, wie sie es ihm wohl am geschicktesten beibringen könne, daß sie seine Begleitung nicht mehr wünsche. Da kam er ihr plötzlich selbst zu Hilfe. „Ja, was wollte ich Ihnen doch gleich erzählen, Fräulein Gärtner', sagte er sinnend. Und lächelnd fügte er bei: „Es war doch keine Lüge!' „Vielleicht war es aber wirklich eine Lüge!' ant wortete sie ernst, beinahe bestimmt. Ganz erschreckt sah er sie an. Sie betrachtete ihn mitprüfendemBlick,wäh rend sie fortfuhr: „Was ich kürzlich über Sie ge hört, Herr Hellmut, ge reicht
. Hier angekommen, passierte ich allerdings die Unglücksstelle. Ich hoffe, Sie werden es mir glau ben, daß ich nicht vom Biertische kam. Doch nun will ich Sie nicht länger belästigen. So, wie man über mich urteilt, möchte es Ihrem guten Rufe schaden, wenn Sie mich neben sich dulden würden. — Nur eines sagen Sie mir noch, Fräulein Gärtner, denken Sie noch immer schlecht von mir?' Sie sah ihn freundlich an. Und ihm die Hand reichend, meinte sie: „Schlecht, o nein! Nach Ihrer Erklärung habe ich doch gar
keinen Grund dazu!' ^ „Dennoch sind Sie mir nicht mehr so gut gesinnt, als Sie es Am Weihnachtsabend waren, bevor gehässige, klatschsüchtige Menschen mich in Ihren Augen erniedrigten. Ich fühle es!' antwortete er außer sich. „Sie dürfen hoffen, daß ich Ihnen wieder so gut gesinnt bin, wenn Sie künftig den Aufenthalt an Biertischen kürzen. Wenn Sie häuslicher geworden sind . . .' tröstete sie ihn. Er drückte still ihre Hand. „Heißen Tank, Fräulein Gärtner!' sagte er ernst. „Jetzt weiß ich, wie ich sortan
leben muß, wenn ich Sie einst beim Wort nehmen will!' — Diese Unterredung zwischen Lehrer Hellmut uud Anne-Liese Gärtner hatte kurz vor Weihnacht stattgefunden. Darüber war nun über ein Jahr vergangen. Denn wieder zog Weihnacht in die Welt. Tie beiden hatten sich wohl öfter getroffen, doch nie mals war es wieder geschehen, daß sie beieinander stehen ge blieben, oder daß er sich ihr wie früher angeschlossen. Er hatte nur stumm den Hut zum Gruß gezogen, und sie hatte ebenso stumm gedankt. Lange Zeit