Pa u l i n ; für Theater, Kunst und Beilagen: Dr. Josef Seidl; für Wirtschaft: Dr Kurt Wagner: für Sport: Erwin Spielmann: verantwortlicher Anzeigenleiter: Fritz Richter. Alle Erlerstraße 5. Berliner Schriftleitung: Graf Reischach, Berlin SW 68, Charlottenstratze 82. (Nachdruck verboten.) 44 Halt fest, Peter! Roman von Kurt Riemanu. „Hab ich nicht mein Werk getan? Steht die Sperre nicht fertig da?" „Ja, das wohl. Dein Werk hast du getan, aber du wagst es nicht, als der Mann hervorzutreten, der sich stolz
zu ihm be kennt. Ein Werk — dazu gehört auch ein Mann. Eins ist nichts ohne das andere. Deine Kameraden, deine Arbeiter, dein Vaterland... alles blickt heute auf dich. Gott hat dir viel vorausgegeben. Willst du ihn schelten, indem du dich ver birgst? Willst du all denen, die dir Jahre hindurch treu ge holfen haben, den Glauben nehmen an ihr Werk? Das ist ja auch das ihre! Aber du denkst nur an dich! — Ja, unterbrich mich nur — du weißt doch, du spürst doch im tiefsten Herzen, daß ich recht habe. Ein Mädchen
Schicksal wandert nun einmal auf wunderlichen Wegen! Ich werde mich zu fügen wissen. Doch eins verspreche ich dir. Vater — nie soll die Arbeit, mein Schaffen, das Werk darunter leiden!" Der Alte reichte dem Sohn die Hand. „Jetzt höre ich Peter Helmbrecht wieder sprechen! Glaube mir, Junge, es ist eine seltsame Laune des Schicksals, daß die tüchtigsten Männer meist auf den unbegreiflichsten Wegen zu ihrem Glück kommen. Ich bin um dich nicht bange." „Du wirft mich morgen auf der Stelle sehen
, wo mich meine Aufgabe hinweist, Vater." „Dann ist alles gut." Als Kantor Helmbrecht lächelnd die Treppe hinunterstieg, knisterte in seiner Tasche der Brief, in dem Regine Dorendorf mitteilte, daß sie seiner Einladung nach reiflicher Ueberlegung doch Folge leisten werde. * Der Tag stieg hell und strahlend empor. Er sah auf eir festlich geschmücktes Werk, auf ein festlich ge rüstetes Dorf. Grün waren Häuser und Werkschuppen. Grün winkte es von der Höhe der Sperrmauer herab, die sich in ge waltigem Bogen durch das Tal
des Sees durch die mächtigen Rohre schießen. Der Minister erschien, begleitet von einer Reihe hoher Be amter. Alle Gespräche verstummten, Musik klang auf, hell und schmetternd, ein jubelnder Auftakt. Dann sprach der Minister. Er faßte sich kurz und knapp. In seinen Worten erklang der Dank der Regierung an den Mann, dessen Geist und Energie dies Werk geschaffen hatte, klang der Dank an die Arbeitskameraden, die ihm in unverbrüchlicher Treue zur Seite gestanden. Nun trat Peter Helmbrecht