He lenes Kammerwagen bereit zur Abfahrt, mit Blumen geschmückt, hoch beladen. Die Pferde waren unruhig und es machte Ernst, der als Kutscher auf dem Bock faß, Mühe, sie zu halten. Wo blieb nur die He lene? Na ja, es galt Abschied zu nehmen von den Eltern, den Geschwistern. Einige Freundinnen standen um den Wagen herum, sie hatten der Helene mit bunten langen Bändern, die über die Räder hin- en. das Brautfuder geschmückt. Die Nach- arsleute bestaunten mit Reckt die Mit gift der Siefkers. Damit konnte
sich die He lene im Nachbardorf sehen lassen. Es war gute Arbeit, die Küche, die Wohnstube und die Schlafkammer. Auch das kleine Zeug, vom Wäschekorb bis zum letzten Besen. „Nun, wo bleibt die junge Frau?' meinte einer, der vorbeiging. Der Ernst knallte mit der Peitsche. Aber Helene stand schon in der Tür. Ihre Augen sind gerötet. Tränen. Immer, wo Abschied ist, gibt es Tränen. „Mach' sie glücklich!' meint der alte Siefker, wie er dem Schwiegersohn die Hand reicht. Schnell sitzt Helene neven
ihm und wie er ihre Hand auf der seinigen spürt, sagt er „los!' und dann drehen sich die Räder des Wagens. Tücher flattern. Hände winken. In diesem Augenblick kommt die Mutter aus dem Hause, während sie neben dem Wagen herläuft, reicht sie wort los der Helene ein Paket. Auch sie sagt nichts, nur an ihrem festen Zupacken svürt man, der Inhalt muß iyr etwas wert sein. Der Ernst hat sich dicht neben sie gesetzt. In der einen Hand hält er die Zügel, die an dere hat er um seine Frau gelegt, die er nun in ihr neues Zuhause
Pascherin, und ein fleißiges Weib in der neuen Wohnung, im Haus, im Hof. Die Schwiegerleute waren mit ihr zufrieden und alles war so, wie es ein junge» Glück will. » Eines Abends, wie der Ernst neben der Helene am Herd gesessen ist, meint er plötz lich: „Nun sind wir schon sechs Wochen ver heiratet, aber du hast mir noch immer nicht gesagt, was damals, wie ich dein Braut fuder hergefahren, in dem Paket war, das dir die Mutter nachbrachte.' — „Geh' laß', meint sie. „Wir wollen von etwas anderem reden
.' — „Aber du wolltest mir'» doch gleich am anderen Abend sagen.' — Er schmollt noch ein wenig, aber dann, dann vergaß er wieder das Paket. Was sollte es auch schon sein? Irgend so ein dummer Weibsleutkram. Im zweiten Jahr sind sie nun schon Mann und Frau. Die Helene ist mit dem Ern^t zufrieden, und er weiß, keine bessere hätte er heimführen können. Wie sie eines Tages in die Stadt ge fahren, fällt dem Ernst plötzlich das Paket ein, und da er Zeit hat, beginnt er zu suchen. Ordnung i wie in einem Kau sucht nun schon