der Anwesenden machte den Vor schlag, man solle die damals noch lebende letzte Magd des Dichters, Klara Guntelwerner, herbeiholen und von ihr Auskunft verlangen. Die Magd, steinalt und schwerhörig, kam; man fragte sie mancher lei, zuletzt, ob Lessing geraucht habe. Sie besann sich eine weile, dann versicherte sie: „Nee, dat weet ick nich, aber sa veel weet ick, he havve nist, he wußte nist un he dogte nist." Eine englische Laune. Zu Lord Lhesterfield kam einst sein Schneider und überreichte ihm eine Rechnung
, die ziemlich hoch gestellt war. Als Lhesterfield solche durchging und der Schneider indessen vor ihm stand, machte der Lord im Stillen die Bemerkung, daß der Schneider der häßlichste Mensch sei, den er in seinem Leben gesehen habe. Lhesterfield schlug die Rech nung zusammen und gab sie dem andern mit den Worten zurück: „hier habt Ihr Lure Rechnung wieder, ich bezahle Luch nicht eher, als bis ihr mir jemand bringt, der noch garstiger ist, als Ihr seid. Alsdann aber sollt Ihr Euer Geld bei Schilling
und Pence erhalten!" Der Schneider, seiner Schwäche, oder viel mehr seiner Stärke sich bewußt, bat flehentlich, ihn dieser Bedin gung zu überheben; denn es würde sehr schwer fallen, so meinte er selbst, einen garstigeren Burschen aufzutreiben. Der Lord hingegen erwiderte, daß er auf seinem verlangen beharre, und fügte hinzu: „Entweder Ihr bringt mir einen Menschen, der Luch übertrifft, oder Ihr bekommt ohne Klage keinen Schilling von mir. Das , ckrcricht aber möchte leicht auf dis ZlTeimiua
- / 2 ec^ Clt - etlDas 3 U teuer augesetzt." — rNit bP'f b"bct fd 7 r.d ? der- Schneider betrübt nach fjauf®. verNaäen .^!? £orö in feinem Falle, denn er fürchtete, seinen besten Ku^J'V* 3 U verlieren. Zugleich rvcrr ihm aber auch Lhestei fieir^ sinn bekannt, die Summe bedeutend, und der Schneider- Geld. Lr klagte die unglückliche Grille des Lords seiner Frau, seinen Gesellen, seinen Nachbarn. Diese schlugen ihm nun zwar viele Leute vor, mußten am Ende aber immer gestehen, er sei — leider! noch häßlicher
, als sie alle. Endlich besann sich einer seiner Freunde curf den Theaterdirektor in London. Der Schneider erkundigte sich und von allen Seiten ward ihm bestätigt, der Theaterdirektor sei unstreitbar der häßlichste Mensch der Hauptstadt. Allein jetzt trat ein neuer, schwieriger Punkt ein. Unter welchem Vorwände sollte dieser Mann in das Haus des Lords gelockt werden? Doch, da nur erst die größte Schwierigkeit gehoben war, nämlich, da wirklich ein Geschöpf, das den Schneider an Häßlichkeit übertraf, in London