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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 05.04.1943
Umfang: 10
betrifft, so gehört sie nicht zu den besten. Er liebt uns Franzosen ganz und gar nicht, obwohl er vor gibt, der französischen Regierung ergeben zu sein." Bon ollen Seiten werden jetzt Stimmen in Frank reich laut, die dem jungen Jakob Rothschild landes verräterische Manipulationen Nachweisen möchten. Der Polizeipräfekt von Dünkirchen will Jakob die vielen Reisen zum Kanal verbieten. „Wie könnte denn" schreibt er ungehalten in einem Bericht, „die ser Mann nicht verdächtig sein? Was kann bloß das Ziel

der Schmugglerschiffe nicht verlassen dürfen. Umgekehrt kann auch kein Franzose dieses gesperrte Gebiet be treten. Da Jakob Rothschild keiner ist, gelingt es chm ständig, in dem Hofen der Schmuggler jedes Schiff zu besuchen. Er bespricht mit den Kapitänen, was sie mitbringen und mitnehmen sollen. So gehen aus einem einzigen Transport am 6. April 1812 27.300 englische Guineen und 2002 portugiesische Unzen von England an Jakob Rothschild nach Gravelines. Von dort aus überweist Jakob das Geld an die gleichfalls

jüdischen Bankhäuser Hottinguer und Davillier, die sie dann weiter auf den bekannten Umwegen nach Spanien leiten. Aber nicht allein diese Geldgeschäfte erregen das Mißtrauen der französischen Polizei. Es gibt genaue Warenverzeichnisse, welche Nachweisen, wie große Mengen Jakob Rothschild damals unter Umgehung der Kontinentalsperre in Gravelines und Dünkirchen von den Schmugglerschiffen auf seine Rechnung her unterholte. So sendet er 1810 für über 6000 Pfund englische Tuche an die Firma Goch und Lotes

großen Schiebungen Jakob Rothschilds beteiligt ist. In den Archiven findet man Wechsel in der Gesamthöhe von 65.700 Pfund, die die Häuser Hottinguer und Co., Jakob Davillier, die Gebrüder Morelle und Faver für Lieferungen von Rothschild ausgestellt haben. Natürlich ist in der Ge schäftskorrespondenz der Rochschilds niemals etwas von englischen Guineen oder englischen Stoffen zu lesen. Man hat sich grundsätzlich bei aller Bannware auf den Decknamen „Bilder" geeinigt, so daß es. den Anschein

hat, als habe damals ein unerhört reger Verkehr mit Kunstgegenständen von England nach dem übrigen Europa geherrscht. Bestochene Kommissare Längst hat Jakob in Paris gemerkt, daß seine Briefe von der französischen Polizei aufmerksam ge lesen werden. Die Postsäcke, die in Richtung Bou- logne, Gravelines und Dünkirchen gehen, werden sorgfältig kontrolliert und sestgestellt, ob der junge Herr Rothschild sich bereits wieder mit einem neuen „Bilderkaufl befaßt. Aber Jakob ist ein gelehriger Schüler seines väterlichen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 26.03.1942
Umfang: 10
nicht mehr sicher fühl ten, nach Oesterreich geflohen sind." „Aus Grund neuer Nachrichten aus Berlin hat der Kronprinz tatsächlich am 2. Februar Berlin in Rich tung Italien verlassen." Mit gutem Gewissen konnte Berchold Jakob solche Meldungen dem französischen Älußemninisterium vor legen. Nichts war darin zu lesen, was den Stempel der Gewißheit trug. Alles bezog sich aus Gerüchte, Bcrmutungen, Behauptungen anderer Kreise. Der Hörer freilich — Jakob wußte das nur zu gut — hörte über das floskelhafte

, keine geheimen Eroberungen, die man nicht in die Welt setzte. In ohnmächtiger Wut redigierte Jakob die Nachrichten, in denen er vom Einmarsch deutscher Truppen in die Ostmark berichtete. Er sprach von Widerstandsakten österreichischer Truppen. Er berichtete über den Straßburger Sender von der Ver zweiflung, die sich der Wiener Bevölkerung beinäch tigt Hölle. Er prophezeite aus Grund der'Ansichten englischer Beobachter eine baldige Verschlimmerung der wirtschaftlichen Lage. Er wußte von einer bedroh- lichen

sich, gelegentlich die Ueberlegen- heit des seines späteren Erfolges sicheren Mannes durchklingen zu lassen. Die Arbeit wurde bequemer, als Professor Ber- teaux ging und in: Außenministerium Monsieur Coupeäu an seine Stelle trat. Das war ein junger dreißigjähriger Idealist, der mit ein paar Phrasen und viel Liebenswürdigkeit zu gewinnen war. Er lud Jakob sogar zu seinem Geburtstag ein. Jakob iah eine Gelegenheit, sich hier für immer Liebkind zu machen und kam daher mit einem fulminanten Ge schenk, einer großen

Torte, die durch dreißig Kerzen geschmückt war. Coupeau war gerührt. Er umarmte „seinen lieben Jakob" und zog ihn zu einer Flasche Sekt in eine Ecke. Sie politisierten eifrig, die übrigen Gäste be teiligten i'ch, und dazu stürzten sie ein Glas nach dem anderen hinunter. Die Damen zogen sich zurück, als sie merkten, daß der Alkohol bei den Herren seine Wirkung tat. Jakob hatte unter ihnen eine Blondine entdeckt,' der er vor hin zwar vorgestellt worden war, deren Namen er aber nicht verstanden

hatte. Die wollte er haben. Sie war wundervoll gebmit — das Abendkleid, das sie anhatte, ließ genüg sehen. Man feierte den' Geburtstag des Hausherrn allzu gründlich. Während Coupeau'mit verglasten Augen in einer Sosaecke saß und nur noch mühsam der Unterhaltung folgen konnte, stand Jakob, den der Alkohol nur noch unternehmungslusttger gemacht hatte, aus —. Es zog ihn zu der blonden Frau. Unter den Damen im Nebensalon fand er sie nicht, und so schwankte er durch die Räume der Wohnung, ohne daß ihn jemand daran hinderte, bis ins Schlaf

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 27.03.1943
Umfang: 8
Mwm Mit$ äfeb. VON AtlCE W E RN H E RR Jakob war schon eine Weile marschiert und immer noch gehörten die Felder, die er entlang schritt, zum Besitz seines Hofes. Er hatte dies noch niemals so cmpsundn wie heule. Er wandte sich um, nach dem Hofe zu blicken Man sah ihn nicht mehr hinter der breiten Fläche Landes. Aber doch war er zu fühlen, ein mächtiger Atem, der die fruchtbaren Felder über wogte. Auch Jakob schritt unter seinem beherrschen den Hauche. Er empfand ihn als eine Wolke Verant

wortung und Sorge. Nun war die Grenze des Be sitzes erreicht. Jetzt begann das Land der Hürjchler. Hier grenzten Schicksale aneinander. Der Hürschler- hof stand zwischen mächtigemEichen. Eine Helle Fen sterreihe leuchtete in den Abend. Hinter einem der Fenster saß vielleicht Annemaria Hürschler, seine Braut. Jakob senkte den Kops und schritt rascher aus. Er ging, um in einem abseitigen Hause Grete Kuch- ler um ihr Jawort zu fragen. Wie eine Anklage, halb Wirklichkeit, halb Traum, meinte er Annemaria

hinter den hellen Scheiben wahrzunehmen. Die stolze Stirn hielt sie gesenkt. Sie hatte einen Brief in der Hand, den er geschrieben halt. Blassende Erscheinung einer gewesenen Liebe, glitt sie vorüber, versank ihr Bild hinter goldenem Licht und mit ihr alles, was Väterwunsch, Wille des Schicksals und der Zauber des gleichen Herzschlages scheinbar unlöslich zusam mengefügt hatten. Die Grenze zwischen den beiden Besitzungen würde weiter bestehen bleiben. Jakob seufzte. Nicht nur, weil er aus ganzem Her zen Bauer

und doch wie ferner Gesang. Hier hatte Jakob das erste Erlebnis seines Blutes in Grete Kuchlers Armen gefunden. Allzu willfährig hatte sie ihn ausgenom men, als er sich durch den Glanz ihrer Augen ver leiten ließ, ein Stück Weges mit ihr zu gehen. Aber sein anfängliches Mißtrauen entschwand im Rausch ihrer Umarmung Jakob stürzte in den Zauber des roten Mundes, des braunen, schlanken Gliederjpiels wie in einen tiefen Brunnen. Als er erwachte, glitzer ten die Sterne wirrer, war der Mond feuriger ge worden

. Ihre Augen standen über ihm und glänzten von fremdem Geheimnis. Jakob ging umher wie im Traume. Ihm war wie einem, der den ersten Becher Wem erprobt hatte. Er empsand das stille Gesicht seiner Braut wie einen Vorwurf, vergebens suchte er in ihrem innigen Kusse die Süßigkeit, die scharf wie der Biß eines Raub tiers auf Gretes Lippen verlockte. Er suchte Grete Kuchler noch einmal auf. Im Dunkel des Wäldchens wartete sie auf ihn. Ihr Anblick unter dem matt- silbernen Mond ließ jede Fiber, in ihm erzittern

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Seite 7 von 12
Datum: 13.01.1926
Umfang: 12
Boznerplatz beziehen, die den Mitgliedsbeitrag bis 31. Jänner bezahlt haben. Bis zu diesem Tage gilt noch die Mitgliedskarte für 1925. Am 16. d. M. ist im Großen Stadtsaale Fasch! "gskränzchen. Karten rvcrkauf in der Geschäftsstelle und in der Parsümerie Alois Epps Söhne, Maria Therestenstraße, $etfd>t%effun(h Sine saubere Händlergesellschaft. Innsbruck, 13. Jänner. Bor dem Schösiengericht unter dem Borfig« des Hofrates Doktor Bey r er standen gestern der 32jährige Viehhändler Jakob Per lhaler aus Maria

-Stein, dessen 35jähriger Bruder Joses, eben falls Diehhändler und Metzger in Angath, und sein 33jähriger Schwager Franz E h r e n st r a s s e r, Gastwirt in Langkampsen, unter der Anklage des Betruges, der betrügerischen Krida und der fahrlässigen Krida, bezw. wegen Mitschuld an diesen Delikten. Jakob Perthaler betrieb seit 1922 in Langkampsen eine Metzgerei; da er die gewerblichen Kenntnisse nicht selbst besaß, mußte er das Gewerbe durch dritte befugte Personen ausüben laßen. Er selbst befaßte

. sich mit Viehhandel, trieb sich auch viel in Gasthäusern herum, in denen er als leidenschaftlicher Spieler bei Hohen Ein sätzen viel Geld verbrauchte. Er führt« weder über den Viehhandel, noch über seinen Gewerbebetrieb Auszeichnungen, nahm reichlich Darlehen in Anspruch, obwohl er seine Zahlungsunfähigkeit längst erkannt haben mußte. Am 30. Juli 1923 meldete Jakob Perthaler beim Bezirksgericht Kufstein den Konkurs a». Die angemeldeten Forderungen betrugen zirka 25.000 Schilling, während die reali sierte

Konkursmasse einen Erlös von bloß 136 Schilling ergab, da das Lokal und die Einrichtung feines Betriebes nicht ihm gehörten, sondern sich in der Realität seines Schwagers befanden. Einige Tage vor Anmeldung des Konkurses kaufte Jakob Perthaler ln Wörgl und Umgebung so viel Vieh zusammen, als er nur irgend bekommen konnte. Dabei gab er nur kleine Anzahlungen und ver sprach, in kurzer Frist den Restbetrag zu erlegen. Als dann der Konkurs angemeldet war, hatten seine Gläubiger das Nachsehen

. weil sie natürlich bei der großen Ueberjchuldung des Jakob Per thaler leer ausging«n. Das gekaufte, aber größtenteils noch unbe zahlte Bieh, und zwar vier Kühe und drei Pferde, sowie ein Schwein übergab Perthaler seinem 'Schwager Ehrenstrasser, angeblich zur Bezahlung einer alten Schuld. Gegen Jarob Perthaler wurde zu nächst nur wegen Vergehens der fahrlässigen Krida das Verfahren eröffnet und er wurde auch zum strengen Arrest in der Dauer uon zwei Monaten verurteilt, welche Strafe er verbüßte. Ein betrüge

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Seite 2 von 16
Datum: 17.08.1938
Umfang: 16
. Sie scheinen schwer und atemraubend zu sein. Der Heini jedenfalls erschrickt sichtbar über sie und stammelt nur mehr: „Mein Gott, Doktor!" Die beiden Männer gehen sogleich in die Kammer vom Jakob hinauf; sie finden diesen angekleidet auf seinem Lager schlafend; sie rütteln ihn wach; er ist sehr verwirrt und reibt sich die Augen. Der Doktor macht seinen Baß so freundlich wie möglich und sagt, ja, es sei gut, daß er ein Telephon habe, und es fei wegen Karin, und er wolle den Jakob gerne in die Stadt

hineinfahren. Da springt der Jakob entsetzt auf, mit einem ächzenden Laut; es hört sich an, als ob er inwendig in sich hineinheulen würde. Es läßt sich nicht sehen, was in seinem Gesichte vorgeht, denn er hat beide Arme darübergeschlagen. Der Doktor spricht auf ihn ein, Karin, seine Frau, habe ge wünscht, daß er, der Jakob, zu ihr kommen solle, und dies sei ja gewiß auch gut und rechtschaffen von ihr und er dürfe doch nun dieserhalb gewiß nicht ohne weiteres das Schlimmste denken. Auf einmal heult

der Jakob wirklich laut auf, es ist nur ein jäher, zerbrochener Schrei. Der Doktor nimmt dem Jakob die Arme herunter, legt ihm die Hände um die Schul tern, als ob er es hier mit seinem eigenen Sohn zu tun hätte. Das verzweifelte Antlitz vom Jakob jedoch vermag er nicht anzuschauen, und er senkt vor ihm das Haupt, obwohl nicht eine einzige Träne darinnen steht. Ihm läßt sich nicht mehr helfen, dem Jakob. Er preßt beide Fäuste wider die Schläfen, gegen die Augen; dann geht er hinab. Als sie abfahren

, bimmelt die kleine Glocke vom Kirchturm geschäftig die alltäglichen Frühbeter herbei. Sie kommen schläfrig und schlürfend aus den Gassen. Unterwegs versucht der Doktor noch einmal, dem Jakob ein paar gute Worte zu geben, es werde sich gewiß nur um eine verständige Vorsorge handeln, und er könne wohl verstehen, daß Karin ihn, den Jakob, zu sehen wünschte. Burgos, 17. August. Von nationalspanischer amtlicher Seite wurde dem Son derkorrespondenten des DNB. eine Ausstellung des von den nationalen Truppen

, von General d'A st i e r, Generaloberst M o r a g l i a, Major de V i t r o l l e s und Hauptmann Chemidemin begleitet. Zum Empfang hatten sich eingefunden der französische Bot schafter Francois Poncet, der französische Luftattachö in Berlin, Oberst de Gefrier mit seinem Gehilfen, Hauptmann S t e h l i n sowie der französische Militärattache General Renondeau. Von deutscher Seite waren anwesend als Ver treter des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers Der Jakob regt sich nicht, läßt den Kopf

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Seite 9 von 10
Datum: 24.03.1942
Umfang: 10
-fädirfmkty. Dir ßcfdrirftte eines rüjjmfmDccs von Br. GerfiarD fihect Carl Duoker Verlag, Berlin W 83, Potsdamer Straße Sit) (4) Jakob hustete nervös, kramte in seinen Papieren, setzte zu einem neuen Satz an, hielt wieder inne. um ratlos um sich zu blicken. Der Techniker hals ihin aus der Not, indem er für eine Minute den Sender abfchaltetc. Die Hörer waren ärgerlich über diesen Dilettanten am Mikrophon, aber ihre Proteste halsen ihnen nichts. Jakob saß Infolge seiner guten Beziehungen fest

, die ihnen für ihre Zwecke geeignet schienen, in den Rundfunk, wo ja „ihre Last" saßen und das alles gern weiter gaben. Postminister Jardillier wurde bald zum Spielball der Gewerkschaften und der Emigranten. Die . Tat sache, daß der Straßburger Sender wegen seiner Zweisprachigkeit deutsche Nachrichten brauchte, wurde von Jakob geschickt benützt, um sich sowie einige seiner guten Freunde im Pressedienst des französischen Staatsrundfunks unentbehrlich zu machen. Jardillier hatte zwar zuerst gewisse Bedenken gehabt

, aber die hatte der rigorose Jakob gemeinsam mit Grumbach schnell zerstreut. Es bestand nänilich ein Gesetz, wonach Ausländern, die naturalisiert worden waren, erst nach zehnjähri gem Aufenthalt in Frankreich die Möglichkeit gegeben war, in den Dienst des Staates zu treten. Aber man überzeugte Jardillier, daß es im Interesse der ge meinsamen Sache notwendig sei, hier Ausnahmen zu machen. So saßen denn Jakob und Levi und Schlesinger und Heit und wie sie alle hießen; bald nach dem AiMsantritt Jardillicrs fest

: den nach der Fortsetzung!" Der König lächelte. Die Audienz war beendet. Einige Wochen später wurde dem Leutnant Pra tesius ein neues Buch seines Königs überbracht. Es enthielt zweitausend Gulden, aber- — am Schlüsse des Buches stand von der Hand des Königs geschrie ben: „Zweiter und letzter Band!" Zg. Paris geliefert bekam. Damit konnte Jakob endlich die Straßburger Enge verlassen und nach Paris übsrsiedeln. Cr nahm seine Kumpane natürlich mit und holte sich in der Haupsttadt einige neue dazu. Jardillier überwand

die Hemmungen, die er manchmal hatte, damit, daß er sich sagte, bessere Sprecher für die Nachrichten als die Deutschen könnte er ja gar nicht bekommen. Und die Nachrichten waren ja die gleichen, wie die in sranzösischer Sprache und wurden von den „Deutschen" nur übersetzt. Und außerdem hatte er ja zwei Aussichtsbeamte sitzen, die nach dem Rechten sahen. Der S.ender wird berühmt Aber schon nach wenigen Monaten war es Jakob und seinen neuen Genossen zu langweilig geworden, Tag für Tag nur die französischen

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Seite 9 von 10
Datum: 28.12.1943
Umfang: 10
gegen, den Strich bürstete, daß es nur so eine Art hatte' Sie nahm es darmn nickst allzu schwer, als nach dem Kriege die Burschen und Männer des Dorfes heim kehrten und der ihre nicht dabei war. Was ihr Herz brauchte, das hatte es am JakobI reichlich. Das Bübchen inachte ihr das kümmerliche! Leben, das nun anfing, leicht und froh. Seinethalben! stieg sie noch vor dem ersten Hahnenschrei aus den j Federn und legte sich erst wieder hinein, wenn im i Dorf schon längst kein Mensch mehr wachte und ihr! Jakob schon

manche Stunde seligen Kinderschlum- mers hinter sich hatte. Mit „mein Jakob" begann sie ihr Tagewerk und „mein Jakob", das Wörtchen nahm sie noch als letz ten Gedanken in ihren bleiernen, traumlosen Schlas hinüber. Ihr Jakob war es dann auch, der dem Lehrer die meisten Sorgen bereitete und später, als er aus der Schule kam. nicht recht taugen wollte. Ihr Jakob der mit seinem seinen Gesicht und dem blonden, wel ligen Haar so hübsch und vornehm aussah. daß sie ihn in heimlichem Stolz immerzu betrachten mußte

. Ihr Jakob war cs auch, dem bald darauf das heimat liche Dorf zu enge wurde und der eines Tages in die Welt hinauszog. weil ihn die Ferne und das Menteuer lockten — und per nickst mehr zurückkam. Auf ihren Jakob wartete Mutter Karner noch in oll den folgenden Jahren, denn niemals hatte sie eine Kunde seines Todes erreicht, und eine Mutter hofft noch immer gläubig, auch wenn cs längst nichts mehr zu hoffen gibt. .„tzalt's Häusle warm, Mutter, ich komme bald wieder und bringe einen ganzen Borg von Gold

, blieben auch diese tm Haus und nicht einem einzigen wurde von Mutter Karner das Schick sal beschert, den warmen Ofenwinkel mit einem nas- fen Grab im Bach vertauschen zu müssen. Und wie es schon so ist, wurden auch diese Kätz chen groß und gingen auf Brautschau in die um liegenden Häuser, aber ihre Jungen, die brachten sie im Karnerhaus zur Welt, und so kam es, daß die Karnerin bald mehr Katzen im Haus als Arofchen in der Tasche hatte. Doch was tat es, einmal muht« ja doch der Jakob zurückkommen

und das viele, viel« Geld mitbringen. Mit lachenden Augen würde er vor sie hintreten und sagen: „Mutter, da bin ich wieder, nun hat alle Mot ein Ende." Dann durfte sie ihren, in langen arbeits reichen Jahren krummgewordenen Rücken wieder grade richten und konnte an jedem Abend, statt in heißer Sehnsucht vor dem Haus zu stehen, mit ihrem Jakob am wohlbestellten Tische sitzen. Indessen saß sie unter ihrem Katzenvolk, dem sie ihr ganzes Herz geschenkt hatte. Da war es vor allem der Kater Jakob, der ein ebenso

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 20
Datum: 04.02.1903
Umfang: 20
in Szene. Das Gastspiel findet außer Abonnement und ohne Gültigkeit der Ermäßigung statt. Die nächste Aufführung der mit so großem Bei¬ fall aufgenommenen Operette: „Wiener Frauen" findet Samstag, den 7. ds. statt. Da die Volksstück-Novität „Pater Jakob" einen solch sensationellen Erfolg errungen hat, sieht sich die Direktion veranlaßt, das Reper¬ toire dahin zu ändern, daß Sonntag, den8. ds. „Pater Jakob" wiederholt wird. Die Pre¬ miere der neuen

Operette: „Der Fremden¬ führer" von Ziehrer findet Dienstag, den 10. ds. statt. Für Mittwoch, den 11. hat die Direktion das Benefiz des Hrn. Oberregisseurs Jul. Nasch angesetzt. Zur Aufführung gelangt „Das bemooste Haupt" von Benedix. An diesem Abend wird Direktor Laska in der Rolle des Wichsier „Strobl" austreten. Herr Kobler ist behufs seines Debüts am Stadt¬ theater in Brünn für einige Tage beurlaubt. ^crier: Jakob. Volksstück mit Gesang

in 4 Aufzügen von Karl Morre. Nach dem Entwurf des Dichters er¬ gänzt von Leo Harrand. Musik von Karl Fürn- schüß. Im Innsbrucker Stadttheater zum ersten- male aufgesührt am 2. Februar 1903. Endlich einmal wieder eine gesunde dramati¬ sche Kost, die jedem vorgesetzt werden kann und die sicherlich jedermann, ob jung ob alt, wohl bekommt. Um ein Dutzend „Einqartierungen" und „Kammerjungfern" ist uns dieser „Pater Jakob" Morres nicht feil

— ein Tendenzstück zwar, aber ein gutes, von den besten Absichten getragenes. In einer kleinen Gemeinde Obersteiermarks versieht schon an die 40 Jahre Pater Jakob das Seelsorgeamt; der hochw. Herr Pfarrer Jakob ist, das sei nebenbei bemerkt, Weltgeistlicher, nicht ein Mitglied des Regularklerus, wie man aus dem Worte„Pater" schließen könnte — in Niederöster¬ reich z. B. und in Obersteiermark und wohl auch anderswo werden nämlich die Seelsorge-Priester

zu sein, jedem dient, der sich an ihn wendet. Pater Jakob genießt daher des größten Vertrauens und allgemeiner Achtung, Verehrung und Liebe bei seinen Pfarr- kindern und daher suchen ihn alle auf, die Kummer und Not an Leib und Seele drückt. Gilt es zwei feindliche prozeßlustige Nachbarn zu versöhnen oder ein' Ehepaar, das sich nicht mehr vertragen will, zum Ausharren im heil. Ehestande zu bewegen oder eine Waise vom si¬ cheren Untergänge zu retten

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Seite 4 von 28
Datum: 27.11.1926
Umfang: 28
", der als der Erfinder der Publikationsform des Interviews gilt., hatte einmal Pech mit seiner Erfindung. Er hatte den Inhalt einer Unterredung des 16. Jahrganges vom 29. Juni 1814 zu bestehen aufhörte. Damit war nun jene Zeitung endgültig geschahen, die auf das Geistesleben Tirots in so außerordentlichem Maße eingewirkt hat und die — heute allerdings nur mehr als reines Amtsblatt — jetzt noch besteht. M IMQlin. Bon Josef 91. Metzler. Als Johann Jakob Schaffermann ein Bub war. hätte er gerne eine Eisenbahn gehabt

d» dir nicht wünsckzen. Du bist noch zu klein und mußt erst viel größer werden." Und das Christkind brachte tatsächlich keine Eiscnlxchn. Johann Jakob Schaffermann war größer geworden und glaubte nicht mehr an das Christkind. Da kam wieder Weihnachten und Johann Jakob Schafsermann hätte wieder gerne eine Eisenbahn gehabt, die von selber fährt. „Nein", sagte die Mutter, „für solche Spielereien bist du doch schon viel zu groß. So große Leiben spielen nicht mehr." Da zerfloß der erste Sehnsuchtstraum Johann Jakob

Schaffer- manns in Nebel und Luft. Später einmal mar Johann Jakob Schaffermann Student mit einem dreifarbigen Bande um die Brust unb einer bunten Mütze cuif dem Kopfe... und die Liselotte rvar ein liebes Mädel, kreuz fidel und bis über die Ohren verliebt (>vas übrigens Johann Jakob Schaffermann auch war). Einmal gab es sich so, daß Johann Jakob Sck>assermann mit Mama sprach. „Was Sie sagen, Herr Doktor, ist alles schön und recht", meinte Mama, „aber Sie sind doch noch viel zu jung..." Da gab

es tagelang des abends nur mehr mit Tränen gesalzene Küsse und glühende Liebesbriefe. Küsse und Liebesbriefe änderten über plötzlich ihre Adresse, als einer auftauchte, dem Mama ver mutlich eine andere Antwort gegeben hatte. Bon der Tragik des Lebens ergriffen, beschloß aber Johann Jakob Schaffermann, alle Weiber zw hassen und Junggeselle zu bleiben. Es rvar rwch später. Johann Jakob Schaffernrann hatte diesen heroischen Entschluß wieder aufgegeben und wandelte mrter Him meln rosenroter Sanftmut

Geste kurzer Hand zu Füßen legte. Als er dann noch fein Herz dazu gelegt hatte, harte Johann Jakob Schaffermann das hellste Lachen, das er je in seinem Leben vernommen hatte; oder wenigstens war ihm noch nie ein Mäd- cheniachen so sehr in die Ohren geklungen. „Ihre Liebe ehrt mich ungemein. Herr Schaffermann", sagte die Schöne, und tat förmlich gerührt, „aber Sie sind für mich doch wohl schon etwas zu reif in Ihren Jahren..." Da erinnerte er sich blitzschnell der Eisenbahn, die von selber

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Seite 28 von 28
Datum: 03.10.1925
Umfang: 28
ge achtet hätten, wäre die Unglückliche wahrscheinlich schon ertrunken, gewesen. Aber Jakob hatte sie nicht aus den Augen gelassen, er gewahrte die Gefahr- Mt der höchsten Anstrengung erfaßte er sie Leim Kleide und drückte mit aller Gewalt zurück, um ihr Raum zu verschaffen. Die hinter ihm Stehenden wollten nicht weichen- sie began nen lant zu murren und drohten, ihn in den Kanal zu «werfen- allein er ließ nicht nach, er nahm die vor Schrek- ken und Angst beinahe ohnmächtige Chiara auf seinen Arm

und arbeitete sich wie ein Verzweifelter durch das Gedränge, bis er aus dem Menschengrwühle ins Freie gelangte. Nun sah er sich auf einmal mit seiner süßen Bürde alleim Donna Teresa hatte ihm vermutlich durch das Gedränge nicht zu folgen vermocht. Kraftlos, mit geschlossenen Angert hing die holde Gestalt auf seinen Armen, das schöne Antlitz war blaß und ansgelöst hingen die schwar zen Locken den weißen Nacken hinab. Lange Zeit betrach tete Jakob diese schöne Gestalt in ihrer rührenden Hilf losigkeit

ver klärtem Weserr, aus dem beständigen Zusammerrsein der jungen Leute — denn Chiara hatte sich früher selten in der Arbeiisstube des Vaters sehen lassen — bemerkte die liebe Tante gar bald, was vorgegangen sei. Nun hielt sie es für den rechten Zeitpunkt, dazwischen zu treten und das Eisen zn schmieden, so lange es warm wäre. Ohne Umschweife wurde daher mit Jakob ein förurliches Ver hör oorgenoinmeu und ohne Zandern bekannte er seine Liebe. Nach manchem hm! hm! so! so! rückte die Tante heraus

: .Mas soll nun ans alle dem werden? Willst Du das Mädchen eine Wette hernmschleppen, sie um ihren guten Ruf bringen nnd am Ende das Maul abwischm «und davongehen? Dazu ist das Mädel zu gut- also — entweder Du heiratest sie in den nächsten vier Wochen oder Du scherst Dich ans dem Hause." Jakob fühlte sich aus mehr als einer Rücksicht durch die peremtorischen Reden der Tante sehr verletzt- doch faßte er sich mn der Geliebten roillen irr Geduld und stellte ihr mit aller SanstmM die Redlichkeit

haben- aber die Wirkungen derselben empfand Jakob nur zu schmerzlich, als Chiara am Mittagstische mit rotgeweinten Augen erschien nnd ihn kaum eines Blickes würdigte. Nach Tische drang er mit den süßesten Schmeichelwor- ten in sie, ihm zu sagen, woher dieses befremdende Betra gen rühre? Er erhielt aber nur eine kurze, schnippische Antwort- und Jakob empfand jetzt zum erstenmale jene liebenswürdige Eigenschaft der Damen, die schon Tan- sende und abermals Tausende von Männern zur Despe ration getrieben

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Seite 9 von 10
Datum: 27.03.1942
Umfang: 10
©'ßadirfmfoity- Nr MiiKtc cmo tHmsmürcs von BtJerliarD fiteri- Carl Dnnker Verlag, Berlin W 85, Potsdamer StraUe 81 d (7) Sie wissen, daß unsere Propaganda den Weltkrieg entschieden hat. Helfen Sie mit,'daß dieses Mal,der Krieg dann ausbricht, wenn wir es wollen und daß dis Deutschen sich von vomherein von ihren Führern belogen fühlen!" „Was sagen Sie mir das", gestikulierte der auf geregte Jakob und fiel :.. die gewohnte Ausdrucks» weife zurück, „wo ich scholl immer habe gekämpft

nen, der Sender hatte sich der deutschen Abstammung seiner elsässischen Hörer bewußt sein müssen. Aber je mehr der Sender deutsch sprach, um so mehr führte er damit den Kanipf gegen Deutschland. Und das Deutsch, das er sprach, verriet dem kundigen Hörer, daß Juden sich dort der deutschen Sprache zu be dienen suchten. Und die Jakob, Hell, Levi und Korfforten arbeite ten in diesen Tagen mit Hochdruck. Sie holten sich den Stoff zu ihren Nachrichten, wo sie nur konnten. Waren ihnen Havas oder Reuter

zu zurückhallend, dann fabrizierten sie eben selbst die Nachrichten, die sie brauchten. Und oft genug stand Jakob selbst am Mikrophon als Sprecher der Nachrichten, die seiner Erfindungsgabe ihre Entstehung verdankten. Allmäh lich hatte'er cs gelernt. Die unglücklichen Hörer wußten oft nicht, ob sie das glauben sollten, was er am Morgen, oder das, was er am Abend sagte. Jakob war sich nämlich klar darüber, daß man die Nazis angreisen müßte — nur wußte er nicht recht, welche Methode die beste war. Am Morgen

des 19. September 1938 um 7.30 Uhr ging die Meldung über den Straßburger Sender: „De? heftige Eon der Nürnberger Rede des Nazi diktators hat der ganzen Welt gezeigt, wie unsicher er sich in Wahrheit sühlt." Zwölf Stunden später stand Jakob wieder am Mikrophon, und dieses Mal hatte er eine andere Platte aufgelegt. Um 19.57 Uhr sagte er: „Wenn man die Nürnberger Rede Hitlers genau betrachtet, dann ist es offenbar, daß sich der Nazi diktator zurückgehalten hat. Er hat zweifellos Be denken gehabt,'den Konflikt

auf die Spitze zu treiben, Bedenken, die deutlich genug zeigen, wie unsicher Hitler sich fühlt." Die Bevölkerung des Elsaß wurde immer un williger. „Wir wollen leinen Krieg mit Deutschland", sagten die Menschen, die nach zwanzig Jahren wie der die Schrecken des Krieges nahekommen sahen. Aber was kümmerte das Jakob? Sein einziger Kum mer war, daß die Regierungen in Frankreich und England noch zu zögern schienen. „Woraus warten Sie noch?" sragte er seine Spieß gesellen. Und er erhielt die Antwort: „England

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Seite 2 von 12
Datum: 23.12.1935
Umfang: 12
aus. Durch die Kampfansage des radikalen Hauptaüs. schusses hat sich die parteimäßige Grundlage der Regierung und der Regierungspartei verengt. Ein Wiener Schriftsteller unter Bttrugsverdacht Verhaftet. Aus Wien wird berichtet: Unter dem Verdacht, in einen Betrugsfall verwickelt zu sein, war der bekannte Schriftsteller Heinrich Eduard Jakob und seine Mutter Martha Jakob verhaftet worden. Seine Schwester Alice Lampl hatte schon vorher fluchtartig Wien rerlassen und ist unbekannten Aufent haltes. Vor einiger Zeit

erstattete ein Wiener Bankhaus gegen die Schriftstellerin Alice Lampl, geborene Jakob, sowie gegen ihren Bruder, den Schri'tsteller Heinrich Eduard Jakob und die Mutter der beiden, Martha Jakob, eine Betrugsanzeige. Dieser Anzeige zufolge sind die drei Personen am 6. d. M. in dem Bankhause erschienen und haben die Belehnung zweier Aktien derNorthernCentralRailwayCompany im Werte von je 10.000 Dollar verlangt. Da Heinrich Eduard Jakob dem Prokuristen dieses Bankhauses vom Gym nasium her persönlich bekannt

war und da er vorgab, daß die Papiere Familienbesitz seien, wurde gegen Deponierung der Papiere ein Konto auf den Namen Alice Lampl eröffnet. Schon am Tage darauf behob Alice Lampl von diesem Konto 20.000 8, zwei Tage später weitere 8000 8. Diese kurz aufeinander folgenden Abhebungen schienen der Wiener Dank verdächtig, sie fragte in Newyork telegraphisch an und erfuhr, daß die Wert papierege stöhlen seien. Nun begab sich ein Vertreter der Bank in die Wohnung der Mutter, Frau Martha Jakob, und hier erklärte

ihre Tochter Alice Lampl, sie habe die zuerst abgehobenen 20.000 8 schon zur Be friedigung drängender Gläubiger verwendet. Sie verschaffte sich, um die Bank halbwecs schadlos zu halten, 5800 8. 2000 8 ersetzte Heinrich Eduard Jakob. Das Geld entstammte aller dings den Summen, die seine Schwester der Bank herausgelockt hatte. Der Bankagent .Kornelius.F.xjpchrich beschuldigt Frau Lampl, ihm im Jahre 1933 in Paris 15.000 französische Fran ken herausgelockt zu habe». Alice Lampl habe das Geld dazu gebraucht

, um einer drohenden Strafanzeige zuvorzukommen. Martha Jakob habe ihm damals versprochen, den Gegenwert der 15.000 Franken in Wien zu erlegen, habe auch einer Ver trauensperson mitgeteilt, daß der Erlag erfolgt sei, aber in Wirklichkeit nur einen ungedeckten Scheck auf 5000 8 aus gefolgt: Diese Angaben Friedrichs wurden im Zusammenhänge mit der eingangs erwähnten Anzeige des Wiener Bankhauses von der Polizei zum Anlaß des Einschreitens genommen, aber Frau Lampl hatte sich bereits durch Flucht der Verhaftung ent

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 18
Datum: 28.02.1938
Umfang: 18
; 9. Schädle Bernhard, 4:39; 10. Eschgfäller Hans, 4:41; 11. Atzl Johann, 4:45.4; 12. Markart Gustl, 4:45.6; 13. Zöttl Rudolf, 4 :56; 14. Maier Thomas, 4:59; 15. Fankhauser Toni. 5:16; 16. Warneke Josef. 5:18; 17. Filzer Jakob, 6:22; 18. Taxer Ferdinand, 5:37; 19. Schweiger Josef, 5 ; 42; 20 Wach Josef, 5 : 47. Frauen: 1. Berger Frida. K. S. V., 7 :06; 100; 2. Fritz Rita, K. S. 23., 7 :41, 92.19; 3 Richter Erika. K. S. V-, 7:57. 89.28; 4. Stumvoll Käthe. K. S. D , 7 :58, 89.10. Gestern vormittags

. Schwaz, 3:41, 86.06; 8. Rieder Andrä. K. S. V.. 3:43; 9. Wach Josef, K. S. V., 3 :45; 10. Filzer Jakob, Kitzbühel, 3 :50; 11. Lucke Karl, K. S. V.. 3 :59; 12. Mayer Thomas, K. S. V.. 4 :00; 13. Schädle. Leonhard, Heer, 4:02; 14. Taxer Ferdinand, K. S. V., 4:13; 15. Warnecke Kossen, 4 :55; 16. Fankhauser Anton, K. S. 23., 4.57. Frauen: 1. Fritz Rita. K S. V., 4 : 53, 100 ; 2. Berger Frida, K. S. V., 5 :27, 89.56; 3. Richter Erika, K. S. V., 7 :52. Zweifach zusammengesetzter Laus: Herren: 1. Sai ler

Toni, Kitzbühel, Schlutznote: 98.38 ; 2. Bach ler Oswald. Kitzbühel, 95.80 ; 3. Tschank Gotthard, K. S. V.. 95.49; 4. Mayer Martin, K, S. V., 93.80 ; 5. Eschgfäller Hans, K. S. V.. 91.43; 6 Atzl Johann, K. S. 23., 91.06; 7. Rieder Andrä, Kuf stein. 90.89; 8. Markart Gustl. K. S. 23.; 9. Lucke Karl. K. S. V.; 10. Schädle Bernhard; 11. Mayer Thomas, K. S. 23.; 12. Filzer Jakob, Kitzbühel: 13. Wach Josef, K. S. V.; 14. Taxer Ferdinand. K. S. V.; 15. Warneke Josef; 16. Fankhauser Anton, K. S. B. Frauen

II: 1. Filzer Jakob, Kitzbühel, 80.75. Den Abschluß brachte der gestern nachmittags auf der land schaftlich in der Hinterdux so reizvollen gelegenen Duxer Schanze ausgerichtete Sprunglauf, zu dem sich einige hundert Zuschauer eingefunden hatten, unter denen man sehr viele Skigäste aus dem nahen Bayernlande bemerkte. Nicht immer ist es ein bloßes Vergnügen, einem Sprunglauf beizuwohnen, wenn polarifche Kälte um die Ohren beißt oder Wind oder Schneegeflocke ins Gesicht peitscht. Aber gestern

, 203.30 ; 3. Filzer Jakob. Kitzbühel 37, 36, 1.94 40; 4 Reiter Huber«. Schwaz. 35, 36, 193.20 ; 5. 2!3eihLacher Ad, Wörgl. 38. 36, 192.10 ; 6. Zingerle Jos., Wörgl, 34, 34; 7. Baumgartner Herb.. Schwaz, 26, 34; 8. Platzer Jakob, Gerlos 86, 28; 9 Mayer Ernst, Jenbach. 82, 31.5; 10. Motz hammer Anton, Sch'vaz. 32, 34; 11. Madsrsbacher Ernst, Jenbach, 26, 25. K. S. 23., 37, 34, 189.70 ; 4. Bayer Bruno. K. S. 23., 31. f»; 5. Mayer Thomas. K. S. 23. 87. 34; 6. Zöttl Rudi. K. S. 23., 28. 25. Herrenklafs

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 02.04.1943
Umfang: 10
, die zwischen den beiden Restarts liegen. Dazu gehören mancherlei unliebsame Mitteilungen, die immer wieder über einen gewissen Herrn Jakob Mayer Rothschild ein- lausen. Dieser knapp 18jährige Jude wohnt in einem be scheidenen Appartement des Hotels Napoleon in der Straße gleichen Namens dicht neben der Opera. Wie man unschwer seststellen kann, hat er einen Frank furter Paß und — was noch wichtiger ist — er ist empfohlen vom Reichsfreiherrn von Dalberg, der mit dem Kaiser Napoleon gut Freund zu sein scheint. Was macht

, den Firmen Charles Davilliers, Hottinguer in Verbin dung, die ihm dafür Wechsel auf London aushändig ten. Er behauptet, eben aus London datierte Briefe bekommen zu haben, wonach man in England über diese Abwanderung von Gold- und Silbermünzen sehr erbost ist und Gegenmaßnahmen ankündigt. Möge der Himmel geben, daß der Frankfurter Roth schild gut unterrichtet ist, und die englischen Minister weiterhin blind sind . . ." Nathan und Jakob Während wenige Stunden später ein Kurier mit diesem Brief zum Kaiser

unterwegs ist, verlöscht in der gleichen Nacht in dem kleinen Zimmer im Hotel Napoleon das Licht nicht. Ein junger, blasser, schwarzgelockter Jude sitzt über einigen Briefen, die er hastig erbrochen hat. Jakob Mayer Rothschild hat Post von seinem Bruder aus England bekommen! Ja, der Nathan in London, das ist ein Kerl. Eng lischer Staatsbürger ist er geworden, geheiratet hat er die Hannah von dem reichen Amsterdamer Juden Leoi Barnet Cohen. Der Schwager des Bankiers Moses Montefiore ist er geworden

, der zwar früher Blumenthal hieß, aber jetzt auf der Börse in Eng land ein wichtiger Mann ist. Der Nachan hat es geschafftl Als man in London von dem Juden Goldsmith 14 Millionen Pfund für den Staatssäckel haben will, bringt es der Nachan fertig, den Rassegenossen Goldsmith innerhalb kurzer t eit durch Kündigung von geliehenen Geldern zum elbstmard zu treiben und selbst dem Staat die ge plante Anleihe zu geben. Soweit ist Jakob Mayer noch nicht. Er ist noch Anfänger. Aber er verspricht, nicht aus der Art

ist London natürlich nichts gelegen. Mer wer soll helfen? Es wird kaum einen Franzosen geben, der sich dazu herbeiläßt, den in Spanien kämpfenden Gegnern mit Geld zu Helsen. Aber da ist in seinem Hotel in der Rue Napoleon der Jakob Mayer Rochschild. Er genießt zwar, emp fohlen durch hohe französische Würdenträger, das Gastrecht in der französischen Hauptstadt, allein was kümmert ihn das? Cr wittert ein Geschäft, sein Bruder in London wittert es auch, und schon begin nen die beiden Sprößlinge des alten

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 21.05.1931
Umfang: 12
nach der Teetasse. Auch Lorenz führt seine Tasse zum Munde und tut einen kleinen Schluck. Einem Wink ihres Herrn gehorchend, verlassen Jakob und die Ee Jansen das Zimmer. ,-Herr Jospevsen sieht noch schlechter aus, als seine Frau", raunt die Haushälterin kopfschüttelnd dem Diener zu. „Haben Sie nicht bemerkt, Jakob, wie seine Hände zittern?" „Jawohl. Er ängstigt sich sehr um seine Gemahlin. Ich soll, ohne daß sie etwas davon erfährt, den Arzt rufen — seinen Freund, einen gewissen Dr. Wyborg. Er wohnt Oestergade

Nr. 17. Wollen Sie schnell an meiner Stelle Hinfahren, liebe Frau Jansen?" „Gern. Mer wird meine Herrin nicht meine Dienste gebrauchen?" gewahre. Der Herr ist ja bei ihr." „Nun gut." Und rasch eilt die gutmütige Frau die Treppe hinauf, um sich Mantel und Hut zu holen. Jakob Sicht die Uhr. Verflixt! Schon fünf Minuten bis neun. Und um neun Uhr soll das junge Ding unten auf der Straße sein — oder das verhängnisvolle Signal ertönt! Der Angstschweiß tritt ihm auf die Stirn. Hastig reißt er ein Blatt aus seinem schmutzigen

verspricht schnelle Besorgung und ver läßt das Haus. Ein paar Minuten lauscht Jakob atemlos Jetzt schlägt, die Schwarzwälder-UHr drinnen neun. Wird der verhängnisvolle Pfiff ertönen? ... Alles still. Jakob reibt sich die Hände. Alles geht nach Wunsch. Rasch eilt er in die Küche, um zu sehen, was das Stuben mädchen macht. Die bloßen Arme auf den Tisch gelegt und den flachs blonden Wuschelkops daraus gestützt, atmet Stine tief und gleichmäßig. Sie schläft. Jetzt zieht Jakob feine Schuhe aus. Auf Strümpfen

schleicht er in Jngeborgs Schlafgemach, nimmt in aller Eile vom Toilettettsch ein paar Schmuckgegenstände und ein gefülltes Portemonaie und huscht wieder zurück, vor bei an der Tür zum Wohnzimmer. Hier macht er einen Augenblick Halt. Wie weit mag es drinnen wohl sein? Er bückt sich und hält das Ohr ans Schlüsselloch. Leise und verschleiert, wie traumhaft, klingt Jngeborgs Stimme durch die Tür. Jakob ist es, als habe sie einen andern Klang als sonst — etwa einen Klang wie damals, als das Mädchen

seine —" Jakob hörte nicht weiter zu. In fieberhafter Eile schleicht er in Lorenzens Arbeitszimmer, dreht den im Schreibtisch steckenden 'Schlüssel herum und entnimmt einem Geheim fach seinen Inhalt: etwa vierhundert Kronen in bar. Dann eilt er ebenso lautlos, wie er gekommen, wieder davon. Im Treppenhaus reißt er einen grauen Regenmantel und einen dunklen Kopfschal vom Haken und legt beides auf einen Stuhl Da wird im Wohnzimmer laut und heftig die Glocke ge zogen. . Jakob schlüpft in seine Stiefel und tritt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 30.10.1924
Umfang: 12
Kar!» 10. Flür Hans, 11. Dr. An der Lan Gotthard, 12. Scholl Rudolf, 13. Grundl Johann, 14. Ruetz Josef, (253211). Kranz: 1. Hechenleitner Jakob, (704 Teiler), 2. Flür Hans, 3. Mattevi Rudolf, 4 Wörls Alois, 5. Farbmacher Karl, 6. Mersi Alois, 7. Holluschek Ernst, 8. Plaseller Josef, 9. Kugler Josef, 10. Bischofer Josef, (207514). Schlecker: 1. Seelos Hans, (209 Teiler), 2. Zotti Max, 3. Hun dertpfund Karl, 4. Kirchmaier Josef, 5. Lechleirner Emil, 6. Schneider Franz, 7. Scholl Rudolf, 8. Föger

Franz, 9. Farb macher Karl, 10. Wirser Hans, 11. Knoflach Hans, 12. Falkner Peter, 13. Kugler Josef, 14. Kornprobst Karl, 15. Plaseller Josef, 16. Dr. Sigmund Anton, 17. Gundolf Franz, 18. Kornprobst Johann, 19. Schwienbacher Josef, 20. Mersi Alois, 21. Ruetz Josef, 22. Mattevi Rudolf, 23. Fritz Max, 24. Müller Franz, 25. Hechen leitner Jakob, (114711). 3er Serie: 1. Ruetz Josef, 2. Mattevi Rudolf, 3. Plaseller Josef, je 26 Kreise), 4. Farbmacher Josef, 5. Schwienbacher Josef. 6. Kirchmair Joses

, 7. Hundertpfund Karl, (je 25), 8. Knopflach Johann, 9. Mersi Alois, 10. Schneider Franz, (je 24), 11. Kugler Josef, 12. Fritz Max, (je 23), 13. Hechenleitner Jakob, 14. Flür Hans, 15. Ünterschweiger Peter, (je 22). Meisterkarte: 1. Plaseller Joses, 2. Kirchmaier Josef, (je 106 Kreise), 3. Ruetz Josef, (104), 4. Schwienbacher Josef, (100), 5. Mattevi Rudolf, (99), 6. Knopflach Hans, (96), 7. Mersi Alois, (92), 8, Kugler Josef, 9. Schneider Franz, (je 87), 10. Fritz Max, (86), 11. Hechenleitner Jakob

Wortlaut: „Kurzer Entwurfs wie die Handels-Leuthe zu fkontieren pflegen" (aus dem Leipziger Staatsarchiv): Zusammenstellung der Handelsge-bräuche, die der Wertung der Wechselordnung zugrunde liegen: 1. Unter etwaigen Personen zum Exempel: Hans ist schuldig 100 Reichsthaier an Da vid; David 400 Reichsthaier an Jakob; Jakob ist schuldig an Hans 245 Relchsthaler. Bei 'dergleichen Fällen wird: 1. Die kleinste Summe gewählt; 2. Sucht Jakob Hans zu bezahlen, fragt ihn, ob er seinen, Jakobs Kreditoren

, etwas schulde, und wenn; 3 Hans bekennt einig« seiner Kreditoren und verliest sie; 4. Jakob hört darunter David nennen und spricht: Der ist mir schuldig 400 Reichsthaier; 5. Rufen sie David dazu und schreiben: a) Hans Reichsthaier 245 Soll David an Jakob; b) David Reichsthaier 245 Soll Jakob an Hans; c) Jakob Relchsthaler 245 Soll Hans an David. Rach einer eingehenden Würdigung der Handels- und Muster messen Mitteleuropas aus der letzten Zeit, beschäftigt« sich der Bor- tragende mit den Ergebnissen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 30.10.1942
Umfang: 10
Jakob Stainsc - Vater Ser Seut/chen Leige Von Marianne Auffinger. Innsbruck Unter dem singenden Föhn wandere ich zwischen den herbstlichen Baumgärten, längs des verwitterten Gemäuers alter Landsitze, vom Haller Aichat gegen Absam. Hell und mild funkelt die Sonne aus den flutenden Wolken, und von den geisterbleichen Wän den des Bettelwurfs zieht das Rauschen und weit herkommende Brausen über die Wälder, die blau sind vom tanzenden Föhn. Drüben, etwas abseits, in Absam, das wie eine kleine Insel

von Bäumen und Dächern am Berghang liegt, ist des wunder samen Geigenmacher Jakob Stainers Geburts haus. Sonntagsstille Dorfgasseni stäubende Sonne auf den schweren goldbraunen Scheunenbalken, die alles so seltsam verlockend erscheinen läßt, von den rot- geslammten Aepfeln und den prunkenden Dahlien, bis zu den sanften Zinien, die in den kleinen Bauern gärten die Tönung samtener Pastellfarben angenom men haben. Dann stehe ich vor dem Haus. Bor die sem Haus, in dem vor dreihundert Jahren Jakob Stainer

der Astern und die fallenden Blätter ihre Trauer in den fernen Abend senden. Denn: „Hie liegt begraben der sürnembe und kunstreiche Geigenmacher Jakob Stainer so am 14. Tag Juli 1621 zu Absam gebühren und am Freitag nach Aegidi 1683 Par vor Sunnen Aufgang seeliglich starbe, er war von weyland Erz herzog Ferdinand Carl bestellter Hofmusici im Aar 1658 zuernannt und von Jhro May. Kaysser Leo pold II. als solcher bestätiget G. G. d. <5." Mit schöpferischer Besessenheit fand der „kunst reiche Geigenmacher

" feine eigene, wie geschrieben steht, „noch nie dagewesene Bauweise" und schuf da mit in Deutschland die eigentliche Aera des Violin- baues. Das Geheimnis und das Wunder des Geigen baues hat Jakob Stainer mit künstlerischer Technik gemeistert. Die kraftvoll süße und kostbar blühende Klangfülle seiner Instrumente bezaubert eine Welt. dius Klotz aus Mittenwald, der nachmalige Begrün der der Geigenerzeugung in Bayern. Jakob Stainer, Günstling erlauchter Fürsten, Beglückter und Be glückender, Begnadeter

Jakob Stainers... Ich habe begriffen und verstehe auch, warum ich diese herbstlichen Wege erwandern mußte und be klommen durch die Bäume spähte, um die seltsame Vergangenheit dessen, der hinter diesen Fenstern war, zu ergründen. Ich weiß jetzt auch, daß es not wendig ist,' auch des Leides und der Einsamkeit zu gedenken, der Einsamkeit, die diesen Großen von Absam erfüllte wie ein grauer Nebeltag .. . Und ich neige mich vor diesem Begnadeten unserer Heimat, der gleichsam das Werk schuf, das Seligkeit

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 18
Datum: 17.11.1938
Umfang: 18
aus- geschlagen. Neben dem Stammbergbau dieser Unternehmung (Bleiberger Bergwerks-Union) werden weitgehende Schürf arbeiten in Windischbleiberg und in Eisenkappel (beides in Kärnten) getrieben. Auch die von altersher bekannten Blei- Zinkvorkommen in Nordtirol sind eingehend unter- (RachSruck verboten.! 81 Ans dritte Glied Roman von Ernst Zahn Weim Jakob alles das mit einem heimlichen Wohlgefallen gewahrte, so war er doch von seinen Pflichten zu sehr ein- gesponnen, als daß er sich darüber Gedanken gemacht

hätte. Für ihn bestand kein Zweifel, daß sie die Haustochter und er der Knecht sei, und er stellte Bruna in seine eigenen Tage neben Obermatt und Frau Iusta. Sie waren ihm drei Leute, denen man freudig diente, weil einem der Respekt vor ihnen im Herzen saß. An einem Somüag führte der Zufall Bruna und Jakob allein zusammen. Hans Heini und Christli waren, wie sonn tags immer, irgendwo bei ihrer Freundschaft, Obermatt und Frau Iusta mit dem Fuhrwerk über Land gefahren, um Ver wandte zu besuchen

Brombeerbüschen gesäumter Fußweg führte im Westen des Schönwilgutes durch steile Matten bergan. Er war steinig und schlecht übersehbar. Bruna war gleich nach Wegfahrt der Großeltern in die Niederen, einen sumpfigen Waldteil, hinaufgestiegen, um Pilze zu sammeln. In einem Tuche gute Ernte tragend, kam sie den Weg herabgestiegen. Leise sang sie vor sich hin. Die große Stille ringsum tat ihr wohl. Plötzlich, an einer Wegbiegung, stieß sie auf Jakob. Der hatte die Wacht auf Schönwil und schlenderte nur hier herum

Anzeigenleiter: Fritz Richter. Alle Erlerstraße 5. Berliner Schnst- leitung: Gros Reischach, Berlin SW 68. Charlottenstraße 82. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. - DA. Xi über 18.500 I Der Weg war schattig, die Büsche gestalteten ihn zur Laube, die die übrige Welt ausschloh. Mückensummen erfüllte ihn. Blauer Himmel schimmerte fern und geheimnisvoll herab. Jetzt taumelte, wie ein Fetzlein gelbe Seide vom Wind an einen Zweig geweht, ein Zitronenfalter herein. Bruna und Jakob trafen so plötzlich zusammen

, daß es sie belustigte. „Wenn man an nichts Böses denkt," lachte Bruna. „Danke! Was bin ich denn Böses?" scherzte Jakob. Dabei standen sie wohl oder übel still, unterhielten sich über die Pilze in Brunos Tuch und über Jakobs Wegziel. Er sagte, er habe keines und könne ebensogut mit ihr gleich umkehren. So kam es, daß sie bald Seite an Seite wieder bergab stiegen. Die Unterhallung wollte nicht gleich wieder in Fluß kom men; beide waren innerlich ein wenig befangen, ohne eigent lich zu wissen warum. Schließlich

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 23.03.1942
Umfang: 10
in diesen Tagen gemacht. Bei dem Geschidstsproscssor Iardillier, einem Ideologen reinsten Wassers, der mit dem Postmini sterium betraut worden war, fand sich in diesen Ta gen auch ein gewisser Berchold Jakob ein. Er chatte eine bewegte politische Vergangenheit Hinter sich, die ihn mehrfach mit der deutschen Polizei in "Berührung gebracht hatte. Bisher hatte er als Mitarbeiter ver schiedener deutschsprachiger Emigrantenblätter mehr schlecht als recht gelebt und meinte, der sra»zösisä)e Staat

hatte, sehr ein, und er benützte sie fortan'in allen Kabinettsfitzungen. „Des Straß burger Sender", sagte Jakob, „muß ganz anders eingesetzt wcrdön. Die Deutschen brennen ja geradezu nach Aufklärung. Sie wissen, daß sie von den Nazis belogen werden. Wir müssen ihnen eine Möglichkeit geben, die Wahrheit zu hören. Aber was sitzen dort für Leute? Entweder Franzosen, die von der deut scheu Mentalität keine Ahnung haben, oder aber El sässer, die nur ihre eigenen Zwecke vcrsolgen. Wir müssen etwas tun, um den Umsturz in Deutschland

zu beschleunigen. Der Ausstand der Massen muß kommen." Jakob redete unentwegt aus den hilflosen Iardillier ein, den ein unseliges Geschick in die Politik ver schlagen hatte, und wußte, als er ging, daß er hier ein gefügiges Werkzeug gefunden hatte. Er nahm ein Empfehlungsschreiben mit sich und reiste nach Straßburg. Hier traf er aus den Abge ordneten Salomon Grumbach, der sich als Jude von den elsässischen Marxisten hatte wählen lassen und der nun, gestützt durä) die Machtstellung des Genossen Iardillier

, seine Hand nach dem Sender ausstreckte. Grumbach war begeistert von der Unterstützung, die Jakob ihm anbot, denn er hatte es mit den Elsässern oft schwer, wie er Jakob diskret anvertraute. „Ich sdzicke Sie zu einem Mann im Sender, mit dem ich schon manchen Krach gehabt habe. Er wird Sie nehmen, weil er auf mich Rücksicht nehmen muß. Wie Sie Ihre Stellung ausbauen, das soll Ihre Sache sein." Die beiden zwinkerten sich zu und verstanden sich. Jakob suchte den Sender aus und war entsetzt über die Enge

der Verhältnisse. Man erzählte ihm, daß in immer'neuen Eingaben ein größeres Studio gefor dert worden sei, aber bisher ergebnislos. „Das überlassen Sie einmal'mir", sagte Jakob. „Der Genosse Iardillier wird hier bald für einen Wandel sorgen." Dabei dachte er gar nicht daran, etwas zu unternehmen, denn er hatte, kaum daß er die Bescheidenheit des Betriebes gesehen hatte, nur den einen Wunsch, recht bald wieder nach Paris zurückzukehren. Saß er erst einmal fest irtt Rundfunk, dann konnte das auch nicht schwer

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Seite 9 von 10
Datum: 06.04.1943
Umfang: 10
MMtfcfs mOlck Utiuter dmJCutmm cmrjihtibcfm, < &HMtzdyM4tU EIN TATSACHENBERICHT VON DR..HANS STEEN Vertrieb: Carl Duucker Verlag, Berlin W33 — Nachdruck und Uebersetzung, auch auszugsweise, verboten^ Unb die Rothschilds sind nicht müßig. Ms der Generalzahlmeister der Grande Armee am 12. De zember 1812 dem Finanzminister Mollien in Paris einen Geheimbericht erstattet, ist natürlich Jakob Rothschild Molliens Vertrauter, der erste Außen stehende. der den Inhalt ersährt, und wenige Tage später weiß

man in London, was hier gespielt wird, und wenn jetzt das Gold aus London in die Kriegs kasse des Zaren fließt, so hat Nathan Rothschild in London diese Summen dem englischen Schatzkanzler vorgestreckt, in enger Zusammenarbeit mit dem Bru der Jakob in Paris. Das Reisegeld für die Bourbonen Ueberdies gibt es für die beiden noch ein anderes, gemeinsames Geschäft. In Holland und im Rhein land ist das französische Geld nichts mehr wert. Sie reisen nun mit schnellen Kurierwagen in diese Gegen den, kaufen

zu billigstem Kurs alle französischen Münzen zusammen, mit denen diese Gebiete über schwemmt sind, schaffen das Geld in großen Trans porten zur holländischen Küste, verladen es auf Schiffe, fahren damit die französische Küste entlang bis hinauf an die spanische Grenze und lassen es dort in die Wellingtonsche Kriegskasse fließen, denn in Südfrankreich, wo Wellington steht, ist das Geld 50 v. H. mehr wert, und Jakob und Nathan machen auf diese Weise ein Geschäft, von dem der Chef des Pariser Hauses später

behauptet hat, es sei das beste seines Lebens gewesen. Noch ist aber Napoleon nicht wehrlos. Immer noch ist Vorsicht geboten, da ja Jakob schließlich in der Hauptstadt des Kaisers fitzt und seine Zusammen hänge mit dem englischen Hause nicht allzu offen kundig werden dürfen. Erst als Napoleon nach Elba verbannt ist, wechselt man in der Rue Lafsitte offen den Kurs. Jakob hat mittlerweile vom Bruder Nathan in London erfahren, daß der bourbonifche Thronerbe Ludwig XVIII. im Exil ein ziemlich kärg liches

, dem künftigen Mon archen einen Dienst zu erweisen. Schon hat sich Nathan durch die Vermittlung seines Bruders Jakob für 200.000 Pfund Wechsel auf Paris besorgt, die er dem neuen König van Frankreich zur Verfügung stellt. Am 26. April 1814 landet Ludwig XVIII. in Calais und zieht wenige Tage später in Paris ein. Mit jüdischem Geld gelangt er auf den Thron, wäh rend hinter den hohen Fenstern der Rue Lafsitte ein Mann mit fröhlichem Händereiben diese Entscheidung verfolgt. Die Hyänen von Waterloo Er sieht

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Seite 9 von 10
Datum: 25.03.1942
Umfang: 10
in Erscheinung tritt. Die Kenntnis der Literatur über das Wesen des Straßenkampfes als Mittel der revolutionären Erhebung ist daher unentbehrlich." Das war ein Vortrag, der sowohl aus die inner französischen Verhältnisse einging, wie er auch nach Deutschland gerichtet war. Es gab im französischen Blätterwald, soweit er nicht der Volksfront treu er geben war, ein erhebliches Rausäzen, aber eine Aen- üerung — nein, eine Aenderung war nicht zu be merken. Berchold Jakob versammelte seine Mitarbeiter

. . Während seine Mitarbeiter, die Levi, Levy, Dyck, Franck, Schlesinger, Ialowicz, Heil, Wronkow und Schwann, sich bei ihm einfanden, mußte er an. die Geschichte denken, die ihn in seiner Macht wesentlich gefestigt hatte. Da hatte einer der sranzösischen Re dakteure kürzlich gegen eine von ihm formulierte Meldung protestiert, weil sie ihm gefährlich sür die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland er schien. Sie hatten sich ein wenig gestritten, der Fran zose war etwas temperamentvoll geworden, und da hatte Jakob

ihm einfach eine Ohrfeige versetzt. Das war ein kritischer Augenblick, denn '.er französische Redakteur ging geradenwegs zu Broxolette, um sich zu beschweren. Jakob aber eilte zum Telephon, und es gelang ihm, den „Chef" noch vorher zu erreichen. Monsieur Broxolette", sagte er, „zu meinem größ ten Bedauern habe ich eben einen meiner Mitarbei ter zurechtweisen müssen, weil er sich als nazifremrd- lich erwies. Ich bin überzeugt, er ist auf dem Wege zu Ihnen. Der Fall ist ganz eindeutig

, und Sie werden mit ein paar Worten die Sache in Ordnung bringen." Broxolette erklärte sich einverstanden und beschwichtigte seinen aufgeregten Landsmann. Später suchte Jakob ihn noch persönlich auf. „Es erschwert meine Arbeit sehr", sagte er, entschlossen, die Gelegenheit beim Schöpse zu packen, „daß ich keine Vollmachten besitze. Vielleicht ließe es sich regeln, daß ich stets die Informationen auch über vertrauliche Dinge erhalte, die ich brauche. Auch meine Vertreter haben diö gleichen Schwierigkeiten." Broxolette

dachte einen Augenblick nach und gab dann die erforderlichen Anweisungen. An diesen Erfolg mußte Jakob denke», während seine Augen die vor ihm sitzenden Kollegen muster ten. Mmi sah es ihnen an: es ging ihnen gut. Noch vor zwei Jahren saßen sie mächtig in der Tinte, Jetzt waren sie hier, geachtet und gefürchtet, und ganz Europa hörte aus sie. Es war' lächerlich, daß man chnen noch von irgendeiner Seite Vorschriften machen wollte. „Meine Herren", begann Jakob, „ich habe Sie hierher gebeten

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