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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 18.04.1903
Umfang: 12
im allgemeiner:, so hat er doch noch eine erhöhte Geltung für die Universität. Die nationale Idee hat seit jener Zeit Macht bekommen über die Geister, unsere Kultur ist nicht kosmopolitisch, sondern national, auch die Wissenschaft ist na tionalisiert worden, ihre Pflegestätten gehören zu dem sorgsamst gehüteten nationalen Besitze stände, den ein Volk besitzt, und ihre Jünger sind die feurigsten Träger und Vorkämpfer des nationalen Gedankens. Heute ist die Zumutung, eine deutsche Universität

werden, nicht aber, wie es seit her geschehen ist, eine Nebenuniversität, die ihr parasitäres Dasein auf Kosten der deutschen Hoch schule führt. Statt das erste Zugeständnis in dem Sinne zu benützen, wie es gemeint war, haben die Italiener daraus immer weitere Rechte abge leitet. Weil sie beim Eintritte im die deutsche Universität nicht deutsch zu können brauchten, folgerten sie, haß die deutsche Universität die Pflicht habe, sie überhaupt italienisch zu bedie nen. Und die Regierung hat dieses „Recht" durch immer neue

Ernennungen italienischer Dozenten anerkannt, in den Organismus der deutschen Uni versität wurde ein fremder Bestandteil eingeführt, der wie ein Pfahl im Fleische empfunden wird. Die Duldung, die den Italienern gewährt wurde, ist von ihnen so verkannt worden, daß sie sich in jüngster Zeit sogar zu der Forderung verstiegen, der Rektor möge die Zweisprachigkeit der Innsbrucker Universität durch eine italienische An rede bei der Inauguration anerkennen. Dadurch und durch das letzte Vorkommnis

, daß bei dem Beschlüsse über die Anstellung einer neuen Lehr kraft die Stimmen der Italiener entscheidend wa ren, ist die Aufmerksamkeit der Deutschen in er höhtem Maße auf die der Universität drohende Gefahr gelenkt worden. Die Unhaltbarkeit des jetzigen Zustandes ist allgemein anerkannt. Es bedarf keines Beweises, daß die Voraus setzungen, unter denen die italienischen Kurse eingeführt wurden, wenn sie jemals.zutreffend wa ren, nun schon seit langem nicht mehr vorhanden sind und daß die Universität schweren inneren

und äußeren Schaden leiden müßte, wenn nicht rasch eine Abhilfe getroffen wird. Sobald man der Frage, auf welchem Wege die Abhilfe zu suchen ist, nähertritt, drängt sich sofort die Erkenntnis auf, daß die Art der Lö sung nicht nur das Interesse der Universität, son dern auch des Deutschtums der Landeshauptstadt und Tirols überhaupt aufs Tiefste berührt. Es ist der Vorschlag aufgetaucht, die Gefahr der Utraquisierung der Innsbrucker Universität und alle dadurch verursachten Uebelstände und Schä den dadurch

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 21.10.1903
Umfang: 16
beide Nationen aber unter sich waren, versuchten die Polen allmählich die Oberhand zu gewinnen. G wurde das Polnische im Jahre 1879 zur Amts sprache der Universität gemacht und das rutheni- sche Element immer mehr in den Hintergrund ge schoben. Die Folge dieser Zurücksetzung des ruthe- itifcfjeit Elementes zeigen sich irr der: fortwähren- den Konflikten, sowohl der Studentenschaft, wie Mch der Professoren ans der Lemberger Univer sität. Bezeichnend ist es, daß Polen urrd Ruthenen gegenwärtig

für die Erlernung der deutscher: Sprache in warmer Weise eirrtreten. Redner kam hierauf auf die mährischen Universitätsbestrebun- geu zrr sprechen. Seitdem die alte Olmützer Fran- zerrsuniversität in: Jahre 1856 ausgehoben wor den ist, seit jener Zeit datiere,: auch die Bestre bungen, eine Universität ir: Mähren wieder zu er halten. Schon 1874 richteten S ch r o in und Ge nossen die Aufforderung an die Regierung, an eine Wiederherstellung der Universität in Mähren zu schreiten. Hervorzuheber: ist, daß dazumal

vor: den Vertretern des Tschechentums mit keinem Worte die Errichtung einer tschechischen Univer sität in Mähren verlangt wurde. Ganz konse quent mit diesem Verlangen forderte auch der da malige mährische Abgeordnete Gornperz 1875 bei der Debatte über die Errichtung der Czerno- witzer Universität die Errichtung einer Universi tät in Mähren. Erst ir: den 90er Jahren, nach dem die Tschechen ihre Prager Universität ins Reine gebracht hatten, wurde eine „böhmische" Universität auch für Mähren verlangt. Folge richtig

verlangter: dann auch die deutschmährischen Vertreter eine deutsche Universität in Mähren. Beide Teile beriefen sich darauf, daß die Franzens- nniversität irr Olrnütz über 300 Jahre bestander: habe. Wie die Tschechen jetzt eir:e tschechische, die Trutschen eine deutsche Universität ir: Mährer: verlangen, so verlange:: die Ruthenen ir: Gali zien eine separate ruthenische Universität. Diese Bestrebungen dehnten sich auch auf die Sloverren aus. Anfangs des vorigen Jahrhunderts bestand drei Fahre tatsächlich

(1810—1813) eine deutsche Universität und seither hat auch der Landtag von Kram für eine utraqniristische Universität sich einstimmig ausgesprochen und hiezu 1 Mil- lioneu Kronen bewilligt. Vorläufig wurde aller dings der Utraquismus vorgeschoben, späterhin würde es der: Deutschen ir: Krair: ebenso ergehen, wie es ihnen ir: Ungarn ::r:d Pole:: ergangen ist. Mil den Slovener: zu gleicher Zeit traten auch die Italiener auf den Plar:. Anfänglich hatten sie nur eine Rechtsakadernie ir: Triest in: Auge

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 19.05.1908
Umfang: 8
monstrationen irgendwelcher Art und mache dar rauf aufmerksam, das- jeder, der auf akademischen Boden die Hand gegen einen Kollegen erhebt, die Verweisung von unserer Universität zu ge wärtigen hat. Der Rektor der Universität, v. Scala, m. p." „Im Interesse der Ruhe und Ordnung wer den die Vorlesungen und Uebungen an den drei weltlichen Fakultäten bis auf weiteres eingestellt. Der Rektor der Universität v. Scala, m. p.‘ Die Klerikalen wurden aus der Universität ge drängt und die Tore

geschlossen. Unter Ab- singung des Kaiserliedes zogen die Klerikalen ab und begaben sich in geschlossenem Zuge ins „Akademikerhaus", wo sie sich verschanzten. Mittz lerweile halten sich auch die freiheitlichen Stu denten, die deutschen wie die nichtdeutschen, vor der Universität versammelt und zogen von hier durch die Maria-Theresienstraße zum „Akade mikerhaus". Hier waren die Schuhläden der Parterrefenster bereits geschlossen, die Klerika len, darunter mehrere Geistliche sahen vom ersten Stockwerke herab

und begrüßten die freiheitlichen Studenten mit höhnischen Zurufen. Auch im Hauseingang hatten sich mehrere Klerikale zu sammengedrängt, die in ironische Rufe „Hoch Mäfaryk", „Hoch die freie Universität" aus brachen. Die Freiheitlichen verhielten sich an fangs ruhig, bis v o n o b e n. W a s s e r Hera b- geschüttet und Steine herab g ew orfen wurden. Das war für die freiheitliche Studen tenschaft das Signal zu stürmischen Pfui rufen und Pfiffen, dauerten. Mittlerweile Mann Sicherheitswache Führung

30 im Laufschritt unter s N e u n e r und Poli- Die Freiheitlichen rie- ' Die Bauern das Rosenkranz- Stockwerk geschlossen und die Provokateure aus den Zimmern entfernt werden, eins Mahnahme, die von den Freiheitlichen mit stürmischen Heil rufen begrüßt würde. Unter den Klerikalen, die Wasser herab schütteten und Steine sowie Geld münzen herabwiarfen, befanden sich auch meh rere G e i st l i ch e i m Talar. Die freiheitliche Studentenschaft zog hierauf im geschlossenen Zuge zur Universität, wo ein Student

eine Ansprache hielt, in der er sagte: „Die Klerikalen haben uns heute aus unserer Universität h i n au s gewio r f e n. Das las se n 'w i r u n s n i ch t gefallen. Ter Hoch schul ausschuß iwird sich jetzt zum Rektor begeben und die Wiedereröffnung der V o r I e s u n gen verlangen. Wir lassen uns nicht durch den Bauernterrorismus aus unserer Univer sität verdrängen." Tie Worte würden mit leb haften Heilrufen ausgenommen. Nach längerem Warten erschien der Rektor, der sich nicht mehr in der Universität

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 21.04.1903
Umfang: 12
, fanden sich keine tüchtigen Männer, welche welche dem Rufe an die Innsbrucker Universi tät folgten. So blieb die Universität in ihren wissenschaft lichen Leistungen bald zurück, während andere Universitäten, welche reich dotiert waren, unter stützt durch die von van Swieten unter Kaiserin Maria Theresia begonnene Reform des ge samten Universitätsstudiums, welches unter Kaiser Josef II. seine weitere Ausbildung erhielt, zu hoher Blute -gelangte. Diese Reformen sowohl auf wissenschaftlichem

wie kirchlichem Gebiete stießen in Tirol im All gemeinen und bei der Universität insbesondere aus großen Widerstand. Kaiser Josef II., welcher anläßlich des Be suches seiner Schwester in Paris am 29. Juli 1777 Innsbruck besuchte, ließ sich über die Ber- hÄtnisse der Universität eingehenden Bericht er statten, welcher sehr ungünstig lautete und weder in Bezug auf Lehrerfolge noch auf Frequenz be friedigen konnte. Der Zustand, in welchem die Universität sich damals befand und die großen finanziellen Ver

legenheiten des Reiches dürften den Gedanken zur Reife gebracht haben, die Universitäten Graz, Brünn und Innsbruck aufzuheben. Mit Hand elet vom 29. November 1781 sprach Kaiser Franz Josef II. die Aufhebung der Universität Innsbruck in folgenden Worten aus: „Es sollen hinfür die großen Universitäten auf drei in den österreichischen und böhmischen Ländern einge schränkt werden; nämlich Wien, Prag und eine in Galizien, die Innsbrucker, Brünner und Gra zer kassieren/ So wurde die Universität, welche vor 120

Jahren durch eine Allerh. Entschließung ge gründet, lange Zeit eine Zierde und Wohltat des Landes und der Stadt Innsbruck bildete, nicht ganz ohne ihr Verschulden durch ein Handbillet wieder aufgehoben. In Folge Dekretes vom 14. September 1782 wurde statt derselben ein Liceum mit philoso phischem, theologischem, juridischem und chirurgi schem Studium errichtet. Bald nach Kaiser Josefs Tode stellte die Ti roler Landschaft die dringende Bitte, um Wie- Md I ^ der Universität an Kaiser Leo- s, ^r Kaiser

erklärte sich hiezu bereit und sor- Me hlerüber Bericht, welchen das Gubernium E dem erstattete, daß der Mehr- , bom Ae rar geleistet werden möge, da drei Millionen Schulden zü zahlen hrrt-Wt t iwui-uumtu oujiUHRrri zu zur/irn unterbaut ^ Bischöfe, welche eigene Schulen für die Universität nicht eintreten. NoveMer wui Eerh. Entschließung vom 30. wurde die Wiederherstellung der iur künftige Schuljahr mit dem fnfW daß i>ag ^erar vorderhand die Mehr- N" vernehmen, für die Zukunft aber die darauf Bedacht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 12.11.1901
Umfang: 8
Seite 2 Nr. 260 reichs, vom deutschen Handel lebt und der Küsten vorort der deutschen Handelswelt Oesterreichs ist, bestimmen zu einer abweisenden Haltung gegen über dem etwaigen Versuche, gerade hier das na tionale Jtalienerthum ungeheuerlich zu stärken. Dabei wiederholen wir, daß die italienischen Stu denten in Oesterreich einen Rechtsanspruch auf eine nationale Hochschule in der That besitzen — dort nämlich, wo die Errichtung ihrer Universität deutsche Interessen in keiner Weise nachtheilig

be rührt." Die „Oest. Volks-Zeitung" bespricht in ihrem sonntägigen Leitartikel die Universitätsschmerzen der nichtdeutschen Nationen Oesterreichs und wen det sich energisch gegen die Hochschulgelüste der Slovenen und Czechen, von denen die einen noch nicht einmal ein Obergymnasium haben, die anderen in ihrer nationalen Ueberhebung die Er richtung einer mährischen Universität nur aus Gründen der Czechisirung dieses Kronlandes ver langen. Anders stehe die Frage bezüglich einer italienischen Universität

. „Die Italiener in Oester reich gehören zu einem alten Culturvolke, das auf allen Gebieten des geistigen Lebens Großes und Hervorragendes geleistet hat. Allein die Errich tung einer italienischen Universität in Oesterreich begegnet auf deutscher Seite mit Recht den schwer sten Bedenken. Durch sie würde den Bestrebun gen der Italiener in Triest und in Wälschtirol, sich auf Kosten der Deutschen auszudehnen und den nationalen Besitz der Letzteren noch mehr zu bedrängen als bisher, mächtiger Vorschub ge leistet

M u s a s s i a, der bekannte Professor der romanischen Philologie an der Wie ner Universität, über die Frage der Errichtung einer italienischen Universität in Triest nach stehend geäußert: „Ich halte das Verlangen der Italiener, in Oestereich ihre eigene Universität in Triest zu besitzen, für durchaus berechtigt und die baldigste Verwirklichung ihres Sehnens für leicht durchführbar. Daß die Italiener ein Anrecht ha ben, Vorlesungen an der Universität in ihrer eigenen Sprache zu hören, hat ja der Staat selbst längst

aber muß den italienischen Studenten verloren gehen, wenn ihnen diese Disciplinen in einer ihnen doch weniger geläufigen Sprache geboten werden! Der Italiener fußt ja in einer alten, herrlichen Cultur, die noch in lebendigstem Flusse begriffen ist und einen nicht unwesentlichen Theil des europäischen Geisteslebens ausmacht. Warum soll der italie nischen Jugend dieser Culturschatz nicht unver kürzt erschlossen werden?" Professor Musaffia erörterte weiterhin, wie er sich die Ausgestaltung der Universität

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 28.09.1904
Umfang: 8
Universität in Brünn über ihre Köpfe empor wächst." In der Zeit tritt >Mäx Burchhardt für die Gründung einer italeinischen Universität in Triest ein und sagt bezügliche des Innsbrucker Provisoriums: „Man hat es glücklich so weit gebracht, daß die Erregung unter der Stu dentenschaft und Bürgerschaft so groß ist, daß sich dort überhaupt nichts machen läßt, nicht an der bestehenden deutschen Fakultät, nicht mit einer neuen italienischen Fakultät. Da muß man es erst zu Exzessen und womöglich

der Innsbrucker Universität oder dessen Stellver treters, das heißt, wohl eines italienischen Pro fessors stattfinden werden, soll bewirken, daß die neue Fakultät keine Neugründung im Sinne des Gesetzes ist! Der Erlaß des UuterrichtSminister». Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht den Er laß des Ministers für Kultus und Unterricht vom 22. September dieses Jahres, Z. 2003, be treffend die provisorische rechts- und staats wissenschaftliche Fakultät mit italienischer Vor tragssprache in Innsbruck. Der Erlaß lautet

: „Infolge der Vertagung des Abgeordneten hauses des Reichsrates 'wurde der von der Re gierung eingebrachte Entwurf eines Gesetzes, be treffend die Errichtung einer selbständigen! rechts- und ftaatswissenschäftlichen Fakultät mit italienischer Vortragssprache in Rovereto bis zum Beginne des Studienjahres 1904/05 der verfassungsmäßigen Behandlung nicht unter zogen. Im Interesse einer ungestörten Lösung der der Innsbrucker 'Universität obliegenden wissen schaftlichen und didaktischen Aufgaben erscheint

Hochschulunter richtes ungeachtet der auf die rascheste Lösung derselben gerichteten Bemühungen der Regie rung im legislativen Wege ihre endgültige Er ledigung nicht gefunden hoben wird. Auf Grund dieser Erwägungen finde ich nachstehende provisorische Verfü gung zu treffen: 1. Mit Beginn des Studienjahres 1904/05 werden die derzeit noch! an der rechts- und staa^wissenschaftlichen Fakultät der Universität in Innsbruck vorhandenen Studien- und Prü fungseinrichtungen mit italienischer Vortrags-, beziehungsweise

Prüfungssprache von der Uni versität losgelöst, und es können fortan an der genannten Fakultät Vorlesungen und Prü fungen, sowie Habilitationsakte nur in deutscher Sprache abgehalten werden. Die aus der Universität ausgeschiedenen Stu dieneinrichtungen für Rechtshörer italienischer Nationalität werden in provisorischer Weise in einer besonderen, auch räumlich von der Uni versität getrennten Unterrichtsanstalt in Inns bruck unter dem Namen „Provisorische rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 25.03.1897
Umfang: 8
, dem Generaladjutanten Grafen Paar und einem Mitgliede der ungarischen Regierung. Für die Zeit seines Aufenthaltes sollen dem Kaiser Appartements im Winterpalais zur Ver fügung gestellt werden. [Auszeichnungen für Universitätspro fess oren.s Der Kaiser hat verliehen: das Com- thurkreuz des Franz Joseph-Ordens mit dem Sterne: dem ordentlichen Professor an der Universität in Wien. Hofrath Dr. Eduard Albert und dem ordentlichen Professor an der böhmischen Universität in Prag, Hofrath Dr. Anton Ran da; das Comthurkreuz

des Franz Joseph-Ordens: den ordentlichen Professoren an der Universität in Wien, Hofrath Dr. Viktor v. L a n g und Hofrath Dr. Georg Bühler; das Ritterkreuz des Leopold-Ordens: dem ordentlichen Professor an der Universität in Wien, Hofrath Dr. Otto Benn dorf; den Orden der eisernen Krone dritter Classe: dem ordentlichen Professor an der Universität in Wien, Pater Dr. Wilhelm Neumann, dem ordent lichen Profeffor an der Universität in Graz, Dr. Hugo Schuchardt und den ordentlichen Professoren

an der Universität in Innsbruck, Dr. Johann Müller und Dr. Anton Zingerle; ferner hat Se. Majestät den Titel eines Hofrathes den nachbenannten ordent lichen Professoren, und zwar: Regierungsrath Dr. Ernst M a ch an der Universität in Wien, Dr. Franz Krön es Ritter v. Marchland an der Universitä'. in Graz, Regierungsrath Dr. Friedrich Zoll an der Universität in Krakau, Dr. Johann Kvieala ander böhmischen Universität in Prag, Regierungsrath Dr. Max Ritter v. Karajan an der Universität in Graz. Dr' Friedrich Müller

und Dr. Alfons Huber an der Universität in Wien, Dr. Franz Studnicka an der böhmischen Universität in Prag, Dr. Jakob Schipper, Dr. Isidor Schnabel und Dr. Anton Meng er an der Universität in Wien; Dr. Horaz Krasnopolski und Regierungsrath Dr. Alfred Przibram an der deutschen Universität in Prag. Dr. Josef Karabacek an der Universität in Wien verliehen. [Wahlexceffe in Wien.) Nach einem harter- Wahlkampfe ist im zweiten Bezirke Wiens, Leopold stadt, bekanntlich der liberale Reichsrathscandidar Hofrath Kar

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 12.10.1904
Umfang: 8
von Anzeigen in allen Ankünkigungsanstalteo In- uyd Auslandes. Ur. 233 \ Anttsbruck, Mittwoch, de« 12. Oktover 1904. 39. Iahrgarrg. Mrgan der Deutschen Volkspartei in Tirol. . chriftl-eitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nc. 164 Ei» Angriff auf das Universitäts- vernlögen. Die Neuen Tiroler Stimmen haben gestern den Professoren der Universität für das bisher bewie sene Entgegenkommen bei der Errichtung der ita lienischen Fakultät ihre Anerkennung ausgespro chen und ihnen zugleich Unterweisungen

für das weitere Verhalten erteilt. Der? akademische Senat werde sich — wie das klerikale Blatt, das eicht ge stern seine Spalten dem berüchtigten Biegeleben zur Beschimpfung und Verhöhnung des nationalen Kampfes der Deutschen geöffnet hat, versichern zu können glaubt — von.den bisher oewührten Intentionen zweifellos (!) auch in der etwas heik len Frage der Amtssprache der Universität leiten lassen. „Nach unserer Ansicht", setzt das klerikale Blatt seine Rechtsbelehrung fort, „schließt der deutsche Charakter

der Universität die bisher übliche Abhaltung einzelner italienischer Vorlesungen an der philosophischen und medizini schen Fakultät keineswegs aus; es handelt sich diesbezüglich ja nicht um eine Utraquisierung, son dern lediglich darum, den italienischen Studie renden geeignete! Brücken zu bauen, damit sie in der Folge den deutschen Vorle sungen mit Nutzen f o l g e n k ö n n e n (wie durch die Entwicklung einer selbständigen italieni schen Rechtsfakültät aus den früheren „Ueber- Mngs"-Vorlesungen soeben

, wenn die Universitätsbehörden selbst keine andere, als die deutsche Sprache gebrauchen. An der Juristenfakultät mag allerdings, mit Rück sicht darauf, daß die Italie n e rnunihreei- gene Fakultät haben, ein deutlicheres Her- vorkehren des nur-deutschen Charakters am Platze sein." (Wie rücksichtsvoll!) Man kann nun abwarteu, ob die akademischen Behörden bestrebt sein weiden, sich auch weiter hin das Wohlwollen der klerikalen Freunde des Deutschtums und der freien Universität zu er halten. Wenn die Erwartung der Tir. Stimmen

, daß nian in der Fortführung italienischer Vor lesungen an der philosophischen und medizinischen Fakultät nur eine Brücke zum — deutschen Un terricht sieht und daß man unter deutscher Amts sprache nichts anderes versteht, als „eine mit der bisherigen Uebung übereinstimmende, Ent gegenkommen gegenüber den Italienern bewei sende Praxis", dann wird der rein deutsche! Cha rakter der Universität, dessen Wiederherstellung man so pomphaft verkündet hat, ja recht nett aus- schauen ! . Im Besonderen muß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1902
Umfang: 8
8 h. — Anlkündigungspreis nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. Ur. 274. Innsbruck» Kamstag, den 23. Oktober 1902. 37. Jahrgang. Eine Denkschrift. Der welsche Feldzug in der Universitätsfrage hat mit der Ueberreichung eines Blattes be schriebenen Papiers an den Rektor der Universität seinen vorläufigen Abschluß gefunden. Die Wel schen haben wieder einmal bewiesen, daß bei keiner Nation die Anwendung des Sprichwortes „Viel Geschrei und wenig Wolle" so berechtigt

sich immer mehr als ein bloßer Zeitungs rummel, dessen Aufgeregtheit mit den Tatsachen in keinem rechten Verhältnis steht. Wir wollen mit diesen Worten die Bestrebungen nach einer- italienischen Universität durchaus nicht gering schätzen oder ihre Aufrichtigkeit in Zweifel ziehen. Aber die italienischen Studenten sollten selbst be denken, ob das Mißverhältnis, das zwischen dem publizistischen Schein und dem tatsächlichen Sein besteht, ihre Stellung nicht eher erschwert, als fördert. Die Grundlage

, welche die italienischen Zeitungen mit überhitzten Ausrufen für die wel schen Forderungen durch einen Massenbesuch schaf fen wollten, ist ausgeblieben und es entsteht für die Studentenschaft die Verlegenheit, wie sie sich aus den überspannten Zeitungsphantasien zur rauheren Wirklichkeit zurückfinden sollen. Als ein solches bloßes Verlegenheitserzeug nis muß die Denkbarkeit bezeichnet werden, die dem Rektor der Universität Innsbruck im Namen Nachdruck verboten. Feuilleton. Das Mysterium. Humoreske von Anna Behni sch

Postamt. Nicht in den Briefkasten, aufs Amt. Laufen Sie schnell." Wieder ein paar .Mi nuten, und der Brief wurde durch den Türspalt gereicht. Rieke fühlte sofort, daß er nur in einem der italienischen Studentenschaft überreicht worden ist und in der gefordert wird, der Rektor möge bei der feierlichen Eröffnung des Studienjahres den offiziellen Teil der Jnaugurationsrede auch in italienischer Sprache halten, um dadurch den zweisprachigen Charakter der Universität zu be kräftigen. Es würde genügen

, diesem Ansinnen von deutscher Seite die Tatsache entgegenzuhalten, daß die Innsbrucker Universität nach ihrem Statut innd ihrer Geschichte eben keine zwei sprachige, sondern eine deutsche Universität ist und der Rektor gär nicht berechtigt wäre, diesem Verlangen zu entsprechen. Aber die Begründung, die der welschen Forderung gegeben wird, sollte ihre Urheber selbst darauf bringen, wie unlogisch ihr Verlangen ist. Es wird in der Denkschrift zunächst neuerlich das Recht der Italiener auf eine nationale

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 10.05.1903
Umfang: 16
Streintz, a. o. Professor an der k. k. technischen Hochschule in Graz. 2. Die Elektrischen Entladungen in Gasen vom Standpunkt der modernen Jonentheorie. (Mit Experimenten.) Zehn stündig. Vortragender: Dr. Egon R. Schwei d- ler, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. 3. Die Theorie der elektrischen Er scheinungen von Faraday bis heute. Zehnstündig. Vortragender: Tr. Anton Lampa, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. 4. Molekularmechanik. Zehnstündig. Vortragender: Tr. Heinrich Mache

, Privatdo zent an der k. k. Universität in Wien. U. Zyklus. (Naturwissenschaften.) 1. Botanik. Zehnstündig. Vortragender: Tr. Karl Fritsch, o. ö. Professor an der k. k. Universität in Graz. 2. Biologie. Zehnstündig. Vortragender:. Tr. Theodor Pintner, a. o. Professor an der k. k. Universität in Wien. 3. B o t a n i s ch - zoologische Demon strationen. Zwanzigstündig. Tr. Heinrich Joseph, Privatdozent an der k. k. Universität mWien und Tr. August Ginzberger, Adjunkt an der k. k. Universität in Wien

. Hk Zyklus. (Historische Wissenschaf ten.) k T i e Fortschritte auf dem Gebiete griechischen Geschichte feit 1896. Zlnöljstündig. Vortragender: Tr. Rudolf von !^da, o. ö. Professor an der k. k. Universität Innsbruck. .2. Neuere Forschungen aus der rö tlichen Geschichte. Sechsstündig. Vortra- gender: Tr. Josef Wilhelm Kubitschek, a. ö. Professor an der k. k. Universität in Wien. 3. Der Untergang der antiken Welt, ^kchsstündig. Vortragender: Tr. Ludo M. Fachmann, Privatdozent an der k. k. Universi tät

Erben, a. ö. Professor an der k. k. Universität in Innsbruck. IV. Zyklus. (Moderne Philologie.) 1. Neufranzösische Syntax. Zehn stündig. Vortragender: Dr. Wilhelm M e y e r- Lübke, o. ö. Professor an der k. k. Universität in Wien. 2. Die Aussprache des' Franzö- s ische n. Zehnstündig. Vortragender: Dr. Mat thias Friedwagner, o. ö. Professor an der k. k. Universität in Czernowitz. 3. Methodik des englischen Sprach unterrichtes. Zehnstündig. Vortragender: Tr. Leon K e l l n e r,- k. k. Professor

, Privatdozent an 'der k. k. Universität in Wien. 4. Conferences sur la litterature fran- gaise dans le dernier quart de siede Zehnstündig. Bortragender: M. Armand R e y, Lektor an der k. k. Universität in Wien. 5. Great Victorian Poets. Zehn stündig. Vortragender: Dr. Francis H. Pughe, Lektor an der k. k. Universität in Wien. V. Gemeinsamer Kurs. Mittelschule und körperliche Er ziehung. Achtstündig. Vortragender: Dr. Max Grub er, o.-ö. Professor an der kgl. Uni versität in München, Geheimrat, Mitglied

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 18.05.1881
Umfang: 4
»8etu K. Leplt Y in Wien, Prag, Budapest, Frank furt, Berlin, Bap l, Zürich, Leipzig, Hamburg. K. Oppk- ttk inWten. Hevas Lafttte». Comp, in Part/. 9 »‘ 2 . D asde io Frankfurt, Stuttgart, Mün chen, Hambmß, Brüssel. ÄSdolf Mofft in »erlir, Wien, Mün chen. s«t. Galle« ÄStttt». Eo. in Wie». M 112 Mittwoch 18 . Mai *ur. ( ) 1881 Politische Uebersicht. Innsbruck am 18. Mai. Am Montag legte der Unterrichtsminlster Baron Conrad dem Abgeordnetenhause zwei Gesetzentwürfe die Prager Universität betreffend

, sammt Motivenbericht vor. DaS erste Gesetz betreffend die Regelung der Rechtsverhältnisse und der Studienordnung. Es bestimmt, daß tzas der Prager Karl« Ferdinands-Universität oder einzelnen Fakultäten derselben ge hörige Vermögen von dem Zeitpunkt an, als unter dem gemein« famen Namen eine Universität mit deutscher und eine solche mit tschechischer Unterrichtssprache bestehen wird, als ein gemeinschaft liches Vermögen beider Universitäten, beziehungsweise Fakultäten anzufehen fei. Rückstchtlich

der Stiftungen, deren Verwaltung, Verleihung oder Präsentation dem akademischen Senate zukommt, sind, wenn die Stiftungs-Urkunden keine gcgentheiligen Bestim mungen enthalten, beide Universitäten gleichberechtigt. Die nähern Bestimmungen der Ausübung dieser Rechte werden nach Einvernehmen beider Universitäten vom Unterrichtsminister fest gesetzt. Ein Studirender kann nicht an beiden Universitäten zu gleich immatrikulirt sein, dagegen steht es jedem immatrikulirten Hörer der einen Universität frei

, die Vorlesungen an der andern zu besuchen und diese sind ihm dann so anzurechnen, als ob er sie an der Universität besucht hätte, an welcher er immatrikulirt ist. — Das zweite Gesetz betrifft die Eröffnung eines Nachtrags kredits für das Unterrichtsministerium im Betrage von 23.000 Gulden. Im Motivenbericht wird gesagt, daß die Regierung zur neuen Einrichtung der Prager Universität, abgesehen von der Bewilligung der Geldmittel, der Mitwirkung der gesetzgebenden Faktoren nicht bedürfe. Der Gesetzentwurf

habe nur zum Zweck, einige spezielle Fragen, welche sich der Regelung im admini strativen Weg entziehen, im Wege der Gesetzgebung zu ordnen. Die Prager Universität ist theils an sich, theils in ihren Fakul täten Trägerin von Privatrechten. In Folge der neuen Ein richtung treten nun an Stelle der bisher bestandenen Einen juristischen Person zwei ihrem Wesen und ihrer Organisation nach getrennte selbständige Ncchtssubjekte, ohne daß von vorne- herein festgestellt wäre, in welcher Weise dieselben als Rechts

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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1904
Umfang: 8
hat sich der akademische Senat zur Versinnbildlichung der gro ßen Errungenschaften, welche die Universität mit der Errichtung der italienischen Fakultät gewon nen hat, zu einer Verfügung ausgerafft, daß öf fentliche Ankündigungen nur in deutscher Sprache, aber mit einer Uebersetzung in der betreffenden Sprache angeschlagen werden können, oder we niger optimistisch ausgedrückt, daß Ankündigun gen in nichtdeutscher Sprache eine deutsche Ueber setzung beizuschließen sei. Um diese Verfügung zu verhöhnen

und eine Verhöhnung seiner Ver fügung beabsichtigt war. Nur der derzeitige Rektor der Universität scheint von dieser Absicht nichts gemerkt zu haben, denn auf dem ulkigen Anschläge prangt zum Zeugnis, daß den Herren Italienern ihr Witz gut gelungen ist, die Unterschrift Seiner Magnifizenz. Heute morgens war der Zettel samt der Anschlagtafel verschwunden. Wahrscheinlich haben sich deutsche Studenten ge schämt, daß der Rektor magnificus einer deutschen Universität mit sich und seiner Würde solchen Spott treiben

läßt. In derselben Nummer, in der das klerikale Blatt berichtet, wie trefflich sich die italienischen Stu denten auf der deutschen Universität amüsieren, richtet es eine Warnung vor den Folgen von Skandalen und Unruhen an die — Deutschen, in dem es behauptet, daß deutsche Studenten aus Furcht ein Semester zu verlieren, die Inns brucker Universität verlassen hätten. So werde durch die verbohrte deutschnationale Agitation Innsbruck materiell geschädigt. Die Stimmen, die erst kürzlich deni

, ist an unse rer Universität noch kein Aufschluß zu.Erhalten. Wenn es wirklich wahr wäre, daß einzelne deut sche Studenten ihre Universität im Stiche ge lassen und sich in die Büsche geschlagen hätten, so würde die Stadt das wohl noch zu ertragen vermögen und die biederen Spießer, die sich da durch an ihrer Tasche bedroht fühlen, können sich ja an den Italienern schadlos halteü, die aus demselben Grundel, aus dem sich einzelne deutsche Studenten drücken wollen, die Losung des tudti ad Innsbruck ausgegeben

haben und den Besuch ihrer Fakultät zur nationalen Ehrenpflicht machen. Trotzdem bliebe jedoch ohne Zweifel die Vermin derung der deutschen Studentenzahl, wenn sie wahr wäre (was doch hoffentlich bald zu erfah ren sein wird) eine- beklagenswerte Erscheinung. Aber wer wäre schuld daran? Hat man uns denn nicht gesagt, daß die selbständige italienische Fa kultät in Innsbruck errichtet werde!» müsse, damit Ruhe und Frieden in bei; Universität einziehe? Ist also wirklich dieser Zweck so schlecht erreicht worden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
der deutschnationalen Studentenschaft stehen." Der Grazer Bauernsturm findet auch in Krei sen der christlichsozialen Abgeordneten nicht all gemeine Zustimmung, und man spricht von einer Bewegung, die darauf abzielt, eine Separierung vom konservativen Flügel der Partei herbeizu führen. Die Vorgänge an der Innsbrucker Universität. Der gestrige Abend verlief ohne weiteren Zwi schenfall. Um! 6 Uhr fand beim „Grauen Bären" eine Vollversammlung der freiheitlichen Studen tenschaft statt, bei welcher die Situation beraten

wurde und die italienischen und kroatischen Stu denten ihre Solidarität mit den Deutschfreiheit lichen erklärten. Nach der Versammlung begaben sich die Studenten zu einem Demonstrationsbum mel in die Maria - Therefienstraße. Die freiheitlichen Studenten hatten in ihrer gestrigen Vollversammlung die Parole ausge geben, sich heute schon um 6 Uhr morgens vor der Universität einzufinden, um einen ähnlichen Eewaltstreich, wie er gestern von den Klerikalen verübt wurde, abwehren zu können. Sammel punkt

der freiheitlichen Studenten war das gegen über der Universität liegende Hotel „Grauer Bär", wo sie sich bis Vs7 Uhr früh vollzählig ver sammelt hatten. Einzelne Gruppen begaben sich um diese Zeit vor die Universität. Von den Klerikalen bemerkte man nur ab und zu einen, der dann über die Vorgänge seinen Gesinnungs genossen im „Akademikerhaus" Bericht erstattete. Beide Teile hatten einen regelrechten Kundschaf terdienst organisiert, um über die Situation im anderen Lager unterrichtet zu sein. Vor der Uni versität

war ein größeres Polizeiaufgebot postiert, das jedoch keinen Anlaß, fand, irgendwie 'einzu schreiten. Ohne daß es zu Zwischenfällen ge- kömmen wäre, wurden um 7 Uhr die Tore der Universität geöffnet. Am schwarzen Brett ist eine von gestern da tierte Kundmachung angeschlagen, in der es heißt: „Ter akademische Senat verurteilt auf d a s S ch ä r f st e das gesetz- und ordnungswidrige Vorgehen jenes Teiles der Studentenschaft, wel cher am heutigen Tage die Abhaltung der Vor lesungen unmöglich machte

Provokationen aus akademischen Boden zu garantieren. Der akademische Senat hofft zuversichtlich nicht vergebens den Rechtssinn und das Pflichtgefühl der Herren Studierenden hiemit angerufen zu haben und gibt zu bedenken, daß bei weiteren Unruhen die Schließung der Universität mit ihren, für den einzelnen so schweren Folgen unvermeid lich sein könnte. Der Rektor der k. k. Universität: Rudolf von Scala irr. p. Die Kundmachung wurde von der freiheitlichen Studentenschaft mit Befriedigung ausgenommen. Tie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
Eine Kundgebung des Wiener Rektors. Gestern vormittags wurde in der Aula der Wiener Universität nachstehende Kundmachung des Rektors Hofrates Professors v. Ebner an geschlagen : „Studenten! Entgegen der verbreiteten Mei nung, daß es an der Wiener Universität gestern zu Unruhen gekommen sei und daß speziell die kathol. Verbindungen dortselbst angegriffen wor den seien, muß ich der Wahrheit gemäß feststellen, daß dies nicht der Fall war. Vielmehr sind diese Verbindungen, wie ich mich persönlich

überzeugt habe, vollkommen unbehelligt in die Universität emgezogen, haben dort ihren Bummel ungestört abgehalten und ebenso unbehelligt die Universi tät verlassen. Ueber die Ereignisse, welche sich später außerhalb der Universität zugeiragen ha ben, bin ich nur durch sehr Widerspruchsvolle Zeitungsberichte informiert und daher nicht in der Lage, auszusprechen, wem hiefür die Schuld trifft. Jedenfalls ist die gesamte Studentenschaft meiner Mahnung, die Heiligkeit des akademischen Bodens zu wahren

, gefolgt, und ich spreche ihr hiefür in der Erwartung, daß sie dies auch in Zukunft tun werde, meinen Dank aus. Zugleich benütze ich diesen Anlaß, um den gegen die Universität gerichteten Angriffen, als ob sie die Gleichberechtigung akademischer Bür ger nicht zu wahren verstehe, entschieden zu be gegnen. Sowie die Gleichheit der Staatsbürger auf der gleichen Anwendung der Gesetze beruht, genau so beruht die Gleichheit der akademischen Bürger darauf, daß sie unterschiedslos den wohl erwogenen

w e r d e, daß von der Straße e i n b r e ch e n d e Ban den der Universität Vorschriften diktie rein» in welcher Form sie ihre feierlichen Akte vor nimmt. Ich werde das Meinigs tun, d ?a mit d i e Universitäten für diesen frechen An griff S ü hn e erhalten. Jedenfalls ver lange ich, um solche Schritte mit Erfolg unter nehmen zu können, daß die hiesige Studenten schaft den Vorfall in Graz nicht etwa ihrerseits! Ausgangspunkt von Gewaltakten nimmt. Wir würden uns dadurch gleichfalls ins Unrecht setzen. Der Rektor

der U n i v e r s i t ä t." DerBaueri,sturm auf die Grazer Universität. In Graz zittert die Erregung über den un erhörten Hausfriedensbruch der Klerikalen noch immer nach. Jeder einzelne fühlt sich durch den bru talen Vorstoß betroffen und allgemein ist man der Ansicht, daß sich das ganze Bürgertum zusammen- schließen müsse, um den Terrorismus der Bauern abzuwehren. Wenn die Führer der klerikalen Be legung die Bauern zum offenen Bürgerkrieg mobilisieren lallen, so werden sie das hiesige Bürgertum bereit finden, den Ansturm der Dun

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 18.06.1904
Umfang: 16
werden zu lassen. Wenn vor 40 Jahren, als die Keime zu dem Uebel, dessen Beseitigung nun soviel Kopfzerbrechen macht, gelegt wurden, die Frage gestellt worden wäre: BoÜ man für die paar'Tausend Italiener in Oesterreich eine eigene Universität erstehen lassen, so wäre sie von allen Faktoren, die auf ihre Entscheidung einen 'Einfluß hatten, einstimmig verneint wor den .Und wenn dieselbe Frage heute nochmals injener rein grundsätzlichen Form gestellt wäre, so würde die: Antwort tticht nur von Seite der nationalen

Gegner der Italiener, sondern auch seitens der Vertreter der staat lichen Interessen wiederum nicht anders lauten als Nein: Man mag es in der offiziösen Presse hundertmal als Barbarei verschreien, einem „Kulturvolke" wie den Italienern das Recht aus den Besitz einer Universität bestrei ten zu wollett. Das ist Geschwätz, mit dem die Regierung' ihre Halbheit beschönigen läßt.; Durch die eigenen Taten jedoch beweisen die Regier-- üng und jene sogenannten maßgebenden Kreise, die über ihr stehen

, daß sie selbst dieses Recht nicht anzuerkenNen vermögen. Wenn die Re gierung das Verlangen der Italiener nach einer Universität als erfüllbar ansähe, dann müßte sie es dort erfüllen, wo eine Universität allein dett Aufgaben genügen kann, die ihr durch ihr eigenes Wesen gestellt sind: im kulturellen Mit telpunkte der Nation. Dett österreichischen Ita lienern fehlt ein solches Zentrum und der Platz, den sie eigens für diesen Anlaß als solches bezeichnen, wird von autoritativster Seite als- unmöglich erklärt

. Aber ein klares Ja oder Nein zu sagen und kritische Fragen dadurch zu entscheiden, ist nicht österrei chische Regierungsart. Man geht den „Mittel weg" und macht den Versuch, die italienischen Universitätsansprüche aus fremdnationalem Bo den zu befriedigen. Der Widersinn hat denn glücklich eine jener Einrichtungen hervorge- bracht, die für österreichische Zustände typisch sind, ein Universitätskuriosum, das den Ita lienern für nicht mehr gilt, als kein e Universität und das dem österreichischen Staate

ebensoviel oder mehr Verlegenheit bereitet wie eine wirkliche italienische Universität. Jetzt geht die Regierung daran, dieses bewährte System weiter „anszugestalten". Nach überein stimmenden Meldungen sollen die italienischen Kurse aus dein Körper der Innsbrucker deutschen Universität ausgeschieden und in verselbständigter Form wieder in Innsbruck belassen werden. Getrieben von der' Furcht vor folgenschweren Zusammenstößen tut sie wieder einen Schritt vorwärts, ohne sich Skrupeln zu machen, wohin

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 16.10.1903
Umfang: 12
von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. Innsbruck, Freitag, den 16. Oktober 1903. 38. Jahrgang. rlr. 346. Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. Lchriftleitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 164. Ein Entfcheidimgskampf. Ter Kampf um die deutsche Universität in Innsbruck geht einer ernsten Entscheidung ent gegen. Die von den irredentistischen Hetzern aus gegebene Losung, durch einen allgemeinen Sturm auf unsere deutsche .Hochschule die Gründung einer italienischen

Universität zu erzwingen, hat weit mehr als in früheren Jahren Widerhall in der italienischen Studentenschaft gesunden und von überallher flutet das 'Welschtum in Innsbruck zusammen. Die Zahl der an der Innsbrucker Universität eingeschriebenen Italiener ist schon jetzt gegen die Vorjahre bedeutend gestiegen und aus Graz und Wien kommt die Meldung, daß au den dortigen Universitäten zahlreiche italienische Studenten ihre Abgangszeugnisse verlangt ha ben, um die Reihen ihrer Stammesbrüder in Innsbruck

zu verstärken. Zum erstenmal hat die Losung „Tutti ad Innsbruck" eine tiefere Wir kung geübt, der Gegener sammelt alle Kräfte an dem einen Punkte, wo der entscheidende Vorstoß gemacht werden soll. Der Deutschen in Inns bruck, insbesondere der deutschen Universität harrt ein schwerer Kampf und es ist Zeit, sich für ihn zu rüsten. Was die Welschen tun konnten, um uns herauszufordern und zu reizen, das ha ben sie reichlich getan. Zu den Forderungen, die sich gegen den einheitlich deutschen Charakter

der Universität richten, kommt diesmal noch der verwegene Versuch, die Deutschen Innsbrucks auf ihrem eigenen Grund und Boden durch eine bei spiellos freche Demonstration, die Komödie einer „freien italienischen Universität", zu verhöhnen. Daß die Deutschen den angebotenen Kampf auf nehmen und die Herausforderung gebührend er widern werden, ist eine selbstverständliche Sache der nationalen Pflichterfüllung. Die großen Vor bereitungen, die die Welschen treffen, mahnen die Deutschen, auch auf ihrer Seite

alle Kräfte zusam menzufassen, um den verstärkten 'Angriff mit Er folg abwehren zu können, sie geben aber zugleich die Hoffnung, daß der diesmalige Kampf auch der letzte sein wird. Es ist kein Vergnügen, und insbesondere für die Universität selbst ein trauri ges Verhängnis, daß die Deutschen auf Einla dung der Herren Italiener Jahr für Jahr mit ihnen einen Tanz aufführen müssen, um die Un möglichkeit der Fortdauer des fetzigen Zustandes ön der Innsbrucker Universität zu erweisen. Uns kann es nur recht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 08.07.1892
Umfang: 8
. Die Abgeordneten Burg st aller und Ge nossen richten eine Interpellation an den Handels minister, in welcher die baldige Lösung der Triester Eisenbahnfrage urgirt wird. Der erste Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht des Budgetausschusses über den Antrag der Abgeordneten Graf Stürgkh, Dr. Heilsberg und Ge nossen, betreffend die Berücksichtigung von Erforder nissen der k. k. Universität in Wien, sowie mehrerer anderer Universitäten der Monarchie. Abg. Zucker schildert die ungünstigen baulichen

Verhältnisse der böhmischen Universität in Prag und führt aus, daß aus baupolizeilichen Rücksichten und aus Rücksichten auf die öffentliche Sicherheit Abhilfe dringend ge boten erscheine. Eine besondere Gefahr erblickt Redner in dem knapp daran schließenden Deutschen Landes theater, durch welches im Falle eines Brandes die Universität bedroht erscheine. Die Nähe des Theaters sei überhaupt nicht von Vortheil für die Universität. Es werden dort auch Musikproben abgehalten

. Es könnte ja auch sein, daß die Ankleidezimmer der Damen oder leichtgeschürzten Ballerinnen in den Tract gegenüber der Universität verlegt werden, wo durch eine wechselseitige Berufsstörung stattfinden könnte, und es ist nicht nothwendig, daß man aus den Fenstern gegenseitig correspondiren kann. Abg. Luzzatto beklagt es, daß die italienische' Nation noch immer keine Universität habe. Wir werden, sagt er, als ein feindliches, occupirtes Land behandelt, und Bosnien und die Herzegowina ist viel besser daran. Er bittet, der aus allen Gebieten

argbedrängten Stadt Triest zu Hilfe zu kommen, ehe es zu spät sei. Abg. Seichert erklärt, nicht für die Vorlage stimmen zu können, da zur Erweiterung der mit so großem Luxus erbauten Wiener Universität und anderer Universitäten ein Credit von acht Millionen beansprucht werde, während man für die Reactivirung der mährischen Universität bis jetzt das nöthige g enitlcton Das arme Ding. Novelle von F. von Kapff-Essenther. (Schluß.) Während Camillo mit einem Patienten con- ferirte, hatte sich Hertha

! Es war denn doch zu furchtbar, heute so das Heim zu verlassen, welches sie vor Jahresfrist in triumphirender Glückseligkeit bezogen hatte. Und während sie einige sinnlos eingepackte Stücke wieder aus der Tasche warf, hörte sie draußen den Schritt ihres Mannes. Vor der Thür hielt er einen Moment inne — er schien sich zu bedenken. Aber er kam doch, vielleicht, um sie zu versöhnen, Innsbruck, Freitag, 8. Juli 1892. Kleingeld nicht aufbringen will. Er ersucht um Reactivirung der mährischen Universität. Abg. Dr. Masaryk

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 28.01.1886
Umfang: 4
, im Namen und Auftrag seiner Ge sinnungsgenossen die an der hiesigen Universität herrschenden Misstände zu besprechen, welchen gegen über der Landtag nicht mehr länger schweigen dürfe. Er spreche nicht gegen, sondern zur (sie!) Uni versität. Er sei nie ein Gegner der Universität gewesen, sei es heute nicht, könne sich aber auch nicht abhalten lassen, auf Misstände hinzuweisen, deren Entfernung nur zum Vortheile der Universität ge reichen würde; er rufe der Hochschule auch heute ein tioreat, crescat

! entgegen. Als im Landtage die Verhandlungen über die Errichtung der medizinischen Fakultät und der Sicherstellung des Bestandes derselben stattfanden, war der Berichterstatter der damalige Universitäts-Rektor, ein Professor der Theologie. Von diesem wurde die Errichtung der medizinischen Fakultät auf das wärmste befürwortet. Die ver vollständigte Universität soll den ärmern Studenten Tirols es ermöglichen, ihre Studien im Lande zu vollenden, um nicht gezwungen zu sein, in einer großen Universitätsstadt

ein elendes Studentenleben zu fristen, Bemittelteren aber soll sie das Studium erleichtern. Die vervollständigte Universität soll eine Leuchte der Wissenschaft sein, und in tausendfacher Weise soll ihr Streben dem Lande zum Nutzen ge reichen. Der heutige Rektor, der Lehrer des katho lischen Kirchenrechts der Universität, werfe die Frage auf, was ist katholisch? und gebe die Antwort: eine „makeria clisp-utabilis". Damit zeige er, dass er von der Bedeutung des kirchlichen Lehramtes, dass er von den Thesen

der katholischen Kirche keine rich tige Anffafsung habe. Die Rede des Hrn. Rektors anlässltch der Schulfrage habe ihrer Form und ihrem Inhalte nach die Mehrheit des Landtages ver letzt. Sie wurde aber von keinem seiner Gesinnungs genossen desavouiert, keiner habe ihm begreiflich gemacht, dass er die Stelle eines Vertreters der Universität mit jener eines extremen Parteimannes verwechsle, dass er dazu beitrage, das freundschaft liche Verhältnis, das bisher zwischen Landtag und Universität bestand, zu gefährden

gebracht. Von Anschauungen, wie sie der Rektor zum Aus druck brackte, geleitet, sei es begreiflich, dass von den drei weltlichen Fakultäten die vierte, eigentlich erste Fakultät, nicht als gleichberechtigt behandelt werde. Sie wurde daher auch schon vor Jahren degradiert. Im Verordnungswege wurde bestimmt, dass der Rektor der Universität nur aus den drei weltlichen Fakultäten zu wählen sei, das Gesetz, welches bestimmt, dass die Rektorswahl der Reihe nach aus einer der vier Fakultäten vorzunehmen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 28.01.1886
Umfang: 4
an der Frohnleichnamsprozession fern. (Lachen links.) Lachen Sie nicht meine Herren, der Kaiser betheiligt sich an dieser Prozession, dessen Stellvertreter in Innsbruck, die Beamten nehmen an ihr Theil, nur die Professoren bleiben ihr kon stant ferne. Sind das kaiserl. Diener, die das Beispiel ihres Herrn nachahmen? Zum Schlüsse stellt der Redner an den Statthalter das dringende Ersuchen, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken, dass die besprochenen Misstände an der Universität sobald als möglich behoben werdeu

. (Bravo rechts.) Rektor: Magn. Dr. Thaner will trotz Heiser keit auf die Vorlesung, die der Hr. Vorredner ihm und den Professoren der Universität zu halten sich verpflichtet gefühlt hat, ein Wort der Erwiederung sprechen und fährt fort: Der Ausgangspunkt der Auslassungen des Hrn. Vorredners ist ja doch meine Wenigkeit. Es wird mir zunr Vorwurf, fast zum Verbrechen gemacht, nicht etwa, dass ich eine Be hauptung aufgestellt habe; das sei ferne von mir in dieser hochansehnlichen Versammlung, die so viele

, wenn es Ihnen ernst ist, mit der Definition, welche „katholisch" nur auf Glaubenswahrheiten bezieht, was ist katholische Universität? Ich weiß wol, dass der Glaube an die Kirche ein Glaubensartikel ist, und dass so die Kinder beten, aber dass sie an eine katholische Universität glauben, das beten die Kinder nicht. Nun wer nicht hören will, für den ist es vergebens zu sprechen, und wenn man ernste Erörterungen mit Hohen abfertigt, m. H., so mag das Ihre Manier sein, meine ist es nicht. Reden

. Wenn Alles katholisch ist, was zn irgend einer Zeit, irgendwo und von irgend wem durch Gunst der Um stände, durch die Majorität, vielleicht auch mit Hilfe der u eltlichen Regierung als katholisch hingestellt, durchgesctzt werden kann, wenn katholisch auch jede katholische Politik ist, dann, m. H., reden sie nicht: „Macht geht vor Recht", dann huldigen Sie dem Grundsätze: Macht geht vor Religion. So viel über das, was mich selber betrifft. Es ist der Universität auch weiter zum Vor wurfe gemacht worden, dass

werden soll Ich kann mir eine solche Er örterung wol denken im kath. Casino, aber dass sie hier geschieht, scheint mir ein sehr gefährliches prae- eelleus, denn wer die Wahlfreiheit in irgend einer Weise angreift, der gräbt sich selbst die Grube. Was dann weiter eine Rede betrifft, die ein Ange höriger der Universität über die Studentenmensuren gehalten hat, so muss ich denn doch darauf Hin weisen, dass ein großer, ein gewaltiger Unterschied besteht zwischen Mensur und Duell. Und so viel auch gegen die Mensuren einzuwenden

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Seite 7 von 20
Datum: 15.12.1907
Umfang: 20
ihn zu einem Baume und fesselten ihn an den Stamm. Vierzig Revolverschüsse vermochten das' Tier nicht vollends zu töten. Den Todesstoß versetzte ihm ein gedien ter Kongöagent mit einer Negerlanze. — An unserer Universität fand heute vor mittags die Immatrikulation für das Schuljahr 1907/8 statt. Der bauliche Zustand der Aula bedingt bekanntlich, daß die Imma trikulation der Studenten in zwei Abteilungen, vorgenommen wird, und zwar erschienen um 6 Uhr die Hörer der theologischen und der medi zinischen Fakultät

begannen an unser Universität die Weihnachtsferien. — An. unserer Universität fand heute die Promotion des Herrn Johann P e s c o l d e- rungg aus Rattenberg zum Doktor der Rechte statt. — Montag den 16. d. Mts. werden die Herren Richard G l ä tz I e aus Windischmatrei und Valentin E v e r s aus Urbach in Hannover zu Doktoren der Rechte promoviert. — Die Weihnachtsferien, die heute an unserer Universität ihren Anfang nahmen, dauern wie alljährlich bis zum 8. Jänner. — An unserer Universität

wird für das Schul jahr 1907/8 ein Operateur-Stipendium mit 630 Kronen an einen in Tiro! geborenen und in einer tirolischen Gemeinde zuständigen Doktor der gesamten Heilkunde verliehen. Gesuche bis 30. ds. Mts. an den Landesausschuß. — Am schwarzen Brett der Universität Hei delberg befindet sich seit einigen Tagen fok gender Anschlag: „Infolge baupolizeilicher An ordnung wird ersucht, den üblichen Gruß vor und nach der Vorlesung zu unterlassen!" — Der „übliche Gruß" ist das Trampeln der Studen ten. Es scheint

also mit der Sicherheit im Hei delberger Universitütsgebäude nicht zum besten bestellt zu sein! — Die Georgia Augusta in Göttingen zählt in diesem Semester 1857 Studierende, 149 Hörerinnen und 72 Hörer. Es ist das die höchste Frequenz, die diese Universität bisher je im Win ter aufzuweisen gehabt hat. — Personalien: Dem Privatdozenten für interne Medizin an der Wiener Universi tät Dr. med. Wolfgang Pauli wurde der Titel eines außerordentlichen Professors verliehen. — Der ordentliche Professor der Pharmakologie

an der Wiener Universität Dr. med. Hans Horst Meyer hat einen Ruf als Nachfolger des Pro fessors Liebreich an die Berliner Universität er halten. — Der Universitätstanzlei-Direttor, Re gierungsrat, Professor für österreichisches Ver waltungsrecht Dr. Karl Brockhausen hat den Titel und Charakter eines ordentlichen Professors erhalten. — Zum außerordentlichen Professor des allgemeinen und österreichischen Staatsrechts an der Czernowitzer Universität wurde der Pri- vatdozent der Universität Graz Dr. jur. Karl

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Seite 2 von 10
Datum: 03.08.1904
Umfang: 10
jetzt nicht mehr zu haben ist. Die Soldaten betteln um Zigaretten; der Schreiber des Briefes richtet die Bitte an den Adressaten, er möge Chinesen durch die japanischen Linien mit am Leibe versteckten Zigaretten schlei chen lassen. Aus Tirol unö Vorarlberg. Rektor Prof. Dr. Grast DrmeUus t. An den Akademischen Senat der Universität Innsbruck sind noch folgende Beileidskundge- bungen gelangt: Ich kann es mir nicht versagen, auf diesem Wege ineine tiefste Trauer über den nahezu un ersetzlichen Verlust

auszudrücken, den unsere Uni versität erlitten hat. Prof. Dr. Löwit. Als Vertreter des beurlaubten Vorstandes be ehrt sich der Unterzeichnete, das tiefste Beileid zu dem schweren Verluste auszusprechen, den unsere Universität und die Wissenschaft durch den Tod des Herrn Rektors Demelius erlitten hat. K. k. Universitäts-Bibliothek in Innsbruck: Karl Unlerkircher, k. k. Kustos. Als Stellvertreter des dz. Rektors der Karl- Franzens-Universität in Graz übermittle ich hiermit namens der letzteren den Ausdruck

des tiefsten Beileides anläßlich des schweren Ver lustes, den Ihre Universität durch den jähen Tod des dz. Rektors Pros. Dr. Demelius er litten hat. Dieser Verlust trifft doppelt schmerz lich in diesem Momente, in welchem der bewähr ten Hand des Verstorbenen die Führung anver traut war für alle jene Schritte, die zur Wahr ung des deutschen Charakters der Universität Innsbruck unternommen werden müssen. Hoch- achtungsvollst ergebenst f. den Rektor: Pros. Dr. L. v. Graf f. Schmerzlich ergriffen

von dem Hinscheiden Sr. Magnifizenz des Herrn Prof. Dr. Ernst Demelius erlaubt sich die k. k. böhmische Karl- Ferdinands-Universität den Ausdruck ihres auf richtigsten Beileides zu übermitteln. Rektorat der k. k. böhmischen Karl-Ferdinands-Universi- tät in Prag. Die gefertigte Direktion bittet, ihr lebhaftes Bedauern über das plötzliche Ableben des Rec tor Magnificus Herrn Professors Dr. Ernst Demelius entgegenznnehmen. Mit dem Ans drucke der vorzüglichsten Hochachtung. Die Direk tion der Wiener-Handels-Akademie

. I. V. H a - nau sek, k. k. Schulrat. Rektor und Senat der Königlichen Friedrich- Wilhelms-Universität zu Berlin bitten den Aka demischen Senat der k. k. Universität Innsbruck, ven Ausdruck ihres aufrichtigsten Beileides aus Anlaß des großen und außergewöhnlich schwe ren Verlustes, den die Universität Innsbruck durch den in kräftigsten Lebensjahren erfolgten Tod ihres derzeitigen Rector Magnisicus, des hochverdienten Juristen Professor Dr. Ernst Demelius erlitten hat, entgegennehmen Zu wol len. Frhr

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