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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1892
Umfang: 8
Schriften bekannt — in jener Zeit erschienen von ihm ein „Handbuch des allgemeinen österreichischen Straf- rechs", eine „Sammlung von strafrechtlichen Ent scheidungen des obersten Gerichtshofes", und eine „Ein- leitnngt iudas österreichische Strafprozeßrecht". Nach dem Erscheinen des Februar-Patents vom Jahre 1861 wurde Herbst von dem Landwahlbezirk Hainspach- Schluckenau im nördlichen Böhmen einstimmig als Ab geordneter in den böhmischen Landtag gesandt, von diesem aber in das Abgeordnetenhaus

des Reichsraths gewählt. Schon damals war er neben Brinz und Hasner der angesehenste Führer der deutschen und con- stitutionellen Partei, und nachdem er sich insbesondere mit der Finanzverwaltung vertraut gemacht hatte, wurde er mit seiner schneidigen Kritik ein gefährlicher Gegner der Regierung. Als im December 1867 das Bürgerministerium unter dem Fürsten Carlos Auersperg gebildet wurde, trat Herbst als Nachfolger Hye's, seines ehemaligen Lehrers, als Justizminister

(Taaffe, Potocki, Berger), das andere für eine noch schärfere Centralisation eintrat (Giskra, Herbst, Brestel, Plener, Hasner), schlug Herbst sich auf die Seite des letzteren, welches die Mehrheit umfaßte. Dieser Zwie spalt führte schließlich am 12. April 1870 zum Sturze des Bürgerministeriums. Noch bei seinem Rücktritte wurde ihm vom Kaiser die Würde eines Geheimen Rathes verliehen. Nun trat Herbst an die Spitze der verfassungstreuen parlamentarischen Oppo sition, in welcher Stellung

er im Reichsrathe, im Landtage und auf Parteitagen mit Geschick und Er folg zunächst das Ministerium Potocki und dann das jenige Hohenwart's sammt den Fundamentalartikeln desselben bekämpfte. Nachdem Hohenwart im November 1871 gestürzt war, fand Herbst reichlich Gelegenheit, als Führer der verfassungstreuen Regierungspartei seine Erfahrung und seine Fähigkeiten zur Geltung zu bringen, bis der Widerstand gegen die Orient politik die Verfassungspartei auf ihren tiefsten Stand versetzte, dagegen Ultramontane

und Slaven unter der Protection des Grafen Taaffe zum Siege geführt wurden. Eduard Herbst blieb zwar noch immer im Vor stande der „Vereinigten Linken", doch zog er sich zu nächst aus der Delegation zurück und gab auch die Führung im böhmischen Landtage an Schmeykal ab. Während er im Jahre 1885 in dem gemischtsprachigen Landgemeinde-Bezirk Prachatitz gegen den Fürsten Schwarzenberg candidirte, ohne gegen den fürstlichen Einfluß aufkommeu zu können, trat ihm in seinem eigenen Wahlbezirke Schluckenau

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1892
Umfang: 8
. 'V'**! Nr. 145. Innsbruck. Dienstag 88. Juni 1898. 27. Jahrgang. Eduard Herbst -j-. Eduard Herbst ist gestorben, der Begründer, der Altmeister, der Bannerträger der deutschen Partei in Oesterreich, der geistesgewaltige, redegewandte, scharf sinnige Parlamentarier, der unermüdliche, uner schrockene, begeisterte Kämpfer für Freiheit und Fortschritt, der verdienstvolle, hochgeschätzte und viel- bewunderte Gelehrte. Herbst hat nicht von .kleinen Anfängen begonnen; als eine bedeutende Individualität

, bis zum Fanatismus leidenschaftlichen Liebe eingedenk ist, mit welcher Herbst an diesem Oesterreich hing. Er war ein Deutscher um Oesterreichs willen,. int Dienste des alten, auf den Fundamenten Josefs und Maria Theresias ruhenden Reiches trug er das Banner des Fortschritts und dort, wo das Schwert seiner Beredsamkeit scharfe Hiebe führte, fühlte er sich als Ritter von Oesterreich. Schon die Anfänge der konstitutionellen Aera führten ihn, den Mann der Theorie, den Strafrechtslehrer, auf den Plan der Gesetzgebung

. Es war ein volltönender Dreiklang deutschen Geistes, der damals im böhmischen Landtag wie im Reichsrath ans den Reden der Führer Herbst, Brinz und Hasner heraus vernommen wurde. Herbst war der erste, der damals das aus dem Grabe aufge tauchte Gespenst des böhmischen Staatsrechts zurück in die Gruft verwies, indem er zuerst die Moder lappen an das Tageslicht zog und darthat, daß jenes Staatsrecht die Sonne des Tages zu ertragen außer Stande sei. Sein seltenes Wissen, die Fähig keit, die schwierigsten Materien

partei als eine Brücke bezeichnen will, welche vom deutschen Volksthume zum österreichischen Staatsge danken führte, dann war Eduard Herbst einer der mächtigsten Pfeiler dieser Brücke, die von der slavi- schen Hochfluth fruchtlos umbraust und bis zum heutigen Tage nicht unterspült wurde. Herbst war ein schlichter, einfacher Mann mit bürgerlicher Lebensführung und Gesinnung. Er war mit der liberalen Ueberzeugung ganz verwachsen, ein Freund des maßvollen Fortschrittes, ein Schützer der Verfassung

, daß er die Bildung des Ministeriums Pretis nicht mit voller Kraft unterstützte. Die Zeit wird kommen, wo diese Legende, welche auf dem Rufe Herbst's wie ein dunkler Schatten ruhte, zerstört sein wiro. Herbst hat bis zum Grabe geschwiegen, aber es leben Manche, welche das Geheimniß kennen und wissen, daß er die Berufung des Grafen Taaffe nicht verschuldet hat. Er hatte dem Kaiser die Ernennung eines Beamten-Ministeriums mit Pretis. an der Spitze empfohlen, Pretis jedoch wollte ein parla mentarisches Ministerium

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 06.04.1880
Umfang: 4
um die Scho nung der Staatsgelder als die konservativen. Während ich im mer etwas verwundert über diese bei den Liberalen seltsame Spar samkeit nachdachte, las ich dieser Tage wieder vom Reichsrath. Zm Budgetausschuß hat das Haupt und Licht der liberalen Par tei, der Dr. Herbst, über die Eisenbahn - Subventionen referirt. Mit wachsender Aufmerksamkeit las ich da. LembergCzernowitz- <Lrika. Novelle von F. v. Stengel. (35. Fortsetzung.) Wi', wenn er sie verlaffen könnte, und dies ihrem Vater sagte? Bange

verrinnt, der Abend naht, Ichon ist eg Dämmerung, die Nacht folgt ihr auf dem Fuße. te Eann die Ungeduld nicht mehr bemeistern. Wieder tritt sie an deu Tisch, da liegt der Brief noch, schon erblassen die Schrift- Z bahn: Die Negierung beantragt für 1880 als Subvention: 1.381.000 si., Dr. Herbst beantragt 1,461.000 fl., also mehr um 80.000 fl. Ungarische Westbahn: Die Regierung verlangt 331.000 fl., Dr. Herbst 370.000 fl., mehr um 39.000 fl. Staatsbahn: Die Regierung verlangt 900.000 fl., Dr. Herbst

1.338.000 fl., mehr um 438.000 fl. Brünn-Roffitz: Die Re gierung verlangt 26.000 fl., Dr. Herbst 42.000 fl., mehr um 17.000 fl. (NB. sie ist 23.94 Kilometer lang!). Also, „es ist unerhört, daß man mehr gibt, als die Regierung verlangt?" Ich glaub', es hat's sogar der Dr. Herbst selbst gesagt, oder doch der Dr. Sturm. Da gieng mir ein Licht auf, ich hatte genug. ES ist bei diesen liberalen „Patrioten" immer die alte Geschichte: für die Soldaten, da sparen sie, für die „armen" Millionäre aber erhöhen

sie die Eisenbahn-Subventionen und bewilligen „Staatsvorschußkassen". Ich wollte auf diesen Umstand die Auf merksamkeit unserer Landsleute lenken." Wer diese Darstellung liest, muß nothwendig zu der An sicht gelangen, der liberale Reichsrathsabgeordnete Dr. Herbst wolle für die vier obengenannten Eisenbahnen 574.000 fl. Staatsgelder in einem einzigen Jahr förmlich hinauswerfen, sei es nun aus Rücksicht auf „Millionäre", aus ökonomischem Un verstand oder aus gemeiner Bosheit. Auffällig dürfte

jedem mit den österreichischen Verhältnissen einigermaßen vertrauten Leser nur der Umstand erscheinen, daß gerade Dr. Herbst plötzlich ein solch unverantwortliches Verschwendungssystem anempfehlen soll, derselbe Dr. Herbst, der sonst immer als einer Derjenigen ge golten hat, die in unfern finanziellen Verhältnissen ungewöhnlich genau Bescheid wiffen, der zu allen Zeiten für die strengste Wirt schaftlichkeit eingetreten ist und schon manchem Finanzminister schwere Stunden bereitet hat. Etwas genauer betrachtet, stellt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 25.05.1871
Umfang: 4
gefährdet werden. Liegen die Dinge aber auch so? Uns will scheinen: Nein! Die Adresse des Herrn Dr. Herbst will nur das, was im Jänner 1870 das vielbesprochene Majoritäts-Memorandum wollte. Mit zwei Abweichungen nur. Das Memorandum war gegen ein Abkommen mit den Polen aus Furcht vor Rußland, die Adresse behandelt die Angelegenheit, ohne sie auch nur beim Namen zu nennen, mit einer matten, nichtssagenden Redensart. Im Memo randum war ferner nicht die Rede von direkten Reichsrathswahlen; in der Adresie

werden solche gefordert. Das ist der ganze Unter schied. Und dabei verlangt Herr Dr. Herbst die allgemeinste Unterwerfung unter seine Aussprüche, fordert Disziplin bis aufs Aeußerste. Wenn sich Herr Dr. Herbst ein gutes Jahr zurück erinnern wollte, so sagt ihm vielleicht sein Gedächtuiß, daß Dr. Giskra diese direkten Wahlen, welche heute als unfehlbares Heilmittel von Hrn. Herbst gepriesen werden, schon damals ver langte und daß Giskra nur in Folge Hcrbst'scher Jntriguen im Minijterrathe in, der Minorität blieb

, ja daß das Ministerium °us gütige Verwendung des Ränkeschmiedes Herbst lieber den Minister Giökra aus dem Amte scheiden ließ, als auf das Begehren nach direkten Wahlen cinzugehen. Damals bestand noch das liberale, verfassungstreue Bürgerministerium; damals waren die der Negierung noch in den Händen der Träger und Führer m dcutsch'österreichischen Partei. Die wichtigsten Interessen der ^krfassungspartei, welche laut um direkte Wahlen rief, standen huf dem Spiele, eine feudal-föderalistische Reaktion war drohend

sw Anzuge; Dr. Herbst aber, anstatt Partei-Disziplin zu halten, JWnguirtc und bugsirte Giskra, der ein Ohr für die öffentliche ttlnung offen gehalten hatte, aus dem Ministerium hinaus, um Rügens selbst bald rühmlos nachzufolgen. . ^eit seinem kläglichen Sturze hat Dr. Herbst — dessen u ^em Rcdnertalente und dessen umfassenden Kenntnissen alle nerkennung gebührt — wieder im Abgeordnetenhause die Führer- e übernommen, aber sehr geringe Erfolge aufzuweisen. Sein goiömus verleitet ihn zu einem Verhalten

, das keine Partei- sjyng zu Stande kommen läßt, und so ist denn in der That «J? ' c * n 2 Krsch"lden ein Adreßentwurf zu Stande gekommen, ta-iir üwar im VerfassungsauSschusfe die Zustimmung aller drei I wmgofreundlichen Fraktionen erhielt, aber glcichwol außer Herrn Dr. Herbst und einigen seiner blinden Anhänger kaum jemand befriedigt, sondern die Verwirrung nur vergrößert. Graf Hohenwart darf ohne Scheu mit der Frage vor die Versammlung treten, was die Herren denn eigentlich wollen. Einer Verfassungs

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 10.12.1884
Umfang: 4
den II. Dezember Iba. ) ^ Are WauernfrerrndtichKert der Jeudaken. Der Abgeordnete Dr. Herbst hat am Samstag im österreichischen Abgeordnetenhause, veranlaßt durch eine Gesetzesvorlage über die Bildung bezw. Ver größerung des fürstlich Lobkowitz'schen Fideikommisses die Frage des Latifundienbesitzes in Anregung ge bracht. Die Frage ist von außerordentlicher Wich tigkeit insbesondere im Hinblick auf die sozial-refor- matorische Bewegung, an welcher sich unsere feudalen Großgrundbesitzer bekanntlich

mit einer gewissen Vor dringlichkeit als Agitatoren gegen das Großkapital betheiligen. Dr. Herbst lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses vornehmlich auf die Gefahren, welche die Bindung des Großgrundbesitzes dnrch die zu weit getriebene Bildung von Familien-Fideikommissen mit sich bringt und beschränkte sich hiebei auf die Beleuchtung der agrarischen Verhältnisse in Böhmen, wo das in Rede stehende Fideikommiß errichtet wer den soll. Dies und der Umstand, daß Böhmen das jenige Kronland ist, in welchem das Institut

der adeligen Fideikommisse die größte Verbreitung hat, bestimmten den Abg. Herbst, die Ablehnung der Vor lage zu beantragen, und dabei berief er sich auf die Autorität des Hofraths Prof. Dr. v.Jnama-Sternegg, dessen in dem Novemberhefte der „statistischen Monats schrift" veröffentlichter Abhandlung: „Zur Charak teristik des Großgrundbesitzes in Oesterreich" das Verdienst zukommt, diesen dunkeln Punkt unserer sozialen Verhältnisse mit dem Lichte objektiver Unter suchung beleuchtet und einen Warnruf erlassen

gebundenen Fideikommißbesitzes in den Händen einzelner Adelsfamilien erregt werden, Ausdruck zu geben, als Dr. Herbst, der unstreitig und aner kanntermaßen die Verhältnisse in Böhmen besser kennt, als jeder Andere. Die vereinigte Linke hat sich ihrer Pflicht entledigt, und Dr. Herbst hat mit Worten, die in der bäuerlichen Bevölkerung einen Wiederhall finden werden, so daß den Verschlingern des Grundbesitzes die Ohren gellen dürften, die traurigen Folgen der im Interesse der „großen Her ren" beobachteten

Praxis gekennzeichnet. Auf der andern Seite des Hauses erhob sich kein einziger Redner. Wen hat auch die vereinigte Rechte auf zuweisen, der sich die Fähigkeit zutraut, einem Herbst mit andern als mit den Gegengründen der quantita tiven Ueberlegenheit entgegenzutreten? Wol nahm der Leiter des Justizministeriums das Wort, aber der prinzipiellen Seite der Frage wich er vorsichtig aus. Kleinliche Nebenumstände und sehr deplazierte Anwürfe der Jnkonseauenz machte er geltend. Er hätte wahrlich besser

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Seite 1 von 4
Datum: 09.03.1875
Umfang: 4
zur Kenntniß gekommen, die es ihm rathsam erscheinen lassen die Verhandlungen darüber bis zum Herbst zu verschieben. Zudem sei es nicht mehr möglich denselben vor der Vertagung des Reichsraths auch im Herrenhause zur Beschlußfassung zu bringen. Man hätte also aus der Verhandlung nicht den Vortheil, daß der Antrag schon jetzt Gesetz werde, wol aber den Nachthcil, daß er in einer ge- . «yrill u. M-Ih. ( frSt&Jg* ) 18 spannten Situation zur Verhandlung komme; es empsehD^K^ daher die Vertagung. sp Jetzt nahm

Dr. Herbst zum Wort und sprach mit Energie gegen die Ver schiebung. Er drückte vor allem sein Erstaunen aus, daß man jetzt die Vertagung verlange, nachdem man doch schon seit Wochen über den Antrag verhandelt und die Regierung Gelegenheit ge nug gehabt hätte sich auszusprechen; jetzt nachdem der Gegen stand zur Schlnßberathung reif und schon auf die Tagesordnung gesetzt gewesen sei, ihn wieder vertagen, das sei „eine Schlappe, ja eine Schlappe" für das Abgeordnetenhaus. Was den angeb lichen Kompromiß

mit den Polen betrifft, so habe die Verfassungs- Partei einen solchen nicht geschlossen; Beust möge davon zu er zählen wissen, er (Herbst) wisse nichts davon. Auf Herbst folgte Moldauer, entschieden für den Antrag eintretend. Er zeigte die Zweckmäßigkeit desselben mit Rücksicht auf Tirol. Denn einerseits versperre derselbe die Möglichkeit durch ein Landcsgesctz wieder eine hierarchische Schulaufsicht ein- zuschmuggeln, andererseits gebe er der Regierung ausdrücklich das Recht die staatliche Schulaufsicht

angemessen zu regeln. Die Furcht vor der Agitation sei grundlos. An den Beijpeilen seit 1861 wies Redner nach, daß die Agitation gerade vor einem klaren Gesetz verschwinden werde, wie Gespenster vor dem Licht des Tages. Man solle also den Antrag zum Gesetz erheben. Die„Ver- legenheit", auf welche man sich berufe, werde durch eine Verta gung nicht beseitigt, sondern gesteigert; das Zurückiveichen vor der bloßen Möglichkeit eines Strikes mehre die Zuversicht der Gegner. Rechbauer bemerkt gegen Herbst

zeigte, daß dieser § 3 im Grunde schon jetzt das geltende „Gesetz" in Galizien sei; Brestel rügt gleich Herbst und Wiloauer, daß die Regierung erst jetzt Stellung nehme und erklärt, daß Differenzen im Einzelnen die freundliche Stellung der Versassungspartei zur Regierung nicht stören.

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Seite 1 von 4
Datum: 11.05.1874
Umfang: 4
Zeit auch noch dem Wünschenswerthen ein Plätzchen einzuräumen." fei L Golirifche Ueberft<f& ’ Innsbruck, 11. Mai. Nicht fröhlich und ohne Groll im Herzen sind die Abgeord neten des Reichsraths von einander geschieden, schreibt die Vor- stadt-Ztg. Wenige Augenblicke, bevor man aus einander gieng, zeigte es sich nochmals, daß im Schoße der Verfaffungspartei schroffe persönliche Gegensätze bestehen. Die Jungen und die Alten, Herbst aus der einen,. Joses Kopp aus der andern Seite, schwören

zwar Alle zur gemeinsamen Fahne der Verfassung, sind aber trotzdem feindliche Brüder, die sich gegenseitig Tod und Verderben zu wünschen scheinen. Junge und Alte sind mit ein ander in Krieg und der Erfolg ist auf Seite der Jungen. Die alten parlamentarischen Größen, ein Giskra und Herbst, sind bereits als ge stürzt zu betrachten. Sie haben eine Reihe von Niederlagen erlitten. Während der Spezialdebatte über die Landwehrreiterei durfte es sich der Abg. Seidl erlauben, die verletzendsten Angriffe gegen Giskra zu richten

, wenn man es bereits von der Tribüne des Abgeordnetenhauses aus >agen darf, in solchem Tone über Giskra zu sprechen. — Hierauf wurden die Wahl - Verifikationen fortgesetzt. Herbst schickte zuerst den alten Dr. Perger, einen seiner Generaladjutanten, ins Treffen, den er die Vertagung der Verhandlung über die böhmischen Großgrundbesitzerwahlen beantragen ließ, weil es an Zeit fehle, in eine Verhandlung über die Frage des Wahlrechtes' geistlicher Nutznießer einzugehen. Als Perger mit Ohorufen zurück- gewicsen wurde

, nahm Herbst selbst den Kamps auf und mußte es nun erleben, daß sein ehemaliger Zögling, der kleine Hanisch, ihm grimmig zusetzte und sodann „der Kopp, der böse vom Fort schrittsklub" unter dem lebhaften Beisalle des Hauses seine Ver wunderung über Exzellenz Dr. Herbst aussprach. Herbst war so

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Seite 3 von 8
Datum: 08.01.1892
Umfang: 8
eines Felvmarschall- lieutenants ad honores. Im Jahre 1870 verwählte sich Prinz Gustav morganatisch mit Pierina Marochia v. Marcrini, welche 1871 mit dem Präoicate „von Neustöry" in den österreichischen Freiherrnstande erhoben wurde. Baronin Neustöry starb bereits 1879 im 32. Lebensjahre. (Dr. Eduard Herbst.) 'Reichsraths - Abgeordneter Dr. Eduard Herbst ist vor acht Tagen in seiner Woh nung, 1. Bezirk, Opernring Nr. 21, von einer tiefen Ohnmacht befallen worden, von welcher er sich nur langsam erholte. Er wurde

zu Bette gebracht und konnte dasselbe erst nach einigen Tagen verlassen Durch einige Zeit war das Sprachvermögen des Pa tienten gehemmt. Gestern befand sich Dr. Herbst wieder ziemlich wohl und conversirte mit seiner Umgebung In Folge der Erkrankung mußte die projectirte Reise nach Meran vorläufig unterbleiben. Nach seiner voll ständigen Wiederherstellung beabsichtigt Dr. Herbst aber jedenfalls nach dem Süden zu gehen. Dem greisen Parlamentarier wendet sich die allgemeine Theilnahme zu mit dem Wunsche

, er möge wieder frischen Geistes an die gewohnte Arbeit schreiten können. Abgeordneter Hutter, der Schwiegersohn des Dr. Herbst, ist aus Budweis in Wien eingetroffen. (Srueuuuugeu ) Das Handels Ministerium hat die Bauadjuncten Anton Battisti in Brixm und Alois P i s e k in Feldkirch zu Ingenieuren, den Baueleven Vincenz Umfer zum Bauadjuncten der Post- und Telegraphen-Direction und den Postofficial Johann Demel in Bozen zum Poficontrolor für Bregenz ernannt. (Sm Seschevk des Kaisers.) Aus Przemyrl

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Seite 3 von 10
Datum: 02.12.1891
Umfang: 10
, der Besuch ein sehr guter, so daß wohl Alle- mit Befriedigung an die verlebten Stunden zurückoevkev wird. (Mtgansbesserung.) Der au zwei Stellen schon sehr schlecht gewordene Steg von der Sillbrücke nach WÜ wurde Dank der Umsicht der Leitung der hiesigen Section des österreichischen Touristen-Club- auSge beffert. (Der milde Herbst.) Schon zu Ende des Sommers ist von verschiedenen meteorologischen Stationen auf die Wahrscheinlichkeit milder Herbst- und Winterwitterung hingewiesen worden. Soweit

sie den Herbst betrifft, ist diese Erwartung nun eingetroffen. Der September war etwas, der October bedeutend wärmer als im Durch schnitte, und der November, obgleich er sich Anfangs winterlich geberdete, hat seit Anfang der zweiten Mo- natsdecade ebenfalls lauter zu warme Tage gebracht. Kein Zweifel, daß der ganze Herbst 1891 ein sehr warmer genannt werden muß. Davon zeugen auch schon die Zustände im Freien. Das Laub der Bäume, be sonders der Akazien und Erlen, hängt mit seltener Zähigkeit im Gezweige

, während milde Winter unmittelbar nach sehr strengen ziemlich häufig ind. Endlich muß bemerkt werden, daß der Winter 1890/91 in Irland und Nord-Amerika sehr mild war, also dort Heuer streng ausfallen dürste, und daß, nach dem vom Herbst 1890 bis August 1891 bei uns zu kaltes Wetter geherrscht hat, auch eine längere Dauer der im September 1891 begonnenen warmen Periode wahrscheinlich ist. (Kozen Meraner Kahn) Eine Anfrage des Abg. Neuwirth betreffs der von der Bozen Meraner Bahn erbetenen Erhöhung

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Seite 1 von 4
Datum: 22.09.1884
Umfang: 4
in Mm Fällen unerläßlich. Pie «Spedition. GEtischa Innsbruck am 22. September. In einer Besprechung des Antrages Herbst er» Aaren fich „Narodni Listy" mit dem eigentlichen Anträge, info» weit er die Schaffung sprachlich gleichartiger Bezirke anstrebt, vollkommen einverstanden, führen aber weiter aus, daß sie sich gegen die dem Anträge beigegebene schriftliche, sowie wahrscheinlich auch gegen die bevorstehende mündliche Motivierung entschieden auSsprecheu wüsten. Herbst gehe vom Standpunkt

aus, daß der Staates blos mit der Nationalität der Gemeinden und keines wegs mit der Nationalität des Individuums zu thun habe, und daß stch die Nationalität der Gemeinde nach der Natio» nalität der Mehrheit ihrer Bewohner richte. Von diesem Standpunkte gelange Herbst zu geradezu schreienden Resultaten. Bei ihm sei ein gemischter Bezirk blos der, wo es Gemeinden mit deutscher und tschechischer Majorität gebe, ein einsprachiger dagegen der, wo es nur Gemeinden mit Majoritäten von blos Einer Nationalität gibt

. Die Minoritäten hätten dagegen gar keinen Einfluß auf die Gestaltung irgend eines Bezirkes. Darnach hätten die tschechischen Minoritäten in Reicheuberg, Trautenau, Brüx, Leitm«ritz u. a. keinen Einfluß auf die Gestaltung weder der Gemeinde noch des Bezirkes. Jene Bezirke sollen als rein deutsche erklärt werden, und deren entsprechende Abgrenzung soll die G uudlage sür die künftige, der sprachlich gleichartigen Ab grenzung der Bezirke entsprechenden Organisation der zweiten In stanzen bilden. Der Antrag Herbst

sei also ein erster Schritt zur Zweitheilung Böhmens, denn Herbst verlange so viel als möglich rein deutsche Bezirke, sür welche die Sprachenvcrorduung nicht gelten soll, und die Zweitheiluug der zweiten Instanz, da mit die deutschen Bezirke mit den tschechischen so wenigrals möglich Gemeinsames haben. Der Durchführung solcher Verhältnisse werde aber das tschechische Volk niemals zustimmen. Weder der tschechische noch der deutsche Staatsbürger in Böhmen könne da durch fernes Rechtes verlustig

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 12.10.1906
Umfang: 8
so sehr austrocknen, daß, die Blätter infolge ihrer eigenen Schwere herabfallen oder vom leisesten Windstoß erdwärts geweht werden, um in ihrer zahlllosen Gesamtheit allmählich eine dicke Bo denschicht zu bilden und der mütterlichen Erde das zurückzugeben, was diese ihnen geliehen hatte. Kein Wunder denn, dast bei diesem heftigen Ringkampfe zwischen Herbst und Sommer auch unser empfängliches Herz jene bleierne Wehmut beschleicht, die nichts als ein verknapptes me- mento mori ist. Indes, wenn auch der herbst liche

dann Wieder der knospende Wald, wenn neu auflebt der Frühling; So der Menschen Geschlecht: Dies wächst und jenes verschwindet." Auch uns vergänglichen Menschen verkündigt das herabwehende dürre Laub nach diesem zeit lichen Sein ein „neues Leben," darum kann uns der todpredigende Herbst nicht bange machen. „Goldenes Entfärben schleicht sich durch den Hain Auch Vergehen und Sterben deucht mir süß zu sein," singt der fromme Gerok. — Schließlich sei noch bemerkt, daß eine Jahr für Jahr so stetig wiederkehrende Naturerschei

nung wie der herbstliche Blätterfäll auch im alltäglichen Glauben und Brauch des länd lichen Volkes nicht spurlos vorübergehen konnte. „Fallt das Laub zeitig im Garten, So Ist ein schöner Herbst und Winter 51 t erwarten" — prophezeit eine gemeindeutsche Bauernregel, und fliegt in Schlesien das herabgaukelnde Laub nicht weit vom Stamme, so folgt ein geseg neter Sommer, ja, „je eher dat Laub fallt, desto fruchtbarer is dat ankuommende Ioer",— heißt es im Munde des westfälischen Oekono- men

. In den Rheingegenden gilt folgender Reim: „Fällt das Laub sehr früh zur Erden, Soll ein feiner Sommer werden; Fällt es in den Herbst hinein, 'Wirds ein später Sommer sein!" j Besonders ist in deutschen Gauen unser Ok tober der eigentliche „Laubfallmonät"; bereits zur Zeit Karls des Großen trug er diesen Namen. Es wird nicht gern gesehen, wenn dieser „zehnte Mond" das dürre Blatt nicht vom Baum oder Strauch trennt, denn es folgt dann ein harter Winter. „Wenn im Oktober der Eichbaum noch sein Laub behält, So kommt

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Seite 2 von 4
Datum: 27.03.1885
Umfang: 4
der Abgeordneten Herbst (Verstaatlichung) und Zallinger (Vertagung) bereits besiegelt und abgekartet. Es ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für den Werth unserer Sache, daß in der Nord bahnfrage selbst die gegnerische Presse den Standpunkt der deuischen Liberalen anerkennen und der Ver tretung ihrer Sache ein gewisses Maß von Gerechtigkeit widerfahren lassen muß. So bekennen die „Narodni Listy", daß die Vereinigte Linke diesmal die Wahrheit vertheidigt, und aus dem Herzen und dem Sinn der Bevölkerung

gesprochen habe und äußern sich, in einem Tone, wie man ihn sonst in den tschechischen Blättern bei der Würdigung der gegnerischen Redner nicht zu finden gewohnt ist, über die samstägige Diebe Herbst's, wie folgt: „Im Kampfe um diese kom plizierte Fachfrage (Nordbahnfrage- hat die Rechte keine der Linken gleichen Kämpfer. Diese hat einen in derartigen Fragen unerreichbaren Redner, und das ist der alte Herbst, dessen großes, glänzendes Talent in seiner Rede als Minoritätsberichterstatter klar und hell

erglänzte. Die bemerkenswerthe, bis auf die kleinsten Details sich erstreckende Sachkenntniß, seine allerdings von Spott und Ironie durchtränkte kritische Kraft, seine boshafte Schärfe und dabei wieder die Accente seiner tiefen Ueberzeugnng und feurige Begeisterung für die vertretene Sache fei erten wirkliche Triumphe. Vor dem be deute n den Gegner muß man salutieren und als s olcher zeigte sich Herbst. „Wir wollen seine Rede nicht erörtern, man muß sie gehört haben, um sie recht würdigen

sein werde. Es war, als ob neue Kraft ihre Adern durchströme. Sie sah Lichter durch die Bäume schimmern und war entschlossen, darauf zuzugehen. Vielleicht fand sie mit leidige Menschen. i Rita erreichte den breiten Fahrweg wieder, auf wel- weder von den Regierungsbäuken noch aus den Reihen der Rechten eine Rede gehört werden wird, welche die Herbst'sche Rede auch nur theilweise paralysieren würde. Herbst zerriß die Norvbahnvorlage in Stücke, auch nicht ein einziger Punkt blieb unverletzt. Noch ärger ergieng es dem Bericht

Bilinski's. Als Herbst schloß, jubelte die Linke und der Applaussturm war ein endloser." Dem russischen Reichstag wird in nächster Zeit das von einer Kommission unter dem Vorsitz des Haupt-Chefs der Zivilverwaltung im Kaukasus, Fürsten Dondukow-Korsakow, ausgearbeitete Projekt über die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Kaukasus zur Berathung vorgelegt werden. Bis jetzt waren sämmtliche Völkerschaften des Kaukasus von der Wehrpflicht dispensiert. Nach dem neuen Projekt sollen, wie die „Nowoje

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Seite 2 von 4
Datum: 12.03.1885
Umfang: 4
der N o r d b a h n zu etwas gereizten, aber interessanten Diskussionen. Dr Herbst erklärte zu nächst, daß er seinerzeit gegen das Eingehen in die Spezialdebatte gestimmt habe, weil er das ganze Uebereinkommen für unannehmbar halte, und konstatierte, daß durch die neuerlichen Airträge des ' Subkomitä die M ä u g e l der Vorlage nur noch vermehrt wurden „Wenn man — so führte er aus — ein richtiges Prinzip einmal aufgibt, so ist es eben schwer auf Umwegen z» dem richtigen Ziele zu gelangen. Durch Preisgebung werthvoller Rechte

des Gesammtstaates kann man nicht wirtschaftliche Vortheile für einen Thell des Staates erlangen. Wenn der Staat seine Rechte wirklich wahren will, muß er in jeder Richtung Herr der Bahn werden " Eine zweite Bemerkung knüpfte Herbst an eine aus weichende Erklärung des Handelsministers, welcher es als zweifelhaft hinstellte, ob die Nordbahngesell schaft die vom Ausschüsse beschlossenen Abänderungen annehmen werde Dr Herbst wies auf die Gefahr hin, die darin liegt, daß eine private Aktiengesellschaft

Vorschläge machen wollen ( ! > falls die Nordbahngesellschaft auf die Abänderungsvorschläge des Subkomiläs nicht entgehen sollte, drang Dr. Herbst darauf, daß die Regierung bestimmten, nn- Mademoiselle Lemire; prr8 de deux, Mademoiselle Lemire und Monsieur Rupert Lemire Um acht verkündete Madame L mire, daß der Tisch gedeckt wäre, und nun setzten sich Alle in Bewegung. Von der Pracht des Verlobungssestes brauchen wir nicht zu sprechen; aber ein unerwarteter Anblick bot sich ihnen, als sie ins Zimmer

des Subkomites akzeptiere — eventuell, mit welchen sie einverstanden sei und mit welchen nicht uud endlich, ob auch prinzipielle Differenzen für sie bestehen. Fünf verschiedene Vorlagen seien bereits zur Dis kussion gelangt, ohne daß die Regierung ihren Stand punkt präzisiert hätte! Endlich bemerkte Dr. Herbst, nachdem die Majorität des Eisenbahnausschusses den § 7 (Fixierung der Gewinnsgrenze) in der von dem Herrn Grafen Deym vorgeschlagenen Fassung (100 fl.) angenommen hatte, daß durch die beschlos sene

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Seite 1 von 8
Datum: 24.09.1902
Umfang: 8
! In der in Karlsbad stattgehabten Ausschuß-Sitzung der Gesellschaft FEME. Ei« Herbst. Von Anton Renk. 1 . In Flammen steht der Buchenwald, Der Herbst hat Brand gelegt, Und seine Opferflamme rot Empor zum Himmel schlägt. Der Nebel jagt als Opferrauch, Der Sturm spricht ein Gebet, In dem er um Erneuerung Der alten Wunder fleht. Im Buchenwalde geht ein Mann, Der zweifelt bang und schwer — Und schreitet durch das rote Laub, Das blutet rings umher. 2 . Und wenn die Buchen noch so bluten, Und wenn das Vogellied

, Die in des Herbstes erstem Frost erstarben. Und auch die goldnen Sonnenblumen warten Den Astern gleich mit Blicken, mit erstarrten, Mit toten Sonnen sie zum Gitter sehn, Als müsse Einer durch das Gitter gehn. Vom blauen Himmel sinkt ein großes Schweigen Voll hellen Sonnentruges noch herab, Jedoch die Blumen ihre Häupter neigen Und einzig warten noch die Chrysanthemen, Bis blasse Hände sie vom Strauche nehmen, Um sie zu legen auf ein liebes Grab. 4. Der Herbst mit seinem Funkellaube, Mit seiner bangen Vogelflucht

, sondern immer mehr die Gelehrtengesellschaften der wich tigsten Kulturstaaten miteinander und legen ihre Mittel zusammen, um nach wohlüberlegten Plänen an Unternehmungen heranzutreten, welche Der Herbst mit seinem letzten Liede, Mit seinem weiten Sonnenmeer, Sagt mir, daß Himmelsglanz und Friede Ja auch für mich erschaffen wär'. Der Herbst mit seiner stillen Tiefe, Er macht mich still, er macht mich fromm. Mir ist, als ob der Eine riefe, Der mich schon lange suchte: „Komm!" 5. Das waren leuchtende

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Seite 2 von 8
Datum: 01.07.1892
Umfang: 8
Abgeorduetenhaus. Wien, 28 . Juni. Präsident Dr. S m o l k a eröffnete die heutige Sitzung mit einem Nachruf für Dr. Herbst. Er sagte u. A.: „Es wäre iu der That schwer, die großen Verdienste des Verstorbenen um die Wissen schaft und um den Staat nach Gebühr aufzuzählen, seine Verdienste als Universitäts - Professor, als Schriftsteller in seinem Lehrfache, als Staatsmann, als k. k. Minister. Hat doch Dr. Herbst an dem Zustandekommen aller Staatsgrundgesetze hervor ragenden leitenden Antheil

genommen und mehrere Staatsgrundgesetze kamen unter dem Ministerium zu Stande, dein Dr. Herbst als Mitglied angehörte. Geradezu bewunderungswürdig war Dr. Herbst als Parlamentarier, als einer der besten Redner, als schlagfertiger Debatter und staunenswerth war sein Scharfsinn, mit welchem er jede noch so schwierige Sache bis in die feinsten Details zu zergliedern verstand. Er war einer der gründlichsten Kenner der schwierigsten Partien administrativer Angelegen heiten und so oft er das Wort ergriff

zu sein, in diesen Orten Bauten, bei denen es sich um die Vereinigung der verschiedenen Baugewerbe handelt, zu leiten und selbständig auszuführen." Die Verhandlung wird hierauf mit Rücksicht auf das um 4 Uhr stattfindende Leichenbegängnis; des verstorbenen Abg. Dr. Herbst abgebrochen. Nächste Sitzung Samstag, den 2. Juli. Vom Tagt. Innsbruck, ‘ 60 . Juni. Herrenhaus. In fetiter am 28. d. M. stattgehabten Sitzung hat das Herrenhaus den Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung der Staatsgarantie für die Süd norddeutsche

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Seite 2 von 6
Datum: 20.08.1881
Umfang: 6
allein zu bemessen, die Lanvwehr.Prnston bleibt außer Betracht, jedoch darf in allen Fällen die Heeres- und Landwehr-Pension und eer Zu schuß aus dem Militärtaxfond zusammen die im Militänox- Gesetz festgesetzte Maximalziffer nicht übersteigen. Die konservative und der Regierung nahestehende »Presse" schreibt über die Rede des Abg. Dr. Herbst vor feinen Wählern in Tetschen: „Im Gegensätze zu den vielen Meetings, bet welchen mehr Eifer und Leidenjchast als politischer Ernst den Inhalt ausmachen

. Um so bedeutsamer war der Inhalt dessen, was Herbst seinen Wählern, seinen Parteigenossen, seinem Vaterlande sagte. Es bedeutet den Kompromiß mit der Staats- nothwendigkeit unter Aufrechthaltung des zentralistischen und deutsch nationalen Parteistandpunkts. Herbst konstatirte die Einig keit der Partei in allen politischen Fragen, namentlich das Auf. hören der Opposition gegen die Okkupationspolitik, gegen die Anforderungen für die Wehrkraft des Reiches und gegen die Fest stellungen, des Ausgleichs mit Ungarn

. Herbst konstatirt die Einigkeit der Partei im Widerstande gegen jede weitere Ver schiebung der Machtverhältnisse durch etwaige Wahlreformen, die Einigkeit der Partei in dem Gedanken,» keine Abstinenzpolittk zu machen und mit ganzem Eifer an den Arbeiten der Legislative theilzunehmen, insbesondere an deren wirtschaftlichen Arbeiten, unter denen er nach Innen die Besserung der Kreditverhältnisse, die Ordnung dcS Staatshaushalts mit Hilfe der Personalein kommensteuer, nach Außen eine praktische

Schutzpolitik empfahl. HerbstS Rede verlor nichts von ihrem oppositionellen Charakter, weil keine Ausfälle gegen die Negierung ihr beigemengt waren, aber sie gewann ihren politischen Gehalt in der Versicherung des Redners, daß er Niemandem das Recht zugestehe, ein besserer Oesterreicher und ein besserer Deutscher zu sein. Die nationale Frage ließ Herbst, so weit er nicht die Wahrung deö Deutsch. thumS besprach, unerörtert. Hier bleibt die Kontroverse offen. Die Verfassungspartei aber hat wieder ein Programm

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Seite 2 von 4
Datum: 13.09.1881
Umfang: 4
einmal im Jahre. Die Kosten des Landeö- kulturratheS werden (soweit sie nicht anderweitig gedeckt sind) aus den LandessondS bestritten; der Landtag genehmigt Voran schlag und Rechnungsabschluß. Man schreibt unS aus Wien, 11. September: Schon nach den Reden, welche Dr. Herbst in Tetschen und Bensen gehalten, haben die Blätter aller Farben darauf hingewiesen, daß er den deutsch-nationalen Standpunkt in jüngster Zeit scharf betone. DaS ist aller dings der Fall, irrthümlich wäre es jedoch, anzunehmen

, daß Dr. Herbst, weil er das deutsch-nationale Moment in früherer Zeit nicht hervorgehoben, daS Deutschthum vergestev habe. So steht die Sache keinesfalls, vielmehr hat Dr. Herbst den poly glotten Verhältnissen unseres Reiches Rechnung tragend, deutsch nationale Kundgebungen, welche auch nur von Ferne als eine Verletzung der Empfindlichkeit der nichtdeutschen Nationalitäten gedeutet werden konnten, perhorreszirt, ohne hiebei auf die dem Deutschthum gebührende hervorragende Stellung zu verzichten. Jndeß muß

es nicht bloße Delikateste gewesen sein, was ihn be stimmte, diese Haltung einzunehmen. Wenn von ihm auch die zum geflügelten Worte gewordene Wendung herrührt: „bester unklug als untreu" — so ist Dr. Herbst doch allezeit ein kluger Mann gewesen, und darum darf man wol annehmen, daß er in Bezug aus sein früheres Verhalten von der politischen Erwägung geleitet wurde, daß er bei allzu nachdrücklicher Betonung des deutsch nationalen Standpunkts den Großgrundbesitz hinter sich gelassen haben würde; dem Führer

der Versastungspartei war es aber gerade darum zu thun. den Großgrundbesitz und das diesem innewohnende konservative Element zu einem gemäßigten Fort schreiten des liberalen Systems auf dem Boden der Verfastung ohne alle Überstürzung heranzuziehen und so das VersaffungS- leben selbst immer mehr zu krästigen. Wenn nun heute Dr. Herbst, wie er es in Böhmisch.Zwickau gethan, mit Entschieden heit betont, der Großgrundbesitz ,et deutsch, so kann man ohne einen Widerspruch durch die Thatsachen befürchten zu wüsten

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Seite 1 von 4
Datum: 23.05.1881
Umfang: 4
gegen einen direkten Angriff auf die Verfassung am Freitag aus dem Sitzungssaale entfernt hatte, fand sich am Samstag in demselben wieder ein. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Verhandlung über die galizifche Transver sa lbahn. Dr. Herbst hielt eine große Rede gegen die Vor lage; aber Gründe haben aufgehört, über die Abstimmungen zu entscheiden. Die Vorlage wurde angenommen. Wir kommen darauf noch zurück. Am Freitag wurde dem Abgeordnetenhaus in Wien rin Ge setzentwurf wegen Forterhebung der Steuern

Bedenken vor, daß die rechtliche Vermuthung, daß das Reichsgericht in die Kompetenz des Abgeordnetenhauses eingegriffen habe, nahe liege. Darauf gab Abg. Herbst folgende Erklärung ab: Artikel 4 des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 1867 über die Einsetzung eines Reichsgerichts bestimmt: „Ueber die Frage, ob die Entscheidung eines Falles dem Reichsgerichte zusteht, er kennt einzig und allein das Reichsgericht selbst.* Der Antrag auf Niedersctzung eines Ausfchuffes mit der Aufgabe, zu prüfen

und daß wir einer etwa auf uns fallenden Wahl keine Folge leisten werden. — Nachdem Abg. Dr. Herbst diese Erklärung verlesen hatte, verläßt die gefammte Linke den Saal. Ihr schließen sich auch die verfassungstreuen, keinem Klub angehörigen Südländer an. Der Abg. Graf Hohen wart gab darauf die folgende seine Gesinnung charakterisirende Arklärung ab: Ich bitte sich gegenwärtig zu halten, wenn diese EuSlegung, wie sie der Abg. Dr. Herbst jenem Paragraphe deS „Statuts des Reichsgerichts" geben will, daß nämlich

haben. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts.) Abg. Kowalski: Ich halte cs für nothwendig, daß in einem Staate wie Oester reich ein Gerichtshof über die Agnoszirung der Wahlen urtheile. Ich erkläre daher, daß ich und meine Gesinnungsgenossen die Ausführungen des Abg. Dr. Herbst vollständig akzeptiren, und ich gebe daher in meinem und meiner Gesinnungsgenossen Namen die Erklärung, daß wir an der Verhandlung des Hauses über diesen Gegenstand nicht weiter theilnehmen und den Saal verlassen

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Seite 1 von 4
Datum: 30.01.1879
Umfang: 4
eintretcnde Abonnenten erhalten den Anfang des laufencen Romans: Millionär «nd Bettler" unentgeltlich. Bestellungen sind frankirt (am bequemsten und billigsten mittels Postanweisung) einzusenden. Vorausbezahlung eingeführt. WZss* Preis für Innsbruck 60 kr. Pie Lrpedition- Htmxftmt Innsbruck am 30. Januar. Am Montag wurde, wie bereits bekannt, die Berliner Vertrags-Tragödie in unserm Abgeordnetenhaus zu Ende gespielt. Wir berichten hiemit noch vom letzten Akt. Zuvörderst sprach Dr. Herbst

als Berichterstatter der Ausschuß-Minorität. Er erklärte, daß sein parlamentarisches Leben und Wirken offen vorliege, daß er nie persönliche Jnteressenpolitik getrieben und darum den giftigen Jnvektiven des Abg. Auspitz lediglich ein „stilles aber beredtes Schweigen" entgegers.tze. (Lebhafter Beifall.) Den juridischen Spitzfindigkeiten des Ministers Uuger gegenüber betonte Herbst, daß denselben ein gefährlicher Satz zu Grunde liege, der konsequent durchgeführt, die Aufhebung alles Rechtes bedeute, der Satz nämlich

, daß die Aus legung eine rein juristische Operation sei, so muß ich nur be merken, daß es Operationen gibt, an welchen der Patient zu Grunde gehen kann, und vor denen muß man sich so weit als möglich hüten. Mit beißendem Sarkasmus leuchtete der Redner der eingebildeten Diplomatenweisheit des Abg. Weiß v. Starken fels heim. Eine kräftige und äußerst wirksame Widerlegung ließ er auch dem Abg. Greuter widerfahren. Greuter berief sich auf : die gute Aera Metternichs. Herbst erwiederte, wenn man für - 1000 Millionen

nur 80 den Staatsgläubigern gibt, dann ist ; es leicht, eine geringe Staatsschuld zu haben. Allein die Zer rüttung des Staatswolstands hat Generationen hindurch gedauert. In der so gepriesenen Metternich'schen Aera wurde gar nichts für den Staat gethan, nicht einmal Kasernen hat man gebaut. Wenn man der liberalen Partei den Eisenbahnbau und die Be lastung des Staats durch denselben vorwirft, so erinnert Dr. . Herbst daran, daß die kurze Zeit der Verfassungs - Sistirung ' unter dem Ministerium Belcredi

uns mit einer Zinsengarantie . belastet hat, welche die Hälfte sämmtlicher heute bestehender I Staatssubventionen ausmacht, Dem „neuen Parteigenossen Greu- ters", Hrn. Auspitz, bringt Herbst in Erinnerung, daß er „der I Erste und Einzige" gegen den Antrag, daß nur pupillarstchere ; Papiere aus den Staatsvorjchußkassen zu belehnen seien, gestimmt habe, während Redner mit Brestel seinerzeit dafür stimmten. Das so oft gepriesene Programm der Majorität besteht darin, »Ja" zu sagen zu dem, was das Ministerium gewollt

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Seite 2 von 4
Datum: 22.11.1870
Umfang: 4
das Gerücht voll ständig zu bestätigen. Tagesneutgkeiten. Wien, 20. November. Das Ereigniß der gestrigen Sitzung war die Rede des Abgeordneten Dr. Herbst. Ohne jegliches ara torische Beiwerk, rein an der Hand der Thatsachen führte Herbst eine Kritik der Handlungen und Tendenzen des Ministeriums. Sein Vortrag knüpfte bei demjenigen Schriftstücke an, welches die Morgenröthe der Ausgleichspolitik über Oesterreich brachte, an das Minoritäts-Memorandum, um zu vergleichen, was die beiden Unterzeichner

desselben, die da noch auf der Ministerbank saßen, in diesem Programme projektirt und was sie durch ihre Politik erzielt haben. Mit vernichtendem Sarkasmus hob Herbst hervor, wie derselbe Stremayr, der auf Grund des Majoritäto- votums in das Ministerium Hasner getreten, wenige Monate später sich einem Ministerium einfügte, dessen Programm das Minoritätsvotum ist. Wie bitter war der Vorhalt für den Justiz- minister Tschabuschnigg, daß er als Abgeordneter der Zentralist unter den Zentralisten gewesen und was Herbst zur Beleuchtung

des Ministers aus „dem fernen Osten" vorbrachte, sollte die Aufrichtigkeit einer Negierung beleuchten, welche den „vollstän digen Neichsrath" auf ihre Fahne schrieb, und sich dazu eines Werkzeuges bediente, welches die Verfassung und den Reichsrath verwarf. Glänzend stellte Herbst den Humbug dar, der mit dem in der Zirkular-Depesche vom 28. April d. I. aufgestellten anderen ministeriellen Programm getrieben wurde und mit überzeugender Schärfe behandelte er die Aktionen der Regierung in Böhmen

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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1871
Umfang: 4
haben derl hervorragendsten Antheil an der Entwicklung Böhmens; nun droht ruan ihnen als Dank dafür, sie zu Bürgern zweiter Klasse herabzudrücken und will sie sogar durch das famose Nalioualitäten- gesetz auf den Ausstcrbe-Etat setzen." Abends fand ein großer Kommers statt, wobei auch Herbst erschien und mit stürmischen Zurufen empfangen wurde. Banhans forderte unter allgemeiner Zustimmung zur Vertheidigung des guten Rechtes auf, für das jeder Deutsche mit allen Kräften einstehen müsse und Professor

, kritisirte die deutschfeindlichen Slavi- sicungsplane der Negierung und sagte: Wir wollen das Prinzip zum Siege führen, daß Reich und Kaiser über König uub Land steht. Dr. Herbst entrollte ein geschichtliches Bild der Entwicklung der Deutschböhmen und sagte im Verlauf seiner Rede mit Be ziehung aus das bekannte Nationalitätengesetz: Man bietet uns ein Gesetz zur Garantie unserer Nationalität, wir bedürfen es nicht. Nein, wir vertrauen auf eine andere Nationalikurie, es ist die d Gesammtheit

der deutschböhmischen Bevölkerung und ihre Gemein-- schaftlichkeit mit allen übrigen Deutschösterreichern. Dieser „echten Nationalkurie" brachte Dr. Herbst sein Hoch. Hasner bekämpstc den tschechischen Rechtsstaudpunkt und den Föderalismus und sagte zum Schluffe das geflügelte Wort: Ucber uns Deutsche zur Tagesordnung übergehen, ist unmöglich; denn auch die Ge schichte hat ihre Tagesordnung. Es wurden außerdem noch Toaste auf die verfassungstreuen Wähler, dann auf Hasner und Herbst, als auf die Schöpfer

des Schulgesetzes, ausgebracht. Abends brachte die Bügerschaft von Teplitz ihren Ehrenbürgern Hasner, Herbst und Wolfrum einen großartigen Fackelzug. Der czechische Landtagsclub in Brünn hat die Be schickung des Reichsrathes ohne Rechtsverwahrung beschlossen, weil die mährische Daclaration anders als die böhmische formulirt sei und die Reichsrathsbeschickung nicht ausschlreßt. In der Sitzung des dalmatinischen Landtages vom 29. Mts. hat Filippi Namens der Minorität einen Protest gq das Nescript

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