, während Sie der Gegenwart leben sollten, die Rechte an Sie hat, und mit Ihrer jungen Kraft viel Schönes und Nutzbringendes wirken könnten. Und dann, wären Sie wirklich so ohne jede Autoreneitelkeit, daß es Sie nicht schmeichelte, Ihres Ver legers beste Zugkraft zu sein? Sie werden doch ihn und Ihre eifrigen Leser und Bewunderer nicht schmöde im <-lich lassen wollen," schloß Luise mit einem auf munternden Lächeln. „Ach!" Marion hob in müder Abwehr die Hand. „Ob nicht hundert Federn darauf warten
, daß ich die meine niederlege? Was verhaft mir denn zu dem bißchen Bekanntsein? — Zufall — Glück. Die leichtflüssige natur- rvahre Schilderung unserer interessanten Reisen machte mich zur beliebten Schriftstellerin, ich weiß nicht wie." „Oho, Sie wollen sagen, eine geistvolle Auffassung, von glänzendem Stile getragen, macht Ihre charakte- cistischen Reiseskizzen so eigenartig packend, daß sie förmlich verschlungen werden." „Luise, mit dieser fürchterlichen Schmeichelei fallen Sie ;anz aus der Rolle. Strengen
Sie sich nicht weiter an, ch weiß genau, mein leicht errungener Ruhm überdauert acht den Tag. Ich weiß auch, woran es mir fehlt. Die scharfe Analyse, die strenge Logik, welche zum Beispiel Ihre Schriften so bemerkenswert auszeichuen, gehen mir völlig ab. Ich schreibe eben nur Frauenbücher." „Und jeder liest, nein, verschlingt dies amüsante Ge plauder, während der meinen Bestimmung schtießlich die Makulatur ist." „Aber, Luise, und Ihr neuestes Buch ist nicht nur viel verbreitet, sondern auch brillant kritisiert worden
. Sie verlangen eben denkende Leser; und nun ist den dummen Menschen endlich ein Licht aufgegaugen, das Sie und Ihr großes Können hell umstrahlt." ..Abendsonne," meinte Luise ruhig. „Sie glänzt, aber sie wärmt nicht mehr. Doch für solch einen letzten schönen Schein, ist man dankbar, wenn man lebenslang im Dunkel stand." „Was reden Sie da? Ist es denn überhaupt schon Albend für Sie geworden? Sie mögen noch lauge im Lichte wirken, die Zeit der Ruhe ist wahrlich noch lauge aicht für Sie gekominen." „Sie wissen
lieblich zu trösten, meine gute Marion", agle die bereits leicht ergraute Luise mit leisem Lächeln. „?td) will *£ mir auch gern gefallen lassen, soseru Sie mtrt; min aud; noch mit gutem Beispiele anfeuern lootlen. Wir werden also um die Wette arbeiten, wie?" „Luise, Sie haben eine merkwürdige Art, einen zu zwingen," drohte Marion. „Indes, Sie sind im Recht, zudeni mein guter Mann mir diese Beschäftigung vor nehmlich in der Voraussetzung erschloß, sie möge meiner Vereiusanmug dereinst eine hilfreiche