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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 18
Datum: 04.03.1933
Umfang: 18
. Der EiMer Michele Hai dm Höllischen am Seil. Von Karl Springcnschmid. Draußen springt der Sturm wild um die Zinnenhütten. Drinnen aber hocken die Bergführer in der Kuchl auf der war men Herdplatte und singen und schreien und lassen die Kast- lungerwirtin leben, die den besten Weinbanzen angestochen hat. Geht das etwa jemand was an? Oder ist da wem was nicht recht? Oder sollten die Bergführer etwa, die den ganzen Som mer über kofelauf, kofelab rennen, psundschwere Herren am Seil, sollten die nit

der F l i r t - Z i g a r e t t e n an die Tabaktrafiken ent sprechend zu erhöhen. Bei der allgemeinen Notlage werden gerade die billigen Zigarettensorten mehr begehrt. Und so geht der Tanz mit Hussa und Holla weite". Konnnt die alte Kaschtlungerin wieder mit der vollen Butte! und sagt ganz langsam: „Leut, dös ischt die löste. Es hat grad zwölfe gschlagn!" „Zwölfe!" brüllt der Schallinger Naz durch seine Mund harmonie. „Zwölfe!" haut der Toneler Toni auf seine Knie. Der Skalier Michele aber springt auf, tappt weinschwer mitten in die Kuchl, reckt

drei Finger hoch auf und sagt: „Leut, heut, bal der Höllische kam, heut gang i mit eahm aufn Kofel, ha, ha, ha!" Ha, ha, ha! Ja, Hölltuiflhimmelkreuzseiten Da— mitten im lautesten Lachen — geht die Tür auf. Ganz von selber. Ganz von selber. Der Staller Michele hat noch seine Schwurfinaer in der Luft und bringt sie nicht herunter. Die andern schlagen ein Kreuz, wie sie den Höllischen selber in der Tür stehen sehen. „Alle — guetn — Gesichter..." betet der Staller Michele und wird weiß wie die Wand

. „Michele," sagt der Teufel ganz freundlich und nobel, wie ein richtiger Herr, „Michele, du hascht es selber gsagt. Und so wird tan. Mier gehn aufn Kofel. Kimm!" Und der .höllische winkt dem Michele und tritt vor das Haus. Jetzt bringt der Michele erst seine Finger aus der Luft herab, schlagt dreimal ein Kreuz über die Brust und drückt dann aus beiden Händen den Mittelfinger kreuzweis über den Zeige finger. „Dös hiljt nix mehr, Michele," sagt die Kastlungerin. „Du hascht es verlobt und du mueßt hiez

geahn!" „Oh, inei liebe, guete ..." stottert der Michele. „Nix da," redet der Forcher Karl drein, „die Kaschtlungerin hat recht. Du mueßt geahn. Es ist ja ah wegen dein Führer- zeugnis. Bat du's eahm — i moan dein Herrn —, verstecsicht. ausschlagft, wo du 's eahm schun zueg'sagt hascht und er zoagt di an beim Alpenverein, nacher..." „Wird expo do nit sein," jammert der Michele. und dabei doch sein können Sie nur mit Dauenväscite Marke „Schildkröte“ Zu haben in allen besseren Modegeschälten

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 7 von 18
Datum: 04.03.1933
Umfang: 18
der Handelsgenossenschaften Tirols, in Und der Michele lupft die Teufelskatz über die Ostwand des Paiernkofels. Auf dem schmalen Band tut der Michele einen Blick pfeilgerad hinunter. Da sieht er den Höllischen am Seil hängen, federleicht, wie lauter schwarze Wall, und Hintaus glangelt der lange Schwaz. „Seil aus!" schreit unten der Höllische. Der Michele sichert. Dann klettert der Schwarze auf. Dem Michele tritt der Angstschweiß auf die Stirn. „Lei dö Wand no! Oh, es liabn himmlischen Heiligen alle, lei dö Wand no, Schutzengeln

.. „Halt's Maul mit dein Zeug," schimpft der Höllische, „dös kann i nit hören!" „Schutzengele, feins, lei dö Wand uo!" Der Michele klettert wieder hoch auf. Der Teufel bleibt auf dem schmalen Felsplatz. Er hat sich auf die Seilschlingen ge setzt; denn der Fels ist kalt und spitzig. So oft der Michele oben Seil braucht, lupft er sich mit den Händen ein wenig auf. „Seil aus!" schreit er, wie die letzte Schlinge über die schwarze Wand kriecht. Dann springt er flink in die Felsen. Wie der Michele die Wand

bezwungen hat und schon die Schröpfen sieht, die steil auf zum Gipfel führen, verschnauft er und bringt schnell etliche Stoßgebetln an, ehvor der Höllische da ist. Dann will der Michele den Gipfel packen. „Halt!" sagt der Teufel, „Michele, hiez wart. Ischt aufm Gipfel a Kreuz?" „Woll, aufm Gipfel ischt a Kreuz." „Gell, Michele, dann steigst du füran und tuescht mir dös Kreuz wöck, fünft kann i nit aufm Gipfel!" „Woll, woll," sagt der Michele. Aber er denkt: „Wart lei, du Höllenlueder, du schwarzes

, halft ah deine dreihg Gulden zahlt hascht, aber hiez kriag i di do!" Er steigt voran: Gott sei dank, da steht großmächtig das Kreuz. „Tue weiter!" schreit es hinten in der Nacht. „Glei," gibt der Michele zurück. Schnell schlüpft er aus dem Seil und bindet das Ende um das Kreuz. Dann schwingt er sich über den Gipfelblock hinunter Innsbruck; Friedrich Iaeger, Landtagsabgeordneter und Hauptschuldirektor, Innsbruck, Speckbacherstrahe 25. b) Als Ersatzmänner: Hans Höpperger, Notar in Innsbruck, Maria

reichsdeutschen Wähler ab. Im vollbesetzten großen Saal des „Bierwaftl" sprach Gauredner Pisecky über die gegen den Westgrat und schreit zum Höllischen hinüber: „Schön guete Nacht!" Und tappt hinunter über den Grat ins Tal. Oben auf dem Gipfel aber schlieft der Höllische auf allen Vieren vorsichtig zum Kreuz hin, tut einen höllischen Fluch, wie er es großmächtig dortstehen sieht und schlieft wieder zu rück. Dann will er dem Michele nach. Uber das Seil hält ihn fest. Er will den Knoten lösen. Doch schnell

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 17 von 20
Datum: 24.12.1901
Umfang: 20
Dienstag dm 24. December 1901. „Innsbrucker Nachrichten* Nr. 296. Seite 17. „Dem Michele sein Königreich". Weihnachtsstizze von Karl Deutsch, Imst. Volle fünf Jahre war der Finkenbauer mit seiner Burgl schon verheiratet, als endlich der langersehnte Stammhalter von der Pntzenhex gebracht wurde. Gr hat aber auch nicht umsonst so lauge auf sich warten lassen. „Ja — ja; gilt Ding will Weile haben! — Sackerawottno — so an Bua — dös muß

. Ja der Finkenbauer — das ist ein ganz ein „Abdrahter" — der hat seinem Buben schon um den richtigen „Döt" (Pathe) geschaut; — einen schönen Hof hat er und dazu noch einen Sack voll Geld und ledig ist er a — der Vetter Michl. „Dös ist schon der rechte Döt — Md ihm z'Ehren soll der Bua a Michele hoatz- n!" — sagte der Finkenbauer, zwickte das rechte Aug zu und gab seiner Burgl einen Puffer. Sie war zufrieden. Michele war ein Wunderkind

musste er den Nachbarsfrauen „Heia — Heia — tatsch — tatsch — tatsch" machen, Wenn sie zu seiner Bewunderung an der schön be¬ malten Wiege erschienen. Am Kirchtag brachte der Finkenbauer einen ge¬ mütblichen „Tuller" heim. Als er sich seinen Bnben Von der W ege heraus heben wollte, wehrte sich das Michele schon mit Händen und Füßen, verlangte Nach der Mama und lallte ein „Papa gegge"!" Tief beschämt verkroch sich der Jörgl in seine Himmelbettstatt

und hatte von dem Tage an einen heillosen Respect vor seinem Sohn. Erschien der Lehrer oder gar der Herr Pfarrer einmal auf Besuch, so lobten auch sie das Michele über den Schettkönig. „Ja aus dem Bua — da wird noch amat ebbas ärgers! Z'letzt gar no' a Herr Pfarrer!" frohlockte die Burgl. „Ja, ja — 's Zeug hat er dazua! — Schang nu grad den Kopf an!" — bestätigte sichtlich er¬ freut der Jörg. Nur gerade vorn Aufrechtstehen, da wollte das Michele

nichts wissen, er war am liebsten bei seinem Spielzeug am Boden, und im Kriechen — da harte er eine unglaubliche Fertigkeit. „Ja, ja, aus dem muss ebbas ärgers werden!" Schon als ABC -Schütz war 's Michele „der ärgste" unter den Buben und der Rädelsführer bei allen Spitzbubenstttcken. Mit acht Jahren hatte er schon den ersten großen Gedunkelt. Es war bald nach Nikolaus — der brachte dem Michele einen nagelneuen Schlitten — , da zog

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Seite 2 von 8
Datum: 03.08.1900
Umfang: 8
die k. k. Regierung den dem Religionsfonde gehö¬ rigen Besitz in St. Michele, bestehend aus den Ge¬ bäuden und dem reichen Grundbesitze des alten im Jahre 1145 gegründeten und 1807 von der bairischen Regierung aufgelösten Augustiner-Chorherrenstistes zu verkaufen. Da war es in erster Linie der damalige Land- Lagsabgeordnete Dr. von Mörl, welcher auf die Eignung dieses durch wenig rationelle Bewirtschaf¬ tung sehr verwahrlosten Objectes für eine land

¬ wirtschaftliche Anstalt hinwies und dessen Eifer es zu danken ist, dass der Landtag am 3. October 1868 auf Grund eingehender Erhebungen den Beschluss fasste, die Gebäude des alten Chorherrenstistes und einen großen Theil der zugehörigen Grundstücke *) Wir folgen vorerst dem Berichte, welchen die landes¬ wirtschaftliche Landesanstalt in St. Michele über ihre Löjährige Thätigkeit veröffentlicht hat. Bozen 1899 im Selbstverläge der Anstalt. behufs Errichtung

vom 12. Jän¬ ner 1874 definitiv die Errichtung einer landwirt¬ schaftlichen Anstalt in St. Michele und am 17. Jän¬ ner erhielt auch das vom landwirtschaftlichen Aus¬ schuss festgesetzte Statut die Genehmigung des Landtages, nachdem die h. Regierung der Anstalt ihre Unterstützung zugefagt und einen bedeutenden Grün¬ dungsbeitrag (20.000 fl.) und beträchtliche Jahres¬ beiträge in Aussicht gestellt hatte. Schon damals, bei der Gründung der Anstalt, wurde

eine landwirt¬ schaftliche Lehranstalt errichtet, wie dies schon bei der Gründung der Anstalt in St. Michele in Aussicht genommen war. Die Errichtung dieser zweiten landwirtschaftlichen Anstalt war eine Notwendigkeit. St. Michele kann wohl als Ver¬ suchsstation für das ganze Land wirken, aber Parteien ehestens die noch in ihrem Besitze befind¬ lichen Bücher zurückstellen. (Verein sieben.) In Innsbruck hat sich ein Verein unter dem Namen Creditschutz

zurnckkehren wollen, nicht voll¬ kommen angepasst erscheint. Namentlich aber hätte der Wanderunterricht in Nordtirol schon wegen der räumlichen Entfernung sehr schwer von St. Michele aus ertheilt werden können. In Rothholz wurde eine Winterschule eingerichtet und wird außerdem jähr¬ lich eine Anzahl praktischer Sondercurse abgehalten. Die beiden Anstalten ergänzen sich in dieser Weise und befriedigen zusammen wohl im wesentlichen die in dieser Richtung

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Seite 8 von 8
Datum: 06.10.1943
Umfang: 8
er. „Wenn Sie mir nicht zweihundert Lire geben, schlage ich alles kurz und klein." (Fortsetzung folgt.) <§ük Michele in Trümmern USA.-Truppen zerstörten Capris schönste Villa Capri ist eine Felseninsel, deren Küste fast rings um schroff zum Meere abfällt. Auf ihr liegen die beiden Ortschaften Capri und Anacapri auf dem Sattel zwischen der östlichen Erhebung des Monte Teberio und dem westlich gelegenen Monte Solaro eingebettet, Anacapri weit verstreut inmitten von Weingärten aus der nach Westen abgedachten Hoch fläche. Unweit

des kleinen Hafens, in dem die von Neapel kommenden Schiffe anlegen, führt eine ur alte, von den Phöniziern in den Felsen gehauene steile Treppe mit über 800 Stufen hinauf nach Ana capri. Sie endet an einem der schönsten Aussichts punkte der Inselwelt: bei der Villa San Michele, die von dem schwedischen Arzt Axel Munche erbaut worden ist. Von der Höhe des Capo di Monte, an den sich das weiße Haus anschmiegt, fällt der Blick mehrere hundert Meter hinab zum blauen Spiegel des Meeres und schweift

über die ganze sonnendurch- fkutete Weite des Golfes von Neapel, über dem als ewiges Sinnbild der spitze Kegel des» Vesuvs mit seiner breiten Rauchwolke steht. Das „Haus von San Michele", das jetzt der sinn losen Zerstörungswut der amerikanischen Besatzungs truppen zum Opfer gefallen ist, war eine ganz ein zigartige Kunstschöpfung, ja mit die wertvollste Künststätte der ganzen Insel. Die Billa ist auf eineni Platz erbaut worden, auf dem einstmals ein Palast des Kaisers Tiberius stand

, der sich auf der kleinen Insel, die man in zwei Stunden umsegeln kann, nicht weniger als sechs Paläste erbaut hatte. Bei den Bauarbeiten in San Michele stieß man unversehens auf außerordentlich wertvolle Spuren des früheren Kaiserpalastes, *nd nach und nach wurden zahlreiche wertvolle Kunstschätze aus der Zeit des Tiberius zu Tage gefördert. Sie alle sind mit einem außerordent lich sicheren Kunstinstinkt in die weiße Villa mit hineingebaut worden. Die schönen alten Säulen der Terrasse

, von der man den unvergleichlichen Blick über das Tyrrhenische Meer hat, Teile des kostbaren Mosaikfußbodens, unzählige Kapitäle, Reste non Skulpturen ujw. waren in der Villa zu einem ein heitlichen Ganzen zusammengeschlossen. Sie beherbergte in ihren inneren Räumen ein klei nes Museum antiker Kunstschätze, das im Laufe der Jahre Berühmtheit erlangt hatte ünd das immer wieder durchs kostbare Neuerwerbungen ausgestaltet wurde. Seit vielen Jahren war San Michele das Ziel aller kunstliebenden. Besucher der kleinen para diesischen

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Seite 9 von 52
Datum: 24.12.1908
Umfang: 52
, Engelbert Kaslatter in Schwaz, Eugen Steurer in Kufftein, Friedrich Freiherr v. Ilten Ln Innsbruck, Fritz Pöhm in Atzwang, Emil Balzer irr lkufsteiu, Gio¬ vanni Borli in Rovereto, Franz Krainer in Mezolombardo, Max Timant in Trient, Joh. Berauer in Kufstein, Franz Tariz Ln Ala, Karl Hauska in Innsbruck, Viktor Croatto in Ma, Wilhelm Aigner in Franzensfeste, Viktor P-etri in Brenner, Nrrdolf* Mioni in S. Michele, Johairn Kollmann in Lienz, Gott

¬ fried Lang in Vruncck, Sebastian Pahle in Kufstein, Ednrund Oppitz in Bruneck, Franz Reindl irr Jnnichen, Ignaz Steiner in Stei¬ nach und Karl Kröner in Jmrsbruck; zu Ad¬ junkten mit dem Geaalte von 2000 Kronen die Assistenten Vladimir Zrzavy in Wörgl urrd Karl Tuschta in Grasstein; in die Geihrltsstufe vor: 1800 Kronen die Assistenten Hermann Frauch in San Michele, Lorenz Parischi in Ma, August Rizzi in Toblach, Rudolf Fritsch

in Franzensseste, Robert Edler v. Rneber in Steinach, Franz Marizza irr Auer, .Heinrich Hinrichs in Jenbach, Eugen Rutter in San Michele, Ferdinand Baumer in Jenbach, Her man Hilscher in Brixerr, Guido Kiniger in Gossensaß, Alfons Antonitsch in Blumau, Ru¬ dolf 5) unser in B ranzoll und Johann Küster in St. Georgen; Ln die Gehaltsstufe von 1600 Kronen die Assistenten Johann Serrter in Ro¬ vereto, Robert Gamper in SLllian, Julius Hübner in Sterzing

, eberrso wie die folgender! unter gleichzeitiger definitiver Anstellung, Adolf Harbich in San Michele, Josef Holecek in .Klau¬ sen, Joses Ptace? in Lavis, Johann Schüft in Wörgl, Ubaldo Zanetti Ln Salurn urrd Hugo Jlletschko irr Jenbach. Definitiv arrgesteltt werden die provisorischen Assistenten: Heinrich Stettermayr in Branzoll, Josef Strnadt irr Lienz, Afred Bermann in Kuf¬ stein, Karl Frischenschlager in San Michele, Friedrich Krautsdorfer in Lienz

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Seite 9 von 20
Datum: 03.04.1913
Umfang: 20
soll. (O b st b a u k u r s in M als.) Ein Lehrer der landw. Schule St. Michele, Herr Tarbaroti, statio¬ niert in Schlanders, hielt hier einen Obstbaukurs ab. Der theoretische Unterricht fand im Hotel Post statt, der praktische in den Obstgärten der Herren Dir. Steiner, Anton Noggler, Hotelier Flora und Witwe M'arx-Hörmann. Im ganzen waren 20 Kurs¬ teilnehmer. (Der 17. Wein markt in Bozen) wurde, wie man uns von dort meldet, am 29. v. M. durch die übliche schlichte Feier eröffnet

¬ deslehranstalt S. Michele, Marling, St. Michael- Eppan, Leisets, Girlan, St. Pauls-Eppan, St. Geor¬ gen und St. Magdalena. Ausgestellt sind 302 Sorten weißer, roter, Brannt- und Schaumweine und zwar: In der 1. Gruppe 64 Sorten einjäh¬ riger weißer Faßweine in Preislagen von 50 bis bis 200 Kronen per Hektoliter; in der 2 . Gruppe 22 Sorten älterer weißer Faßweine in Preis¬ lagen von 60 bis 150 Kronen per Hektoliter: in der 3. Gruppe 130 Sorten

einjähriger roter Fast¬ weine in Preislagen von 62 bis 120 Kronen; in der 5. Gruppe 13 Sorten weißer Flaschenweine im Preise von Kronen 1.20 bis Kronen 2.80 per Flasche, ferner 14 Sorten roter Flaschenweine im Preise von 1 bis 5 Kronen per Flasche; ferner sind ausgestellt 1 Sorte Süßweine, 1 Sorte Schaum¬ weine, 1 Sorte Wermuthweine und 5 Sorten Branntweine. Tie landw. Landeslehranstalt in S. Michele stellt 28 Sorten verschiedener Weine

abends ihr Amt beendet. Das Ergebnis dex Prämiierung lautet: Staatspreise (silberne Medaille) erhielten: Für Kollektion ausgestell¬ ter Weine: Kellereigenossenschaft Gries. Für den besten weißen Tischwein 1912 Friedrich Noggle.r, Gries. Für den besten roten Tischwein Kellereigenossenschaft Auer. Für den besten roten Tischwein 1912 Heinrich Lun, Weingroßhandlung, Bozen. Die Landesanstalt S. Michele hat tadel¬ lose Weine ausgestellt, worunter ganz

besonders 12 Sorten Rotweine auf verschiedenen amerikani¬ schen Unterlagen hervorzuheben sind. Die Lan¬ desanstalt S. Michele war wie in früheren Jah¬ ren außer Preisbewerb. — Verbandspreise er¬ hielten : Für einjährige weiße Faßweine: Kolo- man von Andrenpi, Bozen, Kellerei-Genossen¬ schaft Margreid, Johann Huber, Schwarzhof, Ter¬ lan, Anton Egger, Freiberger, Bozen. Für ältere Faßweine: Peter v. Eampi, Nals, Kellereigenos¬ senschaft Terlan

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Seite 6 von 16
Datum: 17.02.1911
Umfang: 16
. — In T r i en t verschieden der pensionierte Eisenbahn- beamte Karl Woyna aus Bozen, 'er 61jährige Finanzoberkommissär Joses Schneider aus Bruneck, die 75jährige Emilia Jrlandi, Pri¬ vate aus Melegnono, der Buchdrucker Giovanni Gazele, der 75jährige Private Giovanni Tar¬ ier und der 83jährige Domenico Boni. — In Selva di Levico starb der pensionierte Kurat Don Michele Weiß von Centa im Alter von 84 Jahren. — In Tenno (bei Riva) starb int Alter von 74 Jahren Professor

Ehren-Obmann dieser Vereins-Ortsgruppe ernannt wurde. Ein Sohn des Verstorbenen ist Univ. -Professor Dr. Hermann Schlosser in Innsbruck, der Vorstand der chirurgischen Klinik des Innsbrucker Krankenhauses. Aus den Delegationen. Oester reichische Delegation. In fortgesetzter Verhandlung des Heeres- ordinariums erklärte gestern im Heeresaus- schusse der österreichischen Delegation der Del. Dr. Ellenbogen, neben der verfassungs¬ widrigen Bestellung zweier

nicht im Zusammenhang stehende Forderungen zu erreichen. Die Sozialdemokra¬ ten betrachten die zweijährige Dienstzeit nur als ersten Schritt zur Einführung der Miliz. Del. Steiner (christlichsozial) protestierte entschieden gegen etwaige sp-rachliche Konzessio¬ nen an Ungarn hinsichtlich der Militär-Straf¬ prozeßordnung, sowie gegen die Verwendung von Truppen bei den Wahlen in Ungarn, welche offenbar Wahlbeeinflussungen bezweckten. Red¬ ner verlangte einen Ausweis

über die Konser¬ venlieferungen an österreichische und ungarische Firmen und brachte verschiedene Wünsche be¬ züglich der Militärversorgung unb der Ein¬ quartierung vor. Del. S t a n e k (Tscheche) erklärte, daß die zweijährige Dienstzeit in der geplanten Form der Bevölkerung keinerlei Vorteile bringen werde. Del. Gras Abensperg - Traun führte aus, er werde für beit Kredit stimmen, ohne einen Abstrich zu beantragen und Klompeusations-For- derungen zu stellen

. Tel. Schrämet (klerikaler Tscheche) wies die Vorwürfe zurück, welche Del. Fink den Oppo¬ sitionsparteien gemacht hat. Del. S t a n e k stellte Resolutionsanträge we¬ gen Beurlaubung der Absolventen der land¬ wirtschaftlichen Mittelschulen nach zwei Jahren, sowie wegen Vorlage eines Gesetzentwurfes, wel¬ cher die infolge von Unglüchssällen von Ange¬ hörigen der Armee und der Landwehr entste¬ henden berechtigten Ansprüche der im Dienste

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Seite 4 von 16
Datum: 11.11.1903
Umfang: 16
, in An¬ ! ! griff genommen und gänzlich vollendet d. h. be¬ nützbar hergestellt werden. Der Gesetzentwurf wurde angenommen und der Landesausschuß mit der Einholung der Sanktion betraut. Anträge des Audgelausschusses. Bezüglich Vornahme von Neubauten (Be¬ amtenwohnungen, Gebäude sür Obstverwertung und Käserei) in der Land es anstatt in S. Michele wurde der Landesausschuß beauftragt, 1. ein Projekt mit einem Kostenvoranschlage für den Bau einer Käserei

in der Landesanstalt in S. Michele, welche gleichzeitig auch für Woh¬ nungen sür fünf Beamte und deren Familien, für den Schaffer, sür den Käser, den Gärtner und den Weingärtner zu dienen und Lokalitäten für die Einrichtungen zur Obstverwertung zu enthalten hat, verfassen zu lassen; 2. sich ehe¬ stens mit der k. k. Regierung wegen Erlangung eines möglichst hohen Beitrages zur Errichtung einer Käserei urtd einer Obstverwertungsstation an der Landesanstalt

in S. Michele ins Ein¬ vernehmen zu setzen; 3. nach Beendigung der Vorerhebungen seinerzeit die Ausführung der Neubauten in S. Michele zu veranlassen und die erforderlichen, das Land betreffenden Kosten aus den zur Verfügung stehenden Kasseüberschüs- sen eventuell durch Vornahme einer Kreditope¬ ration zu bedecken. Das Gesuch der Landeskulturratssektion II um Erhöhung der Subvention zur Hebung der Fischzucht wurde durch folgenden Be¬ schluß erledigt

: Der II. Sektion des Landeskul¬ turrates wird zum Zwecke der Hebung der Fisch¬ zucht für die Jahre 1904 und 1905 je eine Subvention von 800 Kronen aus dem Landes¬ haushalte bewilligt. Die vom Landesausschusse verfügte Herstel¬ lung eines Vordaches in der Landesanstalt S. Michele mit einem Kostenaufwande von 2900 Kronen wurde genehmigt. Der vom Landesausschusse verfügte Ankauf des Milleranwesens in Rot Holz im Ankaufspreise von 6000 Klonen wurde genehmigt

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Seite 6 von 19
Datum: 15.10.1912
Umfang: 19
, welcher v!on dem (Del. Dr. R. v. Kozljowski erstattet wurde; der Berichter¬ statter erklärte, daß die finanzielle Bereitschaft des Staates notwendig sei. Del. Schumeier erklärte, daß die Sozial- dernokraten in den neuen Militärkrediten eine Gefährdung des Friedens erblicken. Del. B au ch in g e r erklärte, daß, niemand in Österreich Krisgsgchankcn hege. Mir hätten am Balkan keinen Landerwerb zu suchen, auch nicht vom kathiolischen Standpunkte, denn er wisse

nicht, wer ihm näher stehe, der Islam oder das Schisma, und vom deutschen Standpunkte nicht, weil uns an einer Stärkung des Ser- bentums in Unserem Staatswesen nicht gelegen sein dürfe. Die Gefahr komme von: Panfla- vismus und der groß, serbischen Bewegung. Del. Nemee (tschechischer Sozialdemokrat) be- zeichnete die neuen Militärfiorderungen als eine Demonstratilon gegen den Frieden. Del. Dr. So m m er (Deutscher Nationalver- band) verwies

sich Königsmörder befinden, als Träger' des Christentums zu bezeichnen. Nachdem der tschechische 'Del. Sedlak ge-' sprochen hatte, entspann sich zwischen dem Re¬ ferenten für das He crc s'-Gxtraord in ar in m , Del. Grasen Clam-M artinie, und dem Sozial¬ demokraten Del. Dr. Ellenbogen ein Streit, weil der Referent beschuldigt wurde, als Ber- waltungsrat einer Prager Eliseüstrmä an den Gegenständen des Referates interessiert zu sein. Der vereinigte Heeres

- m e i d e n. Auch über die innerpolitische Situation äußerte sich der Kaiser. Mehreren Delegierten gegenüber bemerkte er, daß es wünschenswert wäre, daß in Ungarn der parlamentarische Friede wieder hergestellt werde. Beim Del. Dr. Sommer, dem Referenten über die Wehrvorlage, sagte der Kaiser, daß er mit Vergnügen von dessen heutigen schöllen und interessanten Rede Kenntnis genommen habe. Del. Dr. Sommer antwortete, daß seine Stellungnahme in Allgelegenheit der Wehrmacht lediglich

, daß er Mitglied des mährischen Landtages sei, sagte der Kaiser: „Nun, dort wird ;a doch hoffentlich alles ins Gleiche gebracht werden!" Del. Sommer antwortete: „Es steht zll hoffen, Majestät, aber das Epitheton eines „Musterlandtages" ist gegenwärtig in den Su¬ detenländern doch auf Schlesien übergegangen." Sehr lange unterhielt sich der Kaiser mit dem Del. Dr. Kramarsch. Der Kaiser sagte zu ihm unter anderem: „Wenn nur schoil der deutsch-tschechische

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Seite 5 von 16
Datum: 03.11.1893
Umfang: 16
sein. (Die Regenverhältnissc in Deutsch-Südtirol.) Herr Univ.-Professor Dr. I. M. Printer ver¬ öffentlicht in den letzten Nummern der „Mit¬ theilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins* einen interessanten Bericht über gemachte Beobachtungen in verschiedenen Regen¬ stationen im Etschthale. Prof. Pernter hat da¬ selbst, wo schon die Stationen Gries und S. Michele bestanden, ringsum auf den Höhen Regen¬ stationen so errichtet, dass alle Seitenzuflüsse

der Etsch Berücksichtigung fanden. Im Berghofe Faedo befand sich schon eine von der meteorolo¬ gischen Centralanstalt in Wien und in Welsch - nofen eine von der Forstverwaltung errichtete Station. Diese vier Stationen nutgerechnet, schließt sich von Süden über Osten und Norden nach Westen folgendes Beobachtungsgebiet : S. Michele, Berghof Faedo, Altrei, Aldcin, Welschnoven, Kastelruth, Waidbruck, Barbian, Pens im Sarn- thal, Jenesten, Gries (Bozen

), Mendel und S. Nicolaus bei Kaltern. Die höchstaelegene dieser Stationen ist Radein mit 1550 m Seehöhe, die niedrigst gelegene S Michele mit 244 m See¬ höhe. Die Beobachtungen, welche von October 189! bis inclusive September 1892 in 11 der genannten Stationen gemacht wurden, ergaben für S. Michele die größte Regenmenge. Es muss dies in mehrfacher Beziehung überraschen. Erstens ist diese Regenmenge beträchtlich größer als die des 420 m höher

, gerade oberhalb S. Michele gelegenen Berghofes Faedo, obwohl in der Regel doch die höhere Station größere Niederschläge ausweist. Ziveitens fällt der sehr große Unter¬ schied zwischen Gries und S. Michele auf, ein Unterschied von über 400 mm im selben Haupt- thale der Etsch bei einer nicht sehr großen Ent¬ fernung. Auch bezüglich der Heftigkeit des Regens nimmt S. Mich'le den ersten Platz ein. Das Jahr 1891 — 1892 erwies

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Seite 10 von 12
Datum: 27.08.1920
Umfang: 12
, ganz so, wie sie es vor und nachher mit anderen hundert mal gemacht hatten. Mitten in der Nacht — es war im April — brachen sie von Hoch- eppan auf, den Kalterrrsee entlang ritten sie nach Auer, von wo einer von ihnen nach der Burg „Enn" bei Montan enrporsprengte. Der Burgher von Enn, ein Verwandter der Eppaner, war flugs zur Hand und stieß mit einem halben Dutzend Knechte zu den Grafen. An Salurn und dessen Klause vorbei^ kamen sie früh mor gens bis Cadin vor San Michele, wo sie anhielten. Links

, auf'präch tiger Hohe, stand die prächtige Königsburg, knapp am rechten Etsch ufer, San Michele gegenüber, ragte das Schloß „Grundbcrg", am Berge rechts unter dem Nonnstal mündend, v winkte die Burg „Kronmetz" — lauter Lagerhöhlen des eppanischen Löwen. Damals hatte der bayrische Löwe seine Tatzen über das halbe Trentino ausgebreitet. Zur Kurzwell versuchten sie die Jagd und die — Grafen Heinrich und Friedrich erlegten im Etschmoos bald ein Wildschwein. Im Kloster zu San Michele erklang die Glocke

zur Konvcntmesse (Konventamt). Heinrich, der Stammhalter der Ep paner, mahnte zum Aufbruchs. Sein Vetter Adalbert ritt nach Kö nigsberg, um dessen Wehrmacht bereitzuhalten. Der Burgpfarrer von Enn und die Knechte zogen sich in die Klause zurück, der wei teren Befehle gewärtig. Heinrich kam mit seiner Schar bald nach. Gegen 8 Uhr morgens langten die Römischen in San Michele an und zogen unter feierlichem Glockenschall ins Kloster ein, wo sie mit Speise und Trank bewirtet wurden. Die Gesandten waren: 1. Hyazinth

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 24.12.1923
Umfang: 16
ich mir aber vor: Den Störleuten will ich besser auf die Finger schauen. Kurz vor Weihnachten kam noch der Schuster Ludwig, der gerne politisierte und von sich selber sagte: „I bin und bleib a Konser vativer". Dem Sattler Michele, der noch einmal kommen mußte, um eine Arbeit fertig zu machen, sagte er: „Michele, wir sein amal für bk Franzosen, die nriifjen gwinnen", Es war ja im Winter 1870. Und mein Vater sagt« ihnen: „Ja, paßt nur auf, jetzt ziehen nachher di« Preußen in Paris ein!" „Gibts nit!" schrie der Schuster, bekam

einen feuerroten Kopf und drehte sich aus seinem Schusterstuhl herum. „Dös sein ja Lutheraner, die können nit gwinnen; gibts nit!" Dabei zog er den Faden durchs schwarze Pech und riß daran, als ob er einen Preußen mitten aus einander reißen wollt«. „Die Franzosen siegen! Verstanden!?" — „Oha! Die Deutschen!" sagte der Vater und das Michele stimmte ihm bei. „Die Deutschen gwinnen 's!" Was der Vater behauptet, muß ja immer wahr jein; also >ivar ich mit Herz und Sinn für die Deutschen. So kam

sie. Ich stand daneben, bohrte die beiden Fäustchen in die Joppen- taschen, reckte die vorwitzige Nase, und den Haarschopf in die Höhe und betrachtete die Person, ob sie noch immer den Buckel mache wie unsere alle Katze. Sie war dieselbe geblieben. „Geh nur einer da hintern Tisch, du buckelte Demut und alte Ratschen". So begrüßte sie das Michele und bekam einen bösen zurechtweisenden Blick. „Nicht für ungut, Thresl, bist ja decht a kreuzbraves, christlichs und grundehrlichs Mensch". „Aber du? A richtiger

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Seite 7 von 16
Datum: 02.03.1911
Umfang: 16
Donnerstag den 2. März 191 iv gebildet. Alle Parteien der Kammer werden durch mehrere Deputierte im Komitee vertre¬ ten sein. Es wurde in hiesigen parlamentari¬ schen Kreisen günstig ausgenommen, daß Kaiser Franz Joseph den Del. v. Grabmayr zu sei¬ ner in der österreichischen Delegation gehalte¬ nen Rede beglückwünscht hat. Gins Miuisterkrise in Italien. R o m, 2. März. Es verlautet, daß im Falle Zeines Rücktrittes des Ministers

könnten. Eine natürliche Folge der- immer größer Werdenden Rüstungen bilden die Bestrebungen nach einer allgemeinen Einschränkung der Rüstungen. T>er Berichter^- statter empfahl die vom Ausschüsse beantragten allgemein gefaßten Resolutionen betreffend die Einschränkung der Rüstungen, zur Annahme. Del. Dr. Ellenbogen bekämpfte die für die Notwendigkeit der Ausgestaltung der Kriegs¬ flotte angeführten Argumente und betonte, Öster¬ reich brauche

zu schaffen. .Del. Dr. Tresic erklärte, Österreich-Ungarn brauche keine Dreadnoughts, vielmehr gute Kriegshäsen, eine Torpedoboot-Flottille und son¬ stige Küstenschisse. Der Redner werde sich der Abstimmung enthalten, da er die Verantwor¬ tung weder für noch gegen den Kredit über¬ nehmen könne. Del. Gras C l a m-M a r t i n i e trat wärmstens für die Ausgestaltung der Kriegsmarine, sowie für die Hebung des Exports ein. Del

. D o b e r n i g erklärte, die Deutschen kämen nach reiflicher Erwägung zur Erkenntnis, daß die Verweigerung der Heereserfordernisse mit der Stellung von staatserhaltenden Parteien nicht vereinbar ist, aber auch den Pflichten, welche uns das Bündnis mit Deutschland aus¬ erlegt, durchaus widerspreche. Del. Dobernig brachte eine Resolution ein, wonach die Dele¬ gation ohne Präjudiz für die nächste Delega¬ tion die Darlegungen des Kriegsministers und des Marinekommandanten

und ohne Über¬ schreitungen auszukommen. Es wird erwartet, die Regierung werde ihre feierliche Zusicherung, einen Ausgleich zwischen den militärischen For¬ derungen und den Maßnahmen für die Hebung und Stärkung der Volkswirtschaft herbeizufüh¬ ren, während der bevorstehenden Verhandlun¬ gen des Budgetausschusses einlösen. Del. Dr. G e ß m a n n verwahrte den Handels¬ minister entschiedenst gegen den absolut unbe¬ rechtigten Vorwurf, als ob er in der Frage

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Seite 8 von 16
Datum: 19.11.1912
Umfang: 16
des Ministeriums des Äußern. Delegationszerkle Ofenpest, 19. Nov. Nach dem gestrigen Delegationsdiner hielt der Kaiser Zerkle. Fast alle Delegierten wurden durch Ansprachen aus¬ gezeichnet. In den deutschen Delegierteinkreisen fiel es sehr ans, daß der Kaiser sich ziemlich lang mit dem deutschradi¬ kalen Delegierten K. H. Wolf unter¬ hielt. Eine ungewöhnlich lange Konversation führte der Kaiser auch mit dem Del. Dr. Kr a morsch. Gegenstand des Gespräches bil¬ dete

die Erörterung der auswärtigen Politik, vor allem die Balkanfrage. Zum Delegierten Wolf, der dem Monarchen vom Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh vor¬ gestellt wurde, sagte der Kaiser: Herr Dele¬ gierter, Sie haben eine sehr patriotische Rede gehalten." Del. K. Hl W o l f: „Ich freue mich außeror¬ dentlich, daß Majestät die Güte haben, das, was ich von: Standpunkt des deutschen Volkes zur gegenwärtigen Situation zu sagen für not¬ wendig hielt

angewiesen sind. Der Stoat auf die Deutschen sowohl, wie die Deutschen ans den Staat." Zum Del. Dr. Schöpfer sagte der Monorch : „Sfe haben jetzt einen treuen Bischof." Del. Dr. Schöpfer: „Wir sind sehr dank¬ bar für seine Ernennung, Majestät, und haben uns sehr gefreut." Der Kaiser: „Er ist ein sehr gelehrter und tüchtiger Mann." Del. Dr. Schöpfer: „Und kennt die ganze Diözese und dessen Klerus." Der Kaiser: Er ist bei seinem hohen Alter wirklich

sehr rüstig und wird energisch an die Arbeit gehen." Del. Dr. Schöpfer: „Ja, Majestät! Wir hoffen, daß Fürstbischof Dr. Egger recht viel Gutes wirken wird." Der Kaiser: „Fa besonders' für den Frieder: im Lande." Mit dem Del. Dr. Degosperi unterhielt sich der Kaiser in italienischer Sprache urrd sagte: „Sie sirrd zum zweitenmale da. Sie sind aus der Gegend von Trient. Wie steht es dort mit der Bevölkerung?" Del. Dr. De- gasperi

der Kaiser gleichfalls, daß die Frage der italienischer: Rechtsfakultät sich lange Hinschleppe. Es fei schon höchste Zeit, daß sie gelöst werde, Hieraus sprach der Kaiser mit den Delegierten Über verschiedene ökonomische Fragen. Zum Delegierten Fink sagte er: „Es freut mich, Sie rvieder zu sehen. Geht es Ihnen gut?" Del. Fink: „Ja, Majestät!" Der Kaiser: „Sind die Schäden per Hoch¬ wasserkatastrophen schon behöbet:?" Del. Fink: „Nur znm Teil, Majestät

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Seite 9 von 20
Datum: 08.11.1912
Umfang: 20
der gestrigen Sitzung des A u s s chu s s e s für Außeres der österreichischen Dele¬ gation erklärte der slawischklerikale Delegierte Dr. Koro sch ec, daß eine Politik, die nur die Interessen der Reichen vor Einbußen schütze, eine schlechte Politik sei. Del. Dr. M a s a r y k behauptete, daß alle österreichischen Blätter auf der Seite der Bal¬ kanvölker Künden; das Streben der Serben zur Adria findet natürlich Dr. Masary natürlich. Del

für einen Krieg mit ben slawischen Bal¬ kanstaaten, und zwar aus der Erwägung her¬ aus, daß durch eine rapide Gebietserweiterung ! der südslawischen Staaten die Stellung der , Deutschen in Österreich und überhaupt in Mit- ! telenropa noch schwieriger werden könnte, als sie schon ist. Die panslawistisch-südslawische Agi¬ tation, an der sich sogar Landeshauptleute be¬ teiligen, sei eine Gefahr für Österreich und die Dynastie Habsburg. Del. Dr. Kr a mar sch

trat als begeisterter Wortführer der Balkanstaaten aus, die, nach seiner Meinung, bald eine Million Soldaten haben werden und eine Großmacht darstellen, um deren Sympathien man sich bewerben müsse. Ein selbständiges Albanien dürfe es nicht geben, das albanische Gebiet müsse ausgeteilt werden. Del. Freiherr v. S ch w e g e l trat für die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsgebie¬ tes mit den Balkanstaaten ein ; doch sei dies vor 1917

nicht möglich. Saloniki müsse Öster¬ reich gesichert werden. Del. K. H. Wolf erklärte, daß von: Stand¬ punkte des deutschnationalen Interesses der Zu¬ sammenbruch der Türkei und das Emporkom¬ men einer slawischen Balkangroßmacht unan¬ genehm, ja gefährlich sei. Noch mehr aber habe der Staat Österreich Ursache, in dieser Schaf¬ fung einer slawischen Balkangroßmacht eine Gefährdung, zuin mindesten seines Weiterbe¬ stehens in der gegenwärtigen Form, zu sehen

. Denn eine Weiterentwicklung aus diesem Wege müsse unbedingt zur Absperrung der Monarchie von der Adria führen. Del. Dr. Degasperi meinte, daß, Italien von jetzt ab treu zum Dreibunde halten werde. Nur müsse eine Schwierigkeit überwunden wer¬ den, der Jrredentismus. Del. Dr. Freiherr v. Fuchs wünschte die Ausrechterhaltuug des Friedens, Del. Dr. El¬ lenbogen ebenfalls, Del. Dr. Schöpfer meinte, daß bei der Neuregelung des Verhält¬ nisses Österreichs zu Serbien

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Seite 4 von 12
Datum: 05.02.1925
Umfang: 12
hat de« Staatsanwalt Dr. Steplxau Balthasar in Jnnsbrnck nach Feldkirch versetzt. Bartholomäus Del Pcrv's 75. Geburtstag. Heute voll- endet der Dichter Bartholomäus Del P e ro sein 75. Jahr in körperlicher und geistiger Frische. In ihm besitzt und verehrt Tirol einen Lyriker von zartester Empfinduns und tiefster Nkaturbeseelung, der, als NatursrenW und Bergsteiger wie als Dichter hertte noch mtt jungem, be» getslerten Herzen die Pfnoe seines Meisters und Freun des Molph Pichler wandelt. Spät erst, vom herbstlich

gesegneten Lebensbaum, rflückte Del Pero in den seinem militärischen Berufe abgerungenen Dtutzestunden die ersten poetischen Früciite „B i l d e r u n d S a g e n", Tiro ler Gedichte und Balladen lyrischer und volkstümlicher Slrt, dem Sagenifchatz des Volkes und dem inneren Bil derreichtum des Dichters entsprossen. Ein zweiter Ge dichtband ,-S p u r e n e. n e s Lebens" enthält gewis sermaßen Marksteine einer dichterischen Selbstbiographie Del Peros in sttMmungsoollen Liedern, die Heinmt

und Hvchgeüirssnatur, Vaterland und Volksttrm bekränzen und in dem vom Altmeister Joses Pembaur vertonten Dramolett „Die Schlacht am Berg Isel" eine von starkem dramatischen Leben erfüllte Verherrlichung des Freche itskampses enthalten. Seither hat die Ungunst der Zell kein selbständiges Buch des Dichters mehr reisen lassen, aber Jahr für Jahr entstehen reizvolle Gedichte Del Peros, den Lauf der Jahxzetten, die ersten Früh- lingsblüten, den Flug der Wolken, besonders die tausend kleinen Wunder der Blumenwelt

, alles schaut und emp- findet der Dichter und formt es sorgsam zu kleinen Lie derperlen. Del Pero ist noch ein Zeitgenosse Adolph Pichlers und I. B. Zingerles, seine ganze Liebe gehörst der Tiroler Bergheirnar, die neben Gilm, Pichler, An gelika von Hörmann, Renk, Wallpach, Schutte rn. Lieber n. a. Del Peros Namen zu ihren besten Hochlandssängern zählt. Besonders verbunden sühtt sich Del Pero Mt Adolph Pichler, dessen Andenken er bei jeder Gelegen heit erneuert und dem zu Ehren auch, ans Del Peros An regung

fchmüctt, lebt der Dichter in stiller Beschaulichkeit, doch allem dichterischen Reiz Mt lebhaften Sinnen zugewandt. Auch die „Innsbrucker Nachrichten" erfreuen sich schon seit Jahrzehnten der treuen Mitarbeiterschaft Tel Peros, unsere Glückwünsche vereinen sich mtt denen der zahllosen Leser, die sich je an seinen Dichttrngen erquickt Habens wir alle wünsclren von Herzen, daß ein gkückgesegneter Lebensabend des Dichters noch viele dichterische' Spätfrüchte Del PeroS reffen nrüge. Eine Gedenktafel

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