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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 18.05.1904
Umfang: 8
Gelte 2 Ciroiew TasvlaN. Nr. 112 scheu Gemeinden mit erschreckender Schnelligkeit unter der Bevölkerung tschechische Minoritäten entstanden, die sich bereits ein ansehnliches Schul wesen geschaffen haben, dessen Erhaltung sie nach bewährtem Muster nach und nach dem Staate, d. h. der deutschen Steuerkraft, aufzuhalsen suchen. Das; gerade in den Kohlenbezirken dieser Entwick lung in einem bedenklichen Tempo und in bedenk licher Allgemeinheit vor sich geht, ist leicht zu belegen. In; Bezirk Aussig

gab es 1880 im gan zen 696 Tschechen, im Jahre 1890 waren es bereits 1021. Im Bezirk Bilin war 1880 der tschechische Bevölkerungseinschlag 1543 Köpfe stark, im Jahre 1890 waren es 2077 Tschechen. Im Bezirk Teplitz stieg die tschechische Bevölkerung in derselben Zeit von 2476 auf 3688 Köpfe. Im Bezirk Dux, der ein Teil des geschlossenen deutschen Sprachgebietes ist, gab es schon 1880 nicht weniger als 5582 durch die Kohlenbergwerke dorthin gezogene Tschechen; 1890 waren es 5697. Für die Stadt Dux

sind die entsprechenden Zahlen 2285 und 2888, gewiß eine schon bedenklich starke tschechische Minderheit gegenüber 7094 Deutschen ; den Tschechen jedenfalls gilt Dux nicht mehr als eine deutsche Stadt. Das Schlimmste Ergebnis gibt eine Betrachtung der Entwicklung in Stadt und Bezirk Brüx. 1880 wohnten im ganzen Be zirk 3582 Tschechen, 1890 aber 9520 Tschechen; die Stadt Brüx zählte 1880 im ganzen 1026 Tschechen, 1890 aber 2493 Tschechen gegenüber 11212 Deutschen. Es ist einigermaßen tröstlich, daß dieses Anwachsen

gegenüber blieben die tschechischen Finanz institute taub. Während so bic tschechische Einwanderung ins geschlossene deutsche Sprachgebiet dort Bresche zu legen sucht, wird sie für die ins tschechische Sprach gebiet vorgeschobenen deutschen Sprachinseln zu einer ganz akuten Gefahr. So sind die im Osten Böhmens gegen die Grenze Mährens hin liegenden deutschen Sprachinseln von Neuhaus, Jglau und Landskron schwer bedrängt. Auch hier ist der Kampf der Tschechen gegen das Deutschtum vor wiegend

Rückwanderung aus Deutschböhmen nach dem Reiche statt, und aus dem inneren Böhmen strömt die tschechische Zuwanderung nach den deutschen Gebieten und macht dort wirtschaftliche und kulturelle Eroberun gen, findet Vorteile für jeden einzelnen und für die nationale Propaganda. Zur planmäßigen Ausnützung dieser Verhält nisse für die tschechische Eroberungspolitik haben sich neben den Tsechisierungsvereinen allgemei nerer Natur auch solche ganz industrieller Art ge bildet, als deren Ziel oft und ausdrücklich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 22.06.1897
Umfang: 10
, daß auch die Durchführung des Art. XIX des Staatsgrundgesetzes betr.dieGleichberechtigung derSprachen nur im Wege der Reichsgesetzgebung erfolgen darf. Ein klassischer Zeuge hiefür ist der tschechische Führer Dr. Pacak, der kaum vor Jahresfrist in einer Broschüre schrieb: „I ch sage der gesetzliche Stand der Frage, weil ich der festen Ueberzeugung bin, daß die Sp r a ch env erh äl tnisse nur im Gesetzgebungs wege geordnet werden dürfen und daß die Exekutivehiezunichtko m Pete nti st. Deß halb

meine ich auch, daß alle Sprachen Verord nungen, welche bisher von der Exekutive herausgegeben wurden, ungiltig sind und jeder gesetzlichen Grundlage entbehren." So die tschechische Autorität noch vor einem Jahre, und heute vertheidigen dieselben Jungtschechen die Legalität der Verordnungen!! Mag man übrigens über die juridische Jnterpretations- frage wie immer denken, so steht doch unbedingt fest, daß es dem G e i st e der Verfassung widerstreitet, wenn der artige große nationale Fragen durch willkürliche Regierungs

ist als z. B. Ntederösterreich, als ein wirkliches Bedürfniß gelten. Zu fordern, daß in A s ch, in E g e r, in hundert anderen Orten, wo meilenweit kein Tscheche zu finden ist, blos wegen der Laune irgend eines tschechischen Radaubruders, der eine tschechische Eingabe macht, tschechisch amtirt, tschechisch verhandelt oder gar das Grundbuch durch unverständliche tschechische Eintragungen verhunzt werde, kann in der That nur tschechischem Größenwahn einfallen; von einem Bedürfniß ist jedenfalls ungleich weniger die Rede

, als z. B. bei uns, wo sich trotz weit stärkerer nationaler Mischung erhebliche Anstände wegen des Sprachengebrauchs niemals ergeben. Wollte man ein solches Bedürfniß für das geschlossene deutsche Sprachgebiet in Böhmen anerkennen, dann müßte man es mit weit mehr Recht in Wie n finden, wo 5 Proz. Tschechen wohnen, dann würde man noch so weit kommen, auch in Niederösterreich die tschechische Amtssprache und die Forderung der Doppelsprachigkeit aller Beamten einzuführen. Keinem Bedürfniß, sondern nur nationalem

U e b e r m u t h der Tschechen entsprungen, erweisen sich diese Verordnungen theils als schlechthin undurchführbar, theils als empfindliche Erschwerung der Rechts pflege und Verwaltung in den deutschen Gebieten Böhniens und Mährens. Wenn die Verordnung über den Sprachengebrauch bei den Behörden laut § 16 sofort in Wirksamkeit treten soll, so scheint die Regierung geglaubt zu haben, daß plötzlich in der Nacht vom 5. zum 6. April 1897 alle deutschen Beamten in Böhmen durch höhere Erleuchtung die tschechische Sprache erlernen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 25.09.1886
Umfang: 8
zu deuten, die mit ihren blut- rothen Buchstaben innerhalb 12 Monaten von allen Vorübergehenden sollte gelesen werden. Aber was kümmerte ihn das einstweilen? Große Handelsschiffe trugen ihn ja noch über alle Meere nach jedem Hafen. Er lauschte dem Gesumm seiner Spindeln und dem Die tschechischen Poltrone haben unzählige tsche. chische Volksschulen, Gymnasien, Kindergärten, Dorf bibliotheken, tschechische Vereine, Zeitungen und Schau bühnen gegründet, in Prag eine tschechische Handels Akademie

, tschechische Polytechnik, ein luxuriöses Nationaltheater und sogar eine tschechische Univer sität errichtet. Aus der Prager Gemeindevertretung und von der Leitung des Schulwesens, des Museums, des Gewerbevereins wurden die Deutschen gänzlich verdrängt. Die Majorität in den Bezirksvertrctungen, im Landtage, in den Handelskammern zu Prag, Pilsen und Budweis, schließlich auch im Reichsrathe wurde den Deutschen bereits entrissen und nun arbeiten diese Männer erheuchelter Gleichberechtigung bereits daran

, bei der Lösung der Bankfrage auch noch das öffentliche Kreditwesen zu tschechisieren, d. h. die deutschen Kanfleute und Industriellen von tschechischer Gnade abhängig zu machen, oder die Deutschen in Geldsachen den biedern Tschechen auf Gnade und Ungnade auszuliefern. Das ist rer tschechische Gerechtigkeitssinn; darin besteht das Ver langen der Tschechen nach „Gleichberechtigung". Die Zahl der deutschen Bewohner in Prag ist um 40.000 gesunken, auf dem Lande hat sie schon in 44 politischen Bezirken stark

abgenommen. Jetzt richten die Tschechen ihre gierigen Blicke auch schon auf Ober- und Niederösterreich und insbesondere auf Wien. Dort gründeten sie eine tschechische Schule in „Favoritten", fordern eine solche für die Leopold stadt und werden auch für dre übrigen Wiener Be zirke tschechische Schulen, später tschechische Gymna sien begehren. Beim Obersten Gerichtshöfe besteht schon eine eigene Abtheiluug für tschechische Ent scheidungen Und die Agitation auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens

abgeleitet werden. Sie klären gründlicher auf als Phrasen. Die tschechische Frage ist keine b ö h m isch e, sondern eine eminent ö st e r r e i ch i s ch e Frage. Politische ^verficht. Innsbruck, 25. September. j Die Stadt Wien war gestern der Schauplatz ! einer großen Festlicbkeit ohne nationale oder politische Gegensätze. Es wurde das Tegetthoff-Denkmal ent hüllt, und die Sympathieen für den berühmten Seehelden waren allseitige; da gab es einmal kein Aufeinanderplatzen von gegentheiligen Meinungen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 17.02.1904
Umfang: 8
Ver-' eine sorgen einerseits für den Kitt des Zusammen- haltens, andererseits für ihre Armen und halten so ihre Volksgenossen vom innigeren Verkehre mit der deutschen Bevölkerung und damit vom all mählichen Verschmelzen mit derselben ab. Alle diese Unternehmungen werden noch gefördert durch die zahlreichen tschechischen Gasthäuser. Im Som mer des Jahres 1903 erließen einige tschechische Gastwirte, unter anderen der bekannte, von zahl reichen Teulschen ausgesuchte Praterwirt Svec, einen Ausruf

an die flävischen Gastwirte Wiens, sich zur wirtschaftlichen Vertretung ihrer Inte ressen zu organisieren, und siehe, binnen weniger Tage meldeten sich über 400 tschechische Wirte und der Vorstand dieser neuen Bereinigung war in der Lage, die Hoffnung auszusprechen, daß die noch außerhalb des Verbandes Stehenden sich dem selben anschließen werden. Wir sehen daraus, daß auf einen jeden Bezirk Wiens weit über 20 Gast- Häuser kommen, die Sammelpunkte slavischer Mit bürger der deutschen Stadt Wien sind, in denen

len Arbeit unter den Erwachsenen. Betrachten wir jetzt die Tätigkeit der Tschechen Wiens auf dem Gebiete des Schulwesens. Tie Forderung nach zwanzig öffentlichen tschechischen Volksschulen ist allgemein bekannt und die Ent scheidung der letzten Instanz steht noch aus. Nach den schulstatistischen Ausweisen bestehen in Wien zwei tschechische Privatvolksschulen, von den so genannten Sprachschulen abgesehen, mehrere tschechische Kindergärten und in ganz Niederöster reich elf öffentliche Schulen

" und andere tschechische Hetzlieder entgegen, der deutsche Wiener aber ist unempfindlich für all dieses. Na tional sein ist in den oberen und obersten Kreisen nicht modern, ja, man arbeitet derartigen Bestre bungen häufig sogar entgegen, der Bürgerstand ist hypnotisiert von Schlagworten 'verschiedener Demagogen, für ein freieres, in die Zukunft bli ckendes Denken nicht erzogen, und selbst in unseren sogenannten nationalen Kreisen ist der Gedanke noch nicht durchgedrungen, daß nur durch die Tat, durch rastlose

doch kann dort von einer tschechischen Umgangssprache ebensowenig die Rede sein, wie spielsweise in Mitter-Arnsdors und Hof-Arns- dorf, wo sich 9 Tschechen meldeten, und zwar der Herr Pfarrer, der Messeleser, samt deren Müttern und Dienstboten, sowie der Gärtner des Grafen Strachwitz. Ties sind amtliche Ausweise, aus de- lren die traurige Tatsache hervorgeht, daß in rein deutschen Gemeinden Niederösterreichs tschechische Beamte und tschechische Priester angestellt werden, die es wagen dürfen, auf diese Art zu erklären

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 27.08.1884
Umfang: 4
-art, «ßM L»u»H««burs, Brüssel. RsthDI? Ärstt 1» Bern», «le», «str» «t. Sale» ES. tu--Sl»i«;. Mittwoch 27. Uugust <S'dh«d. { ""KÄS 1 * ) 1884 VsMifche EeHsrflchr. Z ZüvSbmÄ am 27. August, ß Die tschechische MeetingSbewegung in Böhmen macht an- I Ähnliche Fortschritte. An jedem Sonn- und Feiertag wird ein 8 Tabor arrangiert und das tschechische Volk gegen die Deutschen I «nb den deutschen Schulverein geh'tzr. HeMe, wo in Böhmru ß die Deutschen stündlich gegen die sie bedrohende Tschech'sieeung

ß ankämp'eu müssen, klagen die Tschechen über Gcrmanisterung. Das I gweile tschechische Meeting, auf welchem gegen den deut- I fdjm Schulverein und für die Les Kv'czala demonstriert wnrce, 1 janb am 24. d. auf dem Gangerberg bei Kuttenbrrg statt und ^ war von mehr als 8000 Personen besucht. Den Brrg schmück- f Jen slavische und hussitische Fahnen. Als lavdesfürstlicher Kom. 1 mifjär war der Beziikshauptmann von Kuttenbrrg anwesend. I Ais Hauptredner trat der Abg. Dr. Celakowsly

gegründet wor« den, um durch die Errichtung deutscher Schulen in skavischen Ge meinden (!) den Entuatiovalisterungszweck zu förde-n. Den deutsch-nationalen Führern handle es sich um die Vernichtung des j tschechischen Volkes, und da dürfe dieses nicht gleichgiltig bleiben. ' Gerade das Bestreben, Böhmen in zwei ^ heile zu zerreiß n, von : denen einer bereits germanisiett ist, während der andere mit der Zeit germanisiert werden soll, habe das tschechische Volk die dro- : hende Gefahr erkennen lassen

eine Resolution an« z genommen, in welcher behauptet wird, daß in Folge der Thätig, I teil des deutschen SchulvcreinS tschechische Kinder geistig ver- | krüppelt (!) und zu Sozialisten (!) herangebildet werden, daß ser- * «Liebe und Leidenschaft. Roman von Ludw. Habicht. (56 Fortsetzung.) „Ja diesem Kovflikie zwischea den beiden Gatten stellte stch der alte Oberförster ganz entschieden auf die Seite feiner Herrin. Er legte für ste eine an Schwärmerei grenzende Anhäng lichkeit an den Tag, und sobald er voa

ihr TheuersteS, ihre Nationalität und Muttersprache, zu erhalten. Freilich seien diese Güter durch die unglückliche Schlacht am Weißen Berg verloren gegangen. Hieran trugen die Geistlichkeit, der Feudaladel und das konser vative Bürgerthum die Schuld. Auch heute noch werde dqS tschechische Volk von seinen Feinden wie von hungrigen Wölfen umlagert, die dasselbe gerne verzehren möchten. Das tschechische Volk dürfe sich aus Niemand als auf stch f lbst verlasten, sonst gehe es zu Grunde. „Tschechische Nation

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 13.07.1888
Umfang: 4
, was geeignet erscheint, Las Einvernehmen der beiden Volksstämme zu stören. Besondere Mühe aber verwenden die tschechischen Störenfriede aus die Errichtung tschechischer Schulen an Orten, wo auch nicht das geringste tatsächliche Bedürfnis hiefür besteht. Als Beleg für diese Be hauptung möge der Kampf, der um die zu errichtende tschechische Schule in Gutwasser in unserem Be zirke ausgebrochen ist, dienen. Da sich die Deutschen stets gegen eine tschechische Schule in diesem Orte sträubten und geltend machten

, dass für dieselbe kein praktisches Bedürfnis vorhanden sei, so ordnete der Landesschulrath kommissionelle Erhebungen an, welche in der vorigen Woche ftattsanden. Diese ergaben, dass in sämmtlichen Orten, denen die tschechische Schule zu Gute kommen soll, 17 Kinder vorhanden smd, für welche in der im Gesetze vorgeschriebenen Weise nach dem fünfjährigen Durchschnitte tschechi scher Schulunterricht verlangt werden könnte. Nach dem nun die Eltern einvernommen worden waren, gaben der deutsche

blos in der Gemeinde Sirups mehr als 40 Kinder gezählt wurden, für welche der tschechische Unterricht angestrebt wird. Da nun Strups nach der gepflogenen Vermessung von der Schule in Gutwasser viel weiter entfernt ist, als den Zborow und Trebotowitz, so ist es klar, dass Me Hehennnisse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo. '8 Fortsetzung.) (Nachdruck untersagt.) „Das war entsetzlich," sagte Alice, „doch ich wusste, dass sie Fusion innig liebte." „Ich hörte

des Ge setzes entweder eine selbständige Schule erhält oder zu Trebotowitz oder Zborow eingeschult wird, worum im Sinne der Entscheidung des Verwaltungsgerichts- hofes vom 20. Febr. 1884 schon seinerzeit angesucht wurde. Erwägt man weiter, dass im Sinne des Gesetzes den schulpflichtigen Kindern die Möglichkeit einer regelmäßigen Theilnahme am Unterrichte zu sichern ist und dass zu einer deutschen immer nur eine deutsche und zu einer tschechischen eine tschechische Ortschaft eingeschult werden darf

Schulgemeinde Gutwasser einschließlich Strups nach einem fünf jährigen Durchschnitt 40 schulpflichtige Kinder nicht gezählt wurden, welche eine mehr als eine halbe Meile entfernte tschechische Schule besuchen müssten, denn sämmtliche namhaft gemachten Kinder besuchen entweder die deutsche Schule in Gutwaffer oder die Schulen in Budweis oder die tschechische Schule in Trebotowitz. Für diese Kinder besteht demnach nicht das Bedürfnis nach Errichtung einer tschechischen Schule in Gutwaffer. — Freitag fand

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 06.09.1888
Umfang: 4
nationales Leben, welches auf die Förderung des nationalen Bewusst seins den wolthätigsten Einfluss nimmt. Nicht gleichen Schritt halten wir im w estlich en Böh men, insbesondere im Pilsener Kreise, also in einer Gegend, wo die nationalen Gegensätze heftig aufeinander- schlagen und wo es wahrlich nicht an der Zeit ist, dem überall bemerkbaren Vordringen der Tschechen mit verschränkten Armen zuzusehen. Im Mieser Bezirke existiert mitten im deutschen Gebiet eine tschechische Sprachinsel, deren Mittelpunkt

das Dorf Sollislau bildet. Hier (sowie in dem benachbarten Wranowa) haben die Tschechen eine tschechische Schule ins Leben gerufen und es durch allerlei Ränke sogar so weit gebracht, dass dieser Ort eine tschechische Gemeindevertretung besitzt. In den angrenzenden kleinen Ortschaften Sittna und Swina herrschen ähnliche Zustände. Vor der Aera Taaffe war das slavische Idiom hier auf den Aussterbeetat gesetzt. Wenn die Deutschen sich nicht aufraffen und von Außen unterstützt werden, so sind diese vier Ort

schaften dem Deutschthum verloren. Ganz ähnlichen Erscheinungen begegnen wir im Tuschkauer Bezirke. Dass Malcsitz bisher noch keine tschechische Schule hat, verdanken wir der energischen Abwehr, mit welcher sich die wackeren deutschen Bauern daselbst einem solchen längst geplanten Unternehmen entgegen setzten. Dagegen verfällt das große Dorf Kottiken immer mehr der Vertschechung. Vor 20 Jahren wurde die tschechische Sprache in diesem Orte fast von niemand verstanden, jetzt überwiegt sie beinahe ' schon

er murmelte nachdenkend vor sich hin: „Und die Erde bewegt sich doch!" Dinge im Staaber Bezirke. Nürschan ist zu ®/ 4 tschechisch, Dobrschan auf dem besten Wege es zu werden, und in dem ganz deutschen Neudorf muss für die Kinder tschechischer Bergarbeiter eine eigene Schule mit tschechischer Unterrichtssprache von dieser armen Gemeinde errichtet und erhalten werden. Leider scheint es, als ob uns jedes Mittel sthlen würde, diesen Vorgängen Einhalt zu thun. Tschechische Beamte und tschechische Geistliche

denn die? Die sind leider durch die vielen Miserfolge, die sie erlebt, so aktionsunlustig, dass von ihnen nichts zu erwarten steht. So sind diese schwer bedrohten Gemeinden auf sich selbst angewiesen. Wann wird das deutsche Volksthum in diesen hart bedrohten Bezirken Unter stützung und Hilfe finden? Den Jungtschechen wächst der Appetit mit dem Essen. Der Abg. Gregr forderte am letzten Sonntag auf einem in Pischeli bei Eule abgehaltenen Meeting, welches von 4000 Menschen besucht war, dass die tschechische Sprache

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 23.07.1887
Umfang: 6
ist, dass sehr viele weibliche Dienstboten sich in den deutschen Ortschaften ver heiraten, dass das deutsche Element nur eine geringe Widerstandskraft entwickelt, dass von den 13 Pfar reien der deutschen Sprachinsel gegenwärtig acht mit tschechischen Pfarrern besetzt sind und dass an den deutschen Schulen der Dörfer neben 48 deutschen Lehrern immer noch 16 tschechische wirken (gegen früher eine bedeutende Verbesserung!), so wird man uur mit großer Besorgnis die weitere Entwicklung 'der nationalen

und Herausgabe eines deutsch nationalen Kalenders zu erreichen. Im Gemeinde- rath sitzt noch kein Tscheche, obwol rschechischerseits versucht wurde, einige Sitze zu erringen. Trotz alle dem darf der Einfluss der 3450 Tschechen in dem Hauptorte der Sprachinsel nicht unterschätzt werden. Seit fünf Jahren besitzen sie nämlich eine von 450 Kindern besuchte tschechische Privatsckule, die der tsche chische Schulverein bei passender Gelegenheit gewiss der Gemeinde aufhalsen wird; ferner haben sie einen Zweigverein

des tschechischen Schulvereins und eine Beseda. Weiter finden sie in den neun tschechischen Geistlichen der Stadt — Jglau hat nur noch zwei deutsche Priester — und in den immer zahlreicher einströmenden tschechischen Beamten, die heute schon fast nur tschechisch reden, auch wenn sie in deutscher Gesellschaft sind, tüchtige Führer. Endlich wandern nach Jglau ununterbrochen zahlreiche tschechische Ar beiterfamilien ein, die das tschechische Element der Stadt wesentlich verstärken. An dem deutschen Gymnasium

sind zwei der Lehrer Slaven; von den Schülern aber ist ein volles Drittel tschechischer Ab stammung. Die deutschen Handwerker der Stadt, vielfach Tuchmacher, werden durch Tschechen ver drängt, und selbst tschechische Kaufleute zeigen neben echt tschechischen Namen wie Malek, Schrämetrc. auch tschechische Gesinnung. So kann es leicht dahin kommen, dass die Tschechen Jglans in 10—20 Jahren nicht mehr ein Sechstel, sondern ein Viertel der Be völkerung bilden, um so mehr, als gegewärtig schon

das Heranwachsende Geschlecht der Tschechen durch den tschechischen Kindergarten und die tschechische Schule verhindert wird, deutsch zu erlernen. Angesichts dieser Thatsachen sollte von Seiten der deutschen Schulvereine noch mehr als bisher ge- than werden, um die alte deutsche Sprachinsel, die ihre Entstehung deutschen Bergleuten und deutschen Ackerbauern fränkischer Herkunft verdankt, in ihrer „Vollende nicht", stieß Emmst heftig hervor. „Unterbrich mich nicht! — Willst Du, dass ich deutlicher werde!" „O nein

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 29.03.1883
Umfang: 8
die Schulnovelle berathen. Bei dieser Gelegenheit wies Hr. Dr. Rieger auf die Kämpfe hin, welche die Novelle im Herrenhaus hervorrief. Die Vertreter der Alpenländer, bemerkte er sodann, seien ungeduldig, und der tschechische, der polnische und der Hohenwart-Klub haben nunmehr beschlossen, solidarisch für die Novelle zu stimmen. Ein soli darisches Vorgehen der Tschechen und Polen mit den Deutsch- Konservativen sei aber nothwenrig, da sich letztere sonst zur Linkea schlagen könnten und es dann mit der Macht

der Rechten vorbei wäre. In gleichem Sinne sprach auch Dr. Zeithammer. Hierauf wurde folgende Resolution gefaßt. Der tschechische Klub gibt zu, daß es in die Kompetenz des Reichsraths gehört, die Grundsätze betreffend das Volksschulwesen auszustellen, die detail lierte Durchführung aber gehöre in die Landtags Kompetenz. Eine Erleichterung des Schulbesuchs fei in Böhmen, besonders aber in den Alpenländera uothwendig und werde von den Volksvertretern dringend verlangt. Durch die Solidarität der Rechten

seien für das tschechische Volk noch bedeutende Erfolge zu erzielen. Der tschechische Klub setzt vollständiges Vertrauen in den Patriotismus und die vernünftige Uebcrlegung der tschechischen Delegation, daß sie in einer so wichtigen Situation sich für das der Nation Vor- theilhasteste entscheiden und den rechten Weg finden werde, wie es dir Nothweodigkett der Verhältnisse fordert. Der tschechische Klub spricht ferner die Nothwendigkeit aus, daß die politisch reisen Wähler die Männer ihrer Wahl

aus dem Rücken und schleppe ihn, wohin er wolle. Es wäre kein Unglück für die Tschechen, wenn die Rechte zersplittern würde, denn den Tschechen gehe eö viel besser in der Opposition, als in der Majorität, ge rade so wie ein Lachs sich bester fühlt, wenn er gegen den Strom schwimmt, während er im stillen Wasser verfaule. Und der jung- tschechische Abgeordnete Tilscher erklärte in einer Wähl-rver» sammlung zu Böhmisch-Brod unter großem Beifall, er werde nicht blos gegen die Schulnovelle stimmen

, unbegreiflich aber der Widerstand von tschechischer Seite. Es sei eine politische Nothwendigkeit, gewistermaßen in kollegialer Gesinnung für die treuesten BundeSgenoffen, die Deutsch-Konser vativen, denen die Tschechen die wichtigsten Errungenschasten ver danken, für die Novelle zu stimmen. Diese Bundesgenossen seien Deutsche, und in Oesterreich sei nur ei« Regierungssystem mög lich, wobei Deutsche betheiligt sind. Wer von den tschechischen Abgeordneten gegen die Novelle stimmt, der gebe die tschechische

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 19.08.1906
Umfang: 10
wie elektrische Funken auslösen, bestehen noch immer und ihr Umfang hat nichts weniger als ab genommen. Es handelt sich bei diesen Vor- kominnissen, wie sie sich in Prachatitz, Graetz und an anderen Orten ereignet haben, nicht nur um den Ausbruch von chauvinistischen Verhet zungen, und es muß bemerkt werden, daß in allen diesen Fällen die Deutschen berechtigten Grund haben, über den tschechischen Uebermüt und tschechische Herausforderungen zu klagen. Es läßt sich auch nicht leugnen, 'daß der Kampf

, welchen die Tschechen um ihre staatsrechtlichen Forderungen führen, mit diesen Erscheinungen nichts zu tun hat, und daß es nicht zum mindesten den Quertreibereien der tschechischen Presse zuzuschreiben ist, wenn in der frivolsten Weise Sokoleinbrüche in deutsches Gebiet ver anstaltet werden. Die tschechische Presse bemüht sich in allem und jedem, sich und das tschechische Volk als unreifer zur Beteiligung an dem poli tischen Leben darzustellen, als das tschechische Volk wirklich ist. Gerade die Quertreibereien

der tschechischen Presse sind es, welche solche Vor fälle, wie sie sich, allsommerlich ereignen, Her vorrufen und in den umstrittenen Bezirken, wo die Tschechen friedlich neben den Deutschen woh nen könnten, sind es immer wieder tschechische Hetzer, welche, wenn nicht gerade materielle Vorteile, so doch den traurigen Lorbeer für die Störung des wirtschaftlichen Einvernehmens und Feuilleton. Nachdruck verboten. Holländische Ferientage. Von Gerhard Qu ckama-Knoop. Es gibt Reiseziele, die deshalb weniger

Uebermüt deutsches Gebiet unsicher macht, wenn tschechische Horden sich auf deut schem Grund und Boden breitmachen und Ge walttaten gegen friedliche deutsche Nachbarn be gehen. Wenn der nationale Ausgleich jemals zu stande kommen soll, so müßten die Vorbedin gungen ganz anders geartet sein; und man wird sich mit Recht fragen müssen, welches die Grund lagen sein werden, auf denen die Verständigung zwischen Deutschen und Slawen — denn diese Erwägungen gelten nicht nur für die Sudeten länder

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 27.06.1884
Umfang: 4
damals prophezeit wurde: -aß diese Herausforderung nicht vereinzelt bleiben werde, erfährt nur allzu rasch seine Be stätigung. Der tschechische Schuloerein streckt seine Hand bereits nach den deutschen Alpenländeru aus. Oberösterreich ist es, aus das er zuerst sein Augenmerk geworfen hat. Man kennt bei uns zu Laude noch viel zu wenig die Methode, nach welcher die tschechischen Agitatoren Vorgehen, wenn es sich darum handelt, ihre Vorposten ins deutsche Lager vorzuschieben. Es ist die folgende

mit tschechischer Unterrichtssprache in Linz zu errichten. Es ist nur ein Kniff, eine solche Schule als etwas ganz Harmloses hinzustellen, als das Unternehmen einiger Privatleute zu Privatzwecken, damit die Heranwachsende Jugend tschechischer Nationalität in der betreffenden Stadt des Unterrichtes in der tschechischen Weltsprache nicht entbehre. Es damit eben nicht lange, und die tschechische Privatschule wird vervollständigt und erhält unter heutigen Verhältniff n natürlich auch das O-ffentlich- keitsrecht

, für dessen Ertheilung Dr. Rieger uns seine Freunde bei Hrn. Baron Conrad schon zu sorgen wissen. Das Material für solche Schule» in rein deutschen Städten wissen die tschechi schen Agitatoren auch aufzutreiben. Tschechische Arbeiter gibt es überall. Eine tschechische Schule in Linz! — der Öberösterreichische Bauer wird, wenn er diese Kunde vernimmt, erstaunt den Kopf schülielu und sich fragen: Was haben denn die Tschechen bei uns in Oberösterreich zu suchen? Die Beantwortung dieser Frage kann nicht schwer fallen

nichts an, nach Oberösterreich kommen die Tschechen doch nicht! Nun geht aber doch schon die Rede von der Gründung einer tschechischen Schule im Herzen Oberösterreichs. Schon steht ein Tschechenblatt die tschechische Kultur sich nach dem Süden, bis an dcn Fuß der Alpen ausbreiten und meint, 2 ! man werbe bald den Deutschen in Oberösterreich das Vorur- t h e l l ausgetrieben habeo, baß Oberösterreich ein deutsches LM fei. Seht Jhrs nun, deutsche Bauern in Oberösterreich, Salzburg und Tirol! Die Zeit naht, da Ihr die Früchte

ersuchen, uns die Mittel anzugeben, wie dieses Ziel dermalen (!) zu erreichen wäre. Wie sollten die Kroaten, Polen und Serben für diese Politik gewonnen werden? Einst weilen könnte daS, was man in heiterer Stimmung slavische Politik zu nennen beliebt, nichts herbeiführen, als die Auflösung der Rechten des Abgeordnetenhauses und ein neues Ministerium Chlum c'y. — Im Grunde genommen leuchtet aus dieser Erör terung der „PoMtk* nichts h rvoc, als klar und deutlich die tschechische Falschheit. Einstweilen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 19.06.1906
Umfang: 8
-Anstalten des In- und Auslandes. Kr. 137. Innsdrirck, Dienstag, 19. Juni 1906. Organ der Deutschen Volkspartei in Ltroi. Zchriftleitung: Fernfprech-Nr. B7B Tschechische Pläne für Innsbruck. Daß die Tschiechen in ihrer nationalen Agi tation viel eifriger sind, als die Deutschen, un terliegt keinem Zweifel. Sie finb unermüdlich tätig und — opferwillig. Sie schaffen sich auch in rein deutschen Gegenden Mittelpunkte für ihre politische Betätigung und bekunden, wenn sie Zu weit abgesprengt

sind, ihre Feindschaft gegen das Deutschtum zumindest in der Weise, daß sie mit dessen örtlichen Gegnern — seien es nun klerikale oder nationale — paktieren und dadurch dein Deutschtum soviel Abbruch tun, als unter den gegebenen Verhältnissen möglich. Charakteristisch für die tschechische Takik ist ein Aufruf, der in den letzten Tagen in fast allen tschechischen Blät.ern enthalten war und der in deutscher Uebersetzung lautet: „An die Freunde der Tschechen in der Fremde! Das unterfertigte Komitee geht daran

eine tschechische Lesehalle und Bücherei in Innsbruck zu errichten. Die tschechische Kolonie dieser Stadt zählt mehrere hundert Köpfe (?) und setzt sich aus den Kreisen! der Arbeiter-, Beamten- und Studentenschaft zusammen. Wer nicht in der Lage ist, tschechi sche Zeitungen zu beziehen und tschechische Bü cher zu kaufen, dem ist es tatsächlich nicht möglich, sich sie auf einem anderen Wege zu besorgen. Besonders für die Arbeiter, welche vielfach nicht deutsch können und deren Anzahl weit über die Hälfte

auch bereits auf die Alpenländer über. Man hört bald da bald dort Klagen über tschechische Beamte in rein dem scheu Gegenden und nun bietet der ischechische Vorstotz in Inns bruck das Schulbeispiel, wie das gemacht wird. Solange die paar Dutzend Tschechen in der Stadt zerstreut leben, verschwinden sie. Sobald sie sich zu einem Verein Zusammentun, bieten sie den eventuellen Beamten einen Rückhalt, vermögen bei den Wahlen durch einmütiges Vorgehen den nationalen Gegner zu stärken

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1885
Umfang: 6
alle Deutschen Zusammenhalten, um dem ungerech ten slavischen Ansturm zu widerstehen. Mit jeder Woche werden neue Thatsacheu bekannt, welche uns Deutsche in Oesterreich für das Gedeihen, ja für den Bestand unseres Volkthums fürchten lassen. Hier werden deutsche Gemeinden gezwungen, für künstlich gesuchte tschechische Schulen die Unterhal tungskosten zu zahlen; dort gibt man deutschen, für Deutsche errichteten und von Deutschen bezahlten Schulen tschechische Direktoren, die ihre eigenen Kin

der in tschechische Schulen schicken. Tschechische Lehr amtskandidaten werden bei den Lehramtsprüfungen so „nachsichtsvoll" behandelt, dass ihnen die Lehr stellen zufallen, während deutsche Kandidaten ver gebens auf Anstellung warten — alles zu mehrerer Förderung des sonderstrebenden Tschechenthums, das sich von Oesterreich losmachen und ein separates Königreich Böhmen vorstellen will. Deutsche Schüler werden — wie eine lange und gründliche, durch zahlreiche offizielle Daten unterstützte Abhandlung in der „D. Ztg

." nachgewiesen hat — strenger klassifi ziert, tschechische milder, damit Stipendien und Schulgeldbefreiungen den Tschechen zufallen. Und da die tschechisch-nationale Propaganda in den Schu len betrieben wird, so ist es nur eine natürliche Folge, dass der tschechische Fanatismus mit den Schülern der höheren Lehranstalten auch in das Institut der Einjährig-Freiwilligen und durch diese allmälich auch in die Armee über geht. Folgen da von sind wiederholt konstatiert worden. Was soll da aus unserem Oesterreich

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Seite 2 von 8
Datum: 05.12.1885
Umfang: 8
Mittelschulen ganz dieselbe Aufmerksamkeit gewidmet werde, wie dem deutschen an den tschechischen Mittelschulen. An den deutschen An stalten müssen aus der tschechischen Sprache approbierte Professoren angestellt werden, welche in den Status der wirklichen Lehrer eingereiht und deren Stunden in den Lehrplan der obligaten Lehrgegenstände ein bezogen werden. Ferner müssen die Landes-Schul- inspektoren für die deutschen Schulen befähigt sein, auch die pädagogischen Erfolge des die tschechische Sprache

lehrenden Professors zu beurtheilen. Die gegenwärtigen deutschen Inspektoren vermögen dies allerdings nicht, allein der Schulverwaltung werde es sicherlich nicht unmöglich sein, sie durch beider Landes sprachen mächtige Vertreter zu ersetzen. Ferner müsste die tschechische Sprache durch alle Klassen der deutschen Mittelschulen nach festgestelltem Lehrplan gelehrt werden, welcher auch die kulturelle Bedeutung der tschechischen Sprache und des tschechischen Volkes streng achten müsste. Es genüge

nicht, dass deutsche Jünglinge die tschechische Sprache nur in dem Maße erlernen, als es die Kanzleibedürfnisse erheischen. Das tschechische Volk müsse sich mit aller Energie einem Lehrplan widersetzen, welcher zur Ausgabe hat, die tschechische Sprache nach veralteten Konzepten und Formeln zn lehren, da dies die größte Gefahr für die tschechische Sprache in sich schließen würde. Der Lehrplan dürfe auch die durch die Literatur reprä sentierte geistige Entwicklung des tschechischen Volkes

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Seite 1 von 16
Datum: 19.10.1902
Umfang: 16
von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- uitb Auslandes. |!r. 268. Innsbruck, Sonntag, den 19. Oktober 1902. 37. Jahrgang. Rezek. Eine sehr merkwürdige, wenn auch leider viel zu wenig beachtete Spezialität im politischen Leben Oesterreichs ist der tschechische „Lands mannminister" Dr. R.zck. EinLandsmanmninister ist der Vertrauensmann eines einzelnen Volks stammes in der Regierung und seine, in ihrer Be deutung meist sehr unterschätzte Aufgabe besteht darin, der Anwalt sowohl der nationalen

wie auch aller sonstigen Interessen seiner Stammesge nossen im Kabinet zu sein. Die Ernennung Dr. Rezeks zum Landsmannminister ist erfolgt, um den Tschechen Gewißheit darüber zu geben, daß der Regierung jede Feindseligkeit gegen sie fern liegt. Tie Regierung stellte mit dieser Berufung ihre gesamte Politik und die ganze staatliche Ver- tvaltung untor tschechische Kontrole und die Tsche chen waren es zufrieden. Dr. Rezek hat denn auch seinen Landsleuten während der Tauer seiner Amtstätigkeit Dienste geleistet

ihm kräftig aufs Bein ünd Ulegte sich dann behaglich in seinen Sessel zurück. 8 Fritz Ramblow wiegte den Oberkörper immer Inoch wie in Verbeugungen, rieb sich mit der Rech- Iten das Knie, während die Linke an -der blaß genützt. Die Tschechisierung des Beamtenstandes in Böhmen, das Vorschieben tschechischer Protek tionskinder bis in die höchsten Verwaltungsstellen ist hauptsächlich sein Werk. Wo immer ein Tscheche ein Anliegen an die Behörden hatte, wo es tschechische Unternehmungen zu fördern und mit Geld

zu unterstützen gab, bei Konzessions erteilungen für tschechische Bahnen und private Betriebe, überall war Dr. Rezek als Anwalt da. Die Tschechen im ganzen und jeder einzelne Tscheche für sich besitzen in Dr. Rezek einen von der Regierung offiziell bestellten Vertreter, der in der gesamten staatlichen Verwaltung ihre In teressen zu wahren hat, während die Regierung den Interessen der Deutschen mit der kühlen Gleichgültigkeit der „Objektivität" gegenüber steht. Man kann sich darnach vorstellen, wie viele

Wässerlein Rezek im Laufe der Jahre ganz unbemerkt auf die tschechischen Mühlen gelenkt hat. Die Tschechen wissen diese Tätigkeit ihres Landsmannministers denn auch sehr wohl zu schätzen und wenn sich schon irgendwo einmal ein radikaler Grünschnabel gegen ihn auftut, ist sofort die ganze tschechische Presse da, ihn mit dem Hinweise auf Rezeks Verdienste zur Ruhe zu weisen. Sonst redet man von ihm vorsichts halber nicht viel. Was geschieht aber mit einem solchen Lands mannminister, wenn die Partei, deren

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Seite 1 von 6
Datum: 12.08.1882
Umfang: 6
. Prag, Budapest, Frank- fnrr. Berlin, va-., l, Zürich, Leiozig. Hamburg, k. L)p»e- in Wien. HLvat ZMltt «. LvM. irr Part«. G.'Z. Lasbr \st Frankfurt, Stuttgart, Rüs chen, Hambrn z, Brüssel. Äsöstf «ssse in Berlin, «i.u, Müs chen , SL KaLrn ^Sttek L. /Cr. ta s Klara. Morgen 13. August Kassian. ) 1882 Innsbrucks 12. August. Der Ministerial-Erlaß, durch welchen für die neugegründete tschechische Universität in Prag eine Prüfungsordnung festgesetzt wird, ist schon seit Wochen ein Gegenstand

der hestigsten Dis. küssten in allen Organen die öffentlichen Meinung, und je län ger der Widerstreit dauert, in desto heftiger« Zorn reden sich die Tschechen hinein. Endlich hat auch der Alttschcchenführer Ladis laus Rieger seinen Mund geöffnet und feine Meinung geäußert. Auch er ist der Ansicht, daß die Anordnung, woroach die Rechts- Hörer der Tschechen-Universttät sich aus einigen Hauptfächern in deutscher Spiache müssen prüfen lassen, das Prinzip der Gleich berechtigung verletze und das tschechische

Nationalgesühl beleidige. Es ist aber gewiß gar sonderbar, dH Hr. Rieger nicht die Aus hebung des Ministerial-Erlasses in der Weise verlangt, daß dem Prinzip der Gleichberechtigung Gerechtigkeit widerfahre und die angebliche Beleidigung des tschechischen Nationalgesühls beseitigt werde, sondern in der Alt, daß das Prinzip der Gleichberechtigung so wie an den Tschechen nun auch an den Deutschen .verletzt" und daß, ähnlich wie das tschechische, auch das deutsche National gesühl „beleidigt

sie nirgends aus, und nun ist des Klagens und Zeterns kein Ende; die na!ionale Gleichberech tigung sei keine Wahrheit mehr, die tschechische Nationalität sei beleidrgt, nicht weil man den Tschechen eine Sprache aufzwingt, von der sie nichts wissen wollen, deren sie entbehren können, beileibe nicht. Selbst Pane Rieger gesteht, daß die Erlernung des Deutschen für die hochmögenden Tschechen eine Nothwendig- keit, daß das Gebiet, aus welchem die Tschechen bei der Kennt« viß blos ihrer Sprache sich bewegen

, wenn sie sich als Fremde und Eindringlinge aus dem Staube machten, und nun will man sie gar zwingen, die tschechische Sprache zu erlernen. Geschieht es aus Liebe zu den Deutschen? O nein! Aus SlavisterungS- Eifer. Und das nennen die Herren Tschechen Gleichberechtigung, und dabei berufen sie sich auf die von ihnen lange gar nicht an erkannten Staatsgrnndgesetze, Die Staatsgrundfetze normieren allerdings die politische, religiöse und nationale Gleichberechtigung aller Oesterreicher. Unter der nationalen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 03.05.1880
Umfang: 4
vergleichen, müssen wir gerade heraus erklären, daß wir mit dieser Antwort nicht zufrieden sein kön nen. So haben wir Tschechen im Memorandum vergebens ver langt, daß in tschechischen Gegenden die tschechische Sprache die interne Amtssprache der Behörden erster Instanz und die Sprache der Behörden im Verkehre unter sich sein soll und daß in allen Instanzen in der Sprache der ursprünglichen Eingabe die Erledigungen erfließen. Ebenso vermissen wir die ausdrückliche Bestimmung, daß alle Beamten in ganz

Böhmen sich mit der vollen Kenntniß der tschechischen Sprache auöweisen müssen." — Wer also nie darauf Anspruch macht, in einem tschechischen Bezirk in ein Amt zu treten, soll gleichwol im Namen der „Gleichberechtigung" gezwungen worden, sich die tschechische Sprache anzueignen. Die deutschen ReichsrathS-Abgeordneten auö Böhmen und Mähren haben in ihren Berathungen über die Sprachen zwangs.Verordnung des Ministeriums einstimmig die Ueberzeugung ausgesprochen, daß dieselbe gesetzwidrig sei

, daß im nördlichen Böhmen 77 vollständig deutsche Gerichtsbezirke mit 1,878.883 Einwohnern eine einheitlich, durch keine tschechische Ortsgemeinde durchbrochene Fläche bilden. Neben viesen rein deutschen Gerichtsbezirken gibt es 14 Bezirke mit überwiegend deutscher Bevölkerung, darunter einige, die, falls nur eine oder zwei tschechische Ortsgemeinden ausgeschieden würden, als rein deutsche anzusehen wären. Die deutsche Bevölkerung dieser 14 Bezirke zählt 212.707 Einwohner. Gemischte, jedoch überwiegend

tschechische Gerichtsbezirke gibt eö 23; dieselben um fassen eine deutsche Bevölkerung von 89.258 Einwohnern. Der Rest der böhmischen Gerichtsbezirke ist rein tschechisch. Die 77 rein deutschen Bezirke, ohne eine tschechische Ortsgemeinde, bilden nahezu ein Dritthcil sämmtlicher Bezirke Böhmens. Als Beweis für die gerade nicht allzu günstigen Zustände in Bosnien und der Herzegowina und für die Unzu- Aber mit einem lauten Schrei brach sie ab, denn eS ward heftig an die Fallthür gepocht und der Thürmer rief

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Seite 2 von 6
Datum: 21.11.1888
Umfang: 6
, hat der tschechische politische Verein „Jednota" in Wien in seiner vor kurzer Zeit stattgehabten Plenarver sammlung einstimmig beschlossen, gegen die tschechische Königskrönung zu protestieren und in ganz Böhmen, Mähren und Schlesien in diesem Sinne zu agitieren. Die Beweggründe, welche den Verein zu diesem über raschenden Beschlüsse brachten, waren die Zwecklosig keit einer tschechischen Königskrönung, solange in Mähren und Schlesien Deutsche die Majorität bilden und die tschechischen Gebiete bei Krakau

zu Galizien, und die tschechischen Provinzen Lausitz und Preußisch- Schlesien zu Deutschland gehören. Bevor man an eine tschechische König^krönung denke, müssen alle diese Länder mit Böhmen zu einem Königreich ver einigt und alle tschechischen Bewohner zum orthodoxen Glauben bekehrt werden. „Slovevski Narod", der slovenische Moniteur, bringt eine Wiener Mittheilung, wornach es in den hohen Kreisen Wiens mit großer Aufmerksamkeit beobachtet würde, wie unfreundlich die deutschen Blätter, vornehmlich

Erhebungen seinerzeit ergeben, dass die tschechische Schule in Gut wasser keinen andern als agitatorischen Zwecken, zu tschechisieren, dienen könnte. Damals wurde auf Grund einer Lokalaugenscheinaufnahme festgestellt, dass, wenn eine tschechische Schule für die Kinder von Sirups nothwendig, eine Umschulung von Sirups nach Trebatowitz angezeigt oder in Strups selbst eine tschechische Schule zu errichten wäre, nicht aber in Gutwasser, welches nun mit einer Trutzschule bedacht

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Seite 1 von 12
Datum: 28.02.1908
Umfang: 12
Nummer ^ k Aukttudigungsprei-s nach Tarif. — Annahme in allen Anründigungs^Anstalten des In- und Auslandes. Ur. 58 Irrrrsbrnck, Freitag, 28. Februar 1908. 43. Jahrgang Tschechische Drohungeil. Innsbruck, den 26. Februar. Die Tschechen versuchen es wieder einmal nach ostbewährtem Muster mit Drohungen. ,,Ent weder ■— oder!" Entweder läßt sich die Ne gierung ZU Konzessionen in der deutshböhmischen Sprachenfrage herbei, oder die tschechischen Par teien ziehen sofort ihre Minister aus dem Kabinett zurück

kann wohl nicht der geringste Zweifel herrschen. Es ist übrigens bezeichnend, mit welchen Mitteln die tschechische Sprache bei den Gerichten des deutschen Sprachgebietes in Böhmen eingeführt werden soll. Ter Versuche geht von einer Verbindung tschechischer Advokaten aus, die ihre Schritte planmäßig einrichten. Dieses Komplott hat seine Aktion mit der Anfertigung fingierter tschechischer Klagen ssimd ihrer Einreichung bei dem Kreisgr- richte in Eger und den rein deutschen Bezirks-, gerechten

, daß ein tschechischer Advokat einen deutschen Richter, der eine tschechische Klage mit der Be gründung abgewiesen hat, daß in Karlsbad nur die deutsche Sprache gerichtsüblich sei, bei der Staatsanwaltschaft in Eger wegen Mißbrauches her Amtsgewalt angezeigt habe. Eine Meldung aus Eger teilt mit, daß die tschechischen Advokaten, welche bei den Bezirksgerichten im Sprengel des Egerer Kreisgerichtes tschechische Klagen einge- bracht haben, die abgewiesen wmrden, das Ege rer Kreisgericht, welches als Berufungsgericht

zu fungieren hätte, als befangen ablehnen, und die Delegierung eines anderen Gerichtes verlangen. Endlich, liegt eine Mtteilung vor, daß gegen die deutschen Richter, welche tschechische Klagen abweisen, die Syndikatsklage in Anwendung ge bracht werden soll. Run sind freilich alle diese Schritte so lächer licher Natur, daß sie unmöglich ein positives Re sultat zeitigen können, denn keinem Staatsan walt wird es einfallen, einen Richter wegen Miß brauch der Amtsgewalt einzuklagen, wteil er der Ansicht

ist, daß er über die Frage, ob tschechische Klagen im deutschen Sprachgebiete anzunehmen sind, nach § 13 der alten Gerichtsordnung und nicht nach der Stremayr'schen Sprachenverord nung zu entscheiden habe. Die Aktion hat aber einen anderen Zweck: einerseits wollen die Tsche chen die deutschen Richter durch fortwährende per sönliche Schikanen mürbe bekommen, es ist aber eine Einschüchterung, eine Erpressung, die an den deutschen Richtern verübt wird, um sie von der Ersüllnng ihrer Amtspflicht abzuhakten; ande rerseits

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 29.10.1907
Umfang: 8
man. Es war mit seiner Mutter gekommen und machte die Zeremo nien der anderen mit. Tschechische Schülermehrheiten in — Tvien. In der letzten Nummer der Deutsch-österreichi schen Lehrerzeitung finden wir nachstehenden be merkenswerten Aufsatz: Das Stammland unserer Monarchie ist seit wieniKn Jahren nicht mehr rein deutsch-. Sla wenfreundlichen Regierungen und der allzu großen Gastfreundschaft unserer gemütlichen Niederöster reicher ist es zuzuschre.iben, daß an den Landes grenzen im Norden Hunderte tschechischer

Volkszählung führt hier 103 000 Bewohner mit tschechischer Umgangssprache an, eine Zahl, die viel zu niedrig bemessen ist und sich vielleicht in drei Jahren verdoppelt haben wird. Leben doch in einzelnen Bezirken der Stadt heute schon 10 bis 20 v. g. Tschechen. (Ottakring, Her nals, Simmering, Favoriten.) Das Witzwort, daß Wien die größte tschechische Stadt ist, wird in sehr kurzer Zeit zum Wahihwort werden, wenn man der slawischen Invasion nicht bald einen mächtigen Damm setzt

. Diese für uns Ostmarkdeutschen so traurigen Verhältnisse haben auch das Schulwesen in Mit leidenschaft gezogen. Tschechische Mehrheiten in Dorf und- Bezirk folgen tschechische Schulen. Selbst die Wiener Tschechen haben wiederholt laut die Forderung nach Errichtung öffentlicher Volksschu len ihrer Zunge -erhoben. Bis heute allerdings ohne Erfolg. Hingegen haben sie bereits eine Kategorie der öffentlichen Lehranstalten majori- siert: die gewerblichen Fortbildungsschulen. Der 35. Jahresbericht

. Daß mehr als 3000 deutsche Knaben in Wien inner halb zweier Jahren der gesetzlichen Schulpflicht genügen, ohne das Lehrziel der.Volksschule zu erreichen, ist tief zu bedauern und bedeutet eine vernichtende Kritik der Wiener Schulverhältnisse. Daß aber im deutschen Wien in derselben Zeit nahezu 6000 tschechische Burschen ohne genügende Kenntnis der elementarsten Unterrichtsgegen stände die Volksschule verlassen, ist unmöglich. Diese Zahl kann nur dadurch entstanden sein, daß Hunderte tschechischer Halb

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1885
Umfang: 8
, von frechen und sklavischen Entarteten ohne Gewissen und ohne Gesinnung niedergehalten wurden; glaubt nicht, dass heute noch die theure tschechische Muttersprache nichts gelte, und dass die deutsche Sprache Alles bedeute. Blick auf alle Er eignisse der letzten Zeit, erinnert euch an alle tschechischen Worte aus dem Munde des Kaisers, und ihr werdet klar erkennen, dass der volle Sieg des tschechischen Volkes und unserer lieben tschechischen Sprache schon in kürzester Zeit erfolgen werde, und dass

das tschechische Volk und die tsche chische Sprache in Kürze ganz und einzig herrschen werden und insbesondere in solchen Gegenden, wie es die unsere ist, die stets und überall und erst in jüngster Zeit bei der Kaiserfeier sich als rein tsche chisch erwiesen hat. Hier und anderswo müssen und werden wir gewiss siegen, so wahr ein Gott im Himmel lebt; wir werden siegen und Sieger bleiben, und nach dieser Wahrheit richtet euch bei allen nationalen und andern Handlungen und so insbesondere bei der Erziehung

eurer theuren Kinder. Die ganze tschechische Nation wird bei der Ein schreibung in die Schulen auf euch blicken und wird erfahren wollen, wie ihr gesinnt seid, wie ihr die euch gegebene Belehrung begriffen habt. Wählt zwischen Tadel und Lob, Beides liegt in eurer Hand. Eine heilige Pflicht und eure Liebe gebielen euch, zum Wole eurer Kinder zu handeln; im Ge- gentheil würdet ihr eine Sünde gegen eure Nation und Religion begehen, und ihr würdet früher oder später auf euer Haupt einen bösen Vorwurf laden

. Darum rufen wir euch nochmals zu und beschwören euch: „Ihr tschechischen Eltern, versündigt euch nicht an euren tschechischen Kindern und schickt sie in die tschechische Schule!" Unter der Devise: „Los von d en Tschechen!" unternimmt es die „Reichenbcrger Ztg." die Grund übel der Zustände in Böhmen zu beleuchten. Die an diese Erörterung kurz und präzis geknüpften Folgerungen des nordböhmischen Blattes lauten: „Das deutsche Volk in Böhmen will die Aufhebung der Sprachenzwangsverordnung, will deutsche

Leben hob jede ihrer Bewegungen wieder, das Bewusstsein ihrer Schönheit stralte aus dem eigenen Auge, Glanz verbreitend. Was sie sagte und was sie that, schien Alle zu be schäftigen. Ähr Nachbar, der Doktor Schauroth, war 2 ter und Beamte in geschlossenen deutschen Sprach gebieten; will befreit davon sein, auf eigene Kosten in deutschen Städten tschechische Schulen zu erhalten; will endlich zur Wahrung des Friedens in: Lande die Zweitheilung! Und diese Forderungen, auf deren Erfüllung unsere

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