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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 10 von 12
Datum: 15.09.1903
Umfang: 12
„Wer sagt das! Du lügst, alte Eule!" schrie Pietro sie an. Fortunata kicherte und drohte mit der welken Faust. „Weis; za jedes Kind, brauchst nicht so zu schreien. Hast von Sizilien weggemußt, weil Du Herrn Ercoles Vater —" sie sah ihn lauernd mit ihren rotgeränderten Augen an —. „Willst Du schweigen, infame alte Hexe!" keuchte er und sah sich scheu um. „Hast es doch nicht selbst getan! Und zum Danke lassen sie Dich halb verhungern und ein Fremder muß Deinen Francesco losbitten", sagte

sie hämisch mit bösem Lachen. „Habe es ihm auch vergolten. Keine Frucht fehlt im Garten, ich hätte jeden, der es gewagt, selbst am Tore ausgehängt!" Die 'öUtc warf ihm einen zornigen Blick zu, das eben verzieh sie ihm nicht. Von neuem brachte sie das Ge spräch auf Ercole und Dona Teresa, Pietro wich aus, wurde böse, grob; sie fragte weiter, bis er endlich wütend sagte: „Wenn Dich Herr Villano hörte. Du hättest die Sonue zum letztenmal gesehen!" „In, aber Herr Villano hört es nicht, er ist in Sorrent

," schrie Fortunata giftig und fuchtelte wild mit ihren Händen herum, als möchte sie ihn damit anpacken und schütteln, wenn nicht schlimmeres. „Kannst gehen und brauchst nicht wieder zu kommen!" „Auch gut," versetzte Pietro und wendete sich zum gehen. „Wo ist Lippone?" „Was geht mich der Bengel an!" keifte das alte Weib. „Läuft in der Welt herum, läßt mich verhungern. Ich könnte sterben und verderben, keines fragt nach mir. lind kommt einer, so ist es, um mich zu ärgern, daß mir die Galle überläust

. Nicht einen Fisch hast Du mir ge bracht seit Wochen —." Pietro zuckle mit den Achseln. „Für Dein Schimpfen und Zanken, ja wohl. Schicke Lippone danach, willst Du einen, mir ist der Weg zu weit hierher." Damit ging er ohne Abschiedsgruß hinweg und die Alte legte ihren mit einem grcllrotem Tuche geschmückten grauen Kopf zurück an die grünen Ranken, gähnte und schloß die Augen. Pietro stieg nach dem Strande hinab, wo er Netze aufnahm und wciterging. Sie zankten sich immer, die beiden Alten

ich ihm folgen. Der alte Pietro soll nicht umsonst gesprochen haben, deshalb bin ich gekonrmen, das mußte ich wissen." „Meinst Du, Herr Villano wisse von Gismonda, wo sie ist?" fragte die Alte. Er zuckte mit den Achselrr. „Er weiß, wo der Gras ist, das ist mir genug. Aber sie hat mich lieb." Das alte braune Weib lachte verächtlich auf. „Sind alle gleich, alle! Eine hübsche Fratze macht sie alle zum Narren. Bist nicht klüger als die andern. Hättet ihr die schöne junge Dame in der Teufelsschlucht gelassen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 18.11.1902
Umfang: 8
Dörfer des Fersentales deutsche Schulen be sitzen. Mit diesen Worten sprach der Kurat nur int Sinne fast der ganzen Bevölkerung Eich bergs. Die Trienter chauvinistisch-welsche Presse aber findet es für angezeigt, hierüber ihre arm seligen Witze zu machen. Weder auf solche noch auf andere Weise werden indessen die Trienter Jrredentisten - Häuptlinge das ihnen so unbe- unbequeme Fersentaler Deutschtum aus der Welt schaffen. Kleine Chronik. (M a s c a g n i.) Wie wir schon berichteten, wurde Pietro

Erlebnisse in Amerika erfährt die „Zeit" aus berufenster Quelle, daß der junge Komponist sich feine mannigfachen Tri bulationen selbst zuzufchreiben ha't. Herr Pietro ist in ganz abnormalem Maße „stützköpfig", ist von feinem eigenen Werte so sehr eingenommen, daß die Sache fast an „Cäsarenwahnwitz" grenzt, und wird in seinem krankhaften Selbstbewußtsein und den daraus entspringenden Ansprüchen an feine Jmpresarii, die Theateragenten Mittenthal Brothers und Kronberg, von seiner jungen Frau bestärkt

, welche nicht von feiner Seite weicht, selbst in den Proben. hinter ihm sitzt, die persönlich in die Proben eingreift, das Orchester durch ihren Gatten die gleichen Stellen zehnmal wiederholen läßt, bis sie damit zufrieden ist — Frau Mas cagni ist der Schrecken des Orchesters, der Sänger und hauptsächlich der weiblichen Mitglieder der Truppe. Herr Pietro glaubte, er könne den Amerikaner das bieten, was er sich den Lands leuten in der Heimat gegenüber erlaubt, und mit gleicher bis zur Unverfrorenheit gehender Non

chalance behandelte er auch seine „Unternehmer", die ihr schweres Geld zufetzten — bis ihnen, mit dem Geldbeutel, auch die Geduld riß. Nicht einmal Moriz Grau, der den Newyorkern doch ein Ensemble bietet, das sich aus der Melba, Calve, Nordica, Schumann - Heintz, Jean und Edouard de Reszke, Planyon u. s. w. zufammen- setzt, würde es gewagt haben, sein Publikum so en cannaille zu behandeln, wie Pietro Mascagni es mit seiner Truppe tat, die sich aus halb aus-, halb noch nicht eingesungenen „Künstlern

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 17 von 20
Datum: 26.09.1903
Umfang: 20
wird, unter welchem Vorwände es auch sei!" rief Laveggi entrüstet aus. „Pietro, ich verlange, daß Tu mir beistehst." _ Blitzschnell war alles vor sich gegangen, und höhnisch auflachend hatte der Graf sich mit einenr schnellen Schritt aus dem Handbereiche seines Verfolgers gebracht, hob den Revolver und mit den Worten: „So nimm das als meinen Dank!" gab er einen Schuß auf Girolamo ab, der ihnr die Brust durchbohrte. Er warf beide Arme in die Luft, drehte sich um und fiel mit einem röchelnden Schrei zu Boden

. „Niederträchtiger Hund, infamer Mörder!" schrie der alte Pietro, doch ehe sich seine Hand gegen den Grafen erheben konnte, hatte des andern Dolch di Boyn fest und sicher getroffen. Schwer sank er nieder, bat wimmernd um Gnade und versprach alles, was er besaß, für fein Leben .. . Laut aufheulend trieb der Wind die schäumenden Wogen hoch auf den Strand, eine Möwe kreischte, sonst blieb es ganz still, nur in der Ferne verhallte das Rollen der Räder . . . Spät in der Nacht pochte es an die Hütte der alten

Fortunata, die murrend und scheltend nur ruuvillig öffnete. Villano lag von Schmerzen und Fieberträumen geplagt m unruhigem Schlummer auf dem armseligen Bette. Pietro und ein Fremder, der sogleich wieder verschwand, trugen Men Mann herein und legten ihn neben den Kranken. Er erwachte. „Was wollt Ihr? Laßt mich in Ruhe!" stöhnte er. „Pietro, Elender, wer ist das?" „Herr und wiener gehören zusammen." Pietro schlug den Mantel- uagen zurück, der das Gesicht des Hereingetragenen oeate, - ■ - nt i'ei >vo jer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 23.11.1904
Umfang: 8
. Der Wirt brachte ihm das Verlangte, ^ wobei er neugierig die Frage tat: „Ihr habt. wohl eine weite Reise gehabt, Freund?" „Ja," rückte Fabio, „war eine gute Weile fort. Wie steht's hier mit der Cholera?" „Schlimm, schlimm!" erwiderte Pietro in melancholischem Ton. „Tie Menschen sterben wie die Fliegen. Erst ; gestern — wer hätte das gemacht!" Er stieß einen tiefen ! Sertfzer aus unb schaute noch trübseliger drein. „Nun — was geschah denn gestern?" „Habt Ihr von dem reichen Grafen Romani gehört

, mit sichtlicher Spannung. „Ich spreche von dem ehrwürdigen Mönch, der der: Grasen hierher brachte. Er ahnte nicht, wie bald auch . an ihn die Reihe kommen würde." .Ist er tot?" j Pietro nickte seufzend. „Ich glaube, er hat sich die ! Cholera bei den Grafen geholt, denn er pflegte ihn und briete bis zuletzt neben ihm. Dann besprengte er ihn mit Weihwasser, nahm die Uhr und den Riirg des Toter: und trug die Sachen in die Villa, um sie der jungen Gräfir: s abzngeben urrd ihr nritzuteilen, auf welche Weise

ihr Gatte starb." — „Hat sie sich sehr erschreckt?" fragte Fabio, alle Vorsicht vergessend. „Woher soll ich das wissen?" gab Pietro achselznckend zurück. „Bruder Cipriano sagte nichts, mrr das; sie ohn mächtig geworden sei. Aber das rvill nichts heißen, — die Weiber fallen so leicht in Ohnmacht, — manchmal vor einer Maus. Der gute Cipriano bestattete iwch den i Grafen, und dann wurde er selbst von der Seuche ergriffen. Heute früh ist er gestorben, — Friede seiner 1 Asche! Ach, er war ein heiliger Mann

er sich an den Wirt, nachden: er seine Mahlzeit beendet hatte. „Gebt mir, was Ihr wollt!" erwiderte Pietro. „Ich verlarrge nie viel von den Fischern, weil die heiligen Apostel and) Fischer waren, aber die Zeiten sind schecht; man kanrr sich karun durchschlagen." Fabio reichte ihm ein Geldstück, schüttelte ihm freundlich die Hand und verließ das Wirtshaus, den Rest des Tages in entlegenen Straßen umherwandernd, voll Ungeduld ben Abend erwartend, der ihn wieder in sein Heim, zu Weib und Kind, zu Glück und Liebe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1903
Umfang: 8
wollte nicht von Kandidatur und Pontifikat wissen. So gingen die Gegner Pgmpollas sehr gespalten in den dritten Wahl- gqng am Sonntag früh, der denn auch ein sehr drohendes Resultat ergab: Rampolla steigt auf 29 Stimmen, Sarto erhält nur 10, andere blei- HW bei Vannutelli; Di Pietro steigt, die Freunde des bisherigen Staatssekretärs hoffen schon auf ipep Sieg. ... Kg,Ml Mn jenes äußere Moment eingetreten sein,, von dem hrute.die Rede ist, ohne daß man fehle Richtigkeit int einzelnen prüfen kann. In Mer Depesche

27, Rampolla 24 Stimmen, elf zersplitterten sich auf Gotti, Ti Pietro Und Capecelatro. Abermals versuchte man nun, die drei Leiter der Rampolla-Gruppe, Tri- pepi, Franeica-Nava und Portanova, zugunsten Sartos umzustimmen. Einer von ihnen ließ das unvorsichtige Wort fallen: Wir bleiben bei Ram polla und wenn es einen Monat dauert. Das wurde benutzt und erschreckte nicht wenige. Auch wirkte die Verschlimmerung im Befinden des spa nischen Kardinals Herrero sehr deprimierend. Man fürchtet

, daß er eine Wahl annehmen werde. Man erreichte auch, daß der alte Di Pietro seine paar engeren Freunde bat, von einer Fortsetzung der platonischen Stimmabgabe für ihn abzusehen. Und so kam der siebente Wahlgang und brachte den vollen Erfolg. Es erhielt: Sarto 50 Stimmen, Rampolla 10 Stimmen, Gotti 2 Stimmen. Sarto hatte also 8 Stimmen mehr als erfor derlich war. Für Gotti hatten Sarto selbst und Rampolla gestimmt. Als die 10 Rampollaschen Stimmen betrachtet man diejenigen der Kardi näle Tripepi, Franeica-Näva

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 31.08.1880
Umfang: 4
, des Königs der deutschen Geige, wie ihn Seb. Ruf nennt, zu feiern und die Erinnerung an den Schöpfer jener Wundergcigen, die weltberühmt sind, auch im Volke wach zu erhalten. (Ein Tobsüchtiger.) In Trient ereignete sich am vorigen Mittwoch eine traurige Famtlien-Szene. Ein junger Mann im Alter von 18 Jahren Namens Pietro Cescatti, welcher schon im vorigen Jahre wegen Tobsucht in das dortige Spital überliefert, später aber freigelaffen wurde, kam wieder in das elterliche Haus zu seiner Mutter

, einer 41 Jahre alten Witwe und seiner beiden Geschwister Virginia und Luigi zurück. Später, namentlich in den letzten Tagen, bemerkte man an ihm wieder Spuren von Geisteszerrüttung, stets war er wieder von der Furcht gepeinigt, man werde ihn wieder in das Spital zurücksühren oder gar um bringen. Er rüstete sich zu seiner Vertheidigung mit allerlei Waffen aus: mit Steinen, Steinmetz-Instrumenten, einem Schwert und sonstigen W.rkzeugen. Am Mittwoch Abends um 10 Uhr stürzte Pietro aus dem anstoßenden Zimmer

auf seine Mutter, überfiel sie in aller Wuth und schlug st?, wahrscheinlich mit einem Stein, zu wiederholten Malen und mit voller Kraft auf den Kopf, bis die Hirnschale eingeschlagen war, so daß sie in Folge dieser und anderer Kontusionen in wenigen Minuten den Geist ausgab. Auf das Geschrei der Geschwister eilten die Nachbarn, sowie ein Sicherheitswachmann herbei, aber der mit Stilet und Hacke bewaffnete Pietro^widersetzte sich, und es gelang ihm sogar, den Sicherheitswachmann zu entwaffnen. Es währte

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Seite 10 von 12
Datum: 24.09.1903
Umfang: 12
wieder mit freurrdlichstem Lächeln riet. Dann wurde der Kranke so wütend, daß sich seine Schmerzen um ein beträchtliches- verschlinrmerten, was Lippone mit grausamer Genugtuung verfolgte. Hin ui:d wieder ließ sich auch der alte Pietro sehen, doch schien seine Unterhaltung noch weniger erfreulich für den an sein Lager Gefesselten zu sein. „Hast Du es Dir endlich überlegt?" fragte Villano eines Abends, als er von Fieberschauern geschüttelt da lag und das Rauschen von Meer und Wind in die Hütte drang, den kleinen Raum

noch unwirtlicher machend. Pietro bewegte verneinend seinen Zeigefinger. „Ich tue es nicht. Er hat meinem Franzesco geholfen, als Ihr mich im Stich ließet; jeden andern, wenn es sein muß, aber ihn: soll nichts geschehen. Ja, hättet Ihr mehr für mich gehabt, als leere Worte, seit ich hier bin. Es ist mir schlecht genug gegangen und Ihr wußtet es ganz gut." Eine Flut von Schiinpfworten, Verwünschungen und Drohungen ergoß sich über das alte Haupt Pietros, die er geduldig aushielt. Worte taten nichtstveh

, augenblicklich war Herr Villano ungefährlich. Seine Beteuerung, den Fischer für seinen Ungehorsam später büßen zu lassen, störte des Alten Gleichmut ebensowenig. Uni die Zukunft .sich Sorge machen, war ein undankbares Geschäft. Ebenso vergeblich hatte Villano den alten Mann h auftragt, in Sorrent Nachricht von seinem Unfälle für di Boyn niederzulegen. Ter Verwundete traute Pietro nicht mehr, aber er bekam ja keinen andern Menschen zu sehen. Höchstens die alte Fortunata, die er nur mit Verdruß und Widerwillen

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