. Prag, Budapest, Frank- fnrr. Berlin, va-., l, Zürich, Leiozig. Hamburg, k. L)p»e- in Wien. HLvat ZMltt «. LvM. irr Part«. G.'Z. Lasbr \st Frankfurt, Stuttgart, Rüs chen, Hambrn z, Brüssel. Äsöstf «ssse in Berlin, «i.u, Müs chen , SL KaLrn ^Sttek L. /Cr. ta s Klara. Morgen 13. August Kassian. ) 1882 Innsbrucks 12. August. Der Ministerial-Erlaß, durch welchen für die neugegründete tschechische Universität in Prag eine Prüfungsordnung festgesetzt wird, ist schon seit Wochen ein Gegenstand
der hestigsten Dis. küssten in allen Organen die öffentlichen Meinung, und je län ger der Widerstreit dauert, in desto heftiger« Zorn reden sich die Tschechen hinein. Endlich hat auch der Alttschcchenführer Ladis laus Rieger seinen Mund geöffnet und feine Meinung geäußert. Auch er ist der Ansicht, daß die Anordnung, woroach die Rechts- Hörer der Tschechen-Universttät sich aus einigen Hauptfächern in deutscher Spiache müssen prüfen lassen, das Prinzip der Gleich berechtigung verletze und das tschechische
Nationalgesühl beleidige. Es ist aber gewiß gar sonderbar, dH Hr. Rieger nicht die Aus hebung des Ministerial-Erlasses in der Weise verlangt, daß dem Prinzip der Gleichberechtigung Gerechtigkeit widerfahre und die angebliche Beleidigung des tschechischen Nationalgesühls beseitigt werde, sondern in der Alt, daß das Prinzip der Gleichberechtigung so wie an den Tschechen nun auch an den Deutschen .verletzt" und daß, ähnlich wie das tschechische, auch das deutsche National gesühl „beleidigt
sie nirgends aus, und nun ist des Klagens und Zeterns kein Ende; die na!ionale Gleichberech tigung sei keine Wahrheit mehr, die tschechische Nationalität sei beleidrgt, nicht weil man den Tschechen eine Sprache aufzwingt, von der sie nichts wissen wollen, deren sie entbehren können, beileibe nicht. Selbst Pane Rieger gesteht, daß die Erlernung des Deutschen für die hochmögenden Tschechen eine Nothwendig- keit, daß das Gebiet, aus welchem die Tschechen bei der Kennt« viß blos ihrer Sprache sich bewegen
, wenn sie sich als Fremde und Eindringlinge aus dem Staube machten, und nun will man sie gar zwingen, die tschechische Sprache zu erlernen. Geschieht es aus Liebe zu den Deutschen? O nein! Aus SlavisterungS- Eifer. Und das nennen die Herren Tschechen Gleichberechtigung, und dabei berufen sie sich auf die von ihnen lange gar nicht an erkannten Staatsgrnndgesetze, Die Staatsgrundfetze normieren allerdings die politische, religiöse und nationale Gleichberechtigung aller Oesterreicher. Unter der nationalen