über Oesterreich.) Aus Berlin be richtet man der„Presse": Vom deutschenjKaiser erzählt man folgende Aeußerungen über Oesterreich, die mittheilenswerth sind. „Mit jedem- male, wo ich Oesterreich von Neuem gesehen, ist mir's lieber ge- Der Prior sprach die letzten Worte mit einem seltsamen, bei ihm ganz ungewohnten Aufluge von Ironie. Bruno schwieg. Er sann über die räthselhafte Andeutung des Priors nach, ohne jedoch ihren Sinn ergründen zu können. „Gräfin Losange ist ohne Zweifel der Meinung" — begann
der Prälat, nachdem er einen Augenblick nachgedacht — „Du beharrest noch immer bei Deinem Entschlüsse, und die Nachricht von dem Unfälle, der Dich hier getroffen, dürfte sie darin wo! bestärken. Sie wird daher nicht wenig erstaunt sein, wenn sie hört, Du habest St. Ambros verlaffen, um in die Welt zurück- zukehren. Ohne Zweifel wirst Du ihr in der Residenz wieder begegnen. Dann fei vor diesem Weibe auf der Hut, Bruno! Mir sagt mein Herz, daß eine Erneuerung Euerer Beziehungen Dir nur neuen Schmerz
, wenn nicht gar ernstliche Gefahr bringen kann! Willst Du mir das versprechen?" „Gewiß!* — antwortete Bruno, die gebotene Hand deS PriorS ergreifend. „Wie wenig ich mich auch mit meinem einfachen geraden Sinn in all' diesen Räthseln zurecht zu finden vermag, so weiß ich oder besser gesagt, fühle ich doch, daß Sie Recht haben! Ich erkenne immer mehr, daß ich berufen war, in einem dunkeln, geheimnißvollen Drama, daß wol kaum über feine Exposition hinaus sein dürfte, eine unbewußte Rolle zu spielen. Nachdem
Sie mir Eugenien'S angeblichen Eid in seinem wahren Lichte gezeigt, zweifle ich keinen Augenblick länger au einem mir gespielten seltsamen Betrüge, wenn sich auch das letzte Ziel desselben vorerst noch meinem Verständnisse entzieht!* „Das ist auch meine Meinung, Bruno!" — rief der Prior — „und deshalb sei auf Deiner Hut!" „Der Mond hat sich umvölkt und hier wird eS zu dunkel!" — sagte Bruno, nach dem Fenster blickend. — „Ich denke, Herr Pathe, eS dürfte nun doch Zeit sein, die Kerzen anzuzünden?" „Warte
noch einen Augenblick, Bruno, denn ich habe Dir auch etwa- zu sagen, daS jedoch nicht Dich, sondern mich allein betrifft" — versetzte der Prior. — Wir sind im Zuge, un- gegenseitig unsere HerzeuSgeheimnisse avzuvertraueu, und da stört jede noch so kleine Unterbrechung." „Ich höre, Herr Pathe!" — rief Bruno, indem er die er griffene Zündhölzchenschachtel wieder auf den Tisch legte und sich erwartungsvoll zu seinem Wirthe wandte. „ES ist nun nahezu dreißig Jahre, daß ich dieses Kleid trage" — begann