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Lienzer Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 27.05.1939
Umfang: 16
- ren mußte. Nach diesem Bodenschätzungsgesetz wird der Boden nach folgenden Gesichtspunkten untersucht und bewertet: I. Die Bodenart. Man hat den Boden in neun verschie- dene Bodengruppen eingeteilt. Leichtester Boden a) S Gandbo- den b) Sl anlehmi- ger Sand c) Sl lehmiger Sand d) Sl ^ stark leh miger Sand e) Sl sandiger Lehm f) L ^ Lehm g) LT schwe- rer Lehm h) T Don i) M Moor Diese Gruppierung und Einstellung der Bodenart hängt von dem Mengenverhält- nis der Korngröße ab. Äe mehr abschlemm- bare

Teile der Boden besitzt, desto mehr nähert er sich dem schweren oder Don- boden. II. Die Entstehung. Man teilt den Boden nach seiner geolv- gischen Entstehung ein in: D ^ Diluvialboden (durch Eis entstan- den),- Al Aluvialbvdm (durch Wassertrans- Port entstandener Schwemmlanöbodm),- Lö Lößboden (durch Wind entstände- ner Löhboden),' V Verivittemngsbodm (durch Ver- Witterung und GestemsAersehung entstan- dener Verwitterungöbodm). Iii. Zustandsstufe des Bodens. Die Zustandsstufe des Bodens Hängt

ab von der Entwicklung des Bodens z. B. bei Verwitterungsböden oder kann auch gleich- zeitig Anhaltspunkte über die AlterungS- stufe des Bodens geben. Man hat bei der Ackerbewertung 7 Zu- standsstufen unterschieden: Stufe 1, kennzeichnet den günstigen Zu- stand des Bodes,- Stufe 7, kennzeichnet den ungünstigen Zu- stand des Bodens,- An die Stufe 1 fällt ein ausgesprochen gesunder Boden, der im Profil von der Oberfläche in die Tiefe gleichmäßig ent- wickelt ist und daher zwischen Krume und Hintergrund

keine Unterschiede aufweist. Än diese Stufe fällt z, B. ein humoser, milder Lehm der Schwarzerden. Diese Böden werden daher auch am höchsten be- wertet. IN die Stufe 7 fällt ein ausgespro chen kranker Boden, z. B Bleicherden, Blau- und Gifterden. Weiter sind diese Böden mit starken Rosthorizonten durch- setzt. Die Ursache ist eine ungünstige Was- sersührung. Diese Böden werden daher entsprechend am tiefsten bewertet. Stufe 2 bis 6 bilden dann die Stu- fenleiter zwischen Zustandsstufe

1 bis 7. Bei der Grünlandschätzung werden die Wasserverhältnisse besonders berücksichtigt. Diese verschiedenen angegebenen Boden- Merkmale, bildeten die Grundlage für die Entstehung eines GchätzungSrahmmS. Im Ackerschätzungsrahmen wird in erster Linie die geologische Entstehung des Bo- dens und Sie Zustandsstufe des Bodens berücksichtigt. Für da.'S Klima werden Zu- oder Abschläge gemacht. Dem Grünlandschät- sMngsralhmen sind das Klima und die Wasserverhältnisse unterstellt, weil die rich tige Wasserführung in der Güte

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Seite 14 von 16
Datum: 17.06.1939
Umfang: 16
wird aber die planmäßige Bewirtschaftung des Bodens sein. Die Bodenschätzungsergebnisse und die Bodenschätzungsreinkarten geben uns daher in Zukunft die Möglichkeit, die Bewirt schaftung des Bodens planmäßig vorzu nehmen. Die vichtige Bewirtschaftung des Bodens wird einerseits auch für den Staat von großer Wichtigkeit sein. Die Bodenschätzung geht von einer nor malen Bewirtschaftung des Bodens aus. Das heißt also! den Ackerzahlen im Schätzungsrahmen und in den Boden schätzungsreinkarten sind die normalen

übernormal bewirtschaf tet, so kann sich dies für den Besitzer zum Vorteil auswirken. Es liegt also hier in dieser Frage der richtige nationalsozialistische Grundsatz vor: „Der fleißige Bauer wird im nationalsozia listischen Staat belohnt'. Je größere Hek tarerträge der Landwirt aus seinem Boden herauswirtschaftet, desto günstiger wirkt sich dies für ihm wirtschaftlich aus. Die Fest setzung der Grundsteuer wird dadurch nicht beeinflußt. Die Bodenschätzungsreinkarten werden daher auch als Grundlage

für die Boden bewirtschaftung herangezogen werden. Bei den Wirtschaftsberatern der Kreis bauernschaften werden die Bodenschätzungs reinkarten aufliegen. Es hat der Wirt schaftsberater in Zukunft die Möglichkeit, mittels der Bodenschätzungswinkarte den Bauern über die bestmöglichste Bewirtschaf tung des Bodens aufzuklären und zu be raten. Bon großer Wichtigkeit ist es aber, daß diese rein physikalische Untersuchung des Bodens durch die Reichsbodenschätzung er gänzt wird durch eine eingehende Nährstoff

den sauren Boden und andere wieder den alka lischen Boden. Auch sind die Schwerever hältnisse oder die Bodenart maßgebend für das Gedeihen der einzelnen Kulturpflanzen. So sind die besten Erträge der Luzerner. Zuckerrüben und Gerste bei alkalischem Bo den zu erreichen. Weizen und Rotklee ge deiheil am besten auf neutralem Boden. Ha fer, Roggen und Kartoffeln lieben dm sauren Boden. Weizen und Roggen geben auf Lehm böden die besten Erträge. Für Klee und Hafer kann man auch den leichteren Boden wählen

. Für Wiesen wird man Böden mit geeig- ireter und guter Wasserführung bevor zugen. Selbst die Fruchtwechselwirtschaft wird bei der genaueren Kenntnis des Bo- deirs planmäßig vorgenommen werden müssen. Wenn wir nun später nach Vollendung der Reichsbodenschätzung über die Boden verhältnisse unserer Südmark genauere Kenntnis haben, dann werden wir auch in der Lage sein, genauere Anweisungen über die Bearbeitung des Bodens zu geben und die Hofberatung wird durch den Wirt schaftsberater richtig durchgeführt

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Seite 31 von 34
Datum: 22.06.1907
Umfang: 34
wird durch die Blätter der Pflanzen aufgenommen, und da die Atmosphäre frei beweglich ist, haben wir es nicht nötig, diesen Nährstoff den Pflanzen zuzuführen. Auch der Sauer stoff wird durch die Blätter eingeatmet. Wenn wir von einer „Düngung' des Bodens mit Luft reden, so handelt es sich um eine Verbesserung des Fruchtbarkeitszustandes der Ackerkrume in dem Sinne, daß die Luft nicht unmittelbar von den Pflanzen aufgenommen wird, sondern darum, daß sie auf gewisse Stoffe im Boden einwirkt, die nun von den Pflanzen

besser verwertet werden können. Wir haben die Verarbeitung des Stickstoffs der Luft durch die in den Knöllchen der Leguminosen lebenden Bakterien kennen gelernt. Wenn wir kurzweg von einer „Düngung des Bodens mit Luft' reden, so verstehen wir vorzugsweise darunter die wohltätige Einwirkung des Sauerstoffs der Luft auf die Boden- bestandte^le und weniger diejenige des Stickstoffs. Die Einwirkung des Sauerstoffs ist von größter Wichtig keit. Es wird hierdurch die „Gare' des Bodens befördert

, weil die Bodenbakterien zur Atmung Sauerstoff nötig haben. Unter der Mitwirkung des Sauerstoffs werden die organischen Stoffe zersetzt. Die hierbei entstehende Kohlensäure dient für' mannigfaltige Zwecke, beispielsweise für die Löslichmachung und die Verbreitung des Kalkes im Boden. Durch den Sauerstoff der Lust werben aber auch schädliche Stoffe, wie Eismoxydul, Ortstein u. dergl., unschädlich gemacht. Die Wirkung des Sauerstoffs ist somit eine sehr vielseitige. Ganz besonders wichtig ist die Düngung mit Luft

auf schwerem Boden und auf Moorboden. Sind diese Bodenarten feucht, so bleiben die Hohlräume mit Wasser gefüllt, die Luft kann nicht eindringen, der Boden ist nicht „tätig', die Bakterien sind wegen Mangel an Luft zur Untätigkeit verurteilt. Pflügen wir in einem schweren Boden den Stalldünger zu tief unter, so zersetzt er sich nicht, weil er von der Luft ab geschlossen ist, es entsteht ein „saurer Humus', der den Pflanzen keinen Nutzen bringt. Wir vergraben in diesem Falle mit dem Stalldünger

auch Bakterien und gleichzeitig die Bakterien nahrung in zu tiefe Schichten. Bringen wir durch zu tiefes Pflügen „rohen' Boden an die Oberfläche und den guten „Mutterboden' in die Tief«, so haben wir oben einen „un tätigen', von Bakterien nicht bevölkerten Boden, der die Er träge vermindert. Die Aufgabe einer zweckmäßigen Bearbeitung des Bodens besteht darin, die Ackerkrume bis zur Pfluglicfe gut zu wenden, damit die Luft alle Hohlräume durchdringt. Tagegen sollen die tieferen Schichten nicht gewendet

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Seite 15 von 26
Datum: 01.04.1905
Umfang: 26
.1- 13. Es Ist auf Erden kein besser List, Denn wer der Zunge Meister ist. 1905. Gründüngung und Krache. Auf leichtem Boden, der weniger als 1v Prozent abschlämm bare Teile enthält, ist die Brache unwirtschaftlich und zwecklos. Wird ein solcher leichter Boden mit Stalldünger gedüngt und dann gebracht, so ist bedeutender Verlust an Stickstoff die un vermeidliche Folge. Die Gründüngung dagegen bietet für die Sandböden besonders große Vorteile und ist wieder um so weniger wirksam, je schwerer

der Boden ist. Sie ist besonders das Mittel, dem Sandboden Humus und Stickstoff zuzuführen. Hier zeigt uns schon die Natur den richtigen Weg. Die Grüu- düngungspslanzen Lupine und Serradella gedeihen im Sand boden vorzüglich, während sie im schweren Boden auch bei Vor handensein sämtlicher Nährstosse nur kümmerlich wachsen. Im allgemeinen kann man annehmen, daß jeder Boden, der mit Sicherheit Notklee trägt, auch zur Brache geeignet ist: sür den noch wertvolleren Luzerneboden wird man mit Nutzen

die Jo- hannisbrache anwenden, die dann direkt der Luzerne folgt. Um auf Sandboden eine reiche Gründüngung zu erzeugen, ist Be dingung, daß es den Pflanzen nicht an Kali und Phosphor säure fehlt, daß sie also Gelegenheit haben, diese Stoffe reichlich aus dem Boden aufnehmen zu können. Die Pflanzen müssen, damit sie reichlich Stickstoff aufnehmen, „stickstoffhungrig' ge macht werden, wie P. Wagner dies ausdrückt: „Alle diese Pflanzen nehmen um so begieriger den Luftstickstoff auf und verarbeiten

ihn um so^ schneller zu Erntemasse, je schneller und je reichlicher sie sich mit Phosphorsäure und Kali sättigen können.' Es entsteht bei diesen Pflanzen, schreibt Dr. H. Droop in der „Wiener Landw. Ztg.', durch reichliche Aufnahme der Mineralstoffe ein verhältnismäßiger Mangel an Stickstoff, den man als „Stickstoffhunger' bezeichnet hat. Wenn auf schwerem Boden Brache und Gründüngung konkurrieren, so hat sich ge- Zeigt, daß der Erfolg zugunsten der ersteren eintritt. Glück licherweise sind wir in der Lage

die Stickstofsmenge der Ernte her?' Die Bindung dieser Stickstoffmenge kann, nach Droop, nur das Ergebnis der stick- ftossbindenden Bodenbakterien sein, deren Vermehrung im gut durchlüfteten Brachacker eine ganz ungeheuer große ist. Professor Dr. Edler erklärt die hervorragende Wirkung der Brache auf schwerem Boden gegenüber der Gründüngung erstens aus der günstigen Beeinflussung der ^nlikalischen Eigen schaften des Bodens durch die Brache und die dadurch vermehrte Tätigkeit der Bodenbakterien, und zweitens

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Seite 15 von 26
Datum: 26.03.1904
Umfang: 26
schicht herzustellen, welche es ermöglicht, anspruchsvollere Holz arten darauf nachzuziehen. Welche Aufforstungsmethode man auch wählt, immer wird es, wie die „Zeitung für Land- und Forstwirtschaft' in Wien schreibt, viel leichter sein, auf einem vorher gelockerten Boden einen Erfolg zu erzielen, als auf einem solchen, der schon ver härtet oder trocken geworden ist und auf dem sich Unkraut und Gras eingefunden hat. Es wird sich daher empfehlen, den Boden zu bearbeiten, aufzulockern, womöglich

mit dem Pfluge. Die Pflanzen werden in ihrer Jugend in lockerem Boden viel besser und rascher wachsen, als in ungelockertem, außerdem wird durch den Umbruch des Bodens die schädliche Einwirkung des Unkrautwuchses auf die kleinen und zarten Holzpflanzen mehr hintangehalten. Die Eiche ist sehr anspruchsvoll, und es wäre verfehlt, sie -auf magerem, humusarmem, trockenem Boden zu kulti vieren: sie wird nur auf einem tiefgründigen, milden, frischen, humofen Boden gut gedeihen. Auf weniger gutem, humus armem Boden

ist es vorteilhaft, zuerst eine Holzart anzubauen, welche weniger anspruchsvoll ist und den Boden verbessert, d. h. welche durch Laub- oder Nadelabfall Dammerde oder Humus bildet und dem Boden ein größeres Maß von Frische ver leiht, z. B. die Föhre: wenn man diese 30—40 Jahre alt werden läßt, so kann man unter dem Schutze dieses Nadel holzes die Eiche mit Erfolg auch auf minder guten Standorten, z. B. auf Sandboden, kultivieren. Von der Fohre gibt es zwei Arten, die Weiß- und die Schwarzföhre. Die letztere

ist die genügsamere unter den beiden, verlangt aber im Boden einen gewissen Gehalt an Kalk. Leider ist sie nicht so spaltbar wie die Weißföhre, daher bei spielsweise für die Weinbergpfähle weniger verwendbar. Auf sehr geringem, armem Boden kommt wohl keine Holz art gut fort. Am besten haben sich unter schlechten Standorts verhältnissen noch die Akazie, der kalifornische Morn und die Weißerle gezeigt, welche noch genügsamer sind als die Weiß föhre. Diese genannten Holzarten haben eine sehr dünne Be laubung

und verbessern den Boden nur in geringem Grads, weil sie weniger Streu und daher weniger Humus erzeugen als die Fohre. Die Anpflanzung der Akazie auf schlechtem Boden ist insofern empfehlenswert, als sie ein sehr brauch bares, hartes, dauerhaftes Holz liefert, welches sich auch für 1904. Weinbergpfähle besonders gut eignet. Das Holz der Akazie ist fast so dauerhaft wie Eichenholz: es läßt sich auch spalten, man muß aber trachten, nur das olivengrüne Kernholz hierzu zu verwenden und beim Spalten

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Seite 30 von 32
Datum: 19.01.1907
Umfang: 32
. - Acker» und Wielenkan. Zur Bodenbearbeitung. Je mehr den Atmosphärilien, d. h. der Luft, dem Wasser und der äußeren Temperatur der Eintritt in den Boden namentlich zu den unverwitterten und fest ge lagerten Materialien des Untergrundes ermöglicht wird, um so größer gestaltet sich die Menge der dem unerschöpflichen Boden vorrat entstammenden -Nährstoffe, welche unseren Pflanzen gleichsam unentgeltlich zur Aufnahme bereit gestellt werden. Ist ein Teil dieser untätigen Pflanzennahrung erst in die Acker

krume gebracht, mit dieser gemischt und den Wurzeln erreichbar, dann erhöht sich das verfügbare Nährstoffkapital des Bodens und die Kulturgewächse vermögen üppiger zu gedeihen, ohne daß die direkte Düngung zu steigern als notwendig sich erweist. Ohne den Einfluß starker und sachgemäßer Düngergaben zu unterschätzen, muß doch allmählich auch daran gedacht werden, den Boden als solchen zur Nährstofflieferung weit mehr als bisher geschehen, heranzuziehen, und dies' erreichen wir sehr zweckmäßig

durch das Tieferpflügen. Auf den meisten unserer Kulturflächen ist es immer wieder bloß die Ackerkrume, welche schon seit vielen Jahrzehnten gewendet, von den Pflanzenwur zeln hauptsächlich durchzogen und ausgeraubt wird, während der im Untergrund schlummernde Nährstoffvorrat auf weiten Feldern endlich auch mehr in Anspruch genommen werden sollte und das nicht nur der Nährstoffvermehrung wegen, sondern auch aus dem weiteren Grunde, weil die Pflanzen in einem tief- 'gelockerten Boden ein viel sichereres Gedeihen

finden. Trockene und nasse Jahreswitterung werden in ihrem nachteiligen Ein fluß bedeutend abgeschwächt, da im ersteren Fall den weitver zweigten Pflanzenwurzeln ein größerer Wasser- und Nährstoff- behälter zur Verfügung steht, und bei nasser Witterung ver breitet sich das überschüssige Wasser in einer größeren Boden schicht, es dringt tiefer und auch leichter in den Untergrund ein, der Grundwasserspiegel wird gewissermaßen tiefer gelegt. Erhaltung des Humus im Boden. Wenn auch bei schwerem Tonboden

manchmal das Liegenlassen des Humus in der Brache angezeigt ist, so ist dies bei Sandböden nicht der Fall, weil gerade durch die Brache die Humuskörper zum Teil wieder zer stört werden. Aus diesem Grunde sollte bei einem humusarmen Boden die neue Lehre über Gründüngung besser in Anwendung gebracht werden, denn diese ermöglicht es, selbst dem Sand boden weit bessere Erfolge als zuvor abzuringen. Zur Grün düngung für Sandböden eignen sich besonders Serradella und die verschiedenen Arten von Lupinen

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Seite 14 von 16
Datum: 17.09.1912
Umfang: 16
treten starker Fröste beendigt ist. Gefrorene Rüben können Wohl, wenn man sie langsam auftauen läßt, auch verarbeitet werden, aber meistens tritt durch rasches Auftauen ein Zer reißen der Zellen und damit Zuckerverlust ein, weshalb die Fabriken gefrorene Rüben nicht annehmen. Das Riefeln der Wiesen zur Anfeuchtung geschehe nicht unmittelbar nach einer Düngung. Die Nährstoffe müssen sich erst mit dem Boden verbinden, um nicht ausgewaschen zu wer den, und zwar vollzieht sich die Absorbtion

aus. erörterten Gründen um so schneller, je toniger und bündiger der Boden ist. Ein Eineggen ist zur baldigen Vermischung der Dünge mittel mit dem Boden erwünscht. Nach 8—14 Tagen kann dann mit dem Rieseln unter normalen Verhältnissen begonnen werden. Fehlerhaft ist es, im Winter bei Stauwiesen das Wasser auf den Wiesen stehen zu lassen. Die Bodendurchlüf tung wird dadurch vernachlässigt. Im Herbst beginnt die Rieselung sofort nach Aberntung der Nachmahd, hält bis zu beginnendem Frost an und setzte

nach der Winterpause im Frühling wieder ein. Magere Wiesen kennzeichnen sich durch das Auftreten von Moos. Kein anderes Unkraut schließt den Boden so sehr von der Luft ab wie das Moos. Daß, soweit der Boden mit Moos überzogen ist, kein Gras wachsen kann, muß jedermann klar sein. Darum: „Kämmet eure Wiesen!' Den Kamm habt ihr zur Hand in der eisernen Egge. Obst- und Kartenkalt, Mmnenpssege. Zu enges Pflanzen der Obstbäume ist eine noch oft zu beobachtende Unsitte, die sich später meist recht nachteilig be merkbar

- und Steinobstfrllchte können schon im Herbst in Boden gebracht werden; jedenfalls gilt dies für die Samen der Steinobstfrüchte. Vielfach sind aber die Kerne von den Mäusen gefährdet, so daß man besser tut, die Ansaat erst im Frühjahr'zu machen. Tann sind aber die Samen über Winter in feuchtem Sand an einem frostfreien Orte aufzube wahren. Man wird die Saat in Furchen von 30—-tv Zenti meter Abstand machen und in den Reihen ziemlich dicht säen, da die Großzahl der Samen meist nicht aufgeht. Das Pflanz beet ist gut

sauber zu halten. Später werden die jungen Pflänzlinge verdünnt und in der weiteren Zeit versetzt in grö ßere Abstände, bis sie aus der Pflanzschule kommen. Für Spinataussaaten ist der Herbst — gleich dem Früh jahr — die beste Zeit, da dieses immer junge Gemüse dann die nötige Feuchtigkeit und Frische im Boden, sowie auch reich liche Nahrung finden kann. Bei großer und anhaltender Trockenheit im Sommer schießt der Spinat sehr leicht, was sich selbst durch Gießen nicht immer verhindern läßt. Man sät

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Seite 24 von 38
Datum: 23.04.1910
Umfang: 38
auch ein appetitlicheres Aussehen bekommen, auch das Unkraut wird dadurch unterdrückt nnd der Boden am zu starken Austrocknen verhindert. Reihensaat hat vor der breitwürfigen Anssaat sollende, ganz wesentliche Vorteile. Zunächst läßt sich wirtschaftlicher aussäen, dann läßt sich dao Hacken zum Zwecke der Boden- lockening und Uiikrantbeseit:gung bequemer und schneller durch führen, denn nur in den Reihen stehende Unkräuter brauchen gejätet zu werden. Vermieden wird dadurch die bei breit- würsiaer Saat unvermeidliche

langwierige, zeitraubende Arbeit, die oft nur ungenügend ausgeführt werden kann, aber den Boden durch das häufige Betreten hart macht und die Zer störung einer Menge Pflanzen znr Folge hat. Auch ist die Reihensaat übersichtlicher und ermöglicht ein ausgiebiges Dün gen und Gießen, von dem besseren Aussehen solcher Beete qar nicht zu reden. Die Reihensaat läßt sich bei jeder Gemü'eart anwenden. Nnr Saatbcete, von denen Sstzpflanzen gewonnen lverden, dürfen breitwürfig besät werden. Kvhlraben sät

man vom Februar an bis Juni (selbst noch im August). Tie Äpätsorten werden im Mai gesät. Pflanz weite: Für die Frühsorten 30, Spätsorten 4l)—Lt) Zentimeter. Bodenbeschaffenheit: Nimmt mit geringerem Boden fürlieb und kann selbst etwas schattig stehen. Reiche Bewässerung ver hütet das Holzigwcrdcn. Stangenbohnen. Aussaatzeit: Milte Mai bis Mitte Juni, ^aatweite: Auf ein Beet von 5 Viertelmeter Breite macht man 20 Zentimeter vom Wege zwei Reihen. Auf einen Abstand von 6l) Zentimeter stecke man Stangen

, die man in einer Höhe von —2 Meter Pyramideiiartig zusammen bindet. Um jede Stange lege man ca. 10 Boden 4 Zentimeter tief in die Erde. Bodenbeschasfenheit: Warme, sonnige Lage ist HanptersorderniS. Besonders gut gedeihen sie in nicht zu schweren,, mildein nnd mit gut verrottetem Dünger gedüngtem Boden. Wenn der Boden zn sett, machen sie viel Laub und -eten wenig Schoten an. Schutz gegen die Maikäser. Mache um die Saatschnten einen 30—4V Zentimeter tiefen, stets sorgfältig offen gehal tenen Graben, wodurch

das Eindringen der Engerlinge, welche sich außerhalb entwickelt haben, verhindert wird, und bedecke d.e Saat- und Pflanzenbeete mit erdigen Stoffen, da der Mai käfer bekanntlich den freien Boden zur Eierablage vorzieht. Es wird manchmal Moosdeckung angewendet. Diese hat aber den Nachteil, daß sie teuer ist und mit dem Moos Unkrant- wurzeln und Samen hereingebracht werden, die lästige Ver unkrautung verursachen. Gegen Spatzen soll helfen, daß man tote Sperlinge an einen langen Faden bindet

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Seite 13 von 24
Datum: 13.04.1901
Umfang: 24
^ 15. Wer sich das Göttliche will und daS Höchste im Leben erf.chten. Scheue nicht Arbeit und Kampf, wage sich kühn in d.n Sturm. Zum Serradellabau. Ein rationeller Serradellabau ist sehr wohl im stände, auf leichtem Boden den nicht möglichen Kleebau zu ersetzen. Aller dings muß der Sandboden immerhin einen gewissen Gehalt an Humus haben und sich in einer nicht gar zu trockenen Lage be finden. Sind aber diese beiden Vorbedingungen erfüllt, so vermag man mit dem Serradellabau auch auf leichtem

Acker einen Viehstapel bei Sommerstallfütterung zu ernähren. Serra della ist ein Stickstoffsammler; deshalb bedarf sie einmal reich licher Mengen von Phosphorsäure und Kali im Boden und ist andererseits eine ganz ausgezeichnete Vorfrucht für Winter roggen. Man thut gut, die Gabe an Thomasmehl und Kainit zur Serradella so stark zu geben, daß sie gleichzeitig auch für den nachfolgend anzubauenden Roggen ausreicht, also pro Hektar etwa 5V9 Kilo Thomasmehl und 60t) Kilo Kainit. Das üppige Wachstum

günstige Ein wirkung aus die Milcherzeugung ausübt. Bei feuchtem Boden und einigermaßen günstiger Witterung wächst die Serradella bald wieder so üppig nach, daß sie entweder noch eine gute Weide oder aber eine vorzügliche Gründüngung giebt. Es sei nochmals aber betont, daß gerade zu diesem fröhlichen Wachstum eine reichliche Düngung mit Thomasmehl ein vorzügliches Förde rungsmittel ist. Wissenschaftliche Untersuchungen haben näm- lich ergeben, daß die Phosphorsäure neben ihren sonstigen Wir kungen

auf die Vegetation auch einen ganz besonders fördern den Einfluß auf das Nachwachsen der grünen Pflanzenteile hat. -r. Acker» und Wiesenbau. Düngung dcr Kartoffelfelder. Auf schwerem Boden, der weniger thätig ist, der sich überhaupt sür den Anbau der Kar toffel weniger gut eignet, ist es vorteilhafter, wenn man schon die Vorfrüchte der Kartoffeln reichlich mit Stallmist düngt. Ist man aus irgend einem Grunde genötigt, die Düngung mit Stallmist erst im Frühjahr vorzunehmen, so gilt als Grundsatz, nur verrotteten

zunehmen würden. Ist für das Gedeihen der Futterpflanzen genügend Kalk im Boden oder nicht? Wenn man auf den Boden etwas Salz säure gießt, so braust er, sofern hinreichend Kalk vorhanden ist, stark auf; findet ein solches Aufbrausen nicht statt, so fehlt der Kalk. Bei der großen Bedeutung, welche der Kalk für da« Ge- deihen der-Pflanzen überhaupt, ganz besonders aber der guten Futterpflanzen hat, sollten wir in dieser Weise den Boden aller Wiesen und Felder, von welchen wir nicht ganz sicher

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Seite 23 von 34
Datum: 03.04.1909
Umfang: 34
. Auch der Sauer stoff wird durch die Blätter eingeatmet. Wenn wir von einer „Düngung' des Bodens mit Luft reden, so handelt es sich um .eine Verbesserung des Fruchtbarkeitszustandes der Ackerkrume in dem Sinne, daß die Luft nicht unmittelbar von den Pflan zen aufgenommen wird, sondern darum, daß sie auf gewisse Stoffe im Boden einwirkt, die nun von den Pflanzen besser verwertet werden können. Wir haben die Verarbeitung des Stickstoffs der Luft durch die in den Knöllchen der Leguminosen lebenden Bakterien

entstehende Kohlensäure dient für mannigfaltige Zwecke,, beispielsweise für die Löslichmachung und die Verbreitung des Kalkes im Boden. Durch den Sauer stoff der Luft werden aber auch schädliche Stosse, wie Eisen- orydul, Ortstein und dergl. unschädlich gemacht. Die Wirkung des Sauerstoffs ist somit eine sehr vielseitige. Ganz 'besonders wichtig ist die Düngung mit Luft auf schwerem Boden und auf Moorboden. Sind diese Bodenarten feucht, so bleiben die Hohlräume mit Wasser gefüllt, die Lust

kann nicht eindringen, der Boden ist nicht „tätig', die Bakterien sind wegen Mangel an Luft zur Untätigkeit verurteilt. Pflügen wir in einem schweren Boden den Stalldünger zu tief unter, so zersetzt er sich nicht, weil er von der Luft ab geschlossen ist, es entsteht daraus ein „saurer Humus', der den Pflanzen keinen Nutzen bringt. Wir- vergraben in diesem Falle mit dem Stalldünger auch Bakterien und gleichzeitig die Bakteriennahrung in zu tiefe Schichten. Bringen wir durch zu tiefes Pflügen „rohen' Boden

an die Oberfläche und den guten „Mutterboden' in die Tiefe, so haben wir oben einen „untätigen', von Bakterien nicht bevölkerten Boden, der die Erträge vermindert. Die Aufgabe einer zweckmäßigen Bearbeitung des Bodens besteht darin, die Ackerkrume bis zur Pflugtiefe gut zu wenden, damit die Luft alle Hohlräume durchdringt. Dagegen sollen die tieferen Schichten nicht gewendet, sondern mit dem Unter- 190S. gruudspsluge gelockert werden. Das Eindringen von Luft in den Untergrund ist recht wichtig, aber dies muß

geschehen, ohue daß die Bakterien der Ackerkrume in ihrer Tätigkeit gehindert werden. Die Fruchtbarkeit eines Ackers ist in hohem Grade davon abhängig, bis zu welcher Tiefe die Luft in den Boden gelangt, der Boden muß „gar' und locker werden und hinter dem Pfluge „schütten'. Dies erreichen wir, indem wir alle Hilfsmittel anwenden, um das Eindringen der Luft in den schweren Boden zu erleichtern. Die Erfolge der Drainage sind so allgemein bekannt, daß es überflüssig ist, dieselben hervorzuheben

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Seite 23 von 34
Datum: 19.11.1910
Umfang: 34
47. Nutzen der Dränage auf dem Acker. Unter den Landwirten herrscht vielfach über die Zweck mäßigkeit der Dränage von nassen Ackerflächen geteilte Ansicht. Die mangelhafte Anbaufähigkeit derartiger Flächen liegt jedoch darin, indem hochstehendes Grundwasser nicht allein den so notwendigen Zutritt der Luft zu den Pflanzenwurzeln ver hindert, sondern es wirkt auch dadurch noch höchst schädlich, daß es huinushaltigem Boden schädliche Säure zuführt und ihn auskältet. Nasser Boden gibt viel mehr

Wärme an die At mosphäre durch Verdunstung ab, als trockener Boden, was ohne direkte Messung jedem verständlich ist, welcher den Scha nden von Früh- und Spätfrösten auf nassen Böden betrachtet. Die dein Boden aber entzogene Wärme verhindert das Wachs tum und Gedeihen der Pflanzen, die Vegetation jetzt viel später ein und wird so daZ Auswintern des Getreides,und des Klees begünstigt. Letztere Erscheinung hat auch darin seinen Grund, daß bei hohem Grundwasserstand Äe Pflanzenwurzeln nur flach

in den Untergrund eindringen, so daß die feinen Wurzeln leicht bei auf- und zugehendem Boden bloßgelegt und beschädigt werden; auch kann dem Lagern des Getreides nicht besser entgegen ge treten werden, als durch Vertiefung der Wurzelung mittels Senkung des Grundwassers. Ein weiterer Vorteil der Dränierung ist in der Beseiti gung hoher und schmaler Beete in schwerem, nassem Boden zu suchen. Nach Ausführung der Entwässerung genügen flack>e Furchen; das in den letzteren früher stets üppig stehende Un kraut

verschwindet und die Arbeit des Pflügens läßt sich voll kommener und weniger mühsam vornehmen. Das Regenwasser mit seinen befruchtenden Bestandteilen dringt nun tief in den Boden ein und erleichtert die Tätigkeit der Luft iu der Nutzbarmachung der im Boden und Dünger enthaltenen Nährstoffe der Pflanzen. Die Befürchtung, daß mit der Beseitigung des hohen Grundwasserstandes die Pflan zen unter der Sonnenhitze zu leiden hätten, ist grundlos: er- fahrungsgemätz brennt ein nasser Boden, der auf einer wasser

dichten Schichte auflagert, viel rascher aus, als dies bei einein tief dränierten Boden der Fall ist. Bei letzterem dringt im Sommer, durch Tiefkultur kräftig unterstützt, die warme mit Feuchtigkeit gesättigte Luft bis in die unteren Bodenschichten ein, kühlt sich dort ab und gibt unter gleichzeitiger Erwärmung des Bodens das ausscheidende Wasser an den Untergrund ab, ein Vorgang, der sich auf der Oberfläche tagtäglich in der Bil dung des Taues vollzieht. A«ker- und Wiesenbau. Das Beweiden

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Seite 23 von 37
Datum: 03.12.1910
Umfang: 37
M 47. Nutzen der Dränage aus dem Acker. Unter den Landwirten herrscht vielfach über die Zweck mäßigkeit der Dränasse von nassen Ackerflächen sseteilte Ansicht. Die mangelhafte Anbaufähigkeit derartiger Flächen liegt jedoch darin, indem hochstehendes Grundwasser nicht allein de» so notwendigen Zutritt der Lust zu den Pslanzenwnrzeln ver hindert, fondern es wirkt auch dadurch noch höchst schädlich, daß es humiishaltigem Boden schädliche Säure zuführt und ihn auskältet. Nasser Boden gibt viel mehr

Wärme an die At mosphäre durch Verdunstung ab, als trockener Boden, was ohne direkte Messung jedem verständlich ist, welcher den Scha den von Früh- und Spätfrösten auf nassen Böden betrachtet. Die dem Boden aber entzogene Wärnie verhindert das Wachs tum und Gedeihen der Pflanzen, die Vegetation setzt viel später ein und wird so das Auswintern des Getreides und des Klees begünstigt. Letztere Erscheinung hat auch darin seinen Grund, dag bei hohem Grundwasserstand die Pflanzenwurzeln nur flach

in den Untergrund eindringen, so daß die feinen Wurzeln leicht bei ans- und zugehendem Boden bloßgelegt und beschädigt werden; auch kann dem Lagern des Getreides nicht besser entgegen ge treten werden, als-durch Vertiefung der Wurzelung mittels Senkung des Grundwassers. - Ein weiterer Vorteil der Dränierung ist in der Beseiti gung hoher und schmaler Beete in schwerem, nassem Boden zu suchen. Nach Ausführung der Entwässerung genügen flache furchen: das in den letzteren früher stets üppig stehende Un kraut

verschwindet und die Arbeit des Pflügens läßt sich voll kommener und weniger mühsam vornehmen. Das Regenwasser mit seinen befruchtenden Bestandteilen dringt nun tief in den Boden ein und erleichtert die Tätigkeit der Luft in der Nutzbarmachung der im Boden und Dünger enthaltenen Nährstoffe der Pflanzen. Die Befürchtung, daß mit der Beseitigung des hohen Grundwasserstandes die Pflan zen unter der Sonnenhitze zu leiden hätten, ist grundlos; er fahrungsgemäß brennt ein nasser Boden, der auf einer wasser

dichten Schichte auflagert, viel rascher aus, als dies bei einein tief dränierten Boden der Fall ist. Bei letzterem dringt im Sommer, durch Tiefkultur kräftig unterstützt, die warme mit Feuchtigkeit gesättigte Luft bis in die unteren Bodenschichten ein, kühlt sich dort ab und gibt unter gleichzeitiger Erwärmung des Bodens das ausscheidende Wasser an den Untergrund ab, ein Vorgang, der sich auf der Oberfläche tagtäglich in der Bil dung des Taues vollzieht. >«?- Acker- und Wiesenbau. Das Beweiden

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Seite 24 von 32
Datum: 15.02.1908
Umfang: 32
Höst- und KartettSan, Mumenpffege. Beim Pflanzen der Obstbäume ist erste Hauptbedinguug, daß die Bäume genau so tief kommen, daß der Wurzelhals mit der Oberfläche abschneidet. Ein tieferes Setzen kann im schwe ren, festen Boden sehr nachteilig und schädlich für den Baum sein. Zur Verbesserung des Bodens kann man auf den Boden der Löcher eine Schicht verrotteten Mist bringen; auch Kaimt und Thomasmehl ins Baumloch ausgestreut, wird später einen sehr großen Einfluß ausüben. Die Wurzeln werden gut

wird. Johannisbeeren sind im allgemeinen ziemlich anspruchslos an den Boden, sie gedeihen überall, wo Lust und Sonne vor handen ist und nicht zu hochstehendes Grundwasser das Wachs tum verhindert. Um jedoch gute Ernten zu erzielen, ist es rat sam, ihnen einen nahrhaften, warmen, nicht zu trockenen Boden zu geben, in dem sie sich am besten zur vollen Tragbarkeit und Reife entwickeln. Die Rebschildlaus. Hierüber schreibt ein Weingärtner: Im Sommer machte ich an meiner Kammerz die unliebsame Wahrnehmung

. Mit anderen grünen Kräutern fein geschnitten, dient sie zu einer pikanten grünen Sauce. Waldwirtschaft. Noterlen. Auf sehr nassem Boden, wo die Drainage nicht angewendet werden kann, pflanzt man im Meterverband 2° bis -tjährige Noterlen, und zwar auf Erdhügel, das sind Er höhungen, die dadurch entstehen, daß man ein Rasenstück ab schwartet, umgekehrt auf den Boden legt, sodann Erde in Form eines Aügels daraufbringt und dahinein die Erlenpflanzen fetzt. Also Noterlen und nicht Weißerlen wären hier zu ver wenden

; letztere gedeiht zwar auf frischem, aber nicht auf nassem Boden. praktischer Fiatgeösr. Um hölzerne Pfosten :c. im Boden dauerhast zu machen, nimmt man gekochtes Leinöl und rührt in dasselbe pulverisierte Kohle, bis diese Mischung die Konsistenz einer Anstrichfarbe erhalten hat. Damit streicht man den Teil der Pfosten an, welcher in den Boden getrieben wird. So zubereitetes Holz hält im Boden länger .als Eisen. Maschinenteile vor Nost zu schützen. Will man blanke Ma schinenteile vor Rost schützen

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Seite 16 von 16
Datum: 19.11.1904
Umfang: 16
Wucher Kunstdünger ist für Gemüse, Blumen und Obst- bäumc am meisten zu empfehlen? Der Wert des einzelnen Düngers richtet sich nach der Menge, in der er im Boden vorhanden ist. Je mehr ein Boden Kali hat, desto weniger hat es Zweck, ihm Kali zu geben, und desto geringeren Wert hat die Kalidüngung augenblicklich.- Erst von dem Augen blicke an, wo die Kalimenge so weit aufgezehrt ist, daß sie nicht mehr genügt, hat die Kalidüngung Zweck. Was aber vom Kali gesagt wurde, das gilt in gleicher Weise

von allen anderen Düngern. Es läßt sich daher nicht so einfach sagen, init welchem Dünger man am besten die Obstbäume, das Gemüse und die Beerensträucher düngt. Im allgemeinen fehlt den Bodenarten viel Stickstoff. Das merkt man daran, wem: den Pflanzen das richtige Wachstum fehlt, sie also nicht stark treiben. Sobald Kalimangel im Boden vorhanden ist, ver färben sich die Blätter leicht bräunlich-gelb. Ganz sichere An zeichen dafür, was gerade fehlt, hat man an den Pflanzen jedoch nicht, man ist daher

aus die Bodenanalyse angewiesen, wenn man sicher gehen will. Da aber die Ausführung solcher Bodenanalysen teuer ist, so erwirbt man sich in der Praxis die Kenntnis über die dem Boden fehlenden Düngerarten am sichersten und besten durch kleinere Versuche. Mache jeder doch in seinem Garten einige Versuchsparzellen. Man dünge die eine mit Kainit, die andere mit Phosphorsäure, die dritte mit Kali und Phosphorsäure, die vierte mit Stickstoff, die fünfte mit Stickstoff und Kali

u. f. w., und es wird sich aus den Ergebnissen dieser Parzellen ergeben, welcher Stoss dem Boden für die gebaute Frucht am notwendigsten ist. Des weiteren kann man von vornherein annehmen, daß alle knollentragenden Gewächse dem Boden eine größere Kali- und Phosphorsäure menge entnehmen, während umgekehrt die Kohlarten und alle Blattgewächse vorzugsweise an den Stickstoff- und Kalireichtum des Bodens stärkeren Anspruch erheben. Auch die Obstbäume. die viel getragen haben. lieben viel Phosphorsäure und viel Stickstoff und Kali. Tagegen

sind solche Bäume, die nicht getragen haben und stark wachsen, mit Kalk und Phosphorsäure zu düngen. Kalk ist, weil er den Boden physikalisch bessert, in jedem Jahr ein wichtiges Düngemittel. (Georg Meyer im „Erfurter Führer.) Umgraben des Gartenlandes im Herbst oder vor Winter. Die Vorteile, welche das Umgraben des Gartenlandes vor Winter gewährt, bestehen besonders in folgendem: Das Land wird, wenn es schon im Herbst umgegraben wird und dann rauh oder ungehackt liegen bleibt, durch die Winterwitterung

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Seite 16 von 26
Datum: 12.04.1902
Umfang: 26
auf 30 Centimeter und später nochmaliges Behacken. Die Ernte be trägt pro Hektar 12—24 Zentner au Samen und 30— Zentner an Stroh, welch letzteres keinen besonderen Wert hat und am besten gleich untergepflügt wird. Die Luzerne verlangt einen tiefgründigen (bis 1,2V Meter), im Untergrund fruchtbaren, Wasser- und womöglich steinfreien Boden. Sie gedeiht auf den meisten unserer Bodenarten, vor ausgesetzt, daß sie genügend Kalk enthalten, mit Ausnahme der ausgesprochenen Sand- und Moorböden. Auf Bergen

, wo der Rotklee nicht mehr fortkommt, giebt sie noch ganz schöne Er träge und ist gegen Hitze und einmal gut bewurzelt sogar gegeu die Winterkälte sehr widerstandsfähig. Die höchste Nährkraft besitzt sie, wenn sie vor Eintritt der Blüte gemäht wurde. Be züglich des Anbaues wäre folgendes anzuführen: Die beste Vorfrucht ist gedüngte Hackfrucht, minder gut sind die Getreide arten, schlecht sind die Hülsenfrüchte und Kleearten. Auf ge eignetem Boden gedeiht sie ganz gut, sogar nach Neubrüchen (umgebrochenen

Wiesen). Der Boden ist zum Anbau der Lu zerne vor Winter tief zu Pflügen und im Frühjahr möglichst fein vorzubereiten. Die Saat erfolgt von Mitte April an, sind Nachtfröste zu befürchten, lieber etwas später. Man sät breitwürfig mit der Hand oder besser mit dem Klee- säekarren 16 Kilo auf das Joch, und zwar ani besten rein, ohne Ttzckfrucht. Will man unbedingt Deckfrucht haben, ist Gerste zu nehmen, weil diese am wenigsten beschattet. Ist der Standort für die Luzerne günstig gewählt und der Boden

genügend mächtig, so dauert sie 12—15 Jahre. Vom dritten Jahre an muß das Luzernefeld jedes Jahr im Spätherbst oder Frühjahr scharf durchgeeggt werden. Am besten geschieht dies dann, wenn der Boden weder zu naß, noch zu trocken ist und gerade gut krümelt. Durch das Eggen mit eisernen Eggen bezwecken wir eine oberflächliche Lockerung des Bodens und eine gleichzeitige Reinigung von slachwurzelnden Unkräutern und Gräsern. Das Eggen der Luzernefelder ist von sehr großer Bedeutung für ihre Ausdauer

gesät werden. In vereinzelten FAlen wird aber die Ackertrespe auch als ein wertvolles Gras auf besserein Boden angesehen. lZ, Für leichten Sandboden: 2—3 Kilo Hopfenluzerne, 2—3 Kilo weiche Trespe. 2—3 Kilo Ackertrespe. Ungeziefer an Erbsen. Daß die Erbsen viel von den: sog. Befallen und Erbsenkäfern zu leiden haben, ist genügend bekannt. Frühe Saat und ein Bestreuen der jungen Pflanzen Mit Kalkstaub scheinen diese Uebel zu vermindern. Gegen den Kornwurm: Man läßt im Frühjahr einen Tag

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Seite 14 von 24
Datum: 18.02.1905
Umfang: 24
Um im Sommer das starke Austrocknen, im Winter das schnelle Auf- und Zufrieren des Bodens zu verhindern, wird die Baumscheibe am besten mit kurzem, verrottetem Dung, Torfstreu oder dergleichen.bedeckt. Bei sehr schwerem, feuchtem Boden ist hiervon Abstand zu nehmen, da sonst die Feuchtigkeit zu lange erhalten wird, die Wärme nicht eindringen kann und die Wurzeln erkranken. Ist zu befürchten, daß Hasen die Bäume beschädigen können, so muß ein Schutz gegeben werden; dies geschieht am geeignetsten

, je ungehinderter der Luftwechsel im Boden ist. Das Behacken verhindert .ferner-die .Krustenbildung auf dem Acker, welche bei gewissen Bodenarten nach Regen so leicht eintritt. Die Möhre gibt große Erträge bei verhältnismäßig ge ringen Ansprüchen an den Boden. Sie gedeiht selbst noch auf ganz geringem Boden und ist besonders dankbar für eine Düngung mit Kalk und Kalisalzen. Auch etwas Phosphorsäure und namentlich Stickstoff in Form von Chilisalpeter in wieder holten, kleinen Gaben sind zu geben

nach, damit man die Reihen gut sieht und schon vor Aufgang der Saat, der langsam geschieht, hacken kann. Grassamcnmischung für Tauerwiesen mit Boden erster Klasse: Wiesenfuchsschwanz 12 Kilo, Goldhafer 6 Kilo, Kamm gras 8 Kilo, Knaulgras 8 Kilo, Wiesenschwmgel 5 Kilo, Italie nisches Raygras 10 Kilo, Paceys Raygras 10 Kilo, Gemeines Rispengras 4 Kilo, Wiesenklee 5 Kilo, Hopfenklee 6 Kilo, Ruchgras 4 Kilo, Fioringras 2 Kilo, zusammen 80 Kilo pro Hektar. Die schweren Samen werden zuerst und für sich aus gesät und mit ganz

leichten Eggen einmal zügestrichen; die feinen und leichteren Samen werden am besten mit feinem Sande gemischt, zuletzt gesät und mit einer schweren glatten Walze an den Boden gedrückt. Notwendigkeit des Kunstdungers. Auch wenn wir all jährlich nur mit Stallmist düngen, wird der Vorrat an ge- wissen Pflanzennährstoffen so weit sinken, daß die Ernten ab nehmen und damit die erzielten Erträge einen Rückgang er leiden. Zudem stellen die einzelnen Pflanzen verschiedene An sprüche an den Boden

; die Getreidearten benötigen größere Mengen von Phosphorsäure, Wurzelgewächse entziehen dem Boden mehr Kali, Futterpflanzen mehr Stickstoff; je nach den Produkten, die wir erzeugen, wird daher der eine oder andere der Nährstoffe mehr in Anspruch genommen werden. Um dies ausgleichen zu können, dazu leisten uns die „künstlichen' oder „Handelsdünger' vortreffliche Dienste. Im Verein mit dem Stallmist sind wir durch Verwendung derselben imstande, den von den Pflanzen gestellten Ansprüchen vollauf zu genügen

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Seite 30 von 32
Datum: 11.05.1907
Umfang: 32
Instruments eine Vorrichtung angebracht würde, die den Boden auf dem Grunde der Furche auflockerte, wodurch dann die Wirk samkeit der Kapillarität zum größten Teil aufgehoben und ein Verdunsten von Feuchtigkeit verhindert würde. Die vorteil hafteste Bestellungsweise der Kartoffel sowohl in Hinsicht auf größte Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit als auch in Hinsicht auf die Möglichkeit intensivster Bearbeitung gegen Unkraut ist die jenige, bei welcher der Acker in glatter, lockerer Oberfläche

. Die Wirkung des Stalldüngers wird dadurch wesentlich beschleunigt und ein Schorfigwerden der Kartoffeln ist ausge schlossen. Anwendung des Kalkes. Um zu entscheiden, ob einem Boden Kalk zugeführt werden soll, hat man vorwiegend, ja fast einzig und allein, darauf zu achten, ob die physikalische Be schaffenheit einer Verbesserung bedarf, während die Prüfung, ob der Boden noch etwas Kalk enthält, vielfach gegenstandslos ist. lso gibt es vielenorts, sogar in den eigentlichen. Kalk- gegenden, Ackerflächen

, welche wirklichen Kalkverwitterungs boden darstellen, und in geringerer Tiefe als 1 Meter unter der Oberfläche zerklüfteten Kalkfels besitzen, und die doch auf eine Zufuhr von gebranntem Kalk sehr günstig antworten. Man kann daher auch niemals sagen: „Wenn ein Boden so und so viel Kalk enthält, so bedarf er keiner Kalkdüngung', sondern wenn ein Boden beim Austrocknen Risse entstehen läßt, eine Kruste bildet, wenn er sich verschließt, wenn die Klöße träge zerfallen, wenn man in ihm H'N und wieder vertorfte Teile

von Stallmist oder sonstigen organischen Stoffen entdeckt, wenn sich Eisenoxydul in ihm findet, so muß Kalk gegeben werden, selbst wenn sich schon etwas Kalk im Boden nachweisen läßt. Hienach sind unendlich viele Flächen kalkbedürftig, und es würde eine unermeßliche Vermehrung des Nationalwohlstandes nicht nur, sondern auch eine ganz erhebliche Verbesserung der Lage der meisten einzelnes Landwirte bedeuten, wenn Kalk ebenso allge mein angewandt würde, wie Stallmist. Miehzucht. Ernährung der Fohlen

abzusuchen, genügt nicht, um diese Plage zu bekämpfen, ebensowenig wie das Eingeben von Salz und Schwefel. Zu diesem Zwecke müßte man alles hohe Gras, Binsen und Unkräuter niedermähen, denn die Eier der Zecken werden an den Wurzeln dieser Pflanzen abgesetzt, worauf die mit 6 Füßen versehenen Larven bis zur Spitze der Gräser emporklettern und dann von den vorübergehenden Schafen abgestreift werden. Haben sie sich voll Blut gesogen, so lassen sie sich wieder zu Boden fallen, bis sie nach einiger Zeit

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Seite 22 von 24
Datum: 14.06.1912
Umfang: 24
sich das Moor! Eine einzige dzmkle Fläche, die von keinem Baum, von keinem Strauch unterbrochen wird. Nur von mattgrünem, fast grauem Heidekraut ist der Boden be deckt. In unregelmäßigen Flächen, in geraden oder krummen Streifen, oft nicht breiter als ein Feldrain, zieht es sich über die bodenlose Tiefe des Ballus. Aus dem Unterholz, das die Moorseite umgrenzt, treten vier Männer. Alle vier tragen den russischen Reitermantel, die breit randige russische Mütze. Kühl weht die herbe Morgenlust ihnen entgegen

, flatternd weht der Mantel des einen auseinander. „Hülle dich fester ein, Wanda! — Selbst dein Geliebter könnte deine holde Gestalt schwerlich in diesen Stoffen erkennen?' „Ich glaub' es wohl! — Aber wir sind zur Stelle! Hier beginnt der Weg!' — Sie steht hart am Rande der Ballus, den Blick aufmerksam auf den Boden gehestet. „Der Weg?' — wiederholen die anderen. „Wo ist ein Weg? —' „Ihr seht ihn nicht! — Dort, wo die Heidekrautbüsche sich flach über den Boden legen, da ist das Verderben — der sichere Tod

, — wo sich aber die kurzen Stengel aufrichten, ist festes Land! Freies Land und nun mit Gott!' Ein kühner Sprung trägt sie auf eine der mattgrünen Heide krautflächen, die anderen folgen. Nicht rechts, nicht links schauen sie um sich auf der kühnen Wanderung, und festen elastischen Schrittes geht Wanda voran, mit kundigem Blick den altgewohnten Pfad verfolgend. Ferner und ferner rückt der russische Boden, mehr und mehr weicht die graue Dämmerung dem rosigen Morgenlicht. Kein Wort wird gesprochen. Nur manchmal wendet

Wanda den Kopf, und ihr schönes Auge senkt sich voll Zärtlichkeit in tue des hinter ihr Schreitenden. Die Sprache der Liebe bedarf ja der Worte nicht! Näher und näher rücken die Baumgruppen der polnischem Waldungen, der Grenze, noch wenige hundert Schritt, und fester Boden wird unter ihren Füßen sein. Einmal bleibt Wanda stehen, und stößt ihren Stock suchend in den Boden, er gibt wankend nach. „Wagt ihr den Sprung zu jenem Erlengebüsch?' „Gewiß, Gräfin!' klingt es zurück, nur Markus schweigt

Boden gewinnt, wie e? grüßend und winkend die Hand hebt, dann wendet sie sich um um eilenden Schrittes den Rückweg zu suchen. Noch liegt ein leichter Nebel über der Sonne? Aber die Vögel des Waldes sind schon erwacht und trillern und jubilieren ihr Frühkonzert. Ein früher Reif liegt auf den herbstlichen Sträuchern de: Schonung, durch die Wanda flüchtigen Fußes dahineilt. Das Moor liegt hinter ihr, das kühne Wagnis ist ihr geglückt — der Geliebte — die Freunde sind in Sicherheit. Ihr Ziel

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Seite 14 von 16
Datum: 27.08.1912
Umfang: 16
Ab schneiden der Blätter bringt die Pflanze zum Absterben. Im Abtrittdünger kann, wie im Pfuhl, Kaimt aufgelöst werden, auf das Hektoliter 5 Kilo. Man muß aber vorsichtig sein, daß bei lebenden Pflanzen keine zu konzentrierte Lösung verwendet wird. Thomasmehl kann man nicht damit mischen, weil es zu schwer ist und deshalb rasch zu Boden sinkt. Übri gens bindet das Thomasmehl das Ammoniak nicht, sondern macht es durch den Kalkgehalt flüchtig, so daß es mehr ver dunstet. Zu Kompost kann Abtrittdünger, Kainit

. Zu diesem Zwecke wird die Mutterpflanze bis auf den Boden abgeschnitten. Die zahlreich erscheinenden Schößlinge biegt man in eine um den Strauch gemachte Ver tiefung, welche vorerst mit Komposterde angefüllt wird. Die Ableger werden an ihren Enden wieder in die Höhe geleitet und etwa 3—^ Augen über der Erde abgeschnitten. Die mehr oder weniger gut bewurzelten Pflanzen bleiben nach der Tren nung vom Mutterstock noch ein Jahr in gutgründigem Boden und können dann an ihren dauernden Standort verpflanzt

die Busch form, und wer aus der Kultur einen größeren Nutzen ziehen will, tut it. wenn er diese beibehält. Geschäfte für den Gemüsegarten. Lauch, Knoblauch, Kar toffelzwiebeln, Schalotten und Perlzwiebeln sind noch zu pflan zen, Bleichsellerie, Cardonen und Endivien werden zusammen gebunden und gebleicht. Kerbelrüben, auch Kurzmöhren und Winterkresse werden gesät. Allerhand Wurzelgemüse, wie z. B. Salatrüben, Möhren, Pastinak und zu guter Letzt noch Sellerie werden aus dem Boden genommen

, aber nicht sofort im Keller aufgeschichtet. An den Tomatenpflanzen werden die jungen Sprosse beseitigt und die Pflanzen entblättert. Kürbisse, Gurken und Tomaten sind vor Eintritt des Frostes zu etnten. Sind letztere noch nicht vollständig ausgereift, so kann dies noch in irgendeinem warmen Räume geschehen. Die Arti schocken werden ausgegraben, der Boden gelockert und die Pflanzen alsdann mit Erde behäufelt, damit sie später rascher vor Frost geschützt werden können.. — Der Wintersalat wird in Rillen gepflanzt

. Clivien mit gelben Blättern, muß man mäßig gießen, dann erholen sich die Pflanzen bei ihrer bekannten Zähigkeit bald wieder. Hopfenöau. Das Trocknen der Hopfen auf einem neuen Bretterboden sollte möglichst vermieden werben, denn erstens trocknen die Hopfen auf einem solchen Boden sehr langsam und zweitens verlieren sie dadurch die Farbe. ^ Waldwirtschaft. Die Stärke der Bedeckung des Samens bei Aussaaten von Waldbäumen richtet man nach der Größe des Samens, nach der Art des Deckmaterials, nach Art

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Seite 18 von 26
Datum: 31.03.1906
Umfang: 26
be hoben, andererseits dürfte eine solch starke Salzbeschüttung der Steige, namentlich im Obstgarten, den Saugwurzeln der Obst bäume, die sich sa auch nach den Steigen hin erstrecken, schädlich sein. Eine Beschüttung der Steige sollte nur da vorgenommen werden, wo sehr schwerer Boden vorhanden ist und die Steige nach einer Regenzeit auf Tage hinaus unzugänglich werden- es würde sich hier als bester Belag ein Bestreuen mit feinem rohen Muschelkalk empfehlen, mehr die Fußwege in ihrem Naturzustande

zu belassen, sie wöchentlich mehreremal mit der Steigschaufel zu reinigen und dann sauber zu Harken. Worin besteht der Schaden der Unkräuter im Karten? Darauf ist zu antworten, daß sie dem Boden Nährstoffe ent ziehen, die für unsere Nutzpflanzen bestimmt sind. Dieser Schaden springt zwar nicht immer deutlich in die Augen, namentlich, wenn man nicht zu viel Unkraut aufkommen läßt, aber mit der Zeit sammelt er sich doch auch gewaltig. Jedes Unkrautpflänzchen entnimmt wertvolle Stoffe dem Boden; je mehr

Unkräuter ein Garten hervorbringt, desto mehr tragen ! sie zur Verarmung des Bodens an den unentbehrlichen Nähr stoffen bei. Da nun schon unsere Gemüse- und Gewürzvflanzen, Beerensträucher und Obstbäume den Boden stark in Anspruch nehmen, so sollten wir erst recht darauf bedacht sein, kein Un kraut zu dulden. Hornspane ein guter Dünger für jnnge Gemüse. Wenn der Boden des Saatbeetes nicht kräftig genug ist oder sonst ein kräftigeres Wachstum der jungen Pflanzen gewünscht wird, so empfiehlt

und Phosphorsäure werden aber sehr häufig für sich ange wandt, während es sich tatsächlicki empfiehlt, beide erst dann für sich anzuwenden, wenn man sich durch den Versuch über zeugt hat, daß Stickstoff genug im Boden aufgespeichert ist, daß also Stickstoff bei Düngung keine höheren Erträge obn: Einbuße der Qualität mehr zu liefern vermag. . Waldwirtschaft. Pflanzzeit der Koniferen. Vielen ist es nicht bekannt, daß die Pflanzzeit der Koniferen (Zapfenträger, Nadelhölzer) eine ganz

, sie wurden auf zuvor gut bearbeiteten und gedüngten Boden gepflanzt, so wird man denselben nach wenigen Wochen gar nicht ansehen, daß sie überhaupt verpflanzt wurden, während die zu früh gepflanzten nicht leicht einen Trieb machen, ja vielfach dahinsiechen und schließlich eingehen. Während man im Frühjahr recht spät pflanzt, mnß man im Herbst recht früh pflanzen, September und Anfang Oktober, damit die Koniferen noch vor Eintritt des Winters anwachsen können. Schon Ende August kann begonnen

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Seite 13 von 24
Datum: 30.03.1901
Umfang: 24
.N 13. Reiner Mund und treue Hand Gehen durch das ganze Land. 1W1. Ueber die Entwässerung nasser Grundstücke. Kulturingenieur Baurat Canz giebt in der „Zeitung für Landwirtschaft' nachstehende beachtenswerte Ausführungen: In der Zeit der beginnenden Frühjahrssaat dürfte das Augenmerk des Landwirts auf den Zustand des zu bauenden Feldes mehr als je gerichtet fein. Hat der Acker eine ebene Lage und schwsren Boden, oder befinden sich im Untergrund nndurchlassende Schichten

, so kann das durch die Schneeschmelze und Regengüsse entstandene Wasser weder ablaufen noch ver sinken, es mutz vielmehr von Sonne und Wind langsam auf genommen werden. Jeder Besitzer eines solchen Feldes kennt die Nachteile solch stauender Nässe. Der Acker ist schwer zu bebauen, der Boden ist schmierig und geht nicht vom Geschirr, die frisch eingebrachte Saat will keine Fortschritte machen, da der Boden zu kalt ist, der Stand der Früchte ist dünn und die Wurzeln derselben sind oberflächlich, da das im Boden stauende Grundwasser

das Eindringen der Pflanzenwurzeln nicht ge stattet. Trotz der reichlichen Düngung läßt sich der Boden nicht verbessern, weil der Dünger in den nassen Lagen nicht fault und oft kann man vollständig unverweften Dünger noch nach Jahren mit dem Pflug an die Oberfläche bringen. Nur in trockenen Jahren ist der Ertrag derartiger Aecker ein guter. Man hat nun hiegegen allerdings ein Hilfsmittel, bestehend in der Anlage hoch gewölbter Beete mit tiefen Furchen, in welchen das Wasser sich sammeln und abfließen

an Fläche durch die vielen, wenig ertragsreichen und breiten Furchen, die meist dem Ungeziefer als Schlupfwinkel dienen und von welchen sich das Unkraut ausbreitet, an die Abschwemmungen der guten Bodenbestandteile bei Regenwetter und dergl. Eine gründliche Abhilfe ist dies also nicht. Es kann hier nur durch eine zweckmäßige Dräinierung des Bodens geholfen werden. Die Dräinierung befreit den Boden von dem überschüssigen Wasser und macht denselben wärmer und thätiger. Auf drainiertem Boden kommt

. Herzfäüle der Runkelrüben wird durch einen Pilz ver ursacht. Derselbe scheint im Boden zu leben und wenn die Rübe gebaut wird, in diese einzuwandern, um dann sein Zer- störungswerk zu treiben. Ein sicheres Mittel gegen die Krank heit kennt man nicht. Kalkdüngung scheint sie zu begünstigen. Empfehlenswert ist es, Felder, auf denen die Krankheit aufge treten ist, nicht so bald wieder zum Runkelbau zu benützen. Ein Bespritzen mit Kupferkalkmischung möglichst früh, also ehe die Krankheit auftritt

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