4.344 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1897/08_05_1897/LZ_1897_05_08_22_object_3296930.png
Seite 22 von 32
Datum: 08.05.1897
Umfang: 32
schlafen! Tu weißt ja, wir stehe» hier vor zehn Uhr nicht auf, und wenn Du willst, kannst Du noch länger liegen bleiben!' , „Ich bin aber zu Hause um acht Uhr ins Bett gegangen!' Karl glaubte damit einen großen Trumpf ausgespielt zu haben; Signor Rnbino aber blieb kühl. „Ja, z» Hause,' sagte er, „zu Hause! Das war auch etwas anderes, als hier! Hier in der Residenz lebt man eben anders, als bei Dir daheim!' Schließlich gab denn Karl nach, und man fuhr zu Kommerzien- rat Schnitze. Und da wurde

nun der arme Junge mit Esten und Trinken und Süßigkeiten vollgestopft, alle Damen reichten ihm die Hand, einige küßten ihn trotz seines Stränbens, und endlich mußte er die Geige nehmen uud noch etwas zum besten geben. Er war wie berauscht; er wußte gar nicht, was er spielte; der Bogen glitt über die Saiten wie rasend, und wie rasend klatschte man nachher Beifall. Von Hand zn Hand wanderte Karl; alle betrachteten ihn neu gierig und erstaunt, wie ein Wunder, und als er endlich spät nach Mitternacht im Bette

!' Und hinaus war er. 5 » Einige Jahre waren vergangen. An den Anschlagsäulen von Karls Heimatstadt hingen große Plakate: „Konzert des zwölf jährigen Künstlers Carlo Rosti.' Eingeweihte aber wollten wissen, daß Carlo Rosti eigentlich Karl Rost heiße und ein Neffe des alten Rost sei, der früher in einer engen Straße vier Treppen hoch gewohnt habe, der aber seit einiger Zeit eine bessere Wohnung in elegantem Stadtviertel be zogen hatte. Das sprach sich natürlich herum, und so dauerte es gar nicht lange

, bis das Hotel, in dem Karl mit Signor Rnbino wohnte, von Neugierigen umlagert war, unter denen Karls frühere Spielgenossen das größte Kontingent stellten. „Ob er nns Wohl noch kennen wird?' fragte Peter Lange. „Wie mag er jetzt wohl aussehen?' flüsterte Hans Schröder. „Ich hab' ihn immer gern gehabt!' äußerte Jochen Stiller. So schwirrten die Stimmen durcheinander. Da plötzlich stürzte der Hotelportier heraus, pfiff nach einer Droschke, und gleich darauf traten ein älterer Herr und ein blaffer, bleicher

, ermüdet aussehender Knabe in das Portal. „Du, soll das der Karl sein?' fragte Hans Schröder. „I wo, Schafskopf! Der Karl hatte rote Backen und war sreuird- lich und nett, aber der da sieht ja aus, als ob er morgen sterben wollte, und der hat für uns keine Augen!' entgegnete Peter Lange. „Aber Peter,' meinte Hans wieder, „'s ist doch der Karl Rost!' Ich kenne ihn an der Narbe am Kinn! Weißt Du noch, da ist er mal beim Schlirtensahren gegen einen Prellstein geschlagen —' „Ach Hans,' gab Peter zurück

1
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/29_04_1905/LZ_1905_04_29_22_object_3312876.png
Seite 22 von 24
Datum: 29.04.1905
Umfang: 24
war eine hübsche Erscheinung nnd mochte ungefähr sünsnnddreißig bis vier zig Jahre zählen. Seine Landslente wiesen mit Stolz ans ihn als das Muster eines richtigen „Selfmademan'. — Während aber die ganze Stadt über Herrn Heinrich Dickler des Lobes voll war, wnßte man seinem Brnder Karl nnr wenig Gutes nachzurühmen. An dem Abend, an dem unsere Geschichte anfängt, erwartete der Kaufmann seinen übel belenmnndeten Bruder, nnd je mehr die Zeit verstrich, desto mehr verfinsterte sich seine Stirne. „Ich weiß

nicht, was ich mit Karl anfangen soll,' sagte er zu sich, indem er ungeduldig im Zimmer auf- und abging. „Ich habe bereits alles mögliche mit ihm versucht, er will aber nicht arbeiten und wird von Tag zu Tag liederlicher. Es wäre vielleicht rich tiger, gar nicht auf ihn zu warten; seine Bitte nm eine Unterre dung mit mir für heute abend war aber so dringend, daß ich sie ihm unmöglich abschlagen konnte. Der arme Kerl! I». welche Schwierigkeiten mag er wohl wieder geraten sein?' Die Vordertür tat sich ans

und ein junger Mann trat mit raschem Schritt herein. Nachdem er einen flüchtigen Blick durch den Laden geworfen, trat er in^das Kontor. „Was bringst du, Karl?' fragte Heinrich Dickler. „Mich selber, wie du siehst,' eutgeguete Karl. „Es hat wohl weiter keinen Zweck, dich erst zu fragen, warnm du so spät kamst, oder wo du die letzten beiden Tage verbracht hast?' bemerkte Heinrich Dickler. n,u- Karl Dickler schien durch diese Frage unangenehm berührt zn werden nnd er schlug die Angen nieder. In nachlässigem

Tone antwortete Karl: „Ich hatte einige Pri vatangelegenheiten zn erledigen und wnßte, daß du in deinem Geschäfte keine Hilfe brauche» würdest.' „Und was führt dich jetzt zu mir?' fragte Heinrich schroff. „Bruder!' brachte Karl stammelnd hervor. „Ich brauche not wendig Geld, gegen fünfhundert Mark.' „Ich möchte selber gern wissen, ob du es austreiben wirst.' erwiderte Heinrich. „Von mir bekommst dn keinen Pfennig mehr, so viel weiß ich. Und wozu sollte ich mich mich mühen und plagen und sparsam

leben, damit du nur die Mittel bekommst, um damit an den Spieltisch zu gehen uud sie dort zn verlieren?' „Wenn ich das Geld nicht bekomme,' versetzte Kart, der auf fallend blaß wurde, „so muß ich das Land verlassen.' „Den Verlust wird unser Vaterland schon verschmerzen können,' war Heinrichs spöttische Antwort hierauf. „In deine Reisepläne möchte ich mich aber nicht gern einmischen.' Diese höhnischen Worte erschütterten Karl aufs tiefste. Dennoch aber machte er noch einen Versuch

2
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/28_10_1905/LZ_1905_10_28_24_object_3313941.png
Seite 24 von 26
Datum: 28.10.1905
Umfang: 26
Sechzehueuder und ungezählte Wildschweine hatte der sonst so wahrheitsliebende. Onkel Karl dem alten Forst bereits angelogen — doch die Herren lächelten verwund'ert über so viel Vorzüge der Domäne uud — blieben. Tante Marie lächelte auch, streichelte ihre geküßte Rechte und hoffte. Sie kouute es dem Hauptmaun durchaus nicht ver denken, daß er sich, nnn sie wieder zurückgekehrt war, zu eiuer Trennung nicht entschließen konnte. Und der Leutnant. . . nun — der richtete sich eben in aller Bescheidenheit

nach dem Vorgesetzten. Spät abeuds zogeu sie sich endlich zurück uud Onkel Karl staud uoch lauge am Fenster seines Schlafzimmers, tiefsiuuige Betrach- tuugeu über den heutigen Tag anstellend. Die letzten Abendstunden hatten die vier Herren zn eiuem gemütlichen Skat vereint uud weuu mau selbstverständlich auch uur spielte, um sich zu belustigen, so war es doch eine gewisse Genugtuung, nicht mit Verlust abzu schließen. „Der Hcuiptmanu' uud Onkel Karl lachte hell auf, „hatte eiueu Grand ohue Zwei und ohne Asse

, trotzdem er iu Mittelhand war, gesrielt, uud natürlich verloren, Schneider, Schwarz' uud über das gnte alte Gesicht huschten die Lichter der Schadeusreude. „Ja, wenn's uoch Wildschütz geweseu wäre, der seit Käthes Ver schwinden unentwegt nach der Tür, durch welche sie gegangen war, starrte, dem hätte mau das. nicht übel nehmen können. Mit welcher Erfahrung der übrigens von der Jnristerei gesprochen hatte, wie man es eigentlich einem so juugeu Assessor gar nicht zutrauen sollte!' — Onkel Karl wurde

ein mal etwas, so würde es das Herz schon wieder gnt machen. Noch verständiger aber war eS, daß die väterliche Gewalt in die elter liche umgewandelt worden, welche nach des Vaters Tode ans die Mutter übergeht, so daß die Einsetzung einer Vormnudschast bloß uach des Vaters Tode überflüssig wird. — Erst als der graue Morgen dnrchs Fenster dämmerte, schlief Oukel Karl eiu. Am nächsten Tage grüßte dis Sonne wiederum iu leuchtender Klarheit die Welt, spielte ans dem schneeweißen Tischtnche uud deu

an des Menschen Herz, und wer noch ein warmes Empfinden darin hat, deu lehrt sie die Häude falteu iu aubetendem Staunen. Auch die Augen der beiden Offiziere, die jetzt laugsam den breiten Kiesweg heraufkamen, drückten etwas ähnliches aus. Ober amtmann Brechthold war längst anfs Feld gesprengt, Tante Marie mit Anordnungen in der Wirtschaft beschäftigt; nur die beiden Zwillinge faßeu, grünen Salat zum Mittagessen abstreifend, am Kaffeetisch, uud Onkel Karl? Der wälzte sich noch unruhig auf dem Lager

3
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/15_08_1903/LZ_1903_08_15_23_object_3309026.png
Seite 23 von 28
Datum: 15.08.1903
Umfang: 28
nicht länger warten lassen.' Er führte den Schwiegersohn der Schwiegermutter und der Braut zu mit den Worten: „Hier habt ihr den Angeklagten, er ist für unschuldig befunden worden, das gedruckte Gewäsch kommt in den Ofen.' Konrad wußte noch immer nicht recht, wie ihm geschehen war, das eben Vernommene kam ihm wie ein Traum vor. Er sollte bald zu voller Wirklichkeit erwachen. (Schluß folgt.) Treu wie Gold. Erzählung von Jenny Piorkowska. I- (Nachdruck verboten.) ^Wklso heiraten willst du, Karl? Nun, so laß

dir von ganzem Herzen Glück dazu wünschen. Sei versichert, daß sich nie mand mehr darüber freuen kann als ich.' Diese Worte sprach Arthur von Wehrbach zu seinem jüngeren Halbbruder Karl Gordeck. Beide waren die Söhne einer Mntter, die, nachdem sie ihren ersten Gatten, den Hauptmann von Wehrbach, nach kurzer Ehe verloren hatte, dem Rittergutsbesitzer Hugo Gordeck ihre Hand zu einer zweiten Heirat reichte. Ihrem damals dreijährigen Söhnchen Arthur gab sie damit einen neuen Vater, wie sie keinen besseren hätte

wählen können. Derselbe überschüttete seinen Stiefsohn mit Liebe und Zärtlichkeit, die sich auch nicht verringerte, als ihm selbst ein Sohn geboren wurde. Arthur und Karl wuchsen heran, die gleiche Erziehung, die gleiche Liebe von beiden Eltern genießend, und reiften zu Männern. Arthur sollte nie empfinden, daß er dem Vater minder nahe stand, als sein jüngerer Bruder, nie — bis zu des Vaters Tode; für diesen Fall aber gebot es dessen Pflichtgefühl, dem eigenen Sohne volle Gerechtigkeit widerfahren

zu lassen. Karl sah-sich nachi dem Tode seines Vaters im Besitz eines be deutenden Vermögens, während Hauptinauu von Wehrbach bei seinem frühzeitigen Tode nicht an die Zukunft seines Söhnchens hatte denken können. Doch das hatte an dem innigen Verhältnis der beiden Brüder zueinander nichts geändert. Karl hatte das Gut seines Vaters übernommen, während Ar thur — zu stolz, des Bruders Anerbieten, dessen Besitzung gemein sam zu bewirtschaften, anzunehmen — bis vor kurzem Verwalter eines bedeutenden Gutes

in Schlesien gewesen war. Aber als auch ihre Mutter, die bei Karl gelebt hatte, dem Vater in das Jen seits gefolgt war, ließ Karl nicht mit Bitten ab, bis der Bruder nachgabt And zu ihm zog. Das war vor kaum einem Jahre gewesen. Damals war Ar thur dem Bruder ernst, sorgenvoll, ja sogar ein wenig bitter er schienen, so ganz anders als früher. Anfangs schrieb Karl diese Stimmung dem Verlust der Mutter zu, aber die Zeit, die solche Wunden ja allmählich lindert und heilt, verstrich, und Arthur blieb so ernst

4
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1901/07_09_1901/LZ_1901_09_07_18_object_3304143.png
Seite 18 von 20
Datum: 07.09.1901
Umfang: 20
ich eifrig, „und wußten, daß Margarete Sie liebt, so mußten Sie vor allem dem Mädchen die Treue bewahren.' „Sie hat mich wohl vergessen!' versetzte Karl traurig. „Nein! Das hat sie nicht!' „O, mein Freund,' ries er, „es wäre thöricht, wollte ich hoffen, sie liebe mich noch immer!' „Und doch ist es so, sie liebt Sie noch immer!' „Teure Margarete, teure Margarete, teure Margarete!' Eine lange Pause trat ein. „Es find jetzt einige Monate her,' berichtete er dann, „seit ich von ihr- schied

fahren!' „Nun denn, Karl, so sage ich Ihnen für heute gute Nacht,' entgegnete ich und verließ das Zimmer. Am folgenden Morgen sah ich Herrn Großbergers Wagen vor dem Hause halten, der alte Herr stieg aus, und ich ging auf ihn zu. „Sie wünschen mit mir zu sprechen?' fragte er mich in seiner gewöhnlichen ruhigen Weise. „Ja,' erwiderte ich, und wir gingen in ein Zimmer, wo wir Frau Großberger bereits antrafen. „Sie drückten eines Tages den Wunsch aus,' sagte ich, gerade- wegs auf mein Ziel losgehend

, „mir für den Ihrem Sohn ge leisteten Dienst Ihre Dankbarkeit zu beweisen.' „Allerdings! sprechen Sie.' „Ich komme jetzt, von Ihrem frenndlichen Anerbieten Gebrauch zu machen und fordere als Lohn Ihre Einwilligung znr Ver mählung Ihres Sohnes mit Margarete Büdingen.' Der alte Herr sprang erstaunt ans, und Frau Großberger blickte mich erschrocken an. W 4—- „Das ist unmöglich,' rief der alte Kaufherr aus? „ich begreife nicht,' fuhr er fort, „woher Sie unsere Familienangelegenheit«! kennen, vermutlich hat Ihnen Karl

alles erzählt.' „Neiu. Genug, ich kenne die Angelegenheit und weiß, warum Karl Fräulein Büdingen nicht heiratete. Es ist nicht meine Sache, Ihnen Vorwürfe zu machen, aber Sie gaben selbst zu, das; Sie gegen mich verpflichtet wären; nun, ich zeige Ihnen das Mittel, sich dieser Verpflichtung zu entledigen.' „Ihr Verlangen ist seltsam; hat Karl Sie etwa mit dieser Mission betraut?' „Nein,' erwiderte ich uud fuhr dann fort: „Aus mehr als einem Grunde muß ich auf meiner Bitte bestehen. Es ist klar

nichts, und nur seine Gattin murmelte, eiueu ängstlichen Blick auf ihre» Gatten werfend: „Armer Karl.' „Sie haben Wohl selbst Margarete Büdingen lieb gehabt; ich weiß, sie ist der Liebe der besten Menschen würdig. Als Beweis ihrer Standhaftigkeit will ich Ihnen nur erzählen, daß sie meinen Antrag zurückwies, weil sie Ihrem Sohue treu bleiben wollte. Herr Großberger, Sie könnten Wohl Ihr Vorurteil ausgeben, wenn ich selbst meine Liebe so weit vergesse, daß ich für einen andern werbe.' Die Augen der alten Dame schimmerten

5
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/15_08_1903/LZ_1903_08_15_26_object_3309032.png
Seite 26 von 28
Datum: 15.08.1903
Umfang: 28
Weh in Karls Brust einziehen, aber er — er mußte fort; für ihn war hier seines Bleibens nicht mehr — er konnte, er durfte sie nie wiedersehen! Als die Brüder wenige Tage später des Abends beisammen saßen und von den Vorbereitungen zur Hochzeit sprachen, nahm Arthur die Gelegenheit wahr und sagte, möglichst unbefangen sich zu einem fast scherzenden Tone zwingend: „Dein Leben, lieber Karl, liegt jetzt klar und eben vor dir. Was aber wird nun aus mir Vereinsamtem, nun du, meine bisherige bessere

Hälfte, mir untren geworden bist?' „Was aus dir werden soll?' versetzte Karl. „Wunderbare Frage! Meinst du, daß sich dein Leben durch meine Heirat nicht auch zum Bessern umgestalten wird? Marie liebt dich als meinen Bruder schon jetzt, und ich zweifle nicht, daß du von ihr entzückt bist, wenn du sie siehst.' „Wie?' siel Arthur ihm hastig ins Wort, „du meinst, daß ich als dritter, als Störenfried hier im Hause bleiben soll? — Nun und nimmermehr! Das tut nicht gnt. Ein junges Ehepaar muß

rückwärts geht? Nein, nein, Arthur,' fuhr er ruhiger fort, „gib zu, daß es nur eine vorübergehende Schrulle von dir war, uns verlassen zu wollen. Jetzt könnte ich dich am allerwenigsten missen, wo ich dir wohl eher noch das und jenes überlassen werde, um nicht so viel fern von Marie zu sein.' Trotz aller Einwürfe und Vorstellungen von feiten Arthurs blieb Karl dabei, er könne seinen Bruder um keinen Preis missen; nur soweit gab er endlich nach, daß es diesem freistehen folle, zu gehen

, wenn ein sechsmonatliches Zusammenleben mit Marie ihnen gezeigt haben sollte, daß sie nicht Aneinander paßten. Dabei blieb es, trotz Arthurs wiederhtzjt^ .Versuche, Karl zur Erfüllung seines Wunsches zu bewegen. ^ Die Zeit verstrich, und der Tag der Hochzeit des Gutsbesitzers Karl Gordeck mit der jungen und schönen Witwe Marie von Dedenhofen nahte. Arthurs hatte sich in den letzten Wochen eine seltsame Reiz barkeit bemächtigt. Lange hatte er hin und her überlegt, wie er sich Verhalten sollte. Wie die Verhältnisse lagen

, und Arthur von Wehrbach trat ein. Sein Gesicht war ruhig wie immer, nur etwas bleicher wie gewöhnlich, und festen, sicheren Schrittes ging er auf Karl zu, der ihm lebhaft entgegenkam, ihn seiner Braut zuzuführen. Als die beiden Brüder sich ihr näherten, erhob sich die schlanke Gestalt der Braut; sie kam ihnen einen Schritt entgegen und reichte ihrem Schwager mit mattem Lächeln auf dem plötzlich geisterbleich gewordenen Gesicht, doch mit ruhiger Würde die Hand. Die weißen Handschuhe der Braut verbargen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/29_04_1905/LZ_1905_04_29_23_object_3312877.png
Seite 23 von 24
Datum: 29.04.1905
Umfang: 24
ihm viel Freude machte. Zwanzig Jahre waren seit dem legten Besuche seines Binders vergangen, als der Kaufmann eines Abends allein in seinem Kon tor saß und einen Brief schrieb. Als er eine Pause machte nnd sich in seinem Sessel zurücklehnte, nm ein wenig auszuruhen, trat ihm jener verhängnisvolle Abend, an dem ihn Karl so flehentlich gebeten hatte, mit greifbarer Deutlichkeit vor Augen, und der reiche Mann mußte mit Gewalt seine Tränen zurückhalten. „Er war mein einziger Bruder,' senszte

sich, nm den Besucher zu begrüßen, der es erst gar nicht für notwendig gehalten hatte, sein Kommen dnrch ein Klopfen an der Tür anzuzeigen. Mit sprachlosem Erstaunen sah Heinrich Dickler ans seinen Gast. Wann er seinen Angen tränen dnrfte, so stand jetzt Karl Dickler vor ihm. Aber nicht der Karl Dickler war es, den er vor zwanzig Jahren gekannt hatte, sondern ein alter Manu mit gerunzeltem Gesicht und ergrautem Haar. „Bruder!' redet ihn sein Besucher au nnd streckt ihm dabei die Hand entgegen. „Bruder! Freut

es dich, mich zn sehen?' Mit einem lauten Ansschrei warf sich Heinrich Dickler an seinen Hals und nötigte ihn dann in einen Sessel. „Das ist heut ein glücklicher Tag für mich, Karl,' sagte er, nachdem er sich von seiner ersten Freude erholt halte, „ich hatte dich schon für tot gehalten, nnd die ganzen langen Jahre hindurch habe ich mir die bittersten Vorwürfe gemacht, daß ich an jenem Abend so grob gegen dich war.' „Halt ein!' rief der andere iu größter Aufregung. „Nicht eher darfst dn mich mit solcher Güte

überhänfen, bevor ich dir dein Eigentum nicht wieder erstattet habe. In diesem Paket findest dn die Summe, die ich damals in der kleinen, blechernen Kassette aus deinem Geldschranke genommen habe. Zwanzig Jahre habe ich gebraucht, um sie zusammenzusparen, aber endlich ist es mir doch gelungen.' „Ich verstehe dich nicht,' unterbrach ihn Heinrich. „Erinnere dich nnr,' entgegnete Karl. „Als dn an jenem Abend mir den Rücken zukehrtest, um dir deinen Rock zu holen, nahm ich mit raschem Grine jene kleine

Kassette aus dem Geldschrank nnd ließ sie in meinen Überzieher gleiten. Ohne daß dn deinen Verlust bemerkt hattest, schlössest du dann das Spind zn nnd ich verabschiedete mich von dir.' „Die Kassette war aber leer!' rief Heinrich. „Unmöglich!' erwiderte Karl. „Du selbst sagtest mir doch, daß zwanzigtanseud Mark drin gelegen Hütten. Ich lies mit der Kassette davon, dann bereute ich aber meine Tat, und ich war schon ans dem Wege zn dir zurück, als beim Überschreiten von der Brücke die Kassette mir ans

7
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1913/30_12_1913/LZ_1913_12_30_13_object_3306596.png
Seite 13 von 18
Datum: 30.12.1913
Umfang: 18
- 102 „ k^ranT Koe^uvan, LisenkälZ. s. k^rsu. 103—IV4 ?r. V/itwe fiimmelmayer, private. 105 IV6 ffr. Karl Lteicil, Laketier s ?rau 107—108 (Zesckvvister Larli, ffausbesit^er. 109-110 ttr. l?aimunä Qeiger, Qetreiclek. s. ?rau. 111—112 „ Anärä VerZeiner, (Zastvvirt s. k^rau 113 -115 Filiale lisr örixener Lank. 116—118 Filiale äer l'iroler kauern-Lparkssse. 119—120 ttr. Josek Lbner, kiwA.-Sek. s. k^am. 121 „ Jokann Lliioclietti, (Zolclarbeiter. 122 „ Anton passler, ?leiscliksuer. 123 „ Nikolaus l'kaler

—141 ttr. (Zeorss Stollviker, l'isckler s. f. 142—144 „ Joliann VVinkIer, Kunstmüller s. ?am. 145—146 „ fran? Lraitd. flausdes. s. k^rau. 147—149 „ ssran2 (ZußgenberZer, priv. s. 5am. 150 „ ttierommus !äl, Werkmeister. 151 „ Josek?uctis, ffausdesit?er. 152 „ ?ran2 ttanser, ttausbesit-er. 153 ffr. Aclam vrtner, kZincler. 154 „ Lciusrä f.edecia, ffausdesitüer. 155—156 „ Josek kinciler, ?ementvvarener?. s. k^r. 157 „ t.eanäer Keibl, Qer.-Okki2ial i. p. 158 . Karl kambolö, Härder. 159 „ Josek

1'sckurtsckentkaler, Läcker. 160 „ (Zeorx Oberlioker, l'urnleiirer. 1K1—162 „ Käser Ködert, I^etirer s. k^rau. 162 „ Unteräünlioken. 164—165 „ Karl Kaslioker, klektr-^lont. s. prau. 166 „ Florian (Zruber in Oebant. 167 „ I. ffeideßger, peisencler. 168 „ L. Lttel, keisenäer. 169 „ Joliann ^air, (Zastvvirt. 170 „ k'erä. Zoüner, Xond.-2!ugsk. 171 „ Nictiael Nussner, visier. 172 „ ^iatkias i^oritxer. 173 „ Jakob (Zrsiscker, käcker. 174 „ Joliann (Zramer, I^okomotivkükrer. . 175 „ I. Zitters, l.okomotivkükrer. 176

„ AuZust Heureiter, I.okomot!vkülirer. 177 „ NadrenderAer, ffancllung. 178—179 „ l^eopolÄ Lberl, I^okomotivkükrer m. k^am. 180 „ O. vberkollsnxer. 181—182 „ Karl ^laxr, Ämmermeister s. k^rau. 183 M. Katki Ascker, ffancllunZ. 184 ffr. Alois ^anäanel, flausbesiker. 185 „ Lupk. Zttel, ksäbesit^er. 186 -188 „ Viktor kieb!ercl.Ae.,8cklvssermeister s. ?r. 189—190 „ pran^ I^ambreclit, Malermeister s. k^r. 191 „ Anclreas l-ampreckit, kautecliniker. 192 ^rl. Naria Lrlacker, Kellnerin. 193—194 ffr. Karl

Lonstantini, f.efire> s. k^rau. 195 „ Josek Odererlaclier, Kesit?er 196—197 „ Andrä Winkler, (Zastvvirt s. ?rau 198 —201 „ Karl v. Lllacli, Apotkeker m. k^am. 202—205 Anton palmsnn, VeinIiSnäler m. ?am. 206 ssrl. kürinxer, Hioäistin. 2V7 ffr. pickler's Lrben, (Zastliaus 208. „ Joliann (ZlanÄ, ?Ieisctif>auer. 209 „ fran? 1-eitin^er, Lckutiinaclier. 210—211 „ ?rie6rick (Zailer, ffutmacker s. ?rau. 212—221 „ l.eo v. flibler, ffanälunA m. ?am 222 „ Alois Oberparleiter, (Zastvvirt. 223 „ Jokann l-eiker

8
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1909/06_02_1909/LZ_1909_02_06_26_object_3289256.png
Seite 26 von 28
Datum: 06.02.1909
Umfang: 28
fuhr zusammen, aber der Schreck hielt nicht an, denn Karl erkannte in dem hinzugetretenen Gast einen alten Bekannten, den er seit einigen Monaten nicht gesehen hatte, und dem ein eleganter Vollbart das Aussehen ganz verändert hatte. „Ah, Riebenftahl,' begrüßte ihn Karl, „dich hätte ich aber weiß Gott nicht wieder erkannt.' „Ja, man muß sich halt schön machen,' entgegnete der andere heiter. Sie setzten sich nun zusammen, aßen und tranken und tauschten einige ihrer Erlebnisse aus. Der Freund gehörte

nämlich auch zur Zunft, er „arbeitete' hauptsächlich in Bankdiebstühlen und hatte es darin zu einem ge wissen Rnf gebracht. „Erst jetzt,' so erzählte er ein wenig prahlend, „haben wir drüben in Potsdam eine sogenannte bessere Sache gehabt, —über achtzigtausend Mark in Gold und Banknoten, — und nur drei Mann daran beteiligt. Na, das lohnt sich doch, was?' Karl nickte nur lächelnd. „Du lachst? Glaubst du es etwa nicht?' fragte der andere leicht verletzt. „Wenn du es sagst, warum nicht.' „Das kannst

du auch, denn es ist alles wahr!' Und dann er zählte er gleich noch von einem neu geplanten Einbruch bei der Kreditbank, aber dazu brauchten sie noch einen Helfer: „Ich würde dich ja gern mit hineinnehmen, aber ich fürchte, du bist noch nicht ,gewiegt' genug.' Jetzt stieg Karl das Blut in den Kopf und mit hochrotem Ge sicht begann er: „Was du kannst, das habe ich längst gekonnt! Erst heute habe ich einen Fang gemacht, der dir nie gelungen wäre.' „Was wird's schon groß sein! Ein Portemonnaie mit hundert Mark drinnen!' warf

der andere ein wenig geringschätzend ein. „So, meinst du! Nun, ich sage dir, daß meine Idee direkt genial war!' „Na, also? Schieß doch loS? Ich bin der erste, der dein Talent anerkennen würde Und nun erzählte Karl sein Erlebnis beim Baron Waldhofen, und er erzählte es mit solcher Erregung und Begeisterung, daß es ihm vollständig entging, wie das Gesicht des anderen schadenfroher und verschmitzter mit jeder Minute wurde. Als Karl beendet hatte, winkte der andere nach draußen. Gleich darauf traten zwei Schutzleute

ein und kamen auf Karl zu. „Verhaften Sie ihn,' sagte Herr Riebenstahl nnr, und gleich darauf bekam Karl Handschellen angelegt. „Schuft du!' zischte er dem ehemaligen Freund und Ge nossen zu; dann ließ er sich abführen. Und dieser Herr Riebenstahl, der jetzt im Spitzeldienst der Kriminalpolizei stand, folgte den anderen in einer Droschke. Er hatte es gesehen, wie Karl der Baronin das Geldtäschchen stibitzte, er war ihm erst in die Kneipe, dann zu dem Haus des Barons gefolgt, und nun hatte er dem harmlos

9
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1897/08_05_1897/LZ_1897_05_08_23_object_3296932.png
Seite 23 von 32
Datum: 08.05.1897
Umfang: 32
IN ^ ^'audsmauu, das Wunderkind Karl Rvst, zn hören, Seine Knnst sollte ja geradezu eine staunenerregende sein. Und so etwas durste man sick natürlich nicht entgehen lassen. Aber als nun Karl auf das Podium trat, da sah man ihn verwundert und bedauernd an. „Der arme Junge,' hieß es, „er sieht so krank aus! „So überangestrengt!' „Er sollte sich schonen!' flüsterte eine Dame ihrem Nachbarn zu. Dieser aber — es war kein anderer, als der Kreisphhsikns vr. Romberg, entgegnete: „Er hätte geschont

aufstand und an Karl herantrat. „Was machen Sie denn, Signor Carlo?' fragte er. „Die Num mer ist ja zu Ende!' Der Geiger hörte nicht; er spielte weiter, ebenso rasend, ohne Rhythmus, wilde, schreiende Mißakkorde. „Sie müssen aufhören, Signor Carlo,' flüsterte Rubino. „Das Publikum wird ungeduldig! Man zischt, man scharrt mit den Füßen! Sie lassen ja die entsetzlichsten Disharmonien hören!' Aber jener hörte nicht auf. Das Publikum zischte. „Will er uns zum besten haben?' „Virtuosenwahnsinn!' So klangen

einige Rufe. Signor Rubino versuchte, dem Knaben die Geige zu entringen. Er griff nach dem Instrument, aber im lelben Augenblicke sauste, von der Hand des jugendlichen Künstlers geführt, die Geige auf seinen Kopf nieder, so daß sie in tausend Splitter zerbrach und Rubino halb bewußtlos zurücktaumelte. Ein Angstrufen entstand im Publikum. Da sprang ein alter »err auf das Podium; es war vr. Romberg. Er eilte auf Karl zu, der erschöpft in einen Sessel gesunken war. Mit ängstlichen Blicken folgte

man allen Bewegungen des be kannten Arztes. Er fühlte den Puls des Knaben; dann sagte er mit ruhiger, ernster Stimme: „Ich bitte Sie, sich geräuschlos zu entfernen! Der Geiger Karl Rost ist plötzlich irrsinnig geworden!' — Noch an demselben Abend brachte man Karl in eine Irren anstalt. Und nach ganz kurzer Zeit ist er hier gestorben — ge worben in der Nacht des Wahnsinns. Man hat dem Wunderkind einen prächtigen Leichenstein gesetzt. Uls ob der eine Entschädigung wäre für das verlorene Leben! In Karls Heimat

aber spricht man noch immer viel von dem kroßen Geiger Karl Rost, und manche Eltern wünschen, daß ihre Kinder auch solche Wunderkinder werden möchten. „Die Narren!' sagt Dr. Romberg, wenn er so etwas hört. ^Sie sehen das Kainszeichen nicht — jenes brennende Mal auf der «tirn solch unglücklicher Wesen: „Morituri!' ^tandrede Karls des Großen. Aarl der Große, einer der thätigsten und rührigsten Herrscher ^ ^ aller Zeiten, dessen Kulturbestrebnngen Deutschland unend- uch viel zu verdanken hat, ließ

10
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1914/09_01_1914/LZ_1914_01_09_24_object_3306692.png
Seite 24 von 32
Datum: 09.01.1914
Umfang: 32
sangs der Vögel, der aus den das Dörflein umgebenden Berg- waldern erklang. Mußte denn die Geschichte immer wieder auf gerührt werden und muhten d e Leute immer wieder den Versuch machen, eine Versöhnung zustande zu bringen! Sie sollten ibn doch ein für allemal in Ruhe lasser, — er wollte im ganzen Leben n chts mehr mit Karl Brander, diesem Heimtücker, zu tun haben, der ihn so schändlich betrogen Halle und ihn schikanierte, wo er nur konnte. Die Welt war ja groß genug, daß jeder seinen eigenen

Weg gehen konnte, und war es auch peinlich, mit dem nächsten Rachbar in Feindschaft zu leben, lo mußte man sich eben daran wie an etwas Unabänderliches gewöhnen. Wer ihm vor zwei Jahren gejagt Hütte, daß er und Karl Brander sich jemals entzweien würden, den hätte er einfach aus gelacht und hätte ihm erklärt, daß das ein Ding der Unmöglichkeit sei. Denn seit den Bubenjahren waren sie die besten Freunde k 4—- sein Herz ausgeschüttet und hatte ihn gebeten, ihm, dem Ver liebten, Gelegenheit zur weiteren

Annäherung zu geben. Ein eigentümlich verlegenes Wesen hatte da Karl Brander gezeigt und hatte erregt gefragt, ob er, Wilhelm, bereits Lenchen gegenüber von seiner Neigung gesprochen habe und wie sein Geständnis von dem Mädchen aufgenommen worden fei. Wilhelm mußte der Wahrheit gemäß erwidern, daß es zu einer Aussprache zwischen ihm und dem Mädchen allerdings noch nicht gekommen wäre, daß er aber aus dem ganzen Verhalten Lenchens schließe, daß er ihr als Freier willkommen sei, worauf Karl Brander

unfreund lich entgegnet hatte, daß er sich nicht in fremde Liebeshändel hineinmische und es Wilhelm allein überlassen müsse, sein Glück bei Lenchen zu versuchen. Und von diesem Tage an ließ sich Karl nicht mehr sehen! Durch Bekannte erfuhr Wilhelm, daß der Freund jeden Sonntag in Lindenhofen verbringe, und kurze Zeit Hinterlistig. Nach einem Gemälde Photographieverlag von Arc ,ln.d Kaineraden gewesen, die unzertrennlich zueinander hielten and von denen der eine immer nur in Begleitung

des anderen bei jeder Gelegenheit gesehen wurde. Da wurden vor zwei Jahren )ie Freundschaftsbande plötzlich gelöst, und zwar durch d e alte Ursache männlichen Zwistes — durch das Weib. Karl und Wilhelm hatten gemeinsam das Kirchweihfest in dem etwa vier Stunden oon ihrem Heimatsort Buchenhain gelegenen Dorfe Lindenhofen besucht, und dort hatte das Herz Wilhelm Rößlers zum ersten Male in seinem Leben Feuer gefangen, und zwar an den blauen Augen seiner Tänzerin, so daß er beschloß, dem Junggesellenleben Valet zu sagen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1908/18_04_1908/LZ_1908_04_18_24_object_3286553.png
Seite 24 von 28
Datum: 18.04.1908
Umfang: 28
nehmen, daß uns das grausame Schicksal trennen würde, ehe wir uns noch ganz gehört. Es wäre vermessen von mir, wollte ich deine Jugend an mich ketten, der nichts ist, nichts werden kann, weil ihm im entscheiden den Moment die Mittel fehlen, das begonnene Studium zu vollenden. Ein Nichts bin ich, ein Bettler!' „Still, Karl-Christian, sprich nicht so, du klagst ungewollt den an, der da drunten ruht, dem wir soeben das letzte Geleit gaben. Wäre dein Vater kein so weltfremder Mann

dich und —' „Und so erfuhr ich, daß ich außer dem Vater die Braut ver loren, weil ich zum — Bettler geworden!' „Karl-Christian!' „Verzeih, Liese-Lotte, ich weiß nicht, was ich rede.' Er bedeckte das Gesicht des geliebten Mädchens mit zärtlichen Küssen: „Ich bin's ja selbst, der das Unhaltbare unseres Verlöbnisses einsieht, der dich bat, dich für ungebunden anzusehen. Wer weiß, wie viele Jahre vergehen, ehe ich dir ein Heim bieten könnte. An eine Vollen dung meines Studiums kann ich nicht denken. Wie traurig ist das Los

einer ewigen Braut! Liese-Lotte, ich muß dich freigeben und wenn das Herz darüber bricht!' „Ja, Karl-Christian! Und ich will frei sein, damit dich keine Fessel drückt!' „Damit mich keine Fessel drückt, Liese-Lotte, nur darum? „Ja, Karl-Christian, nur darum!' „Mädchen! Du weißt nicht, was du mir mit diesem Geständnis gegeben hast. Den Mut zum Weiterleben, die Kraft zum Vorwärtsstreben? Und wenn ich etwas erreicht habe, dann suche ich dich, und wenn ich dich gesunden, dann Liese- Lotte, frage

, brausendes Geläut erklingen ließen. An der Friedhofsmauer dufteten Veilchen, Liese- Lotte bückte sich unbewußt nach den blauen Frühlingskindern, als sie mit Karl-Christian das Tor durchschritt. * Sechs Jahre sind vergangen und Liese-Lotte erhielt kein Lebenszeichen von Karl-Christian. Sie verzagte nicht, sie fühlte es tief drinnen im Herzen, daß er ihrer nicht vergessen, und die leise Hoffnung, daß er dereinst doch wiederkehren würde, lebte in ihr und ließ sie in den schwersten Zeiten mutig

sein. — Die Mutter fing an zu kränkeln, und kaum zwei Jahre nach dem Heimgange des Pfarrers bettete man auch sie zur ewigen Ruhe. Leeren, trockenen Auges hatte Liese-Lotte wiederum auf dem Friedhof gestanden und dem Sarge nachgestarrt, der ihr das Letzte nahm. Schwer lag das Herz in ihrer Brust, als sei es von Stein, mit seltsam kurzen, harten Schlägen hämmerte es, als sie dasselbe Tor gänzlich verwaist durchschritt, durch das sie vor kaum Jahresfrist an Karl-Christians Seite gegangen. Und wieder dufteten

12
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/05_09_1903/LZ_1903_09_05_22_object_3309184.png
Seite 22 von 24
Datum: 05.09.1903
Umfang: 24
„Solange.' „Solange?' wiederholte Karl verwundert. „Welch sonderbarer Name für ein Mädchen deines Standes!' „Meine Patin war eine hochgestellte Dame,' entgegnete So lange mit niedergeschlagenen Angen. Der Dauphin unterhielt sich eine Weile mit ihr und sie gefiel ihm so gut, daß er fie ausforderte, ihu jedesmal zu besuchen, wenn sie ins Schloß kommen würde. Der Verkehr mit dem aufgeweckten, klugen Mädchen, das in Wesen und Sprache so wenig Bäuerisches verriet, gewährte dem Prinzen eine große

Zerstreuung, uud er konnte diesen Verkehr um so ungestörter genießen, als der König zu dieser Zeit eiue Wall fahrt unternommen hatte, die ihu eine Weile fernhielt. Solange erkannte bald mit weiblichem Scharfblick, wie sehr der Dauphin unter dem Zwang der Verhältnisse litt, und da sie merkte, daß er ein warmes, mitfühlendes Herz besaß, so vertraute sie ihm ihr Geheimnis an, indem sie ihu bat, den jungen Herzog zu besuchen. Karl war sofort dazu bereit, und noch am selben Tage ließ er sich von Dnnard

in die Zelle des Gefangenen führen. Als er Raonl in dem entsetzlichen Käsig erblickte, empörte sich sein Herz ob solcher Gransamkeit, und er beklagte es im stillen tief, daß er nicht die Macht besaß, zu helfe». Raoul seinerseits starrte verwundert den reichgekleideten Prin zen an, den er nicht kannte. „Ich bin der Dauphin,' sagte Karl freundlich. „Enre kleine Freundin Solange hat mir von Ench erzählt.' Raouls matte Augen leuchteten auf. „Solange?' murmelte er. „Sie ist ein Engel!' Ludwig XI. ließ

!' „Und dann?' „Dann würde ich nach Palästina ziehen, das heilige Grab den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Und du, Raoul, wirst mir dabei helsen.' Der junge Herzog machte einen Versuch, sich aufzurichten. „Könnte ich es nur!' sagie er schmerzlich bewegt. „Wer weiß, ob ich noch leben werde, bis die Stnnde der Erlösung schlägt!' Kraftlos sank er zurück, und das Klirren der eisernen Kette, die an seinem Handgelenk befestigt war, klang schauerlich durch den Raum. Voll Mitleid blickte Karl auf die abgezehrte Gestalt des Jünglings. „Gott

. „Gelüstet's ihn so sehr nach meiner Krone? Ein braver Sohu, der mich am liebsten gleich begraben möchte! Deinen Degen, Bube!' befahl er in ausbrechen- dein Zorn. Karl erwiderte kein Wort; ruhig löste er den Degen ab und übergab denselben einem der Edelleute des Gefolges; alsdann wurde er auf einen Wink des Königs von der Wache abgeführt. Die Entdeckung, daß der Dauphin heimlich mit dem Opfer seiner Grausamkeit verkehrte, hatte den Monarchen in maßlose Wut ver setzt. Er warf Raoul einen Blick tödlichsten

13
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1902/29_03_1902/LZ_1902_03_29_22_object_3305482.png
Seite 22 von 24
Datum: 29.03.1902
Umfang: 24
wartet. Aber ihren Spott hatte er uicht verdient. Lachen durfte sie nicht. — Schweigend kehrten sie auf den Hof zurück, und Hellmuth wollte eben in den Wagen steigen, als Herrn Meyers Branner dnrchs Thor trabte. „Was, Karl, Sie wollen schon fahren?' rief der Gutsherr dem Neffen zn. „Nein, das geht nicht! Erst trinken wir noch ein Glas Bier zusammen!' Als aber Hellmuth ablehnte nnd selbst den Bitten Taute Lott- chens widerstand, da sragte Meyer: „Nun, wo sehlt es denn? Sie sehen gar nicht srisch atis

erschien. „Hast Du etwas mit Karl vorgehabt?' „Aber Papa. Keine Idee!' Herr Meyer war berichigt. „Dann war es also doch das gast rische Fieber,' meinte er, indem er ins Haus ging. — Der Festheiligabend kam. Im Hanse gab es viel zn thun, und es dämmerte bereits stark, als man die letzten Stollen aus dem Backofen zog, der, ein Hans für sich, ein Stück hinter dem Hofe lag. Es war alles gut geraten, dank der guten Tante Lott chen, die sich nie genug thun konnte. Als sie jetzt eintrat, stand Eva am Fenster

, irrte er; die Kraft allein that's denn doch anch nicht. Während Eva die Lampe anzündete, trat ihr Vater herein. „Ich höre, daß es mit dem kleinen Falkenstein recht schlecht stehen soll,' sagte er. „Karl ist wieder gerufen worden.' Tante Lottchen war ganz Mitleid. Sie bedauerte die armen Eltern, deren einziges Kind der kleine Kranke war. Aber Karl würde ja helfen. Ihr Schwager zuckte die Achseln. „Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen!' „Aber Karl ist ein mutiger Maun. Für seine Kranken

den seinen und sagte: „Allein lasse ich Sie nicht znrück. Ich gehe mit!' -- Am östlichen Himmel zeigte sich ein blaßrosa Streifen. Hie Ostersonne war im Ausgehen begriffen. Ans der Landstraße wurde Lieschen sichtbar, sie schleppte sich Mit einem großen Kruge. Nun verdoppelten sich ihre Schritte, nm vor dein Paare mit einem lauten Rns des Staunens Halt zu machen. Karl und Eva! Nnd Arm in Arm? Sie war dermaßen überrascht, daß ihr buchstäblich, was selten genug vorkam, die Worte fehlten, um ihrer Verwunderung

Aus druck zn geben. Plötzlich glaubte sie die Situation erfaßt zu haben. „Verlobt?' rief sie, und dann stellte sie den Krng zur Erde und rannte spornstreichs nach Hanse. Verlobt! Das Wort übte anf Karl und Eva eine ganz eigene Wirkung. Sie wurde rot, er blaß, und dann, ganz Plötzlich, legte sie deu Kopf an seinen Arm, stammelte ein paar Worte, die eine Bitte nm Entschuldigung enthielten, die er aber nicht verstand, und brach in herzbrechendes Schluchzen aus. Nnd warum? Sie weinte

14
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1912/21_06_1912/LZ_1912_06_21_6_object_3300865.png
Seite 6 von 22
Datum: 21.06.1912
Umfang: 22
Josef, Lienz; 8. Winkler Karl, Taufers; 9. Dink- hauser Ignaz, Lienz; 1V. Duregger Jakob, Abfalters bach: 11. Vergeiner Andrä, St. Johann; 12. Lukas- ser Bartl, Aßling; 13. Innerkofler Josef, Lienz; 14. Mitteler Vinzenz, St. Iustina; 15. Moser Georg, Prags; 16. Achammer Adolf, Sillian; 17. Pfeishofer Johann, Sexten: 18. Mair Friedrich, Bruneck; 19. Wair Friedrich Bruneck; 2t). Winkler Karl, Taufers; 21. Kais. Rat Dr. Wurnig, Lienz; 22. Kais. Rat Dr. Wurnig, Lienz; LS. Mardl Moriz, Klagenfurt

; 24. Iakober Vinzenz, Oberlienz; 25. Kinniger Wil helm, Sexten; 26. Pallmann Anton, Lienz; 27. Je sacher Peter, Sillian; 28. Inwinkl Karl, Lienz; 29, Achammer Adolf, Sillian; 3V. Ragginer Johann, Sillian. Ehrens ch eibe: 1. Vergeiner Andrä, St. Jo hann; 2. Jesacher Josef, Prags; 3. Gruber Florian, Debant; 4. Dinkhauser Ignaz, Lienz; 5. Bergmann Peter, Sillian; K. Pseishoser Johann, Sexten; 7. Mair Friedrich, Bruneck; 8. Moser Georg, Prags; S. Kais. Rat Dr. Wurnig: 10. Innerkofler Josef, Lienz; 11. Kinniger

Wilhelm, Sexten; 12. Inwinkl Karl, Lienz. Serienbeste auf der Ivkreisigen Gewehrmeisterscheibe Bb. Zu 5 Schuß: 1. Pfeishofer Johann, Sexten (44, 8, 10,); 2 Innerkofler Josef, lLienz 44, 10, 8,); g. Mitterer Vinzenz, St. Iustina (44, 9, 8,); 4. Mo ser Georg, Prags (43); b. Mair Friedrich, Bruneck (42, 9,); K.Alton Felix, Niederrasen (42, 8, S, 9, 8,); 7. Vergeiner Andrä, St. Johann (42 8, 9, 9, 7,); 8. Mitierer Michl, St. Iustina (42, 7,); 9. Hochw. Ragginer Johann, Sillian (41, 9,); 10. Kinniger

Wilhelm, Sex- ' ten (78, 9, 9,); 9. Mitterer Vinzenz, St. Iustina (78, 8, 9,); 10. Winkler Karl, Tausers (77, 8, g,); 9.); 11. Hochw. Ragginer Johann, Sillian (77,8, K,); 12. Achammer Adolf, Sillian (76,); 13. Jesacher Peter, Sillian (72,); 14. Heidenberger Andrä, Debant (71, 8,); 15. Jesacher Josef, Prags (71, 7,). Serien beste auf der 6kreisigen Figuren scheibe. Zu 10 Schuß: 1. Moser Georg, Prags (46); 2. Vergeiner Andrä, St. Johann (44); 3, Peter Jesa cher, Sillian (41); 4. Duregger Jakob

, Abfaltersbach (40, 4, 5, 4); 5. Winkler Karl, Taufers(40,4,5,3); 6. Hauptmann Kirchebner, Innsbruck (39, S); 7. Acham mer Adolf, Sillian (39, S, 4); 8. Lukasser Bartl, Aßling (38, 5, 3); 9. Jesacher Josef, Prags (38, 3, 3); 10. Meirer Michl. Leisach (37); 11. Pfeishofer Johann, Sexten (35, 4, 4,2); 12. Innerkofler Josef, .Lienz (35, 2, 4, 2); 13. Kais. Rat Dr. Wurnig, Lienz (35); 14. Kinniger Wilhelm, Sexten (34)); 15. Mitterer Michl, St. Iustina (33); 16. Schöpfer Franz Lienz (28, 5) ; 17. Mair Friedrich

15
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1912/30_01_1912/LZ_1912_01_30_12_object_3299417.png
Seite 12 von 16
Datum: 30.01.1912
Umfang: 16
unter gleich zeitigem Austritt aus dem Turnerbund Die neu gewählte Vorstehung besteht nun aus folgenden Herren: I. Sprecher Adv.-Konz. Hans v. Ottental, II. Sprecher Spänglermeister Josef Schönhuber, Turnwart Monteur Josef Peintner, Säckelwart Kaufmann Josef Webhofer jun., Schriftwart Wein händler Paul Majr, Zeugwart Bankbeamter Jgnaz Kanigler, Beiräte Jng, Hans Endlweber, k, k, Bezirksamt Dr. Richard Hüttegger, Bankleiter Edu--' ard Böhler, Fleischhauer Karl Oberhofer, Lehrer Paul Silbernagl

den Ingenieur des Tiroler Landesbauamtes, Dr. Karl Riediger, zum Inge nieur für den Meliorationsdienst im Ackerbaumi nisterium. , Rordtirol. (Berkauf der Haller Stiftskirche.) Wie aus Hall berichtet wird, verkaufte der Stadtmagistrat die Stiftskirche um 23l).l)<10 Kronen. — (Passivnsspiel Erlbei Kufstein.) Tie Vorbereitungen zum Passionsspiel in Erl schrei ten rüstig vorwärts. Anfragen und Bestellungen laufen bereits ein. Gespielt wird am 12., l6., 19., 27. und 28. Mai

. 2,, 9., 16., 23 , 24., 29., und 30. Juni, 7., 14., 21.. 25. und 28. Juli. 4., 11., 15 . 18., 25. August. 1..8.. 15.. 22., 24. und 29. September. Spielzeit 11 bis 6 Uhr. Auskünfte, Prospekte und Eintrittskarten erhältlich durch den Passionsspielausschuß in Erl. Bozen. (Selbstmord.) Aus Bozen schreibt man: Der dortige Vertreter der Firma Maggi. Herr Karl Rieger, ei« in ganz Tirol bekann ter, gutstehender Geschäftsmann, hat sich dort am Freitag nachmittags erschossen. Vor einigen Jah ren waren ihm Frau und Kind gestorben.' — (Warnung

anschließen. — (Schriftsteller Karl Wolf schwer erkrankt.) Der Leiter der Meraner Volksschau- spiele, Schriftsteller Karl Wolf, erlitt einen Schlag anfall, der eine rechtseitige Lähmung zur Folge hatte. Sein Zustand ist bedenklich. Herr Wolf steht im 64 Lebensjahre. Sulden. (Geburtstagfeier.) Die ser Tage feierte Fräulein Kathi Eller, Hotelbesit- zerin in Sulden, ihren 80. Geburtstag. Seit dem Jahre 1870 führt sie das bekannte Hotel und ihre Fremdenbücher enthalten viele in den schmei-, chelhaftesten

Worten gehaltene Anerkennungen. Südtirol. (Deserteure.) In Bassano meldeten sich als Deserteure die 1890 geboreueu Josef Maturella aus Mezolombardo und Karl Mastinelli aus Persen. Die beiden gaben an, aus ihrer Garnison Bozen desertiert zu sein, Aus Kärnten. Oberdranburg. (Theater.) Auch am 28. ds. M. erzielten der tolle Schwank „Gewohn heitsdieb' und das lustige, gemütsvolle Singspiel „Das Versprechen Hinterm Herd' große Heiterkeit und starken Beifall in den lückenlosen Zuschauer reihen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1910/22_10_1910/LZ_1910_10_22_21_object_3294988.png
Seite 21 von 34
Datum: 22.10.1910
Umfang: 34
Jniierkoflcr, Sex ten ; 3. Hans Aigner, Abfalterkbach; 4. Adolf Achammer, Arnbach; 5. Georg Moser Prags; 6. Joh. Pfeifhofer, Sexten; 7. Franz Reiner, Tob lach; 8. Karl Nägele. Meran; 9. Jnl. Steinkeller, Bozen; 1l). Joh. Webhofer, Sillian; 11. Alois Valentin, St. Lorenzen; 12. Peter Mntschlechner, Jnnichen; 13. Jos. Ortner, Niederdors; 14. Binz. Mitterer, St. Jnstina; 15. Jos. Kiniger, Sexte»; 16. Stefan Bacher, Prags; 17. Hermann Schwarz, Volders; 18. Dr. Anton Wurnig, Lienz; 19. Andrä Vergeiner

, St. Johann; 20. A. Libiseller, Aßling, 1313 Teiler. L. Schlecker beste: 1. Joh. Widemeier, 223 Teiler; 2. Jos. Jnnerlofler; 3. Karl Nägele; 4, Jos. Weiß, Meran; 5. Hans Aig ner ; 6. Mich! Mitterer; 7. Georg Moser; 8. Dr. A. Wurnig; 9. Wilh. Kiniger; 10. Peter Berg mann, Panzendorf; 11. Hans Aigner; 12. Georg Moser; 13. Adolf Achammer; 14. Joh. Pfeifhofer; 15. Herm. Schwarz; 16. Joh. Pfeifhofer; 17. Joh. Webhofer; 13. Jos. Ortner; 19. Herm. Schwarz; 20. Peter Mntschlechner; 21. Friz Mair, Bruneck; 22. Joh

. Webhofer; 23. Karl Nägel?; 24. Jul. Steinkeller; 25. Franz Straßer, Brixen ; 26. Bartl. Lnkasser, Aßling; 27. Bartl. Lukaffer; 28. Adolf Achammer; 29. Peter Mutschlechner; 30. Michl Mitterer, 962 Teiler. L. Ehren beste: 1 Ad. Achammer, 219 Teiler; 2. Jos. Jnnerkofler; 3. Karl Nägele; 4. Jos. Weiß; 5. Hans Aigner; 6. Dr. A. Wurnig; 7. Herm. Schwarz; 8. Georg Moser; 9. Johaun Pfeifhofer; 10. Jnl. Stein keller; 11. Joh. Webhofer; 12. Franz Strasser; 13. Peter Mutschlechner; 14. Dr. Wilh. v. Gugge». berg

, Sillian; 15. Jos. Ortner; 16. Jos. Jesacher, Prag?; 17. Andrä Vergeiner; 18. And. Libiseller; 19. Wilhelm Kiniger; 20. Michael Brunner, Mühl, bach, 1354 Teiler. O. S e r i e n b - st e zn 3 Schuß: 1. Hans Aigner. 29 Kreise; 2. Wilhelm Kiniger 28; 3. Dr. Wurnig 28; 4. Karl Nägele 28; 5. Georg Moser 27; 6. Joh. Pfeifhofer 27; 7. Andrä Vergeiner 27; 8. Hermann Schwarz 27; 9. Michael Brnnner 26; 10. Josef Jnnerkofler 26; 11. Binz. Mitterer 26; 12. Jos. Weiß 26; 13. HanS Haller, Meran 26; 14. Fiitz Maic

26; 15. Jos. Jesacher 26; 16. Hans Webhofer 26; 17. Peter Mutschlechner 26; 18. I. Ottner 26; 19. Adolf Achammer 25; 20. Peter Jesacher 25 Kreise. Q Meisterbeste zu 50 Schuß: 1. Hermann Schwarz, 404 Kreise; 2. Andrä Vergeiner 397; 3. Karl Nägele 396; 4. Georg Moser 391 ; 5. Fritz Mair 368; 6. Haus Aigner 365; 7. Hans Haller 362; 8. Adolf Achammer 357; 9. Michl Mitterer 353; 10. Josef Weiß 351; 11. Josef Jnneikofler 347; 12. Jos. Oitner 342; 13. Jos. Jesacher 331; 14. Dr. Wurnig 325; 15. P-le; Jesacher

17
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1914/21_07_1914/LZ_1914_07_21_5_object_3308510.png
Seite 5 von 16
Datum: 21.07.1914
Umfang: 16
fehlen. Von Koritza, Berat und Fieri sind große Schaaren Flüchtlinge unter wegs. Der Vormarsch gegen Valona. Es verlautet, daß die Epiroten, die durch 4000 Mann regulärer Truppen mit 4 Kanonen verstärkt waren, den Durchmarsch durch Logara erzwangen. Der albanische Major Husni, dem als GeiieralstabschefHauptmann Ghillardi zur Seite steht, übernahm den Oberbefehl über die Stadt, Armet Effendi den Befehl über die Regierungs truppen. Erzherzog Karl Franz Josef als Soldat. „Danzers Armeezeitung

' vom 9. ds. Mts. i bringt über den neuen Erzherzog-Thronfolger unter dem Titel: „Erzherzog Karl Franz Josef als Sol dat' einen Aufsatz, dem wir folgendes entnehmen: Der junge Erzherzog hatte bis jetzt nicht viel Gelegenheit, charakteristische WesenSzüge nach außen zu betätigen. Aber trotz des bescheidenen Wirkungs kreises, in dem sich der Erzherzog vorläufig bewegen durfte, werden bestimmte Konturen sichtbar, die ahnen lassen, daß die Ideenwelt des großen Toten unserem neuen Thronfolger nicht fremd geblieben

ist. Erzherzog Karl Franz Josef ist von einem lebendigen Sinn für Tradition erfüllt. Als es galt, Fejervary, den letzten Theresien-Ritter, im Tode zu ehren, bat der Erzherzog ausdrücklich, als Bataillonskommandant im Kondukt marschieren zu dürfen, um so als Soldat dem Helden von Magenta und Solferino die Ehre zu erweisen. Im Gespräch mit seinen engeren Regimentskamera den zeigte sich Karl Franz Josef ausgezeichnet über die Absichten Franz Ferdinands auf militäri schem Gebiete unterrichtet und erzählte

mit leb hafter Zustimmung, wie Franz Ferdinand beab sichtige, durch die Wiedererweckung historischer Uniformen für die Wacherhaltuug altösterreichischer Tradition zu wirken. Seinem Dienste kommt Karl Franz Josef mit peinlichster Genauigkeit nach. Man sieht ihn zu jeder Tageszeit in der Kaserne und der kleine innere Dienst — mit den vielen Einzelheiten, die nach Napoleon nicht „sans Aloire l' sind! — ist ihm so wichtig wie jede Ausrückung der Truppe ins Terrain. Und wenn bei einer solchen Uebung

draußen eine fürsorgliche Oberleitung ausgerech net dem Bataillon des Erzherzogs die beste Näch- tigungsstation zuweist, so nimmt Karl Franz Jo sef diesen merkwürdige» „Zufall' vielleicht mit mehr Sarkasmus auf als man „oben' vermutet. Mit deu Offizieren seines Regiments pflegt Karl Franz Josef aufrichtige Kameradschaft, der Umgangston ist ungezwungen, der Erzherzog äußert rückhaltslos seine Meinung. Sämtliche Offiziere des Regiments sind mit ihren Frauen Gäste des hohen Paares in Reichenau

18
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1914/09_10_1914/LZ_1914_10_09_16_object_3309191.png
Seite 16 von 18
Datum: 09.10.1914
Umfang: 18
„Werd' ich sofort bestellen, gnädige Frau.' Karl schwitzte. Da hatte er sich ja etwas Schönes eingebrockt. Und dabei brannte ihm der Boden unter den Füßen, denn sicher waren jetzt schon alle seine Freunde daheim bei ihm angekommen. Inzwischen hatte Tantchen ihren Namen eingetragen; jetzt nahm sie das Buch und sagte: „So, mein armer Jung', jetzt komm nur mit hinunter, jetzt wollen wir dem bösen Zahn die Tücken austreiben.' Er mußte mit hinunter. Der Zahnarzt kam ihnen sehr höflich entgegen

. „Verzeihen Sie,' begann Tantchen, „daß wir Sie noch stören.' „Aber ich bin ja hier, um den Herrschaften zu Diensten zu sein!' „Mein Neffe hat nämlich so entsetzlichen Schmerz.' Noch immer war Karl wortlos, es schien, als habe seine Phan tasie ihn ganz und gar verlassen. Endlich sagte er: „Laß uns doch allein, Tantchen!' „Rein, mein Jung', laß nur, mir macht das nichts; ich bin ruhiger, wenn ich hier bei dir sein darf.' Und jetzt begann der Arzt zu untersuchen, so daß Karl fast rasend wurde vor Arger

. „Ja, dieser hier ist es,' erklärte er end lich, „am besten, wir ziehen ihn, denn er scheint ganz und gar krank zu sein.' Karl nahm sich zusammen, stand auf und sagte: „Tantchen, jetzt bitt ich dich, geh hinaus.' Auch der Arzt redete ihr zu, so daß sie endlich hinausging. Als die Männer allein waren, sah Karl den Arzt mit heiterem Geficht an: „Natürlich habe ich gar keinen Schmerz, das Ganze war nur eine Ausrede von mir. Sie begreifen wohl?' „Bollkommen, mein Herr.' „Gut. Was bin ich also schuldig?' „Zehn Mark, mein Herr

!' Einen Augenblick sah ihn Karl an, dann griff er lächelnd ins Portemonnaie, zahlte und sagte: „Ich wünsche Ihnen lauter solche Patienten.' Nach einem Weilchen ging er zur Tante, die im Lesezimmer des Hotels saß. „Nun, wie geht's, Jungchen? Hat's sehr weh getan?' „Es geht besser, Tantchen, aber ich halte es für richtiger, jetzt doch nach Hause zu gehen.' Aber Tantchen war anderer Meinung. „Weißt du, Karle mann,' bat sie, „nur einen Gefallen tu mir noch, ja! Begleite mich noch an die Lehrter Bahn!' Erstaunt

: der ging direkt auf Tantcheu los und küßte sie. Tantchen schaffte schnell Aufklärung: „Ich bin verlobt, und Herr Wolter ist mein Bräutigam!' Karl hatte sein Lebtag kein so dummes Gesicht gemacht —, was nützt mir eine Erbtante, die wieder heiratet, dachte er —, dann stammelte er etwas von Glück und Segen und so weiter und geleitete das Paar zu einem Wagen, und als er sich nun empfahl, hielt ihn auch Tantchen nicht mehr zurück. Daheim kam er zur rechten Zeit. Die Freunde waren alle schon in bester

19
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1897/08_05_1897/LZ_1897_05_08_19_object_3296923.png
Seite 19 von 32
Datum: 08.05.1897
Umfang: 32
, dessen blühend schönes, kluges Gesicht bei dem so unerwarteten Anblick des Fremden noch röter geworden war. „Der Herr,' so nahm der Onkel das Wort, „hat Dich neulich auf Deiner Geige spielen hören! Er möchte Dich jetzt gern noch einmal hören!' „Ich will aber nicht! Ich will mit den andern Jungen spielen!' entgegnete Karl trotzig. „Das kannst Du ja nachher, mein Junge,' sagte der Fremde mit kühler, ruhiger Stimme und legte seine Hand aus das blonde Lockenhaupt des Knaben. Sieh 'mal, ich will heute nacht

noch von hier abreisen, nnd da hätte ich keine Zeit mehr, Dich zu hören!' Karl sah den Sprecher groß an. Was ging denn den sein Geigenspiel an? so mochte er Wohl denken. Da könnte ja schließ lich jeder kommen und könnte ihn vom Hose wegholen, damit er hier zur Geige griffe. Als aber jetzt der Onkel wiederholte: „Spiele uus doch etwas vor, Karl!' da griff der Trotzkops doch nach der Geige. Mit kindlich heraussorderuden Blicken sah er den Fremden an, als er den Bogen ansetzte, und uuu Ton um Ton dem Instrument

entquoll, bald träumerisch und weich, bald srisch, keck nnd lebendig. Der Fremde aber hatte keine Augen für Karl: er sah nicht, er hörte nur. Das Hcnrpt in die Hand gestützt, die Augen geschlossen, die Lippen fest übereinandergeklemmt, so saß er, etwas vornüber gebeugt, im Sessel und lauschte deu Akkorden, die des Knaben Hand dem Instrument entlockte. Ebenso still saß der Onkel da, und als Karl merkte, daß ihn die beiden nicht störten, da blitzte es iu seinen großen Kinderaugen auf, und schneller

, kräftiger ließ er den Bogen über die Saiten gleiten. Bald wendete er in einem vor ihm liegenden Notenheft Blatt um Blatt um, bald spielte er frei aus dem Kopse, aber immer waren es köstliche, seelenvolle Töne, die er hervorzauberte. Endlich legte er den Bogen beiseite; er schien erschöpft. Wie aus tiefem Traume erwachend, sah der Fremde aus. „Bravo!' sagte er. „Bravissimo!' „So,' entgegnete Karl, „nun gehe ich aber wieder in den Hos!' Und eins, zwei, drei, war der Wildsang zur Thür hinaus. Bald hörte

man vom Hofe her die jubelnde Kinderstimme, froh und hell, und aus ihr heraus hörte das schärsere Ohr den Jubel köstlicher, freudiger Kindheit. — Derweil aber wurde oben im Zimmer des Onkels ein seltsamer Handel abgeschlossen. Der Fremde, ein Impresario, der Karl zu fällig irgendwo hatte spielen hören und dabei aus ihn aufmerksam geworden war, wollte den Knaben mitnehmen und ihn in den großen Städten vor dem gebildeten Publikum austreten lassen. „Es ist ein Wunderkind!' sagte er zu dem Onkel

20
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1941/25_01_1941/LZ_1941_01_25_6_object_3315040.png
Seite 6 von 10
Datum: 25.01.1941
Umfang: 10
- schiwettkämpfe zu vollem Erfolg. Wir veröffentlichen nachstehend die 5 be sten Sieger der einzelnen Klassen: HJ. (Klasse A): 1. Ranacher Erich, Zeit 3,56.2; 2. Sprenger Karl 4,30.8; 3. Dellacher Franz 4,41.2; 4. Forstinger Karl 5,32.2; 5. Stei ner Josef 5,42.4. HZ. (Klasse B): 1. Jessacher Michael 4,38; 2. Kriveoi Max 4,43.8; 3. Bauer Friedrich 4,47.2; 4. Sonnberger Peter 5,21.6; 5. Hauser Josef 5,36. DJ. 1. Müller Eduard 3,11.2; 2. Girstmaier Hermann 3,25: 3. Piber Josef 3,42; 4. Dellacker Max 3,43.8

der Fortgeschrittenen bei der Säge: Frau- enklasse über 3V: Greil Jon 10,56. Allgemeine Klasse der Fr.: 1. Figlhuber Sieg rid 6,57; 2. Gasser Edith 7.01; 3. Feldner Kathi 7,07; 4. Gasser Hanni 7,23; 5. Ortner Niggi 8,37. Allgemeine Herrenklasse: 1. Busain Willi 8,03; 2. Baptist Alois 9,13; 3. Beischl Karl 10,48. Start der DJ.: 1. Ploner 6,10; 2. Krapfl Gott fried 6,27; 3. Grünanger Erich 6,59; 4. Müller Eduard 7,05; 5. Wohlgemuth Karl 7,19. Ergebnisse der allgemeinen Herrenklasse: Start St. Helen Turnläufer

: 1. Waldner Franz SA 10,22; 2. Jdl Alois SA. 10,29; 3. Bauer 10,41; 4. Dr. Ehrisiler SA, 10.41; 5. Tomafi Paul 10,53. Altersklasse: Sanmer Erasmus 21,26. Wettläufer: 1. Lottersberger Alois SA. 9,17; 2. Bürgfchwenter Friedl NSFK 9,2S; 3. Rauter Josef SA. 9,54; 4. Egle, Gendarm 9,55; 5. Tfchernig Franz 10,06. HJ. 1. Ranacher Erich 9,31; 2. Dellacher Franz 9,58; 3. Sprenger Karl 10,11; 4. Troger Hans 10,39; 5. Petrikowitfch 11,06. führer Pg. Hecke, Geff. Bruno Scha- bus, Firma Max Keller, sowie Frau

hend bekanntgeben wollen: Zusammengesetzter Lauf: IM. Stotter Hermine 5.44, Eck Liesl 7.19, Glieder Lore 7.22; BdM. Obwexer Gretl 4.54, Ranacher Irma 6.16, Wohlgemuth Helga 6.34; DJ. Sprenger Hans 4.47, Girstmair Hermann 5.64. Gaffer Bruno 5.72; HJ. A: Ranacher Erich 8.07, Dellacher Franz 8.32, Sprenger Karl 8.42; HJ. B: Jessacher Michl 8.55, Golier Fritz 10.43, Sonnberger Peter 10.56. Abfahrtslauf: IM. Stotter Hermine 2.29, Eck Liesl 2.33, Glieder Lore 3.09; BdM. Obwexer Gretl 2.12, Ranacher Irma

. Obwexer Gretl 81,4, Wohlgemut Helga 89,0, Ranacher Irma 106,8; DJ. Sprenger Hans 144,3, Girst mair Hermann 156,7, Gasser Bruno 161,7; HJ. A. Sprenger Karl 138,1, Ranacher Erich 146,1, Dellacher Franz 150,4; JH. B. Jessacher Michl 148,1, Degischer 171,8, Goller Fritz 174,9. Sprunglauf! DJ. Sprenger Hansl 22 Meter, Fink Willi 21, Trost Alois 19.5. HJ. Urbaner Walter 20, Gol ler Fritz 18.5. Durch planmäßige Erziehung der Win tersportarbeit der Hitler-Äugend wollen wir es erreichen, daß unsere Äungen

21