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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.10.1904
Umfang: 8
. Das Feuer schlief allmählig ganz ein, und wir hatten aufgehört, das Torf zu beobachte»:, als plötzlich »vieder Granaten irr das Torf einschlugen; dies mal nicht unsere, sondern russische Granate»:. Das Schießen im Dorf begann von neue»»:. Im näch ster: Augenblick kam für uns der Befehl: „An die Gewehre!" und während »vir uns gegenseitig bei»»: Umhängen des Gepäcks behilflich waren, freuten »vir uns, weil nun endlich unsere Zeit gekommen zu sein schien. Fünf Minuten später bewegten »vir »ms, so schnell

»vir könnten, zu lar:gen Schützenlinien auseinandergezvgen, auf das Dorf zu. Das Feuer wurde zu einem regel rechten Gebrüll, während »vir vorwärts eilten, und jeder »var bestrebt, vor den Russen das Dorf zu erreichen. Wir langten de»:»:och fast zu spät an, denn als wir das Dorf erreichten, kamen die Re ste unserer ersten Angriffskvlonne daraus heraus gelaufen. Nur eine kleine Mteilung hielt sich da- ri»: fest. Mit schnellen: Anlauf eilten wir in die Straße. Ter Rauch, lagerte über dem Torfe

, und man konnte feine drei Meter weit sehen. Tie Luft »var voll non Asche von den Strohdächern der Häuser und der»: verbrannten Heu. Wenn die Russen feuerten, so sah ich das Aufblitzen ihrer Gewehre vor uns. Dann stürzten schwarze Ge stalten aus de»»: verhüllenden Rauche hervor, Bajonette blitzten und Gewehre schlugen aus Ge wehre. Weiter hinein ins Dorf ging der Marsch Bald fielen wir über zerbrochene Karren, bald strau chelten wir über eine Leiche oder einen Haufein von Ziegelsteinen und Erde. Der Rauch

. So kämpfte jede ein- zel»:e Gruppe auf eigene Faust, während es eini- ger: größeren Gruppen gelang, sich bis zun: Her- antvlnmeu unserer Verstärkung zu halten. Als diese eintrafen, kairren die Russe»: an die Reihe, den Ort zu räumen, und wieder triebe»: wir sie zurück durch die furchtbare Straße und über die Felder, bis fein einziger Feind mehr in den: Torfe war. Nunmehr hatte ich Zeit, das vor: u»:s eroberte Dorf zu betrachten. Welch eil» Anblick! Einige wenige brennende Häuser, aridere ohne Dächer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 11 von 12
Datum: 06.07.1890
Umfang: 12
Beilage zum „Tiroler Tagblatt" Nr. 152. 16 . Wörgl Mb leine Umgebung. 3u dea schönsten und anmuthigsteu Ortenden Tirols gehört ohne Zweifel das untere Innthal, insbesondere der Strich von Jenbach bis Kufstein Doppelt fchöa ist dieser Theil M ThaleS, weil hier der R-iz d r Ge- birgSwelt sich mit dem des Flachlandes vereinigt wie nirgendwo anders Inmitten dies s idyll scheu Landstriches liegt das Dorf Wörgl, bekannt als Knotenpunkt der Süd- und StaatSbahn. Das Dorf liegt etwas abseits vom Bahn

hofe; in 15 Minuten kann man auf bequemer Fahr straße dasselbe erreichen. Seine Lage an der Land straße gab ihm schon vor Erbauung der Gis»labahn eine commercielle W chtigkeit. Die beiden Dorfgemein den, aus demn Wörgl besteht, zähl n zusammen 2500 Einwohner. Die Häuser sind meist größere Gebäude und gewähren ein n hübschen Anblick, besonders die jenigen, welche sich zu beiven Seiten der Landstraße gruppiren. Eine schöne, große Kirche erhebt sich in mitten dts Dorf s Zahlreiche Obstgälten

der Gasthof des Herrn Kögl, für Fremde sehr angenehmer Aufenthalt, 30 Min.); Dorf „Häring" (Neues reizendes Bade-Etablissemeut der Frau Ober- ladfiätt r, Kohlenbergwerk, 1*/, St.); Dorf „Kirch bichl" (schöne Lage, belebter Sommerfrischort, 45 Min.) — Auf der linken Thalseite: Dorf „Angath" (30 Min.); „Angerberg" (herrliche Fußprrtie); „Maria- sten" (berühmter Wallfahrt ort, liegt in einer Thal mulde, Aufenthalt dortselbst sehr angenehm, l*/ 4 St.); „Langkawpfen". Bon hier aus führen schöne Wege

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 15.08.1895
Umfang: 8
aller dieser Tage anbrechen. König Wilhelm passirte schon um 6 Uhr, von Pout ä Mousson her, die enge Straße. Es galt, um den Feind nicht nach Norden entkommen zu lassen, eine neue Schlacht unter den Wällen von Metz zu schlagen, blutiger noch, als die bisherigen. Die Höhe nach Vionville war bedeckt von Leichen, namentlich der kaiserlichen Garde, auf der von Rezonville zur Rechten nach Metz führenden Straße waren unsere Batterieen bereits thätig. Und da lag das Dorf Gravelotte. Vor ihm ragte das Gehöft Malmaison

empor, Moscou, Zdie Auberge, St. Hubert rc. ragen über die Wälle; die Mitrailleusen rasselten da oben. Auch unser linker Flügel war bei St. Marcel daneben schon engagirt. Ueber uns zer platzten die Shrapnells in den hohen Pappeln; die Kavallerie hielt auf der Wiese vor Gravelotte, die Infanterie hinter dem Dorf gefechtsfertig. Unmöglich wars, auf diesem hohen Terrain vor den Wällen, einen Ueberblick über den sich entwickelnden Kampf zu gewinnen; der Pulverdampf wälzte sich hin und her, Malmaison

und die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Auch sind größere Ausflüge in der Umgebung projectirt. Die Abreise erfolgt Don nerstag mittag nach Regensburg. Erzherzog Ladislaus ist der Sohn des Erzherzogs Joseph. ^Zugsverspätung. ] Der aus Wien hier um 9 Uhr 30 Minuten Vormittags fällige Schnellzug ist heute wegen Niedergehens einer Muhr zwischen Bischhofshofen und Hüt - brannte heiß herab auf ein furchtbares Gemetzel unter dem Dorf vor den Wällen, und die Chassepot kugeln fielen dicht wie Hagelschauer. Der Feind

Batterien gegenüber auf das Dorf und die weite Hochebene. Eine momentane Panik entstand durch das Davonjagen der im Dorf haltenden Sanitäts-, Munitions- und Trainwagen; auf der Straße nach Rezonville wirbelte der Staub und spritzten die Granaten ihre Eingeweide in den Kies. Was war geschehen? — Der Granathagel ward ärger und ärger. Reiter sprengten über die Ebene, Generalstäbler mit der besorgten Frage: „Wo ist der König?" Aber es gab keine Antwort in dem momentanen Wirrwarr, der durch die Flucht

von freiwilligen Krankenpflegern noch verschlimmert ward. Da erschienen auf der Chaussee, wo sich zwei Sani tätswagen an einander verfahren und umgeworfen hatten, drei Delegirte der Johanniter. Der eine zog seine Klinge: „Ihr Memmen! Im Namen des Königs, halt!!" schrie er die Flüchtigen an. Und das war ein Zauberwort; die Besonnenheit kehrte zurück. Als ich vom Dorf Rezonville zur Batterie zurück kam, wurde eben, nachdem die Entscheidung bei St.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 24.09.1870
Umfang: 6
sich noch der größte Theil der gestohlenen Geldsumme befand; es fehlten nur 400 . Frks., die von dem Schloßverwalter ersetzt wurden. Die Kaffes selbst hatten die Diebe in einen Brunnen geworfen. Dieselben sehen jetzt ihrer kriegsgerichtlichen Bestrafung entgegen. Als wir gestern auf der Reise von Montmirait durch das Dorf Vieilles Maifons kanten, begegneten uns mehrere Karren, auf welchen etwa 20 Bauern mit gebundenen Händen unter Militärbedeckung eskortirL wurden. Dieselben hatten den an Tollheit g ranzen

Soldat in einem Brief an seine Eltern,Abfi den die „Elberf. Ztg." abdruckt, wie folgt: „In einer Beziehung? .30 Ka ßo Sal Lii Wi noch schrecklicher als ein Schlachtfeld war das von den Bayern^ in Brand geschossene Dorf. Als die Bayern zu einem Angriff ^ durch dieses Dorf marschiren wollten, wurden sie von Zivilisten mit Flintenschüssen aus den Fenstern regalirt. Die Bewohner schleppten die Verwundeten in die Häuser, warfen sie ins Feuer,^ oder zerschmetterten ihnen den Schädel. Nachdem die Bayern

auf^ diese Weise große Verluste erlitten hatten, machten sie Kehrt und^ schossen das Dorf in Brand. Nicht ein Hans (wörtlich zn-m« nehmen) blieb verschont. Wir lagen eine halbe Stunde entfernt! " von diesem Dorf im Bivonak, und ich erbat mir von unserm Chef die Erlaubniß ins Dorf gehen zu dürfen, was mir bewil ligt wurde. Auf der Straße sah ich verbrannte Leichen, an denen man ganz genau noch die Spuren eines gewaltsamen Todes Fortsetzung in der Beilage.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 25.12.1892
Umfang: 14
, worüber sehr beachtenswerthe Beispiele vorliegen, kann, sell ist wunderlich, ganz g'wiß. Diendlen, so viel i g'möcht hält', gar kein' b'sondere Müh' hält' i mir zu macheu braucht. Halt uit lei so Menscherln, weißt. Bauerntöchter oder von ansässige Hand werkersleut'. Na, uit sein hat's können! Kommen da a mal Kärrner ins Dorf und a Diendl von ihnen steigt mit 'n Kessele auf'n Hof, um a Milch. Und wie an Menschen oft a Krankheit anfliegt, auf einmal hat er's, so ist's mir mit der Lieb' gangen. Schön

ist's g'west, sell hat gar der Pfarrer zugeben müffit' der sich ja a in die G'schicht eing'mengt hat, denn i bin schon so narrisch und verrückt g'worden, daß i das Kärrner Diendl glei vom Fleck Hab' hei raten wollen. Der Vater hat g'wettert, die Mutter hat g'weint, der Bruder g'flucht, die Buab'n haben ^-pottliedlen g'sungen und die Diendlen g'lacht — 's ganze Dorf ist um und aus g'west. A Karrnerin will er heirat'n, der — na, mein' Namen brauchn's nit zu wiff'n, möcht' mein' Hof die Schand' nit

zur Errichtung eines Monumentälbrunnens vor beit Stadtsälen zu überlassen. Bald drei Jahre sind es her, daß in dieser Angelegenheit die ersten Schritte unternommen wur den und über Anregung der gemeinderäthlichen Fremden schönen Tag's verschwund'n g'west. Da hast Dein' Landstreicherin, sagt Vater und Mutter. Renn' döcht nach, Deiner Landstreicherin, schreit der Bruder. Die Landstreicherin ist durch, schreit der Pfarrer, die Leut', die Kinder, 's ganze Dorf." „Wie narrisch bin i Land auf und Land

." „Und wieder ist der Unfrieden ausbrochen auf'n Hof, zwegen dem Karrnerkind. Aber da hat sich mei Mutter in's Zeug glegt und i bin von Tag zu Tag glücklicher geworden. Das Kind war mein Leben, mein Sonnenschein, mein Himmel. Behütet Hab i 's und bewacht, wie a Drachen an verwun schenen Schatz auf an Rittergschloß. Und gern hat mi das Kind gehabt, gar nit zum sagen und schöner ist's gworden von Tag zu Tag. — Fünf Jahr wird's gwest sein, da ist's a durchbrennt, mit Karrnerleut, die durch's Dorf zogen sein und wo versteckter

schöner sein. Wir haben an neuen Karren, sein kein Mensch'n was schuldi, schrepfen, wenn uns 's Wasser in's Maul rinnt den Bruder, der schwitzt gern, wenn lei die noble Verwandtschaft nit in's Dorf kummt." „Und dann so an lustigen Abend, wie heut, ging's schon gar nit mit'n Trost. Da verlegt ihr der Branntwein fast die Red." In Marling klangen nun feierlich die Glocken zusammen, dann folgte Mais, Meran und Algund. Ja sogar Tirol konnte man hören. Gloria in exelsis deo sang man in all diesen Kirchen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 03.08.1868
Umfang: 4
. In Folge des Hochge witter wütheu die Bäche an verschiedenenen Orten der Oetzthals allein das durch dieselben angerichtete Unglück erreicht an Em- pfindtichkeü bei weitem nicht den Jammer der Bevölkerung von Huben. Aus Pfunds im Obcnnnthal enthält der Bote f. T. und B. folgende Schilderung eines durch Hochgewitter angerichteten Unglücks. Daß in Folge eines großartigen Wolkenbruches und Hagel schlages unser großes Dorf am 23. Juli Abends seinem Unter gänge nahe war, ist bereits bekannt. Erlauben

. Die Einwohner von Pfunds hatten ihr Lebtag nichts von Muhrge- sahr erfahren, und daher auch nicht die leiseste Ahnung des mög lichen Unglücks. Wäre die fruchtbare Muhre zur Nachtszeir durchs Dorf gefahren, 100—200 Menschen hätten darin ihren Too finden müssen, so rapid war die Schnelligkeit, so immens waren die Holzstöße und Steinkolosse. Gehen wir nachträglich, lieber Leser, eilt Weilchen durch die Ruinen spazieren; vom linken Jnnufer angesehant, hatte sich die eigentliche Zerstörung gar nicht recht

Zerstörung. Das Dorf hat feinen Brunnen, keine Mühle, feine einzige Werkftälte mehr. Wie vi le Parteien sehen ihre einzige Wiese (das Dorf Psundö ist bekanntlich sehr arm) mit klafterhoher Mahre bedeckt! Eine zweite Muhre, wäre sie auch um die Hälfte kleiner, müßte sich über ras Dorf ent leeren, und selbes würde eine vollendete Ruine sein. Ein Schutz ban für die erste Nvth wäre die höchste Dringlichkeit. Leider ist die Gemeinde nicht einmal dazu bei finanziellen Kräften. Sie lailn Nl»d inllß nuv ans Gott

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 31.01.1899
Umfang: 6
. . ..... 44.^5 Der Advoeatenbauer. Criminalroman von Dietrich Theben. (Nachdruck verboten) Die Holzhandlung von Martin Blank und Sohn, eine an deren Terain sich anschließende, große Farbenfabrik und eine weiter nach dem Dorf zu gelegene, an Ausdehnung stetig gewinnende Teppich- und Gardinenwirkerei, beschäftigten zu sammen an vierhundert Arbeiter, die, soweit sie nicht als Heimische im Dorfe selbst wohnten, in schmucken, wenn auch einfachen Häuschen, an der von Bahnhof ins Dorf führenden Straße nnterge- waren. Das eigentliche

Dorf lag von der Bahnstation eine Viertelstunde entfernt, und die großen Bauern höfe verteilten sich bis auf vier, die zum Orte selbst gehörten, rund um das Dorf herum, die ent ferntesten fast eine Stunde weit abgelegen; so der Puckhof, die Höfe von Olenkoppel und der Nettel- seehof; in knapp halbstündiger Entfernung der Braune Hirsch, .der Neue Jäger und der Grüne Sod, letzterer das Befitzihum HanS Oldekops. Woher der Oldekop'sche Hof den Namen hatte, war strittig, und die gangbare Erklärung

der Dorf chronik, die die Bezeichnung einfach auf einen zu dem Hofe gehörigen Teich zuröcksührte, der durch „grünes Wasser" angeblich eine Eigenart besitzen sollte, verdiente kaum ernstliche Beachtung. Wahr scheinlicher klang eine zweite Auffassung, die auf die Zeit der Gründung deS Hofes zurückging. DaS fruchtbare Ackerterrain war ehemals Waldland ge wesen, und dicht neben einem noch heute vorhandenen von dem ersten Oldekop angelegten Brunnen hatte daS primitive Wohnhaus des Bauern gestanden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 22.06.1893
Umfang: 6
ent gegen. „Wann gehen wir zusammen aus, Marianne?" fragte er. „Dazu muß man erst wegen der Partie fragen," antwortete sie. Darf ich?" fragte er dringender. Da nickte sie. „Am folgenden Sonntag ging Marianne mit dem Jäger zusammen durch das Dorf und ein Jeder lachte, der Hanspeter begegnete. Hanspeter war außer sich. Er vergaß die Arbeit, die sein Vater ihm auftrug, und er kam mit dem halben Wagen voll Grünewaaren zurück, die er nicht hatte verkaufen können, Alles ging ihm schief. Er lief ganze

. Es entspann sich eine Schlägerei, ein Messer blitzte und Blut floß. Hanspeter wurde zu ein paar Monaten Gefängniß- strafe verurtheilt. Als er entlassen war, ging er in die weite Welt. Nirgends fand er Ruhe, immer von Neuem wechselte er seinen Meister und seinen Wohnplatz und war zu keiner Arbeit mehr tauglich. Nach drei Jahren, als sein Vater starb, kehrte er zurück in das Dorf und fand mächtig viel verändert. Das „Weiße Pferd" war in andere Hände überge gangen. Der Jäger hatte Einsicht in die Bücher ver

langt und da kam es an den Tag, daß die Sachen recht schlimm standen. Das Grundstück war schon lange, bereits unter Mariannens Vater, schwer belastet. Dann hatte er Streit mit dem Baron vom Schloß bekommen, war in eine andere Gegend gewandert und hatte Ma rianne sitzen lassen. Frau Schmeitz war gestorben, Marianne hatte die Herberge noch eine Zeit lang ge halten, aber die Gäste waren einer nach dem andern weggeblieben, und endlich hatte sie das Dorf verlassen. Niemand vermochte zu sagen, wohin

sie gegangen war. Hanspeter wollte den Schloßgarten pachten, konnte aber mit dem Baron nicht einig werden. Er bummelte eine Zeit lang im Dorf umher, stets mit dem Vorsatz, dasselbe in der nächsten Woche zu verlassen und ver dingte sich schließlich als Pferdeknecht auf einem kleinen Pachthof. Er verrichtete seine Arbeit ohne Eifer, lief „wie ein Stock" neben seinem Wagen einher und trank, wenn er Geld hatte. So kam er von einem Dienst in Telegraphischer Börsenbericht. Wien, 20. Juni. Papierrente für fl. 100

bis fl. 12.95 11.35 10.95 10.20 9 — 6.95 den andern, immer tiefer sinkend, und wurde endlich Tagelöhner. Mancher sah ihn zuweilen mitleidig und kopfschüttelnd an, doch er merkte es nicht — er ging träumend seines Weges und sprach zuweilen mit sich selber. Es konnten achtzehn oder zwanzig Jahre vergangen sein — Hanspeter hatte sie nicht gezählt — da kehrte Marianne in das Dorf zurück. Sie war städtisch gekleidet, aber ihr Kittel war alt und verschossen, die Feder auf ihrem Hut ver wittert und die Schuhe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 24.07.1879
Umfang: 4
chenden Berichte über den Fortgang und die Qualität der Bauarbeiten verbreiten immer mehr Licht über dieselbe. Einem neuesten Briefe an den T. Boten aus Sand entnehmen wir Folgendes: Als ich hier ankam, fand ich zu meinem Staunen die hiesige Bevöl kerung in zwei Parteien gespalten; die eine, der Kopf zahl nach größere, sprach sich mit großer Erbitterung über die Fehlerhaftigkeit der theuren Uferschutzbauten aus und erklärte, das Dorf Sand sei jetzt in größerer Gefahr, als selbst im vergan genen Jahre

, welche der nichts nachgab, die er während der Katastrophe der vergan genen Jahre gehabt hat. Fast alle Wildbäche in ganz Tirol haben in jenen Tagen schweren Schaden angerichtet — die Bauernbau ten in Mühlwald, Lappach und Weißenbach sind zum größten Theil zerstört worden und auch Täufers ist nicht verschont ge blieben. Glänzend bewährt aber hat sich der Schntzbau für das Dorf Sand. Während die Brücke über die Ahr bet Moritzen fortgeriffm wurde, das Dorf Moritzen in höchster Gefahr war und der Bach an einer Stelle

in die Felder einbrach, war das Dorf Sand nicht einen Moment in Gefahr. Wie sicher sich die Bewohner fühlten, geht wol am klarsten daraus hervor, daß sie fast ohne Ausnahme sich in der Nacht ruhig zu Bette legten, nachdem sie sich noch am späten Abend überzeugt hatten, daß die das Dorf schützenden Bauten völlig unversehrt seien, daß an ihnen sich die Wogen der wüthenden Ahr machtlos brechen. Die er bittertsten Gegner der Neubauten mußten zugeben, daß Sand außer aller Gefahr sei. Wenn jetzt das Gegentheil

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 09.02.1875
Umfang: 4
Unter stützung gewahren. Ein oder zwei kleine gricchrfche Kaufleute hier haben sich durch das Elend der Bedrängten bereichert, indem sic z. B. im vorigen Winter eine Okka (etwas mehr als ein Kilogramm) Mehl oder Weizen geringster Gattung für l * 1 /, Okka Kupfer gaben. In Folge der beklagenswerthen Unfähigkeit des Amtmanns und seiner Näthe sind die Leiden des Distriktes eher vermehrt als vermindert. Hassan Dede. Vor zwei Jahren zählte dieses Dorf 420 Einwohner in 75 Häusern; jetzt sind nur noch 40—45 Häuser

oder werden nächstens ganz entblößt. Die Einwohner gehören größtentheils einem religiösen Orden an und sind faul. Wir sehen hier nur ein bestelltes Feld, und niemand bereitet sich vor das Feld zu bestellen, selbst wenn sie Saatkorn erhalten. Von 5—7000 Schafen und Ziegen, welche sie früher besaßen ist nichts übrig geblieben. Wir vertheilten hier 1000 Okka Weizen unter 100 Personen. Ahali, 9. Dez. Vor zwei oder drei Jahren war es ein verhältnismäßig wolhabendes Dorf mit einer Bevölkerung von ungefähr 1100 Seelen

ist I das Dorf gänzlich entblößt, und wenn nicht rasche Hülfe erfolgt, f dürfte kaum jemand am Leben bleiben. Wir gaben hier 54 Pcr- l sonen 540 Okka Weizen. Tschollu. Vor der Hungersnoth zählte dieses Dorf 68—70 j Familien,jetzt 50—55. Obgleich hier viele Fetter können be- \ wässert werden und die Ernten dahier besser ausfallen als in f andern Dörfern, ist dennoch die Mehrzahl entblößt. Von ? 500 Einwohnern sind 120 gestorben und 30 auSgewandert. Von r 80 Joch Ochsen sind 23 übrig geblieben. Die Leute

Personen 1500 Okka Weizen Kirik, 10. Dez. Dieses Dorf zählte 60 Familien (400 Seelen.) Gestorben sind 150, ausgewandert 50. Die Lage der

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Seite 6 von 8
Datum: 11.04.1904
Umfang: 8
, welcher sich stets tüchtig und treu bewiesen, als ein Edelstein für die Herrschaft und als ein leuchtendes Beispiel für Hof und Dorf. Die lächerliche Art, mit der das kleine, kugelrunde Männchen Fremdwörter, die er irgendwo aufschnappte, unglaublich zu verdrehen beliebte, oder sich neue bildete, deren Sinn kein Mensch zu definieren vermochte, wirkte unwiderstehlich auf Jedermann, und hauptsächlich war diese eingewurzelte Gewohnheit eure sich immer wieder erneuernde Quelle, der Heiterkeit für Lillis mangelhaftes

. Uber eben deshalb ehren sie das Leben, weil es ihnen leine größte Gegnerschaft entgegenstellt. Friedrich Nietzsche. m Die Schlange im Busen. Schulhumoreske von Fritz M t t o. (Nachoruck verboten.) An der märkisch-pommerschen Grenze liegt ein Dorf, wie es deren tausende im deutscheir Reich gibt. Das Dorf Radenau. Nichts verrät hier den lauten Gang der Welt, wenn nicht ab und zu ein Reiher über den blauen fjimmcl flöge oder in der Ferne der aufsteigende Rauch eines Dampfers die (Oder angäbe, wüßten

. . . diese . . diese. . " Gr griff nach einer surrenden Mücke und zerinalinte sie, als hätte er sckfon den Rreisschnlinspektor Rrüpfgans in der Faust, der zum Montag einen Besuch im Dorf angesagt hatte. „Aber Johann, was haben Dir die armen Tiere getan? Du bist ja gar nicht wiederzuerkennen," rief fetzt ans der Tür Frau Johanna Rosseublatt. Sie hatte nlit besorgten Mienen ihre»? Gatten zrrgesehen. „Du weißt doch, Rrüpfgans ist ein guter Herr. Schließlich muß er doch auch mal wieder zu Dir kommen. jm Nachbardorf bei dein jungen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 05.05.1904
Umfang: 8
z' wild. Da is nllr gut, wenn man eine Stütz' hat an sein'm Sohn! Und wenn erst die jung' Frau im Jaus is, itachher können sich die Alten koininod' macl^en. Gell, Mutter? Also, nit drauf vergessen auf den Iengst, «mal inuß' doch z'erst probiert werden." „Freilich, Vater, ich wollt's ja schon lang, aber Ihr habt iinnrer g'meint, 's fei noch z' bald. Na, b'hüt Gott, ich geh' noch a bissel naus. B'hüt Gott, Mutter!" So am Abend. Ain anderen Morgen zu früher Stunde durcheilte eine Schreckenskunde das Dorf

sie da ihrem Schmerz gebieten können? Der Toni ist tot, ihr entrissen auf immer und sie muß schweigen Die Tage schleichen hin, die drei Tage bis zur Beerdigung. Ls wird eine großartige Leichenfeier. Die Winterhallers wissen, was sie ihrem einzigen Kinde schuldig sind. Alles Gepränge, welches nur irgend aufgeboten werden kann, tritt in Lrscheinung. Das ganze Dorf ist auf den Beinen vom frühen Morgen an und inan erzählt sich von den großartigen Vorbereitungen zum „Leichenmahl". Die Lrregung steigert sich, je näher

, dann aber, als das notwendigste besorgt, ist sie in ihre Kammer gegangen, hat ein ärmlich schwarzes Tüchlein um den Ials gelegt — sie will doch auch ein äußeres Zeichen ihrer Trauer haben — und ist auf schmalem Pfad, hinten ums Dorf heruin, nach dem Gottesacker gelaufen. Sie lauscht; der Wind trägt einzelne abgerissene Worte des Pfarrers an ihr Mhr, ihre Augen hafteit auf Lmerrenz, die dort steht, wo sie, die vroni, stehen müßte von rcchts- wegen. Aber das kümmert sie nicht, nicht um die äußeren Lhreir ist's ihr zu tun

hören, das könnte sie nicht ertragen. * * * Lin Jahr später heiratet die Lmerrenz einen reichen Burschen aus dem nächsten Dorf. Die „Zigenner-Vroni" aber sieht man niemals mehr ohne ein schwarzes Tüchlein um den Vals. Ls fragte kein Mensch darnach, warum sie es trägt. So ein armes Dirndl hat halt nicht viel Auswahl. Lin paar Mal im Jahre schleicht sich die vroni des abends auf den Gottesacker, und wenn sie an ihrer Mutter Vügel ge-

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Seite 6 von 12
Datum: 24.03.1903
Umfang: 12
, Ortsschulrat Hopfgarten- Land (einklassig, Meßnerdienst 34.48 Kronen, Organistendienst 9.52 Kronen). — in St. Ulrich, Ortsschulrat St. Ulrich (einklassig). — in Weftendor f, Ortsschulrat Westen dorf (zweiklasfig, Holzbezug). (I m Konkurse) des Franz E b e r h a r - ter am Ramsberg, Zillertal, wurde als Masse verwalter Herr Franz Eberharter, Kupfer schmied in Zell a. Z., bestätigt und als dessen Stellvertreter Herr Josef Sporer, Gemeinde vorsteher in Ramsau, aufgestellt. (Einleitung des Versteigerungs

. K. Gradl, Wien. A. Brosche, Wien. E. Hildeman, Warns dorf. E. Walther, Chsemnitz. I. Barm, Buda- dorf. E. Walther, Chemnitz. I. Nießner, Zwickau. A. Winterberg, Prag. H. Müller, Warnsdorf. Fr. Haas, Wien. W. Ennemoser, Wien. G. Pfeffer, München. A. Fach, Wien. Otto Pick, Wien. M. Schmolka, Prag. I. Gochman, Wien. Hotel Areid, Tr. Josef Holzlechner, als Erzieher zugeteilt Sr. kais. Hoheit des Herrn Erzherzog Karl, Wien Wl. Homero, Cassel. Erich Weiß, Wien. Frl' Anna Behrent, Otterndorf. Frau Elisabeth

Elinor Holbrook, Springfield, Amerika. Mr. M. Wigdor, Berlin. Dr. Roger und Zingard Guthree, Schottland, Mr. und Mrs. Nuneley, London. Hotel Post. M. Huber m. Frl. Tochter, Rattenberg. N. Cuypors m. Frau, Dresden. Alex Belloni, Kries dorf i. B. Jda Fetsch m. Schwester, Schanns (Vorarlberg). Wilhelm Neumann m. Frau, Rin gelsheim (Nordböhmen). Johann Debies, Wien. Johann Buncher mit Frau, Tochter und Sohn, Holland. Hans Kränzl, Wien. Jg. Janda, Wien. Hermann Winter, Wien. Max Wilhelmi, Bruck

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Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1902
Umfang: 8
dort noch kein eigentliches Dorf. Das einsame Gotteshaus bildete nur ein Ziel für Wallfahrer; und zwar galt sie um 1400 im ganzen christlichen Deutschland für eine Wall fahrtskirche, zu der man aus allen Gauen Deutsch lands pilgerte. Nicht zum wenigsten dieser alten Kirche zu Juditten scheint Ostpreußen daher die Besiedelung durch Deutsche fast aller Stämme zu verdanken. Das Gebiet selbst führt, aller Wahrscheinlichkeit nach, seinen Namen nach einem alten Pruzzen: Jodutte oder Jodutse, der in jenen Wäldern sein Besitztum

gehabt haben soll. Die Geschichtsschreiber Henneberger und Hartknoch melden überdies, daß neben der Kirche damals .auch ein Dorf Juditten bestanden haben soll. Aber Mehrung auf. Die Hauptmasse des ungar ländischen Deutschtums (das, die Siebenbürger Deutschen mitgerechnet, insgesamt ungefähr zehn mal soviel ausgemacht, als diese) lebt im Banat, in der Batschka, in Westungarn (Komitate Oeden- burg, Preßburg, Eisenburg und Wieselburg) und in Slawonien. Aus Tirol und Vorarlberg. Innsbruck, 39. Juli

war im 3. Wahlkörper, wohl in Folge der aufgestellten Kompromißliste, die schwächste, im 2. Wahlkörper wählten ca. 84 Prozent, im 1. Wahlkörper ca. 83 Prozent der verzeichneten Wähler. Von 43 abgegebenen Stimmen entfielen auf Fritz Heigl, dies dürfte ein Irrtum der beiden, nicht gerade sehr zuverlässigen Geschichtsschreiber sein; denn es ist kaum anzunehmen, daß sich ein solches, der weitberühmten Wallfahrtskirche unmittelbar be nachbartes Dorf nicht erhalten hätte, wenn es wirklich vorhanden gewesen wäre

. Ein wirkliches Kirchdorf Juditten gibt es nämlich selbst heute noch nicht. Um die Kirche ordnen sich nur drei Besitzungen: Louisenthal, Charlottenberg und Marienberg, die vor etwa 150 Jahren dort ent standen sind; und seitdem wird das ganze Gebiet mitsamt der Kirche vom Volksmunde kurzweg Ju ditten genannt. Das angebliche „Dorf" Juditten dürfte das „Herrenhaus" Jodnttes gewesen sein, um das die Hütten seiner Leute sich ordneten. Andererseits kann dieser sagenhafte „Jodutte" auch mit dem geschichtlich

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Seite 4 von 8
Datum: 08.06.1905
Umfang: 8
And durch das letztere bis Zur Reichsgrenze bei Landl auf die Dauer eines Jahres erteilt. (Blitzschlag.) Aus Höfen a. Lech wird Ans geschrieben: Am 5. d. Mts. abends entlud sich über das Dorf Höfen ein furchtbares Un wetter. Hiebei schlug der Blitz in den Kamin des fast neuen Schulhauses. Zum Glücke nahm die Familie des dort wohnenden Lehrers keinen Schaden. Mit Ausnahme einiger Schäden an Ka min und Zimmerdecken hatte dieser Blitzschlag keine weitere Folgen. (Vom Eisenbahnzug abgestürzt

gehören an das Dorf Altrei mit den Höfen Bach, Bigl, Com- bran, Lochmann, Willot und Bichl (Pichl), fer ner das Dorf Guggal (Cucal), Eben (Pramarin) Sandhof und Karnatscher (Carnacer). Die erwähnte Gemeinde wird sohin mit Ausnahme der Höfe Werth und Berger zu dem bezeichneten Termine aus dem Landbriefträger- und Postbe zirke des derzeit zuständigen k. k. Postamtes in Mölina bei Cavalese ausgeschieden und dem k. k. Post- und Telegraphenamte in Kaltenbrunn zu geteilt. Von demselben Zeitpunkte

ab werden die beiden letzterwähnten Höfe sowie das Dorf Rover dem Landbriefträger des Postamtes in Mölina bei Cavalese bei entsprechender Aenderung der be treffenden Marscheinteilung zur Begehung zuge- wiesen. (Mordversuch.) Im Widum von St. Jo hann im Fassatale erschien am 3. d. vormittags der 40jährige Georg Depiero aus Pozza. Als er im Hausgange dem Dekan Don Franz Än derte begegnete, zog er blitzschnell ein Messer aus der Tasche, und stürzte damit auf den Dekan los, in der Absicht, ihn niederzustechen

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Seite 3 von 6
Datum: 16.02.1899
Umfang: 6
o, 13. Februar. In Zürich waren gestern höchst beunruhigende Nachrichten über neue am Freitag und Samstag stattgehabte Felsstürze am Saffo Roffo eingetroffen, die auch eine drohende Gefahr für die Gotthardbahn signalisierten. Seit einigen Tagen zeigten sich, gewöhnlich gegen abends und nachis. starke Stcinschläge vom Westgrat des Monte Saffo Größere Felsstücke fuhren mit fürchterlichem Krachen nieder aus einer Höhe bis 1400 Meter, doch be drohten diese Abfälle weder das Dorf Airolo noch die Bahn direct

unter unheimlichem Güöse abwärts, direct in der Richtung d-r verschont gebliebenen Mitteltheile des Dorfes, in dem sich Kirche und Bahnhof befinden. Dichte Wasstrmassen mischten fich mit Schlamm und drängten von allen Seiten ins Dorf. Samstag wiederholte sich das gleiche Schauspiel und abends war die Hauptstraße von Airolo an einzelnen Stellen meterhoch mit Schlamm bedeckt. Es wurden Balken und Bretter herbeigeschleppt und die dahinfließende Schlammmaße in die Mitte der Straße gedämmt. Lüecte Gefahr

für den Tunnel ist zur Stunde noch keine, brechen aber die oben hängenden Fels masten gleicherweise wie gestern und heute ab, so dürste der ganze mittlere Theil des Ortes Airolo mit allen Hotels bis zum Bahnhof verloren fein. Ein mächtiger Schutzwall zog sich hinter dem Dorfe zwischen dem Bergabhang. Sonntag« wurde er total ausgefüllt und ist verschwunden, darüber hinweg er gossen fich die Schlammmassen ins Dorf. Eine Reihe Häuser mußte geräumt werden. Die Goithardbahn nimmt ihrerseits energisch den Bau

, die bisher verschont geblieben, wurde biS hart ans Dorf von der Schlammlawine meterhoch über deckt. Ein haushoher Felsblock, der im Absturz be obachtet wurde, und fürchterliche Sprünge von der Höhe machte, blieb kaum 50 Meter vor der Häuser gruppe liegen. Auch Sonntags erfolgten kleinere Nach stürze, und im Augenblicke, da ich dieses schreibe — halb 4 Uhr nachmittags, — knatters oben am Felsen- gehänge wie Salvenfeuer. Dichte Staubwolken zeigen die Aufschlagstelle der abstürzenden Masse. Es ist warm

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Seite 3 von 6
Datum: 30.12.1898
Umfang: 6
mir einen kleinen Besitz zu er-' werben. Sie als der Herr von ein paar hundert Ortschaften können mir helfen, diese Marotte zu be friedigen. Welches ist das kleinste Dorf in Ihrem Dominium?" Woronzoff nannte jenes an der Oka, die Heimat des Sverkof Feodorowitsch. »Ich setze —hunderttausend Rubel—dagegen!" sagte der Engländer. „Angenommen !" schrie Woronzoff .... „Das Dorf Krisnow bildet meinen Einsatz!" Er zog vom Spiel Karten die obersten zwei ab und legte sie offen auf den Tisch; M. Rayly besetzte die links

liegende zweite mit einem Häuflein Rubelscheinen. Der Graf . . . schlug eine frische Karte auf; es war ein König. Dieselbe Figur, die der Engländer besetzt hatte . . . Woronzoff stieß einen wüsten Fluch aus, denn das Dorf war verspielt! „Ich biete Revanche!" rirf er. „Ich danke und lehne ab," erwiderte M. Rayly gelassen, auf seine Uhr sehend. „Es ist zwei Uhr morgens. Das bleibt seit Jahren die Stunde, wo ich zu Bett gehe." Sich erhebend und die gewonnenen Rubelscherne einsteckend verließ er dm Club

für dergleichen Bilder, an deren Herstellung die Kaiserin, seine Gkmahlin, ein besonderes Vergnügen findet und wofür sic auch ein geradezu überraschendes Talent besitzt. Der Czar hat den Auftrag gegeben, daß man ihm olle Z?ich- i, das an der Oka gelegene Dorf Krisnow mit „allett ! Seelen" in den Besitz des M. Rayly überging. Als dieser nach kurzem Schlaf erwachte, über reichte ihm derselbe Intendant, der seit einer Stunde im Vorzimmer gewartet hatte, das . .. von Woron zoff Unterzeichnete Schriftstück

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Seite 4 von 6
Datum: 01.04.1897
Umfang: 6
schiffes „Nymphe" an den englischen Consul ge richtet hat. Nach dieser Meldung unternahmen in Folge der Vorfälle in Sitia Detachements der inter nationalen Flotten mehrere Expeditionen in das Innere. Alle Partien der Provinz wurden durch- zogen, die Truppen fanden das Land ruhig. Es sind in der That Fälle von grausamen Abschlach tungen der Mohammedaner durchChristen vorgekommen. Am stärksten litt das Dorf Daphnes, woselbst einhundertdreißig Personen, Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge

, daß viele fremde Christen gegen unser Dorf rückten. Unsere christ lichen Mitbürger ermuthigten uns, versprachen, uns zu schützen, und riethen uns, allesammt in die Mo- ichee zu flüchten. Wir befolgten den Rath. Am an deren Morgen kam Johann Hadschi Aöodonai vor die Moschee, wiederholte dieses Versprechen, uns zu schützen, und sagte: „Es wäre gut, auch die Moham medaner von Samnoni herbeizurufen." Einer von uns ging als Bote, von 60 bewaffneten Christen be gleitet, in das genannte Dorf. Darauf kamen

wirklich unsere Glaubensgenossen von Samnoni zu uns nach Ziro. Vor dem Eintritte in unser Dorf wurden sie von den Christen entwaffnet. Kurz darauf begannen die Christen auf die Moschee mit Flinten zu schießen. Gegen Abend sprengten sie mit Pulver oder Dynamit einen Theil der Mauer in die Luft. Nur Einigen von uns gelang es, zumeist mit kleinen Kindern auf den Armen, zu entfliehen. Ein Christ namens NikolaS Dakaki nahm uns in sein Haus. Er und sein Schwieger vater hielten Wache, hatten aber g >-ße Mühe

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Seite 4 von 8
Datum: 29.10.1907
Umfang: 8
Ein wanderer Unterkunft und Brot finden konnten. So siedelten sich in den letzten 20 Jahren neben tschechischen Arbeitern und Gewirrbetreibenden auch fremde Bauern an und eroberten Haus für Haus, Dorf für Dorf. Heute sind laut einer Statistik des „Bundes der Deutschen in Niederösterreich" im politischen Bezirke Gmünd- die Ortschaften Beinhöfen zu 80 v. H., Schwarzbach Zu 70 v. H>, EibensteiN zu 19 v. H., Röttenbach zu 50 v. H., Tannenbruck zu 45 v. H. tschechisch. Im Bezirke Mistelbach bekennen

sich zu Nieder-Abs- dorf 24, zu Dürnkrut 23, zu Themenau 94, zu Bischofswtart 99 v. H. zur tschechischen Sprache. Im Gierichtsbezirke Laa find von 38 Gemeinden nur mehr zehn reindeutsch. Selbst im Viertel unter dem Wiener Walde weisen die Orte Hen nersdorf (51 v. H.), Vösendorf (26 v. H.), Wie ner-Neudorf (38 v. H.) und Leopoldsdorf hun derte slawischer Ansiedler auf. Durch die beiden großen Einfallstore bei Gmünd und Mistelbach ergießt sich der Strom arbeitsuchender Tschechen nach Wien. Die letzte

. Diese für uns Ostmarkdeutschen so traurigen Verhältnisse haben auch das Schulwesen in Mit leidenschaft gezogen. Tschechische Mehrheiten in Dorf und- Bezirk folgen tschechische Schulen. Selbst die Wiener Tschechen haben wiederholt laut die Forderung nach Errichtung öffentlicher Volksschu len ihrer Zunge -erhoben. Bis heute allerdings ohne Erfolg. Hingegen haben sie bereits eine Kategorie der öffentlichen Lehranstalten majori- siert: die gewerblichen Fortbildungsschulen. Der 35. Jahresbericht

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