1.118 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1942/30_09_1942/LZ_1942_09_30_4_object_3317338.png
Seite 4 von 6
Datum: 30.09.1942
Umfang: 6
draus los, als sei er den weiten Weg gar nicht mitmarschiert. Es ist schon etwas dunkel geworden, als Gefreiter Hofer mit der Unterschriftsmappe zum Hauptmann geht. Er klopft bescheiden an und bittet, ein treten zu dürfen. „Ja, kommen Sie!' hört er die Stimme des Gewaltigen durch die lückenreiche Tür. „Gefreiter Hoser bittet Herrn Haupt mann, die Akten unterschreiben zu wollen!' „Geben Sie her! Stimmt alles, Hofcr?' „Jawohl, Herr Hauptmann!' Und der Hauptmann liest Stück für Stück durch und setzt

seine wuchtige Unterschrift hin. Hoser steht erklärend daneben. Ganz zum Schluß wären noch Eintragun gen in einem Wehrpaß zu unterschreiben. Der Hauptmann blättert und blättert und schreckt plötzlich zurück, mit der Bleistift- spitz? auf einen braunen Fleck zeigend. „Hofer, was ist das?' Gefreiter Hofer beugt sich in respektvol ler Entfernung etwas vor und traut seinen Augen nicht: Auf Seite 23, wo sonst die Orden und Ehrenzeichen eingetragen wer den, klebt in der ersten Spalte eine platt gedrückte Wanze

. „Herr Hauptmann, es ist mir ' „Haben Sie Wanzen, Hofer?' unter bricht ihn der Hauptmann und stupft mit dem Bleistift die sterblichen Überreste der Wanze von Seite 23 herunter. „Nein, Herr Hauptmann! Was denken Herr Hauptmann! Ich habe in meinem Quartier keine Wanzen. Es ist mir voll kommen unerklärlich, wie diese Wanze in den Wehrpaß kommt.' „Es ist gut, Hofer, Sie können gehen.' Und der Gefreite Hofer geht. Geht in feine Schreibstube und flucht über die Wan zen, die sich nachts wie Schwarzbeeren

auf sein Bett fallen lassen. Er kann ja wirklich nichts dasür, daß dieses Nest eine gottge segnete Wanzengegend ist. Am nächsten Morgen, Hoser hat sich ge rade gewaschen, geht die Tür quietschend auf und der Hauptmann tritt über die Schwelle. Hoser ahnt Böses. „Guten Morgen, Hofer!' „Guien Morgen, Herr Hauptmann!' Das ist alles vorläufig und Hofer streicht unauffällig die Decken auf seinem Lager glatt, damit sein Chef ja nicht eine Wanze entdecke. Doch da geht der Hauptmann zu einem Vorhang, der eine Nische

verdeckt, und schiebt ihn beiseite. Und was sieht er da? Wanzen, nichts als Wanzen. Zu Dutzen den kleben sie an den Wänden der Nische. Hoser sträuben sich die Haare zu Berge. „So, Hofer!!! Wenn Sie mir in Zukunft noch einmal Akten zur Unterschrist vor legen. melden Sie sich folgendermaßen: Gefreiter Hofer meldet sich zur Stelle. Er hat weder Wanzen noch Läuse. Ich bitte Herrn Hauptmann um die Unterschrif ten! — — Und wehe Ihnen, wenn ich noch eine einzige Wanze finde! Verstan den?' „Jawohl, Herr

1
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1940/21_09_1940/LZ_1940_09_21_4_object_3314560.png
Seite 4 von 10
Datum: 21.09.1940
Umfang: 10
Freunde, lagen hier Jahr um Jahr im Quartier, tranken immer und zahl ten nie'.' Die Leutnants lachten hell heraus. „Haben Sie vor mir schau mal einen Deutschen gesehen?', fragte ich den Franzmann', erzählte der Hauptmann weiter. .Mais oui, oui: 1914!' — ,So, so. 1914. Und wie waren die?' — Da legte der Mann die Hand auf die Brust und sagte voller Hochachtung: .Pol! comme vous: Höflich wie Sie'.' Ich habe dann am Abend, als wir endlich ruhige Minuten hatten und aus eigener Küche geatzt

Marsch der letzte Höhenzug oberhalb der Vesle erreicht. Der Hauptmann ließ halten und schickte eine Streife hin ab ins Dorf. Der eine der beiden Leutnants führte sie. Droben am Hang lag der Hauptmann hinter einer Hecke, neben sich den anderen Leutnant, das Glas vor den Auaen. Er wär eik bißchen in die Wolle gekommen Das machte die Erinnerung. Denn das Weinhändlerhyus war das nächste vor ihnen, hart am Hügel. Man sah genau aufs Dach. „Das Gebäude scheint noch intakt zu sein', sprach der Haupt, mann

, weiter beobachtend, „ich erkenne sogar den Schuppen wieder, in dem damals die Karnickel wa ren.' „Vielleicht', sprach der Leutnant, „ist der alte Sekthändler noch am Leben.' Der Streifenführer kam zurück und meldete das Dorf frei vom Feinde. Aber es sähe da drunten sck>auderhaft aus. sehr schreckliche Unordnung —! Der Hauptmann führte eine Kompanie hinab und betrat als erster sein Quartier von anno 18. Wieder ging er schnurstracks aus die Küche zu. Aber wie sah es diesmal darin aus! Töpfe und Kasserollen

waren durcheinandergewirbell. Speisereste lagen umher, Wein und Much waren verschüttet und rannen trüb selig ineinander. Schrank und Truhe waren erbro chen und durchwühlt, und in einer Ecke kauerte vor sich hinjaminernd ein Greis. Die Augen hielt er mit den Händen bedeckt. Der Hauptmann trat an ihn heran und legte ihm die Hand aus die Schulter: wahrhaftig, sogleich erkannte er ihn wieder, es war der Weinhändler. Aber wie sah er aus! Das eine Auge war blau geschlagen. Das Hemd war zerrissen. Er starrte zu dem stattlichen deutschen

Offizier empor. Kein Wiedererkennen Aber in einem war er sich gleichgeblieben Wortlos nahm er den Schlüsselbund aus dem Versteck, dem Uhrgehäuse an der Wand, und schlurfte auf den Hof hinaus nach dem Keller. „Was haben Sie vor?' fragte ihn der Hauptmann mechanisch. „Ich will eine Flasche Sekt holen. Sie haben mich von meinen Peinigern befreit. Herr Offizier.' Da konnte der Hauptmann nicht anders, er fragte: „Bin ich der erste Deutsche, mit dem Sie sprechen, oder waren schon welche vor mir hier?' „Mais

2
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1945/24_01_1945/LZ_1945_01_24_3_object_3318621.png
Seite 3 von 4
Datum: 24.01.1945
Umfang: 4
VsröLsntliedungen sein«r dramatisedsn und interessanten Lrledvisse unter Wasser de» k«mnt geworden ist. Die Begleitmusik kom- ponierte klerbert Windt. HS» s. llLiNseke «will In koio NW osnli'olei' ttauptmQnn ^nnswanter au» OdertlMacd als küdrer und Kampier bestens dewädrt Hauptmann I^licdasl ^nnswantsr aus Obertilliack in Osttirol, der sodon bald zu einer legendären Sestalt dei seinen t^län- nein «in dsr diza-kront gswordsn ist, sr- dielt als 5. Osttiroler und als 2. Odsrtillia- oder das Deutsche Kreuz in Qold

. Die ganze tteirnat, vor allem ader die kleine Lerg- dauerngemeinde Obsrtilliacd, aus dsr nun scidon zwei Lödne diese dode ^uszeiednung tragen, ist stolz auk diesen derrlieden Nr- kolg und kreut sied mit Hauptmann ^nne- wcinter üder diese «drenvolls ^uszeiednung. Die Dienststelle Hauptmann ^nnewanters maedte uns zu «lisssm kreudigen Ereignis kolgsnds klittsilung - „kür dssondsre l'apksr- ksit vor dsm ksind« wurds im Dszsrnder 1?44 dured den küdrer Hauptmann ^liedael ^nnewanter aus Odertiliiacd

, Lataillonsküd- rsr In einem ostmärkiseden Sedirgsjägsr- Regiment, mit dem Deutseden Kreuz in Sold ausgezeiednet. Hauptmann ^nnswanter dat sicd als Kompcrniecdsk einer Lcdikompanie in zwsi dartsn Wintsrn in dsr Tundra dss Nordens auk zadlreieden Lpädtrupps und dei vielen Unternedinungen in die klanke der I^urmankront, gcrnz besonders aber wädrend der karten ^bsetzkämpk« im letz- ten klsrbst im dodsn dlorden dured vordild- lieds 7apkerkeit, üderlegene küdrung und Umsiedt immsr wieder dervorragend gs- sedlagen

, kr ist dersits Träger des kK. I und II, des Inkanterie-Lturmadzsiedens. des Verwundetencidzeiedens und dsr dladkarnpk- sp«ings in Lronz«. Dsm tapksrsn OkLzisr un- ssrs derzlicdsn Olüekwünseke und weitsrdin alles Loldatsnglüek l' 2u dsr «drsnvollen ^uszeiednung Haupt- mann Arinewanters sedried die „Deutseds bappland-Teitung' in einem ?K.-Leriedt u.a. kolgendes, ?K. Die I.iza-kront kannten Hauptmann ^licdas! ^nnswcrnter und die Klänner ssinsr lagd- und Ledikompanie wie idrs eigene 1°asede. Wo es drannte

, da war I-Iauptmann ^nnewantsr, der sedst «rus Odertilliaed dei I.ienz in Osttirol stammt, mit »einen 1'iroler, Lteirer und Kärntner Sedirgsjägern im Warmstart d«idei, um die Ixigs zu klären. Uder manedes Husarenstück wäre da zu dericdten, über den kntsatz dsr singsscdlos- ssnsn ksldwacds dl«riward«rg zum Lsispisl, «xlsr üder den küdnsn ^ngrikk gsgsn den klauptgipksl des Kreuzecks, ^ls besonders scdwieiig dszeicdnet Hauptmann ^nnewan- ter die gewaltsame ^ukkldrung gegen den Oriscdsnkogel, damals in dsn ersten Lep

3
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1910/02_07_1910/LZ_1910_07_02_30_object_3293953.png
Seite 30 von 32
Datum: 02.07.1910
Umfang: 32
-i- 214 ^ Der Regimentskommandeur reckte sich ans und war nun gut um eines Hauptes länger als der Hauptmann, und er sprach: „Ich hatte soeben das Vergnügen, Sie, Herr Hauptmann, zu beobachten, wie Sie zu Pferde stiegen.' Brenzlau zuckte zusammen. Der Oberst fuhr fort: „Ich sagte .stiegen' und bekenne offen, daß es eine Sicherst optimistische Auffassung von mir ist, wenn ich Ihr Aufklettern ein Aufsteigen nenne. Außerdem sind nach meiner in meinem Regiments unzweifelhaft maßgebenden An sicht

Seiner Majestät Soldaten nicht da, um einem zu dicken Hauptmann in Ermangelung einer Dampfwinde auf das Pferd zu helfen. So, also kurz: Sie sind zu dick, Herr Hauptmann, Sie sind zweifellos zu dick, viel zu dick, um fünfzig, ach was, um hun dert, um tausend Pfund zu dick. Sie stehen vor der Beförderung zun: Major, Herr Hauptmann, und Sie wissen, diese Ecke ist ver flucht zugig, und selbst eine so ungeheuer dicke Masse, wie Sie sind, kann dann umfallen. Sie wissen, Herr Hauptmann, der Herr Kommandierende

der Hauptmann schwitzte, jener vor Aufregung, dieser vor Schreck und Sorge ob seiner Zukunft. „Danke sehr, Herr Hauptmann.' Brenzlau salutierte und verließ das Zimmer. Im Vorraum trat der Adju tant zu ihm. „Wollen Sie ein Glas Wasser, Herr Hauptmann?' „Nee — danke. Aber wenn Sie 'nen recht kräftigen Strick bei der Hand haben — „Einen Strick?' „Ja, zum Aufhängen.' Nun mußte der Adjutant lachen, der Ärmste aber ging wüteich die Treppe hinunter. ^ Und Hauptmann von Brenzlau, der trotz seiner fünsund- vierzig

Kniebeugen, zwölf Rumpfbeugen nnd stemmte einen Fnnfundsiebzigpfünder viermal mit der rechten und dreimal mit der liyken Haud uud fünfmal mit beiden Händen, trank einen halben Liter Bitterwasser, verließ auf einige Minuten das Zimmer und legte sich dann auf zwei Stunden schlafen. Drei Wochen waren vergangen. Hauptmann von Brenzlau wog sich uiid hatte prompt seine zwei Psuud zugenommen. Er ging jetzt zu einem Spezialisten für Geisteskranke und fragte, ob es bei ihm, dem Hauptmann, noch nicht bald

ausbräche? Doch nichts war zu befürchten. Auf dem Rückwege traf ihn der Oberst. „Nun, Brenzlau, abgenommen?' Der Arme schüttelte müde sein Hanpt. „Zugenommen, Herr Oberst.' „Dann gibt es nur noch ein Mittel: Sie müssen heiraten, Herr Hauptmann. Und zwar eine Frau, über die sie sich wahn sinnig ärgern. Ihr Leben fließt zu ruhig, zu gleichmäßig dahin.' Brenzlau dachte an sein Leben und besonders an seine rnhig Vexierbild Wo ist Rotiäppchcn? Uiid gleichmäßig dahinfließenden Nächte, er sah Philipp iaks grin

4
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1915/02_01_1915/LZ_1915_01_02_19_object_3309921.png
Seite 19 von 32
Datum: 02.01.1915
Umfang: 32
DaS war nun dem Hauptmann und all seinen Kameraden ein bißchen zu Viel; wie konnte er wissen, womit jeder seiner Leute die Tretwerkzeuge umhülle? „Bedaure sehr, Herr General!' war daher die Antwort des Hauptmanns. Das Steckenpferd des Gewaltigen bäumte sich jetzt auf. „Da haben wir es, meine Herren! So gut Herr Hauptmann von Kochheim seine Kompagnie im äußeren Dienste hat, so wenig kann der innere Dienst befriedigen. Bitte, Herr Hauptmann Krüger, führen Sie Ihre Kompagnie

vor'' Auch dieser Märtyrer und noch ein Dritter hatten dasselbe Ergebnis: wie sollten sie wissen, was jeder einzelne ihrer Leute an den Füßen trug? „Ja, meine Herren, das ist der innere Dienst!' mahnte der General. „Wie soll eine Kompaanie marschtüchtiq sein, wenn der Hauptmann nicht weiß, w s jeder einzelne Mann seiner Kompagnie an den Füßen hat? Bitte dies künftighin beachten zu wollen. Ja, der innere Dienst — das ist die Hauptsache!' Nun wurde der General aber wieder gemütlich, er lobte nochmals die Haltung

des Regiments, beim Liebcsmahl im Kasino wurde er recht aufgeräumt, doch konnte er es sich doch nicht versagen, nochmals sein Pserdchen kour- bettiereu zu lassen: er erwähnte nochmals den inneren Dienst. Nachdem er Abschied ge nommen hatte, saßen noch einige Hauptleute für sich bei einander. „Nur den Mut nicht ver lieren!' scherzte Hauptmann Berthold, indem er die mit Nasen versehenen Kameraden anredete. „Wer soll wissen, was jeder an den Füßen trägt?' sagte Krüger und alle stimmten ihm zu. „Aber fatal

ist'S immer, derart koramiert zu werden!' sügte von Kochheim hinzu. „Da fällt mir eine andere Koramierung ein,' rief Hauvt- mann Berthold, „die mir letzt hin mein Schwager mitteilte, der — wie Sie ja wissen Hauptmann im 4. Artillerie regiment ist. Sein Reaiment befand sich vor einigen Wochen auf dem Truppenübungsplatz. Eines schönen Morgens ist es beim Exerzieren, da sprengt ein General heran und sieht zu. „'s ist die neugebackene Exzellenz,' flüsterten die Offi ziere. „der erst vor kurzem

. „Die Marschtüchtigkeit des Mannes, das ist die Hauptsache', sagte der General. „Bitte, Herr Hauptmann Merz, lassen Sie Ihre Kompagnie antreten.' Hier gab es das frühere Resultat. — Merz kannte wohl die Namen seiner Leute, aber auf die Frage, was sie an den Füßen hätten, ertönte das bekannte: „Bedaure sehr, Herr General!' Und von Kochheim, der das Pech hatte, noch mals daran zu kommen, wußte es von seinen Leuten auch nicht. „Bitte. Herr Hauptmann Berthold, lassen Sie Ihre Kompagnie vor treten! Wie heißt der Mann

5
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1902/09_08_1902/LZ_1902_08_09_22_object_3306424.png
Seite 22 von 24
Datum: 09.08.1902
Umfang: 24
wurde. Draußen auf dem Hofe wurde das Wirtschaften immer ärger; auch das Prasseln wurde stärker. Aergerliches, deutsches Wettern nnd Schimpfen hörte man jetzt ganz deutlich und plötzlich wurde laut gegen die Thür geklopft oder vielmehr gepoltert. Hauptmann Westkirch schnellte von seinem Lager empor. .Was ist geschehen?' rief er laut, noch nicht ganz ermuntert. „Herr Hauptmann, melde gehorsamst, wir sind von Chinesen überfallen; habe soeben solch einen Schurken erwischt, als er mir gerade die Kehle

abschneiden wollte,' meldete Leutnant Beersberg, der den Einjährigen Meher, der übrigens keinerlei Widerstand leistete, inzwischen zu Boden gedrückt und dessen Kopf in das Kauleangstroh gepreßt hatte, so daß der Aermste nicht im stände war, ein Wort hervorzustammeln. „An die Gewehre,' rief der Hauptmann mit unterdrückter Stimme. „Alles fertig machen zum Ausfall. Aber Vorsicht dabei, vor allen Dingen kein Licht anzünden; erst wollen wir die Situation überblicken.' Die übrigen Offiziere machten sich, so gut

lich fest gezimmerte Eingangsthor erbeben ließen und endlich ließ sich auch eine kräftige, deutsche Stimme vernehmen: „Zum Donnerwetter, hört denn da drin niemand? Oeffnen Sie schnell, wir kommen ja hier um!' „Aha,' sagte Hauptmann Westkirch zu den Offizieren, welche sich um ihn hinter der Thür gesammelt hatten, „ein regelrechter Ueberfall! Sind Sie alle fertig, meine Herren?' „Sehr wohl, Herr Hmlptmann,' erwiderten die Herren, denen sich auch Leutnant Beersberg inzwischen angeschlossen

hatte. „Na, denn drauf in Gottes Namen! Gewehr zur Attacke rechts! Thür auf!' Die Burschen ränsperten sich, um das Hurra recht schön herans- znbekommen und nun flog die Thür auf. Der Hauptmann wollte rufen „Zur Attacke —' aber er brachte nur noch das „Zur' heraus, die „Attacke' blieb ihm im Halse stecken. Das Bild, welches er nämlich sah, entsprach ganz und gar nicht demjenigen seiner Vorstellung. Draußen stürzte ein wolkenbrnch- artiger Regen hernieder, der auf den chinesischen Dächern jenes unheimliche Prasseln

im Götzentempel, damit man wenigstens einigermaßen trocken läg'e. Hauptmann Westkirch war natürlich zu ausgedehntester Gast freundschaft bereit und lud die Herren ein. näher zu treten. Innerlich aber war er höchst verdrießlich, denn er hatte sich doch mit seinem nächtlichen Ueberfall höllisch verrechnet. Aber da fiel ihm ein, daß er ja gar nicht den „blödsinnigen' Gedanken ge habt habe, sondern einer seiner Offiziere. Daher wandte er sich an diese mit der Frage: „Da hat mir doch einer von den Herren vorhin

6
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1900/07_04_1900/LZ_1900_04_07_20_object_3300735.png
Seite 20 von 22
Datum: 07.04.1900
Umfang: 22
thiir Pochte, antwortete niemand, auch ein zweites und drittes Pochen blieb unbeantwortet; da drückte er auf die Klinke, — die Thür ging auf, — aber kein Bursche war im Zimmer. Erstaunt sah sich der Hauptmann um, zugleich aber bemerkte er auch, daß die Flurthiir, die zu den Hintertreppen führte, offen stand und nur angelehnt war. — Immer erstaunter ging er nun dahin, um die Sache näher zu untersuchen. Kaum hatte er den Treppenflur betreten, als er auch schon ein Gespräch hörte und deutlich

, den der Hauptmann recht gut kannte. „Grenadier Müller!' rief er mit lauter, barscher Stimme. Ein greller Schrei aus zwei Kehlen. Da stand der Bursche stramm da, die Hände an den Hosen nähten, während die arme Köchin vor Schreck in die äußerste Ecke geflohen war. „Runterkommen!' „Zu Befehl, Herr Hauptmann!' „Schamloser, pflichtvergessener Kerl, Er!' Totenstille ringsum. Eben wollte der erzürnte Haliptmann die Küche verlassen, als die gegenüberliegende Thür geöffnet wurde und eine Dame im Hauskleid eintrat

. „Um Gottes willen, was giebt es denn hier?' fragte sie ent setzt und hüllte sich, so gut es anging, in das weite Gewand. Erstaunt sah der Hauptmann auf die liebliche Erscheinung; so fort schwand sein Groll, und mit eleganter Verbeugung eutgegnete er lächelnd: „Tausendmal Verzeihung, meine Gnädigste, ich habe mir nur meinen dersertierten Burschen zurückgeholt.' Die Dame übersah sofort die Situation; sie errötete leicht, mußte aber dennoch heimlich ein wenig lächeln. Unten angekommen, war der Zorn

so'n bischen, und dem Verbrauch der Weine nach zu urteilen, mit recht gutem Durst.' Schweigen. „Na, stimmt's vielleicht nicht?' „Zu Befehl, Herr Hauptmann, es stimmt!' Dem Borgesetzten war das Lachen nahe, aber er nahm sich zu sammen, machte ein ernstes Gesicht und sagte: „So! — na, dann werde ich Ihn jetzt 'mal vier Wochen in den Kasten stecken.' Schweigen — nur ein starr angstvoller Blick des ^verliebten Grenadiers. ^Na, was sagt Er denn? — Das wird Wohl helfen, wie?' „Gnade, Herr Hauptmann

! Es soll auch nicht wieder vor kommen,' bat der arme Kerl. „Ja wohl, jetzt verspricht Er das Blaue vom Himmel herunter.' „Auf Ehrenwort, Herr Hauptmann!' Und da konnte der erzürnte Hauptmann nicht mehr an sich halten, er drehte sich um und lachte. „Pack' Er sich in die Klappe!' rief er nur noch und ging dann in sein Zimmer zurück, aus dem er aber gleich wieder heraustrat. „Erst hol' Er mir noch eine Rüderer herauf.' Als der Hauptmann dann beim Sekt saß, vergegenwärtigte er sich die ganze Situation noch einmal, und nun mußte

7
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1908/20_06_1908/LZ_1908_06_20_16_object_3287112.png
Seite 16 von 34
Datum: 20.06.1908
Umfang: 34
- v /sron, Sottgsrnltursn, l'isoktüczkof, Ssrvlotsn, I-Isncj. tüoksr, VorkLngs, l'spploks unc! Ssttclsvlcsn. Sstt» ^vrlsrn III verseliieäellen (Qualitäten. Leste Le^uxsczueUe in -ämtlicken SpS?S5Sl-, kolonial- unä k^öttwSfSN. Lpesi^xezcdLft für Livr. tung der Gesundheit gegenüber den schweren Anforderungen des täglichen Lebens gepflegt und geübt zu werden. Nachdruck verboten. Die Einbremlsuppe. Ei» heiteres Stiicklein aus dein Soldcitenleben. Bon Willibald Böh m, Hauptmann Reichhardt war ein strenger

zum Ausdrucke brachten. Gestern nun hatte unser lieber Herr Haupt mann wieder einmal einen besonders guten Tag. Seine Kompagnie hatte sich nämlich vorher beim feldmäßigeu Schießen so sehr ausgezeichnet, daß Hauptmann Reichhardt die vollkommenste Zufrie denheit seitens des erschienenen Trnppeninspektors erntete. Das mußte nun nach Ansicht des wa ckeren Hauptmannes wieder entgolten werden, und so ordnete er denn an, daß auf seine Kosten seine Mannschaft sich einen vergnüglichen Tag bereiten könne

. Zu diesem Zwecke händigte er dem dienst- sührendeu Feldwebel das uotwendige Geld ein und sprach: „Die Leute sollen auf das Wohl un seres guten Kaisers ein Gläschen trinken. Sie aber kommen Nachmittags in meine Wohnung, wo Sie einen ihrer Wünsche äußern mögen. Ich werde trachten, auf Grnnd Ihres zufriedenstellen den Benehmens denselben nach Möglichkeit zur Erfüllung zu bringen. Verstanden?' „Zu Befehl, Herr Hauptmann!' antwortete mit grinsendem Gesichte der Feldwebel, salutierte, und mit einem donnernden „Habt

Acht!' for derte er die im Mannschaftzimmer anwesenden Soldaten auf, das Entfernen des geliebten Haupt mannes in vorgeschriebener Weise zu ehren. Nachmittags nun erwartete Hauptmann Reich hardt bei einem Gläschen Wein seinen getreuen Feldwebel. Dieser ließ denn auch nicht lauge auf sich warten, und der Hauptmann war gerade in der heitersten Stimmung, als der Feldwebel, stramm salutierend, in der Türe der Hauptmaiinswohuung erschien. „Nur weiter lieber Herr Feldwebel, und Platz genommen

!' Der Feldwebel gehorchte, der Hauptmann geruhte höchst eigenhändig demselben ein Gläs chen voll Wein einzuschänken, und ihm einige Zigarren bietend, begann er, indem man in sei nem Gesichte die höchste Neugierde bemerken konnte: „Nun, Herr Feldwebel, haben Sie sich eines Wun sches besonnen?' Der Feldwebel lächelte ein wenig, und dann sprach er so ernst, wie nur ein Feldwebel erust sprechen kann: „Jawohl, Herr Hauptmann.' „Und er heißt?!' fragte der Hauptmann, auf's Höchste gespannt. „Daß die Leute unserer

8
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1902/14_06_1902/LZ_1902_06_14_22_object_3306003.png
Seite 22 von 24
Datum: 14.06.1902
Umfang: 24
nur noch, wie Maier ganz langsam, jedes Wort grausam betonend, sagte: „So, das melde ich dem Hauptmann! Nun können Sie Ihren Urlaub drunten im Hotel Schwarz*) absitzen!' Dann versank die Welt vor mir. Vielmehr, die Welt mit ihrer ») Garnisonsarrest, im Soldatenmund so benannt, weil in unmittelbarer Nähe davon ein »ewisjer Schwarz ein Restauration-lokal betrieb. Misere, der Kasernenhof und die ganze Kompagnie blieb, nur ich wünschte unsichtbar zu werden. Vorläufig mußte ich jedoch die böse Suppe auslöffeln

. „Eintreten!' — „Stillgestanden! Augen rechts!' kommandierte der Feldwebel, und das Unglück schreitet schnell, denn hoch zu Roß galoppierte der Herr Hauptmann heran. „Guten Morgen, Kompagnie!' rief er. „Guten Morgen, Herr Hauptmann!' brüllten die Leute. Der Kompagniechef saß ab und übergab das Pferd seinem Burschen. „Rührt euch!' Ich war schon vorher gerührt von meinem eigenen Unglück. Der Herr Hauptmann nahm den Rapport vom Feldwebel ent gegen, und unterhielt sich dann, nervös seinen Schnurrbart drehend

denn die Reise?' „Nach . . . stadt, in meine Heimat, Herr Hauptmann!' ant wortete ich gepreßt, fast hätte ich gesagt: Ins „Hotel Schwarz', was jedenfalls zutreffender gewesen wäre. „So, so, na, da wünsche ich Ihnen viel Vergnügen!' und er gab mir leutselig die Hand. — Das Blut stieg mir ins Gesicht. Lieber Himmel, wenn er wüßte . . . „Ihr werdet heute beurlaubt und begebt euch somit auf längere Zeit der gewohnten Aufsicht. Führt euch draußen anständig und adrett auf, wie es die Ehre eures Rockes

können Sie gleich wieder abgeben!' „Unteroffizier Maier!' rief der Hauptmann, nachdem er wieder holt mit dem Feldwebel vor der Front konferiert hatte. „Herr Hauptmann!' Der Unteroffizier zuckte zusammen uud setzte seine, etwas nach außen gebogenen, natürlichen Beförderungsmittel in rasche Bewe gung. Nun kam das Ende, denn die günstige Gelegenheit zur Meldung ließ sich der Korporal gewiß nicht entgehen. Wie ich aufblicke, fehe ich den Kompagniechef mit dem Unter offizier Maier etwa zehn Schritte

vor der Kompagnie stehen. Der Hauptmann sprach scharf und schneidig, doch konnte ich der Wind richtung halber die Worte nicht verstehen. Plötzlich sah er mir scharf ins Auge und kam geradewegs auf mich zu, hinter ihm Maier, dem sich der Feldwebel anschloß. Mein Herz setzte aus ... Was thun! Leider kennt der Kasernenhof keine so wohlthätige

9
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1901/28_09_1901/LZ_1901_09_28_22_object_3304278.png
Seite 22 von 27
Datum: 28.09.1901
Umfang: 27
Galopp nach — August Ritter, krumm wie ein Fiedelbogen und mit der einen Hand sich am Sattel knopf haltend und dabei innerlich wütend über den Vetter, der es wagte, seinem Pferde in die Zügel zu fassen und ihn so öffent lich zu blamieren. In der Batterie regte sich beim Anblick dieses Bildes leise die Heiterkeit, nur der Hauptmann machte ein bedenkliches Gesicht. Was wird das werden, dachte er, wenn August Ritter Signale bläst! Na, beruhigte er sich, da ist ja zum Glück noch der andere Trompeter

schwenken!' befahl der Major. Unser Trompeter setzte sein Signalhorn an die Lippen, — ein Aechzen und Wimmern rang sich aus dem gequälten Instrumente. Der Major mochte wohl in der Nähe wenigstens ungefähr den charakteristischen Rhythmus des Signaltextes herausgehört habe«: „Wird schon wieder links geschwenkt,' — aber in der Entfernung, in welcher die Abteilung nachtrabte, waren diese Töne nur eine unverständliche Folge schrecklicher Laute. „Da haben wir's!' sagte der Hauptmann der ersten Batterie

, der die Tste hatte, zu sich. „Der August Ritter bläst Signale! Was mag dieses Tongewimmer nur in aller Welt bedeuten!' Aber schnell handeln ist des Soldaten Art. Der Hauptmann richtete sich in den Bügeln auf und sah umher. Links sowohl wie rechts hob sich das Gelände zu einer Anhöhe. Links aber waren Wiesen — scheinbar also eine schlechte Auffahrt. Also — rechts! Und schnell entschlossen schwenkte der Hauptmann rechts, seine Bat terie folgte, und die ganze Abteilung machte die Schwenkung nach. Eben wandte

— mit demselben Erfolg. So wurde aus dem kurzen, nur vier Töne umfassenden Signalwort: „Das Ganze kehrt!' ein ganzer langer Rebbel unverständlicher Töne. „Und das wieder!' überlegte der Hauptmann der ersten Bat terie. „Was soll es anders sein als: ,Schenkel ran, Schenkel ran, laßt ihn laufen was er kann'.' Und er gab seinem Gaul Schenkel und Sporen und galoppierte voran. Die ganze Abteilung folgte in derselben Gangart. „Kreuz-Bomben-Element! Diese Schweinebande!' wetterte der Major. Und in hellster Wut gab

er seinem Pferde die Sporen, daß es sich wild aufbäumte und dann im tollsten Carriere davonschoß. Er sprengte auf den Hauptmann der ersten Batterie los. „Herr Hauptmann,' donnette er, „wohin in des Teufels Na men reiten Sie —!' Doch bei dem Getöse der galoppierenden Abteilung konnte der Hauptmann nichts verstehen als die letzten Worte: — „reiten Sie!' Und in der Meinung, er reite nicht schneidig genug, spornte er sein Pserd zur Carriere und stürmte der Abteilung voran — der Höhe zu — die Höhe hinauf

10
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1939/04_03_1939/LZ_1939_03_04_5_object_3312175.png
Seite 5 von 16
Datum: 04.03.1939
Umfang: 16
Heinrich Pohl. Laudenzen Es war noch stockdunkle Nacht, als Alarm geblasen wurde. Die Soldaten stürzten aus den ärmlichen Hütten und Scheunen der Litauer heraus und stapften in dem tiefen Schnee herum. Die Unteroffiziere schrien und schimpften. Endlich war die Kompanie angetreten, die 1. Kompanie des König lich 4. Ostpreußischen Infanterieregiments. Da kam auch schon der Hauptmann. Hauptmann v. Mirbach nahm die Mel dung entgegen und musterte seine Schar. Sie war stark zusammengeschmolzen in den Kämpsen

, die sie, zum Uorckschen, dem Marschall Macdonald unterstellten Korps gehörig, gegen die Russen ausgefochten hat ten. Auch Hunger und Kälte hatten unter den Leuten gewütet. Aber sie bewahrten Disziplin, waren nicht den verwahrlosten Haufen der Großen Armee Napoleons ver gleichbar, die in Rußlands Wäldern und «teppen umkamen. „Kameraden', sagte Hauptmann v. Mir bach, „wir haben Order bekommen, sogleich nach Schauten aufzubrechen. Gott sei Dank sind wir dann zu Weihnachten nicht mehr weit von der Heimat!' Sein Blick

lief die Reihen der Soldaten hinunter, deren Ge sichter unter den Decken und Tüchern, mit denen sie vermummt waren, fast ver schwanden. „Schulz!' rief Mirbach. „Wo steckt der Friedrich Schulz?' „Hier, Herr Hauptmann!' Ein Soldat trat in strammer Haltung aus dem ^lied. Der Hauptmann ging dicht an ihn heran, sah ihm prüfend in das abgezehrte Gesicht, in dem nur die Augen lebendig schienen, und sagte: „Schulz, du bist doch so'n fixer Grau- denzer Junge: weißt dir überall zu helfen. Die Kompanie

marschiert jetzt ab. Du sollst hier bleiben, dich hinterm Dorf an der Brücke aufstellen und auf die Sauvegarde warten. Muß jede Stunde eintreffen. Kommst dann mit ihnen nach Schauten! Verstanden?' „Zu Befehl, Herr Hauptmann!' Hell klang die junge Stimme durch die Nacht. „Bewach' die Brücke gut, mein Sohn — und Gott befohlen!' Der Hauptmann klopfte Schulz auf die Schulter und gab den Befehl zum Abmarsch. Schulz sah, wie sich seine Kameraden ln Marsch setzten, hörte Waffen klappern und klirren

11
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1909/17_07_1909/LZ_1909_07_17_19_object_3290686.png
Seite 19 von 30
Datum: 17.07.1909
Umfang: 30
Rapport. — Warum sind Sie denn heut' wieder da? — Sie — Sie — Sie gebildeter Mensch Sie! — Und wie er nur wieder dasteht wie eiu Haufen Unglück. — So was will Soldat sein. Zum — Teufel, wa rum reden Sie denn nicht?' Der Infanterist Neusiedel hätte dem Herrn Hauptmann gerne zu verstehen gegeben, daß er stens nach seiner Meinung die erhabene Kunst des Gaiigreibens nicht unbedingt zur allgemeinen Bildung gehöre, er zweitens gar nicht Soldat sein wolle nnd er drittens deshalb nicht rede, weil dies bisher

ununterbrochen der Herr Haupt mann besorgt hat; aber als vorsichtiger Mensch und braver Soldat erwiderte er nur : „Herr Haupt mann, ich melde gehorsamst, ich bin wegen mei ner Hose da.' „Ah richtig, der Herr Major hat heute vor mittag diese Hose beanständet. Es ist eine Schwei nerei, mit einer solchen Hose herumzugehen. — Schämen Sie sich denn gar nicht, Sie — Buch halter — Sie!' „Herr Hauptmann, ich melde gehorsamst, ich Hab' die Hose schon so bekommen!' „Schweigen Sie! Es hat Sie kein Mensch gefragt

,' sagte der freundliche Hauptmann. Feld webel Grilling, schauen Si? sich die Hose an, eine solche Hose gibt's in meiner Kompagnie — zu was Hab' ich denn einen Feldwebel?' „Herr Hauptmann!' meldete die Kompag niemutter gehorsamst, „ich besehl's den Unteroffi zieren so wie so immer, sie sollen auf die Mon eren aufpassen. Jeden Tag sag' ich's dem Zim- >.erkommandanten.' „Wer ist der Zimmerkommandaut dieses Man nes?' fragte der Hauptmann, als ob er's nicht ohnedies gewußt hätte. „Der Korporal Wastl

.' „Korporal Wastl, warum befehlen Sie dem Infanteristen Neusiedel nicht, er soll sich die Hose putzen?' „Herr Hauptmann, ich meld' gehorsamst, ich hab's ihm eh' befohlen.' „Na also!' Hauptmann Bellermann wandte sich wieder an den unglücklichen Neusiedel! „Warum vollziehen Sie den Befehl des Kor porals Wastl nicht?' „Herr Hauptmann, ich Hab' die Hose schon geputzt.' „Mit was?' Neusiedel wurde verdrossen und stellte sich absichtlich dumm. „Mit Fleiß und Ausdauer,' erwiderte er. Hauptmann Bellermann blickte

12
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1902/14_06_1902/LZ_1902_06_14_23_object_3306006.png
Seite 23 von 24
Datum: 14.06.1902
Umfang: 24
seinen Waffenrock auf. »Das Geld auf die Hand nehmen!' „Zwei Mark! — Ist das alles? Wo haben Sie denn das andere? Sie holten doch erst am Mittwoch vom Feldwebel fünf Mark? Was?' „Jawohl, Herr Hauptmaun!' „Also, wo ist das Geld hingekommen? Heraus mit der Sprache. — Uebrigens, lassen Sie auch mal Ihre Uhr sehen!' Bader ward hochrot vor Verlegenheit und schielte ängstlich bald nach dem Hauptmann, bald auf den hinter diesem stehenden käsefarbenen Unteroffizier Maier. „Zum Teufel auch, wird's bald!' „Herr Hauptmann

... die Uhr ... die Uhr . . habe ich ...' „Na?' „Dem Herrn Unteroffizier Maier . . . geliehen!' „Aha! Wann und weshalb?' „Vor vierzehn Tagen . . . Herr Hauptmann ... der Herr... Unteroffizier sagte ... er sagte, ich soll ihm meine Uhr borgen . . . seine gehe nicht.,. und er müßte doch ... im Dienst eine haben.' „Unteroffizier Maier, wo ist die Uhr?' „Droben im Zimmer, Herr Hanptmann!' „Holen! Feldwebel, gehen Sie mit!' Die beiden gingen ab. Der Kompagniechef wandte sich wieder an Bader. „Sie Unglücksrabe

, wie oft haben Sie dem Unteroffizier Maier Geld gegeben?' „Viermal, Herr Hauptmann!' „Zusammen wieviel?' „Zwanzig Mark!' Der Feldwebel trat mit Unteroffizier Maier aus der Kaserne. „Nun?' „Es ist keine Uhr in der Stube zu finden, Herr Hauptmann; Maier behauptet, sie müsse abhanden gekommen sein!' „Glaube ich auch! Werden sie schon entdecken! Feldwebel, lassen Sie jetzt die Leute von der ersten Korporalschaft, die in der letzten Dekate Löhnungsentziehung hatten, vortreten!' Der Feldwebel verlas drei

Namen: „Leiber, Metzger und Schmiedle.' „Füsilier Leiber, haben Sie Ihre zweiundzwanzig Pfennig jeden Tag bei Ihrem Korporalschaftsführer erhoben? Wer mich belügt, wird sofort eingesteckt!' „Nur sechsuudsechzig Pfennig — für drei Tage, Herr Haupt mann!' stotterte der Füsilier. „Und Sie, Metzger.' „Ich — ich habe nichts geholt!' „Wie ist's mit Ihnen, Schmiedle?' „Ich habe vergessen, das Geld zu holen!' Fragend blickte der Hanptmann auf den Feldwebel. „Quittiert ist alles, Herr Hauptmann

! Hier sind die Listen!' „Haben Sie das unterschrieben?' Damit hielt der Kompagnie chef den Leuten die Listen vor. Nach einigem Zaudern verneinten alle drei. „Das genügt vorläufig!' Treten Sie ein. — Feldwebel! Tinte, Feder und Papier!' Geschäftig griff die Kompagnie-Mutter in die voluminöse Brief tasche und holte daraus einen sogenannten immer gefüllten Feder halter hervor, den er dem Hauptmann überreichte, hiernach legte er ein Blatt Papier auf sein Portefeuille und hielt dies mit beiden Händen seinem Vorgesetzten

13
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1944/19_04_1944/LZ_1944_04_19_3_object_3318267.png
Seite 3 von 4
Datum: 19.04.1944
Umfang: 4
dss Obsrbsksklskabsrs dsr I.uttwatte, Reicks- Marschall Oöring, das Rittsrkrsu? dss kissrnen Kreunes an Hauptmann kritn I.so- p o I d, Ztakkslkapitän in einem Lturn-Kampt- gssckwadsr. I-Iauptmann I.sopold ist sin gsbürtigsr I.isn?sr und als solcher dsr srsts Osttir^ler, dsm disss koke /^usnsisknung nuteil wurds. ^.m Z. Ivlai 1?1? in I>ien? geboren, absolvierte sr das Realgymnasium in Villask und talZte in trüksstsr lugend dsn kntschluk, in dis Rsiksn dsr dsutssksn I,uttwatts sin- nutrstsn. Zekon

bereits ssinsn Zllv. ksindtlug im Ostsn verbuchen, wäkrend disssm kin- satn naklreicke keindtlüge im Wsstsn vor- ausgegangen warsn. Hauptmann I-sopold war damals /Vngsküriger dss Kamptgs- sckwadsrs, das als srstss Kamptgssckwa- dsr dsr dsutssksn l.uttwatts, laut Wekr- masktsbsriskt, ssinsn 40.000 keindeinsatn im Ostsn vsrnsieknsn konnte, ^us VVniak ssinss 300. ksindtlugss wurden dsm jungsn klisgsrottinisr naklrsicks ksrnlisks kkrungsn nuteil. /vusk dis militäriseks Anerkennung sei- nss taptersn

Zoldatsntums blisb ikm nickt versagt. Zckon sekr trük konnte sr sick das LK. 2. und 1. Klasss an dis Lrust ketten. Lald daraut tolgte das Oeutscks Krsun in Oold. kr war auch Lesitner dsr goldenen kronttlugspange mit dsm goldsnsn /^nkän- gsr. Dsr Obsrbsksklskabsr dsr I.uttwakks, Rsicksmarsckail Hermann Döring, kat ikm dsn kkrsnpokal dsr dsutscksn I^uttwatts vsrlisksn. I^unmskr wurds sein vorbildlickes Heldentum mit dsm Rittsrkrsun des kisernsn Krsunss bsloknt. Hauptmann krit? Leopold ist im Zpätksrbst 194Z

dsn kiisgsrtod gsstorbsn. Unter ^Vut- bistung allsr Krätts ist ss ikm nock gs- lungsn, ssins angsscklagsns Ivlasckins kin- tsr dis dsutscksn I.ini«n nu tlisgsn. kr war mit 24 lakrsn Hauptmann und Ztattslkapi- tän in sinsm Zturnkamptgssckwadsr dsr dsutscksn I-uttwatts und kat in naksnu 350 ksindsinsätnsn ssins kviassdins von krtoig nu krtoig getlogen. kr wurds im Osten mit militärischen kkrsn bsigssstnt. dlack ssinsm Heldentods ging dsn H,n- gskörigen sin Lrist dss Kommandsurs nu, in dsm

dieser in ksrnlicksn Worten seines toten Ztattsnkapitäns gedackte. ks keikt darin: „Zeine kriscks und ssin natürliches Wesen neickneten ikn besonders aus und macktsn ikn nu sinsm gutsn Kamsradsn. Hauptmann und Ztatkslkapitän kritn I.sopold ^ ks gab keinen Soldaten, dsr ikn nickt gsrns katte. ?rotndem sr ja sckon lange im krönt- einsatn gestanden und sich köckste ^us- neicknungen erworben katte, drängts sr wis- dsr an dis krönt. Dsr Kommodore gab ssinsm Wunscks nack und kolte ikn nu sick als Ztatkslkapitän einsr

14
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1907/06_04_1907/LZ_1907_04_06_24_object_3283162.png
Seite 24 von 26
Datum: 06.04.1907
Umfang: 26
,' log der arglistige Doktor weiter, „da wir gerade von militärischen Denkwürdigkeiten sprechen, mehrere Serren im Regiment besitzen noch allerlei interessante, wenngleich nicht ge rade sehr kostbare Andenken. So bewahrt Hauptmann Krantz eine» Bombensplitter ans, der bei St. Privat einem französischen General beide Arme wegriß, und Oberleutnant Torn trägt eine Kugel, die, nachdem sie die Brnst eines dicken Trompeters durchbohrt, dem Feldwebel Maschke eiueu Backenzahn weggerissen und das Pferd

ich es nicht schon? Major Hesse, und da fällt mir ein, der Major ist mir verpflichtet. Ich behandelte ihn vor einiger Zeit, als er seinen Fuß verstaucht hatte. Als Gegendienst werde ich ihn bit ten, mir ein Stückchen seiner Reliquie abzugeben, welches ich dann mit den anderen Stücken, die ich zu erhalte» hoffe, gern zur Verfügung der gnädigen Frau stelle.' In wortlosem Danke hob Frau Hauptmann Tetz- lav die Augen gen Himmel. Es war ein Stoßgebet, daß die Bitte des Arztes gewährt werden möge, nud zu gleicher Zeit

sind für galante Aufmerksamkeiten immer dankbar, und die Frau Hauptmann machte von dieser Regel keine Ausnahme. Sie ernannte vr. Trenkler trotz der scheelen Blicke des Sanitäts rats Streusand zu ihrem Hausarzt, und jedesmal, wenn Trenkler seinen Morgenbesnch abstattete, durfte er das Hans nicht eher ver lassen, bis er ein kleines, dafür aber sehr gewähltes Frühstück zu sich genommen hatte. War's draußen kalt, so mußte schleunigst ein Glas Glühwein oder Grog für ihren verehrten Gast bereitet werden, war's warm

, so wnßte auch der alte Sanitätsrat Streusand genau, welche Bewandtnis es mit der hochgeschätzten Dgse hatte, nnd gerade er, weil er durch vr. Trenk ler aus seiner langjährigen Sinekure als Hausarzt bei der alten Frau Hauptmann gedrängt worden war, konnte sich in seinem Ärger kaum genug tun in hämischen Bemerkungen und Anspie lungen. Die ganze Brnnuecker Gesellschaft lachte und amüsierte sich köstlich über die Leichtgläubigkeit der liebenswürdigen alten Fran, nnd keiner fand sich, der sich gedrungen

gefühlt hätte, sie über den wahren Sachverhalt und den Ursprung der ihr von vr. Trenkler überreichten Reliquien auszukläreu. Monate waren vergangen, als Frau Hauptmann Tetzlav plötz lich ernstlich erkrankte. vr. Trenkler war mit ins Manöver gezogen, und wohl oder übel mußte Sanitätsrat Streusand geholt werden. Er kam nur widerwillig und erklärte ihr nach einer sorgfältigen Untersuchung auf ihre ernste und eindringliche Bitte, daß Gefahr im Verzuge sei und sie gut täte, ihr Haus zu bestellen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1892/27_02_1892/LZ_1892_02_27_6_object_3289929.png
Seite 6 von 16
Datum: 27.02.1892
Umfang: 16
hoch zu Roß mit dem gesattelten Pferd des Hanptmannes „an der Hand' .vor dessen Hausthor und wartete. Endlich erschien Hauptmann Fingal. Mit geübtem Auge und in gewohnter Weise überflog er die Sattluug und Zäumung seines Pferdes, dann die Gestalt des Batterietrompeters. Plötzlich gericthen die Nasenflügel des Herrn Hauptmann in zitternde Bewegung. „Sie kommen mir zum Rapport, Sie Schmier- sink! Ihre neue Egalisirung trieft ja förmlich von Fett! Na warten Sie!' Hauptmann Fingal saß auf und sprengte

nichts Anderes, als ein „Aufsitzer', denn beide Diamanten sind echt! Die größte Drehbank der Welt dürfte die in der Washingtoner Geschüygießerei aufgestellte sein. Sie mißt in der Länge 133 Fuß, in der Breite 10 5 FUß, in der Höhe 12 Fuß und ist ^50 Tonnen schwer. folgt von dem zerknirschten Bachl, der Kaserne zu wo er sofort den Rapport zusammentreten ließ. Das Uebernehmen der Tages- und Stallin- spectionschargen ließ den Hauptmann völlig kalt, er wandte sich sofort dem Batterietrompeter zu. Was ist das für ein Fleck

auf Ihrem Kra gen?' schrie er Bachl an. Dieser erblaßte, denn er erinnerte sich, daß an jene? Stelle gestern Aloi sias Haupt geruht hatte. „Ich weiß es nicht, Herr Hauptmann!' stam melte Bachl. „Unterofficier vom Tag!' „Befehlen Herr Hanptmann?' „Riechen Sie an diesem Fleck und sagen Sie mir, nach was riecht er?' Der Unterofficier vom Tag brachte, wie be fohlen, sein Geruchsorgan in die Nähe von Bachl's fettem Kragen und constatierte, daß derselbe nach Veilchen dufte. Hauptmann Fingal erblaßte

16
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1910/19_11_1910/LZ_1910_11_19_32_object_3295284.png
Seite 32 von 34
Datum: 19.11.1910
Umfang: 34
brauchte er diese Aufforderung nicht zu wieder holen, sie wurde vielmehr sofort befolgt, und die „Schwerter' blitzten alsbald im Sonnenschein. Der Tumult erreichte seinen Höhepunkt, die Hunde kläfften jetzt mehr aus Angst als aus Jagd lust; denn beide hatten versehentlich einige Risse ins Fell be kommen, die wahrscheinlich nicht so schnell heilten. Da ertönte Sporenklirren und Säbelrasseln vom Flur her. Niemand achtete darauf. Möglich wurde die Türe aufgerissen; Hauptmann von Recken burg erschien

Herr Hauptmann plötzlich verrückt geworden, und es deshalb geraten sei, die Waffen für den Fall der Notwehr in Bereitschaft zu behalten, — dann aber ge horchte auch er, da er der Überzeugung war, daß der Hncht- mann die Szene jedenfalls mißverst nden habe. Er „riß' sich also, wie man sagt, wenn es beim Militär recht stramm gehen soll, „zusammen', unbekümmert um die Ratten jagd und das Gebell der Hunde und meldete: „Die erste Kor- poralschast zur Jnstruktionsstunde angetreten.' „Was sagen

Sie da? — Donnerwetter noch mal, Unteroffizier, seit wann ist eine Schlägerei denn eine Jnstruktionsstunde? — Was ging hier vor?' „Ich bitte um Entschuldigung, Herr Hauptmann, wir wurden soeben durch eine ganze Anzahl Ratten — gestört', sagte der Unteroffizier, obgleich er genau wußte, wie stark die „Anzahl Ratten' gewesen war. „Zwei dieser Tiere', fuhr er fort, „habe ich erschlagen lassen, das Viehzeug hätte uns Uniformen und Lederzeug verderben können. — Wenn der Herr Hauptmann sich überzeugen

wollen ' Die Füsiliere traten zur Seite, wodurch der Hauptmann un behinderten Ausblick auf die blutige Jagdbeute gewann. Er wandte sich schnell ab und brummte: „Na, der Fußboden hat auch seinen Teil mitbekommen. — Lassen Sie die Stube reini gen und schicken Sie nachher gleich zu einem Kammerjäger.' Dann ging der Hauptmann hinaus, ohne den Wiederbeginn der gestörten Jnstruktionsstunde abzuwarten; man hörte deuüich, wie er über das Mißverständnis draußen herzhaft lachte. Natürlich wurde diese „Jnstruktionsstunde

17
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1914/30_10_1914/LZ_1914_10_30_2_object_3309337.png
Seite 2 von 18
Datum: 30.10.1914
Umfang: 18
.- Rgmts. Nr. 18 Herr Oberst Franz Otahal von Ottenhorst, ferner der Oberstltn. Josef Kubicek und die Majore Fried. Meißner und Joses Bily und der seinen Wunden erlesene Hauptmann Franz Peukert des Inf.-Rgmts. Nr. 18; weiters Oberst Rudolf Mül ler; Oberstl. Josef Krehan und die Majore Alois Hajek und Theodor Albrecht des Inf.-Rgmts. Nr. 36, das Ritterkreuz des Franz Josefs ordens am Bande des Militärverdienstkreuzes erhielt der Stabsarzt Dr. Julius Vymqslicky des Jns.-Rgmts. Nr. 36; das Militärs erd

; der vor dem Feinde gesallene Hauptmann Basilius Opatich des Inf.-Rgmts. Nr. 1b; die Kriegsdekoration zum Militärverdien st kreuz der Hauptm. Oskar Do- brassky und Hauptm. Gustav Czernich des Inf.- Rgmts. Nr. 36, der Oberstl. Franz Edler v. Küh treiber des Inf.-Regim. Nr. 18; die belobende Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde wurde bekannt gegeben den Herren: Hauptmann Josef Schotter des Jnf.-Reg. Nr. 36. Oberttn. Ale xander Gerber Edlen v. Iabernberg und Georg Ju- rasinovic und dem Leutn. Egon Nettwal

des Feldj.- Baons Nr. 2, den Oberltn. Karl Fridrich, Karl Eich ler, Josef Kaba und Josef Pufch des Jnf.-Reg. Nr. 36, dem Leutn. Hubert Polletin des Jnf.-Reg. Nr. 36, dem Hauptmann Julius Haubold des Gebirgs- Artill.-Reg. Nr. 8, den Oberltn. Alois Groß, Edmund Kettner und Karl Brusch, ferner den Leutnants Joses Pavlicek, Wilhelm Podebradsky und Marian Kloc und den Reserveleutn. Otto Böhm, Arthur Schwalb, Karl Mrazek, Rudolf Taud, Rudolf Husek und Franz Stowasser des Inf.-Regim. Nr. 36, dem Leutnant

- Proviantossizier Josef Ruffer des Feldj.-Baons Nr. 2. Die belobende Anerkennung und die Milt tär-V erdien stmedail le dem Hauptmann Artur Micheluzzi des Land.-Schützen-Regim. Jnni- chen III; das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeits-Medaille dem Regimentsarzt Dr. Otto Steindler des Land.» Schlltzen-Reg. Jnnichen III. Die zahlreichen Auszeich nungen im Infanterie-Regimente Nr. 36 lassen er kennen, daß dasselbe in besonderer Weise vor dem Feinde in Anspruch genommen

war und daß es sich außerordentlich tapfer geschlagen hat. Ueber die Ver luste desselben wird nur bekannt, daß der zuletzt in Toblach stationierte Hauptmann von Wiktorin sowie Leutnant Marecek gefallen sind. — (Wettersturz.) Das schöne Wetter der letzten Wochen hat am 29. ds. M. eine jähe Unterbrechung erfahren. Früh 7 Uhr gab es ein regelrechtes Gewitter mit Blitz und Don ner im Süden von Lienz und der begleitende Regen verwandelte sich in den höheren Lagen etwa bis aus 1500 Meter in Schnee und es machte sich auch in der Tiefe

18
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1914/07_04_1914/LZ_1914_04_07_5_object_3307507.png
Seite 5 von 16
Datum: 07.04.1914
Umfang: 16
unerreicht feine Qualität dieses vorzüglichen Fabrikates ist. Sie brunecker Wlitaraffare. Eine Militäraffäre hat sich am 5. ds. M. in Bruneck zugetragen. Einige der besseren Gesell schaft ungehörige Herren, Bürgersleute und Beamte, zechten in einem dortigen Gasthaus. In ihrer Ge sellschaft befand sich auch der Hauptmann des 36. Jnf.-Reg. Alfred Ritter v. Dittmann. Dann lud einer der Anwesenden die ganze Gesellschaft ein, den Weinkeller seines Katers zu besuchen. Dort wurde weiter gezecht

. Als der Hauptmann den Keller verlassen wollte, wurde er von den anderen zurück gehalten. DieZ versetzte den Hauptmann in große Erregung, er zog den Säbel, bedrohte die Anwe senden und verließ dann den Keller. Die Gesell schaft folgte dem Offizier. Als sie vor der Kaserne angekommen waren, hatte der Offizier schon eine Patrouille kommandiert, die mit gefälltem Bajo nett der Gesellschaft entgegenkam. Die Patrouille von zwei Mann ließ die Gesellschaft passieren, marschierte aber hinterher. Bald nachher kam

auch der Hauptmann zur Gesellschaft und erklärte die selbe für verhaftet. Er selbst verhaftete noch jeden Einzelnen. Dann wurde die Gesellschaft durch den Offizier und die Infanteristen in einen Gang der Kaserne gedrängt, wo zahlreiche Soldaten sich befanden, die augenscheinlich alarmiert worden waren. Der Ausgang wurde von zwei Infan teristen bewacht. Nu» ereigneten sich ganz merk würdige Szenen. Die Soldaten, welche schon früher die Gesellschaft mit allerlei Gegenständen beworfen hatten, stürzten

sich, aufgemuntert durch Anrufe des Offiziers in tschechischer Sprache auf die Verhafteten und mißhandelten sie, so daß einige von ihnen Verletzungen aufwiesen. Einem Zivili sten fehlte die Uhr im Werte von 280 K. Einer der Teilnehmer, ein Reserveoffizier, verpflichtete sich ehrenwörtlich, jederzeit wiederzukommen, der Hauptmann erklärte jedoch: „Ihr habt kein Ehren wort, ihr Tiroler seid schuftig!' Die Gefangen schaft dauerte ungefähr anderthalb Stunden. Der Offizier erklärte: „Ich din ein Tscheche

.' Als die Gesellschaft fortgelassen wurde, wollte sie von einem Zugsführer den Namen des diensthabenden Offi ziers erfahren. Der Zugsführer jedoch komman dierte: „Habt acht, Bajonett auf!' und packte einen der Zivilisten an der Brust. Ueberdies mußten sie sich dem Zugsführer gegenüber aus weisen. Tie ganze Angelegenheit wurde dem Korps kommando zur Anzeige gebracht. Hauptmann Ditt mann wurde über Veranlassung des Bozener Divi sionskommandos in das Garnisonsspital in Inns bruck überstellt. Auch wurde

19
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/17_12_1904/LZ_1904_12_17_23_object_3312165.png
Seite 23 von 28
Datum: 17.12.1904
Umfang: 28
sein, wie die Welt das nennt. Die einzige, die an der wachsenden Ver traulichkeit zwischen Fräulein Hedwig und mir keinen Gefallen zu finden schien, war ihre Cousine Fräulein Berg, die sie nach Gnd- brandsdal begleitet hatte. aeu tetiZisti', ,ins Zentrum getroffen', wie unser alter Oberlehrer zu sagen pflegte,' rief der Hauptmann uud trank einen Schluck. „Nun weiter!' „Nun ja, da bekam ich eines Tages Ordre vom Generalkom mando, den Platz mit Leutnant Jacobfen zu vertauschen, da man meine Dienste

6 men, fo oft ich Lust nnd Zeit hätte. Nach Hedwigs — ich wollte sagen nach Fräulein Ankers Heimkehr — wanderte ich oft nach ihrem schönen Heim hinaus; sie wohnte» damals am Drammensvej, wo ihr Vater, der Assessor, eine kleine hübsche Villa gekauft hatte. Nie gelaug es mir, mit der Auserwählten meines Herzens allein zn sein, beständig kam mir dieses Fräulein Berg in den Weg.' „Ja, ans gntem Grunde,' unterbrach der Hauptmann. „Höre mal, was meinst dn eigentlich mit deinen mystischen Be merkungen

über diese Dame?' sagte Krag verwundert und betrach tete den Hauptmann neugierig. „ES ist bereits das zweite Mal, . .' „Daß ich ausspreche, was für alle klar und deutlich zu Tage lag, nur nicht für dich, du allzu bescheidener Junggeselle,' fiel Hel- gesen ein. „Thora Berg war ja sterblich in dich verliebt, du alte blinde Kuh, verstehst du mich jetzt?' „Sie — in mich? — Du scherzest Wohl?' versetzte Krag mit mißtrauischer Miene. „Ja, ja, d» wußtest es uur nicht,' sagte der Hauptmann, „aber erzähle

dem Manne gegenüber, der ihr seine Liebe erklärt hatte und in dem sie ihre» zukünftigen Gatten und Ehemann ahnt? Ich dachte so lange über die Sache nach, bis ich mich schließ lich entschloß, mich schriftlich an Fräulein Anker zu wenden und der peinlichen Situation ein Ende zu machen; ich wollte sie bitten, mir klar herauszusagen, ob ich etwas zu hoffen hätte oder nicht. Ich schrieb den Brief —' „Und liefertest ihn Fräulein Berg ab; ja, ja, ich weiß Bescheid,' unterbrach der Hauptmann

ist.' „Was meinst dn damit?' rief Krag unruhig. „Ich meine, daß Hedwig deinen Brief nie bekommen hat.' Der Forstmeister erhob sich heftig, blutrot im Gesicht. „Bei Gott, Helgesen, das ist eine furchtbare Anklage gegen Fräulein Berg,' rief er mit tiefem Ernst. „Du stellst doch nicht etwa nur lose Vermutungen auf? So leichtsinnig kannst du nicht sein; er innere dich, ein Weib ...' „Ja, und uoch dazu ein eifersüchtiges Weib,' unterbrach der Hauptmann, „du weißt, wie die Franzosen sagen: „temwk uss, kenmik illkawe

20
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1945/21_02_1945/LZ_1945_02_21_2_object_3318652.png
Seite 2 von 4
Datum: 21.02.1945
Umfang: 4
baltiscke 8taaten ver- scklinge, daL aber die Ilrkeber der Atlantik- t^barta dnrck ikr Ltillsckweigen zu Helkers- kelkern bei diesem verabsckeuungswürdigen Vorgeben geworden «ein, werke ein grel- les llckt auk die Kriegsziele der Alliierten. Zvods vnteabomb« in einem Lmsak! vi« Xrönuiix Ssr Xäinpk« — Von Iirisx^kerlckt«r Hermann Alsrtsa t?X) 18. Februar. Wie der Wekrwackt- berickt meldete, sckoü Hauptmann Lerkard kakt, kitterkreuzträger und Kommandeur einer Nacktjägergruppe, in einer Nackt secks

viermotorige Lomber ad. Der (Zeoeral kragte seinen 24jäkrigen Oruooenkommandeur nack Linzelksiten die- ser Nackt und vieles, was Hauptmann kakt mit der nückternen 8cklicktkeit eines unde- teiligten Dritten darüber aussagte, gab ^uk- scklul? über eine kaltblütige kuke, ein blitz- scknelles keagieren, über Wagemut und Lr- lassen jeder Atuation trotz aller Widrigkeit, ^ngekangev vom ^uskükren des ersten bis zum ^bsckuü des letzten ?eindbombers liek ein „Programm' des Nacktjä?ers ab, das sick aus der Lrkakrung

von 4? Nacktabscküssen kerauskristallisierte. Kein einziger ^bsckuk war das l?rxebnis lediglick eines unberecken- baren ?ukalls. Xlondlose Nackt, nur die matte Helligkeit der 8terne, erst spät werden die 8ckatten der Viermotorigen unter diesen Ilmständen kür das ^uge sicktbar. Hauptmann kakt katte einen kleineren keindverband gekunden. (-leick beim Unklug auk die erste Viermotorige ver sagte ein ^eil der Wakkenanlage. Den ^b- scknki erzwingen, wenn 's nickt anders mög- lick ist. ^uk die Vberrasckung vertrauend

, sckob sick der Nacktjäger in das 8ckukkeld der vielen ^bwekrwakken, sab vor sick die Ilm- risse des Lombers immer gröüer werden, wartete, bis der Heclc stand genau vor ikm lag — dann sprükten Lordkanonen ikrv ?euerdaknen durck die ganze I^änge de» kumpkes bis in die Kanzel. „Lr stand im Innern »okort i» Brand,' de» ricktete der Hauptmann, „durck die l^öcker der <?esckosseeinsckläge gloste an allen 8tel- eln im Nu sokort Keller k'euersckein in die Nackt. Dann die gewoknte. kür die ^ugen sckmerzkakte

Helligkeit einer Feuerkugel, die in die Lieke stürzte. Dreimal gelang es mir und meiner Besatzung nack einer Zäken Zucke, so zu L^bscküssen zu kommen, einmal zisckte von unserem Flugzeug die (?arbe aus einem Heckstand in die rläcken.' Der?eindverband war aus seinem Oeküge gerissen, katte sick zu einzelnen, in wilden Kurven auk versckiedenen Kursen keim» kliegende Lomber aukgelöst. Hauptmann kakt setzte zur Landung an, katte das fakr- werk kerausgekakren und sali plötzlick l^eucktzeicken, die untrüglick

21