.' (Fortsetzung folgt.? Die schwalben sind da. Bon Maria Eberleiu. (Nachdruck »erb.? ütterchen, kommen die Schwalben bald?' Ungeduldig, sehn süchtig klang die Frage. „Gewiß, Heini, bald, recht bald!' „So sprichst Du immer, Mütterchen, und sie kommen doch nicht!' Die Mutter seufzte. Sie saß am Fenster und besserte Wäsche aus. Jetzt ließ sie die Arbeit sinken. Ihre Lippen zuckten in verhaltenem Weh, als sie hinüberblickte zu ihrem blassen Knaben. Seit Monden lag er krank. „Sie werden bald kommen, Liebling
, in den Wäldern sein! Lange, lange ist's her, seit ich keinen Baum, keine Wiese mehr sah!' — Das Kind seufzte. „Wenn Du gesund bist, Heini, dann gehen wir zusammen fort aus der dumpfen, lärmenden Stadt, hinaus in den grünen, würzig duftenden Wald!' Der Knabe schüttelte traurig das Haupt: „Ich werde nicht gesund!' „Mütterchen,' begann er nach einer Weile wieder, „ich möchte wohl am Fenster sitzen und hinausschauen in die frühlingssonnige Welt!' „Ich hülle Dich in eine Decke, Liebling, nnd trage Dich ans
Fenster!' Die Augen des Kranken strahlten auf, lebhaft richtete er sich empor: „Wie gut Du bist, Mütterchen,' flüsterte er. Doch gleich darauf lehnte er sich in die Kissen zurück und schüttelte müde das Haupt: „Laß', Mütterchen, laß'. Vom Fenster aus schaue ich doch unr fünf Treppen hoch hinab, auf einen öden Hof, auf Aschen gruben und wieder empor auf Dächer, Schornsteine und Fabrikesien und ein Stückchen, ein einziges Stückchen blauen Himmel. Hu — mich friert!' er schüttelte sich fröstelnd
, blumenbesäeten Wiesen. Ach, Mütterchen, dann dünke ich mich reich, so reich!' Trunken hingen seine Augen an dem Streifchen Himmel, das zu ihm durch's Fenster lachte. „Und, Mütterchen, wenn erst die Schwalben wieder da sind, die sich vor unserem Fenster, dicht unterm Dache angebaut haben, dann Wird mir Wohl sein, ach, so Wohl!' „'s kann nicht mehr lange währen, bis sie kommen, Heini!' tröstete die Mutter. „Ich habe sie lieb gewonnen, die schlanken, zwitschernden Vö gel, und sie waren so zahm geworden