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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1895
Umfang: 6
Scat ver sammelt. Ein Paar Damen leisteten Frau Mit scherlich Gesellschaft. Unter denselben eine junge, hübsche Witwe, die einzige Frau, mit der Mit scherlich entschieden unartig war und die er wieder holt uns gegenüber als gespreitzt und unausstehlich bezeichnet hatte Da naht das Verhängniß. Es klingelt. Welche Ueberraschung, ganz unerwartet tritt Freund Langbein ein, umarmt unseren Julius und stürzt sich dann noch überraschender auf die unausstehliche, junge Witwe, küßt ihr wiederholt die Hand

Wink, der einer Katharina von Rußland alle Ehre gemacht hätte, in das Nebenzimmer. Uns aber blieb die an genehme Mission, Herrn Langbein über das pein liche Mißverständniß aufzuklären. Als ich am nächsten Morgen zu Julius kam, um mich nach dem Aus gang der so dramatisch begonnenen Scene zwischen ihm und seiner Frau zu erkundigen, fand ich ihn mit allerhand Streifen schwarzen, englischen Pflasters bedeckt. Er glich auf ein Haar einem Studenten, der von einer Paukerei mit ein Paar tüchtigen Schmissen

heimgekehrt war. „Wie siehst Du denn aus?" begann ich. „Du scheinst diesmal mit dem Pantoffel in sihr nahe und unangenehme Berührung gekommen zu sein." „Unsinn," rief Julius ärgerlich, „ich habe meiner Frau heule Morgen geholfen Gardinen aufhängen, und da bin ich eben von der Leiter gefallen und habe mir das Gesicht zerkratzt." „So, so", brummte ich, „also Deine Frau hat es Dir nicht einmal übel genommen, daß Du Deine Geschäftsreise in Gemeinschaft mit der unausstehlichen Wittwe gemacht hast

." „Was bildest Du Dir ein," sagte Julius, mit seinem gewissen Lächeln, „meine Frau hat mich ja selbst darum gebeten, daß ich diese widerwärtige Person mitnehme. Es hat mir Ueberwindung genug gekostet, diesmal dem Wunsche meiner Frau Nach kommen zu müssen." Für diesmal war Julius wenigstens vor der öffentlichen Meinung gerechtfertigt, aber ein feind liches Geschick sollte ihm noch übler mitspielen. Lang bein war abgereist, Frau Mitscherlich hatte sich scheinbar beruhigt, als der Postbote ein Zollstück Fürst

ergab das Scrutinium folgendes Resultat: Abgegeben wurden bei der Wahl des Präsidenten 353 Stimmen. Hievon entfielen auf Desider v. S z i l a g y i 207, auf Julius I u st h 141 Stimmen, je eine Stimme auf Albert v. Ber- zeviczy, Rudolf Pantocsek und Thomas Pechy; zwei Stimmzettel blieben leer. Hiemit erscheint Desider v. Szilagyi mit einer Majorität von 66 Stimmen zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt. Bei der Wahl des Vicepräsidenten wurden 366 Stimmen abgegeben. Davon entfielen 214

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 03.08.1894
Umfang: 6
Alex, wenn Sie meinen Gatten ein bischen im Auge behalten. Sie wissen, wie un endlich große Stücke ich auf Ihren Charakter halte, und ich schätze mich wirklich glücklich, jetzt einen solchen erprobten guten Freund an Julius' Seite zu wissen. Ich wünsche nicht, daß Sie ihm nach in der Richtung der Herstellung der Reichseinheit auf dem Gebiete Ungarns und Siebenbürgens be deutet. Bisher ist nämlich jenseits des Königssteiqes die österreichische Strafproceßordnung und im Ver

spüren, aber berichten Sie mir Alles, was er thut | daß Julius, Resi und ich während Ihrer Abwesen- und sagt Die Brust. von Selbstgefühl geschwellt, begab ich mich in Ihre Wohnung, um zu erfahren, was Julius thut und sagt. Es war erst zwölf Uhr mittags, demzufolge traf ich ihn in der Badewanne, behaglich pritschelnd und das Leitmotiv der neuesten Orpheum- operette vor sich hinpfeifend. Ich zog mich daher in Euren Alkoven zurück — allwo Julius gegenwärtig seine Gäste zu empfangen pflegt — und begann

, wollen Sie im Principe des „divide et impera" uns einen gegen den andern hetzen. Meine Gnädige! Seien Sie beruhigt. Die Coalition wird nie perfect werden, denn zwischen Resi und Julius einestheils und Julius und mir anderntheils sind solche Gegensätze aufgetaucht, die bis zum Herbste kaum auszugleichen sein dürften. Die Antecedentien dieser für Sie erfreulichen Con- stellation fasse ich in Folgendem zusammen: Resi verlangte vor Kurzem Geld auf weißen Sand, um die Küchentische scheuern zu können. Zehn Gulden

auf weißen Sand. Julius brach auf ^ das erregt aus: „Unverschämtheit! Gestern verspielte ich drei hundert Gulden im Färbel und heute verlangt man von mir zehn Gulden auf weißen Sand. Fünf Gulden gebe ich. Keinen Heller mehr!" Der armen Resi preßte ihr verletztes Ehrgefühl Thränen aus den Augen. Sie concentrirte sich nach unten zur Hausbesorgerin, von wo sie bald darauf die alte Frau als Deputation zu uns mit ihrer De mission sandte. Julius reute seine Leidenschaftlich keit (Julius hat im Grunde

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 04.09.1875
Umfang: 6
. Nur so zu! Das ist der rechte Weg nach Canossa und jenes ominöse Steinchen — es rollt vielleicht von unfern Bergen." Sommerthrater in Pradl. Sonntag, den 5. August. Zwei Vorstellungen. Anfang der ersten Vorstellung Nachmittags halb 3 Uhr. Zum 2. M al: Fortsetzung in -er Beilage. ergriffen hat, daß '?trr der Wunsch, die Lage der Armen erleichtern zu können, mich hier am Ort zurückgehalten hat." Julius erzählte mit wenigen Worten sein Abenteuer und so viel aus der Vergangenheit der Kranken, als er für rarhsam hielt

. „Das ist ja entsetzlich," rief das Mädchen, „die Unglückliche!" Alwine stand auf; eine Idee schien sie zu beschäftigen. Dann auf Julius zutretenv, sagte sie: „Ihnen kann ich es nicht danken, was Sie mir, meiner Tante und meinem Bruder gestern erwiesen; aber erlauben Sie mir, daß ich meine Schuld dadurch abtrage, daß ich mich dieser Frau annehme." „Alwine spricht mir ganz aus der Seele," fügte der Bruder hinzu. „Sie sind ein Engel der Güte," versetzte Julius gerührt; „wollen Sie das Werk der Barmherzigkeit ausführen

, so seien Sie meines tiefsten Dankes versichert. Die Frau verdient es. Jndeß wird es von Nöthen sein, daß ich die Leidende vorab von Ihrem edlen Entschluffe in Kenntniß setze." „Thun Sie das und lasien Sie mich bald wissen, wie die Pflege am besten übernommen wird; mein Zimmer, Alles steht Ihnen zur Disposition." Julius war überglücklich; leichter und freier athmete er auf; einer Verpflichtung, die er freiwillig übernommen, war er auf die schönste Art überhoben. Warm und herzlich drückte er dem edlen

ich Ihnen nicht, sondern Hülfe. Eine edle Dame läßt Sie bitten, Pflege und Ruhe während der Krankheit bei ihr zu genießen. Hier dürfen Sie nicht bleiben ; hier würden Sie alles dessen ent behren müssen, was Sie dort reichlich finden; Sie werden also den Vorschlag nicht zurückweisen." — Helle Thränen traten in die Augen der Kranken und stumm reichte sie Julius ihre Hand. „Edler Mann!" hauchte sie; „es wäre Eigensinn und Thorheit wollte ich das Anerbieten ablehnen, so sehr sich mein Gefühl auch sträubt, Wolthaten anzunehmen

. Ich danke Ihnen." Am Nachmittage desselben Tages aber führte Julius in einem Wagen die arme Frau nach dem Hotel, in welchem Kowalsky wohnte, und überantwortete die Kranke den liebevollsten Händen, denen er die Pflege anvertrauen konnte. — „Ich werde sie pflegen, wie meine Mutter," hatte Alwine gesagt, und Julius wußte, daß das Mädchen Wort halten werde. „Aber bald hoffe Sie auch wieder zu sehen," hatte Alwine hinzugefügt, und mit der festen Zusage war Julius nach der Universität zurückgekehrt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 23.01.1895
Umfang: 6
werde, daher der Landesausschuß be auftragt wird, die betreffenden Gemeinden aufzu fordern, durch rechtsgültige Gemeindevertretungs-Be schlüsse die künftige Erhaltung der ausgeführten Bauten auf eigene Kosten zu übernehmen. Der Landesausschuß wird ermächtigt, den Diur nisten des Landes-Bau- und Culturamtes im Falle von deren nachgewiesenen Qualification bei vor- (Nachdruck verboten.) AlMktöN Mein Freund, der Mormone. Humoreske von Heinrich Norbert. Mein Freund Julius Mitscherlich, Inhaber eines Bazars

mit üppigen Formen, noch immer hübsch und begehrenswerth, trotzdem sie den Vierzigern nahe stand. Sie hatte unseren, um fast zehn Jahre jüngeren Julius zu ihrem Gatten erwählt, nachdem ihr erster in die Gefilde der Seligen hinübergegangen war. Julius war bis dahin erster Commis in dem Geschäft gewesen und böse Zungen behaupteten, daß er dem Herzen seiner jetzigen Gattin und Tyrannin noch zu Lebzeiten des Verstorbenen näher gestanden habe. Julius galt selbstverständlich als das Muster eines Ehemannes

. Dann hatte er jedes Mal als Antwort ein gewisses Lächeln um die Lippen. Ich lernte es erst später verstehen, dieses Lächeln! Außer dem Pantoffel hatte Julius Mitscherlich noch das Unglück, außer mir zwei Freunde zu be sitzen, den einen Herrn Franz Langbein in Wien und den zweiten Herrn Berkowitsch gar in Croatien, im Lande der Puter oder der Indianer, wie man sie dort nennt. Als Mitscherlich nun wieder einmal eine Ge schäftsreise nach dem Süden antrat, gab es noch einen letzten Scat mit Punsch, und dann gaben

wir ihm alle das Geleite auf den Bahnhof. In Wien empfing ihn Freund Langbein und war nicht wenig überrascht, unseren gemeinsamen Freund Julius in Begleitung einer Dame aussteigen zu sehen. „Ohne Zweifel Deine Frau Gemahlin," rief er, „freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen." „Ja," erwiderte Mitscherlich, „ich wollte Dir und Berkowitsch einmal eine rechte Freude machen und habe deshalb meine liebe Frau, mitgebracht." Langbein befand sich bereits im Fieber aufrich tigsten Entzückens über die Gattin

und Zigeunermusik, Wahrsagerinnen, Begegnungen mit Räubern und was dergleichen landesübliche Annehmlichkeiten mehr sind. Eines Abends kam ein gebratener Puter auf den Tisch, groß wie ein Geier, welcher Herrn und Frau Mitscherlich laute Ausrufe der Bewunderung entlockte. Damals ahnte unser guter Julius noch nicht, daß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 03.08.1894
Umfang: 6
des Ihr Gatte erwies sich als guter Menschenkenner Rest zog ihre Demission thatsächlich zurück — „aber nur der Gnädigen zuliebe!" sagte sie. Ein, zwei Tage schritt sie noch mit trotzigem Gesichte durch die Wohnräume, wodurch Julius so nervös wurde, daß er dem Mädchen verbot, die Wohnung zu betreten. Rest kommt dem Befehle peinlich strenge nach, zog sich endgiltig in die Küche zurück, wobei sich Julius recht wohl befindet. Sie hat so nur Unordnung und Staub gemacht mit dem Säubern ... Die Selbständigkeit

, die Julius so neuestens er worben, trägt schon ihre nützlichen Früchte. In jeder Lage weiß er sich zu helfen. So beschlossen wir, zum Beispiel, heute zeitlich morgens rudern zu wollen. Ich schlief deshalb die Nacht bei ihm. Als ich vor dem Schlafengehen — wie sag' ich's nur? Ei was, als ich also ein Nachthemd von ihm begehrte, er widerte Ihr Gatte kurz: „Sie sind alle!" Trotzdem war er nicht in Verlegenheit ... Er brachte zwei sonderbar geschnittene Kleidungsstücke, zwei kleine, weiße Röcke

mit bis an die Ellbogen reichenden Aermeln und einem reichen Spitzenbesatz . . . „Was soll das sein?" frug ich ihn verwundert. „Ein Toilettestück meiner Frau," antwortete triumphirend Ihre süße kleine Goldamsel. Ich schlief sehr gut darinnen, und hoffentlich, meine Gnädige, werden auch Sie noch sehr gut darin schlafen. All das erwähne ich nur zur Illustration der zwischen der Goldamsel und Rest bestehenden Gegen sätzlichkeit. Jetzt aber will ich Ihnen erzählen, warum meine Beziehungen zu Julius erkaltet

und ein Monocle im linken Auge und sprach gerade dem blonden Fräulein Ella, welche das im Bade weilende Fräulein Steiner remplacirt, ernstlich in die Seele. Fräulein Ella mochte die Verspätung sehr pein lich gewesen sein, denn ihr Gesichtchen glühte wie eine Mohnblume, als ich in den Laden trat. Seither geht Julius die Blouse nicht aus dem Sinn. Ich kann versichern, er verfolgt geradezu das Fräulein Ella wegen der Blouse. So waren wir gestern beispielweise in der Arena, als Ihr Gatte in einer Loge Fräulein

ist viel schlanker!" Er vertheidigte seinen Standpunkt — ich den meinen; hieraus entstand ein Wortwechsel und Ihre Goldamsel wurde etwas grob. Aber Julius hat im Grunde ein weiches Herz und beim Souper mochte er seine Aufwallung schon bereut haben, denn er gab mir im Beisein unserer sämmtlichen Freunde in männlicher Weise Genugthuung. Er sagte: „Ich will Dich nicht verletzen und Dir zuliebe erklären, daß ich irren konnte und zugebe, daß meine Gattin schlanker ist als Fräulein Ella." „Es ist gut," sagte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 20.09.1875
Umfang: 4
sind ein Zwillingspaar: es wird Dir nicht unangenehm sein, das Mädchen kennen zu lernen; es besindet sich im anstoßenden Zimmer und erwartet Dich — doch noch Eins, Julius. Bekenne mir offen und ehrlich, hast Du ein Verhältniß mit einem Mädchen hier in der Nähe angeknüpft?" Der Student erröthete. „Wozu diese Frage, Großvater? Ich verstehe Sie nicht." „Du siehst, ich erfahre Alles, — auch den Zweck Deiner Morgenspaziergänge." „Aber wie soll tch dies in Zusammenhang bringen mit. ." Er stockte. „Sieh' selber

zu. — Aber faste Dich. Julius, sei ein Mann, — geh' jetzt." „Sonderbar," murmelte Julius, auf die Thür zuschreitend, „faste Dich, als ob es sonderlichen Muth erforderte, seine Schwe ster zum erstenmale zu begrüßen!" Wenn schon an und für sich der Umstand, einer Person, die durch die Bande deö Blutes mit uns auf's Engste verwandt ist, von deren Dasein wir keine Ahnung hatten, plötzlich und uner- , wartet gegenüber zu treten, ganz geeignet ist, unsere Neugier und unsere Erwartung im höchsten Grade anzuregen

, so war dies bei Julius in noch höherem Maße der Fall, weil ihn die letzten Worte seines Großvaters in seiner Zwillingsschwester etwas ganz Abson derliches anzutreffen vermuthen ließen. Er zögerte unschlüssig einen Moment, ehe er die verhängnißvolle Thür öffnete; dann trat er entschlossen ein. — Das Zimmer war leer. Allein in demselben Augenblicke, als er schon erstaunt um sich blickte, trat von der entgegengesetzten Seite — Barbchen, seine Geliebte, ein. Julius fuhr zurück, die Ueberraschung raubte ihm in dem ersten

Moment die Sprache. Das Mädchen aber eilte auf ihn zu und fchlang leidenschaftlich ihre Arme um seinen Hals. „Barbchen, Du hier? — Wie ist dies möglich? Ich glaubte meine Schwester hier zu treffen!" „Ganz recht, Julius. Deine Schwester bin ich! So finden wir uns wieder!" Vor den Augen des junges Mannes flimmerte und tanzte eö, das ganze Zimmer schien sich in rasendem Wirbel herumzu drehen ; taumelnd sank er auf einen Stuhl. „Julius! Um Gottes Willen, wie Du erbleichest! Sieh'mich nicht so starr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 21.09.1875
Umfang: 4
nicht kompetent, denn von einer derartigen Amts-Instruktion ist auch den eingefleischtesten Aktenwürmern Zrrpsade des Lebens. Original-Erzählung von Wilhelm Koch. (36. Fortsetzung.) „Barbchen," sagte er mit 'unsicherer Stimme, „Du meine Schwester? — Ach, jetzt verstehe ich! — Aber Du hast Dir einen Scherz mit mir erlaubt?" „Es ist Ernst, völliger Ernst, JuliuS; auch mich packte die Entdeckung nicht minder heftig wie Dich. — Wir müssen uns in das Unvermeidliche fügen; eS ist ein seltsames Walten des Geschickes

— die Liebe, die ich bisher Dir zugetragen, sie soll als Schwe sterliebe nicht minder groß sein." Julius schritt einigemal im Zimmer auf und ab; er bedurfte weniger Minuten, um sich zu sammeln, um das Gehörte ganz zu fasten; die Enthüllung war zu seltsam, zu überraschend für sein nichts ahnendes Herz gewesen. Eine Thräne zitterte in seinem Auge, aber er zwang sich zu einem Lächeln. „Jst's möglich," sagte er nach einer Pause, Barbara die Hand reichend, „wunder liche Tücke des Schicksals! Die Geliebte

," versetzte Julius, „eine beffere Schwester hätte ich mir nicht wünschen können, wenn auch eine andere." „Ich sehe, Ihr seid vernünftige Kinder, und das ist brav. — Hier in diesem Manne findest Du Deinen Vater, Julius." Hagedorn reichte seinem Sohne die Hand. „Ich verdiene nicht das Glück Vater solcher Kinder zu sein," sagte er heftig bewegt. „Seien Sie meiner Liebe und Ehrfurcht versichert," versetzte Julius, — „was auch geschehen sein mag, Sie sind mein Vater." So hoch beglückt sich auch der Verirrte

in Gegenwart seiner Kinder fühlte, — es litt ihn nicht länger in ihrer Mitte, das Bewußtsein seiner Schuld trieb ihn von dannen, er bedurfte des Alleinseins und der Ruhe, um sich zu sammeln, — um zu bereuen. Mit dem Versprechen, am Abende zurückzukehren, verließ er hastig das Haus. „Und nun wirst Du begierig sein, Julius, die Verkettung der Umstände kennen zu lernen, deren verwirrte Fäden endlich gelöst werden," nahm die Großmutter das Wort. „Es ist eine traurige, aber nothwendige Pflicht

, daß ich meine Enkel mit dem Schicksale ihrer Mutter bekannt mache." Je mehr aber die Frau den Schleier von dem düstern Bilde hob, um so unruhiger ward Julius. Fragend, erwartungsvoll hieng sein Auge an dem Munde der Sprecherin; gewaltig arbeitete seine Brust, immer schwerer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 19.02.1890
Umfang: 6
Nr. 40 Wvokev Tcrgbkcrtt. Seite 3 den Tod desselben befürchten müsse. Die kräftige Natur! Andrassy's hielt jedoch noch immer Stand. Während der schmerzvollen Krankheit hatte Graf Andrassy in seiner Gemahlin Katharina die aufopferndste Pfle gerin. Die beiden Söhne des Kranken, Theodor und Julius, besuchten denselben zweimal in Abbazia. Während der letzten Wochen gab sich nicht nur in Oesterreich, und zwar in den höchsten Kreisen, gleich wie im Volke, sondern auch im Auslande, in der ganzen

politischen Welt, die innigste Theilnahme für den Grafen kund. Diese Kundgebungen lassen es theilweise ermessen, welche Trauer die Todeskunde überall, und ganz be sonders in Ungarn, Hervorrufen wird. * * * Die gräfliche Familie Andrassy besteht aus einer älteren und einer jüngeren Linie. Julius Andrassy gehörte der älteren Linie an. Per Chef derselben ist der ältere Bruder des Verstorbenen, Graf EManuel Andrassy von Csik-Szent-Kiraly und Kraszna-Horka, der mit einer Gräfin Palffy vermählt ist. Julius

An drassy wurde um zwei Jahre später geboren als der gegenwärtige Chef des Hauses. Der dritte der Brüder Graf Alfred (Aladar), geboren am 16. Febr. 1827, ist erbliches Mitglied der Magnatentafel und seit 1841 mit Leontine Freiin v. Wenkheim vermählt. Graf Julius Andrassy hinterläßt eine Witwe, Gräfin Katharina, geb. Gräfin K e n d e f y von Malom- vi z, und drei Kinder, und zwar zwei Söhne und eine Tochter. Der älteste Sohn, Theodor, geboren 1857, ist der bekannte ungarische Reichsraths-Abgeordnete

und k. und k. Oberlieutenant d. R. des Hußaren-Regi- ments König von Württemberg Nr. 6; er wurde am 27. v. M. zum Vicepräsidenten des ungarischen Ab geordnetenhauses gewählt. Seit 1885 ist er mit Eleonore, geb. Gräfin Zichy-Ferraris, vermählt, welcher Ehe eine Tochter, Ilona, gegenwärtig vier Jahre, entsprossen ist. Die Tochter Andrassy», Ilona, geboren 1858, hat sich im Jahre 1882 in Budapest mit dem k. und k. Gesandtschasts - Attache Ludwig Grafen Batthyany ver mählt. Der zweite Sohn des Verstorbenen, Julius, geboren

1860, ist ungarischer Reichstags-Abgeordneter und k. und k. Lieutenant der Reserve im Hußaren-Re- giment Freiherr v. Edelsheim-Gyulai Nr. 4. Julius Graf Andrassy war Grand von Spanien, Ritter des Ordens vom Goldenen Vließe, Großkreuz des königl. Ungar. St. Stefan-Ordens, Ehrenbailli und Ehren - Großkreuz des sonveränen Malteser - Ordens, k. und k. wirklicher geheimer Rath, General der Ca- vallerie, erbliches Mitglied der ungarischen Magnaten tafel, Mitglied der ungarischen Akademie der Wissen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 13.01.1885
Umfang: 4
. „O um Lilia's willen," flehte sie, „habe Erbar- ben! Mein stolzes, schönes Kind würde die Schmach nicht ertragen! Julius, ich will Dich segnen, Dich für den edelsten Menschen 'halten, wenn Du von meinem Kinde und mir dieses Furchtbarste fernhalten willst!" „Irene hat lange genug unter der Schmach ihrer Geburt gelitten; nun ist an ihr die Reihe, glücklich zu werden," antwortete er kalt. „Vermuthet sie die Wahrheit?" fragte sie ängstlich. „Nein!" erwiederte er kurz. „So braucht sie es niemals zu erfahren

!" rief sie, aufflammend. „Heirate sie, sobald Du kannst, Julius, ziehe mit ihr in ein fremdes Land und laß uns in Frieden weiter leben!" mit trügerischen Vorspiegelungen noch am ehesten Verwirrung anrichten und Anhang finden können, eine sehr stattliche Minderheit gegen die klerikalerseits aufgestellten Kandidaten Front machte und für jene der Liberalen stimmte. Das hatte man nicht erwartet, solch ernstes Symptom wollte beachtet sein, da mußte etwas geschehen, um die klerikale Niederlage

. „Das Vermögen der Stuarts ist es, was Dich lockt? Ich habe schon einmal Deine Ver schwiegenheit mit großen Opfern erkauft. Was forderst Du für Dein ferneres Schweigen?" „Es würde Dir hoch zu stehen kommen!" versetzte er hart. „Kein Preis soll mir zu hoch sein!" flüsterte sie verzweifelt. „Höre mich an, Julius. Du weißt, mein eigenes Vermögen, über das ich vollständiges Recht be sitze, ist dem der Stuarts gleich. Ich will Dir .Alles, Alles opfern, wenn Du das Geheimniß bewahrst und mit Irene weit

von hier sortziehst, so weit, daß sie meinen Pfad nicht wieder kreuzen kann. Du erhältst dasselbe, als wenn Du mein und Lilia's Leben ver nichtetest. Du wirst das Weib Deines Herzens be sitzen, und sie bringt Dir denselben Reichthum, den ihr Vater ihr je hinterlassen könnte. Wenn Du Dich wei gerst, Julius, die Schmach wird der Tod meines ar men Kindes sein! Nimm Alles, was mein ist und heirate Irene so schnell wie möglich, den ersten Augen blick, wo sie einwilligt, und dann tretet Eure Hoch zeitsreise

schickte? Wenn in den Widunis eigene Werbebureaux für klerikale Wähler organisiert werden, wenn sich gewisse Kooperatoren die Füße wund laufen, um die Gewerbetreibenden zur Unterfertigung klerikaler Stimmzettel zu pressen, wenn die ganze klerikale Sippe zu den Waffen gerufen wird, ja wenn die „Topp, ich willige ein!" rief Julius Revington, aufspringend. „Vielleicht handle ich nicht ganz recht an Irene, aber da ich mein Dir gegebenes Wort auf diese Weise auch halten kann, so sei es denn. Ich werde Irene

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Seite 1 von 4
Datum: 19.11.1874
Umfang: 4
nur eine aus vielen zur Beurtheiluug angeführt sein mag. So rügte P. Maresch an den; Direktor, daß einzelne Lehrer ein Gasthaus besuchten, in welchem an Sonntag - Nachmittagen auch Handelsbeflissene anzutreffen wären. Dieser von dem k. k. Landes-Schulinspektor Maresch an den k. k. Landes - Schulrath gerichtete Bericht genügte indessen, um über den bestverleumdeten Schuldirektor Julius Lippert die Disziplinär - Untersuchung zu verhängen. Mittlerweile übernahm die k. k. Regierung die von Julius ^PPert geleitete

zu werden, während an Stelle des Direktors Lippert und zwar noch vor Beendigung der über ihn verhängten Disziplinar-Untersuchung eine andere Lehr kraft zum Direktor der Anstalt ernannt wurde. Eine hierüber von Lippert zu Protokoll gegebene Rechtfertigung wurde vom böh mischen k. k. Landes-Schulrathe in Folge Beschlusses der Majo rität zur Verlesung nicht zugelassen. Angesichts dieses Sachverhaltes und in Erwägung, daß die gegen Julius Lippert erhobenen Anschuldigungen theils auf wissent lich falschen und entstellten

, theils auf solchen Angaben beruhen, von deren Unrichtigkeit der Inquisitor sich durch Einsichtnahme in die betreffenden Akten leicht hätte überzeugen können und sollen, und es somit den Anschein gewinnt, als ob der ganze Anklage- Apparat gegen Julius Lippert nur in Szene gesetzt wurde, um sich eines in religiösen Dingen eben freisinnigen Schulmannes auf wenigst auffällige Weise zu entledigen; in weiterer Erwägung, daß das Vorgehen des Budweiser Stadtrathes gegen die von ihm angestellten Lehrer

nachgeiade einem Vertragsbrüche glerchkommt und bei Wiederholung solcher Fälle die Stellung der Lehrer an Kommuual-Anstalten geradenwegs als völlig schütz- und rechtlos bezeichnet werden müßte; in fernerer Erwägung, daß die Ver dienste und Vorzüge des Schuldirektors Julius Lippert auf wissenschaftlichem und pädagogischem Gebiete in allen liberalen Kreisen die vollste Anerkennung finden und keinerlei Zweifel über seine strenge Gewissenhaftigkeit in Erfüllung seines Berufes und über die Integrität

derten Art in Hinkunst Vorkehren zu sollen? 3. Was gedenkt Se. Exzellenz zur Rehabilitirung des in seiner Ehre gekränkten und in seiner Lebensstellung auf das empfindlichste geschädigten Julius Lippert zu thun? 4. Erblickt endlich Se. Exzellenz in alledem nicht hinreichend begründeten Anlaß, gegen derartige Uebergriffe eines k. k. Landes- Schulinspektors unmittelbar einzuschreiten und denselben zur vollen Verantwortung zu ziehen?" (42 Unterschriften der Mitglieder des Fortschritts-Klubs.)

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Seite 2 von 6
Datum: 20.04.1895
Umfang: 6
währt und die er vorzugs weise in Rom zubringt. Sie füllt seine reiferen Jugendjahre vom 30. bis 37. Jahre aus und schafft ihm Gelegenheit, als Maler seine Gestaltungsfülle und Kraft des Ausdruckes und Gedankens in einem großartigen Cyklus von Gestalten auszudrücken und in zahllosen Ideen auszuprägen und dem unsterb lichen Ruhme des Bildhauers den des Malers bei zufügen. Von Papst Julius II. nach Rom berufen, sollte er dessen Prachtgrab errichten. Freudig folgte Michel Angelo dem Rufe

, zwar unter fortwährendem Mißtrauen des Publicums gegen die launische Elektricität, seinen ungestörten, von vielem Beifall der über die Leistungen der Capelle sehr zufriedenen Fremden begleiteten Fortgang. sP o st a l i s ch e s.^j Die postcombinirte Telegraphen- Sommerstation Vahrn bei Brixen wurde am 15. April wieder eröffnet. jGe meinderath Bozen.j Man schreibt uns aus Bozen, 18. April: Unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr. Julius Perathoner fand heute nachmittags eine öffentliche Sitzung des Ge- meinderathes

mals zu seinen Lebzeiten ein böses Omen sein könnte, seinen Auftrag und Michel Angelo, der sich schon in Carrara befand, um den nöthigen Marmor zu brechen, ging höchst erzürnt nach Florenz, versöhnte sich jedoch auf Verwendung Pier Soderini's zu Bologna mit Julius II. Bevor er nach Rom zurückkehrte, schuf er in Bologna die Riesenstatue des Papstes aus Bronce, die jedoch leider vier Jahre später durch Alfonso d'Este zu Kanonen umgegoffen wurde. In Rom angelangt, erhielt er auf Betreiben Bramante's

, edler Be- wegungen und Gestalten im Einzelnen. Kurz nach Vollendung dieser genialen Fresken starb Julius II., in seinem Testamente die Aus führung des früher verlangten Grabbaues wünschend. Damit beginnt die vierte Periode von 1513 bis I RevisionsberichteZ ohne Debatte genehmigt worden sind. GR. v. T r e n t i n i refericte über das Präliminare des städtischen Armenfonds pro 1895; daraus resultirt ein unbedeckter Abgang von circa 7000 fl. Ucber eine Stunde nahm die Verlesung des Berichtes

bei der ausgeschriebenen Versteigerung am Osterdienstag keinen Käufer und es wurde —e* 1533, die seine reifen Mannesjahre vom 40. bis 60. Jahre umfaßt. Zu derselben schuf er eine neue Reihe von herrlichen Gestalten, die aber immer mehr den Charakter der Personification stiner subjectiveu tiefen Empfindungen und titanischen Gedanken an nehmen. In derselben gesellt sich zur Thätigkeit des Bildhauers und Malers nun auch noch die des Architekten. Leo X., der Mediceer, der auf Papst Julius 1l. folgte, trug Michel Angelo

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Seite 3 von 8
Datum: 03.03.1895
Umfang: 8
.) 6. Personalien. (Vortrag Julius v. Payers.) Der von der Section Innsbruck des D. u. Oe. Alpenvereins veranstaltete Vortrag Dr. Julius v. Payers über die bevorstehende österreichische Nordpol-Expedition, für welchen sich begreiflicherweise bereits lebhafte Theil- nahme kundgibt, findet am 12. März im kleinen Stadtsaal statt. Julius v. Payer hat bisher nur in Wien, Budapest und zuletzt in seiner Vaterstadt Teplitz über das geplante große Unternehmen, welches sowohl wissenschaftliche, wie künstlerische Zwecke

ver folgt, Vorträge abgehalten. In Teplitz war der Zu drang so groß, daß ein großer Theil des Publikums keinen Zutritt mehr erhalten konnte. Julius v. Payer spricht frei und in ungemein fesselnder Weise, so daß ihn anzuyoreu an sich ein Genuß ist, ganz abgesehen von dem Interesse, das der Gegenstand erweckt und die Person des kühnen Forschers, der es nun zum vierten Male unternimmt, in die nordische Polar region vorzudringen. Die Bedingungen der Karten ausgabe werden demnächst bekannt gegeben

des neuen Bürger meisters von Bozen), Dr. Julius P e ra thone r's, ist vom Kaiser bestätigt worden. (Todesfälle.) Gestern früh starb in Bozen in seinem 81. Lebensjahre Johann Selm, lange Jahre hindurch Beamter in den Gemeinden Gries und Zwölfmalgreien. — Vorgestern starb in St. Michael in Eppan der Postadministrator Max P r e g g e r im 36. Lebensjahre. (Meraner Volksschauspiele.) Mit Ende März beginnen im Meraner Volksschauspielhause wieder die Aufführungen und werden abwechselnd die Stücke „Tirol

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 12
Datum: 29.09.1903
Umfang: 12
Blattes folgende Spenden eingelaufen: Ungenannt 10 K Herr Prof. Tapper 20 „ Ungenannt 2 „ Herr und Frau Rechziegel 5 „ Herr und Frau Dir. Kraft-Lortzing 5 „ Herr Dr. Josef Khuen 20 „ Eröffnung des Julius pockweges. Es dürften wohl an die hundert Bergsteiger, darunter auch einige Frauen und Mädchen, gewesen sein, welche gestern von den frühesten Morgenstunden an gegen die Frau Hitt zu wanderten, um der Feier der Eröffnung des neuen Höhenweges ans das Brandjoch beizuwohnen. In heiterster Stim mung ging

die Bedeutung des neuen Alpenweges und gedachte des Mannes, dessen Anregung und rastlose Tätig keit derselbe sein Entstehen verdanke, unseres Alt meisters deutscher Alpinistik Julius Pock, welcher Heuer sein 50jähriges Bergsteiger-Jubiläum feiere und dein zü Ehren der Sektionsausschuß be schlossen habe, den neuen Weg „Julius Pock- W e g zum Gedenken für ewige Zeiten zu be nennen. Er hob die Verdienste des Gefeierten um die Entwickelung der modernen Alpinistik, durch Wort und Tat, sein unermüdliches Wirken

, der, wie wohl noch nie, eine so große Schaar Touristen auf der Spitze des Brandjoches versammelt fand, gemacht worden war, ging es wieder abwärts, und nun wurde von Dr. Krautschneider die beim Frühstücksplatze angebrachte Tafel mit der Bezeichnung „Julius Pock-Weg" mit einem begeistert aufgenommenen dreifachen „Berg Heil" auf Pock unter dem Dröh nen hundertfach wiederhallender Sprengschüsse enthüllt. Der größere Teil der Festteilnehmer begab sich nun wieder talabwärts, denn das sich zwar aufheiternoe

, aber kaum eine genußreiche Aussicht versprechende Wetter lockte nur die Un ternehmendsten auf die anderen Gipfel des Kam mes. Es ging nun Grammart zu, wo bei der „Frau Hitt" eine hundertköpfige Knödelbatterie der Ankommenden harrte. In dem mit Fahnen, Tannengewinde und Lampions festlich geschmück ten, guten Alpenwirtshause entwickelte sich nun bei Gesang und Trutzliedern ein fröhliches, ge mütliches Treiben. Noch einmal wurde hier Herrn Julius Pock eine erhebende Ehrung bereitet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 03.01.1896
Umfang: 6
und Julius Boykons 4. T. J.-R., beim 20. Feldj.-B., Franz Stöhr 4., Ludwig Hujer 2. T. J.-R., August Hartmann 2. T. J.-R., beim 20. Feldj.-B. Rudolf Jirsch und Adolf Weiser 2. T. J.-Reg., beim 20. Feldj.-B., Alois Kopp 1., Josef Stigler, Dr. Friedrich v. Unterrichter und Anion Neumann, alle drei 4, Jaromir Roucka 5. Feldj.-B., Friedrich Minkus 1., Adalbert Grasmück 4., Ernst Gelpke 2., Otto Schumacher 1., Julius Spielmann 4., Alfred Aresin-Fatton 1. T. J.-R., Julius Greif 4. T. J.-R., beim 20. Feldj

81., beim 14., Karl Krükl 3., beim 14. J.-R., Bruno Mayer 2. T. J.-Reg., beim 100. J.-R., Emili Sartori 1. T. J.-R., beim 14. J.-R., Friedrich Müller 2 T. J.-R., beim 61. J.-R., Emil Freiherr Bertrand de Domballe 4. T. J.-R., beim 54. J.-R., Julius von Kaan-Albest 1. T. J.-Reg., beim 42. J.-R., Anton Ecker 4. T. J.-R., beim 91. J.-R., Victor Pircher I. T. J.-R., beim 14. J.-R., Victor Juch 1. T. J. -R., beim 59. J.-R., Eduard Riffel 3. T. J.-R., beim 61. J.-R., Robert Friedländer 2. T. J.-R., beim

von Kovacs 2., .Richard Schneider 1., Johann Posch 3., Alexander Erdely 2., Heinrich Kesseldorfer 4. beim 3., Friedrich Ritter Mor zu Sunnegg und Morberg 1., Johann Margreiter und Georg Malaty 1., Felix Nowack 4., Duschan Mirkovic 1., Julius Belopotoczky 2., Ignaz Blaschtowitschka 1., Karl Bodingbauer 4. beim 3., Anton Menzel 3., Eduard Fischer 2., Alexius Simonovits 1., Adolf Gstöttner 2., Ernst Weyrer 1., Horace Rappa- Port 4. beim 3., Johann Almaßy von Filicz 4., * | Alexander Balogh 4., Georg Bilgeri

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 26.07.1891
Umfang: 10
Hoszuge die Reise nach Kiew fort. Innsbrucker Fremdenliste vom 25. Juli. Hotel Kreid. Schering, m. Tochter, Berlin. Bettenau. m. Gcm.. Nürnberg. Julius Frey, Gcr.-Director, m. Gun., Leipzig. Jgn. Pollacsck, m. Fam., Paris. Dr. H Propper, Budapest. A. Hannusch, Priv., m. G.m, Hamburg. TomaSi, Grundbesitzer, m. Gem., Nowgorod. Ignaz Seim, Procurist, Wien. Frl. Nanni Rieß, Frl. Martha Rieß, Berlin. Johanna Scheller, Schmalkalden. Frieda Schneider, Caffcl. Witwe B. Koester, m. Sohn. CarlSruhe Joh. H,inr

, Hamburg. Dr. Lang; F. Lachwig, Apotheker: Frl. Clara Lang; Frl. Becher: I. A Becher m Frau, Milwaukee. A. Mayr m Frau, Berlin. Dr. Julius Hochenegg m. Frau, Wien. A. Tanzir, Prof. Jglau. G. Hauber, Kfm, Antwerpen. A. Hogenfort m. Frau, Leipzig. L Goetz. Fahr. m. Frau, Brooklyn I. D..bore, Priv., Paris. F-anz Bromigh, Priv. m. Fran, Berlin. Alfons Maffei, GutSbef., München Dr. Hugo Schulze, Leipzig. F. Bcoche, Kfm. m. Frau, Dresden. Baron Dürkheim, Kammerherr, München. Leo Lehmann m. Fam., Frankfurt

. Al. Uhl, Bank. dirrctor, Budapest Dr. Med. Ronstan m. Frau, Cannes. Zellmayer, Kfm., Wien. I. Prtnzinger m. Frau, Schärding. Stehelin Preiswerk, Basel I. Einstein, Kfm.; Jos Brat mann, Priv., München. E. Holpert, Priv., Budapest Julius Aal, Kfm, Nürnberg W White, London. Gerstenberg, Dircctor m Fr^u, Berlin. Miß French; Mß Head, J-land. Frau Oberst Scheliha m Tochte,, Wiesbaden. R. Jungherr, O-L-R. m. Frau, Breslau. Melani v. Bauer, Wien. Josef Hermak, GutSbef. m. Tochter, Meran. Alb. Frings, Düffel

, das Stubenmädchen der Frau Doctorin zur Stadtpolizei und zim Bürgermeister, und als bald darauf Beide in vollster Würde und Grandezza am Thatorte er schienen, da strömte von Weit und Breit G.oß und Klein zusammen, den gefangenen Mörder zu sehen und dcm salamonischen Urthcil zu lauschen, das da gesprochen werde. „Wie heißen Sie?" schnarrte der Bürgermeister den, seines Kopfschmuckes nunmehr beraubten, aber noch immer halb blinden und gchss lten Del quenten an. „Julius Immergrün, 28 Jahre alt, zu Wien geboren

." „Hm, hm," meinte abermals der gestrenge In quisitor ; da ertönte die Stimme des biederen Franz, der von seiner Wunde soweit erholt hinter dem Posttische stand: „Hier ist ein Geldbrief für einen, Mann, Julius Immergrün aus Wien derzeit in Unterklatschenhausen, wir werden halt quasi doch den Unrechten erwischt haben." Was soll ich noch weiter berichten. Herrn Immergrün wurde auf's feierlichste Abbitte geleistet, und er gleichzeitig gebeten die Summe bekanntzugeben, die er als Schaden und Schmerzengeld verlange

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 01.01.1897
Umfang: 10
Pircher des 14., Victor Juch des 59., Adolf Gaßner des 84., Julius Förster des 27., Karl Stötter, Karl Konzett und Hermann Wopfner des 14. Jnf.-Reg.; in der Jägertruppe die Cadet-Officiers-Stellvertreter: Josef Gschwend des 3., Felix Rowack, Georg Bilgeri und Moriz Sedlacek des 4., Constantin Gustav Fer rari d'Occhieppo des 1. Regiments der Tiroler Kai serjäger; ferner die Reserve-Cadetten (Officiers-Stell- vertreter): Dr. Ludwig Duregger, Maximilian Graf Zedtwitz, Emanuel Pfob, Rudolf Zimmer, Josef

Rap pensberger, Richard Schneider, Friedrich R. v. Mor zu Sunnegg und Morberg, Johann Margreiter, Georg Malaty, Ernst Weyrer und Gustav Gurschner des 1., Bruno Graf Kyuen von Belast des 4., Ernst Malojer des 3., Franz Leithe des 2., Anton Menzel des 3. Reg. der Tiroler Kaiserjäger, Richard Val- dagni des 21. Feldj.-Bat.; weiter die Reserve-Unter- osficiere: Karl Fritz des 1., Julius Mößner und Aegtd Mutschlechner des 1. beim 3., Alexander Brada und Alfred Pickart des 1., Franz Kerfchifchnig

Norer beim 27., Albert Wachtler beim 14., Philipp Czichna und Karl Czichna beim 47., Friedrich Wistol und Leopold Eck beim 27., Franz Rieser und Josef Erlacher beim 47., Julius Gürtler beim 75., Joh. ! Recsei beim 29., Friedrich Konzert und Heinrich Juch beim 47., Otto Stanek beim 21., KarlVareschi beim 43., Julius Mühleisen beim 14., Heinrich Hirsch berger beim 28., Ernst Kohlegger beim 61., Cäsar Pisetti beim 47., Karl Schober beim 94., Julius Ullerich beim 68. Jnf.-Reg; in der Jägertruppe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 10 von 10
Datum: 03.04.1896
Umfang: 10
Heft Historisches zur Frage des Frauenstudiums. Von Professor I. NNiuor 58 Die armenische Presse. Von N. Golant 59 Darwinismus und Politik. Von Dr. Paul Ernst .... 60, 61 lieber erweiterte Volksbildung. Von Prof. Dr. E. Reyer . . 60 Der Adel als sociologisches Problem. Bon M. 62 In purpurner Finsternis. Von Otto Julius Bierbaum ... 62 Die Privatdocenteu in Preußen. Von —n— .... 63 lieber sociale und Rassenhygiene. Von Prof. Hneppe ... 63 Die Litauer in Russland. Von E. D 65 Stepniaks

. Von H. Minos.... 52 Socialistische Genossenschaften. Von Dr. Emil Reich ... 53 Die Feinde der göttlichen Weltordnung. Von Fritz Manthner . 53 Friedrich Engels. Von Heinrich Kanner . . . . .54,55 Ersatz von Bergschäden an Arbeiter. Von Dr. Julius Ofner . . 57 Die neueste Arbeiterschutzgesetzgebung Englands. Von Dr. I. Redlich. 57, 58, 59 Der Preußische Oberkirchenrath und die Socialpolitik. Von Ludtv. Fuld 65 Die industrielle Frauenbewegung in England. Von H. Minos . 68 Socialpolitik und Gemeindevertretung

.... 56 „Der internationale Wirtschaftsverkehr und seine Bilanz". Von Dr. Hugo Bach 63 „Realistische" Nationalökonomie. Von Prof. Julius Platter . . 62 Georg KriLaniö. Von F. Kanitz 64 Die wirtschaftliche Interessenvertretung der Landtvirtschaft in Deutsch land. Bon W 65 Die Neuorganisation der österreichischen Staatsbahnen. Von Dr. Albert Eder 68 Checkverkehr und Geldkrisen. Von Privatdocent Dr. JuliusLandesbcrger 71 Sollen Staatsbahnen rentieren? Von Rudolf Graf Czernin . 72 Illoyaler Checkverkehr. Von Privatdocent

Dr. Julius Landcsbergcr 72 Capitalismus in Deutsch-Afrika. Vom Reichstagsabgeordnetcn Dr. Bruno Schoenlank 73 Bertheuertcs Licht der Armen. Von Dr. I. Deutsch ... 73 Die Finanzlage in den Bereinigten Staaten. Bon Henry Billard 74 Zur Revision des Berner Uebereinkommens. Von Dr. I. Deutsch . 76 Vermischtes. Der Abonnent. Von Caph Das Interview. Von Franxois Copp6e Excellcnz Hjalmar. Von Caph Der gemeinsame Unterricht beider Geschlechter. Von Pros. I. Mählt Monsieur Magnard. Von Severine Spiritistisches

Briller Tramway-Schmerzen. Von Paul v. Schöuthan Der Wilde-Process. Von Dr. M. Handl .... Vom Zweirad. Von Henri de Parville. Kriegsgericht und Universität. Von Dr. Julius Ofner . Technik und Cultnr. Von Leo Silberstein .... Zur Psychologie der Mode. Bou Georg Simmel . lieber moderne protestantische Frömmigkeit. Von Heinrich Gomperz Die akademische Lehrfreiheit. Von Professor Theobald Ziegler Ein Interview mit Li Hnng Chang. Von Dr. Heinrich Kanner Wiener Straßenbahnen. Bon Ludwig Pentlar „Zionismus

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 12 von 12
Datum: 29.12.1903
Umfang: 12
, k. und k. Feldmarschalleutnant und Divisionär. „ Josef Adam, k. u. k. Oberst i. R. „ Wilhelm Greil, Kaufmann, Hausbesitzer, Ehrenbürger, Bürgermeister und Land tagsabgeordneter, und dessen Frau Ge mahlin. Firma Franz Greil. Frau Marie v. Schletterer, Ober-Landesgerichts- ratswitwe. Herr Julius Depaoli, St.-B.-Adjunkt. „ Karl R. v. Köpf, k. k. Hofrat und Kreis- gerichts-Präsident i. P. „ Max Edl. v. Manussi, k. k. Hauptmann. f , Rudolf Merkh, k. k. Major. „ Josef Tiefenbrunner, Maurermeister und Hausbesitzer. rr Johann

. „ Josef Thaler, St.-B.-Oberrevident. „ Dr. Julius Knotz, St.-B.-Konzipift. „ Dr. Guido Gerhold, St.-B.-Mnzipist. „ Dr. Hermann Tschiggfrey, St.-B.-Jnspek- tor, Wteilungsvorstand. „ August Mitter, St.-B.-Revident. „ Ferdinand Burger, St.-B.-Jnspektor und Mteilungsvorstand. „ Gregor Stirn, St.-B.-Assistent. „ Wilhelm Kaulich, St.-B.-Maschinen-Kom- missär und Gemeinderat. ,, Heinrich Tichy, St.-B.-Oberinspektor, Ab teilungsvorstand. „ Hans von Amberg, St.-B.-Revident. „ Wenzl Wanka, St.-B.-Oberrevident

Gstea Josef Edler v. Glendheim, k. k. Hofrat des Obersten Gerichtshofes i. P. „ Scharfetter Simon, k. k. Bezirks-Tierarzt „ Profanier Andreas, k. k. Bezirks-Kommissär „ Libardoni A., Auskunfts-Bureau-Jnhaber „ Niederwieser Josef, k. k. Finanzrat „ Popper Julius, Agent der Red-Star-Linie „ Richart Anton, Schuhmacher „ Uhlir u. Schiestl, Schlosserei u. Spenglerei * Zalud Vinzenz, Privatier Frau Wild Marie, Gastwirtin Herr Stöckl Julius, Privatier Konvent der barmherzigen Schwestern „ „ Kreuzschwestern

„ Baumgartner Konrad, Schlossermeister „ Wiesböck Franz, Wäscherei und Feinputzerei „ Künigl Leopold, Graf, k. u. k. Hauptmann i. P. „ Enzenberg Hugo, Graf, Schwaz „ Hußl Otto, Fabrikant, Schwaz Wagnerische Buchhandlung, Feldkirch Frau Tiefenthaler Hedwig, Private „ Seewald Anna, Private u. Hausbesitzerin Herr Götze Vinzenz, k. u. k. Hauptmann-Rechnungs- führer i. P. „ Winkler Franz Dr., prakt. Arzt und Stadtarzt „ Stockinger Julius, Agent „ Schumacher Hermann Dr., prakt. Arzt „ Walter Franz

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 18.02.1898
Umfang: 6
und nationale Partei im Lande hat sich dank den bekannten Ereignissen und Erscheinungen auf innerpolitischem Gebiete geeinigt, es besteht der Landeswahlausschuß, der über ganz Deutschtiro! verzweigt ist, es haben sich an allen bedeutenderen Orten fortschrittlich-nationale Orts ausschüsse gebildet, und es hat sich, was besonders zu begrüßen ist, in der Person des hochverdienten Bürgermeisters von Bozen, Dr. Julius Pera thon er. ein Candidat gefunden, der es wohl- gemuth wagen darf, nach langer Zeit

in Verlegen heit setzen werden, ob sie Herrn Rohracher wählen sollen oder Dr. Julius Perathoner aus Bozen. Allein die persönliche Bekanntschaft ist ein bestechlicher Richter, und ein überzeugungstreuer Charakter wird seinem eigenen Bruder die Stimme nicht geben, wenn er keine Garantien dafür findet, daß derselbe für dasjenige eintreten will und kann, war jener für das Gute und Wahre hält. Auch der Localpatriotis mus darf in einem Falle nicht seinen kleinlichen Aus schlag geben, wo so viel auf dem Spiele

steht, und wo einem außer dem Weichbilde der Stadt Lienz und allenfalls des Hochpusterthales ziemlich unbe kannten Manne ein Candidat gegenübersteht, dessen Name im ganzen Lande einen schönen Klang hat, und der im engsten ursächlichen Zusammenhänge steht mit dem Aufblühen der zweitgrößten und schönsten Stadt Tirols. Was Dr. Julius Perathoner, der als ge- bürtiger Brumcker übrigens auch der Neigung der Pusterthaler für ihre engeren Landesgenossen ent- gegenkommt, für die Stadt Bozen als ihr Bürger

meister geleistet hat, wird von Freund und Feind einmüthig gerühmt und wird dereinst in den Annalen der Hauptstadt des deutschen Südtirols einige der ruhmreichsten Glätter füllen. Dr. Julius Perathoner hat es bewiesen, wie er zu vertreten, wie er für fremdes Wohl zu arbeiten, erfolgreich zu wirken ver steht. Wir lasten die Verdienste des Herrn Roh racher, der, wenn wir nicht irren, einmal Bürger meister von Lienz war, vollkommen ungeschmälert, aber — und das werden insbesondere die Bozen benachbarten

, bei jeder Gelegenheit die Volksbildung zu beschneiden trachtet. Und so sei denn am 26. Februar das Losungswort nicht clerical, sondern national und fortschrittlich, und der Inhalt der Stimm zettel nicht Josef Rohracher, sondern Dr. Julius Perathoner! Tiroler Landtag. (16. Sitzung.) Innsbruck, 17. Februar. Nach Eröffnung der Sitzung um 9*/* Uhr bringen Abg. v. Zallinger und Genossen folgenden An trag ein, den der Landeshauptmann auf die nächste Tagesordnung fetzt: „In der Erwägung, daß nach dem Gesetze

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 7 von 12
Datum: 04.12.1898
Umfang: 12
, daS war ein trauriges Bild! — Inmitten des Zimmers stand ein kleiner Sarg, den hatte der Vater, von dem übrigens nichts zu sehen war, für sein todtes Kind selbst ge zimmert, — und in dem Sarg lag die kleine Leiche; lieber Gott, wie abgezehrt, wie verändert! Gar nicht mehr wie ein Kindergesicht waren die Züge anzusehen, — alt, alt und müde sah der sonst so lustige, kleine Julius aus, als sei ihm das Leben eine rechte Last gewesen! — Die arme Frau Willbrecht ist auch total verändert, — hübsch keine Spur mehr

, — und früher war sie das doch! Und so verbittert, so vergrämt! Wie ich ihr das Todtenhemdchen gebe und die Blumen, da verzieht fie so den Mund und sagt: „Ich müßt' eigentlich nichts für mein todtes Kind annehmen, was aus dem Hause kommt, — aber weil gnädige Frau und Fräulein das mit eigenen Händen zurecht- gemacht haben und meinen es sonst gut, — und das Schaukelpferd ist doch die letzte Freude vom kleinen Julius gewesen, .. . d'rum kann ich ihm ja auch das Kleid anziehen und die Blumen in den Sarg legen

es ein Unglück!" — „Ein Unglück, Frau Willbrecht?" — „Ja, er hat es mir immer schon bei Stein und Bein verboten gehabt, einen aus des Herrn Landraths Haus zu sehen oder gar etwas von dort anzunehmen, — aber seit dem Tod von dem kleinen Julius ist er ganz wild damit! Ec hat seine Kinder so innerlich lieb, mein Mann, er kann es blos nicht so zeigen und war immer mehr streng, wie gut, — aber wie sie ihm doch am Herzen liegen, das Hab' ich jetzt so recht gesehen! Ich weiß nicht, was bei ihm größer

durch weg geblieben, weil er mein Gequäl' nicht hat anschen wollen, und wie es von Mal zu Mal ist nackter und kahler bei uns geworden! War' er aber da gewesen, dann hält' ich mehr Zeit gehabt, mich um die Jungen zu kümmern, uud er selbst hält' auch nach ihnen gesehen und den Julius mehr d'rin be halten, wie es so schneidend kalt war und er so hustete. Aber ich allein, elend und verzagt, mit all' dem Schweren, was noch vor mir liegt, — ich halt' die Kraft nicht, und die Jungen horchen lange

' Ihnen mein Julius heut' lachend und lustig ent gegengesprungen, anstatt daß er nun muß steif und kalt im Sarg liegen, und Sie müssen kommen und ihm ein Sterbekleid bringen!" — Dazu kam so ein kurzes, hartes, thränenloses Schluchzen über die Frau, gar kein richtiges Weinen, und dann sah sie mich aus ihren tiefliegenden Augen klagend an und sagte leise: „Um der jungen gnädigen Frau willen sag' ich Ihnen, Fräulein: der Herr Landrath soll sich vor meinem Mann in acht nehmen! (Fortsetzung folgt.

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