, damit sie ihrer ver dienten Strafe zugeführt würden. Dieser Plan beschäftigte uns schon länger. Die Durchführung war sehr schwer, da wir wußten, daß diese Leute sehr auf ihre persönliche Sicherheit bedacht sind und keinen Schritt machten, ohne sich vorher zu vergewissern, ob die Luft rein sei. Gerade in letzter Zeit waren sie doppelt vorsichtig, weil es ihnen zweifellos schon wieder holt zu Ohren gekommen war, daß der größte Teil der Be völkerung gegen sie eingestellt ist. Wir halten rächt die Absicht, den Leuten
ein Leid zuzu- sügen, sondern wollten sie, so sanst es eben ging, aus Liech tenstein hinausbefördern. Der junge Stuaent schildert dann die Vorbereitungen zum Streiche, als sein Onkel die Rotters zur Besichtigung des Hotels „Gaflei" cinlud. Damals wurde der Entführungsplan ausgeheckt, zuerst zwischen ihm und dem Onkel, dann ver schaffte sich Rheinberger in seinem Studienplätze Konstanz Anhänger unter den Nationalsozialisten; das waren die Helfer. Auch der Liechtensteiner Frömmelt wurde in den Plan
eingeweiht. Bezüglich der Finanzierung des Unternehmens könne er sagen, daß nur Geldauslagen wegen des Autos und für. die Gaspistolen Vorlagen, weder er noch seine Kollegen hatten von irgend jemand auch nur einen Pfennig bekommen. Darüber, wer den Plan für den Streich entworfen habe, ver weigerte Rheinberger jede Auskunft. Schädler selbst sagte in ähnlichem Sinne aus wie fein Neffe; er bestreitet nur, daß die Verbringung des Fritz Schaie von Gaflei herab im Anschluß an den mißglückten Ueberfall
auf der Bergeshöhe noch immer einem aufrecht erhaltenen Ver schleppungsplan gegolten habe. Diesen habe er bei der Tal fahrt abgegeben gehabt. Schädler sagte noch aus, er hatte ursprünglich den Plan, eine Zusammenkunft von sämtlichen Kurhaus besitzern, ferner von anderen Geschäftsleuten zu ver anstalten, dazu auch den Regierungschef einzuladen und dann zu beraten, wie man etwa auf das Ausland einwirken könnte. Es find feit Monaten die wüstesten Artikel gegen Liechtenstein geschrieben worden, alte Kurgäste
hatten ihm mitgeteilt, man könne unter solchen Umständen nicht mehr nach Liechtensteir. gehen. Der Fall Rotier habe überall riesiges Aufsehen gemacht, auch in Holland. Sein Neffe Rheinberger habe ihm mitgeieilt, es bestehe auch in Konstanz schon ein ähnlicher Plan gegen die Notier, es feien dort mehrere Leute bereit, die Rotier aus Liechtenstein zu holen. Architekt R ö ck l e, der das Rathaus in Vaduz baut, fei grundsätzlich, als ihn Schädler in den Plan einweihte, damit einverstanden gewesen, Röckle hingegen