nicht stimmen; gegen die überall auf gleicher Basis beruhenden Erwerb-, Einkommen- und Coupons steuer werde er keine Gegenäußerungen machen. Innsbruck, 3. Dez. Eine in den Spalten der „Tiroler Stimmen' oft vorkommende Korrespondenz aus dem Burggrafenamte beschwert sich in Nro. 273 des klerikalen Blattes darüber, daß die Jnn-Zeitung. welche für die Gleichberechtigung kämpft, ,,nie eine Zeile für das gute Recht der katholischen Brüder ge schrieben habe', das in andern Ländern oft verletzt worden
ist. Der übereifrige Korrespondent findet es überdieß für gut, der Jnn-Zeitung den Vorwurf zu machen, daß, wenn es sich um die „Einschmuggeluug des Irrthums in unser rein katholisches Land' handelt, sie sehr „laut schreit', sich hingegen „mäuschenstill verhalte, wo es sich darum handelt, für das gekränkte Recht der katholischen ^Wahrheit einzustehen'. Wir antworten darauf: die Jnn-Zeitung ist ein liberales Blatt, und als solches kämpft sie für das gute Recht aller gesetzlich anerkannten Konfessionen in Oesterreich
. Die Jnn-Zeitung verlegt sich. insbesondere darauf, daß in Tirol die verfassungsmäßigen Rechte und Freiheiten eine Wahrheit werden und ist, da uns die Verfassung eine neue Aera eröffnet hat, für die gesetzliche Gleich berechtigung Andersgläubiger aufgetreten, weil die Par tei, der der Korrespondent angehört und die die „Tir. St.' vertreten, gegen dieselbe Berechtigung kämpft, ja eine wahre Hetze unternommen hat. Die Jnn-Zeitung will, daß nian den Protestanten, wenn sie sich in Tirol niederlassen
und sich ankaufen wollen,, keine Hindernisse in den Weg lege. Wenn aber der Korrespondent der „Tir. St.' meint, daß die Jnn-Zeitung einzig und allein beflissen ist, für die Einschmuggelung des Irrthums läut zu schreien, so ist er auf dem Holz weg. So sehr die Jnn-Zeitung wünscht, daß den Protestanten ihr Recht werde, ebenso sehr wünscht sie, daß den Katholiken dort, wo die Protestanten die über wiegende Mehrzahl bilden, dasselbe Recht zu Theil werde. „Gleiches Recht für Alle', das ist der Wahl spruch der Jnn
-Zeitung als liberales Blatt, und wenn ihr dieß auch von frommer Seite zur Last gelegt wird. Wenn die „Tir. St.' und ihre Korrespondenten den Protestanten das Recht der Ansäßigmachung in Tirol nur dann gewährt wissen wollen, wenn der zöpfische Pietismus einiger ultraprotestantischen Regierungen des deutschen Bundes den Katholiken dasselbe Recht ein räumt, so freut es uns, sie wissen zu lassen, daß wir der Meinung sind: daß das konstitutionelle Oesterreich überhaupt und das biedere Tirol insbesondere