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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 23.11.1916
Umfang: 16
Tonnerstag, den 23. November 1910. Inn sbr Klier TiöSjri^teK Nr. 543. Seite 3. und Veteranen geladen waren. Abends 8 Uhr begann die glänzende Festredoutc mit Festzug und Festspiel, die Uebevgabe Tirols durch Mar¬ garethe Maullasch an Herzog Rudolf von Qester- reich darstellend. Schlag 9 Uhr erschien der Kai¬ ser in der Hofloge, mit Hoch begrüßt. Um halb 1.1 Uhr reifte der Kaiser wieder von Innsbruck ab. Nachdem der Kaiser am Bahnhof

irr der Ge¬ schichte des Landes. und 18 V 1 . Mehr als sieben Jahre verflossen seit jenem unvergeßlichen 29. September, bis die Tiroler Medei: ihren Herrscher in ihrer Mitte sahen. Auf der Durchreise nach Meran zum Besuche der ä. h. FZamilie traf der Kaiser in Begleitung des Kronprinzelt Rudolf am 20. September 1870 gegen 9 Uhr früh in der Landeshauptstadt ein und wurde anr Bahnhofe von den Spitzelt der Behörden begrüßt. Unter den Hochrufen

Kaiser an der Triumphpforte der Rametzbrücke und auf dem Wege zum Park, teilweise auch dortselbst. Hun¬ derte von Petroleumflamnren erhellten hier das bereits eintretende Dünkel. Gegen 5 Uhr fuhr der Hofwagen im Schloßhofe linter den Klängen der Bvlkshymne und dem Dröhnen der Möser ein. Die Kaiserin mit den Erzherzoginnen er¬ wartete den Gemahl in ihren Appartements. Später kam der Kaiser wieder in den Schlo߬ hof und verkehrte sehr leutselig

mit beit An¬ wesenden. Während des niehrtägigen Aufent¬ haltes besuchte Seine Majestät öfters die Pro¬ menaden und stattete auch dem Gymnasium der Benediktiner einen längeren Besuch ab (31. De¬ zember). Am 2. Jänner 1871 früh verließ der Kaiser mit dem Kronprinzen wieder Meran, kam gegen 9 Uhr nach Bozen, wurde an der Dalferbrücke vom Bürgermeister Dr. Streiter be¬ grüßt und fuhr hierauf in die Stadt nach dem Musterplatze. Dort besichtigte

der Kaiser das Militär und die Schützenkompagnien, worauf am Tore der „Kaiserkrone" die Begrüßung von Seite der Behörden stattfand. Mittags ging die Fahrt nach Innsbruck, überall an den Stationen über Veit Brenner vom herbeigeströmten Volke Umjubelt. Gegen 6 Uhr abends erfolgte die An¬ kunft in Innsbruck. Der Kaiser fuhr zur Hofburg. Eine Stunde später nahte der Fackel¬ zug, in dessen Mitte die Musik von Erzherzog- Rainer-Jnfanterie

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 40
Datum: 06.10.1906
Umfang: 40
Samstag den b. Oktober I90ö. Innsbrucker Nachrichten Nr. 229. Seite 3. Holstein und Berchem haben Herrn von Mar- schall in Vorschlag gebracht, nachdem ALvens- leben abgelehnt hat. Es scheint, daß Marschall ännimmt. Er ist jedenfalls besser als alle Di¬ plomaten im Aus lande und kennt die hiesigen Verhältnisse. S t r a ß b u r g, 31. März 1890. : Henduck, der heute bei mir war, erzählt, daß der Kaiser den kommandierenden Genera¬ sen

rnitgeteilt habe, rvarum Fürst Bismarck weggegangen sei. Dw Frage der Kabinettsorder Und di' maßlose Weise, in der er gegen den Kaiser ausgetreten sei, hätten es ihm unmöglich gemacht, Länger mit dem Fürsten zusammen zu gehen. Es sei besser, meinte der Kaiser, daß die Trennung jetzt geschehe, wo man noch auf 'friedlichem Wege auseinander kom¬ men könne, als daß ein ernster Konflikt aus¬ breche. Dann sagte der Kaiser den Generalen, Rußland wolle

Bulgarien militärisch besetzen Und dabei die Neutralität Deutschlands haben. Der Kaiser sagte, er habe dem Kaiser von Österreich versprochen, ein treuer Bundes¬ genosse zu sein und werde dies halten. Die Be¬ setzung 83uic[arieK£ durch die Russen sei der Krieg mit Österreich, und er könne Österreich nicht im Stiche lassen. Es scheint mehr und Mehr, daß die Meinungsverschiedenheit zwischen dem Kaiser und Bismarck über die russischen Pläne zum Bruche

geführt hat. Bismarck wollte Österreich im Stiche lassen. Der Kaiser will mit Österreich gehen, selbst auf die Gefahr hin, mit Rußland und Frankreich in einen Krieg verwickelt zu werden. Daraus erkläre ich mir die Äußerungen Bismarcks, der sagte, der Kai¬ ser treibe Politik in der Weise Friedrich Wil¬ helms IV. Das ist der schwarze Punkt in der Zukunft. S t r a ß b u r g , 21. April 1890. Heute fuhr ich mit Marie (Gemahlin des Fürsten

soll e. Hätte der Kaiser diesmal stachgegeben, so hätte er jede Autorität verloren, NNd alles würde lediglich nach Bismarck ge¬ blickt und ihm gehorcht haben. Das sei nicht Mehr zum Aushalten gewesen. Über den Artikel in ' den „Hamburger Nach¬ richten" war er ganz empört und nannte ihn Dine Infamie. Der Artikel sei nicht gegen Eaprivi, sondern gegen den Kaiser gerichtet. Ich fragte den Großherzog, wie seine letzte Unterredung mit dem Fürsten Bismarck

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 33
Datum: 02.12.1908
Umfang: 33
Mittwoch den 2. Dezember 1908. Innsbrucker Nachrichten Nr. 278. Seite 5. Achte, die städtischen Kanoniere lösten ihre 'Don¬ nerbüchsen und ein nicht enden wollender Ju¬ bel erhob sich. Am folgenden Tage war Mili¬ tär-Revue, hernach machten die Behörden und Autoritäten Sr. Majestät ihre Aufwartung. Nachmittags erfolgte die Besichtigung der Prü¬ gelbau-Kaserne und der Schule von St. Niko¬ laus. Nach der Hoftafel besuchte der Kaiser das Theater

. Am 4. Jänner begab sich der Kaiser ins Garnisonsspital und verweilte hier¬ auf längere Zeit im Ferdinandeum, wo Sr. Majestät speziell die Reminiszenzen an Andreas Hofer, Speckbacher und die übrigen Helden ge¬ fielen; ebenso erregte das Gemälde von der Berg Jsel- Schlacht von Altmutter sein In¬ teresse. Auch die städtische Bürgerschule in der Angerzell, das Stadtspital, die Gebär- und Fin¬ delanstalt, die Glasmalereianstalt beehrte der Kaiser

mit seinem Besuche. Abends erschien der Kaiser mit dem Kronprinzen zum Schützen- und Jägerfest in den Redoutensälen. Landes-Oberschüt- zen meister von Grebmer Überbrachte Sr. Maje¬ stät die Huldigung der Jäger und Schützen Ti¬ rols, woraus der Kaiser die denkwürdigen Worte sprach: „Ich freue mich inmitten der Tiroler Schützen zu sein. Ich begrüße das Land der Treue und bringe auf mein liebes Tirol und die tirolischen Schützen ein dreifaches Hoch

!" Vor der Abreise am 5. Jänner besuchte der Kaiser noch die festlich geschmückte Universität und die Hof¬ kirche. Um 1 Uhr verließ Se. Majestät unter dem Geläute aller Glocken die Stadt. In Hall, Schwaz und Jenbach hielt der Zug; überall war der Empfang ein überaus herzlicher und enthu¬ siastischer. Am 11. Februar reiste der Kaiser ebenfalls zu einem Besuche seiner Familie in Innsbruck durch und blieb durch acht Tage in Meran, von wo bei Prächtigem

Wetter häufig Ausflüge zu Fuß und Wagen gemacht wurden. Am 1. April kam Se. Majestät während weniger Mo¬ nate zum drittenmale zum Besuche seiner Fa- mielie nach Meran; zwar sollte jeder feier¬ liche Empfang unterbleiben, jedoch wurde der dringlicl-en Bitte, wenigstens einige Feierlichkeit zu veranstalten, schließlich willfahrt. Häufig besuchte nun der Kaiser, oft in Begleitung der Prinzessin Gisela, die schönen Promenaden. Am 5. A;nil machte

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Seite 8 von 18
Datum: 30.08.1909
Umfang: 18
Seit« 8. Nr. 197. Nnsbrucker' NaHrrckterr seinem Beispiele folgten auch alle Erzherzoge, denen Oberkommissär Bauer vorgestellt wurde.) Der Kaiser, der den Zug säst die ganze lange Zeit hindurch stehend angesehen und die Huldigung der einzelnen Gruppen mit freund¬ lichem Nicken und "Grüßen entgegengenommen hatte, verließ hierauf das Zelt und begab sich, von den Hochrufen der Menge begleitet, in die Burg zurück. Nun leerten sich auch die Tri

, Museumstraße, Sillgasse, Saggengasse. * Während des Festzuges ereignete sich! beim Borbeimarschieren des Andreas Hofervereines eine hübsche Episode. Der Inhaber eines Ti¬ roler Weinschankes in Wien unter dem Namen „Tiroler Friedl" bekannt, trat vor den Kaiser hin und überreichte ihm eine Kaiserkrone aus Edelweiß auf einem Polster aus Enzianblumen. Der Kaiser wollte die Widmung übernehmen; gutherzig wehrte dies jedoch der „Tiroler Friedl" mit den Worten

ab: „Herr Kaiser, es ist zu schwär". Der Thronfolger übernahm die sin¬ nige Blumenspende, für die der Kaiser herz- lichst dankte. Die -fmlprilWg Ser Scdütrrn. Die Beteranen, Schützen und 'Landstürmer, welche am Festzuge teilnahmen, waren vom Lande eingeladen, ein Mittagessen gratis zu sich, zu nehmen. Dieses bestand aus einer Gollasch- Konserve mit einem kleinen Laibchen Brot. Die Massenausspeisung fand auf der Wiese unter¬ halb des Löwenhauses statt

ein recht reges Leben in die Gegend. Später, als die Zeit der Fahrt 'des Kaisers zum Landeshauptschießstande herannahte, sam¬ melten sich die Mannschaften an der Straße und bildeten Spalier. Jabrt Ser Kaisers rum LanSrrbaupt- rcdierrtauS. Während Se. Majestät der Kaiser in der Hofburg das Dejeuner nahm, konzertierte im Hofe die WMener Schützenkapelle in ihrer Na¬ tionaltracht. Vor der Fahrt zum Landeshauplschießstande stattete der Monarch der Gemahlin

des Statt¬ halters, Freifrau v? Spiegel selb, einen Be¬ such ab. Punkt 1 I 2 4 Uhr Nachmittag fuhr der Kaiser durch ms Spalier von Mützen nnd Fahnen zum Lan- leshau^schießstand. Auf dem Wege dorthin n«l- )eten sich in Mühlau der Bezirkshauptmanu Statt¬ haltereirat Ludwig Baer. Gemeindevorsteher Anton Wild von Mühlau begrüßte den Kaiser im Nameu der Gemeinde Mühlau. Dessen Töchterchen be¬ grüßte den Monarchen mit einem Gedicht und über¬ reichte

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Seite 3 von 16
Datum: 13.02.1917
Umfang: 16
süd östlich von Serie war vor dem Einsetzen der eng lischen Angriffe plangemäß und ohne Störung durchgcüihrt wo: den. Der Erste Generalquartiermerster: v. Ludendorff. KB. Berlin, 12. Feber. (Wolffbureau.) Aus dem Großen .Hauptquartier wird heute abends gemeldet: Auf dem Norduser der Somme hielten auch «ach dem gescheiterten englischen Nachtangriff das Feuer beträchtlich an. Von den anderen Fronten nichts Wesentliches. SaoesitemgMten. Kaiser Wilhelm in Wien. (Aus dem gestrigen „Innsbrucker

Abendblatt".) KB. Wien, 12. Feber. Der Deutsche Kaiser ist heute vormittags in Erwiderung des vom Kaiser Karl kürzliu) im Standorte des Armee oberkommandos abgesiaUeten Besuches hier ein getroffen. KB. Wien, 12., Feber. Der Nordbahnhof, wo die Ankunft des Deutschen Kaisers erfolgte, trug festlichen Schmuck. Als die Kunde von der bevorstehenden Ankunft des deutschen Kaisers im Volke verbreitet würde, füllte sich der Weg vom Nordbahnhos bis zur Hofburg mit dichtem Menschenspalier. Mit jubelnder

Be geisterung ivurde Kais e r Karl auf dem Wege zum Bahnhof begrüßt, Ivo sich die Gemah lin und Tochter des deutschen Botschafters Gras Wedel und das Botschaftspcrsonal cinge- sunden hatten. Tort ivaren auch eingetroffen die Erzherzoge Maximilian und Leopolo Salvator, Erzherzog Friedrich mid Erzherzog Karl Ste fan in der Uniform der deutschen Kriegsmarine. Kurz vor 11 Uhr traf Kaiser Karl im Hofaulo iu der Uniform seines preußischen Hnsarenregi- ments mit den Abzeichen des Generalfeldmar- schalls ein. Ter

Kaiser begab sich in den Fürsten saal, wo er die Begrüßung der Versammelten entgegennahm, au deren Spitze er aus den Bahn steig trat, als die Ankunft des Deutschen Kaisers gemeldet wurde. Punkt 11 Uhr traf der Hofzug ein. Kaiser Karl erwartete, vor den Erzherzogen sielend und salu tierend, oen herausah.cnden kai.enichen Wagen Kaiser Wilhelm grüßte Kaiser Kart aufs herz lichste schon von der Plattform oes Sawmvagms aus. Nachdem er den Salonwagen verlassen hatte, erfolgte d.e innigste Befragung

der beiden Monarchen durch wiederholten K u ß und Händedruck. Kaiser Wilhelm trug die Uniform seines üsterreichijch ung .-.i.chnr Hn.arenregiments Nr. 7 mit den Äozeichen eines JetdmarschaUs und das Band zum G.ogt.quz des St. Stesansordcns. Ueber dem Mantel trugen beide Kaiser einen Trauerflor. Mit dein Deutschen Kaiser waren auch der deutsche Botschafter sowie der deutsche MÜi- tär-Marineattacqee angekommen, die dem Monar chen bis Gänserndorf entgegengefahren waren, licach der Begrüßung der beiden

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Seite 8 von 20
Datum: 08.05.1908
Umfang: 20
Seite 8. Nr. 106. BurrsvruÄer Nachrichten Freitag den 8. Mar 1908. Besuche des deutschen Kaisers. Die ersten Nachrnitt a gs stunden benützte der deutsche Kaiser, um Besuche zu machen. Der erste galt der Kapuzinergrust, wo die Kaiserin MN Sarge der Kaiserin Elisabeth einen präch^- tigen Strauß und der Kaiser an dem Sarge des Kronprinzen Rudolf einen herrlichen Kranz niederlegte. Die Blumen waren aus dem Achsil- leionpark auf Korfu mitgebracht

worden. Bei den folgenden Besuchen sprach Kaiser Wilhelm nicht persönlich vor, sondern gab nur seine Karte ab. Zuerst bei den Mitgliedern des Kaiserhauses- sodann bei den Hofwürdenträgern, deM Mini¬ ster des Äußern, den beiden Ministerpräsidenten, beim Korpskommandanten und beim Kriegs- Minister, hierauf bei der päpstlichen Nuntiatur und den sieben fremden Botschaftern und dem sächsischen und bayerischen Gesandten. Um 5 Uhr nachmittag begaben

Kaiser Franz Joseph, das deutsche Kaiserpaar mit den Kindern, die deutschen Bundesfürsten, Bürger¬ meister Burchard, die Mitglieder des Kaiser¬ hauses, die Suiten, der Ehrendienst und die Würdenträger erschienen. Der Einzug erfolgte unter den Klängen des Vorspiels zu den „Mei¬ stersingern", ausgeführt von der Hosballmusik- m pelle Ziehrer. In der Mitte der Tafel saßen Kaiser Franz Joseph und die deutsche Kaiserin Zur Linken der Kaiserin saß

der König von Sachsen, zur Linken des Kaisers Franz Joseph saß Kaiser Wilhelm. Bei der Tafel trug Kaiser Franz Joseph die Uniform als Chef des preußi¬ schen Kaiser Franz Joseph - Gardegrenadier- Ncgnuents Nr. 2 mit dem Bande des Schwar¬ zen. Adler-iOrdens, Kaiser Wilhelm die Uni¬ form des österreichisch-ungarischen Husaren-Re- giments Nr. 7. Die Erzherzoge waren, so- sie Inhaber preußischer Regimenter sind, in den Uniformen dieser Regimenter

der -Slerie auf die luftige Gloriette. Ein stim'- muugsvollerer Aufenthalt für ein hösischs Fest ist kaum zu denken. Die Trinksprüche. Bei dem Galadiner brachte Kaiser Franz Jose p h folgenden Trinkspruch aus : Den Be¬ such, den mir meine treuen Alliierten, Elure kaiserlichn und königlichen Majestäten, Seine königliche Hoheit der Prinzregent, Ihre WnigLichen Majestäten die durchlauchtigsten Für¬ sten, sowie der Vertreter der freien Hansa¬ städte heute

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Seite 7 von 20
Datum: 01.09.1909
Umfang: 20
MÄw'och S&i T. September 1909. ment humpelt aber noch ein alter Mann, auf seinen Stock gestützt, dem Kaiser nach, zupft ihn ganz familiär am Arm und der Kaiser muß noch eine lange Geschichte anhören, die der Bauer mit lebhaften Gesten vortrügt. Schlie߬ lich gelingt es aber doch, einem der mit der Aufrechterhaltung der Ordnung betrauten Or¬ gane, den Mann darauf aufmerksam zu machen, daß dies nicht die übliche Form

ist, um mit dem Kaiser zu reden, und der Mann wird beiseite gebracht. Offenbar hat er einen weiten Weg hinter sich, denn seine Beinkleider sind bis zu den Knien hinauf mit Kot bespritzt. Auch im übrigen hat er besondere Vorbereitungen für seine Unterredung mit dem Kaiser nicht für notwendig befunden, die kurze Lodenjoppe hat ein ansehnliches Alter, quer über das Ge¬ sicht läuft eine schwarze Binde und die wohl^ tätige Wirkung eines Rasiermessers scheint

der biedere Bergler nur vom Hörensagen zu kennen. Der Kaiser ist inzwischen auf die Gruppe der Nachkommen der Freiheitshelden zugetreten. Ein alter, zitternder Mann mit schneeweißem Kopf ist ein Enkel von Andreas Hofer mütterlicher¬ seits. Er heißt Ignaz Haller und ist Post¬ meister in St. Leonhard. Als der Kaiser näher tritt, erhebt er sich mühsam von seinem Sessel, seine Frau stützt ihn, und er will dem Kaiser entgegengehen. Ter Kaiser winkt

'ihm aber lächelnd ab und versucht ihn auf den Stuhl niederzudrücken, wobei er bemerkt: „Wir sind ja schon alte Bekannte, ich habe Sie doch im Passeirertal gesehen." Der alte Mann — er ist von den Neunzig nicht mehr weit ent¬ fernt — hört schon schlecht und es wird dem Kaiser schwer, sich mit ihm zu verständigen. Er fragt ihn nach seinen Kindern und nach seinem Befinden, spricht auch die Frau des Alten mit freundlichen Worten

an, und als er dann weiterschreiten will, folgt auch der Weißkopf dem allgemeinen Beispiel und. trägt ebenfalls ■ seine Bitte vor: „dasch halt bte Poschthalterei aus den Sohn übergehen tat, wann t amal stirb." Ter Kaiser bittet den Statthalter, auch diesen Wunsch Zu notieren und scheidet mit einem freundlichen „Sehr gern, wenns möglich i " von dem Ulten. Rechts vom Monument stehen die übrigen Nachkommen der Freiheitskämpfer, die sich der Kaiser nun vorstellen läßt

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Seite 3 von 12
Datum: 18.09.1917
Umfang: 12
MkenWg, den 1B. Sepkemver 191? 1 Innsbrucker Ncr'ch'riHken '. Nr. SIS 2^.US Stadt u. ^and. Der Kaiser in Tirol. In Trient. Ter Kaiser ist', wie wir bereits berichtet haben, am 13. ds. um 1/42 Uhr nachmittags in Trident einge troffen. Ter Empfang in dieser Festungsstadt gestaltete sich Zu einer rührenden Huldigung der.. Bevölkerung für den Monarchen, dessen glänzender Führung im Vorjahre sie cs mitverdankt, dast der Krieg sie nicht in direkte Mitleidenschaft zog. Vor dem Bahnhofe erwarteten

den Kaiser die militärischen Kommandanten, zahlreiche Trup pen und Truppendeputationen. Unter den hier Aus ge rückten, war so nmncher, der sich seine Auszeichnung unter denr unmittelbaren Kommando des Allerhöchsten Kriegsherrn erstritten hatte. Beim Abschreiten der Fron ten, unter denen dicht gedrängt die Bevölkerung stand, begleiteten den Monarchen die jubelnden Zurufe der Be völkerung. Nach Besichtigung der Truppen nahm der Kaiser die Meldung des Bezirkshanptmanns Tcr. Zanb- zer entgegen. Nachdem

der Kaiser noch die erschienenen Geistlichen und Kommnnalwürdenträger angesprochen hatte, wurde an die Front gefahren. Es ging über Al den 0 in das Val di Cei, dann hinauf in die Berge, die den Abschluß gegen die Furche von L 0 p p i 0 bilden. Nicht ohne Sorge folgte die Be gleitung dem Wagen des Monarchen. Er hielt am Rande eines Borberges der Piavena und nahm die Bilder dieser herrlicheil Gebirgswelt stundenlang in sich auf und fuhr dann nach Trient zurück, tvo er übernachtete. Am zweiten Tage

seiner Südtiroler Reise fuhr der Kaiser über C a l l i a n 0 auf das Plateau von Fo l garia. Wie bekannt, hat der Kaiser sich auf dieser Hochfläche die ersten Siegslorbeeren erstritten . Der Kaiser begab sich zuerst auf das Werk von S e r r a d a, von dem aus das Terrain zu übersehen ist, auf dem während der Vorjahrsoffensive das 8 . Korps und der rechte Flügel des 20. Korps kämpften. . Der Kaiser erläuterte seiner Um gebung das Terrain und gab sich der Erinnerung an sein 26. Korps

hin. Aus allen seinen Aeußerungen konnte ent nommen werden, wie treu und tief sein Gedenken an die tapferen Kämpfer ist, die unter ihm Sieg auf Sieg erfochten haben. Nach län gerem Verweilen an dieser Stelle wurde die Fahrt über Folgaria durch die an den Semmering gemahnende Centaschlucht fortgesetzt. Am Caldonazzosee wur- jden verschiedene Truppen besichtigt. Während der Kaiser die Front der ausgerückten Truppen abschritt, fuhr eben ein Zug gegen Calceranica hinaus. Die in den Felsen stehenden Soldaten jubelten dem Kaiser

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Seite 5 von 8
Datum: 18.07.1921
Umfang: 8
einer solchen Maßnahme zu erklären. An eine Notenabschöpfung in irgendeiner Form, die nur als Ergänzung eines Neuauf baues der österreichischen Valuta einen Sinn hätte, kann 8icht ge.dgchi werden. Die österreichische Rreöttaktion. ! Im Kreise feiner engeren Familie erwies sich der alt« Kaiser, wie ' Nch bereits früher andeute!«, einigermaßen als Brtvaimann. Aber Italien stellt bas Generalpfandrecht zurück. pfauch nicht ganz: selbst da streifte er den Mcmarckenhabitus durchaus vr ! nicht vollständig ab Ein« Fülle

von Einzelheiten vermochte dies TU. Wien, 18. Juli. Die Kveditaktion des Bölkervnn- zu erzählen, bloß ein« will ich hier ansühren: des für Oesterreich nimmt ihre» Fortgang. Seit der! Wenn Prinzessin G i s ° l n in der Ofener königlichen Burg zu Gast weilte, legte der Kaiser bei allen gemeinsamen Mahlzeiten Uebernahme des italienischen Außenministeriums durch j, en Stern zum bayrischen St. Hubertus-Orden an: Della Torretta scheint sich auch in Italien die Ans- , selbstverständlich trug deshalb auch des Kaisers

über Familienmitglieder. / Eines der fesselndsten Kapitel in dem von uns bereits besprochenen Buche des Feidmarschalleutnants a. D. Albert Freiherrn nmt Mar- gut t i Jom alten Kaiser" (LeonHardt-Verlag, Leipzig und Wien 1921» beschäftigt stch mit Franz Josefs Familie und Haus. Die Schilderung zeigt den greisen Monarchen als Familienoberhaupt im Kreise des Erzhauses, wobei manches interessante Stteislicht nicht nur auf ihn selbst, sondern auch auf manches Mlalied der Habs- burg-lothringischen Familie fällt

- Hier erzählt Freiherr von Mar- guttt, der mehr als anderthalb Jahrzehnte der allernächsten Um gebung des Monarchen war, aus allereigenster Ansärauun-a. Franz Josef war ein Pater familias in nahezu römifchem Sinne, der auf fein« unerschütterliche Stellung als Familienoberhaupt und Ober haupt der Dynaftte sehr viel hielt, ja als der starre Verfechter der Legitimität, der er war, diese Stellung oft in der wunderlichsten Art betont«. Die engere nnd die weitere Familie. „Nicht oft versammelt« der Kaiser

die kaiserlichen Prinzen und Prinzesinnen vollzählig um sich. Während der sechzehn Jahre meiner Dienstleistung in unmittelbarer Nähe des alten Kaisers erlebte ich dies eigentlich ein einziges Mal: am 18. August 1910 in Ischl, beim achtzigsten Geburtsfeste des Monarchen. Es fiel jedoch nicht schwer, auch da zur Erkenntnis zu gelangen, dob der Kaiser selbst bei dieser, von ihm l)auptsächlich nur aus Gründen der dynastischen Prachtent faltung angeordneten Feierlichkeit, sein« alles überragende, unantast bare

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Seite 1 von 16
Datum: 17.12.1919
Umfang: 16
und jedes Anzeigen« Geschäft des In- und Auslandes übernehme', Aufträge. Postsparkassen-Konto Nr. 52.877. Nummer 288 Mittwoch, den 17. Dezember 1919 66. Jahrgang wochenkalenber: Montag, 15. CMan. Dienstag, 18. Adelheid. Mittwoch, 17. La-anis. Donnerstag, 18. ©roticmus. Freitag, IS. Nemesius. Samstag, 20. Liberatus. Sonntag, 2l. Thomas Llp. Ae LesWs mm ier tu AIW WAO. Randbemerkungen Kaiser Wilhelms. Berlin, 14. Dezember. Die deutsche Regierung veröffentlicht die von Karrtsky ausgearbeiteten Dokumente

über den Kriegsausbruch. Es wird mit Offenheit alles aufgedeckt, was in jenen Ta gen gespielt hat. Wir veröffentlichen im folgenden einen Auszug aus dieser Publikation: Zu einem Berichte des deutschen Gesandten in Belgrad über die Verwirrung, die der energische Ton der öster reichisch-ungarischen Rote dort hervorgerufen habe, no tiert Kaiser Wilhelm: „Wie hohl zeigt sich der ganze ser bische Grotzstaat. So ist es mit allen slawischen Staaten beschaffen! Nur feste auf die Füße des Gesindels getre ten !" Dem Kaiser

Wilhelm wird der Artikel einer russischen Zeitung vom 26. Juli 1914 vorgelegt, die schreibt: Man rauf! nicht vergessen, daß hinter den Kulissen der sich ab spielenden Ereignisse Deutschland steht. Der Kaiser schreibt dazu: „Schwein!" Zu dem bekannten Telegramm des Zaren au den Kai ser Wilhelm vom 29. Juli, in welchem der Zar sagt: „Ein nnwtirdiger Krieg ist an ein schivachcs Land erklärt wor den", magst Kaiser Wilhelm eine lange Randbemerkung, in der es heißt: „Ein Geständnis der Schwäche

seiner selbst und ein Versuch, die Verantwortung nur zuzuschteben! Der Ausdruck „ein unwürdiger Krieg" läßt nicht auf uw- narchisches Solidar-irütsgesühl beim Zaren schließen, son dern auf eine panflawistische Auffassung " Am Schluß der Randbenrerkung erwähnt Kaiser Wilhelm, daß die So zialisten antimilitärische Umtriebe in den Straßen machen, und droht, den Belagerungszustand zu proklamieren und die Führer samt und sonders einsperren zu lassen. Der bekannte Bericht des Fürsten LichnowSky vom 29. Juli über eine Unterredung

mit Grcy, in der dieser erklärt, nur eine Vermittlung zwischen Oesterrcich-Un- gcrru und Rußland könne noch eine europäische Kata- ftrophe abwenden, und gleichzeitig in Aussicht stellt, daß England an einem Kriege, in den Deutschland und Frankreich hineingezogen würden, nicht würde unbetei ligt bleiben können, ist von Kaiser Wilhelm mit zahlrei chen Randbemerkungen versehen. Zu Beginn schreibt er: „Das stärkste und unerhörteste Stück englischen Phari säertums, das ich je.geseherK Mit solchen Hallunken

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Seite 2 von 10
Datum: 16.05.1918
Umfang: 10
des l. lalltet: „Die Hvffintng, erwähnte frühere deutschen Bürgervcreines vom 26. Ent- April welche die Deutschen Oesterreichs bet immer»wieder ge- .. . „ „ „ geschwunden. Deutsche Oesterreichs haben voll der heuti gen Regierung troll unserer bis zur Ausopferllng bewiesenen Hingabe an den Staat nichts mehr zu er- Während die Wehrfähigen Tirols an den Grenzen in Ost nnd Süd fitr Kaiser und Reich verbluten, wirb das Volk im Lande selbst insolge der beispiellosen Bern asth l ä s s t g n n g seitens der Verant

wird. . Minister-Auszeichnungen. Der Kaiser hat dem Ackerbaumintster Grafen Sylva- Taroca das Großkrenz des Leopold-Ordens, dem Mini ster des Innern Grafen Töggenbnrg, dem Minister für Kultus nnd Unterricht Dr. Cwikltnskt, dem Minister für soziale Fürsorge Dr. Mataja. dein Eiscnbahnminister Freiherrn v. Banhaüs, dem Iustizmtntster Dr. Rr. von Schalter, dein Minister für öffentliche Arbeiten R. von HüMan«, den, MkiNistcr für Landesverteidigung Fretherrn v. Czapi' und dem Minister Dr. v. Twardowski den Orden

der Eisernen Krone 1. Klasse, nnd zwar dem Minister für Landesverteidigung v. Ezapp mit der KrtcgSdekoration verliehen. Die Veränderungen in der Umgebung des Kaisers. Die heutige „Wiener Zeitung" veröffeirtltcht kaiserliche Handschreiben an den avtretcnbeu Ersten Obersthofmeister Prinzen zu Hohenlohe, dem bet diesem Anlasse daS Großkrenz des StefansvrdcNs verliehen wird, und an Sen Flügeladjntanten Grafen Hu Ny adv, mit der Er nennung zum Ersten Obersthofmeister. Der Kaiser hat den Obersten

wortung. Die Antwort des Ministerpräsidenten wird mit arotzer Mehrheit zur Kenntnis genommen. Die Monarchenbegegnung im Großen Hauptquartier. Von einem Zeugen der Monarchenbegegnung im deutschen Großen Hauptquartier am 12. Mai erhält die „TZK." di« nachstehende Schil derung der äußeren Vorgänge dieses denkwürdigen Tages: Kaiser Karl kam utn 9 Uhr Vormittag im Standorte des Großen Hauptquartiers an. Im Bahnhose erwartete ihn Kaiser Wilhelm mit seinem persönlichen Gefolge. Herzlich wie immer begrüßten

sich die Monarchen. Seit« an Seite schritten sie durch den Bahnhof auf den davor gelegenen Platz, wo Kaiser Karl die Front der ausgerück- ten Chrenkompagnie abfchritt. Dann ging es mit Automobilen in das für di« Gäste bestimmte Haus. Im großen Salün des dem Kai ser und König zugedachten Quartiers erwarteten ihn die höfischen und militärischen Würdenträger sowie die Staatsmänner, GFM. von H i n d e n b u r g, General der Infanterie L u d e tt d o r f f, Ad miral Holtzendorff, Reichskanzler Graf Hertl!ng, Staats

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Seite 1 von 8
Datum: 17.04.1896
Umfang: 8
d. Lanzen u. Nägel. Samstag 18. Apollonius. Sonntag 19. Kassian Uebersetzg. Zur Tagesgeschichle. Oesterrrich-Ungarn. Ein herrliches militärisches Bild bot die vor¬ gestern abgehaltene Frühjahrs Parade auf der Schmelz in Wien. Der Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn commandierte selbst die verstärkten Truppen der Wiener Gar¬ nison; er führte sie persönlich semem Freunde und Gaste, dem deutschen Kaiser, vor. Und der Himmel zeigte

Wagen und hielt sich neben der Suite. Um y*9 Uhr war Se. Majestät der Kaiser in offener Hofequipage von der Hofburg nach Schön¬ brunn gefahren, von dem dichten Menichenspalier durch laute, straßenab- und auf sich fortpflanzende Hochrufe begrüßt. In Schönbrunn bestieg der Monarch fein Pferd und ritt nach dem Schmelzer Exercierfeld. Um 8 / 4 9 Uhr ertönten von der Rudolfstraße zur Schmelz hin brausende Hochrufe, die Tambours und Hornisten

schlugen und bliesen das Spiel und sämmtliche 10 Musikcorps spielft n die Volkshymne. Unmittelbar darauf ritt Kaiser Franz Joseph auf seinem historischen Fuchs in den Rayon des Exercierfetdes. Voran ritt Ge¬ neraladjutant Feldmarschall-Lieutenant Bolfras, ihm folgte Se. Majestät in der Marschallsuni¬ form, geschmückt mit dem Bande des Großkreuzes des Schwarzen Adler-Ordens. Der Monarch ritt an den linken Aufstellungs-Flügel und nahm den Rapport

entgegen. Bald darauf wurden neuer¬ lich Hochrufe hörbar. Kaiser Wilhelm, der eine Viertelstunde nach dem Kaiser Franz Joseph die Hofburg verlassen hatte und auf dem Wege eben¬ so sympathisch begrüßt nach Schönbrunn geritten war, ritt auf die Schmelz ein. In der Oberst¬ inhaberuniform seines k. u. k. Husaren-Regiments und geschmückt mit dem Großcordon des Gro߬ kreuzes des Stephan-Ordens, kam der deutsche Kaiser auf einem Schimmel

. Der Generalmarsch wurde geschlagen und geblasen und die Musik¬ corps intonierten das „Heil Dir im Sieges kranz". Im Vorrüberreiten begrüßte der deutsche Kaiser die Herren Erzherzoge und ritt dann auf den Kaiser Franz Joseph zu, der am linken Flügel stand und nun entgegenritt. Kaiser Franz Joseph senkte den Säbel vor Kaiser Wilyelm dreimal und erstattete vorschriftsmäßig die Meldung. Kaiser Wilhelm II. dankte, und unmittelbar darauf be¬ gann

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Seite 4 von 16
Datum: 22.11.1916
Umfang: 16
. Gottes Schutz wird Uns begleiten." Des Kaisers Lebensführung. Das Ideal eines „Morgenmenschen", wie Jeall Paul es nannte, war Kaiser Franz Joseph. Zwei¬ fellos hatte er seiner seit früher Jugend so ge¬ regelten Lebensweise .ein gut Teil seiner bis knapp an sein Lebensende ungebrochenen körperlichen Frische, Strammheit und Gesundheit zu danken. Schlag vier Uhr morgens im Sommer, Schlag fünf Uhr im Winter erhob er sich mit der Prä¬ zision

, äußerte sich hierüber zu km Schreiber dieser Zeilen wie folgt: Der Kaiser war durch und durch Soldat, und nichts war ihm peinlicher, als auch nur im geringsten von seinen Gewohnheiten abweichen zu müssen. Seinem Bett gegenüber stand ein Dusch- apparat, und sofort beim Erwachen am Morgen stellte er sich unter denselben und ließ das» eisige Wasser über sich hintobrieseln, mochte es drau¬ ßen noch so kalt sein, Tann vollendete er in fünf

Minuten stille Morgentoilette, das heißt, er legte alte Pantälons und einen ebensolchen, im Laufe der Jahre längst abgenützten Uniformrock an. Als ihn sein Kammerdiener einmal darauf auf¬ merksam machte, daß diese Kleidungsstücke schon stark abgenützt und Rock und Hose vielfach geflickt seien, entgegnete der Kaiser lächelnd : „Mein Lie¬ ber, alte Kleider sind die bequemsten, man muß sie schätzen gleich alten, treuen Bekannten!" Tiefer konservative

Zug beherrschte den Kaiser in allen Dingen des täglichen Lebens und Umganges. Er gewöhnte sich nicht leicht all neue Gesichter, lmd als sein erster Kammerdiener Neugebauer, der mehr als vierzig Jahre in seinen Diensten ge¬ standen war, starb, war der Kaiser so schmerzlich berührt- als hatte er einen Angehörigen verloren, und die Wahl eines neuen Dieners machte ihm nicht geringe Sorgen. Ganz so, lvie in seiner Aussprache der Wie¬ ner

und Unernrüdlichkeit, die strenge und ernste Auffassung, die er von seinem Berufe hatte, sind in der ganzen Welt bekannt und durch zahlreiche schöne Beispiele er¬ härtet worden. Aber diese hervorragenden Cha¬ raktereigenschaften vermochte nur derjenige voll zu würdigen, der den Kaiser in der Ausübung seiner Soldatenpflicht beobachten konnte. All¬ jährlich in den ersten Herbsttagen, wenn Franz Joseph nach Beendigung des Jschler Sommer- sejours

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Seite 9 von 20
Datum: 01.09.1909
Umfang: 20
10 Uhr von Menschenmassen belagert. Die einen wollten nach Osten, die anderen nach Westen fahren, der Verkehr war abex dermaßen aus dem Geleise geraten, daß man nur so von 'Zeit zu Zeit wieder einen Zug mit einigen hundert Gästen ablassen konnte. Die fahrplanmäßigen Züge liefen ganz ohne jede Zeitbestimmung aus und ein. Bregenz, 31. August. Um 7 Uhr 50 Minuten früh verließ der Kaiser das Absteigequartier und fuhr zur Lan¬ dungsstelle

. Lindau- 31. August. Unter dem Jubel der nach Tausenden zählen¬ den Menge traf Kaiser Franz Joseph von Österreich hier ein. Zahlreiche Flaggen und Wimpeln wehten von den Masten des Schiffes, das' reizend dekoriert war. Von der Trajekt¬ brücke aus ertönten förmliche Böllersalven, als der Kaiser vor dem alten Zollgebäude landete. Tausendstimmige Hochrufe mischten sich mit den Akkorden der Kaiserhymne, die von einer am neuen Zollgebäude aufgestellten

Zivilkapelle ge¬ spielt wurde. P r i n z L u d w i g, in der Uniform seines österreichischen Infanterie-Regiments Nr. 62, begrüßte den Kaiser, der hierauf dem Mini¬ sterpräsidenten Baron Podewils die Land reichte und sich eingehend nach dessen Befin¬ den erkundigte. Dann nahm der Kaiser die Vorstellung des Oberstzeremonienmeisters Gra¬ fen Moy, Generaladjutanten w Haag, des Re¬ gierungspräsidenten v, Praun, des Bezirks¬ amtmannes Regierungsrat Grafen

Hirschberg, des Bürgermeisters Hofrats Schützinger, des Kommandeurs des 13^ Infanterie-Regiments „Kaiser Franz Joseph" Obersten Pecht entgegen. Den bayerischen Gesandten Freiherrn v. Tücher zog der Kaiser in ein längeres Gespräch. Zum Empfange des Kaisers waren außerdem anwesend Hafenmeister und Zollinspektor Braun, der Vorstand des Meldeamtes Major Lauten¬ schläger, der Vorstand, des Gemeindekollegiums. Buchhändler Stettner und Oberleutnant Biesle

vom Wachkommando. Nachdem der Kaiser auch diese Herren begrüßt hatte, fuhr er mit P^isz Ludwig in einer Hofequipage durch ein von Soldaten und Feuerwehr gebildetes Spalier zur Villa Amsee; in einem zweiten Wagen fuhren der Fürst von Montenegro mit Ministerpräsi¬ dent Frhrn. v, Podewils und dem bayerischen Gesandten v. Tücher. Den: kaiserlichen Wagen voraus fuhren Regierungspräsident v. Praun und Bezirksamtmann Graf Hirschberg. Me an¬ deren Herren folgten

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Seite 10 von 22
Datum: 20.09.1910
Umfang: 22
wird, da der Zustand ein ig er Schwerverletzter sehr bedenklich ist. Einer Anzahl von Verletzten rnnßten s ogleich einzelne Gli ed m aßen a m- p u t i e r t werden. Ter Schauplatz der Kata¬ strophe bietet einen schrecklichen Anblick. Es sei bemerkt, daß dieses Unglück mit der pas¬ siven Resistenz in ke liiertet' Zusammenhang steht, da es sich hier ja um eine S t a a t s bahnlinie handelt.. Kaiser Wilhelrn irr Wien. Wien, 20, September. Ter diesmalige

Besuch Kaiser Wilhelms in Wien trägt mehr samiliäreit Charakter und es fehlten all die sonst bei Ankunft von Mon¬ archen angeordneten prunkhasten Zeremonien und Massenaufgebote von Militär zur Spalier- bildung und zum Empfange auf dem Bahn¬ hofperron. Wohl war der Hetzendorfer Bahn¬ hof, auf dem die Ankunft erfolgte,^ äußerst geschmackvoll dekoriert, Blattpflanzen, Palmen und Blumen schmückten die Perronhalle, Flag- genmaste umgaben den Platz

vor dem Bahn¬ hofe, Reisigguirlanden verbanden die Masse, von denen in deutschen und österreichischen Farben Flaggen im Winde flatterten, aber den Ord¬ nungsdienst versah ausschließlich die Polizei. Zutritt hatten außer den diensthabenden Hof- bediensteten nur die Berichterstatter. Sonst durfte niemand den abgesperrten Platz vor dem Bahnhofe und den Perron betreten. Der dem deutschen Kaiser zugeteilte Ehrendienst, näm¬ lich Gardekapitän G. d. K. Graf

Uexküll--Gyl- lenband, GM. Leopold Schleyer, der Komman¬ dant des 34. Infanterie-Regiments Oberst Georg Mladenovic, der Kommandant des Hu- saren-Regiments Nr. 7 Oberst Bruno Frei¬ herr v. Schönberger und Flügeladjutant Major Graf Manzano hatten sich bereits in Baden Kaiser Wilhelm gemeldet und in dem Hof¬ zuge Platz genommen. Kurz vor Ankunft des Hofzuges hatten sich auf dem Perron des Hetzendorfer Bahnhofes eingefunden: Erzherzog Thronfolger Franz

Fer¬ dinand, Erzherzog Rainer, die übrigen in Wien wellenden Erzherzoge, sämtliche in Begleitung ihrer Adjutanten. Wenige Minuten vor halb 10 Uhr fuhr Kaiser Franz Joseph vor dem Bahnhöfe vor und begab sich auf den Perron, !wo er die Erzherzoge begrüßte. Kurz darauf wurde dem Kaiser die Meldung erstattet, daß der deutsche Hofzug signalisiert sei. Der Kaiser trat auf den Perron vor und gleich darauf fuhr der Hofzug in die Station

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Seite 1 von 16
Datum: 27.10.1913
Umfang: 16
Einschaltung entsprechender Rabatt. — Unser Verwaltung und jedes Inseraten-Vureau des In- und Aus¬ landes nimmt Aufträge entgegen. Montag Nr. 217 27. Oktober 1912 W o ch e u k a l e n d e r: Montag 27. Frumentus. Dienstag 28. Simon u. Juda. Mittwoch 29. Narcissns. Donnerstag 39. Klaudius. Freitag 31. ff Wolfgang. Sams¬ tag 1. Aller Keikigen. Sonntag 2. Justus. Kaifer Wilhelm m Wien. Gestern vormittag um 11 Uhr ist Kaiser Wil¬ helm

II. aus Konopischt, wo er in Gesell¬ schaft des künftigen Trägers der habsburgischen Krone zwei Jagdtage verbrachte, am Penzinger Bahnhofe in Wien eingetroffen. Daß die Jagd in Konopischts Umgebung nicht der e i g e n t l i ch e Zweck des Besuches beim Erz¬ herzog-Thronfolger Franz Ferdinand war, ist einleuchtend, und daß er mit einer Reise zum greisen Kaiser Franz Joseph nach Wien verbunden wurde, ist nichts anderes, als die Erklärung

, daß die Begegnungen von Ko¬ nopischt und Wien hochpolitische Be¬ deutung haben. Da nicht nur die Leitung der gesamten mi¬ litärischen Agenden in die Hände des Erzherzog- Thronfolgers übergegangen, sondern auch fern Einfluß auf die Führung der auswärtigen Po¬ litik der Donaumonarchie seit geraumer Zeit aus¬ schlaggebend ist, so gewinnt man den Eindruck, daß der alte Kaiser in einer Besprechung, mit feinem Verbündeten die Abmachungen von Ko- uopischt

. Wie willkommen auch dem deutschösterreichischen Volke jeder Besuch des stammverwandten Herr¬ schers ist, das hat vor kurzem die Anwesen¬ heit Kaiser Wilhelms in Oesterreichisch-Schlesien gezeigt und das hat gestern wieder die deutsche Wiener Bevölkerung mit erquickender Herzlich¬ keit bewiesen; obwohl einerseits der Hohenzol- ler schon geradezu in Wien „Stammgast" und andererseits Penzing für die bequemen Wiener einigermaßen abgelegen ist. Jeder gute

Oefterreicher — und das sind doch nur die Deutschen — wünscht, daß auch diese neuerliche Begegnung zwischen dem in der Voll¬ kraft der Mannesjahre stehenden Hohenzoller und dem greisen Habsburger — die hoffentlich nicht bk letzte ist, soweit Kaiser Franz Joseph in Frage konrmt — für die Donaumonarchie und das Deutsche Reich von ehrlichem Nutzen sein möge. Wir wünschen aber auch, daß aus dieser Begegnung der beiden deutschen Kaiser die Erkenntnis

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Seite 4 von 12
Datum: 16.04.1896
Umfang: 12
- und Wechsel-Tourse. Wien, am 15. April. Einheitl.RenteB.-N. 101 -20 betio Silber 10120 4% Oeft. Goldrente 122-45 4% „ Kronenrente 101 20 Bank-Actien .... 984 Credit-Actien ... 360 10 Silber . London . 120 40 lOOMarkdtsch.N.W. 6882 7, Napoleondor . . . 9-55 Dncaten . —.— 100 ital. Lire B.-N . 44.10 Drahtnachrichten. (Dradknaäirirlftrn drs Corr.-Burrsn.) Wien, 16. April. Die „Wiener Zeitung" meldet: Der Kaiser verlieh dem Amtsdiener

das bisherige Quotenverhältnis Vor¬ schlägen. — Sectionschef Klein im Justizmini¬ sterium liest im Sommersemester an der Wiener Universität ein unentgeltliches Collegium über die neue Civilprocessordnung. Graz, 16. April. Der Gemeinderath und Herausgeber des antisemitischen Grazer Extra¬ blattes wurde gestern nachmittags unter der Be¬ schuldigung mehrfacher Veruntreuung wegen der Gefahr einer Verabredung verhaftet. Kaiser Wilhelm in Wien. (Kr«thLnachrichte

« de» Horr. -Mures»., Wien, 15. April. Die Frühjahrsparade der gesammten Wiener Garnison verlief bei herrlichstem Wetter glänzend. Die Mitglieder des diploma¬ tischen Corps und die Minister waren zugegen. Vor der Front hatten sich die Erzherzoge aufge¬ stellt. Auch die Erzherzogin Marie war erschienen. Bei Schönbrunn bestiegen beide Majestäten die Pferde, um auf das Paradefeld zu reiten. Kaiser Franz Joseph trug Feldmarschalls-Uniform. Der deutsche Kaiser

trug die Uniform seines Ungar. Hußarenregiments und wurde mit den Klängen der deutschen Hymne empfangen. Der Kaiser von Oesterreich ritt in scharfem Galopp auf den deutschen Kaiser zu, senkte den Säbel dreimal und erstattete Rapport, worauf beide Monarchen die Front der Truppen abritten, welche sodann de¬ filierten. — Kaiser Wilhelm verlieh dem öster¬ reichischen Minister des Auswärtigen Grafen Goluchowski den schwarzen Adlerorden und Kaiser

Franz Joseph dem deutschen Reichskanzler Fürsten Hohenlohe den Orden vom Goldenen Vließ. — Gleich nach seiner Ankunft in Wien ließ der deutsche Kaiser am Sarge des Kronprinzen Ru- ^«-E>onnerstag Nn.16. April 1896» >dolph einen Kranz mit der Inschrift: „Seinem treuen Freunde — Kaiser Wilhelm II." nieder¬ legen. Wien, 15. April. Der deutsche Kaiser begab sich mittags in die Josefstädter Reiterkaserne, wo er beim Officierscorps

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Seite 4 von 33
Datum: 02.12.1908
Umfang: 33
, Ferdinand Max und Karl Ludwig am 25. Juli in der Hofkapelle die Firmung, wo bei der Kaiser die Patenstelle übernahm. Zwei Tage nachher stattete der Kaiser und die Familie des Erzher¬ zogs Franz Karl dem Gnadenbilde in Absam einen Besuch ab. Kurz vor der Abreise (2. Aug.) gab Erzherzog Franz Joseph den ins Feld ge¬ zogenen Studenten auf dem Berg Jsel ein B e ft s ch i e ß e n, wozu Tabakpfeifen, Säbel, Bestecke rc. als Preise bestimmt waren. Erz

¬ herzog Franz Joseph, schon damals ein warmer Schützenfreund und sicherer Schütze, kam selbst auf den Berg Jsel und nahm am Schießen eifri¬ gen Anteil. Am 8. August erfolgte die Ab¬ reise des ganzen kaiserlichen Hofes nach Wien und Erzherzog Franz Joseph dachte damals wohl nicht, daß er erst als Kaiser Tirol Wiedersehen sollte. 1853, jAm 5. Oktober 1850 beglückte der ju¬ gendliche Kaiser Franz I o seph die Stadt Innsbruck

; von dort begab sich der Kaiser auf den Schießstand und besuchte hierauf das Militärspital. Gegen 4 Uhr war Höftafel. Am Abende wohnte der Kaiser dem Theater bei (gegeben wurde der „Zauberschleier"). Am 7. besuchte Se. Majestät in Begleitung des Statthalters das Strashaus und besichtigte dann der Reihe nach das Stadtspital, das Mu¬ seum „Ferdinandeum" und die Kaserne. Nach¬ mittags fand sich der Kaiser mit zahlreicher Suite beim Mlitärfeste am Berg

von Seite der Patrioten mit Besten ausgestattet war, wie kein zweites je in Tirol und für das Volk sorgte ein großartiges Volksfest am Hirschan¬ ger. Auf eine Bitte des Stadtmagistrates Inns¬ bruck, daß auch ber Kaiser das Fest mit seinem Besuche auszeichnen möge, wurde vom Staats¬ minister unter dem 14. Sept. der Bescheid zuteil, daß Se. Majestät bei Zulaß der Regierungsge¬ schäfte gerne erschienen wäre, sich aber jedenfalls

und weltlichen Körperschaften zu einer glänzenden Soiree in der Hofburg. Da wurde auf einmal laut, daß Se. Majestät am nächsten Tage um 6 Uhr früh ankommen werde. Überraschung und Freude malte sich auf jedem Antlitz. Bereits um 4 Uhr morgens wirbelten die Trom¬ meln durch die Straßen und erscholl der Ruf: D er Kaiser kommt!" Bald strömten unge¬ heure Massen zum Bahnhof hin. In einer Stunde war die Gegend des Bahnhofes dicht besetzt, frohe

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Seite 5 von 16
Datum: 23.11.1916
Umfang: 16
JnKstzrucker Abendblatt Donnerstag, den 23. November 1916. Haltes in Madonna di Campiglio unternahmen Ihre Majestäten wiederholt Ausflüge, so nach Monte Spinale, auf die Alpenhütte Brenta Alta, nach dem Lago di Malchetto usw. Am 12. Juli 4 Uhr früh trat der Kaiser den Abstieg von Madonna di Campiglio nach 'T-imaro an, ver¬ tauschte dort vre Gebirgskleidung mit der Uni¬ form und fuhr weiter nach Malö und Cles. Um 1 Uhr mittags erfolgte

die Ankunft auf der Mendel, von wo sich der Kaiser sofort zu Fuß aus den Penegal begab. Nach der Rück¬ kehr fand die Hostafel statt. Abends erfolgte die Weiterreise nach Bozen ; von dort ging die Fahrt über Innsbruck nach Ischl., I §99«. Ver der Eimveihung der Hoferkapelle in Sand i. P. im Jahre 1899 hatten die Tiroler neuer¬ lich das Glück, ihren Landesfürsten begrüßen zu können. Ueber Lienz, Bruneck kam der Kaiser am 21. Sept. um 3 Uhr

Schützenkompagnien den gesiebten Mon¬ archen. Nach 5 Uhr fuhr der Kaiser unter Hoch¬ rufen in den Park des Schlosses Rottenstein ein. Auch hier waren zahlreiche hohe Würden¬ träger mit dem Ministerpräsidenten Grafen Thun an der Spitze zur Begrüßung erschienen. Gegen 6 Uhr führ Se. Majestät in das Hotel „Erz¬ herzog Johann" zur Hoftafel'. Abends wurde „Andreas Hofer, Bilder aus den Befreiungs¬ kämpfen", von K. Wolf und G. Husterer im Volksschauspielhause

gegeben, und zwar zum erstenmale im Strahlenkränze des elektrischen Lichtes. Nach Beendigung des Volksschauspieles begann die prächtige Stadt- und Höhenbeleuch¬ tung, die einen feenhaften Anblick bot. Kaum graute der Morgen, zogen die Schützen und Beteranen dem Kaiser voran nach Pafferer. Auch die elf Schildhofbesitzer erschienen am Sand in altgermanischer Taltracht, bewaffnet mit Lanze, Schild und Speer, getreu den Traditionen ihrer Väter, wie einst

. Nach der Messe, hielt Fürstbischof Aichner an den Kaiser eine kurze Ansprache. Die vor dem Sandhose aufge¬ stellten Schützenkompagnien, die vielen Ofsiziers- uniformen gaben im Sonnenschein ein heiteres, glänzendes Bild. 'Ta rvurde das Sp'el ge ührt; „Präsentiert!" erschall e es altert al en u d der Kaiser schritt die Fronten und Abteilungen ab, worauf eine stramme De'il'e unq vor dem Mon¬ 150. Geburtstag Andrä Hofers. 'A!m 22. November des Jahres

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Seite 19 von 20
Datum: 30.01.1917
Umfang: 20
Dienstag, den 30. Jänner 1917. Kaisertage an der Tiroler Front. CCöia Kricgspcesscquartier genehmigt^ " j i I ' Südtirol, im Jänner. Der kleine italienische Ort in Südtirot, wo wir ernquartiert sind, erwartet den Kaiser. Noch am Vormittag ist es ungewiß, ob er kommen wird. Hier herrscht derzeit schlechtes Wetter, der Schnee liegt meterhoch aus den Wegen, und wenn es tagsüber etwas wärmer wird, stürzen aus den Bergen die Lawinen herab. Wir könnten den Ort auch ein Städtchen nennen. Enge Gäßchen

, hoch strebende schmale Häuser, ein lockendes Aeußeres, dahinter aber kalte und nnhcizbare Zimmer; denn die Italiener lassen nicht ab von der Einbil dung, daß hier der Sommer ewig währe. Der Empfang, der dem Kaiser bereitet wird, ist militärisch einfach. Der Ort besitzt eine kleine viereckige Piazza; das ist der Schauplatz. In -en Platz münden an den vier Ecken enge Gäß chen. Tie Gasse, die von Norden her führt, muß ?er Kaiser komme«. Tie Häuser werden rasch bc- laggt, die Fenster mit Seidentüchcrn

und T.p- »ikyen geschmückt. Ter Schnee wurde tagelang orgfältig weggeräumt, nachts aber schneite es >on neueni und nun ist das schlechte Pflaster prit Wasser und schneeigem Brei bedeckt. Vormit tags treffen die Akteure des Empfanges eut: eine Ehrenkompaguie, einige Ojfizicre und etwa fünf zehn Soldaten, die der Kaiser persönlich deko rieren wird. Der Kommandant dieses Frontteils trifft die letzten Verfügungen uitö nun folgt der höchste Faktor jeglicher militärischer Tätigkeit: geduldiges Warten

. Es ist noch immer nicht ganz gewiß, ob der Kaiser kommt. Während des Mit tagmahles trifft die Nachricht ein: Se. Majestät wird gegen 8 Uhr hier sein. Jedermann möge um halb drei den chm bestimmten Posten ein- vchmen. Nachmittags lugt zuweilen die Sonne aus dem zerrissene» Gewölk und vergoldet den kleinen Platz; die Fahnen leuchten. Schulkinder mar- schiereu auf, der Herr Pfarrer, mit dem Regen- S chirm unter der Achsel, führt sie an. Die Fen ier der hohen Häuser öffnen sich. Der Ort hier jin der Nähe der Front

ist fast leer und dennoch finden sich jetzt zu der selleueu Sehenswürdig keit zahlreiche Zuschauer ein. Tie Fenster und die enge» Erker füllen sich mit Frauen. "Nie mand stört sie. Es ist erlaubt, die Fenster offen zn halten und vom Erker hinunterzusehen. Um halb drei erscheint die Ehrenkompagnie. Es ist keine junge Mannschaft, man sieht viele graue Mrte. Die Ehrenkompaguie füllt fast ganz den Platz ans. Aus dem linken Flügel stellen sich die Krieger auf, die der Kaiser delorieren wird. Rechts steht

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Seite 4 von 12
Datum: 06.12.1916
Umfang: 12
des Ministerpräsidenten wurde einstiulnttg angeuommm und darauf die Sitzung geschlossen. Die nächste Sitzung fiitbet morgen statt. Tagesordnung : Wahl von 24 Mitgliedern der Regnikolardeputation sowie Jute pe latro neu. LMsaeMettrs. Me letzten Stunden Kaiser Franz Josephs. (Aus den? gestrigen Abendblatt wiederholt.) Wien, 5. Dez. lieber den letzten Tag des Kaiser Franz Joseph wird authentisch mitgeteilt: Am 21. November erhob sich der Kaiser nach fast ungestörter

Nachtruhe zur gewohnten früher! Morgenstunde, empfing unr 8 Uhr den Ersten Obersthofmeister Fürsten Montenuovo, wobei der Kaiser frisch war; verschiedene geschäftliche An¬ gelegenheiten wurden besprochen. Um halb 9 Uhr empfing der Kaiser den Morgenbesuch der Erzherzogin Maria Valeria in Begleitung von deren Tochter Waldburg-Zeil. Der Kaiser saß dabei am Arbeitstisch', war heiter und in un¬ veränderter Geistesfrische und sagte: „Ich habe gut geschlafen

. Es geht mir heute besser." Auf die gewohnte Frage der Erzherzogin, wann sie gegen abend wieder kommen dürfe, sagte der Kaiser: „Heute kannst du nicht mehr kommen; ich habe keine Zeit", gestattete jedoch über Bitten der Erzherzogin einen kurzen Besuch. Hierauf erschienen beide Generaladjutanten zum Vortrage und um % 10 Uhr der Burg- psarrer um den päpstlichen Segen zu bringen. Der Burgpfarrer empfahl als entspre¬ chendste Vorbereitung

für die Entgegennahme des Segens den E m p f a n g der hl. Sakramente. Ter Kaiser erklärte sich einverstanden, zumal da der Empfang der Kommunion nach dem Früh¬ stück keine Schwierigkeiten bereitete, weil der Kai¬ ser seit einiger Zeit ein diesbezügliches Privi¬ leg des apostolischen Stuhles hatte. Ber klarstem Bewußtsein legte der Kaiser die Beichte ab und empfing mit rührender Andacht die Kommunion und den päpstlichen Segen. Darauf entließ

er den Burgpsarrer huldvoll mit dem Bemerken, die Güte des Heiligen Vaters freue ihn unendlich. Um halb 12 Uhr kam das Thronfolger¬ paar zu kurzem Besuch, zu dem der Kaiser über sein Befinden klagte und die Hoffnung auf Gesundung mit dem Bemerken aussprach, er habe keine Zeit zum Kranksein. Der Kaiser sprach! dann seine Befriedigung über die Erfolge seiner braven Truppen gegen Ru¬ mänien aus und die außerordentliche Freude über die Teilnahme des Papstes

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