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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 23.06.1903
Umfang: 12
und gehässi gen Angriffen durch Volksangehörige ausgesetzt wäre. — Im Gefühle dieser Ueberlegenheit ver höhnt der „Alto Adige" die von uns ver öffentlichte Klage darüber, daß einem Fräulein in unserer Stadt kürzlich ein Sträußchen Korn blumen von einer allzu üppig gediehenen Jesui tenpflanze gewaltsam entrissen wurde. — Als eine „I e r e m i a d e" erlaubt sich das „ritterliche" Jrredentistenblatt diesen Entrüstungsschrei zu verspotten, und es knüpft die blödsinnige Be merkung daran: „Wer Wind säet

, wird Sturm ernten." Tiefe abgeschmackte Sittenpredigt des „Alto Adige" wird auf die Freunde der Kornblume kaum Eindruck machen; dem „Sturme", der auf das Deutschtum dressierten Römlingsrüpel werden sie noch! Stand zu holten wissen. Es sei nur die bodenlose Heuchelei dieser „Mo ral" durch die Frage gekennzeichnet, ob der „Alto Adige" einem mit der weißen Wucherblume ge schmückten Jrredentisten dasselbe Sprüchlein vor hielte, wenn diesem dieses Sinnbild seiner Ge sinnung verunehrt

würde. Wir wollen dem „Alto Adige" verraten, an wen seinerzeit die Mahnung: „Wer Wind säet, wird Sturm ernten," besser gerichtet worden wäre: an die durch das Lesen des „Alto Adige" frech gewordenen Jünglinge, welche mit „M ar ger itten" geziert und die Garibaldi-Hymne brüllend, in den Straßen der deutschen Stadt Innsbruck und in der Aula seiner deutschen Uni versität Radau machten. Unsere Befürwortung des Aufrufes des Bo- zener Gemeinderates an Deutschtirol, einmütig Ansprache zu erheben gegen die Eröffnung

einer italienischen Privatschule der „Lega Nazio- nale" in Pfatten, ist den Trienter Jrreden tisten natürlich sehr in die Quere gekommen. — Ihr, wie männiglich bekannt, „wahrheits liebendes" Organ unterfängt sich zu sagen, wir hätten die „gewöhnlichen Lügen" über die Pfattener Schule veröffentlicht. Wir fordern hier mit den „Alto Adige" auf, uns auch nur eine ein zige der in dem betreffenden Aufsatze angeblich enthaltenen Lügen nachzuweisen. Der „Alto Adige" glaubt die Streitfrage auf 'ehr einfache Weise

Sprachgebietes sind; die vom „Alto Adige" sogenannten „italienischen Orte" nördlich von Salurn sind nicht angestammte Wohnsitze der Italiener, sondern in der jüngsten Zeit zu Aufenthaltsorten des zu- und a b st r ö- menden WanderzUges der Arbeit suchenden Welschen geworden. — Am allerwenigsten hat P f a t t e n — >die Signori ausgenommen — eine dauernd ansässige, welsche Bevölkerung; — denn infolge der echt-italienischen Pachtverhältnisse, welche dort herrschen, bleibt keine der Colonen- familien lange

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 27.10.1895
Umfang: 10
, %' 7 . Oktober 1895. 30. IchtMg Falsche Anschuldigungen. Innsbruck, 26 . Oetober. Fn der Nummer des „Alto Adige" vom 8./9. Oktober erschien ein Artikel, in welchem durch Ent stellung allbekannter und amtlich festgestellter That- sacbeu der Vorwurf begründet werden sollte, daß der italienische Theil von Tirol seitens der deutschen Landesmehrheit und des Landesausschusfes in seinen wirthschaftlichen Interessen schwer geschädigt werde. Diese Ausführungen, deren Grundlosigkeit im Ein zelnen übrigens leicht

nachzuweisen ist, hatten natür lich nur den Zweck, das bekannte eetorum ceaseo der Unversöhnlichen: „Los von Deutschtirol" zu recht- fertigen. Wie aber in jenem Artikel offenkundige Thatsachen entstellt wurden, um zu dem gewünschten Schluffe gelangen zu können, das mögen im Nach folgenden einige Richtigstellungen beweisen. Da wird in pathetischen Worten im „Alto Adige" behauptet, daß die deutsche Landtagsmehrheit den ökonomischen Ruin von Wälschtirol geflissentlich herbeiführen wolle und wird die Hilfe

von Parla ment und Regierung angerufen, um „einem friedlichen und thätigen Volke dazu zu verhelfen, die Zwecks des socialen Zusammenlebens zu erreichen." Vergeb lich mühe man sich ab, den niederen Egoismus der deutschtirolischen Landesverwaltung mit politischen Gründen zu bemänteln. Das einzige Recht dazu sei das Recht des Stärkeren, „aber", fügt der „Alto Adige" drohend hinzu, „jetzt hat das Trentino Kenntniß und Bewußtsein der eigenen Rechte genug, um sie mit allen von den Gesetzen und der Ver fassung

gewährten Mitteln zur Geltung zu bringen." Man kann in der Thal eine gute Sache, eine berechtigte Forderung, wie es die der Autonomie Wälschtirols ist, nicht schlechter und ungeschickter ver treten, als es in diesem haßerfüllten Artikel des „Alto Adige" geschieht. Wenn gewisse Herren aber glauben, daß sie durch Verdächtigung der guten Ab sichten der deutschtiroler Landtagsmehrheit ihre Autonomiebestrebungen fördern, täuschen sie sich sehr; was sie damit erreichen, ist nur gegenseitige Ver bitterung

; der nothwendige Ausgleich zwischen Deutsch- und Wälschtirol kann jedoch nur das Werk billigen Entgegenkommens und gegenseitiger Achtung sein. Worin besteht nun, muß man fragen, die schwere Schädigung der wirthschaftlichen Interessen Wäl'ch- tirols, deren sich nach den Behauptungen des „Alto Adige" die Vertreter Deutschtirols schuldig gemacht haben sollen? Die deutsche Landesverwaltung soll sich ja geradezu die Aufgabe gestellt haben, alle Pläne Trients, sich neue Verkehrsmittel zu schaffen, zu durchkreuzen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1903
Umfang: 12
umphgeschrei ausgezogen, um an der Hand ihres Flugblattes zu beweisen, welche nichtswürdigen Anschläge die deutschen Protestanten gegen die katholische Glaubensfreiheit und den Patriotis mus in Tirol planen — aber gelungen ist ihnen nur der Beweis, daß sie den größten Tiroler Dichter nicht kennen. „Tie protestantische In toleranz gegen Tirol" schrieben sie — und kle rikale Blamage wurde gelesen. Dorr unseen Völkischen Gegnern. Der „Alto Adige" bringt einen ausführlichen Bericht über die Versammlung

der deutsch-frei heitlichen Studenten der Innsbrucker Universität und knüpft an diesen die, wie er sagt, vorläufige Bemerkung, die Deutschen nennten die auf das Gesetz gegründeten Bestrebungen der Italiener Ueberhebung und ihre Unterdrücküngsgelüste ge genüber anderen ihr gutes Recht. Sie mögen aber nur so fortfahren, der „Alto Adige" sei dessen froh, denn wer könne wissen, ob nicht gerade ihr Ungestüm die Wirkung hervorbringe, welche der welsche Protest niemals er zielen könnte. Darnach scheinen

zu haben. Unsere Ausführungen vom letzten Sonntage über den feierlichen Protest der Welschen gegen die Entschließung unserer Bürgerschaft in der Universitätsangelegenheit gibt der „Alto Adige" in kurzem Auszuge wieder und verstümmelt dabei insbesondere eine Stelle, die ihm unangenehm zu sein scheint. Unfern Hinweis darauf, daß die Welschen, wenn sie sich einerseits zu den öffent lichen Aemtern in Deutschtirol drängten, an dererseits kein unbestreitbares Recht auf eine „nationale" Universität hätten

, unterschlägt das Blatt einfach und läßt uns sagen, wir sprächen den Italienern dieses Recht als einem Volke ab, das uns feindselig als barbarische Tröpfe behandle; während wir das letztere doch unter anderem zu dem Zwecke angeführt haben, die welsche Heuchelei zu kennzeichnen, die jetzt die Regierung zur Verhütung der Folgen des Rassenhasses aufruft, der seit Jahrzehnten in Trient mit solchem Eifer gepflegt wurde. Doch das wird weise verschwiegen. Wenn der „Alto Adige" den Schreiber jenes Aufsatzes insbe

sondere mit diesem Kosenamen belegt, so fühlt dieser aufrichtige Genugtuung darüber. Auf den billigen Ruhm, vom „Alto Adige" für „ver nünftig"' gehalten zu werden, muß er verzichk- ten und diesen ganz und gar den „Tiroler Stim men" überlassen, die in der Universitatsfrage in das Horn der Welschen blasen. Unter dem Ehrentitel „Vernünftige deutsche.Stimmen" verzeichnet der „Alto Adige" mit Sorgfalt alle deutschtirolischen Preß- stimmen, welche in der Universitätsfrage das völ kische deutsche Empfinden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 23.04.1903
Umfang: 12
X 4.—; halbjährig X 8.—; ganzjährig X 16.—. — Einzelne Wummern 8 h. — Ankündigungspreis nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. Nr. 100. Innsbruck, Donnerstag, den 23. ApriL 1903. 38. Jahrgang. Der „Alto Adige" über die llni- verfitätsftage. Wir erhalten folgende Zuschrift: Die Kundgebung der deutschgesinnten Wähler schaft Innsbrucks gegen die Zweisprachigkeit der Universität hat im „Alto Adige" den erwarteten Widerhall erweckt. — Im Leitaufsatze der Mon tagsnummer

des Trienter Jrredentistenblattes wird zunächst die Frage gestellt, ob die „Inns brucker Tiroler" diese Komödieaufge führt hätten, um sich zu unterhalten oder andere zu täuschen, denn sie wüßten sehr gut, daß die Italiener an alles andere dächten als an einen Versuch, die In n s b r u ck e r Universität ihres ursprünglichen Wesens zu entkleiden (imdusturdire). Der Grund, der hier für die Geringschätzung angeführt wird, womit der „Alto Adige" die er wähnte deutsche Kundgebung abtun zu können glaubt

be komme, sich von dem vollen E r n st e dieser Willensmeinung der Innsbrucker Deutschen zu überzeugen, wenn sie mit dem Ausbaue einer ita lienischen Fakultät an unserer Universität sort- sahren sollte; vielleicht würden dann auch die Hintermänner des „Alto Adige" sich eingestehen müssen, daß sich die Deutschen nicht auf das Ko mödiespielen verlegen. Zum anderen aber muß die Behauptung, die Welschen dächten ja gar nicht daran, die Zwei sprachigkeit der Innsbrucker Universität zu for dern

tirolischen Land tages, der ihnen zur Erleichterung des Studiums italienische Vorlesungen für die ersten Jahre be willigte, mißbraucht, um immer weitergehende Ansprüche zu stellen, und kämpfen, sozusagen, den Kamps um eine selbständige Universität auf unserem Rücken aus. Der „Alto Adige" glaubt aber sehr schlau zu sein, wenn er uns gnädigst mitteilt, unter wel cher Bedingung er uns für aufrichtig hielte: Wenn wir nämlich von der Regierung verlangten, den Italienern Oester reich s anderswo

, aus ihrem Gebiete n ä m l i ch, e i n e U n i v e r s i t ä t z u e r r i ch t e n. Run, auf die Gefahr hin, daß sich des „Alto Adige" Meinung über unsere Aufrichtigkeit nicht ändere, werden wir Deutsche, der realpolitischen Lehren Bismarcks eingedenk, nicht mehr die Don Quixote sein, uns für Forderun gen und Wünsche unserer nationalen Gegner zu erhitzen, und noch dazu auf Kosten unserer eigenen Volksinteressen. Zwar ist es nicht wahr, daß wir Deutsche, wie im „Alto Adige" zu lesen steht, das ein zige Hindernis

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 16.12.1903
Umfang: 12
K 8.—; ganzjährig K 16.—. - Ginxrlne Uummrrn 8 K. — AnKunbignngsprris nach Tarif Annahme von Anzeigen in allen Anküudiguugsanftalten be* In- und Auslandes. Ur. 397. Innsbruck, Mittwoch, den 16. De;e«ber 1903. 38. Jahrgang. Die Jrrcdentistcn auf dem Weinritt. Die von uns veröffentlichte Südtiroler Zuschrift „Die Jrredentisten auf dem Weinritt" hat tatsäch- lich diese frechen Maulhelden an ihrer verwund barsten Stelle getroffen. — Nach längerem, ver legenem Schweigeir hat ihr Mundstück, der „ Alto Adige" versucht

Adige" kein Sterbenswörtchen über die von den irredentisti- schen Weinhändlern gepflogenen Kniffe, sich der deutschen Kundschaft, unter Verleugnung ihres nationalen Chauvinismus, durch Firmentafeln, Rundschreiben und Fakturen anzubiedern, die im sonst so verachteten „Oftrogoto" verfaßt sind, und ihre Ware unter Tiroler Decknamen anzu bieten ? Zur Ausrechterhaltung dieser Doppetseitigkeit, die sich die welschen Weinhändler zum Betriebe der irredenlistischen Politik einer- und ihres Ge schäfts

mit den Deutschen anrerseits zurechtgelegt haben, will der ganz, gescheite „A l t o A d i g e" den in Tirol tobenden nationalen Kamps aus das po litische Gebiet beschränkt wissen. — Welches die die Waffen des „Alto Adige" in diesem politi schen Kampfe sind, ist ja männiglich bekannt: per sönliche Verdächtigung und Beschimpfung der Gegner. — Mit Bielohlavek und ähnlichen Gei stern um die Meisterschaft ringend, redet er bei spielsweise von dem „alldeutschen Geschmeiß", den wasserscheuen deutschen Hunden

zugunsten deutscher Kindergärten mitwirkten. — Ja freilich, auf den Feind 'hinüberschießen ist recht; wenn aber von diesem herübergeschossen wird, ist es g e m e i n. In seiner Herzensangst be ruft sich der „Alto Adige" auf die Jnter- uationalität des Handels und das Unlogische und Widersinnige, ihm nationale Schranken anserlegen zu wollen. Freund, grau ist alle Theorie, und grün allein des Lebens goldner Baum. — Für uns ist dieser Lebensbaum die Wohlfahrt und die gesicherte Zukunft unseres Volksstammes

:: anszutäusen und an seine Stelle ihre Kolonen zu setzen. Das Lebensinteresse unserer deutschen weinban treibenden Bevölkerung in Südtirol vertreten wir daher, nicht aber, wie uns der „Alto Adige" in gemeiner Weise unterstellen will, den Brot neid der Bozrrer Weinhändler. Uebrigens, welche Rücksichten hätten wir aus die Interessen der Welschen zu nehmen in einer Zeit, wo der „A l t o Adi g e" mit Posaunenstößen den Angriff der „L e g a" auf den deutschen und ladinischen Teil Südtirols ankündigt, wo die jun

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 05.01.1905
Umfang: 8
. Schon in der ersten Notiz, die der Mto Adige (in Nr. 297) brachte, erlaubte er sich einige denkbar blöde und tölpelhafte Bemerkungen und stellte unter andern an Herrn Moroder die Frage: „Und die Ladiner, wo wird er sie holen gehen?" Eine diesbezügliche Antwort, in welcher die gegen wärtige Eristenz von rund 85 000 Ladiner im südlichen Mitteleuropa rnit Berufung auf den Mailänder Professor I. Asroli, den hervorragendsten Romanisten Italiens, als Gewährsmann, festgeftellt wird, blieb natürlich

unberücksichtigt. Was aber der Mto Adige in Nr. 1 unter dem Titel ,,I1 signor Moroder e la sua societä/ bringt, verdient eine kurze Besprechung. Schon in der ersten Zeile verrät sich der Alto Adige als famoser Kenner der Geographie Ladiniens, indem er in Groben eine Ortschaft St. Criftoforo aus dem Erdboden hervorzaubert, in welcher dieser schlechte Kerl Moroder, „ein Pangermanift und Italienerfresfer a la Habermann", geboren wor den sein soll. (W. Moroder ist aus St. Ulrich i. G. gebürtig und ein Sohn bes

bekannten Kunst malers Josef Moroder.) Welches Iubelgefchrei werden diese „Deutschenfresser" erbeben, wenn sie vielleicht zufällig in Erfahrung dringen sollten, daß auch in Ancona Moroder leben. Da wird es ihnen sofort llar werden, daß die Grödner Moroder von einer italienischen Familie Muratori abftammen ufw., obwohl tatsächlich das umgekehrte Verhältnis besteht, denn Grödner sind in der gan zen Welt zu finden. Die weiteren Mitteilungen über die „Vorbesprechung" (der Alto Adige nennt

meder, Prof. Edgar Mayr u. a. Wie viele La diner und deutsche Ladinerfreunde zur Gründungs versammlung erscheinen werden, darüber möge dann seinerzeit wieder Herr Bortatto dem Alto Adig« getreulich Bericht erstatten. Zur Beruhi gung der um die Eristenzfähigkeit des Ladiner- Vereines besorgten Herren des A. A. können wir ihm getrost die Wette vorschlagen, daß der Verein in zwei Monaten mindestens 500 Mitglieder haben wird. Das Programm des Ladiner-Vereines ist nach dem Alto Adige bezw

oder dem Alto Adige, der für den Verein eine so unbezahlbare Reklame macht. Nachdem aber dieses Blatt schon das Programm verraten hat, können wir nicht um hin, darüber einige ergänzende und berichtigende Bemerkungen zu geben. Der erste Programm punkt des Alto Adige deckt sich mit dem Komitee- beschluß vom 30. Dezember 1904. Der Ladiner- Verein wird in Wort und Schrift die Ladiner selbst aufllären, was und wer sie sind, daß sie keine Welschen, sondern die Nachkommen der einstigen Landesherren, und seit

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1906
Umfang: 8
K 11.— ; ganzjährig K 22.—. — Giuzelue Uummern 8 h. AnKnudignugopreis nach Tarif. — Annahme in allen Ankündigungs-Anstalten des In- und Auslandes. Ur. SÄ. Innsbruck, Dienstag, Ä4. April 1906. 41. Jahrgang. Welsche Verteidigung. Der „Allo Adige" hat das gewagte Amt über nommen, den Abruzzenstreich in Persen und die welsche. Attacke auf Herrn Dt. Rohmeder unseren daran geknüpften Bemerkungen gegenüber zu ver teidigen. Das Irredentistenblatt geht gleich an fangs mit einem Husarenstück vor und behauptet allen Ernstes

, die Rowdys von Persen hätten von den Deutschen „die Kunst gelernt, jedermann zu verfolgen, der nicht die welsche Sprache spricht" — hütet sich aber wohlweislich, für seine Be hauptung Daten anzuführen. Das ist freilich sehr bequem, allerdings auch nur für die ganz Dummen berechnet. Da 'es 'aber den Herren vom Altd Adige auch bei dem angestrengtesten Nachdenken nicht gelingen wird, auch nur einen Fall zu entdecken, wo welsche Reisende von Deutschen in Raufbold- weise überfallen wurden, bleiben

die Revolver helden von Innsbruck und die Abruzzenmänner von Persen nach wie vor ein ureigenstes Erzeug nis welscher Bildung und Kultur. Daß der Vor fall in Persen übrigens keineswegs einer momen tanen Aufwallung entsprang, sondern in der wel schen Denkungsart festen Sitz hat, beweist der Umstand, daß der Alto Adige auch für die Zu kunft die welsche Propaganda der Tat ankün digt, was aus dem Abruzzenjargon ins Deutsche übersetzt nur heißen kann, daß auch in Zukunft auf Welschtiroler Bahnstationen

und die Knütteln von Persen. Der Alto Adige führt ferner Beschwerde da rüber, daß wir die Abruzzenmanieren der wel schen Signori in Persen als das bezeichneten, was sie sind, als meuchlerischen Ueberfall auf deutsche Reisende und ineint dazu pathetisch: „Un ser Land genießt einen zu guten Ruf, und unser Volk ist Z u g e b i l d e t. Natürlich muß, wer geach tet werden will, selbst Achtung bezeugen". Auf die „Achtung" der Signori verzichten wir mit Wonne, was wir aber mit Recht verlangen

können, ist, daß jeder Deutsche, der die Bahn durch Welschtirol benützt und durch sein Gebühren in keiner Weise Anlaß zu einer Provokation bieter, auch unbe helligt bleibe. Wenn sich trotzdem hunderte von welschen „Kulturträgern" finden, die solche Rei sende anjohlen und insultieren, so ist damit der welsche „Bildungsgrad" ja schon gekennzeichnet. Dann muß es aber auch gestaltet sein, das Kind beim Namen zu nennen. Allerdings, meint der Alto Adige, sollen wir Rücksicht nehmen auf den Fremdenverkehr in Welschtirol

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 25.03.1900
Umfang: 10
sein sollte, wollen letztere (portofrei) verlangen. Innsbruck, 24. März 1S00. Die Redaction und Administration des „Tiroler Tagblatt". Wklsche Cloberungszrlüste. Bszeu, 23. März. Die jüngsten Gemeindewahlen in Psatteu, die im ersten und zweiten Wahlkörper zu Gunsten der dort begüterten „theuren Freunde" des „Alto Adige" ausgefallen find, wodurch diese auf längere odev kürzere Zeit daS Heft in der Pfattner Ge meindeverwaltung in die Hand bekommen haben, veraolasien das genannte Organ, fich einem groß sprecherischen

, wo sich ein Bruchtheil welscher Znzügler aufhält, Einmischungsversuche planen. ES soll die „Lega nazionale" im selben Sinn auf dem Gebiete zwischen Saturn und Meran arbeiten, wie die bekannten Czechisirungs- vereine in Deutschböhmen. Wer nun bedenkt, wie v ele ehemals deutsche Gemeinwesen dadurch ver loren gegangen sind, daß man die rücksichtslose, von außen hereingetragene Wühlarbeit unter den für harmlos gehaltenen fremden Minderheiten un gehindert gewähren ließ, der wird Kundgebungen, wie die des „Alto Adige

des Deutschthums südlich vom Brenner nicht unthätig zusehe. Wir wollen daher nicht versäumen, jetzt, wo der Tiroler Landtag binnen Kurzem in der Landes hauptstadt wieder zusammentritt und die sogenannte Autonomiefrage abermals erörtert werden dürfte, unfern Landsleuten im Norden des Brenners im Spiegel des „Alto Adige" zu zeigen, daß die Trienter Signori wieder einmal Gelüste zeigen, ihre autonomen langen Finger bis an den Brenner aus zustrecken. Vor Allem wollen wir „den Sieg der Italiener in Pfatten

", den der „Alto Adige" mit Freude im Herzen einen „schönen" nennt, der „von tapferen Leuten, ohne zu Gewalthaten und ver schiedenen Kniffen zu greisen, errungen worden sei", in hellere- Licht setzen, dadurch, daß wir die Einzel heiten dieser Gemeindrwahlen, die der „Alto Aldige" wahrscheinlich im Taumel seines Entzückens zu be richten vergessen hat, hier erzählen. Von den Gemeindewählern PfattenS gehören 179 dem dritten, 12 dem zweiten und 12 dem ersten Wahlkörper an; jeder der drei Wahlkörper entsendet vier

Mitglieder in die Gemeindevertretung. Nun wählte der dritte Wahlkörper, der die große Mehrheit der Pfattner Bevölkerung umfaßt, durch wegs Freunde des DeutschthumS und der deutschen Schule, darunter den Curaten, Herrn Malpaga. Im zweiten Wahlkörper wurden für die „theuren Freunde" des „Alto Adige" fünf und im ersten Wahlkörper sechs Stimmen abgegeben, während auf die deutschfreundlichen Bewerber in diesen beiden Wahlkörpern nur je vier Stimmen entfiele«. Das Dreiwahlkörpersystem hat in dem vorliegenden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 19.05.1903
Umfang: 12
Schleierkleide mit ihrem eisigen Atem derart an, Tiroler Togklatt. der samstägigen Ereignisse an der Universität zu ihren Zwecken schamlos zu fälschen, wie das folgende im „Alto Adige" vom 16./17. ds. Mts. veröffentlichte Telegramm, beweist: „Die deutsche Barbarei." — „Drei Studenten verwundet." „Innsbruck, 16. Mai. Wie voraus bestimmt war, hat Professor Lorenzoni heute um 4 Uhr seine Antrittsvorlesung gehalten. •— Als er sich zu dem ihm angewiesenen Hörsaale begab, drängten sich sechshundert deutsche

Angreifern verwundet worden — zwei davon ziemlich! schwer. Die Verwundeten sind die Studenten Ambrosi, Ben und Girardini." Wenn man dieses Telegramm mit den vor hergegangenen Berichten des „Alto Adige" über die 'Universitätsangelegenheit zusammenhält und weiters in Betracht zieht, was es „weise verschweigt", dann muß es einem als eine Mu sterleistung welscher „Perfidie" — es fällt uns kein deutscher Ausdruck ein, diesen Gipfel von türkischer Verlogenheit zu bezeichnen — erschei nen. Zunächst

wird die deutsche Studentenschaft wegen ihres Entschlusses, von Kundgebungen ab zusehen, von sljem Innsbrucker Berichter des „Alto Adige" frech verhöhnt. — Während der Vorlesung des neueingeführten Trutzprofessors suchen die Welschen durch 'herausforderndes Sie gesgeschrei die erregte deutsche Studentenschaft zu der von ihnen so dringend^benötigten Störung zu reizen; und da der Rektor und die Dekane den erwünschten Zwischenfall verhindern, er zwingen es die Welschen, um als Märtyrer vor Herrn Härtel „postieren

" zu können, durch die denkbar stärkste Beschimpfung der Deutschen, daß einige von ihnen die ersehnten Keile bekommen. Diese verdiente Züchtigung, die die Deutschen den Welschen zuteil werden lassen mußten, wollten sie nicht als bar alles Ehrgefühles erscheinen und gleich stummen Hunden die Beschimpfungen mr eigenen Grund und Boden hinnehmen, wird nun vom „Alto Adige" zu folgendem „Schmer- zensschreie" ausgeschrotet: „Zum anderenmale sind unsere Brüder über fallen, geschlagen, mißhandelt worden — und es fehlte

den." Dieses Geschimpfe, das dem überschnappen den Gekreische eines hysterischen Weibes gleicht, kann uns Deutsche vermöge seiner lächerlichen Hohlheit nicht im Geringsten beleidigen. Wenn es den „Alto Adige" tröstet, kann er es zehnmal „Barbarei" nennen, daß die deutschen Studenten aus den Zuruf: Deutsche Hunde" den Signorini die in diesem Falle einzig mögliche Antwort mit dem Stocke gegeben haben. — Hätten beispielsweise Deutsche in Trient die Freunde des „Alto Adige" „welsche Hunde" genannt, so wäre sicher

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 26.06.1903
Umfang: 12
hin, der nach den jüng sten Geschehnissen keinen Platz in einem Kabinet finden dürfe. Hierauf wird die Sitzung geschlossen und das Abgeordnetenhaus bis zur Bildung eines neuen Kabinetts vertagt. Politische Rundschau. Irrederrtistrsche Tollwut. Der „Alto Adige" kommt ganz aus dem Häuschen darüber, daß sich die Gemeinde-Ver tretung von Branzoll dem Bozener Proteste gegen die italienische Schule in Psatten angeschlossen hat. Er verdächtigt dieselbe, von den „Alldeut schen", berühmten Fälschern von Bitt schriften

>u n d Unterschriften erkauft worden zu sein, und hetzt die Bevölkerung Bran- zolls gegen ihre Gemeindevertretung auf, indem er sie höhnisch fragt, ob sie glaube, daß! die Bozner Alldeutschen über Branzoll Dukaten reg nen lassen würden. Der Schmerz des „Alto Adige", daß ei nige „Großgrundbesitzer" in Branzoll eifrige Aü- hänger der „Lega", daselbst noch nicht das Heft in die Hxnd bekommen konnten, wie ihre sau beren Brüder in Psatten, ist sehr begreiflich. Die meisten der dortigen welschen Einwanderer

, die durch! Erfahrung gelernt haben, daß sie mit den Deutschen besser fahren als mit den Signori, wissen eben den Wert, den die deutsche Schulbil dung für das Fortkommen ihrer Kinder hat, zu würdigen und stehen nicht insgesamt unter der Fuchtel welscher Grundherren, ihrer seinwollenden Befreier von deutscher Unterdrückung. Das ist die einfache Erklärung hierfür, welche die Unter stellung des „Alto Adige" von einem Einwirken der „alldeutschen Falscher von Unterschriften und Bittschriften" ganz hinfällig macht

; der „Alto Adige" möge doch nicht diesen die Machen schaften seiner Parteigenossen in Fassa unter schieben. Wir wissen nicht, ob es Unkenntnis oder wissentliche Fälschung ist, daß der „Alto Adige" die Gemeinden von Margreid und Kurtinig, welche sich gleichfalls dem Bozener Proteste angeschlos sen haben, als der Mehrheit nach! italienisch be zeichnet; Margreid zählte 1900 542 Deutsche und 173 Welsche; Kurtinig 231 Deutsche und 42 Welsche; ferner tadelt er, daß die Pfarrer und Karaten von Christein, Salurn

, Sankt Jakob, Gargazon und Leifers demselben Proteste zuge stimmt haben, we i l di e s e O rt e nicht d eut s ch seien. Wem nach dieser Probe die Augen über die letzten Absichten des Trienter Jrredentisten- klüngels nicht ausgehen, dem wird der Star durch, nichts mehr gestochen werden! Der „Alto Adige" sagt, die Deutschen hätten von der Erfahrung nichts gelernt und seien eine sich überhebende Rasse. Nun, die Verluste, welche die Deutschen in Oesterreich! an nationalem Besitzstände in den letzten

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Seite 1 von 4
Datum: 09.06.1902
Umfang: 4
8 h. — Ankündigungspreis nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- und Anslandes. Ur. 137. Armsdruck, Montag, de« 9. Anni 1908. 37. Jahrgang. Zum Kampfe um das „Trentino". Seitdem die deutschtiroler Zeitungen und die „Münchener Neuesten^ Nachrichten" gehörig den Unfug beleuchtet haben, welcher mit der aus der Luft gegriffenen Bezeichnung „Trentino" getrieben wird, sucht der „Alto Adige", das Organ der Trientiner Jrredentisten, um jeden Preis zu beweisen, daß es ein „Trentino" thatsächlich

wir zu den jetzigen Verhältnissen zurück. Noch ist die Autonomie nicht gewährt und noch gibt es kein „Trentino", so sehr der „Alto Adige" sich dagegen auch verwahren mag. In diesem Bestreben hat er uns vor Kurzem einen wichtigen Dienst geleistet. Er hat uns nämlich aus eine reichsitalienische Einmengung in unsere Angelegenheiten aufmerksam gemacht, welche Ein mengung wir mit aller Entschiedenheit zurückweisen müssen. Ein bekannter reichsitalienischer Publizist bricht nämlich eine Lanze für das „Trentino" und sagt

, welche uns ebenfalls der „Alto Adige" übermittelt, haben die Veroneser Behörden vor Kurzem den „stradone : tirolese“ d. h. die nach Tirol führende Hauptstraße, umgetaust und ihr osficiell den Namen „stradone trentino“ beigelegt. Wie man sieht, stehen wir hier vor einer reichs italienischen Parteinahme für die welschtiroler Jrredentisten, vor einer reichsitalienischen Ein mengung in unsere internen Angelegenheiten, wo gegen wir aus das Energischeste Protest einlegen müssen. Mag der „Alto Adige" seine Sprünge

bis an die Grenze des Hochverrats machen, wir geben nichts darauf und es fällt uns nicht im Traume ein, deshalb nach dem Staatsanwalte zu rufen, aber von Seiten des Königreichs dulden wir nicht den geringsten Uebergriff. Das mögen sich die Herren, die dort am Ruder sind, gesagt sein lassen; sie thüten besser, an ihr hungerndes Volk zu denken und an ihr durchlöchertes Staats gebäude. Der „Alto Adige" ist über diese reichsitalieni schen Frechheiten natürlich ganz entzückt, er nennt sie „la voce dei fratelli

un eigennützige Stimme des theuren Stammesgenoffen wie ein Lob und eine Ermunterung." Ist es nicht schön vom „Alto Adige", daß er so offen und unverhüllt spricht? Er hat nicht nur die höchst verdächtige und gefährliche Thatsache zugestanden, daß sich Reichsitalien an dem Kampfe um die Autonomie Jtalienischtirols betheiligt, er hat auch die letzten Zweifel darüber zerstreut, daß die eventuelle Gewährung der Autonomie den Inter essen Tirols und Oesterreichs zuwiderlausen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1906
Umfang: 8
, das „Archivio per l'Alto Adige con Ampezzo e Livinallongo", der selbe Herr Tolomei, der vor einigen Jahren die Welt mit der aufsehenerregenden Entdeckung der „Vetta d'Italia" vulgo Großvenediger, über rascht hat, und die Karte auf dem Umschlag der neuen Monatsschrift belehrt nun alle, die es bisher nicht wußten, was aus dem früheren Tirol geworden ist. Dort, wo früher das in der Geschichte nicht ganz unerwähnte Tirol südlich vom Brenner lag, erblickt man jetzt nur mehr die beiden „Provinzen" „Trentino

und „Alto Adige". Auch Nordtirol existiert nicht mehr. Es ist verschwunden und niemand hat früher davon erfahren. Das Land der Barbaren nördlich vom Brenner heißt jetzt „Is bruch" offenbar in freundlicher Erinnerung früherer Großtaten. So haben wir also auf dem! Boden des alten deut schen Etschlandes, Puster- und Eisacktales glück lich eine neue königlich italienische „Provinz" „Alto Adige". Ein Gutes hat die Sache aber viel leicht doch: Der Ruf nach einem autonomen Trentino soll verstummen

, denn das „Archivio per l'Alto Adige" will ja pro grammäßig Heft für Heft das gerade Gegenteil auf wissen schaftlichem Weg beweisen und damit den Unsinn des Autonomiebegehrens für das „Trentino" zeigen. Nach der unglückseligen Entdeckung des „römischen" Adlers im Wappen von Trient, der sich später als „böhmischer" entpuppte, flammt jetzt eine neue Hoffnung auf: der Stern im Wappenschild von Bozen ist die vielgeliebte und langgesuchte „Stella d'Italia", und „Bol zano" ist zweifellos die Kapitale der uritalieni

- schen Provinz „Alto Adige". Es muß ja so sein, es ist ja gar nicht anders möglich. Tirol ist von der Landkarte Europas verschwunden, end- gütig verschwunden — es gibt nur noch „Pro vinzen", königlich italienische Provinzen (Die drei Zinnen.) Ueber die gewalti gen, schreckhaft steilen Felsgebäude der drei Zinnen, die gegenwärtig infolge des bedauer lichen Unglücks des Doktors Hoeber viel ge nannt werden, macht ein erfahrener Alpinist in der „M. Allg. Ztg." die folgenden Mittei lungen: Sie bieten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.02.1890
Umfang: 8
. 25. Jahrgang. Aus dem Trentino. Innsbruck, 25. Februar. Die beiden nationalliberalen Blätter „Alto Adige" und „Raccoglitore" besprechen in einer Reihe von Aufsätzen drei Fragen, die zwar formell getrennt behandelt werden können, aber wesentlich einen Gegen stand betreffen, der bei seiner Wichtigkeit natürlicher maßen kein anderer sein kann, als die Autonomie jenes Landestheiles. Die erste dieser Fragen hängt mit der von uns jüngst ausgesprochenen Meinung zusammen, daß wir bei der Erörterung des großen

Problemes, wie und in welcher Form, auf welche Gebiete des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens sich die angestrebte Autonomie des Trentino erstrecken solle, bisher in der Presse wenig positive und ins Einzelne gehende praktische Vorschläge das Tageslicht erblickt haben. Hierauf wird uns vom „Alto Adige" mit dem Artikel: „Ragioni pratiche" geantwortet. Die zweite Frage betrifft die DiScussion, ob und inwieferne der nun ins Stadium der Durchführung getretene deutsch-czechische Ausgleich

werden soll, vorzubereiten. Was nun das Programm des „Alto Adige" anbelangt, so lautet dasselbe beiläufig folgendermaßen: Das Trentino begehrt die Autonomie nicht aus Eitelkeit, nicht um ein „Parlamentchen" zu erlangen, sondern aus unabweisbaren Nothwendigkeitsgründen, die sich in drei Dinge zusawmenfasfen laffen: 1. eine weisere und nützlichere Einrichtung des öffentlichen Unterrichtswefens; 2. eine Reform der ungeordneten Gemeindewirthschaft; 3. eine Verbesserung der Der- kehrSwege. Als viertes träte

diese Frage endlich geregelt würde. Ob sich die wälschen Don hiezu entschließen? ■ Da Bezirksvertretungen für Deutschtirol nichA nothwendig seien, werden die Deutschen nie die Kostern^ für dieses Institut im Trentino votircn! meint der^ „Alto Adige." Da der Vordersatz als unhaltbare Behauptung fällt, fällt ihm der Nachsatz ebenso nach, wie der Mantel dem Herzoge. Wir glauben, daß auch bei uns in Deutschtirol gegen die Einrichtung der Bezirksvertretung keine besonderen Bedenken ob walten

, und daß dieselbe nothwendig werden wird, sobald die Schulfrage gelöst ist. „Deutschtirol, das mit Verkehrswegen trefflich und reichlich ausgerüstet ist, hat kein Interesse, seine eigenen Gelder dazu herzugeben, um Wälschtirol in dieser Richtung zu unterstützen." Wir wissen nicht, ob mit dieser undeutlichen Phrase des „Alto Adige" die mit Fuhrwerken zu befahrenden Verkehrsstraßen gemeint sind, oder Schienenwege. Im ersteren Falle wäre es uns ein Leichtes, an der Hand der Land- tagsprotokolle und LandeSrechnungs-Abschlüsse

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 21.05.1903
Umfang: 12
und dem Rektor gegenüber ihren Ekel und ihr B e d a u e r n über die traurigen Ereignisse ausgesprochen hätten, die von einem Haufen gewalttätiger, un erzogener und feiger Barbaren ver ursacht worden seien. Wer sind die deutschen Professoren, die sich angeblich so geäußert haben, und auf Grund welcher Darstellung der Ereignisse haben sie sich angeblich so geäußert? Ferners verdient die Mitteilung des „Alto Adige" Aufmerksamkeit, daß dem Ausschüsse italienischer Studenten, der sich in die Statt

halt er ei begeben habe, von dieser das größte Lob wegen der bewunderungswürdigen Haltung der italienischen Studenten gespendet worden sei. So, bewundert die hohe Statthalterei etwa auch den Ruf: „Deutsche Hunde" ? Wie nach diesen Proben welscher Wahrhaf tigkeit die Denkschrift aussehen wird, welche dieser Studentenausschuß dem Minister Härtel zu über reichen gedenkt, ist leicht zu erraten.. Von unserer sonntägigen Kennzeichnung der „welschen Praktik" nimmt der „Älto Adige" teilweise Notiz

, unterschlägt aber wohlweislich unsere Erzählung von der Veranlassung der entstandenen S ch l ä g e r e i. Die daran gefügte Schlußbemerkung setzen wir als ein leuchtendes Muster italienischer feiner Sitte und geistreicher Satyre hierher: „So das besoffene Blatt der „Arme- Reis e n d e n - N a t i o n," „Tiroler Tagblatt" Nr. 12." Es wäre uns angenehm, wenn wir dem „Alto Adige" bei seinen wüsten Lügen- und Schimpf- orgien den mildernden Umstand der Trunkenheit zubilligen könnten; wir sind aber vollkommen

überzeugt, daß er bei seinen scheinbaren Delirien doch vollkommen nüchtern, und daß dies alles wohlüberlegte Machje ist. Die sein sollende Schmähung unseres Volkes als „Arme-Reisenden- Nation" — eigentlich ist das zu blöde, als daß es eine Antwort verdiente — nimmt sich gut aus im Munde des Organs einer Camorra, die das eigene Volk bis aus die Knochen aus sangt und uns alljährlich ein wimmelndes Pro letariat ins Land schlickt, damit es da sein Brot suche. Wie, lieber „Alto Adige", wenn Euch ein mal

die deutschen Barbaren Eure „armen Rei senden" mit Protest zurückschickten? Die Hetze in Melschtirol. Aus Arco, 19. ds. Mts. wird uns berichl- tet: Heute früh morgens wurde die ganze Son derausgabe (Supplements) des „Älto Adige" vom 16.—17. ds. Mts. mit den weiteren Be richten über die Studenten-Ereignisse in Inns bruck am Municipalgebäude hier angeklebt und zwar wieder recht auffällig aus schwarzem Grunde. Tie wichtigsten Stellen waren mit Blaustift an- oder unterstrichen. Heute nachmit tags wurden viele

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 24.12.1896
Umfang: 8
. Fleimsthalbah«. Innsbruck, 23. December. 'Dem „Süto Adige" ist unser letzter Artikel über die Fleimsthalbahn (in Nr. 290 des „Tir. Tgbl.") augenscheinlich arg in die Glieder gefahren, denn das Leiborgan der Trentiner Protectoren der „Tram- via Lavis—Predazzo" bemüht sich in seiner Sonn tagsnummer drei Spalten lang in eifrigster Weise, an unseren Ausführungen da und dort ein Bröcklein wegzuzwacken. Vergebliche Mühe! Zum größten Theile sind die Behauptungen des „Alto Adige" für die angebliche Vortrefflichkeil

der Bahnlinie Lavis- Predazzo schon längst mit aller Gründlichkeit wider legt und im übrigen wird ja die Zukunft zeigen, wer Recht behält; wir brauchen also wohl nicht dem „Alto Adige" auf dem ganzen Spaziergang seiner Thurmseil-Production zu folgen, es soll des halb auch nur auf ein paar Punkte der lang- athmigen Philippica des Trentiner Organes etwas Mäher eingegangen werden. Was zunächst die Subscription von angeblich 900.000 fl. für Stammactien zur Ausführung des Tren tiner Projectes anbelangt, so nimmt

werden müssen. Was dagegen die Subscription für die Linie N-umarkt-San Lugano betrifft, so sind hiefür nur Stammactien im Betrage von 600.000 fl. erforderlich, um deren Aufbringung dem „Alto Adige" durchaus nicht bange zu sein braucht. Der Deutsche ist eben in seiner ernsten Bedächtigkeit gewohnt, erst dann zu kaufen, wenn irgend eine Sache wirklich verkäuflich ist; sobald der richtige Moment gekommen und die Linie über San Lugano betreffs der Bauconceffion gesichert ist, wird auch die Angelegenheit

der Landesvertheidigung von 1848—1866 leben, welche aus den Kämpfen im südtirolischen Grenz gebiet sehr gut wissen, was es heißt, wenn der Feind vor der Front steht, im Rücken eine freund lich oder — gelinde gesagt: nicht sehr freundlich ge sinnte Bevölkerung zu haben. Jawohl, Oesterreich ist mit gütiger Erlaubniß des „Alto Adige" noch immer „uu' 8tato grauäe e potente" und wird dies auch umso sicherer bleiben, je kräftiger die altösterreichische Gesinnung allüberall im Reiche erhalten wird, und zwar können dabei

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 20.02.1892
Umfang: 8
1802. Landtagsschluß und Abstinenz. Der Artikel „Ein Ruwpflandtag", den wir vor einigen Tagen gebracht, hat den „Alto Adige" zu einem Artikel über denselben Gegenstand veranlaßt, in welchem erklärt wird, daß die Trientiner Ab geordneten allerdings nach der plötzlichen Schließung des Landtages es gegen ihre Würde gefunden hätten, in einen VertrüungSkörPer zurückzukchren, wo ihnen das Recht der freien Rede und der Antrogstellung versagt würde, daß aber auch ohne dem der Exodus aus dem Landtage

eine beschlossene Sache ge wesen sei." Diese Erklärung des „Alto Adige" wurde von mehreren Tiroler Blättern ausgenommen, so von den „Innsbrucker Nachrichten", der „Meraner Ztg." und zuletzt von den „Neuen Tiroler Stimmen". Alle diese Blätter gehen von der Voraussetzung aus, daß wir in der Schließung des Lrnvtagcs die allei nige Ursache der Abstinenz der Italiener erblicken, haben somit sämmtlich unseren Artikel nicht gelesen. Diese Flüchtigkeit, mit welcher uns eine Behauptung in den Mund gelegt

sind die Gefertigten ge zwungen, den plötzlichen Landtagsschluß als eine Willensmanifestation der hohen k. k Regierung zu betrachten, daß obige Frage nicht weiter behandelt, sondern die berechtigten Anträge verworfen werden. Infolge dessen sehen sich die Gefertigten bemüßigt, zu restgnirm und legen ihre Mandate als Abgeordnete nieder." Der „Alto Adige" sagt, daß der Exodus, also der Austritt der Italiener aus dem Landtage eine beschlossene Sache war und auch ohne der Landtags schlikßang erfolgt wäre, well

die Annahme der Autonomie-Anträge der Jia'irner nicht zu erwarten war. Das wissen wir so gut wie der „Alto Adige." Zwischen Exodus und Abstinenz ist aber ein Unlerschiev. Die Abstinenz, d. i. das dauernde Fern bleiben vom Landtage war keineswegs eine beschlossene Sache, konnte es auch gar nicht sein, da hierüber oie Wähler zu entscheiden hatten, und es ist mehr als fraglich, ob bei den Ergänzungswahlen im Trentino das Abstinenzprogramm gest.gt hätte, wenn die Re gierung den Vertretern

nicht einmal gewagt, die Abstinenz als Wahlparole auszugeben, denn selbst unter den zum Austritte entschlossenen Deputaten des 1889 gewählte« Landtages war die Meinung über die zu erwartende Billigung dieser Schritte durch die Wäh lerschaft eine sehr getheilte. Ju einem der oben erwähnten Blätter, seltsamer weise in den „Innsbrucker Nachrichten", wurde an läßlich des Artikels des „Alto Adige" die Bemerkung gemacht, daß es erst festzustrllen wäre, ob die plötz liche Schließung des Landtages nur wegen der wälsch

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 17.01.1897
Umfang: 10
zu gewinnen. Doch der Erfolg ist äußerst gering. Außer Predazzo (als projectirte Endstation der Trentiner Linie) und Mo- lina, welche Gemeinde von der Route Neumarkt— Moena abseits gelegen mehr nach Cembra—Lavis gravitirt, ist es den Signori von Trient trotz schärfster Agitation nur gelungen, die Gemeinden Ziano und Tesero für sich zu gewinnen, und zwar mit dem geringen Beitrage von 2500, bezw. gar bloS von 1000 fl., während z. B. die Gemeinden im Cembrathale nach Angabe des „Alto Adige" 250.000

, und bezüglich der Eisenbahnen haben sich die Trentiner gleichfalls durchaus nicht zu beklagen. Aber natür lich, mit dem Essen kommt der Appetit, das zeigt, der „Alto Adige" am besten schon durch seinen eigenen Namen an, welcher dem bekanntlich bis über Bozen herausreichenden „Dipartimento bei Alto Adige" des seinerzeit napoleonischen Königreiches Italien in nicht mißzuverstehender Weise nachge bildet ist. Daß aber die Fleimser volkswirthschaft- lich nach Neumarkt-Bozen gravitiren und vom „Di- partimento del

Alto Adige" nichts wissen wollen, das haben sie doch wohl schon vor 30 Jahren be wiesen, als die Generalgemeinde Fleims auf eigene Kosten mit einem Aufwande von mehr als 100.000 Gulden die prachtvolle Kunststraße baute — nicht nach Cembra, und nicht nach Lavis gegen Trient hinab, sondern auf der altehrwürdigen Verkehrs- Route über San Lugano in das deutsche Etsch thal hernieder. Daran halten die Fleimser in ihrer großen Mehrheit aus guten Gründen auch heute noch fest und es ist deshalb

die Anfeindung gegen den Groß- kaufmann Thaler, einen der ersten Honoratioren des Fleimsthales, durchaus nicht schön und ebenso wenig gerechtfertigt. Herr Thaler aus Cavalese, dem Haupt ort deS Fleimsthales, hat s. z. einen Beitrag von 1000 fl. zu den Tracirungskosten geleistet und ist mit der Generalgemeinde Concessionär der Linie Neumarkt-Moena, es ist deshalb nahezu unbegreif lich, wie Signor Giacomelli, derzeit Präsident der Generalgemeinde Fleims, dazukommt, im „Alto Adige" dem Großkaufmann Thaler

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 16.02.1897
Umfang: 6
Ncumarkt-Mocua. V. Jnntiruck, 15. Februar. Seit der Veröffentlichung unseres letzten Artikels in Sachen der scharfumstrittenen FleimSthalbahn hat sich in dieser Richtung nichts Besonderes ereignet, doch bildet diese Bahnbausrage nach wie vor eine der wichtigsten Angelegenheiten im unteren deutschen Etschthal mit Bozen an der Spitze, sowie in Fleims- Faffa und natürlich auch in Trient, wo der „Alto Adige" fast außer Rand und Band kam über die Keckheit der Faffaner, welche bekanntlich allen Ernstes

die Frage erwägen, ob es für sie nicht an gezeigt erscheine, um die Loslösung des Gerichtsbe zirkes Faffa von der Bezirkshauptmannschaft Cava- lese und um die Zutheilung des Fassat'ales zur Bezirkshau', imannschaft Bozen einzuschreiten. So etwas paßt den Trentinern schon gar nicht in den Kram und cs wird dabei vom „Alto Adige" sogar auf den Ursprung und die Ausm'tndung des Thalfluffes Avisio hingewiesen und daraus die u.»- bedingte Zugehörigkeit der Bewohner am obersten Flußlaufe zu dem Stamme

im Mündung* '•e&iüe erörtert. Nach solchen Behauptungen hatten allerdin gs auch die Engadiner und die Schwaben, in bei,.»! Gebieten Inn und Donau entspringen, vor länge r Zeiten schon leibhaftige Türken werde müssen. In einer andern Nummer wirst das Organ der Signori del Adige den Förderern des Bozner Fleimsbahn-Projectes vor, es sei diesen gar nicht ernstlich um die Ausführung dieser Prosictes» sondern nur um die Hintertreibung des Bahnbau-Prosictes Lavis-Predazzo zu thun. In der gleichen Spalte

-Frage auch bei einer Sitzung der Generalgemeinde Fleims zur Sprache, indem der Präsident, ohne daß die Sache auf der Tagesordnung stand, ein diesbezügliches Schreiben des Bürgermeisters von Trient zur Ver lesung brachte. In dieser Zuschrift wurde der Finanz- plan des Bozner Comites, (wie er schon vor längerer Zeit an alle Gemeinden des Thales verschickt worden und wie ihn auch das „Tiroler Tagblatt" und nach diesem der „Alto Adige" veöffentlichte) des nähern besprochen. Die ganze Sache lief

zugedach^ und diese Ansprüche stellt nun auch das Trentiner Comitö der Cembra-Fleimsthalbahn, ohne daß un seres Wissens vorher die Zustimmung der Gemeinde hiefür eingeholt wurde. Da gäbe es also wohl etwas mehr Anlaß und Material zu einem solennen Pro teste, und es soll uns freuen, wenn nächstens eine derartige „äiebiararione" aus dem Fleimsthale in dce Oeffentlichkeit auftauchen wird. Im übrigen, Freund „Alto Adige"! nichts für ungut, und bei der Eröffnungsfeier der FleimSthalbahn suchen wir beide

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 04.05.1897
Umfang: 6
Nummern des „Alto Adige" finden wir eine Notiz, die wohl verdient, auch deutschen Kreisen den Landes Tirol zugänglich gemacht zu werden, denn sie ist wirklich bedeutsam, und wir können daraus Nutzen ziehen, um so mehr, als die Unternehmer, welche bei dieser Bahn betheiligt waren, zur Zeit noch verschiedenen anderen Projekten von Vicinal- bahnen in Tirol zur Realifirung zu verhelfen bemüht sind. Der „Alto Adige" bemerkt in einem Tone ge mäßigter, aber deshalb um so eindringlicherer Kritik

, daß es sehr schön war, daß an dem Gedenktage der einjährigen Eröffnung dieser mit so vielen Hoffnungen und so guten Intentionen de» Regierung gebauten Strecke die Locomotiven mit Blumen bekränzt waren, hebt aber dabei hervor, daß es entschieden noch viel erhebender gewesen wäre, wenn die Bauern, welche seinerzeit ihres Grundes enteignet wurden, endlich einmal mit ihren gerechten Ansprüchen befriedigt und ihr Geld bekommen würden. Wir müffen dem „Alto Adige" beipflichten. Ohne «ns anzumaßen, in den Verhältnissen

der so überaus verwickelten Zusammen setzung der Valfuganabahn klar zu sehen, denn es find über die Rechtsverhältnisse von Tonceffionär, Unter nehmung, Subunternehmung rc. die sonst bestunter- richtetsten Leute Wälschtirols nicht hinauSgekommen, und ohne im geringsten irgend eine Behörde direct an- klagen zu wollen, müssen wir denn doch sagen, daß ein derartiger Vorwurf, wie ihn der „Alto Adige* in seinen Spalten erhebt, nicht möglich sein sollte. Es kann ja sein, daß die Bauern eine« Formfehler gemacht

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