Senatoren, furchtbare Inquisitoren mit maskiertem Gesichte, im Mondschein lauernde Bravi mit scharfen Stiletten, lustiger Fastnachts- Mummenschanz, üppige Frauen mit ftinkelndem Gschmeide und leuchtendem Goldhaare, Dürer, Ti¬ zian, Goethe, Mohren, Türken und Griechen . . . so ungefähr mag sich wohl die Phantasie der meis^n Besucher diesen Platz beleben. Wie weni¬ gen aber ist es bekannt, daß die Piazza ur¬ sprünglich gar kein geschlossener Platz
aus notorisch 'seuchenungefährliche er mit Backsteinen gepflastert. Aber schon in der primitiven Gestalt, die die Piazza bis dahin hatte, bildete sie den bevorzugten Festplatz der Stadt. Hier fanden die beliebten Stierhetzen, hier vor allem die Turniere statt. Dann befand sich die Logs des Dogen dem Hauptportale von S. Maroo gegenüber, auf erhöhten Estraden zu -bei¬ den Seiten nahmen die Edelfrauen und das Volk Platz; Pavillons, Gemälde, Fahnen
, Wappen¬ schilder, Teppiche und Decken schmückten die Piaz¬ za und die umgebenden Gebäude. Einen minder lustigen, aber kaum minder interessanten Anblick bot die Piazza bei der großen Markusprozession, die die ganze Blüte der Stadt vereinigte; Gentile Bellini hat uns diese Szene mit der Gewissen- Hastigkeit eines Historikers im Bilde aufbewahrt. Dieses Bild zeigt uns noch die alte Form der Piazza, die damals von Privatgebäuden um¬ stellt
war. Ihre heutige Gestalt geht in der Hauptsache auf die Zeit der Frührenaissance. Der Uhrturm, die alten Prokurazien, der Cam¬ panile wurden damals vollendet; die neuen Prokurazien tat erst 1584 Scamozzi (nach dem Muster der inzwischen von Sansovino an der Piazza errichteten köstlichen Libreria) dazu und der westliche Abschluß des Platzes entstand in der napoleonischen Zeit. Von dieser „Fabbrica nuova" bis mm Dogenpalaste und Sari Marco gibt
es an der Piazza kein Gebäude, das nicht Gebiete beschränkt, bezw. auch nach Erfordernis gänzlich sistiert werden. In den Bestimmungen über den Tier Ver¬ kehr im allgemeinen wird ausdrücklich die fernere Handhabung der Kontrolle des Ge¬ sundheitszustandes und der Provenienz der nach dem anderen Staate bestimmten Tiere betont. n Hinsicht auf die ungarische Vieheinfuhr nach sterreich ist darin die unserem Veterinär- Delegierten in Ungarn eingeräumte kon