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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 23.05.1919
Umfang: 12
in einer ganz unerhört rohen Weise und ohne besonderem Anlaß mißhandelt und am Leben bedroht. Am schlimmsten haben die wahnwitzigen Bauern dem damals in Silz exponiert gewesenen Steucrmntskontrollor Josef Peer aus Inns bruck zugesetzt, einem Freunde der zwei Reserveoffiziere, den diese aus Silz zur Begrüßung herbeigerufen hatten. Pcer war also ein ganz Unbeteiligter, ist aber am brutalsten behandelt morden. Zur Verhandlung sind mehrere Zeugen geladen. Die Angeklagten. Angeklagt sind: Abraham Sanier

im Gasthause zur „Rose" ab. Am Abend fassen Josef 'Peer, die beiden Reserveoffiziere, die Unterosfiziere, die Wirtsleute Ehren reich und Kreszenz Grüner, sowie der Müller Severin Schöpf bei sammen und vertrieben sich die Zeit mit Singen und Guttarrespielen. Gegen 11 Uhr nacht? forderte der Wirt die Gäste zur Nachtruhe aus. Da diese jedoch hiezu keine Neigung bekundeten, wurden die Wirts leute. die schon in den zwei vorhergegangenen Nächten sehr spat zur Ruhe gekommen waren, sehr unwillig. Hiezu trug

bei, daß Leutnant Niederwieser aus Scherz den Kellerschlüssel versteckte, tvenngleich er ihn alsbald der Wirtin wieder aushandigte. In seinem Unmute äußerte der Wirt, es wäre ihm lieber, wenn keine Offiziere zu ihm kämen und machte unter allerlei Aeußerungen über die Offiziere im allgemeinen auch den Ausspruch, dieselben seien Lausbuben. lieber diese letzten Worte erzürnt, sprang Leutnant Mayr hinter dem Tische auf, wurde jedoch von Steuevamtskontrollor Peer zurückgehalten, worauf der Wirt das Gastzimmer

verließ. Laut Angabe der Wirtin soll Leutnant Mayr hernach geäußert haben, er möchte den Wirt zerreißen, wenn er ihn da hätte, das Haus werde in drei bis vier Tagen anders ausschauen, er werde nach Innsbruck gehen und in drei oder vier Tagen mit 50 Mann wiederkommen; der Wirt müsse erschossen werden: er lasse sich die Hand abhacken, wenn das Haus nicht in einigen Tagen anders ausschaue. Leutnant Niederwieser und Steueramtskontrollor Peer bekunden jedoch als Zeugen, daß di« Angaben der Wirtin unrichtig

gestandene Frau. Rach diesem Zwischenfalle suchten die Gäste ihr Zimmer auf, gingen jedoch noch nicht zu Bette, viel mehr holten Josef Peer und Leutnant Niederwieser noch von unten einen Wein. Am nächsten Morgen, Sonntag, den 10. November 1918, erzählte die Wirtin allen, die es hören wollten, die Vorgänge der letzten Nacht, wobei sie infolge thces damaligen Zustandes die Tatsachen entstellte und übertrieb. Dadurch geschah es, daß sich be reits um die Zeit der ersten Blesse unter den in großer Zahl herbei

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 14
Datum: 27.05.1919
Umfang: 14
aus, chn be fremde auch die Hast, mit welcher das Gemeindeaesetz ge macht wurde) damit der Volkswille rein und klar zum Ausdrucke komme, fei er für getrennte Wahl. Schließ lich stellte Mayer den Antrag auf Vertagung der Beratung über den Entwurf. GR. Spiel mann war für die Verwendung eines einzigen Kuverts beim Wahlakte. GR. Loreck begrtindete dann seinen Minoritätsan- traa auf Koppelung der Wählerlisten. Dr. Anton Winkler sprach gegen den Antrag Loreck. GR. Dr. Hans Peer wandte sich gegen jene Stelle

des 8 26 der Landeswahlord nung hin, welche jene Stimmen für ungültig erklärt, welche gemeinsam mit anderen Stimmzetteln in einem und demselben Kuvert sind. Auch Dr. Peer sprach sich gegen den Antrag Loreck auf Koppelung der Listen aus. Bürgermeister Greil bedauerte es daß den Ehren bürgern von Innsbruck im neuen Wahlgesetze das Wahlrecht nicht eingeräumt worden sei. Hierüber wurde eine längere Wechselrede geführt, schließlich wurde aber ein entsprechender Antrag des Bürgermeisters auf Er teilung des Wahlrechtes

. Nächste Sitzung heute nachmittags 4 Uhr. Gerichtszeitung. Unmenschttchkeiten an drei Inns bruckern. Der Prozeß gegen die Octztaler Bauern wurde am Samstag noch nicht beendet. Dr. Kneringer stellte den formellen Antrag, gegen jene Personen, die an dicftm Verbrechen tvilgenvmmen hÄ>en, die Anklage gemäß 8 170 St.-G. zu erheben und die betreffenden Zeu geneinvernahmen vorzubereiten. Der Staatsanwalt bestreitet, daß sich Riederwieser und Peer eines Verbrechens schuldig gemacht haben, gegen Mayr

könnte allerdings eine Anklage nach 8 99 erhoben werden. Er weist aus den damali gen Zustand der Frau Grüner hin, deren Aussage jedenfalls unzu verlässig ist. Dr. Peer fragte, ob die Octztaler Anlaß hatten, gegen die drei Herren mit Gewalt vorzugehen und Verteidiger Dr. Knerin ger sprach seine Verwunderung darüber aus, daß der Staatsanwalt den Lt. Mayr nicht wegen Verübung einer öffentlichen Gewalt tätigkeit zur Verantwortung gezogen, sondern sogar als Zeugen vor geschlagen habe. Verteidiger Dr Steidle

, bittet er, die drei Beschädigten als Zeugen zu hören. Nach einer Wechfelrede zwischen dem Staatsanwalt und dem Gerichtshof über die vom crstcren gewünschte Beeildigung des Kontrollors Peer und des Karl Niederwiefer beginrrt das Verhör -er Mißhandelten. Sieueramtsosfizial Josef Peer leidet noch an den Folgen der schweren Mißhandlungen. Er schildert die Geschichte seiner Reise nach Längenfeld. Befragt, antwortete der Zeug«, daß an diesem Tage 6 bis 8 Liter Wein getrunken wurden; allein es waren dabei

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 03.03.1925
Umfang: 10
. T h a - l e r sprach im Namen des Bauernbundes für die Zu weisung des Antrages Peer an den Rechtsausschuß. Auch aus den Reden Dr. Grrreners und llkapoldis klang es deutlich heraus, daß auch sie einer vernünftigen Reform nicht abgeneigt seien. Sie wandten sich in der Hauptsache nur gegen die Form des Antrages Peer. Es wäre daher logischerweise Ausgabe des Rechtsausschusses gewesen, diesen Antrag entsprechend praktisch zu gestalten. AVer es kam anders: Tie Mehrheit verwarf den Antrag über haupt

und hat damit jede Ref-ormmöglichkett für diese Wahlen glücklich begraben! Wider besseres Wissen ist dies geschehen. Mg. Dr. P e m- baur hat gezeigt, daß es außer den von Dr. Peer ge wachten Vorschlägen noch andere dringend notwendige Aenderungen unseres Wahlrechtes gäbe, so die Wahl- kreiseintetlung, die Unterteilung unseres Monstre- wahlkreises Nord tir oh die Eirsührung eines rich tigeren und einfacheren Ermittlungsverfah rens, die Schasfnng von R e st st i m m e n m a n d a - t e n, wodurch die nicht zur Geltung

, die ihre Herr schaftsposten, die sie nun einmal dank utlserem famosen Wahlrecht erobert haben, nicht ausgeben wollen, sie sind es, die jeder wahren FreiHeitsbestrebmig imgen-iert ins Gesicht schlagen. Du, lieber Wähler, hast einfach b a s zu .wählen", was „wir" besohlen! ES fand sich im Tiroler Landtag eine soltene, aber sehr vemevkenSwortr Koalition jener zuimmnen, die den Wahlantrag Peer unter den Tisch warfen: Sie Bauern gingen diesmal mit den Sozialdemokraten, denn auch der Bauernbund

will sich in seine Liste nicht drein- pfuschen lassen, am allerwenigsten vom chrMichsozialen Dolksverein! Das war dos Pudels Kern! Dr. Peer hat diese seltsame Zusammenstellung der Parteien als die Koalition der Molkeveiprodukte mit dom Eisenbahner ruß" bezeichnet, um das Widernatürliche dieses Zusam mengehens m zeigen. Slber wie war es denn eigentlich möglich, Saß der Bauernbund, der durch seinen Sprecher Dhaler zuerst hatte erklären lassen, er werde für die Zuweisung an dorr Ausschuß stimmen, dann plötzlich für derr

Antrag Rapoldt auf Uobevgang zur Tagesordnung stimmte? War dies nicht ein noch nie sage wo «euer Um sch miß des Herrn Bauernbundobmannes Maler? Der Weg von seinem eigenen Antrag zu dem entgegengesetz ten Rapoldis wurde ifrm geebnet und zwar von keinem anderen als — von Dr. Peer! Es war ein seltsamer politischer Witz, daß der Antrag steller Dr. Peer selbst es gewesen ist, der mit sehr schlaueil gewundenen Worten, — darin ist er ja Moister — dorn Abgeordnoton Maler das Hölzchen warf

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 14
Datum: 22.12.1926
Umfang: 14
werden. Um aber diesen Zweck voll und ganz zu erreichen, ist es unerläßlich, daß die Bevölkerung die Behörden bei der Durchführung des Gesetzes nach Möglichkeit unterstütze. Dies wird in erster Linie dadurch erreicht, daß alle Bettler ausnahmslos an die nächsteRatural- v e r p f l s g s sta t i o n v e x w iefs n werden, wo sie, wenn dir Papiere in Ordnung sind, Unterkunft und Verköstigung finden könne». itjQütcc^ufihUunft „Peer Gynt". Ein dramatisches Gedicht in fünf Akten (9 Bildern) von Henrik Ibsen. Erstaufführung

im Stadltheater am 20. Dezember. Am Wendepunkt der dichterischen Entwicklung des nordischen Dramatikers, als er sich aus den Stürmen, Kämpfen und Enttäu schungen der Werdezeit zu seinem eigensten KunWl cmporrang, entstand „Peer Gynt", nicht als bühnengemäßes Drama, son dern als romantisch-symbolisch verkleidete Eharakterstnd«, die in einer verwirrenden Fülle van märchenumrahmten Bildern das Leben eines selbst-genügsamen, seine besten Kräfte in leerem Genuß vergeudenden, phantastischen Glücksjägers mehr

andeuret, als er zählt. Mag der Dichter in dom Helden seinem eigenen Volk den Spiegel nationaler Schwächen vvrgehalten haben, Peer Gynts Wesen spukt in allen phantasievollrn ober Willensschwächen Men schen, daher weitet sich das Gedickt zu allgemeiner Weltgeltung. Wie dm nordischer „Hans im Glück", wie Grillparzers Ruftan spielt Peer mit der Welt und ihren Lockungen, verschmäht in Solveigs Liebe fein wahres Glück und jagt den tollen Abenteuern der großen WÄt nach, im Wahne „feines Selbstes Kaiser" zrr

- und Solv.'igszencn, wird „Peer Gynt" stets mehr die Gedanken, als die Sinne anregen, mehr int dichterischen Wort bei der Lektüre, als aut der Bühne wirken, da den ötnjcfricn Bildern die verbindende» Fäden einer sorlfchreiten- den Handlung fehlen. Dem Innsbrucker Stadkrheater, bezw. seinem Oberspielleiter Fried rich Fambach ist die Ausnahme von „Peer Gynt", einem der schwierigsten szenischen Probleme der modernen Bühne, hoch anzu- rrchnen; der bei oller Bonicksichtigung unve>rmeidlicher .Hemmun gen

anerkennenswerte küiMerifche Erfolg war der Lohn des mit uneirdlickzen Mühen verbundenen Wagnisses. Im Mittelpunkt des 'klbmds stand Hanns S ch ö b i n g « r, der als Peer Gynt fein Talent in der Feuerprobe einer außerordentlichen Leistung bewährt hat. Das stürmische, leidenschafÄiche Dränge» des jungen Gynt, das Auf brechen seines guten Herzens am Sterbebett der Mutter, die er auf geflügeltem Phantasiegespann in die Ewigkeit geleitet, die unbe- kümmerte Genußsucht des Abenteurers spiegelt« sich ebenso

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 20
Datum: 14.03.1925
Umfang: 20
Ersatzansprüche gegen Deutschland im Betrage von 613.000 D o l l a r am Es handelt sich haupt sächlich um Ersatzansprüche von Privaten in der Höhe von 333.000 Dollar, wovon sich 18 Ansprüche auf den Unter gang der „L u s it a n i a" beziehen. * Eine Milliarde Haftentschädignng. V u d a p e st, 14. März. Ter aus der Haft entlassene V a t e r der ermor deten Amalie Leyrer, Lorenz L e y r e r, fordert eine Haft- entschüdigung in der Höhe von einer Milliarde. SlMÄM» Mi »»in. Eine Auseinandersetzung mit Dr. Peer

. Der von LHTt. Tr. P e e r seinerzeit bei der Beratung der Wahlrechtsreform gegen den Bauernbund erhobene Vorwurf, sich an die Marxisten angeb ledert und mit ihnen eine „Eisenbahuerrutz-MilchproHukte-Koalition" geschlos sen zu haben, veranlaßt einen Bauernbündler sich in der „Tiroler Bauernzcttung" mit Dr. Peer auseiuanderzu- setzen. Dem Parteigenossen unrd folgender Sermon ge halten: Ae Zufälligkeit einer Abstimmung wird ausgedeutet zu einer neuerstandenen Koalition, und dem Tiroler Bauernbunde

wird Anbiederung an die Marxisten nachgesagt. Der Peer scheint allen Ernites die Meinung zu vertreten, daß ein richtiger Tiroler Abgeordneter niemals und keiner Frage die gleiche Ansicht vertreten dürfe, wie die Sozialdemokraten. Und wenn sich so etwas trotzdem einnial zuträgt, so redet er von Anbiederung und von einem interessanten Schauspiel. Landeshauptmannsteloer- treter Dr. Peer betont sonst sortwährend die Sachlichkeit der in den Vertretungskörpern abzuführenden Debatten. Damit scheint es nicht ganz

ja nur das Gegenteil dessen zu verlangen, was sie tatsächlich wünschen, und nach den von Dr. Peer angezogenen Grundsätzen müßten sie letzteres bekommen, falls nicht eine „Anbiederung oder ein interessantes Schauspiel" konstatiert werden soll. Del der tatsächlichen 'Abwicklung des parlamentarischen Lebens befolgt Dr. Peer für sein eigenes Verhalten ganz andere Grundsätze, als er sie den Vertretern des Bauernbundes zu- zumut-n scheint. Da ist bei ihm keinerlei Angst zu bemerken, es könnten zufällig

die Sozialdemokraten die gleichen Ansichten ver treten wie er und bei der Abstimmung ihre Stimmen mit der {einigen vereinigen. Es ist im Gegenteile gar nicht so selten zu beobachten, daß Dr. Peer mit der Bundesgenossenschaft der Sozial demokraten sehr gut zu rechnen weiß. Das trifft namentlich im mer dann zu, wenn es sich um Steuergesetze handelt, die zwar nicht den Bauern, wohl aber dem Herrn Dr. Peer und auch de» Sozialdemokraten Zusagen. Alle Kenner des Tiroler Landrages wissen, daß bei bestimmten Gelegenheiten

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 14
Datum: 24.02.1925
Umfang: 14
beeinflusse». Es wird nämlich dadurch die Reihenfolge der Kandidaten, wie sie in der Parteiliste nach langwierigen und müh samen Verhandlungen ausgemacht worden ist, um gestoßen. Bei der Zuzählung der abgegebenen Parteistimmen erhält näm lich nach dem Anrrag Dr. Peer jeder Kandidat vor allem evenso- »iele Stimmen zigezählt, als er in den Stimmzetteln aus die früher erwähnte Art besonders hervorgehoben worden ist. Nach dem das geschehen, werden die Kandidaten in jener Rcihensoige

P a r t e i l i st e in Gel tung. Die durch Unterstreichung oder durch Einzelnennnng hervor gehobenen Kandidaten werden nämlich nach dem Antrag Dr. Peer dann nach der Zasl dieser Hervorhebungen gereiht und es werden von ihnen so viele als gewählt erklärt, als von den nach den ab gegebenen Stimmen auf die Parte! treffenden Mandate noch zu besetzen sind. Die Leser der „Bauernzeitung" dürften bereits aus dem Ge sagten den Eindrrck gewonnen haben, daß der Antrag Dr. Peer und Genossen kein Wahlrecht bringt, das für uns Bauern

, daß der damalige Landeshauptmann Schroff! nicht der Listenführer sein darf. Der Bauernbund hat diese Einmischung sehr schwer empfunden, er hat aber, um eine gemeinsame Liste zu ermöglichen und einen Bruderkampf zu ver meiden, nachgegeben, zumal es sich bloß um eine geringfügige Aenderung in der Reihung gehandelt hat. Was aber jetzt durch den Antrag Dr. Peer und Genossen vor geschlagen wird', ist geeignet, die ganze R e i h u n g in der ge meinsamen Parteiliste umzuwerfen und damit eine: solche Liste

überflüssig, ja unmöglich zu machen. Wenn der Antrag Dr. Peer Gesetz wird, hat der Tiroler Bauernbund keinerlei Sicherheit mehr, daß er von den aus die Tiroler Volkspartei entfallenden Mandaten drei Fünftel erhalten wird. Es ist vielmehr sehr wahrscheinlich, daß er bedeutend weniger bekommen wird. Denn die Hauptsache bei einer solchen Wahl wäre das Unter streichen bezw. die Einzelnennnng. Es ist einleuchtend, daß diese wichtigste Seite des Wahlvorganges in den Städten und größeren Orten viel leichter

und wirksamer zielführend besorgt werden kann als linter der Bauernbevölkerung in den langgestreckten Tälern und auf den zahlreichen Bcrghöfcn. Auch wird durch diesen Vor schlag der p er s ö a l i ch e n Agitation gegen einzelne Kandi daten Tür und Tor geöffnet. Es wäre, wenn der Vorschlag Doktor Peer Gesetz wird, sehr leicht möglich, daß diese Agitation in nerhalb der eigenen Partei bei den Wahlen zur Haupt sache und der gemeinsame Kampf gegen die prinzipiellen Gegner mehr zur Nebensache würde. Jedenfalls

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 12
Datum: 30.07.1925
Umfang: 12
in Erfahrung, daß ein gewisser Ludwig Peer, Schlaffer in Brixlegg, mit de« Reisenden Eduard Rieser aus Rattenberg am 6. März abend» von Kund! nach Jenbach gefahren seien und daß >beide mit der Wiri- schafterm Christin« h., der Lebensgefährtin des Peer, am 10. März abends van Wörgk wieder nach Ku-ndl, bezw. Rattenberg zurück- fUhren. Der Verdacht, daß Rieser und Peer di« Täter gewesen M könnten, verstärkte sich noch dadurch, daß di« Frau des Rieser angab, ihr Mann hätte ihr am 9. März 20 Schilling

für den Haushalt ge geben und daß sie auch noch mehr Geld in seiner Brieftasche gesehen hätte. Weiter habe sich Rieser, obwohl er sehr wenig verdient«, neu« Kleider und Schuhe in Innsbruck gekauft. Ebenso stellt« es sich durch Beftagen der Ä-ristin« H. heraus, daß Peer ihr um di« gleich« Zeit SO Schilling gegeben hatte, obwohl auch er zu dieser Zeit keinen Arbeitsverdienst hatte. Berdüchtig war auch, daß Rieser am 7. März, als er nach Ratteirberg zurückkam, einen grünen Plüschhut trug, dm er bekanntermaßen

vor einiger Zest beim Kaustnann Grimm ver pfändet hatte. Daraufhin konnte schon mit ziemlicher Sickierheil an genommen werden, daß Rieser diesen Hut mit den anderen gestoh lenen Sachen beim Einbruch mitgenommen hatte und «s wurde zur Verhaftung der genannten geschritten. Als Rieser und Peer über ihren Aufenthalt in 'der kritischen Zeit befragt wurden, verwickelten sie sich in Widersprüche und wollten von einem Einbruch« nichts wissen; erst auf di« Aussagen 'der Chri stin« H. hin, daß ihr Peer

von seinem gemeinsam mit Rieser ver übten Einbruch« erzählt habe, legte Peer ein volles Geständnis ab, während Rieser weiter leugnete und di« ihn belastenden Angaben des Peer als Verleumdung hinstellte. In der Folge wurde g«M Peer und Rieser die Anklage wegen Diebstahls und gegen die $)■ wegen Diebstahlstestnahme erhoben; unter Anklage stand auch der Diebstahl zweier Boote. Ueber dies« Anklage wurde gestern vor dein Schöffengericht« (Vorsitz Hofrat Dr. Kirchler) verhandeü. P«r gab an, Rieser hätte ihn am 6. Atärz

abgeholt, sie seien zusammen von Kundl nach Jen-bach gefahren, und von dort zu Fuß zum Achen see gegangen. Um schnell nach Achenkirch zu kommen — dort war »ach den Angaben des Rieser „etwas zu machen" —, lösten sie der Buchau einen Kahn von der Kette los und ruderten bis nach Scho lastika; dort verließen sie das Boot und gingen nach Achenkirch. direkt zum Geschäfte des Grimm, woselbst Rieser den Einbruch in der früher geschilderten Art unternahm, während Peer vor dem Fenster dett Aufpasser machte

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 06.02.1924
Umfang: 10
. tm AN «Mein. Monarchistischer Generalangriff gegen Dr. Peer. Innsbruck, 6. Februar. Der Tiroler VolkSveretn hat gestern feine Jahreshaupt versammlung abgehalten, bet der auch die Veretnstettung neu gewählt wurde. Die im Volksverein stark vertretene legitimistische Gruppe hatte alles aufgeboten, um ihre Männer durch znbrlngen und innerhalb des Vereines an Einfluß zu gewinnen. Alles, was bet den Tiroler Monarchisten Rang und Namen hat, war erschienen, um bei dem „Köpfen" des bisherigen Vereinsobmannes LHst. Dr. Peer

mttMwirken. Dr. Peer und seine Anhänger Hatten daher einen schweren Stand: erst im drit ten Wahlgang erzielte Dr. Peer eine Mehrheit,! imd da bedurfte es, wie uns berichtet wird, erst wieder! vielen Zuredens, um Dr. Peer zu bewegen, die Würde, die ihm ein Teil des Bereines streittg machen wollte, an- zunehmen. Es war gestern nicht das erstemal, daß Dr. Peer Angriffen und Anfeindungen der Tiroler Monarchisten auSgesetzt war: diese Kreise können es ihm nicht verzeihen, daß er bei verschiedenen Anlässen

sich als Republika ner bekannt hat und mit feiner Gruppe ab mrd zu gegen jene Bestrebungen frondtert, die Re Tiroler Chuistlich- foztalen insgesamt tn das monarchistische Lager htu- überfühven möchten. Diese Bestrebungen kristallisieren sich hauptsächlich um die Person des Bischofs W a i tz und des ihm ergebenen Klerus: der Generatansturm gegen Dok tor Peer bei der gestrigen Versammlung dürfte daher auch von dieser Seite organisiert und tn Szene gesetzt wor den sein. Dr. Peer sollte das gleiche Schicksal bevet

kann es gleichfalls nur von Vor teil sein, wenn einer der besten und aufrechtesten christlichsozialen Politiker, wie es Dr. Peer ist, an seiner Spitze steht. Man würde es aber schließlich begreiflich finden, wenn Dr. Peer der ewigen Anfeindungen einmal müde, mit seiner Gruppe selbständig vorgeben würde. An Anhängern würde es ihm sicher nicht feh len. Es würde dann auch offensichtlich werden, daß der legittMsttsche Gedanke in Tirol nicht so festgewurzelt ist, wie es von den Wortführern des Legitimismus glaubhaft

zu machen versucht wird. Im besonderen würden Re Le- gitimiften, falls sie im Volksverein maßgebenden Einfluß gewännen, gar bald erkennen, daß die polittsche Koa- lition mit dem Bauernbund nur um das Zuge ständnis der vollkommen wirtschaftlichen Unter ordnung der Konfnmententnterefsen zu erkaufen wäre, ohne, daß es deshalb gelänge, die Tiroler Bauern legi tim i st t s ch zu machen. Dr. Peer war bisher noch einer der wenigen christlichfozialen Politiker, die, ohne sich des halb mit den Bauern zu verfeinden

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 31.01.1924
Umfang: 10
tn zweiter Lesung erle dig t. Es bedurfte vieler Sitzungen und stunden langer Beratungen bis es sv weit war, daß das Gesetz überhaupt in spruchreife Form gebracht wurde. Bis zur gestrigen Nachmittagsitzung lag noch keine endgültig redigierte Fassung vor und die wich tigsten Bestimmungen des Gesetzes, betreffend die A b- gabenhöbe und Abgabenverteilung waren noch heiß umstritten. Einer Ausschußfassung und einem Anträge des A'bg He n g g i standen Abändcrungsanträge der Abg. R a p o l d t und Dr. Peer

gegenüber. Ter Kamps drehte sich gestern nur um den Punkt, daß die Gemeinden, die schon eine Energieabgabe ein ge hoben haben, tn ihren bisherigen Erträgnissen aus dieser Ab gabe jetzt und auch späterhin nicht verkürzt werden dürfen. Es wurde darüber eine längere, lebhafte Debatte abgeführt und schließlich gab es noch eine namentliche K a m p s a b st i m m u n g, in der Dr. Peer mit seiner Auffassung knapp Sieger blieb. Nachdem einmal diese schwierige Klippe umschifft war, ging die Beratung rascher

, die den meritonschen Inhalt der Vorlage ganz verändern. Der letzte Antrag mache es der Industrie und der Gemeinde Innsbruck glattweg unmöglich, die Steuern eiozuheben. Er werde, um die Steuer zu sabotieren, im Innsbrucker Gemeind«rat den Amrag embrinjen, wieder zum Pauschalsystem überzugehen, einen ganz niederenStrom- p r « t s anzusetzen und dafür eine Kabelgebühr einzuheben. Damit würde das Erträgnis der Abgabe für Innsbruck g l e i ch R u l I werden. Ermäßlgungsanträge. Abg. Dr. Peer stimmte im allgemeinen

den Ausführungen des Vorredners zu und hielt die frühere Fassung der Vorlage sür zweck mäßiger als den Antrag henggi. Weiters beantragte Dr. Peer, daß der Abgabesatz sür den von der eletro-chemischen und elektro-metallurgischen Industrie verbrauchten Kraftstrom auf 10 X sür die Kigowattstunde ermäßigt werde. Dabei solle es der Landesregierung frei gestellt bleiben, dieser Industrie die Abgabe ganz nachzusehen. Dr. Peer brachte 'schließlich n..ch den Antrag ein, daß minder- leistungsfähigen Energiebeziehern

durchgearbeitete Anträge vorzulegen, sei er fast täglich ' über Initiative des Hanfes zu einem Rückzug gezwungen. Abg. T h a l e r meinte, daß allmählich alle Steuerträger im Lande sich über den Landtag lustig machen, weil er schon vier Sitzungen lang über dem Energieabgabegesetz sitze und mit den Beratungen nicht vorwärts komme. Neuerliche Unterbrechung der Sitzung. Ueber Antrag des Abg. Dr. Peer wurde die Sitzung unter brochen, um den Ausschuß Gelegenheit zu geben, den Antrag henggi klarer zu stilisieren

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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1922
Umfang: 8
gegen die Prekstreiberei, gegen Bauern und Händler, Ersichtlichmachung der Preise in «die« Geschäften des Landes. 7. Durchführung aller möglichen Maßregeln gegen Re «ngeHeuren Mietzins st ei gerungen, die die Hausherren Surchzudriicken versnchsu. Lhst. Dr. Peer gab zumächst feiner Befriedigung dar über Ausdruck, Gelegenheit zu einer persönlichen Aus sprache mit den Gewerksümftsvertretern zu haben, da auf diese Weise auch manche Mißverständnisse und un richtige Auffassungen,, Sie vielfach.bestehe«. aufgeklärt

Stellung nehmen und es sei Aussicht vorhanden, daß diesem BerlEgen stattgegöben werde. Auch mit der I n d u st r i e habe die Landesregierung verhEdelt, damit dort Arbeiter- eutlassungen soweit als möglich hintangehalten wer den. Durch die wegen der besserem Devisenzuteilung be wirkte Erleichteruirg der Rohstoffbesckmffung sei auch diese Gefahr weseniltch gemindert worden. Hierauf ging Lhst. Dr. Peer auf die einzelnen Punkte des Memorandums ein. Die erste Forderung sei faktisch bereits erfüllt

, denn kein Geschäftsmann sei berechtigt, die bei ihm eingehenden Valuten eigenmächtig zu verwerten, sondern er müsse sie im Sinne der Devtsen- ordrmng abführen. Trotzdem aber werde er dieses Ber lEgen der Bundesregierung zur Kenntnis bringen. Dem zweiten Punkte sei ebenfalls schon dadurch Rechnung getragen, daß die Landesregierung bereits einen diesbezüglichen Auftrag E das Kriegswucheramt hinausgegeben habe, der strenm etngehalten werde. Zum dritten Punkte bemerkte Dr. Peer, daß die Landes ei nkauf stelle

durch die KEsleute mit einem gewissen, beschränkten Warcuqucm- tum handle, erklärte Dr. Peer, es werde nach Möglichkeit die Zutellung der Valuten von der Erfüllung dieses Ver langens abhängig gemacht werden. Zum fünften Punkte bemerkte Dr. Peer, daß die Aufträge Mr Durchführung dieser Landtagsbeschlüsse und Verordnungen schon längst hinausgegangen seien. Er werde aber diese Forderung neuerlich zum Anlaß neh men, diese Aufträge zu wiederholen und eine ver- i M b f t %, Hall 1MMA WLWMem Die strenge Anwendung

der Gesetze gegen die Preis treiberei usw. sei ntcht Sache der Laridesregierung, son dern der Gerichte. Uebrigens könne hier auf die eifrige Tätigkeit des Koiegswuchermntes verwiesen werden, das Mißbräuche in dieser Beziehung stets nach Tunlichkeit eingeöämnrt habe. Zur letzten Forderung verwies Dr. Peer auf die von der Landesregierung bereits ausgesprochene Verwarnung an den Hans- nnd Grnndbesitzerverein und darauf, daß zum Schutze gegen willkürliche Mietzins- steigerungen die bisherigen gesetzlichen

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Seite 6 von 12
Datum: 08.01.1940
Umfang: 12
, Paula Wessely, Paul Hörbiger und anderen Größen zu filmen. Mikrophonfieber gab es nicht, das hatte sich Hermann Brix schon bei seiner Arbeit beim Rundfunk abgewöhnt. Schon vier Filme gedreht Kaum war diese erste Filmarbeit beendet, da raschelte in Hermann Brix' Rocktasche ein Jahresoertrag, worauf er vor läufig einen Strich unter seine Bühnentätigkeit machen Dietrich Eckarts „Peer Gynt"Bearbeitung — ein Triumph unseres Schauspieles Ist es nicht mehr als merkwürdig, daß alle echten, tiefen

Bühnendichtungen im Scheinwerfer unserer Gegenwart wieder neues Leben gewinnen, daß die zeitgebundenen Hüllen ab- fallen und der ewig menschliche Kern schlackenlos erscheint? Ob wir Goethe, Schiller, L e s s i n g, ob wir Shake speare, Wilde, Shaw, Moliere oder Goldoni hören, sie alle tönen wie neu, vielleicht auch weil unsere Sinne durch das unvergleichliche Erleben dieser Zeit eine feinere, tiefere Aufnahmefähigkeit gewonnen haben. So spüren wir auch in Henrik Ibsens „Peer G y n t", der doch schon vor mehr

als 70 Jahren, an einer bedeutsamen künstterischen Wende seines Dichters 1867, entstand, das Wesent liche, Allgemeingültige mit ungewöhnlicher Zeitnähe. Mahnt doch das Selbstgenügsame, Halbe, Unfertige, das eigensüchtige Genußleben Peer Gynts, der sich zu keinem klaren Enffchluß, zu keiner unerbittlichen Entscheidung durchringt und daher weder für den Himmel noch für die Hölle reif ist, und in dem Ibsen den Grundcharakter des norwegischen Volkes spiegeln wollte, nicht mit unheimlicher Deutlichkeit an unsere

-Satirische der zweiten „Peer Gynt"-Hälfte hat immer das Verständnis dieser einzigartigen Dichtung er schwert. Da trat Diettich Eckart, der dichterische Herold des Dritten Reiches, an das große Werk des Norwegers heran und gab ihm aus tiefster Einfühlung eine Fassung, die den „Peer Gynt" unserem Volk näher als alle anderen Bearbei tungen rückt. Nur ein Dichter von solcher Volksverbundenheit wie Eckart konnte die Gedankentiefe des „Peer Gynt" in solch klare, volltönende durchaus körperliche Verssprache

klei den, die nicht nur die volkstümlichen Elemente des ersten Tei les, sondern auch die großartige aber oft dämmerdunkle Sym bolik der zweiten Hälfte erst so recht deutsch im reinsten Sinne des Wortes neu gestaltet. Rückt uns der deutscheste Dichter unserer Zeit eines der größten und bedeutendsten Werke Ibsens in Herzensnähe, so hat unser Landestheater in der Wiedergabe dieser deutsch nordischen Dichtung eine künstlerische Tat ersten Ranges mit vollem Erfolg gewagt. Was eine „Peer Gynt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 13.03.1923
Umfang: 12
, der sonst den Augen der Sterblichen die Vorgänge hinter den Kulissen im städtischen Kommunal theater zu verbergen pflegt. Die Szene war nur kurze Zeit etwas deutlicher beleuchtet. Und das war in dem Augenblicke, als Lanöeshauptmannstellvertreter Doktor ?'e'M namens der christlichsozialen Partei, genauer ge sagt^namens des Volksveretnes, seine Stellungnahme zu berFrage, ob Heuer der g e sa m t e oder n u r der h a l b e Gemeinderat von Innsbruck zu wählen sei, kunbgegeben hat. Dr. Peer sprach

sich gegen die Aufrichtung einer bürgerlichen Einheitsfront aus und will das Verhältnis nur auf einen Burgfrieden zwischen den Parteien des Bürgertums zugeschnitten wissen. Auch ist der Vertreter der christlich sozialen Partei der Ansicht, datz auf die Dauer ein Zustand nicht aufrecht zu halten sei, um der stärksten Partei den Bürgermei ster il osten vorzuenthalten. Wir wissen nicht, ob die von Dr. Peer vertretene Ansicht auch schon einem end gültigen Beschluß der christlichsozialen Partei entspricht, immerhin

Einheitsfront, ohne ihren Vorteilen auch nur ein Wort der Erwähnung zu widmen, von Dr. Peer ab gelehnt wird. Manchen Zuhörer in der Versammlung hätte es schon sehr interessiert, weshalb gerade der Inns brucker Boden für die Einheitsfront nicht geeignet sein sollte, während z. B. in Wien die Bewegung für die bür gerliche Einheitsfront immer lebhafter wird,- erst dieser Tage hat in Purkersdorf Bundeskanzler Dr. Seipel in Anwesenheit des Vizekanzlers Dr. Frank angeraten, datz sich die nächsten Wahlen

im Zeichen des g e m e t n s a m e tt Borgehens der bürgerlichen Parteien vollziehen sollen. Was in Wien und Niederösterretch und in anderen Län dern als wünschenswert bezeichnet wird, sollte just in Innsbruck verderblich sein? Das will vielen Wählern in der Landeshauptstadt von Tirol nicht ohneweiteres eiu- leuchten, zumal ja auch sonst die Mutmaßungen des Spre chers des Volksvereines über die Entwicklung der Dinge nicht gerade unwiderlegliche Beweiskraft besitzen. L.H.St. Dr. Peer glaubt

haben werde. Da wir annehmen müssen, datz Herr Dr. Peer den bürgerlichen Bürgermeister einem sozialdemokratischen Stadtoberhaupte vorzieht, so scheint seine weitere Argumentation, es sei an der Zeit, durch eine kleine Abänderung des Gemeinbestatutes festzulegen, datz die stärkste Partei den Bürgermeister zu stellen habe, ebenso in das Gebiet unvorsichtiger Prophetie übergreift, wie die Prognose auf den Steg des Bürger tums bet Ablehnung der Einheitsliste. Wer verbürgt es denn, baß die chrtstlichsoziale Partei

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 05.03.1934
Umfang: 12
. — Zur Erschließung einiger Grundstücke an der neuen Straße R ö t h i s — Viktors b erg wird die Dienstbarkeit des Fahrweges nach dem Feldwegcgesetz auf einigen Grundparzellen eingeräumt. &)eateK+$ufth$unfi! „Peer Gynt." Drama in füns Akten (elf Bildern) voii Henrik Ibsen. Musck von Edvard G r i c g. Neueinstudierung am Innsbrucker Stadtthcater am Samstag, den 3. März. Ibsens „Peer Gyn t", 1867 entstanden, ist der Gipfelpunkt der symbolisch-allegorischen Werke des Dichters, kein eigentliches Drama

, sondern ein dialogisiertes Märchenepos, ein romantisch umranktes und verhülltes Charakterbild selbstsüchtiger Halbheit, die sich in Peer Gynt, typisch für das norwegische Volk, aber auch für jeden phanta stisch zügel- und haltlosen sinnlichen Menschen im Kamps gegen sein besseres "Ich, verkörpert. Sich selbst genug in hemmungslosem Ge- nußlebcu bleibt sich Gynt doch weder im Guten noch im Bösen bis ur letzten Folgerung treu, daher müßte er als mißlungener Guß er Schöpfung neu umgesormt

werden, würde ihn nicht die selbstlose Liebe Solveigs retten würde. Zu dramatisch voller Wirkung kommt allerdings nur der erste Dell des „dramatischen Gedichtes", Gynts Entwicklung bis zum Tod der Mutter, daher ist es auch verständlich, daß z. P. das Stadttheater von C h r i st i a n a 1892 nur die ersten drei Akte des „Peer Gynt" pielte. In Deutschland galt das ganze Stück lange Zeit überhaupt ür unausführbar, erst 1902 hat der akademisch-literarische Verein in Wien die deutsche Uraufführung gewagt. Zur dramaturgischen Fas sung

der Neueinstudierung an unserem "Stadtheater ist vor allem zu sagen, daß der Zusammenhang zwischen dein 3. und 4. Akt dadurch noch mehr als in der Orqinalbichtung gelockert wurde, daß die ein leitenden Szenen des 4. Aktes, in denen Peer Gynts Wandlung vom phantastischen Träumer zum egoistischen Kaufmann und Großhändler, der in fremden Erdteilen skrupellos Geschäfte macht, Gold sucht und Reichtümer erwirbt, aufgezeigt wird, einfach gestrichen wurden. So erscheint Peer nach Aases Tod ganz und gar unvermittelt

des Stuckes voraus. In der Titelrolle bewährte Hans Hais, in seiner Reise dem jungen Peer soft schon entwachsen, eine mit künstlerisechr Geistesschärfe in die Tiefen der problematischen Natur Peer Gnnts dringende Darstellungskunst, die in der ersten Be gegnung mit Solveig, in der Trollhöhles an Mutters Sterbebett und dann wieder in der prachtvollen Schlußszene ihre Höhepunkte er reichte. Eine übcrzarte Solveig war Trude Fischer als Gast, säst zu ätherisch für die Kraft entsühnender Weibesliebc, Gisa Ott

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 20.08.1919
Umfang: 16
Sitzung der gegenwärtigen Landtagssessiw brachte auch eine Arrseinanüersetzuug über das Thenn» „Wien und: die Länder". Anlaß hiezu gab ein Antrag des Aüg. Dr. Peer, der Landtag solle an die Staats- regierung das Verlangen stellen, daß das Land Tirol au dem Reinerträgnis der irr Tirol einzuhebenden außer- ordentliche-n, effwmliigeu Vermögensabgabe Mit 20 Prozent Anteil nehme. Dr. Peer hat damit eine Frage aufgerollt, mit der sich schon die provisorische Landcsver- sammlung seinerzeit beschäftigt

im Rahmen der demokratischen Re publik für Land und Staat. Tirol und die Vermögensabgabe. Vom Abg. Dr. Peer (BP.) und Genossen lag ein Dringtichkeitsantrag folgenden Inhaltes vor: 1. Der verfassunggebende Tiroler Landtag stellt an die Staatsregierung das Verlangen, daß das Land Tirol an dem R'e i n e r t r ä g n i s der im Land Tirol einzuhebenden außerordentlichen einmaligen Ver mögensabgabe mit 20 Prozent Anteil nehme. 2. Die Landesregierung wird beauftragt. dieses Ver langen dem Staarsamte

einer einheitlichen Regelung dieser Frage anzuregen. In Begründung der Dringlichkeit des Antrages führte Dr. Peer aus, daß verschiedene Maßnahmen tu der StaatSregterung darauf schließen lassen, daß die Durchführung der Benrrögcnsabgabe unmittelbar bevor- stehe Mid daß es deshalb notwendig sei, sofort zu dieser Angelegenheit Stellung zu nehmen, um nicht heute oder morgen durch die Verfügung der Regierung- überrascht zu werden. Die Dringlichkeit wurde dem Anträge mit der erforderlichen Zweidrittel-Majorität

zuerkannt. Zum Gegenstände wies Dr. Peer auf die bereits vorhandene Bolksttimiichkeit der Vermögensabgabe und deren Ein- fiihrung auch in anderen Staaten hin. Es entstehe auch die Frage, ob die Erträgnisse derselben nur dem Staare oder auch anderen Körperschaften, insbesondere den Län der»!. zugute kommen sollen. Tirol habe ein Anrecht daran, weil es nrehr als drei Jahre unmitielbavcs Kriegsgebiet »var, in seinem weitaus größeren Teil feindliche Besetzung über sich ergehen lassen »nutz und, ivenn

bei den So zialdemokraten). Auch um das reichlichere Ertragnis de»- Vermögensabgabe zu sichern, scheine die Annahme des Antrages notwendig. LaudeAbauptmann Sch raff! nahm vor Eingang in die Debatte die Angelobung der neu erschienenen Mitglieder Hofrat Dr. Schöpfer, Frau Ducia und Bergmann entgegen. Abg. Holzhammer (Soz.) sprach sich gegen den Antrag aus. Er vertrat die Anschauung, daß die von Dr. Peer geforderte Haltung in der Frage der Ver mögensabgabe eine neuerliche Zersplitterung tu DeuisciMerreich Hervorrufen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 10.06.1921
Umfang: 8
des Wahlergebnisses leg ten die neugewählten Gemeinderäte das Gelöbnis in die Hand des Bürgermeisters. Durch den Rücktritt des Larv- deshauptmannstellvertreters Dr. Peer erledigte sich der 'Posten des zweiten Vizebürger m ei st er s, die Neuwahl fiel auf den Kandidaten der Tiroler Bolkspartei Dr. S t a u ö i n g e r. Ter Genehmigung einer Dereflp- barung wegen Räumung der Trainkaserne folgte die Zustimmung zur Gewährung eines Vor schusses von K 408.000 an die Innsbrucker Lo kalbahn für den Mcmctt Juni

T ii- roler Volkspartei beigetreten sei — Die Sub vention für den Sonnwenöfeuerausschntz wurde auf An tray der GR, K a p s e r e r aus 500 K erhöht. Der bisherige zweite B i z ebü rg ermei st er Dr, Peer teilte dem Bürgermeister mit, daß er mit Rücksicht auf seine vor kurzein erfolgte Wahl zum Landeshaupt mann-Stellvertreter seine Stelle tm Präsidium des Ge meinderates z u r ü ck l e g e. BM. Greil beglück- wünschte den scheidenden Dr. Peer zu seiner neuen Würde und bankte ihn, ftir seine wertvollen

Dienste als Mze- bürgrrmetster. Dr. Peer möge auch weiterhin im Gemein derat wie auch im Schoß der Regierung seine ganze Kraft dem Wohl der Stadt Innsbruck erhalten. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Peer dankte für die Worte des Bürgermeisters uNb betonte, daß er sein Gemetnderatsmandat aus der Erwägung beibehalten habe, daß ekrr engerer Zusammenhang zwischen Lan- öeshaikptstadt und Mndesregierung beiden Interessen nur förderlich sein könne. Selbstverständlich gehöre auch in Zukunft sein volles

Interesse dem städtischen Wohl. Dr. Peer schlug nun namens der Tiroler Bolkspartei den GR. Standinger als zweiten Bizebürgenneister vor. Bei der Absttnnnung lauteten 34 Stimmen auf Dr. Stauöinger, ü Stinnuzettel blieben leer. Dr Standinger erscheint daher als gewählt. BM. G r e t'l begrüßte den Neugewählten', der tu dem durch das neue Gemeiudestatut erweiterten Wirkungs kreis als Vizebürgermetster die Last der Berwaltuugs- geschäfte mit dem Bürgermeister zu teilen berufen sei. . BB. Dr. Stau Singer

dankte sür das Vertrauen des Gemetnöerates, erklärte sich aus Pflichtgefühl bereit, die Wahl, die neben der Würde ein vielfaches der Bürde bringe, anzunehmen und erbat sich die Unterstützung des GemetnderateS. Dr. Peer und Dr. Standinger tauschten nun ihre Plätze. Neber die Frage der Räumung der Trainkaserne berichtete der Mi rgerm elfter, daß man endlich nach lan ger Verhandlung doch ein greifbares Uebereinkourmen er zielt habe. Seinerzeit habe der Minister für Heerwesen Dr. Deuts ch unumwunden

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 10.05.1921
Umfang: 10
wurde, kaum anders zu werten, oenn als Epilog zu den kommenden Wahlen. Um 6 Uhr nachmittags erüffncte Bürgermeister Greil die Sitzung und brachte einen Antrag Dr. Peer und Ge nossen auf Entfernung der Wasserleitung über den I n n st e g zur Kenntnis. GR. Zösmayr be- grünüete die Notwendigkeit dieser Leitung für die Wasser versorgung ' der Stadt, worauf der Antrag dem Bauko mitee zur weiteren Behandlung zugerviesen wurde. Ein weiterer Antrag Dr. Peer und Genossen forderte die Wieöerabhaltung

der Wiltener Märkte. ER. Zösmayr teilte mit, daß man aus vttcrivärpo- lizeilichen Gründen daran sei, cmen geeigneten allgemer- nen Marktplatz zu bestiminen. die Verhau: lnugcn sind gegenwärtig im Zuge. Ein Dringlichkeitsantrag Tr. Peer, zu Fronleich- n a m die st ä d t i s ch e n Gebäude zu beflaggen, erlangte nicht die erforderliche Mehrheit. Der Bürgermeister teilte mit, daß ein Newyorker Bankhaus der Stadtgemeinde Innsbruck für einlangende Spenden ein provisiousfreies Konto erussne, habe und bat

zu Gute kommt, kräftig mrtcrslützen. GR. Z ö s m a v r ivies aus verschiedene Piitzverständ- nisse hin. Wenn wirklich durch die Neubauten wenigstens ein gewisser Prozentsatz von Wohnungen frei werde, mtö auch Wohnungsamt und Mtetamt im Sinne der Allge meinheit amtieren, sei rascheste Förderung der Baupläne am Platze. BB. Dr. Peer erklärte sich im Prinzip mtt dem An trag Rapoldi einverstanden und wollte nur die Versiche rung, daß tatsächlich-die Wohnungen dem Wohnungsamt zur Verfügung gestellt

hinetnkommen. Die Ausführungen des GR. Fölttn stimmten VA. Dr. Peer mitztranisch, er formulierte seinen Zusatzautrag dahiu, daß das Baukomirce beauftragt werde, unverzüg lich die endgültige Festlegung der Bertragsetnzelhetten und Sicherheiten vvrznuehmen und die sofortige Kom missionierung anznordneu. Nachdem die GR. Maa s, F o l t i u, Ientsch und der Bürgermeister noch zur Sache gesprochen, faßte der Antragsteller VB. Rap u l d i in seinem Schlußwort noch einmal die wichtigsten Folgerungen der Debatte

mit dem Zu- satzauirag Peer, der auch die Festlegung des Baubeginnes enthielt, angenommen. GR. Unter Müller berichtete über die Stellungnahme znr Haltung der Landesregierung in der Frage der Transttoschlachtung jugoslawischer Rinder im städtischen Schlachthof. Die schon aus den Landtagsberichten bekannte Vor geschichte des Vertrages der Stadtgemetnde mit der ju goslawischen Exportfirma, die aus Marburg Rinder in die Schweiz exporttert, die in Innsbruck geschlachtet wer den sollen, sachlich erörternd, brachte

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 18.12.1919
Umfang: 16
, um sich für den schweren Existenzkampf zu stärken. Un ter diesen Zuständen könne von einer Aufhebung der Berordnnug nickst die Rede sein. In formeller Bezte- hung bennirgge er, den Antrag dem Ansschnste zuzn- wcisen. Abg. Lo reck wandte sich als Vertreter der Angestell- ienorgantsationeu g c g c;? den Antrag Dr. Peer s. Bürgermeister G r e i l betonte, das; man vor keiner politischen Frage siehe niid die Angeiegeuhett auch nicht itt* einem- solchen Sinne behandeln dürfe. Auch in; Ge rne inderatc sei die Angelegenheit

gegen eine Aufhebung der Verordnung ein. Er sagte, daß die Gründe, die Dr. Peer angeführt habe, an die Zeit vor zehn bis fünfzehn Jahren erinnern, als I man sich im Kämpfe um die sozial-hygienischen Forderun gen der Unternehmerschaft gegenüber befunden habe. Der j Hinweis auf die Hilfsaktionen der ausländischen Arbeiter schaft habe gar keine Bedeutung. IM Auslände denke nie- imaitö daran, uns einen Borwurf zu machen. Zudem wisse man, daß gar keine Möglichkeit bestehe, im Handel den An forderungen zu genügem

. Die Ursache des An trages Dr. Peer sei wohl darauf ziiriickzuführen, daß eine Anzahl von unlauteren Geschäftsleuten die Ansicht habe, die Samstag-Abendstunden zu benützen, um alle mögli chen Betrügereien mit Waren ausführen zu können. Dian si'lle überhaupt eigentlich eine allgemeine Geschüftssperre bei Eintritt der Dunkelheit anordnen, um be trügerische Manipulationen u n l a u t e r e r G c s ch ä s t Z- lcntc lind Schleichhändler hintati,zuhalten. Abg. U n t e r m ü l l e r (tos.) wandte sich ebenfalls

ge gen den Antrag Peer tlnd erttärte, daß es einen eigenar tigen Eiltöruck mache» müsse, wenn ein Gesetz nach so kur zem Bestände schon einer Revision unterzogen oder auf gehoben werden sollte. Nachdem Abg. T h a l e r Schluß der Debatte beantragt hafte. betonte Dr. Peer noch ettlmat kurz seinen Stand punkt. Die Nbstiinlltirng ergab eine M e b r h e i t für die s o - s» r t i g e Behandlung des Antrages im Meritum und gegen die Zuweisung au den Gewerbeausschutz

. LandeLhauptrnanttstelloertreler Dr. Grnener, der mittlerweile den Vorsitz übernommen hatte, verlas eine an die Landesregierung gerichtete Zuschrift der Han bei s a n'g e st c l l t e n - O r g a n i s a t i o n e n, worin diese gegen den Antrag Tr. Peer protestieren und sich init der Einbrrnfung einer paritätisch zusammengesetzten Konferenz zlir Erweiterung und Präzisierung des Land- tagsbeschlusses einverstanden erklären. Bei der weiteren Beratung des Gegenstandes sprachert noch Abg. R a p o l d i und Iran D u z i a im Sirtne

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Seite 5 von 12
Datum: 04.07.1919
Umfang: 12
, in welcher der Steueramtsoffizial Josef Peer dt seiner Darstellung der Vorgänge im Mttshause des Grüner in Läo- genfeld auch d>er Wirtschäfterin Kathi Grüner und ihrer Beziehungen zu dem damaligen Oberleutnant A. Mayr Erwähnung tat, brachte die genannte Wirtschäfterin durch Dr. Steidle gegen Jos. Peer eine Privatcmklage dahingehend ein, daß er in der gegen Sanier und Ge nossen in der unter Borsitz des OLGR. Römer abgehallsnen öffent lichen Verhandlung ohne zwingende Gründe ausgesagt hatte, daß die Klägerin mit dem damaligen

Oberleutnant A. Mayr einen intttnea Verkehr gepflogen habe; diese Behauptung habe sie in ihrer Mäd- chenehre verletzt und ttef beleidigt. Die Privatklägsttn beantragt« deshalb die Einvernahme des Vorsitzenden der Verhandlung und der Herren Dr. Steidle, Knermger und Hans Peer als Zeugen. — Jqsch Peer stellte sohin nach Kenntnisnahme der wider ihn erhobenen Pri- oatanklage den Antrag auf Vernehmung des dsrzett hier in Stel lung befindlichen A. Mayr, der ihm (Peer) im Laufe der Vorunter suchung

eine Mitteilung gemacht habe, auf Grund deren Peer sein« Aussage in der Hauptvevhcmdlung gegen Sander und Genossen. — allerdings unter anderen Nnrsiäuden und in einem ganz anderen Wottlaut, als dieser in der Ehrenbcleidigungsklage behauptet wird, abgegeben habe. Er beantragte Mayrs Vorladung. Bei der vor dem Bezirksgerichte (LGR. Dr. Ras im) in dieser Sache stattgeflm- denen Verhandlung wurde zunächst Josef Peer vernommen. Rechts- anwatt Dr. Hans Peer sagte als Zeuge aus, daß er sich an eine Aeußerung

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Seite 5 von 8
Datum: 31.01.1921
Umfang: 8
machen, gewichtige Gründe geltend machen lassen. Man müsse aber vor allem immer wieder die Zweckmäßigkeftssrage ins Auge fassen. Nachdem sich zur Generaldebatte niemand mehr zum Worte gemeldet halte, wurde in die S p e.z i a l d e b a t t o eingegangen Aög- Haidegger besprach zuerst den ersten Absatz des Gesetzes (Wahlkreis und Wahlkörper), wobei er vor allem auf die Vermehrung der Mandate (Nordtirol 33, Südiirol 3 Abgeordnete), verwies. Abg- Dr. Peer erklärte/ daß er mit der Vorlage nicht einverstanden sei

, daß bei einem großen Wahlkreis notwendigerweise die ein« sprechende Einflußnahme der vom Verkehr abgeschnitie- nen und von der Landeszentrale werter entfernt gelege nen Gebiete leiden würde. Bei der Einführung kleinerer Wahlkreise könne durch die Schäftung von Reststim- meumanbaten ein Ausgleich geschaffen werden können. Bei der in der Vorlage festgesetz en Absiim- mungsfvrm fei dagegen eine Verwertung der Reststim men ausgeschlossen. Dc. Peer rrm schließlich für die Teilung Nordtirols in drei Wahlkreise

ein. A u ch in Hinsicht auf die Vermehrung der Mandate (um fünf) könne er der Vorlage keinen Geschumck abgewin nen. Höchstens tu dem Falle, als uran durch die Teilung in mehrere Wahlkreise zu der Institution der Reststtun menverwertung greife, würde eine entsprechende Man- datsvermehrnng gerechtseritgt sein. Dr. Peer stellte dann folgenden Antrag: Die Vorlage, betreffend die neue Landtagswahlorö- mmg, Beilage 141, wird an den Verfassnngsttusschutz zurückgewiesen mit dem Aufträge, die Vorlage umzuarbeiten nach fol

könne er f ü r den Antrag Dr. Peer einttreten. Wenn schon ver schiedene Wahlkreise geschaffen werden sollen, dann möge auch für Die Stadl Innsbruck ein eigsucr Wahlkreis geschaffen werden. Landeshauptmannstellvertreter Dr. G r u e n e r gab die Erklärung ab, daß die sozialdcmokm ische Fraltion nicht für den Rückvcrweisungsantrag Dr. PeerS ein- lreien rönne, sondern auf dem Standpunkt der voui Verfassungsausschuß nach langen Beratungen einstimmig angenommenen Vorlage beharren werde. Abg

die Partei in die Minorität geraten sei: auch die Forderung des Bauern bundes nach einem einheitlichen Wahlkreis sei kein sach liches Argument, um die Gründe, die für eine Teilung Nordtirols in mehrere Wahlkreise sprechen, zu widerle gen. Nur der Antrag Dr. Peer bilde einen gangba ren Mittelweg, den der Landtag nicht unberücksich- tigt lassen sollte. Dr. S r e i d l e bemerkte unter allgemeinen Beifall des Hauses, daß es im Prinzip eigentlich ganz gleich bleibe, auf welche Art das Land in Wahlkreise

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Seite 6 von 14
Datum: 24.05.1919
Umfang: 14
Siehe die gestrige Nummer unseres Blattes) begonnen. Ter'Ber- handlrMgsfsat war »Lorfüllt von Beteiligten, von Zeugen und Zu hörern. Die Anklage vertrat der Staatsanwalt Dr. Haupt, die Vertei digung aller Angeklagten hatten di« Innsbrucker Rechtsanwälte Tr. K n e r i n g e r, Dr. Eckehart Pesendorfcr, Dr. HanS Peer und Tr. S t e i d ! e übernommen. Der Vormittag verlief mit der Verlesung der umfangreichen An klageschrift und mit dem Verhöre der Angeklagten. Diese gestanden im Wesentlichen

zu, die zwei Reserveoffiziere Mayr und R'.ederwtejcr sowie den Cteurramtskontröllor Josef Peer mißhandelt zu haben. Warna: sie dies eigentlich taten, darüber war «>.ne Rechtfertigung eine geteilte: Abneigung gegen Offiziere überhaupt, die Darstellung wegen der Abnahme oer <u»ii« Beschuldigten dahin, sie hätten die Offiziere entwaffnen wollen, da. mit sie keinen Schaden mehr anrichten könnten. Unter den Angeklagten, die sämtlich ihre Mitwirkung cm den Ge. maltakten teils leugneten, lleilS' zugestehen mußten

, kam die Aus sage des Bauernsohnes Otto Schöps insofern in Betracht, als er nach den Gctvaltszencn zu Leutnant Mayr, nachdem sich dieser ge waschen hatte, sagte: "Gchauts, daß jetzt weiter komcuts. sonst geh» ganz kaput." Der den Kontrollor Peer von Sitz nach Langenfeld führend« Bauer Schabet wurde ill-er eie Sirecke von Sitz nach Langcnseld be fragt; er gab diese mit "6 Stunden an. Bezüglich des angeblich ver einbarten Preises hatten sich Differenzen ergeben. Später verlangte Schabet

zu kennen und niit chm damals gut aus gekommen zu sein. Er und Niedcrwieser ftftn zwei Tage vor Peer angekommen. Sie schilderte dann den kritischen Abend, an dem es nach friedlichem Beisammensein zu dem bereits in der Aicklage be schriebenen Auftritt kam. Bei diesem selbst war sie nicht nigsgen, sie hprte bloß wie ihr Mann mit kr Gästen in Streit geraten war. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob Lt. Mayr betrunken war, er widerte sie, daß die drei Herren etwa 7 bis 8 Liter Wün genossen haben, Mayr

aber nicht betrunken gewesen sei. Das Zimmer der Gäste befand sich im l. Stockwerk. Von den Auftritten vor dem Hause habe sie nichts gesehen, auch vom Anbinden nichts. Im Hanse hatte es früher nie einen Anstand gegeben. Als ihr Mann dis Kassette brachte, sagte sie zu ihm, daß sie den Leuten (Offizieren) zurückgegeben werden müßte, was ihr Mann als ganz richtig be jahte. Die Frage des Staatsanwaltes Dr. f) a u v t, ob Mayr sie selbst bedroht habe beantwortete die Zeugin, daß sie sich vor Mayr, nicht vor Peer

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