu erklären, daß er Leopold Schneider heißt?' „Ich habe Hm bereits

. Da er nicht schnell genuc damit gewann, ist er schließlich zum Betrüger gewor den. Es ziemt mir nach dem allen nicht, diesen armen Teufel noch tiefer zu demütigen, und ich wünsche mit der Angelegenheit nichts weiter zu tun zu haben. Sie werden mir also versprechen, daß Leopold Schneider niemals von dem Schritte erfährt, den ich in Ihrem Interesse getan habe.' „Ich verspreche Ihnen, gnädige Frau,' entgeg nete Zldele in hochmütigem Tone, „daß ich dem Gra fen Ezinsky niemals die Beleidigung antun werde, ihm ein Wort

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Seite 15 von 20
Datum: 23.09.1905
Umfang: 20
auf der Strecke Posen—Breslau. Nur wenige Minuten vor letzter Station war der Znsammenstoß zweier Züge erfolgt. Und gerade als Lembke sich zum Rapport bereit machte, wurde der Kriminalpolizei zu Hamburg ein Portefeuille zugeschickt, dessen Inhalt zehn Tauseudmarscheiue repräsentierte. Die Nummern stimmten. Es waren die bei dem Morde des Herrru Leopold Willmers gestohlene». Der Bericht der BreSlaner Polizeibehörde lautete also: „Um die Identität der bei dein Eiseubahnznsmnmenstoß ver unglückten Personen

festzustellen, wnrde bei dem Sucheu uach Pa pieren bei eiuem Herrn ein Portefeuille mit großem Inhalt ge funden. Aus den Papieren, die jener Mann bei sich führte, ent nahmen wir, daß er Lorenz Stilberger heiße, aus Altona gebürtig uud Diener bei dem kürzlich ermordeten Bankier Leopold Will mers gewesen. Der Brnder des Verunglückten, wohnhaft in Bres- lan, hat sich erboten, den Leichnam zu bestatten. Die Tasche mit Inhalt haben wir einstweilen mit Beschlag belegt. Die Polizei behörde zu Hamburg

. Er hätte glücklich sein können — o, so glücklich! ES hatte nicht sollen seiu. Trotzdem man ihn verdächtigte, einen Mord begangen zu haben, denn unzweiselhast suchte die Polizei iu ihm deu Mörder des Herr» Leopold Willmers, hätte noch alles gut ablausen können. Das in die Öffentlichkeit gedrungene Gerücht, daß der bei dem Eisenbahnnufall verunglückte Diener der Mörder des Leopold Will- mers sei, hatte auch seiueu Weg zu Komentzki gesunden, denn die Zeitungen waren ja voll davon. — Und Tote

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Seite 20 von 22
Datum: 17.10.1896
Umfang: 22
. „Aber gingst Du nirgends anders hin?' „O nein — ja, ich sprach noch bei Herrn Miller vor und holte den Ring von ihm.' „Nun, der Stein ist ganz fest, wie ich sehe. Bewunderte Herr Miller nicht den Ring?' „Er sprach mit Entzücken davon, Leopold.' „Was würdest Du wohl denken, Louise, wenn ich Dir sagte, daß Herr Miller später als eine Stunde, nachdem Du fortgegangen, hier gewesen ist? Würdest Du nicht vermuten, daß er nur deshalb kam, um uns ein großes Gebot für die wertvollen Steine

wegen hierher; ich wüßte nicht, welche andere Absicht ihn dazu bewegen könnte. Weißt Du es vielleicht?' „Nein, Leopold,' stieß sie kaum hörbar hervor. „Aber — aber er ist nicht hier, mein Lieber? O, er und jedermann kann es wissen, daß ich nicht für irgend etwas auf der Welt von Deinem Geschenke lassen würde!' Sie versuchte, natürlich zu sprechen, aber die Worte kamen heraus gleich einem Schluchzen. „Ich weiß das, Louise,' sagte der General aufstehend und zu der Thüre tretend

ist? Ich nahm Dich aus dem niedrigsten Stande und machte Dich zu meiner Frau; ich verschwendete an Dir alle Liebe, welche ein Mann zu geben vermag, es gab nichts ans der Welt, was Du von mir er bitten konntest und was ich Dir verweigert hätte. Ich verlangte dafür nur Wahrheit. Wie bin ich belohnt worden?' „Höre mich, Leopold!' Sie warf sich ihm zu Füßen und schlang ihre Arme um seine Kniee. „Lüge mir nichts vor!' rief er mit bebender Stimme. „Ich fand diesen Brief und weiß, wohin Du heute morgen gingst

und mit wem Du gesprochen. Deine Falschheit soll mich nicht einen Augenblick länger irre führen!' „O höre mich, Leopold! Höre nur einen Augenblick, nur einen!' „Die Wahrheit würdest Du mir doch nicht sagen? Nein, ich mag nichts hören; zwischen uns ist alles aus.' Mit diesen Worten schritt er zur Thür. Sie blieb allein. 5 -i- Was war zu thun? Sie mußte die Diamanten bekommen, ehe es zu spät war, und dann konnte sie die Geschichte des Verlustes ihres Ringes beweisen. Sie eilte uach Arthur Stolz's Atelier

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Seite 33 von 34
Datum: 29.01.1910
Umfang: 34
. Die Winde sausen aus der fernsten Ferne, Des Weltalls Voten fliehn sie hin und her; Doch bringen sie aus dem Bereich der Sterne Nicht einen Ton, der uns vernehmbar war'. Vergebens ist des Ohrs gespanntes Lauschen, Der Geist nur überwindet Raum und Zeit, Und ihm ertönt im stummen Sphären-Rauschen Der Donnerruf des Alls: Unendlichkeit! Robert Waldinüller, IlnZere Liläer König Albert von Belgien. König Albert ist der Sohn des Grafen Philipp von Flandern, des verstorbenen Bruders des Königs Leopold

; er steht im 34. Lebensjahr. Die Gemahlin des Königs Albert von Belgien ist eine Tochter des kürzlich verstorbenen Herzogs Harl Theodor in Bayern, sie ist am 25. Juli 1876 in Possenhofen geboren und verheiratete sich am 2. Oktober 1900 in München mit dem belgischen Thronfolger. Leopold II., König der Belgier f. König Leopold II., der Sohn eines Koburger Prinzen, der im Jahr 1831 zum König der Belgier gewählt worden war, wurde am 9. April 1835 zu Brüssel geboren und erhielt 1840 den Titel eines Herzogs

von Brabant. Am 10. Dezember 1865 bestieg er den Thron. Schon in seiner Kronprinzenzeit hatte er ein lebhaftes Interesse für die Erforschung und Nutzbarmachung Afrikas bekundet. Im Jahr 1876 wurde infolge seiner Initiative der internationale Afrikaverein gegründet, aus dem 1878 das Komitee zur Erforschung des Kongogebietes entstand; dieses Land wurde im Februar 1885 auf der Berliner Konferenz zun, freien Kongostaat umgewandelt, und mit Genehmigung der belgischen Kammer wurde Leopold Souverän

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Seite 27 von 32
Datum: 05.03.1910
Umfang: 32
ihn an seinem Handschuh, den er soeben ab gestreift hatte und in seiner Linken hielt, näher. „Meine Herren,' sagte sie, „ich habe wohl nicht erst nötig, Sie gegenseitig vorzustellen, denn Sie werden sich bereits kennen.' Leopold Schneider versuchte zu lächeln, aber dies Lächeln war eher eine Grimasse zu nennen, u-?d Herr Langer seinerseits mußte eine übermenschliche Anstrengung machen, um den „Grafen Czinsky' mit einem höflichen Neigen des Kopses zu begrüßen. Darauf stand der eine da und betrachtete den Himmel

.' „Solchen sogenannten Jugendfreunden mißtraue ich', ver setzte Leopold erregt. „Es sollte mich nicht wundern, wenn dieser junge Mensch in Sie verliebt wäre.' „Ach, wie schade, daß Sie unser Gespräch vorhin nicht mit angehört haben! Dieser sogenannte Jugendfreund, wie Sie sich ausdrückten, erinnerte mich daran, daß er vor zwei Jahren ein mal um meine Hand angehalten hat, und erklärte mir dabei, daß achtundvierzig Stunden genügt hätten, um sich über meine Abweisung zu trösten.' „Damit ist gar nichts gesagt

, er wird für mich immer eine ge fährliche Persönlichkeit bleiben. Wollen Sie ihn also wirklich zum Diner hierbehalten?' „Ich habe ihn eingeladen und kann es unmöglich rückgängig machen.' „Nun gut, dann werde ich Platz machen', rief Leopold aufgeregt. Sie sah ihn an und war über die Veränderung in seinen Zügen ganz betroffen. Zwischen seinen Augenbrauen lag eine tiefe Falte, und er hatte einen strengen, harten, häßlichen Aus druck in seinem Gesicht. Bon dieser Seite hatte sie den Grafen Czinsky noch nicht kennen

gelernt, und es war ja auch nicht dieser, sondern Leopold Schneider, dessen eigentliche Natur hier einmal zum Durchbruch kam. Er wurde sich gleich bewußt, daß er einen argen Fehler gemacht hatte, indem er sich vergaß, und beeilte sich, in respektvollem, einschmeichelndem, melancholisch angehauchtem Tone zu Adele zu sagen: „Verzeihen Sie mir, es ist meine Schwäche, daß ich nicht immer Herr über meine Gefühle bin.' „Leider scheint es so', entgegnete sie. „Doch das ist nun vorüber, und Sie bleiben

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